MAGEN UND DARM
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EINE UNABHÄNGIGE KAMPAGNE VON MEDIAPLANET
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MAGEN
UND
DARM
Ein gutes Bauchgefühl?
„Man muss
kreativ werden“
Fabiola Marasco hat vier Kinder und Morbus
Crohn. Über ihren Alltag spricht sie im Interview.
NICHT VERPASSEN:
Vorsorge ist das A und O
Holger Busse im Interview über
Solidarität in der Pandemie und
Prävention
Seite 4
Schaltzentrale im Bauch
Ailyn Moser im Interview über
den Darm, unser größtes
Immunorgan
Seite 9
Genuss mit 12 Lebensmitteln
Stefanie spricht über ihr Leben
als Hyperallergikerin
Seite 10
Dein Onlineportal für jede Lebenslage
mit Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
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Erkrankung und Therapie | Alltag mit CED | Dein CED-Netzwerk
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VERANTWORTLICH FÜR DEN
INHALT IN DIESER AUSGABE
Miriam Hähnel
Unser Magen-
Darm-Trakt spielt
eine tragende Rolle,
wenn es um unsere
körperliche und
psychische Gesundheit
geht. Er verdient
deswegen unsere volle
Aufmerksamkeit!
IN DIESER AUSGABE
Samantha
Wladyko
Rationales Denken
und Handeln ist Alltag
in unserer Gesellschaft.
Wir sollten unser
Bauchgefühl jedoch
nicht außenvor lassen
– es ist Zeit auf unser
Bauchgefühl zu hören!
Magen-Darm-Erkrankungen –
Neues im Zeitalter von Corona
Mitten in der mittlerweile vierten Welle der COVID-19-Pandemie
macht sich allmählich Überdruss bei uns allen im Umgang mit dem
Virus, seinen Varianten, seinen Auswirkungen auf unsere Gesundheit
und unsere Gesellschaft breit. Glücklicherweise hat sich unser
Wissen zur Verbreitung des Coronavirus, zu den möglichen Schutzmaßnahmen,
zu den zumindest bei uns in ausreichendem Umfang
zur Verfügung stehenden Impfungen deutlich vermehrt und wird
nur von einer kleinen unbelehrbaren oder politisch motivierten
Minderheit der Bevölkerung negiert. Leider wurden diese wissenschaftlichen
Erkenntnisse nicht zeitgerecht in politisches Handeln
umgesetzt, sodass wir wieder mit hohen Infektionszahlen und Todesfällen
konfrontiert sind.
08
Ständige Verdauungsbeschwerden?
Dr. Nicole Steenfatt erklärt, warum die
Darmbarriere immer stärker im Fokus der
Medizin steht
Online
"Kein Leben ohne den Scheißbeutel!"
Morbus Crohn-Patientin Sarah im
Interview über ihren Alltag mit Stoma
Director Business Development Health: Miriam
Hähnel Project Manager: Samantha Wladyko
Business Development Manager: Katharina Sliwa
Geschäftsführung: Richard Båge (CEO), Philipp Colaço
(Managing Director), Franziska Manske (Head of Editorial &
Production), Henriette Schröder (Sales Director) Designer:
Elias Karberg Mediaplanet-Kontakt: redaktion.de@
mediaplanet.com Coverbild: Natalie Dziedzic
Alle mit gekennzeichneten Artikel sind keine neutrale
Redaktion vom Mediaplanet Verlag.
facebook.com/MediaplanetStories
@Mediaplanet_germany
Please recycle
Prof. Dr. med.
Franz Hartman
Stellvertretender
Vorsitzender der
Gastro-Liga e. V.
Prof. Dr. med.
Wolfgang
Fischbach
Vorsitzender der
Gastro-Liga e. V
Neben gastrointestinalen
Erkrankungen
wie Infektionen,
Tumorerkrankungen,
CED, Leber- und
Pankreaserkrankungen
belästigen funktionelle
Erkrankungen des
Magen-Darm-Traktes
Patienten mit am meisten
und belasten so unser
Gesundheitssystem.
