KMU-Ratgeber
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8 Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />
Wie stark ist Ihr Unternehmen derzeit von einem Mangel an Fachkräften betroffen?<br />
Kärnten<br />
Tirol<br />
Steiermark<br />
Burgenland<br />
Vorarlberg<br />
Oberösterreich<br />
Österreich<br />
Salzburg<br />
Niederösterreich<br />
Wien<br />
37,9 % 28,2 % 18,6 % 15,3 %<br />
37,4 % 31,9 % 15,9 % 14,8 %<br />
36,9 % 28,7 % 18,5 % 15,9 %<br />
35,7 % 29,8 % 21,4 % 13,1 %<br />
35 % 29,8 % 18,1 % 17,2 %<br />
35 % 28,9 % 20,5 % 15,6 %<br />
34,6 % 27,6 % 18,5 % 19,3 %<br />
34,4 % 26,6 % 18 % 21 %<br />
33 % 29,1 % 18 % 19,9 %<br />
26,9 % 26 % 19,1 % 28 %<br />
Sehr stark<br />
Eher stark<br />
Eher schwach/wenig<br />
Gar nicht<br />
Veröffentlichungsdatum Dezember 2020<br />
Region Österreich<br />
Erhebungszeitraum 15. September bis<br />
6. Oktober 2020<br />
Anzahl der Befragten 4.431 österreichische<br />
Unternehmen<br />
Art der Befragung Online-Umfrage<br />
Hinweise und Anmerkungen Von 100<br />
Prozent abweichende Prozentpunkte sind<br />
vermutlich rundungsbedingt.<br />
Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/<br />
studie/914131/umfrage/staerke-des-fachkraeftemangels-in-oesterreich-nach-bundeslaendern/<br />
„Fehlende Arbeitskräfte<br />
schaden am Ende uns allen“<br />
Bislang gab es nur Schätzungen und Umfragen zum Arbeitskräftemangel, auch weil das<br />
AMS nur jene Stellen veröffentlichen kann, die ihm direkt gemeldet werden. Deshalb hat<br />
der Wirtschaftsbund in Zusammenarbeit mit IT-Spezialist:innen erstmals Online-Stellenausschreibungen<br />
in Österreich gezählt. Das Ergebnis der Stellenerhebung zeigt deutlich,<br />
dass es mehr als doppelt so viele offene Stellen gab als bisher angenommen.<br />
Text Wirtschaftsbund<br />
Herr Egger, welche neuen Erkenntnisse über<br />
den österreichischen Arbeitsmarkt konnten<br />
mithilfe des WB-Stellenmonitors gewonnen<br />
werden?<br />
Die Arbeitslosenzahlen befinden sich wieder auf<br />
Vorkrisenniveau, die Lage in den Betrieben spitzt<br />
sich hingegen aufgrund des Arbeitskräftemangels<br />
weiter zu. Für eine effiziente Arbeitsmarktpolitik<br />
ist es notwendig zu wissen, wie viele offene Stellen<br />
es in Österreich tatsächlich gibt. Unsere Stellenerhebung<br />
zeigt nun erstmals ein realistisches<br />
Bild des österreichischen Arbeitsmarkts, nämlich,<br />
dass es mindestens 248.000 offene Arbeitsplätze<br />
und damit doppelt so viele offene Stellen gibt, als<br />
bisher angenommen. Diese Zahl ist nahezu identisch<br />
mit der der Arbeitssuchenden in Österreich.<br />
Welche Konsequenzen hat der Arbeitskräftemangel?<br />
Der Arbeitskräftemangel ist einerseits eine Belastung<br />
für die Unternehmen, die ihrem regulären<br />
Betrieb nicht mehr vollständig nachkommen<br />
können und mit wirtschaftlichen Verlusten zu<br />
kämpfen haben. Andererseits leiden Mitarbeiter:innen<br />
unter der höheren Arbeitsbelastung.<br />
Letztlich entgehen dem Staat Steuereinnahmen<br />
in Milliardenhöhe. Am Ende schaden die fehlenden<br />
Arbeitskräfte also uns allen.<br />
Welche Schritte müssen gesetzt werden, um<br />
diesem Problem entgegenzuwirken?<br />
Um unseren Arbeitsmarkt besser für die Zukunft<br />
zu rüsten und unsere Wirtschaftsleistung nicht zu<br />
gefährden, brauchen wir jetzt die richtigen<br />
Weichenstellungen. Unser gemeinsames Ziel<br />
muss es sein, möglichst viele Menschen in<br />
Vollbeschäftigung zu bringen. Dazu braucht es<br />
Maßnahmen gegen den Arbeitskräftemangel<br />
sowie dringend notwendige Arbeitsmarktreformen,<br />
wie etwa die Änderung der Zuverdienstgrenzen,<br />
ein degressiv gestaffeltes Arbeitslosengeld<br />
sowie die Erhöhung der Mobilität.<br />
FOTO: JULIUS HIRTZBERGER<br />
Mag. Kurt Egger<br />
Generalsekretär<br />
Wirtschaftsbund