15.12.2021 Aufrufe

Soziale Verantwortung

Gesellschaftlicher Zusammenhalt muss gelebt werden! Wichtig ist dabei aber nicht nur das Engagement der Einzelnen, sondern auch die soziale Verantwortung von Unternehmen. Nur so können die Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen erreicht werden – Vorreiter aus Österreich stellen dabei ihre Visionen vor.

Gesellschaftlicher Zusammenhalt muss gelebt werden!

Wichtig ist dabei aber nicht nur das Engagement der Einzelnen, sondern auch die soziale Verantwortung von Unternehmen.
Nur so können die Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen erreicht werden – Vorreiter aus Österreich stellen dabei ihre Visionen vor.

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EINE THEMENZEITUNG VON MEDIAPLANET<br />

Ein umfassender Ratgeber rund um nachhaltige Entwicklung<br />

Lesen Sie die gesamte Kampagne auf www.sozialesengagement.info<br />

<strong>Soziale</strong><br />

<strong>Verantwortung</strong><br />

FOTO: MARI C VIA SHUTTERSTOCK<br />

Agenda 2030:<br />

So erreichen wir die Ziele<br />

Spenden statt schenken<br />

Was jede:r Einzelne tun kann<br />

CSR<br />

Die <strong>Verantwortung</strong> der Wirtschaft<br />

und österreichische Vorreiter


2 | Lesen Sie mehr unter www.sozialesengagement.info<br />

IN DIESER AUSGABE<br />

VORWORT<br />

04<br />

Großzügigkeit in Zahlen<br />

Das Spendenverhalten in Österreich<br />

auf einen Blick<br />

FOTO: DANIEL WILLINGER<br />

10<br />

Daniela Knieling<br />

Die Geschäftsführerin von respACT<br />

über die <strong>Verantwortung</strong> von<br />

Unternehmen<br />

15<br />

Hannes Royer<br />

Der Obmann von Land schafft Leben<br />

im Gespräch über nachhaltigen<br />

Konsum<br />

Project Manager: Maximilian Daucher, BA<br />

Business Developer: Kerstin Köckenbauer<br />

Senior Business Developer: Florian Rohm, BA<br />

Content and Production Manager: Viktoria Pisker, BA<br />

Lektorat: Joseph Lammertz Layout: Juraj Príkopa<br />

Managing Director: Bob Roemké<br />

Medieninhaber: Mediaplanet GmbH, Bösendorferstraße<br />

4/23, 1010 Wien, ATU 64759844 · FN 322799f FG Wien<br />

Impressum: https://mediaplanet.com/at/impressum/<br />

Distribution: Der Standard Verlagsgesellschaft m.b.H.<br />

Druck: Mediaprint Zeitungsdruckerei Ges.m.b.H. &<br />

Co.KG<br />

Kontakt bei Mediaplanet: Tel: +43 676 847 785 104<br />

E-Mail: florian.rohm@mediaplanet.com ET: 15.12.2021<br />

Bleiben Sie in Kontakt:<br />

@Mediaplanet Austria<br />

@austriamediaplanet<br />

FOTO: UNSPLASH/TIM MOSSHOLDER<br />

FOTO: LAND SCHAFFT LEBEN<br />

FOTO: SCHEDL<br />

Günther<br />

Lutschinger<br />

Geschäftsführer<br />

Fundraising Verband<br />

Austria,<br />

Dachverband der<br />

österreichischen<br />

Spendenorganisationen<br />

Gesellschaftlicher<br />

Zusammenhalt muss<br />

gelebt werden!<br />

Österreichs gemeinnützige Organisationen und ihre<br />

Freiwilligen leisten tagtäglich Unglaubliches für das<br />

Gemeinwohl. Unterstützen Sie diese wertvolle Arbeit mit Ihrer<br />

Weihnachtsspende oder engagieren Sie sich ehrenamtlich!<br />

Die Pandemie hat unsere<br />

Gesellschaft vor noch<br />

nie da gewesene<br />

Herausforderungen<br />

gestellt. Herausforderungen,<br />

die ohne die große Solidarität<br />

innerhalb der Bevölkerung und<br />

den großartigen Einsatz unserer<br />

gemeinnützigen Vereine nicht<br />

hätten bewältigt werden können.<br />

Aber auch abseits der Corona-Krise<br />

ist der dritte Sektor die maßgebliche<br />

Triebfeder für den sozialen<br />

Zusammenhalt. Mit ihren Projekten<br />

übernehmen unsere heimischen<br />

NPOs dort <strong>Verantwortung</strong>,<br />

wo sie benötigt wird – bei der<br />

Hilfe für bedürftige Kinder, der<br />

Erforschung seltener Krankheiten,<br />

beim Schutz von bedrohten Tierarten<br />

oder der Katastrophenhilfe.<br />

All das können gemeinnützige<br />

Einrichtungen allerdings nur<br />

durch die gelebte <strong>Verantwortung</strong><br />

der gesamten Zivilgesellschaft.<br />

Ihre Zeit-, Sach- und Geldspenden<br />

sind es, die Hilfs- und Schutzmaßnahmen<br />

für eine bessere<br />

Lebenswelt für uns alle erst<br />

möglich machen. Ohne Spenden<br />

gäbe es keinen Rettungsdienst,<br />

keine Hospizbewegung, keine<br />

Obdachlosen- und keine Tierheime.<br />

Mit Spenden werden Jahr für<br />

Jahr Tausende Menschen aus der<br />

Armut gebracht und medizinisch<br />

versorgt, tausenden Kindern wird<br />

ein Schulbesuch ermöglicht und<br />

eine Vielzahl seltener Tierarten<br />

vor dem Aussterben gerettet.<br />

Gleichzeitig haben wir es damit<br />

in der Hand, nicht nur der Politik<br />

die Entscheidung zu überlassen,<br />

wie und in welche Richtung<br />

die Zukunft gestaltet wird, wir<br />

übernehmen selbst die <strong>Verantwortung</strong><br />

und fördern jene Dinge, die<br />

uns wichtig sind.<br />

Gerade Weihnachten ist die Zeit<br />

des Schenkens und Gebens. Falls<br />

Sie noch auf der Suche nach einem<br />

passenden Weihnachtsgeschenk<br />

sind, Spendengeschenke sind eine<br />

ideale Möglichkeit, Sinnvolles zu<br />

schenken und gleichzeitig Gutes<br />

zu tun. Auch für die gemeinnützigen<br />

Organisationen ist die Weihnachtszeit<br />

eine ganz besondere:<br />

Bei zahlreichen Hilfsprojekten<br />

entscheidet sich jetzt, ob sie im<br />

neuen Jahr finanziert werden<br />

können.<br />

Aber vergessen Sie nicht, dass<br />

Gutes zu tun auch auf vielen<br />

anderen Wegen möglich ist –<br />

genau das ist die Botschaft des<br />

internationalen Tages des Gebens<br />

#GivingTuesday, der heuer am<br />

30. November stattgefunden hat.<br />

Seit genau zehn Jahren ruft diese<br />

weltweite Bewegung immer am<br />

Dienstag nach dem „Black Friday“<br />

und dem „Cyber Monday“ dazu<br />

auf, Solidarität zu leben. Die<br />

zentrale Idee: Jede:r kann Taten<br />

setzen, die Gutes bewirken, und<br />

sei es nur, jemandem ein Lächeln<br />

zu schenken. Auch Bundespräsident<br />

Dr. Alexander Van der Bellen<br />

ist von dieser Idee begeistert.<br />

Greifen auch Sie diesen Gedanken<br />

auf – werden Sie ehrenamtlich<br />

aktiv oder helfen Sie mit Ihrer<br />

Sach- oder Geldspende. Falls das<br />

zu viel verlangt ist, dann bereiten<br />

Sie Ihren Mitmenschen zumindest<br />

mit einem Lächeln eine Freude!<br />

Nicht nur am #GivingTuesday,<br />

sondern am besten an jedem Tag<br />

des Jahres!