Apropos Impfungen: Auch Patienten
mit CED sollten sich
unbedingt impfen lassen und
können auch ohne erhöhtes
Risiko mit mRNA-Vakzinen geimpft werden.
Eine zeitgleiche Behandlung mit
Immunsuppressiva kann allerdings die
Immunantwort abschwächen. Auch die
neuesten Therapeutika im Bereich der CED
können die Krankheit nicht heilen, wohl
aber oft kontrollieren.
Neben gastrointestinalen Erkrankungen
wie Infektionen, Tumorerkrankungen,
CED, Leber- und Pankreaserkrankungen
belästigen funktionelle Erkrankungen
des Magen-Darm-Traktes Patienten mit
am meisten und belasten so unser Gesundheitssystem.
Krampfartige Bauchschmerzen,
Blähungen, Durchfall oder
Verstopfung charakterisieren das Reizdarmsyndrom.
Die Krankheitsentstehung
bei Reizdarm- und Reizmagensyndrom ist
vielfältig, Auslöser können vorausgegangene
gastrointestinale Infektionen oder
auch psychische Faktoren sein. Eine therapeutische
Einflussnahme jenseits von
Diäten (z.B. low FODMAP), Nahrungsmittelzusätzen
und Verhaltenstherapien ist
nur eingeschränkt möglich. Wichtig ist bei
der Diagnose eines Reizdarmsyndroms
organpathologische Erkrankungen mit
ähnlicher Symptomatik (Darmkrebs, CED
oder Nahrungsmittelintoleranzen) auszuschließen.
Gastrointestinale Tumore gehören unverändert
zu den häufigsten Tumorerkrankungen.
Für den Darmkrebs steht in
Form der Vorsorgekoloskopie eine etablierte
Möglichkeit zur Früherkennung und
Prävention zur Verfügung. Bedenklich
stimmen die Erhebungen der AOK, die für
2020/21 einen Rückgang der Darmkrebsoperationen
um bis zu 20 Prozent gegenüber
2019 zeigen. Es muss demnach verstärkt
das Bewusstsein für die Wichtigkeit von
Vorsorge auch in Pandemiezeiten geweckt
und aufrechterhalten werden, um so der
Gefahr von Kollateralschäden vorzubeugen,
die den Erfolg der Vorsorge schmälern.
Wenden Sie sich also auch in pandemischen
Zeiten zur Vorsorge und bei Beschwerden
weiter an Ihren Arzt. Eine
unnötige Verzögerung von Diagnostik und
Therapie bei Erkrankungen im Bereich
des Magen-Darm-Traktes erhöht Krankheitsrisiken
und verschlechtert gegebenenfalls
die Wirksamkeit therapeutischer
Maßnahmen.
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Verdauungsprobleme und Sodbrennen.
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Magenschmerzen und Sodbrennen
Wie der Lebensstil diese Beschwerden beeinflusst und was hilft
Stress, Schlafmangel oder fettes Essen können dem Magen zu schaffen machen, Alkohol und Nikotin ihn zusätzlich
reizen. Einige einfache Mittel helfen, die Beschwerden zu lindern.
Text Paul Howe
Lebkuchen und Spekulatius, dazu Gänsebraten und viel Alkohol: Besonders
nach den Weihnachtstagen muss der Magen oft Höchstleistungen erbringen.
Die Völlerei führt dazu, dass der Magen mehr Säure bildet – die Magenschleimhaut
wird angegriffen. Einfachstes Mittel gegen die Beschwerden:
Fette, zuckrige oder stark gewürzte Speisen weglassen und auch Kaffee
sowie kohlensäurehaltige Getränke möglichst reduzieren. Einfacher
gesagt, als getan. Und auch Stress und daraus oft resultierender Schlafmangel
lassen sich häufig nicht so einfach abstellen.
