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pro aurum Magazin 03/2021

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Statement von Finanzexperte Robert Halver<br />

WERDEN DIE<br />

NOTENBANKEN ZU<br />

BRUNNENVERGIFTERN<br />

FÜR GOLD?<br />

Robert Halver<br />

Baader-Bank-Chefanalyst<br />

Der hohe Inflationsdruck lässt reflexartig<br />

Ängste vor restriktiver Geldpolitik aufkommen.<br />

Doch scheinen die Zinserhöhungsängste<br />

immer weniger zu verfangen. Auf<br />

beiden Seiten des Atlantiks will man die<br />

Inflation unbedingt oberhalb der Leitzinsen<br />

bzw. Anleiherenditen halten. Nur über Weginflationierung<br />

der massiven Staatschulden<br />

lässt sich deren Schuldentragfähigkeit erhalten.<br />

Und der grüne Umbau der Volkswirtschaften<br />

oder der Zusammenhalt Europas<br />

lassen keine Hoffnung zu, dass neue Schulden<br />

zu einer aussterbenden Spezies werden.<br />

Zur „Alibisierung“ dieser stabilitätslosen<br />

Geldpolitik hält u. a. die EZB am Narrativ<br />

„vorübergehender“ Inflation fest. So werde<br />

die Preissteigerung mittelfristig wieder<br />

unter den Zielwert von zwei Prozent fallen.<br />

Wer es glaubt, wird selig. Weiterhin negative<br />

Realzinsen werden Gold auch zukünftig<br />

kaum bedrohen.<br />

Nachfrage der Privaten nach Goldmünzen<br />

und -barren seit 2013. Asien ist aus seinem<br />

Golddämmerschlaf erwacht.<br />

Selbst der starke US-Dollar, zu dem Gold<br />

typischerweise im Wechselverhältnis steht,<br />

ist kein großer Störenfried. Auf Euro-Basis<br />

erfährt der Gold also die doppelte Dröhnung:<br />

Preis- und Dollar-Anstieg.<br />

Grundsätzlich steht Gold in Konkurrenz<br />

zu den Aktien und mittlerweile auch<br />

Krypto-Währungen, die virtuell liquider<br />

als physisches Edelmetall sind. Dennoch<br />

spricht alles für einen Goldpreis, der 2022<br />

nachhaltig die Marke von 2.000 Dollar je<br />

Unze bricht. In einer völlig überschuldeten<br />

Finanzwelt, in der Kaufkraftverluste nicht<br />

nur geduldet, sondern geldpolitisch sogar<br />

gewünscht sind, wird die Werterhaltungsfunktion<br />

von Gold immer wichtiger. Gold<br />

wird niemals „schlecht“.<br />

A<strong>pro</strong>pos Inflation: Gold ist viel zu billig.<br />

Nimmt man seinen Preis von 1980 als Basis<br />

und passt ihn an die US-Preisentwicklung<br />

an, liegt der „inflationsfaire“ Goldpreis bei<br />

fast 2.400 US-Dollar je Unze.<br />

Offensichtlich wissen selbst Notenbanken<br />

den Inflationsschutz von Gold zu schätzen:<br />

Ihre Zukäufe lagen <strong>2021</strong> stolze 54 Prozent<br />

über 2020. Daneben haben die institutionellen<br />

Investoren den Abbau ihrer Bestände<br />

beendet. Hinzu kommt die stärkste<br />

Rechtliche Hinweise / Disclaimer und<br />

Grundsätze zum Umgang mit Interessenkonflikten<br />

der Baader Bank AG:<br />

www.roberthalver.de/Newsletter-<br />

Disclaimer-725<br />

46 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de

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