MEDIAPLANET | 3<br />

Hungerkrise in<br />

Afghanistan<br />

FOTO: OCHA/CHARLOTTE CANS<br />

Mehr als 18 Millionen<br />

Menschen haben nicht<br />

genug zu essen. Der<br />

bevorstehende Winter<br />

bedroht das Leben<br />

unzähliger Frauen und<br />

Kinder.<br />

Text <br />

Redaktion<br />

Afghanistan kommt nicht<br />

zur Ruhe. Die Lage<br />

der Familien im Land<br />

verschlechtert sich Tag<br />

für Tag. Der Hunger ist unermüdlich<br />

auf dem Vormarsch. Rund<br />

22 Millionen Menschen könnten<br />

schon sehr bald auf humanitäre<br />

Hilfe angewiesen sein. Der nahende<br />

Winter stellt für viele Frauen<br />

und Kinder eine lebensgefährliche<br />

Situation dar. Die Lebensmittellager<br />

sind leer und die Preise für<br />

Nahrung unerschwinglich. Für<br />

viele hat der Kampf ums Überleben<br />

bereits begonnen. Entspannung<br />

ist nicht in Sicht. Nach dem<br />

harten Winter droht ein extrem<br />

heißer Sommer. Er wird eine lang<br />

anhaltende Dürre und vertrocknete<br />

Ernten mit sich bringen. In dieser<br />

Situation bleibt vielen Menschen<br />

nur noch die Flucht. Knapp 80<br />

Prozent der Binnenvertriebenen –<br />

also jener Menschen, die innerhalb<br />

ihres Landes vor Gewalt und<br />

Hunger fliehen – sind Mädchen<br />

und Frauen. Sie sind den Umständen<br />

schutzlos ausgeliefert und<br />

durch diese Krise gleich mehrfach<br />

bedroht.<br />

Die geschlechtsspezifische<br />

Gewalt ist seit der Machtübernahme<br />

der Taliban massiv ange -<br />

stiegen. Berichte von Früh- und<br />

Zwangsehen schockieren und<br />

machen den Einsatz für Menschenrechte<br />

umso dringender. Die hart<br />

erkämpften Freiheiten, wie der<br />

Zugang zu Bildung und Beruf für<br />

Frauen, sind bedroht. Viele<br />

Hilfsorganisationen haben ihr<br />

Personal aus Afghanistan abgezogen.<br />

Die Lage ist einfach zu<br />

gefährlich. Doch gerade jetzt ist<br />

Hilfe notwendiger denn je. Neben<br />

finanzieller Unterstützung werden<br />

vor allem Saatgut, Dünger und<br />

Werkzeuge für den selbstständigen<br />

Anbau von Lebensmitteln<br />

dringend benötigt.


4 | Lesen Sie mehr unter www.sozialesengagement.info<br />

SPENDEN<br />

FOTO: UNSPLASH/TIM MOSSHOLDER<br />

Großzügigkeit der<br />

Österreicher:innen trotz<br />

Pandemie auf Rekordniveau<br />

Die Corona-Pandemie hat unser Leben in den vergangenen zwei Jahren entscheidend verändert<br />

und bei vielen Menschen großes Leid ausgelöst. Aber auch abseits von COVID-19 ist die Not in der<br />

Welt groß. Die vergangenen zwei Jahre waren von mehreren Katastrophenereignissen geprägt:<br />

Die verheerende Explosion im Libanon, das schwere Erdbeben in Haiti oder die Unwetterserie<br />

in Deutschland und auch Österreich, um nur einige Beispiele zu nennen. Auf all das haben die<br />

Österreicher:innen mit einer Welle des sozialen Zusammenhalts und der Großzügigkeit reagiert.<br />

Das Ergebnis: Ein neuer Spendenrekord hierzulande!<br />

850 Mio. €<br />

beträgt das<br />

Spendenaufkommen<br />

in Österreich 2021<br />

Kinderhilfe<br />

& Tierschutz<br />

sind die beliebtesten Spendenthemen<br />

(je 30% Zustimmung)<br />

71%<br />

der Österreicher:innen<br />

spenden<br />

114€<br />

spenden sie<br />

durchschnittlich<br />

25-30%<br />

des jährlichen<br />

Spendenaufkommens kommen<br />

in der Vorweihnachtszeit<br />

zusammen<br />

273 NGOs<br />

führen das Österreichische<br />

Spendengütesiegel<br />

Quelle: Spendenbericht 2021, Fundraising Verband Austria / Icons: Getty Images


MEDIAPLANET | 5<br />

Entgeltliche Einschaltung mit freundlicher Unterstützung von Mediaplanet<br />

FOTO: JESSICA ROCKOWITZ<br />

Noch nie war<br />

Familienerholung so<br />

wichtig wie gerade jetzt<br />

Die Österreichische Kinderkrebshilfe finanziert aus Spenden auch Aufenthalte zur Familienerholung.<br />

Diese finden rund ums Jahr statt und werden individuell gestaltet. Warum Familienerholung noch nie so<br />

wichtig war wie jetzt und wie erkrankte Kinder davon profitieren, weiß die Geschäftsführerin der ÖKKH.<br />

Was darf man sich unter Familienerholung<br />

vorstellen?<br />

Während oder nach einer medizinischen<br />

Behandlung eines<br />

erkrankten Kindes können sich<br />

Familien gemeinsam eine Auszeit<br />

vom belastenden Behandlungsalltag<br />

nehmen. Das begleitete<br />

Programm wird im Baukastensystem<br />

auf die Bedürfnisse der<br />

jeweiligen Familie zugeschnitten<br />

und kann zwischen zwei und 28<br />

Tage umfassen.<br />

Wo bieten Sie Familienerholung<br />

an?<br />

Wir haben die Zusammenarbeit<br />

mit der Sonneninsel, dem Nachsorgezentrum<br />

der Salzburger Kinderkrebshilfe,<br />

gemeinsam auf neue<br />

Beine gestellt. Neben Nachsorgecamps<br />

finden nun auch Familienaufenthalte<br />

einen fixen Platz in<br />

unserer Zusammenarbeit.<br />

Mit ihrer Lage nahe dem Wallersee<br />

bietet die Sonneninsel nicht<br />

nur optimale Erreichbarkeit aus<br />

den Bundesländern, sondern auch<br />

eine stärkende Umgebung.<br />

Wie viel müssen Familien für den<br />

Aufenthalt bezahlen?<br />

Familien, die über die Landesvereine<br />

der Kinderkrebshilfe buchen,<br />

bezahlen für den Aufenthalt<br />

nichts. Die Kosten, mit Ausnahme<br />

des Transportes, werden von der<br />

Österreichischen Kinderkrebshilfe<br />

übernommen und ausschließlich<br />

aus Spenden finanziert.<br />

FOTO: ECONOVA<br />

Nikoletta Zambelis,<br />

MAS<br />

Geschäftsführende<br />

Beraterin der ÖKKH<br />

Warum ist die Familienerholung<br />

jetzt so wichtig wie noch nie?<br />

Die vergangenen Monate haben<br />

mit Lockdowns, Schulschließungen,<br />

gesundheitlichen und existenziellen<br />

Ängsten alle Familien<br />

sehr gefordert und zum Teil an ihre<br />

Grenzen gebracht. Kinder spüren,<br />

auch wenn sie nicht alles benennen<br />

können, diese Unsicherheiten, die<br />

ein vertrauensvolles Heranwachsen<br />

massiv beinträchtigen. Nun<br />

gilt das schon für gesunde Kinder,<br />

und Sie können sich vorstellen, wie<br />

belastend das auf Kinder wirkt, die<br />

chronisch oder akut erkrankt sind.<br />

Hier die Kindergesundheit zu<br />

stärken, indem wir gemeinsam mit<br />

allen Landesvereinen für Entlastung<br />

und Stabilisierung des Familiensystems<br />

sorgen, sehen wir als<br />

gemeinsamen, zentralen Auftrag.<br />

Wie können Interessierte die<br />

Familienerholung buchen?<br />

Die Landesvereine der Kinderkrebshilfe<br />

(siehe Fact-Box) begleiten<br />

Familien zum Teil lange und intensiv<br />

und sind daher die kompetenten<br />

und familiennahen Ansprechpartner.<br />

Sie klären Möglichkeiten und<br />

Bedürfnisse mit den Familien ab und<br />

tätigen die Buchung bei der<br />

Sonneninsel. Die Rechnung wird<br />

nach dem Aufenthalt direkt an die<br />

Österreichische Kinderkrebshilfe<br />

geschickt. Betroffene müssen keine<br />

finanzielle Vorleistung erbringen<br />

und werden so auch in der Abwicklung<br />

bestmöglich entlastet.<br />

DIE ÖSTERREICHISCHEN<br />

LANDESVERBÄNDE DER<br />

KINDER-KREBS-HILFE<br />

Kinder-Krebshilfe WIEN-NÖ-<br />

BGLD<br />

01/408 50 90<br />

office@kinderkrebshilfe.wien<br />

Oberösterreichische Kinder-<br />

Krebs-Hilfe<br />

0732/60 00 99<br />

office@kinderkrebshilfe.or.at<br />

Salzburger Kinderkrebshilfe<br />

0662/43 19 17<br />

office@kinderkrebshilfe.com<br />

Kinder-Krebs-Hilfe für Tirol<br />

und Vorarlberg<br />

0512/57 10 85<br />

office@kinderkrebshilfe-tirol.at<br />

Steirische Kinderkrebshilfe<br />

0316/30 21 42<br />

office@steirische-kinderkrebs<br />

hilfe.at<br />

Kärntner Kinder-Krebshilfe<br />

0463/33 90 90<br />

office@kaerntner-kinderkrebs<br />

hilfe.at<br />

Nachsorgezentrum<br />

Sonneninsel Nachsorge für Kinder,<br />

Jugendliche und ihre Familien<br />

www.sonneninsel.at


6 | Lesen Sie mehr unter www.sozialesengagement.info<br />

INSIGHT<br />

Die Macht der vielen<br />

Crowdfunding ist eine immer beliebter werdende Methode, notwendige<br />

finanzielle Mittel für soziale Zwecke zu generieren. Wir haben mit der Plattform<br />