Bei anhaltenden Beschwerden zum Arzt
Helfen weder Hausmittel noch rezeptfreie Tropfen aus der Apotheke, sollte immer ein
Facharzt aufgesucht werden. Häufiges Sodbrennen kann vor allem bei älteren Patienten
zu Blutungen, Verengung oder Vernarbung der Speiseröhre führen. Bei Magenschmerzen
könnte eine chronische Reizung der Magenschleimhaut vorliegen. Das
Bakterium Helicobacter pylori kann eine Magenschleimhautentzündung verursachen
und schließlich zu einem gefährlichen Magengeschwür führen.
Hausmittel gegen Magenschmerzen
Sind die Beschwerden bereits eingetreten oder sind dauerhaft ein Problem, können
Hausmittel helfen. Bewährt haben sich etwa einige Teelöffel trockene Haferflocken,
langsam gekaut, oder ein Esslöffel helle Leinsamen, mit Wasser aufgegossen und über
den Tag verteilt getrunken. Bei krampfartigen Beschwerden können Kümmel-, Kamillen-
oder Pfefferminztee helfen. Auch eine leichte Schonkost kann die Beschwerden
senken.
Tipps gegen Sodbrennen
Gegen Sodbrennen hilft es, viel zu trinken, um den Magensaft in der Speiseröhre
herunterzuspülen, etwa mit Milch, Tee oder Wasser. Kohlensäurehaltige Getränke
und Pfefferminztee sind jedoch ungeeignet. Gegen das akute Brennen
helfen Mandeln, die zerkaut und heruntergeschluckt werden.
Hilfe aus der Apotheke
Bei Sodbrennen, Übersäuerung, Untersäuerung, Magenschmerzen,
Reizmagen, Völlegefühl und Blähungen haben sich auch rezeptfreie
Tropfen aus der Apotheke bewährt. Die Inhaltsstoffe regulieren die
Magensäure, sodass die Beschwerden gelindert werden.
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Stress, wenig Schlaf und schweres Essen schlagen uns schnell mal auf den Magen – bei vielen Menschen sogar in aller Regelmäßigkeit.
Das fränkische Traditionsunternehmen Retterspitz hat hierfür ein gleichermaßen schonendes wie wirksames Gegenmittel.
Und das seit fast 120 Jahren.
Umfragen zufolge leiden sieben von zehn
Bundesbürger*innen gelegentlich unter Verdauungsproblemen.
Viele haben regelmäßig
mit Sodbrennen zu kämpfen. Andere klagen
über unspezifische Magenprobleme wie Völlegefühl,
Blähungen und Magenschmerzen, die
durch Über- oder Untersäuerung ausgelöst
werden können.
Oft treten die Beschwerden eher zeitlich begrenzt
und unregelmäßig auf und werden
zumeist durch wenig Schlaf, Nikotin und
Alkohol, Stress bei der Arbeit oder schwer
bekömmliches Essen ausgelöst. Auch Stoffwechselstörungen
oder Medikamente können
diese Beschwerden verursachen. Der Leidensdruck
bei länger währenden Symptomen ist
groß, der Gang zum Arzt ist unvermeidbar.
Dabei lassen sich für die Leidtragenden die
auslösenden Faktoren nicht immer vollständig
beheben. Zudem wünschen sich Patientinnen
und Patienten sehr häufig eine sanfte und
wenig belastende Behandlung, ohne den oft
langwierigen Einsatz von Arzneimitteln zur
Hemmung der Magensäureproduktion oder
Antazida zur Neutralisierung der Magensäure.
BEI ÜBER- UND UNTERSÄUERUNG
Seit 1920 stellt die Firma Retterspitz ein in
Apotheken frei verkäufliches Medizinprodukt
her, das genau hier ansetzt: Retterspitz
Innerlich entfaltet seine regulierende Funktion
bei Beschwerden, die sowohl durch
Übersäuerung als auch durch Untersäuerung
hervorgerufen werden.
Natürliche Inhaltsstoffe puffern die Magensäure
so ab, dass sich ein physiologisches
Gleichgewicht einstellt. Die Stärke der Beschwerden
sinkt schon nach kurzer Zeit der
Einnahme kontinuierlich ab. Auf diese Weise
lassen sich unspezifische Magenbeschwerden
schonend und sanft lindern.
„90 % unserer Kunden sagen, sie kennen
uns von ihrer Großmutter“, sagen Markus
und Florian Valet, die das Unternehmen
Retterspitz heute in vierter Generation führen:
„Wir sehen dies als großes Kompliment: Die
Großmutter ist ein wunderschönes Bild für
Verlässlichkeit, für Altbewährtes und zeitlos
hohe Qualität.“ Mit Retterspitz Innerlich
hat die zweitälteste Apothekenmarke hierfür
ein anerkannt wirksames und traditionelles
Aushängeschild – und das seit fast 120 Jahren.
BEWÄHRT UND WIRKSAM
Retterspitz Innerlich reguliert und schützt
zugleich. Soweit nicht anders verordnet,
nach Bedarf und im Akutfall 3- bis 5-mal täglich
1 Likörglas (20 ml) einnehmen. Auch die
langfristige, über mehrere Jahre reichende
Einnahme der normalen Tagesmenge ist
unschädlich, aber oft von großem Nutzen,
z. B. bei chronischer Magenschwäche älterer
Personen.
Seit hundert Jahren bestätigen Anwender
das hervorragende Wirksamkeits- und
Sicherheitsprofil des Heilmittels. Das medizinische
Magenmittel Retterspitz Innerlich
ist besonders verträglich, da es keinen Zucker,
kein Gluten und keine Laktose beinhaltet.
Retterspitz Innerlich enthält 2 % Alkohol.
Verantwortlich für den Inhalt: Retterspitz GmbH & Co. KG, Laufer Straße 17–19,
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„Vorsorge ist das A und O
– auch in der Pandemie“
Holger Busse hat selbst Morbus Crohn und hat den Verein Lila Hoffnung e. V. ins Leben
gerufen, um CED- und Darmkrebsbetroffene zu unterstützen. Ein Gespräch über Solidarität
in der Pandemie und die Wichtigkeit der Gesundheitsvorsorge.
Holger Busse
Gründer des
Vereins
Lila Hoffnung e. V.
Text Hanna Sinnecker
Lieber Holger, wir stecken nun leider mittendrin in der
vierten Corona-Welle. Mit welchen Fragen und Problemen
kommen CED-Betroffene gerade jetzt zu euch?
Es ist für alle eine wahnsinnig herausfordernde Zeit–
ganz egal ob gesund oder chronisch krank. Die Themen
Impfen und "Wie schütze ich mich?" sind zentrale Fragen,
die wir von Betroffenen erhalten. Wie für alle empfehlen
wir in allererster Linie die Beachtung der AHA-plus-L-
Regeln und sich regelmäßig testen zu lassen. Was das
Impfen betrifft, können wir als Verein keine medizinische
Empfehlung aussprechen. Was wir aber tun, ist, den Patienten
den Tipp zu geben, sich unbedingt an den behandelnden
Gastroenterologen zu wenden. Dieser kennt den
individuellen Krankheitsverlauf und vor allem auch die
aktuelle Medikation.
Das Stichwort lautet wie schon zu Beginn der Pandemie
Solidarität. Nun geht es aber hauptsächlich
um das Thema Impfung. Was hat die Impfung eines
gesunden Menschen mit Solidarität gegenüber chronisch
erkrankten Menschen zu tun?
Die Corona-Schutzimpfung ist für uns der einzige Ausweg
aus der Pandemie. Es ist wichtig, dass sich möglichst
viele Menschen für eine Impfung entscheiden. So sind
nicht nur sie selbst vor Ansteckung geschützt, sondern
sie schützen durch ihre Impfung auch die Gemeinschaft.
Jede Impfung ist ein Akt der Solidarität. Je mehr
Menschen gegen Corona geimpft sind, desto größer die
Entlastung für das derzeit stark beanspruchte Gesundheitswesen.