GoFundMe über Tipps für Organisatoren, den Einfluss der Pandemie und die<br />

Sicherheit von Spendenplattformen gesprochen.<br />

FOTO: BROOKE CAGLE VIA UNSPLASH<br />

Aisling Ehrismann<br />

Pressesprecherin<br />

von GoFundMe für<br />

Österreich, Schweiz<br />

und Deutschland<br />

FOTO: DAVID KENNY<br />

Es gibt verschiedene Möglichkeiten,<br />

Crowdfunding zu nutzen.<br />

Was sollten Organisatoren vor<br />

der Registrierung wissen?<br />

Crowdfunding setzt auf die Macht<br />

der vielen, um einen guten Zweck<br />

zu finanzieren. Egal ob für einen<br />

privaten oder gemeinnützigen<br />

Zweck, Online-Crowdfunding<br />

ermöglicht es jeder Person,<br />

Stiftung, Firma oder jedem Verein,<br />

schnell und einfach online<br />

Unterstützer zu finden. Wichtig<br />

ist, das Projekt transparent und<br />

aus einem emotionalen Aspekt<br />

heraus zu schildern, mit dem sich<br />

Leute identifizieren können, und<br />

dann heißt es teilen, teilen, teilen.<br />

Das Crowdfunding-Projekt gezielt<br />

zu verbreiten, ist der Schlüssel zu<br />

einem erfolgreichen Projekt.<br />

Konnte man seit Beginn der<br />

Pandemie eine Zunahme an Projekten,<br />

die sich für Crowdfunding<br />

registrierten, feststellen?<br />

Auf jeden Fall! In den letzten zwei<br />

Jahren sehen wir eine Zunahme an<br />

verschiedensten Projekten, die ein<br />

Online-Crowdfunding starten, da<br />

traditionelle Wege zum Spendensammeln<br />

wie Kuchenverkauf<br />

oder Tür-zu-Tür-Fundraising<br />

momentan nicht möglich sind.<br />

Neben Organisationen starten auch<br />

vermehrt viele Kleinbetriebe, die<br />

aufgrund der Pandemie schließen<br />

müssen, Spendenaktionen, um<br />

sich über Wasser zu halten.<br />

Was passiert mit den Spenden,<br />

wenn das Crowdfunding-Ziel<br />

eines Projekts nicht erreicht<br />

wird?<br />

Auf GoFundMe ist das Crowdfunding-Ziel<br />

bloß ein Motivator. Das<br />

heißt, Spenden können abgehoben<br />

werden, egal ob das Ziel erreicht<br />

wurde oder nicht. Das Spendenziel<br />

kann auch laufend angepasst<br />

werden (erhöht oder verkleinert).<br />

Wir empfehlen, kleiner mit einem<br />

realistischen Ziel anzufangen und<br />

dann das Ziel weiter zu erhöhen.<br />

Stichwort Sicherheit: Worauf<br />

sollten sowohl Organisatoren als<br />

auch Unterstützer achten?<br />

Spender sollten sich vor Spendenaktionen<br />

in Acht nehmen, die<br />

nicht auf einer vertrauenswürdigen<br />

Crowdfunding-Website gehostet<br />

werden, da diese Websites nicht<br />

die gleichen Vertrauens- und<br />

Sicherheitsmaßnahmen wie<br />

GoFundMe anwenden. Wir haben<br />

ein Sicherheitsteam, das rund um<br />

die Uhr Spendenaktionen auf ihre<br />

Richtigkeit überprüft und die Identität<br />

der Organisatoren verifiziert.<br />

Mit der GoFundMe-Garantie stellen<br />

wir sicher, dass mit Kampagnen<br />

nicht betrogen wird, und gehen<br />

Meldungen über Missbrauch nach.<br />

Gegebenenfalls werden Spenden<br />

zurückerstattet.<br />

Haben Sie Tipps für (zukünftige)<br />

Organisatoren, wie sie ihr Projekt<br />

zu einem erfolgreichen Abschluss<br />

führen können?<br />

Um ein erfolgreiches Spendenprojekt<br />

durchzuführen, ist es wichtig,<br />

dass man die Spendenaktion weit<br />

und breit teilt. Stellt den Link zum<br />

Projekt auf alle sozialen Kanäle und<br />

animiert eure Follower dazu, die<br />

Spendenseite weiterzuverbreiten!<br />

Es hilft auch, regelmäßig Neuigkeiten<br />

zu veröffentlichen, um Spender<br />

über den Stand des Projekts auf dem<br />

Laufenden zu halten. Ein griffiger<br />

Titel, Miniziele und Dankesnotizen<br />

an Spender helfen dabei, transparent<br />

zu sein, was mit den bisherigen<br />

Spenden erreicht wurde.<br />

Lesen Sie mehr<br />

unter<br />

gofundme.com


MEDIAPLANET | 7<br />

Sponsored by Bepanthen<br />

Im EB-Haus Austria werden „Schmetterlingskinder“ einfühlsam medizinisch versorgt.<br />

Bepanthen Weihnachtsaktion unterstützt die Schmetterlingskinder<br />

Hilfe lässt Flügel wachsen<br />

Dr. Rainer Riedl, selbst Vater eines „Schmetterlingskindes“, erzählt im Interview,<br />

wie es zur Gründung der Patientenorganisation DEBRA Austria kam und wie die<br />

Bepanthen Weihnachtsaktion den tapferen EB-Patient:innen hilft.<br />

FOTO: LUDWIG SCHEDL<br />

und der erste Schritt zur Gründung<br />

von DEBRA Austria.<br />

Wie hat sich das Leben für<br />

„Schmetterlingskinder“ seither<br />

verändert?<br />

DEBRA Austria konnte die<br />

Lebensqualität von EB-Patienten<br />

wesentlich verbessern. Seit 2005<br />

betreiben wir sogar eine Spezialklinik,<br />

das EB-Haus Austria. Dort<br />

werden „Schmetterlingskinder“<br />

medizinisch versorgt und es<br />

wird Forschung auf dem Weg zu<br />

Linderung und Heilung vorangetrieben.<br />

Außerdem stehen wir<br />

betroffenen Familien mit Rat und<br />

Tat zur Seite.<br />

Wie hilft die Bepanthen Weihnachtsaktion<br />

den "Schmetterlingskindern"?<br />

DEBRA Austria ist zu 100 Prozent<br />

auf Spenden angewiesen. Dank<br />

unserer Unterstützer sind wir<br />

schon weit gekommen. Doch auch<br />

in Zukunft muss die Hilfe für die<br />

„Schmetterlingskinder“ gesichert<br />

sein. Deshalb ist die Bepanthen-<br />

Weihnachtskampagne von<br />

unschätzbarem Wert für uns. Sie<br />

unterstützt die Arbeit von DEBRA<br />

Austria aber nicht nur finanziell.<br />

Da die Bepanthen Weihnachtskampagne<br />

bis Jahresende österreichweit<br />

in den Apotheken präsent ist,<br />

erreichen wir auch sehr viel<br />

Aufmerksamkeit für die noch<br />

unheilbare Erkrankung. Das hilft<br />

den „Schmetterlingskindern“ und<br />

ermöglicht uns, Forschungsaktivitäten<br />

voranzutreiben und die<br />

Lebenssituation für Betroffene zu<br />

verbessern.<br />

Ihre Tochter Lena wurde vor 28<br />

Jahren als „Schmetterlingskind“<br />

geboren. Wie haben Sie diese<br />

Zeit in Erinnerung?<br />

Dr. Riedl: Als Lena mit einer<br />

großen Wunde an einem ihrer<br />

Füßchen zur Welt kam und wenige<br />

Stunden später Bläschen an ihrer<br />

Nase auftraten, waren meine Frau<br />

und ich geschockt. Erst nach etwa<br />

drei Monaten erfuhren wir, dass<br />

unsere Tochter mit der seltenen<br />

und noch nicht heilbaren Hauterkrankung<br />

Epidermolysis bullosa,<br />

kurz EB, leben wird müssen. Unsere<br />

verzweifelte Suche nach Spezialisten<br />

verlief leider im Nichts. Erst<br />

der Kontakt zu anderen Eltern gab<br />

uns Mut und Hoffnung.<br />

Wie konnten Sie andere betroffene<br />

Familien ausfindig machen?<br />

Nachdem das Internet damals noch<br />

in den Kinderschuhen steckte,<br />

gestaltete sich das alles andere als<br />

einfach. Erst ein großer Glücksfall<br />

ermöglichte dies: Da Lenas Wunden<br />

täglich versorgt werden mussten,<br />

benötigten wir reichlich Verbandsmaterial<br />

und Salben. Nach einiger<br />

Zeit machte uns unsere Apothekerin<br />

darauf aufmerksam, dass<br />

eine zweite Familie die gleichen<br />

Produkte ebenfalls in großen Mengen<br />

kaufte. Daraufhin haben wir<br />

unsere Kontaktdaten hinterlassen<br />

und tatsächlich bald einen Anruf<br />

erhalten. Dieser Erfahrungsaustausch<br />

war überaus wertvoll für uns<br />

FOTO: NADINE BARGAD<br />

Dr. Rainer Riedl<br />

Gründer und Obmann<br />

der Patientenorganisation<br />

DEBRA<br />

Austria<br />

WEIHNACHTSINITIATIVE<br />

Bepanthen unterstützt die<br />

Schmetterlingskinder<br />

Um auf Epidermolysis bullosa (EB)<br />

vermehrt aufmerksam zu machen<br />

und den Betroffenen zu helfen,<br />

wurde 2016 diese besondere Weihnachtskampagne<br />

von Bepanthen<br />

ins Leben gerufen. Heuer findet sie<br />

bereits zum sechsten Mal statt: Für<br />

jede im November und Dezember<br />

in Österreich verkaufte 100-g-Tube<br />

Bepanthen® Salbe sowie 150-ml-<br />

Tube Bepanthol® SensiDaily geht<br />

auch 2021 wieder 1 Euro an DEBRA<br />

Austria.


8 | Lesen Sie mehr unter www.sozialesengagement.info<br />

EXPERTISE<br />

FOTO: UNSPLASH/ETIENNE GIRARDET<br />

Freiheit im Spiegel<br />

sozialer <strong>Verantwortung</strong><br />

„Frei handelt, wer sozial verantwortlich handelt“, so lautet der verheißungsvolle Grundtenor<br />

gegenwärtiger Nachhaltigkeitsbewegungen, die angesichts der Krisen unserer Zeit – vom<br />

Hunger bis zum Klima – Anlass geben, über das Verhältnis von individueller Freiheit und<br />

sozialer <strong>Verantwortung</strong>, von der niemand ausgenommen ist, neu nachzudenken.<br />