Denn eine Corona-Impfung – unabhängig
davon, welcher Impfstoff angewendet wird – senkt das
Risiko einer Corona-Erkrankung und bewahrt vor schweren
Verläufen, dem Aufenthalt auf einer Intensivstation
und Langzeitfolgen. Wer sich selbst impfen lässt, schützt
gleichzeitig auch andere. Und: Mit einer Impfung kann
man auch diejenigen Personen schützen, die bislang
nicht geimpft sind und die sich deshalb nicht selbst
schützen können – also beispielsweise Risikopatienten,
Säuglinge oder immunsupprimierte Personen.
Euer Verein beschäftigt sich nicht nur mit chronischentzündlichen
Darmerkrankungen, sondern auch mit
dem Thema Darmkrebs. Wie hängen beide Erkrankungen
zusammen?
Die Colitis ulcerosa ist – ähnlich wie der Morbus Crohn – eine
chronische Darmerkrankung, die zu Entzündungen und
Geschwüren in der oberen Schicht der Darmschleimhaut
führt. Die Krankheit beginnt stets im Mastdarm und weitet
sich bei etwa der Hälfte der Betroffenen auf andere Abschnitte
des Dickdarms, selten auch bis in den Dünndarm,
aus. Die Entzündungen verursachen eine häufige Entleerung
des Darms. Das vorherrschende Symptom ist
deshalb der Durchfall. Wenn die Entzündungen die oberste
Zellschicht der Darmschleimhaut zerstört haben, bilden
sich Geschwüre, die bluten und Schleim absondern können
– es entstehen blutiger Durchfall mit Schleimbeimengungen
und Bauchschmerzen. Erkrankte leiden manchmal
auch unter Müdigkeit, Appetit- und Gewichtsverlust. Das
Darmkrebsrisiko hängt von der Lage der Entzündung im
Darm ab. Sitzt der Entzündungsherd im Mastdarm oder
dem letzten Dickdarmanteil (Sigma), ist das Krebsrisiko
kaum erhöht. Ist jedoch der gesamte Dickdarm befallen,
erkranken die Patienten mit 32-mal höherer Wahrscheinlichkeit
an Darmkrebs als die Normalbevölkerung. Der
Grund dafür ist, dass es bei Patienten mit Colitis ulcerosa zu
Veränderungen der Zellen im Dickdarm kommt, zu sogenannten
Dysplasien. Dysplasien werden als eine Art Übergangsform
von gutartigen zu bösartigen Zellen angesehen.
Solche Zellveränderungen diagnostiziert der Arzt, indem
er während einer Darmspiegelung mit einer feinen Zange
Gewebeproben aus der Darmschleimhaut entnimmt und sie
im Labor mikroskopisch untersuchen lässt.
Vorsorge ist das A und O – Auch in der Pandemie. Für Colitisulcerosa-Patienten
gelten spezielle Maßnahmen zur Darmkrebsvorsorge:
Beim Befall des gesamten Dickdarms wird
empfohlen, ab dem achten Jahr nach Erkrankungsbeginn
einmal jährlich eine Darmspiegelung mit Gewebeproben
aus allen Dickdarmabschnitten durchführen zu lassen. Beschränkt
sich die Erkrankung auf den Mastdarm, das Sigma
Die Corona-
Schutzimpfung ist für
uns der einzige Ausweg
aus der Pandemie.
und den linksseitigen, absteigenden Dickdarm, wird ab dem
15. Jahr nach Beginn der Erkrankung einmal jährlich eine
Darmspiegelung durchgeführt. Ergeben sich aufgrund der
entnommenen Gewebeproben Hinweise auf einen beginnenden
Darmkrebs, kann eine Operation mit Entfernung
des gesamten Dickdarms und Mastdarms notwendig sein.
Hierbei bleibt der Schließmuskel erhalten. Auch im Anschluss
an eine solche Operation müssen die innere Nahtstelle
und der verbliebene Mastdarmrest regelmäßig mittels
Mastdarmspiegelung (Rektoskopie) auf Krebsvorstufen untersucht
werden.
Gerade im letzten Jahr war zu beobachten, dass aufgrund
der Pandemie weniger Menschen zur Darmkrebsvorsorge
gegangen sind, Mediziner befürchten einen
Anstieg der Fälle. Warum sollte man die Darmkrebsvorsorge
auf keinen Fall vernachlässigen?
Die regelmäßige Teilnahme an Früherkennungsuntersuchungen
ist dringend zu empfehlen, um potenziell ernsthafte
Erkrankungen rechtzeitig festzustellen. Patientinnen
und Patienten mit chronischen Krankheiten sollten Früherkennungs-
oder Kontrolluntersuchungen wahrnehmen.
Nur so kann frühzeitig auf mögliche Verschlechterungen
des Gesundheitszustandes reagiert werden. Patientinnen
und Patienten können sich daher – trotz Corona-Pandemie
– vertrauensvoll an ihre Ärztin oder ihren Arzt wenden, um
zeitnahe Früherkennungsuntersuchungen für sich selbst
oder ihre Liebsten wahrzunehmen.
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Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Janssen-Cilag GmbH entstanden.
Individuelle CED-Beratung
Eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung (CED) geht häufig mit vielen Sorgen und Unsicherheiten einher.
Belastende Symptome können starke Auswirkungen auf das Leben und den Alltag haben, Betroffene ziehen
sich zurück. Dabei können Gespräche eine wertvolle Unterstützung im Umgang mit der Erkrankung sein.
Die neue individuelle CED-Beratung von Janssen steht Betroffenen zur Seite und hat zu jeder Zeit ein offenes
Ohr, um auch über solche Themen zu sprechen, die zunächst viel Überwindung kosten.
Text Paul Howe
Eine Colitis Ulcerosa und ein Morbus
Crohn sind Erkrankungen, die sich
neben den körperlichen Beschwerden
auch stark auf die Emotionen der Betroffenen
auswirken können. Kaum jemand
möchte darüber sprechen, wie oft
man die Toilette aufsuchen muss und
welche Symptome einen dabei quälen. Aufgrund der
Art des Leidens schämen sich viele, verschließen sich
vor ihrer Umgebung und vermeiden soziale Interaktionen,
die das Krankheitsbild ans Licht bringen könnten.
Die Furcht vor einem Schub und den damit verbundenen
unangenehmen Erklärungen wirkt sich auf Arbeits-
und Privatleben aus. Umhüllt von dem Tuch der
Scham fühlen sich Betroffene ihrer CED ausgeliefert
und auf sich allein gestellt. Doch so schwer es im ersten
Moment erscheinen mag, so wichtig ist es, die Auslöser
der Schübe zu kennen und mit Menschen über die eigenen
Gedanken zu sprechen. Die neue CED-Beratung
von Janssen möchte deshalb Betroffene individuell
beraten und ihnen so eine Stütze sein, damit das gute
Bauchgefühl wieder in den Alltag zurückkehrt.
Dein Körper, deine CED – so individuell wie du
Ein offener Umgang mit der Erkrankung und ein
sich-selbst-akzeptieren sind die Grundlage, um den
Alltag nicht von der CED bestimmen zu lassen. Dazu
sollten Betroffene wissen, wie sich ihr Körper verhält.
Auslöser können sich von Tag zu Tag ändern und Dinge,
die gestern gut vertragen wurden, fühlen sich heute
nicht mehr gut an – oder umgekehrt. Deshalb ist es so
wichtig, sich Schritt für Schritt vorsichtig heranzutasten,
immer wieder auszuprobieren und auf den eigenen
Körper zu hören. Genauso einzigartig wie der Mensch
sollte auch der Ernährungs-, Arbeits-, Sport- und Lebensplan
sein.
Offene Gespräche – Balsam für die Seele
All dies kann im ersten Augenblick überwältigend
erscheinen. Oft trauen sich Betroffene zunächst nicht,
mit ihren Angehörigen über die psychischen Belastungen
der Erkrankung oder ihre Wünsche beispielsweise
zu Sexualität und Familienplanung zu sprechen.