Dr. Ramona Maria<br />

Kordesch<br />

Direktorin für<br />

Internationale<br />

Kooperationen &<br />

Entwicklung<br />

Österreichischer<br />

Rat für Nachhaltige<br />

Entwicklung<br />

FOTO: PRIVAT<br />

Text<br />

Dr. Ramona Kordesch<br />

und Dr. Markus Bürger<br />

<strong>Soziale</strong> <strong>Verantwortung</strong> steht<br />

für einen voraussehenden,<br />

nicht unbedingt, aber doch<br />

mehrheitlich politischen<br />

Umgang mit den gesellschaftlich-sozialen<br />

und ökologischen<br />

Problemthemen unserer Zeit. Dies<br />

mit dem Ziel der Verwirklichung<br />

allgemein-gesellschaftlicher Interessen,<br />

die auf das Gemeinwohl<br />

ausgerichtet sind. Damit möglichst<br />

viele Freiheiten für alle garantiert<br />

werden können, müssen vernünftige<br />

Grenzen der eigenen Freiheit<br />

existieren. Die Gewährleistung<br />

der Freiheit von jedermann/-frau,<br />

das eigene Leben ohne Furcht vor<br />

Repressalien gestalten zu können<br />

und anderen dieselbe Möglichkeit<br />

einzuräumen, ist dabei eine<br />

wesentliche Qualität sozialer <strong>Verantwortung</strong>.<br />

Individuelle Freiheit ist aber<br />

angesichts der sozialen und ökologischen<br />

Krisen unserer Zeit auch<br />

an die <strong>Verantwortung</strong> für ihren<br />

sozial und ökologisch nachhaltigen<br />

Gebrauch gebunden. Praktische<br />

Vernunft und Selbstverpflichtung<br />

bilden dabei nicht den Gegensatz<br />

zur persönlichen Freiheit, sondern<br />

präsentieren sie im Gewand der<br />

sozialen <strong>Verantwortung</strong> erst im<br />

rechten Licht.<br />

Gegenwärtige Entwicklungen<br />

zeigen, dass neben der Politik<br />

und der Zivilgesellschaft auch die<br />

Wirtschaft dazu aufgerufen ist,<br />

als Träger sozialer <strong>Verantwortung</strong><br />

zu agieren. So haben sich in den<br />

letzten Jahren aus Nachhaltigkeitsbewegungen<br />

zahlreiche Multistakeholder-Gremien<br />

gebildet,<br />

die Wirtschaftsakteure nicht<br />

zum Verursacher der Probleme<br />

degradieren, sondern zum Teil<br />

ihrer Lösungen klassifizieren. Ein<br />

Beispiel in Österreich und Deutschland<br />

ist die Allianz für Entwicklung<br />

und Klima, die unternehmerische<br />

Selbstverpflichtung hinsichtlich der<br />

Erreichung von Klimaneutralität<br />

fordert und fördert. So erweisen<br />

sich Freiheit und <strong>Verantwortung</strong> als<br />

zwei Seiten einer Medaille.<br />

Was bleibt nun übrig von der<br />

Freiheit bei aller <strong>Verantwortung</strong>?<br />

In Zusammenschau wird klar:<br />

Individuelle und unternehmerische<br />

Freiheit sind konsequent an die<br />

Herausforderung gesellschaftlicher<br />

Integrität gebunden. Ganz<br />

eindeutig ist die Gewährleistung<br />

einer solchen Aufgabe guter,<br />

umsichtiger Führung in Wirtschaft<br />

und Gesellschaft. Wirksame<br />

Erfolge, die die Lebens- und<br />

Umweltbedingungen für die<br />

gesamte Schöpfung verbessern,<br />

sind aber keine Egotrips, sondern<br />

Gemeinschaftsleistungen des<br />

kollektiven sozialen Gewissens –<br />

jener letzten Berufungsinstanz<br />

solidarischer Gesinnung, von der<br />

man sagt, sie weise auf eine größere<br />

als die eigene Freiheit hin als<br />

Zielbestimmung allen guten Lebens<br />

und sinnvollen Wirtschaftens.<br />

FOTO: ÖSTERR. RAT FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG<br />

Dr. Markus Bürger<br />

Generalsekretär<br />

Österreichischer<br />

Rat für Nachhaltige<br />

Entwicklung<br />

Lesen Sie mehr<br />

unter<br />

nachhaltigkeitsrat.at


MEDIAPLANET | 9<br />

Bezahlte Anzeige<br />

Greener Linien:<br />

Öffi-Zukunft U2xU5<br />

Legende:<br />

Hernals<br />

U5 in Bau<br />

U5 in Planung<br />

Elterleinplatz<br />

U2 in Bau<br />

U2 in Planung<br />

Michelbeuern-<br />

AKH<br />

Bauen für den Klimaschutz<br />

Öffis nützen – Klima schützen! Egal<br />

ob U-Bahn, Bim oder Bus, die Öffis<br />

sind umweltschonend, innovativ<br />

und schützen das Klima. Jeder<br />

Fahrgast wird somit durch eine<br />

Fahrt mit den Öffis statt mit dem<br />

Pilgramgasse<br />

Arne-Karlsson-Park<br />

Rathaus<br />

Frankhplatz<br />

Reinprechtsdorfer Straße<br />

Gußriegelstraße<br />

Wienerberg<br />

Schottenring<br />

Schottentor<br />

Volkstheater<br />

Matzleinsdorfer Platz<br />

Neubaugasse<br />

Museumsquartier<br />

Karlsplatz<br />

Taborstraße<br />

Auto zum:zur Klimaschützer:in<br />

und leistet einen Beitrag für saubere<br />

Luft, weniger Lärm und mehr<br />

Lebensraum für die Menschen. Wer<br />

auf Öffis umsteigt, spart pro Jahr<br />

bis zu 1,5 Tonnen CO 2<br />

ein.<br />

Damit Wien die lebenswerte<br />

Stadt bleibt, die wir kennen und<br />

lieben, wächst das Öffi-Netz laufend<br />

mit. Der Öffi-Ausbau U2xU5<br />

ist das größte Klimaschutzprojekt<br />

Wiens und das größte Infrastrukturprojekt<br />

für die wachsende<br />

Hauptstadt. Davon profitieren<br />

alle Wiener:innen und noch viele<br />

zukünftige Generationen. Bis 2026<br />

soll in einem ersten Schritt die<br />

neue U5 vom Karlsplatz bis zum<br />

Frankhplatz fahren. Ab 2028 wird<br />

die U2 ab der Station Schottentor<br />

über eine neue Tunnelstrecke bis<br />

zum Matzleinsdorfer Platz fahren.<br />

Im Endausbau soll die U5 bis zur<br />

Station Hernals und die U2 bis zum<br />

Wienerberg fahren. Diese sogenannte<br />

zweite Baustufe ist aktuell<br />

in Planung.<br />

Weniger CO 2<br />

und mehr Grünflächen<br />

Der Ausbau von U2xU5 sichert<br />

nachhaltig den Bedarf an Platz in<br />

den Öffis. Mehr als 300 Millionen<br />

FOTO: DND LANDSCHAFTSPLANUN<br />

Jeder Euro, der in<br />

den Ausbau von<br />

leistungsstarken<br />

und attraktiven<br />

Öffis fließt,<br />

reduziert die CO 2<br />

-<br />

Emissionen durch<br />

den Autoverkehr<br />

und schützt die<br />

Umwelt. Vom<br />

Öffi-Ausbau<br />

U2xU5 werden<br />

auch noch unsere<br />

Ururenkelkinder<br />

profitieren.<br />

Günter Steinbauer,<br />

Geschäftsführer der<br />

Wiener Linien<br />

zusätzliche Öffi-Nutzer:innen und<br />

insgesamt rund 1,3 Milliarden Fahrgäste<br />

im Jahr können mit dem neu<br />

geschaffenen Angebot umweltfreundlich<br />

mit den Wiener Linien<br />

unterwegs sein. Durch die mögliche<br />

Verlagerung von Autos auf die<br />

Öffis können mit dem U-Bahn-Ausbau<br />

U2xU5 bis zu 75.000 Tonnen<br />

CO 2<br />

pro Jahr eingespart werden.<br />

Um die gleiche Menge<br />

Kohlendioxid aufzunehmen,<br />

müssten augenblicklich sechs Millionen<br />

30-jährige Bäume in Wien<br />

gepflanzt werden. Das entspricht<br />

einem Wald so groß wie die Fläche<br />

der Bezirke 1–11 oder so groß wie<br />

die Donaustadt.<br />

Investitionen in unsere Öffis sind<br />

aktiver Klimaschutz und schaffen<br />

eine lebenswerte Umgebung zum<br />

Wohlfühlen. Weniger Autos heißt<br />

mehr Platz in der Stadt, der für<br />

mehr Grünflächen, Bäume und<br />

Freizeitanlagen für die Bewohner:innen<br />

genutzt werden kann.<br />

Tipp: U2xU5-App<br />

Mit der U2xU5-App in 3D und<br />

Augmented Reality lassen sich die<br />

neuen U-Bahn-Stationen und<br />

Öffi-Knoten schon heute erkunden.<br />

Einfach gratis downloaden im App<br />

Store oder auf Google Play.<br />

Weitere Infos unter:<br />

wienerlinien.at/<br />

u2u5


10 | Lesen Sie mehr unter www.sozialesengagement.info<br />

EXPERTISE<br />

Daniela Knieling,<br />

Geschäftsführerin von<br />

respACT<br />

FOTO: DANIEL WILLINGER<br />

Was<br />

uns alle<br />

verbindet<br />

Ein „kleines“ Virus führt uns vor Augen, wie sehr unser Leben vom<br />

Gemeinsinn, von Mitgefühl und Solidarität abhängt. Wir haben jetzt<br />

die Chance, gemeinsam unsere Welt neu zu denken, neu zu gestalten.<br />

Gastkommentar von Daniela Knieling<br />

Was ist es, das die<br />

Welt im Innersten<br />

zusammenhält? Zu<br />

dieser Frage hat der<br />

österreichische Philosoph Konrad<br />

Paul Liessmann 2009 ein Buch<br />

geschrieben, in dem er über das<br />

Geld nachdenkt.<br />

Ist tatsächlich Geld jener Wert,<br />

der uns heute noch am meisten<br />

antreibt, oder suchen wir nicht<br />

gerade in einer Zeit des Wandels,<br />

der Isolation und der Unsicherheit<br />

wieder Sinn in unserem Wollen,<br />

Sinn in unseren Gesprächen und<br />

Sinn in unserem Tun?<br />

Katastrophen und Umbrüche<br />

bewirken eine Art Rückbesinnung<br />

und lassen uns vielleicht wieder<br />

etwas näher zusammenrücken.<br />

Wenn es nach dem Willen der 193<br />

Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen<br />

geht, soll das auch künftig so<br />

sein. Sie haben bereits 2015 einen<br />

Aktionsplan für die Menschen,<br />

den Planeten und den Wohlstand<br />

sowie 17 Ziele vereinbart, genannt<br />

Sustainable Development Goals<br />

(SDGs), die unsere Welt wieder mit<br />

Gemeinsinn und Solidarität erfüllen<br />

sollen, um ein besseres Leben<br />

für alle zu ermöglichen.<br />

Auf der To-do-Liste der Agenda<br />

2030 für Nachhaltige Entwicklung,<br />

deren Inhalte und Zielvorgaben<br />

aktueller denn je sind, stehen etwa<br />

menschenwürdige Arbeit, weniger<br />

Ungleichheiten, verantwortungsvoller<br />

Konsum und Produktion<br />

oder Maßnahmen zum Klimaschutz.<br />

Nur gemeinsam kann es<br />

uns gelingen, künftigen Generationen<br />

eine Welt zu hinterlassen, in<br />

der es möglich ist, ein menschenwürdiges,<br />

würdevolles und erfülltes<br />

Leben zu führen, ohne einzelne<br />

Gruppen zurückzulassen. Gleichzeitig<br />

sind wir vielleicht die letzte<br />

Generation, die noch die Chance<br />

hat, unseren Planeten zu retten –<br />

auch dies ist Teil der globalen<br />

Agenda. Diese Entwicklung steht<br />

allerdings noch am Anfang, wie<br />

nicht erst die UN-Klimakonferenz<br />

in Glasgow im November gezeigt<br />

hat, aber immerhin ist sie bereits<br />

am Weg.<br />

Auch die Europäische Union,<br />

ihre Mitgliedstaaten und Österreich<br />

sind in einen Dialog eingetreten,<br />

der Zivilgesellschaft,<br />

Verwaltung, Politik, Wirtschaft und<br />

Wissenschaft zusammenbringt, um<br />

Maßnahmen zu formulieren, damit<br />

wir die SDGs bis 2030 erreichen<br />

können.<br />

respACT ist als Unternehmensplattform<br />

für Nachhaltigkeit<br />

in diesen Dialog eingebunden.<br />

Zu unseren Mitgliedern zählen<br />

Unternehmen, die bereits verantwortungsvoll<br />

wirtschaften und<br />

ihre Unternehmenswerte an den<br />

SDGs ausgerichtet haben. Viele von<br />

ihnen wurden mit dem TRIGOS,<br />

Österreichs wichtigster Auszeichnung<br />

für verantwortungsvolles<br />

Wirtschaften, ausgezeichnet, der<br />

seit 2004 an Vorbilder der Wirtschaft<br />

vergeben wird. Im Jahr 2019<br />

sind knapp 400 österreichische<br />

Unternehmen im Rahmen einer<br />

Umfrage zu dem Schluss gekommen:<br />

„Nachhaltiges Wirtschaften<br />

verstärkt Zukunftsfähigkeit.“<br />

Diese Betriebe, die am „TRIGOS<br />

Barometer Zukunftsfähigkeit“<br />

teilgenommen haben, sehen sich<br />

stark in Veränderung, sind offen<br />

für Neues, erfindungsreich und<br />

zuversichtlich. Sie verstehen sich<br />

als gesellschaftlich und umweltpolitisch<br />

wirksam, fühlen sich für<br />

die Herausforderungen in ihren<br />

Märkten gut gerüstet und sehen<br />

Krisen zuversichtlich entgegen, wie<br />

es im Expertenbericht zu lesen ist.<br />

Machen Sie mit! Gemeinsam<br />

können wir viel bewegen.


MEDIAPLANET | 11<br />

Sponsored by legero united<br />

Ein nachhaltig globaler<br />

Schuhproduzent aus Österreich<br />

Das seit 1872 bestehende Familienunternehmen legero united mit rund 1.700 Mitarbeiter:innen produziert für<br />

seine Marken legero, superfit und Think! Schuhe mit besonders nachhaltigem Anspruch. Wir haben mit der<br />

Geschäftsführung des Konzerns gesprochen.<br />

Das Executive<br />

Board von legero<br />

united – v.r.n.l.:<br />

Stefan Stolitzka,<br />

Eigentümer und<br />

CEO. Morten Bay<br />

Jensen, COO.<br />

Alenka Klarica,<br />

CCO.<br />

legero united hat sich ambitionierte<br />

Nachhaltigkeitsziele<br />

gesetzt. Können Sie uns mehr<br />

dazu erzählen?<br />

Stefan Stolitzka: Produkte von<br />

legero united sollen Menschen<br />

begeistern, ihre Lebensqualität verbessern<br />

und natürliche Ressourcen<br />

schonen. Für uns bedeutet erfolgreich<br />

zu wirtschaften, unsere soziale<br />

und ökologische <strong>Verantwortung</strong><br />

umfassend wahrzunehmen. Bei all<br />

unseren Entscheidungen und Aktivitäten<br />

berücksichtigen wir stets die<br />

damit verbundenen ökologischen<br />

und sozialen Auswirkungen.<br />

Morten Bay Jensen: Unser Ziel ist<br />

es, den Verbrauch von Materialien,<br />

Wasser und Energie an all unseren<br />

Standorten zu minimieren, den<br />

Einsatz erneuerbarer Energie zu<br />

forcieren, Abfall konsequent zu trennen<br />

und zu recyceln und die Emissionen<br />

in Luft, Wasser und Boden<br />

möglichst gering zu halten. Bis 2030<br />

wollen wir CO <br />

-neutral sein.<br />

Sie engagieren sich aber auch im<br />

sozialen Bereich?<br />

Alenka Klarica: Wir unterstützen<br />

eine Reihe von sozialen Organisationen<br />

und Initiativen und engagieren<br />

uns oft auch als Erstsponsor für<br />

Projekte, denen es an der nötigen<br />

Finanzierung fehlt. Viele der von<br />

uns geförderten Initiativen unterstützen<br />

wir bereits seit Jahren oder<br />

sogar Jahrzehnten. So engagieren<br />

wir uns beispielsweise seit vielen<br />

Jahren für die SOS-Kinderdörfer<br />

oder arbeiten als "Impact Angel"<br />

mit Concordia zusammen. In unserem<br />

Standort in Vellore, Indien<br />

unterhalten wir einen Kindergarten<br />

und eine 10-stufige Schule, die<br />

500 Kinder ab dem 4. Lebensalter<br />

bis zur mittleren Reife führt.<br />

Ihre Marke Think! ist ein Pionier<br />

der Nachhaltigkeit – sozusagen<br />

nachhaltig nachhaltig.<br />

Alenka Klarica: Tatsächlich feiert<br />

Think! sein 30-jähriges Jubiläum<br />

und ist damit ein echter Pionier<br />

der Nachhaltigkeit. Der Schutz der<br />

Umwelt, nachhaltiges Handeln und<br />

ein fairer Umgang mit Mensch und<br />

Natur sind für Think! kein neuer<br />

FOTOS: MARION LUTTENBERGER, MEDIUMLARGE<br />

Trend, sondern bewusste Haltung<br />

seit Jahrzehnten. Zertifizierungen<br />

wie das Österreichische Umweltzeichen<br />

oder der Blaue Engel<br />

bestätigen das.<br />

Nachhaltigkeit zieht sich bei<br />

legero united also durch die<br />

gesamte Wertschöpfungskette.<br />

Wie stellen Sie das sicher?<br />

Morten Bay Jensen: Wir sind uns<br />

darüber bewusst, dass Nachhaltigkeit<br />

mehr ist als die ökologische<br />

Säule. Schließlich geht es nicht<br />

allein um die Umwelt und unser<br />

Klima. Nachhaltigkeit umfasst für<br />

uns ebenso soziale Gerechtigkeit,<br />

faire Produktionsbedingungen und<br />

ökonomisches Wirtschaften. So<br />

nehmen wir u.a. am HIGG-Index<br />

teil, der die Nachhaltigkeit unserer<br />

Produkte entlang der gesamten<br />

Lieferkette bewertet und uns<br />

Hinweise für weitere wichtige<br />

Maßnahmen gibt, mit denen wir<br />

als Unternehmen gesamtheitlich<br />

nachhaltiger werden können.<br />

Außerdem haben wir uns verpflichtet,<br />

an der Science Based Targets<br />

initiative (SBTi) teilzunehmen und<br />

unsere Standorte sukzessive der<br />

EMAS Zertifizierung zu unterziehen.<br />

Wir finden: je mehr Unternehmen<br />

bei etablierten Initiativen<br />

mitmachen, desto mehr bewirken<br />

wir am Markt. Zum Wohl von<br />

Mensch und Natur.<br />

Vielfach ausgezeichnet:<br />

Zahlreiche<br />

Modelle<br />

der Marken<br />

legero, superfit<br />

und Think! haben<br />

bereits das<br />

Österreichische<br />

Umweltzeichen<br />

oder den Blauen<br />

Engel erhalten.


12 | Lesen Sie mehr unter www.sozialesengagement.info<br />

Unsere Ziele bis 2030<br />

WIRTSCHAFT<br />

WIRTSCHAFT<br />

GESELLSCHAFT<br />

GESELLSCHAFT<br />

Lesen Sie mehr<br />

unter:<br />

sdgwatch.at<br />

BIOSPHÄRE<br />

Über die Sustainable Development Goals (SDGs)<br />

Am 25. September 2015 wurde die Agenda 2030 für<br />

Nachhaltige Entwicklung von der Generalversammlung<br />

der Vereinten Nationen von allen 193 Mitgliedstaaten<br />

verabschiedet. Diese enthält die 17 Ziele für Nachhaltige<br />

Entwicklung, welche soziale, ökologische und ökonomische<br />

Aspekte umfassen und nichts Geringeres als die<br />

„Transformation unserer Welt“ zum Ziel haben.<br />

Die SDGs sind in weitere 169 Unterziele (Targets)<br />

aufgeteilt und beinhalten ein neuartiges vernetztes<br />

Verständnis von Armut, Umweltzerstörung, Ungleichheit,<br />

Produktions- und Konsumweisen, Korruption,<br />

um nur einige Beispiele zu benennen. Es wurde<br />

erkannt, dass verschiedene Probleme überall und<br />

gleichzeitig angegangen werden müssen und nicht<br />

regional oder thematisch beschränkt sein sollten. Die<br />

Universalität der Agenda besagt, dass alle Ziele für alle<br />

Länder gelten. Die <strong>Verantwortung</strong> für die Umsetzung<br />

der Ziele liegt also sowohl im Inland als auch auf<br />

internationaler Ebene.<br />

SDG Watch Austria setzt sich seit 2017 für eine wirksame und ambitionierte Umsetzung der Agenda 2030<br />

ein. Damit auch Österreich wesentlich dazu beiträgt, die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung zu<br />

erreichen, fördert die Plattform die Zusammenarbeit von Zivilgesellschaft, Politik und Wissenschaft.<br />

BIOSPHÄRE<br />

QUELLE: WWW.STOCKHOLMRESILIENCE.ORG / GRAFIK: NACH VORLAGE VON JERKER LOKRANTZ/AZOTE / TEXT: SDGWATCH.AT/DE/UEBER-SDGS / ICONS: 17ZIELE.DE/DOWNLOADS.HTML


MEDIAPLANET | 13<br />

Sponsored Content<br />

Die beste Bierkultur der Zukunft in<br />

Österreich schaffen<br />

Die Brau Union Österreich ist sich ihrer ökologischen und sozialen <strong>Verantwortung</strong> bewusst und<br />

arbeitet aktiv daran, dieses Ziel zum Wohl von allen zu erreichen.<br />

„Brew a Better World“ – die<br />

ambitionierte Nachhaltigkeitsstrategie<br />

lebt die Brau Union Österreich<br />

als Teil der internationalen<br />

HEINEKEN-Familie schon seit<br />

vielen Jahren in Österreich. Dabei<br />

werden Lösungsansätze sowohl<br />

für soziale als auch für ökologische<br />

Herausforderungen unserer<br />

Zeit aufgezeigt und in vielfältigen<br />

Projekten vorgelebt. Hochwertige<br />

Bildung und verantwortungsvollen<br />

Konsum für ein gesundes Leben<br />

(SDGs 3, 4) unterstützen wir als<br />

Partner der Lehrlingsinitiative<br />

Amuse Bouche. Inklusion wird an<br />

Standorten in ganz Österreich gelebt,<br />

um gemeinsam mit Partnern<br />

wie der Caritas, dem Diakoniewerk,<br />

assista <strong>Soziale</strong> Dienste oder Arge<br />

Chance Menschen in den Arbeitsmarkt<br />

einzugliedern (SDGs 8, 17).<br />

Bier ist ein natürliches Getränk<br />

und kann nur so gut sein wie die<br />

Rohstoffe, aus denen es gebraut<br />

wird. Daher ist ein schonender<br />

Umgang mit der Umwelt und den<br />

Ressourcen unerlässlich. Wasserschutzgebiete<br />

und eine sukzessive<br />

Reduktion des Wasserverbrauches<br />

in der Produktion (SDGs 6, 15)<br />

zählen ebenso dazu wie die Verwendung<br />

erneuerbarer Energie<br />

(SDG 7) und verantwortungsvolle<br />

Produktionsweisen (SDG 12). Dabei<br />

nehmen die Grüne Brauerei Göss,<br />

die erste CO <br />

-neutrale Großbrauerei<br />

weltweit, und die Grüne Brauerei<br />

Schladming eine Vorbildfunktion<br />

ein. Weiters zeigen das Brauquartier<br />

Puntigam und das Abwärmeprojekt<br />

in Schwechat eindrucksvoll, wie<br />

industrielle Abwärme zum Wohle<br />

der Gesellschaft, im konkreten Fall<br />

zur Wärmeversorgung benachbarter<br />

Wohnungen, genutzt werden kann.<br />

Auch für das ambitionierte Ziel<br />

der HEINEKEN-Familie weltweit –<br />

bis zum Jahr 2030 in der gesamten<br />

Produktion, bis 2040 inklusive der<br />

gesamten Wertschöpfungskette<br />

CO <br />

-neutral zu werden – gibt es<br />

schon konkrete Pläne mit vielfältigen<br />

Maßnahmen, um Schritt für<br />

Schritt an allen Standorten<br />

CO <br />

-neutral zu brauen. Einen<br />

jährlichen Überblick zum Fortschritt<br />

der Initiativen gibt der<br />

Nachhaltigkeitsbericht des<br />

Unternehmens.<br />

FOTO: BRAU UNION ÖSTERREICH<br />

Gabriela Maria<br />

Straka<br />

Director Corporate<br />

Affairs und CSR der<br />

Brau Union Österreich,<br />

Diplom-Biersommeliere,<br />

Mitglied<br />

UN Global Compact<br />

und Vorsitzende<br />

RespACT OÖ<br />

Sponsored by TGW Future Privatstiftung<br />

Text<br />

Philipp Jauernik<br />

Mit „Mensch im Mittelpunkt – lernen und<br />

wachsen“ Bildung und Innovation gestalten<br />

<strong>Verantwortung</strong> leben – für viele ist das ein schönes Schlagwort, doch nicht immer ist klar, was<br />

damit im konkreten Fall gemeint sein kann. Im Bereich des sozialen Unternehmertums der<br />

oberösterreichischen TGW Future Privatstiftung wird aufgezeigt, wie man gesellschaftliche<br />

Probleme auf unternehmerische Art und Weise lösen kann.<br />

Kurz zum Hintergrund: Die 2004<br />

errichtete TGW Future Privatstiftung<br />

ist 100-Prozent-Eigentümerin<br />

der 1969 gegründeten TGW<br />

Logistics Group. Darüber hinaus<br />

engagiert sie sich im Bereich des<br />

sozialen Unternehmertums. Alle<br />

drei Einheiten – industrielles und<br />

soziales Unternehmertum sowie<br />

die TGW Future Privatstiftung –<br />

bilden heute die „TGW-Welt“. Zehn<br />

Prozent des von der TGW Logistics<br />

Group erwirtschafteten Gewinns<br />

fließen in den gemeinnützigen Bereich,<br />

der sich dem Thema Lernen<br />

und Wachsen widmet. In den<br />

vergangenen zwei Geschäftsjahren<br />

wurden so in Summe rund sechs<br />

Millionen Euro für Bildungsinnovationen<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Eines der derzeit elf Projekte<br />

ist die SOS-Herzkiste, ein Paket<br />

zur Förderung der sozialen und<br />

emotionalen Kompetenzen von<br />

Jugendlichen, das in Kooperation<br />

mit SOS-Kinderdorf durchgeführt<br />

wird. Das niederschwellige<br />

Angebot ist für Schulen kostenlos,<br />

vier Kisten (eine für jedes Jahr der<br />

Unterstufe) mit liebevoll aufbereiteten<br />

Arbeitsmaterialien und<br />

Workshops werden zur Verfügung<br />

gestellt. Sorgfältig ausgewählte<br />

Indikatoren helfen dabei, die Wirkung<br />

der Arbeit mit der SOS-Herzkiste<br />

sichtbar zu machen.<br />

Ein weiteres Beispiel ist das<br />

CAP.-Ausbildungsprogramm, ein<br />

Modell, das die Allgemeinbildung<br />

der AHS-Oberstufe um eine fachspezifische<br />

Zusatzausbildung im<br />

Bereich Mechatronik oder Cyber-<br />

Security erweitert und dadurch um<br />

zeitgemäße Inhalte der Technik<br />

und Persönlichkeitsentwicklung<br />

ergänzt.<br />

So ist ein weiteres duales Erfolgsformat,<br />

nämlich „Matura mit<br />

Lehre“, entstanden, das ergänzend<br />

zur „Lehre mit Matura“ den Wirtschaftsstandort<br />

stärkt.<br />

Alle Projekte vereint dabei die<br />

Innovationskraft und die ganzheitliche<br />

Entwicklung von jungen<br />

Menschen. Dadurch werden neue<br />

Impulse für das österreichische<br />

Bildungssystem gesetzt und ein<br />

Beitrag zur Chancengerechtigkeit<br />

für junge Menschen geleistet.<br />

Mit seinen Initiativen stellt sich<br />

der Stiftungsbereich „<strong>Soziale</strong>s<br />

Unternehmertum“ auf einzigartige<br />

Weise seiner gesellschaftlichen<br />

<strong>Verantwortung</strong>, um die Lücke<br />

zwischen Gesellschaft und<br />

Wirtschaft zu verkleinern.


14 | Lesen Sie mehr unter www.sozialesengagement.info<br />

FOTO: ENLUMEN<br />

Guten Appetit mit<br />

gutem Gewissen<br />

„Der direkte Kontakt zu<br />

den Produzent:innen ist der<br />

große Vorteil von Hofläden,<br />

Märkten und Messen“, sagt<br />

Wolfgang Pfoser-Almer von<br />

der Nachhaltigkeitsmesse<br />

WeFair.<br />

Wer auf die eigene Gesundheit und die Umwelt achtet, greift gern zu Bio-Produkten. Damit das<br />

Geld auch bei den Landwirt:innen ankommt, sichern alternative Vertriebswege eine Existenz<br />

abseits der großen Handelsketten.<br />

Im Jahr 2020 war es so weit:<br />

Bio-Lebensmittel haben erstmals<br />

die Zehn-Prozent-Marke<br />

im Handel durchbrochen.<br />

Die Menschen greifen gerne zu<br />

Obst und Gemüse, Milchprodukten<br />

und Fleischwaren aus biologischer<br />

Landwirtschaft, weil die<br />

Produkte besser für die Umwelt,<br />

die Tiere und wohl auch für die<br />

eigene Gesundheit sind. „Doch die<br />

großen Handelsketten setzen die<br />

Bio-Betriebe wirtschaftlich massiv<br />

unter Druck“, warnt Wolfgang<br />

Pfoser-Almer, Geschäftsführer der<br />

WeFair, Österreichs größter Nachhaltigkeitsmesse.<br />

„Soll das Essen<br />

nicht nur gut, sondern auch fair<br />

sein, muss man überlegen, wo man<br />

einkauft.“<br />

Rabatte und Preisschlachten<br />

in den Geschäften verringern die<br />

Einkünfte sowohl in der Bio- als<br />

auch in der konventionellen<br />

Landwirtschaft: Die Betriebe<br />

bekommen immer weniger Geld<br />

für ihre Produkte, die Arbeitsbelastung<br />

steigt, vor allem kleine und<br />

mittelgroße Betriebe können nicht<br />

mehr wirtschaftlich überleben.<br />

Umso wichtiger sind alternative<br />

Vertriebswege, bei denen das Geld<br />

direkt bei den Landwirt:innen<br />

ankommt. „Hofläden, Einkaufsgemeinschaften<br />

und Community<br />

Supported Agriculture bieten<br />

die Möglichkeit, direkt bei den<br />

Herstellern einzukaufen, ohne dass<br />

der Zwischenhandel oder Supermarktketten<br />

mitschneiden“, sagt<br />

Pfoser-Almer.<br />

Der kürzeste Weg<br />

Die Idee bei diesen alternativen<br />

Vertriebswegen ist immer die gleiche:<br />

je weniger Zwischenstationen<br />

auf dem Weg vom Feld zur Küche,<br />

desto besser. Für Foodcoops<br />

schließen sich Konsument:innen<br />

zu einer Einkaufsgemeinschaft<br />

zusammen, um Lebensmittel<br />

direkt bei den Bauernhöfen zu<br />

kaufen. Bei der solidarischen<br />

Landwirtschaft, auch Community<br />

Supported Agriculture (CSA)<br />

genannt, gehen die Konsument:innen<br />

einen Schritt weiter und<br />

schließen mit den Bauernhöfen<br />

eine längerfristige Partnerschaft,<br />

in der Risiken, Erträge und <strong>Verantwortung</strong><br />

geteilt werden. „Die<br />

Betriebe können besser planen und<br />

auch mal neue Wege ausprobieren“,<br />

erklärt Pfoser-Almer.<br />

Am weitesten verbreitet ist<br />

immer noch der klassische<br />

Direktvertrieb über Hofläden,<br />

Märkte und Messen. „Auf der<br />

WeFair sind jährlich bis zu 15.000<br />

Besucherinnen und Besucher, weil<br />

sie dort die Menschen hinter den<br />

Produkten kennenlernen und mit<br />

ihnen über ihre Arbeit reden<br />

können“, schildert Pfoser-Almer.<br />

„Alle Ausstellenden werden auf<br />

Herz und Nieren geprüft, ob sie<br />

sowohl im Bereich Ökologie als<br />

auch im Bereich sozialer <strong>Verantwortung</strong><br />

die höchsten Standards<br />

erfüllen – jährlich schaffen etwa<br />

20 Prozent der Anmeldungen diese<br />

Prüfung nicht“, ergänzt Pfoser-<br />

Almer. „Mit einem Einkauf bei der<br />

WeFair kann man nicht nur was<br />

Gutes für die Umwelt und die<br />

eigene Gesundheit tun, sondern<br />

auch für die Landwirtschaft.“


MEDIAPLANET | 15<br />

„Jeder Griff ins Regal ist<br />

ein Produktionsauftrag“<br />

Wir alle können Klimaschutz, Tierwohl oder soziale<br />

Aspekte mit unserem Einkauf aktiv beeinflussen, sagt<br />

Hannes Royer. Der Bio-Bergbauer und Obmann von<br />

Land schafft Leben erklärt im Interview außerdem, was<br />

hinter saisonalem und regionalem Konsum steckt.<br />

FOTO: LAND SCHAFFT LEBEN<br />

Hannes Royer<br />

Bio-Bergbauer und<br />

Obmann von Land<br />

schafft Leben<br />

FOTO: LAND SCHAFFT LEBEN<br />

Weshalb setzt sich der Verein<br />

Land schafft Leben für Bewusstseinsbildung<br />

im Lebensmittelbereich<br />

ein?<br />

Viele treffen ihre Kaufentscheidung<br />

hauptsächlich über den Preis.<br />

Doch hinter Lebensmitteln steckt<br />

auch eine Reihe an gesellschaftlich<br />

relevanten Themen wie Tierwohl,<br />

Arbeitsbedingungen oder<br />

Klimaschutz. Mit unserer Kaufentscheidung<br />

können wir diese<br />

positiv beeinflussen. Das ist jedoch<br />

nur möglich, wenn wir über die<br />

Produktionsbedingungen unserer<br />

Lebensmittel informiert sind. Deshalb<br />

machen wir von Land schafft<br />

Leben transparent, wie unsere<br />

Lebensmittel produziert werden.<br />

So können wir Konsumentinnen<br />

und Konsumenten eine bewusste<br />

Kaufentscheidung treffen und aktiv<br />

mitgestalten. Mit jedem Griff ins<br />

Regal vergeben wir schließlich auch<br />

einen Produktionsauftrag – denn<br />

nachgeschlichtet wird nur das, was<br />

zuvor herausgenommen wurde.<br />

Aspekt Klima: Was kann jede<br />

und jeder einzelne von uns beim<br />

Einkauf tun?<br />

Den kleinsten CO <br />

-Rucksack tragen<br />

regionale und saisonale Lebensmittel.<br />

Regional produziertes Obst<br />

und Gemüse etwa müssen nicht<br />

weit transportiert werden. Auch die<br />

Saisonalität macht in Sachen Klima<br />

viel aus: Wird zum Beispiel wärmeliebendes<br />

Gemüse wie Tomaten<br />

oder Gurken außerhalb der Saison<br />

in einem Glashaus geerntet, ist der<br />

CO <br />

-Fußabdruck deutlich höher.<br />

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist,<br />

Lebensmittelverschwendung zu<br />

vermeiden. Bis zu zehn Prozent der<br />

globalen Treibhausgasemissionen<br />

entstehen durch Lebensmittel,<br />

die noch nicht einmal gegessen,<br />

sondern einfach weggeschmissen<br />

werden.<br />

Ihr Verein hat einen Lebensmittel<br />

schwerpunkt in österreichs<br />

Schulen ausgerufen.<br />

Was kann man sich darunter<br />

vorstellen?<br />

Das Wissen um Lebensmittel,<br />

Ernährung und Konsum hängt oft<br />

stark davon ab, was Eltern ihren<br />

Kindern zuhause mitgeben. Es<br />

kann und will aber auch gelernt<br />

werden – vor allem in der Schule!<br />

Ich denke hier daran, wie ich<br />

damals Mülltrennen in der Schule<br />

gelernt habe. Man geht da als Kind<br />

mit einem anderen Blick nachhause.<br />

Aus diesem Grund haben wir<br />

mit Unterstützung der neun<br />

Bildungsdirektionen eine bundesweite<br />

Offensive gestartet, in deren<br />

Rahmen Pädagoginnen und<br />

Pädagogen kostenlos umfangreiches<br />

Material zur Verfügung<br />

gestellt wird. Sie können so<br />

verstärkt Lebensmittelwissen,<br />

Ernährungsbildung und Konsumkompetenz<br />

in ihren Unterricht<br />

integrieren. Vom Kindergarten bis<br />

zur Matura bekommen Kinder und<br />

Jugendliche die Chance, mehr über<br />

unsere Lebensmittel zu erfahren.<br />

Zertifizierte,<br />

nachhaltige<br />

Naturkosmetik<br />

aus<br />

Österreich.<br />

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Seit mehr als 55 Jahren<br />

produziert die Firma STYX<br />

in Ober-Grafendorf/NÖ<br />

zertifizierte Naturkosmetik.<br />

Wir setzen auf hochwertige<br />

Qualität der Inhaltsstoffe,<br />

auf nachwachsende bzw.<br />

recycelte Verpackungen<br />

und CO 2<br />

-neutrale Produktion<br />

(ohne Zukauf von Zertifikaten),<br />

um den hohen Ansprüchen<br />

unserer KundInnen und den<br />

strengen Zertifizierungsrichtlinien<br />

zu entsprechen.<br />

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produziert in Österreichi<br />

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vegan & tierversuchsfreii


Die Zukunft liegt in<br />

unserer Hand.<br />

FOTOS: UNSPLASH, SHUTTERSTOCK<br />

Ob Klimakrise oder zunehmende soziale Ungleichheit – viele der aktuellen<br />

Probleme auf der Welt bestehen seit langer Zeit. Die gute Nachricht dabei:<br />

Jede:r von uns kann täglich einen Beitrag leisten, die Welt um ein kleines<br />

Stück besser zu machen.<br />

Sie engagieren sich auch für soziale Themen, aber haben die Gelegenheit<br />

verpasst, bei dieser Ausgabe dabei zu sein? Kontaktieren Sie<br />

florian.rohm@mediaplanet.com für ein persönliches Gespräch.

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