Um Betroffene in dieser unsicheren Zeit nicht allein
zu lassen, gibt es die neue individuelle telefonische
CED-Beratung. Geschulte Ansprechpartner:innen
stehen Betroffenen bei persönlichen Anliegen in einem
vertrauensvollen Umfeld zur Seite und beantworten
erste Fragen zu den Themen:
FOTO: ISTOCK
Mentale Gesundheit: Sorgen, Unsicherheiten,
Rückschläge – die CED hinterlässt viele Spuren im
Leben der Betroffenen. Die Beratung informiert
über Anlaufstellen, bei denen Betroffene Hilfe und
Unterstützung finden.
Sexualität und Familienplanung: Ein Thema,
das oft schwierig anzusprechen ist, dem aber viel
Bedeutung zukommt. Bei der CED-Beratung finden
Betroffene auch für intime Fragen einen Ansprechpartner.
Ernährung: Welche Nährstoffe braucht der
Körper? Auf welche Lebensmittel sollte man besser
verzichten? Betroffene erhalten wertvolle Tipps, wo
sie sich zum Thema Ernährung informieren können.
CED ist ein Krankheitsbild, das die Menschen Tag
für Tag begleitet – das heißt aber nicht, dass man
mit seiner Erkrankung allein bleiben muss. Die
individuelle CED-Beratung möchte Betroffene dabei
unterstützen, zu einem offenen Umgang mit ihrer
Erkrankung zu finden und diese, so wie sich selbst,
zu akzeptieren.
SO FUNKTIONIERT DIE CED-BERATUNG:
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Einfach registrieren über die kostenfreie
Telefonnummer 0800/95 48 320 oder die
Webseite: www.meineced.de/unterstuetzung
Persönlichen Beratungstermin und Thema
vereinbaren (Mo.–Fr. zwischen 9 und 18 Uhr)
Individuelles Gespräch führen
JANSSEN CED PARTNER – SERVICES FÜR MENSCHEN MIT CED
Janssen CED Partner umfasst ein Serviceangebot, das speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit CED zugeschnitten ist. Die Inhalte sollen Betroffene
emotional ansprechen, auf verständliche Weise aufklären und mit Tabus brechen.
Das Serviceangebot möchte Betroffene in jeder Phase ihrer Erkrankung bei Fragen und Herausforderungen unterstützen. Idee ist, Menschen mit
CED einen einfachen Zugang zu wissenschaftlich fundierten und gut verständlichen Informationen rund um das Krankheitsbild zu bieten und sie dort
abzuholen, wo sie sich informieren. Das Angebot umfasst u. a. die Webseite www.meineCED.de, die Podcast-Reihe „CED-Klartext“ auf dem
Spotify- und Deezer-Kanal sowie den Facebook- und Instagram-Kanal CED_life.
Warum sind gute Gesundheitsinformationen wichtig? Weil Wissen der Schlüssel ist: Wer seine Erkrankung versteht, die Auslöser kennt und um die
therapeutischen Möglichkeiten weiß, arbeitet aktiv an einer Therapie mit – und das ist der erste Schritt, um das eigene Leben nicht von der Erkrankung
bestimmen zu lassen.
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FOTOS: NATALIE DZIEDZIC
Mehr über
Fabiolas Leben:
instagram.com/
mamamitcroehnchen
Weitere Informationen
zum
Verein CHRONISCH
GLÜCKLICH e. V. :
www.chronischgluecklich.de
Leben und
lieben mit dem
Bauchmonster
Fabiola Marasco ist Vierfach-Mama. Sie hat zwei eigene Kinder, zwei
Bonuskinder von ihrem Mann und sie hat einen ständigen Begleiter:
Morbus Crohn. Wie sie den Familienalltag mit einer chronischen
Erkrankung meistert, erzählt die Power-Mama im Interview.
Text Franziska Manske
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Dr. Wolz Zell GmbH entstanden.
Bei Präparaten für die Darmflora ist Qualität entscheidend!
Immer mehr Menschen wissen um die gesundheitliche Bedeutung einer intakten Darmflora. Daher werden Produkte mit
Milchsäurebakterien zur Unterstützung der Darmschleimhaut immer beliebter. Kein Wunder, dass das Angebot an Präparaten für das
Darm-Mikrobiom immer größer wird und leider auch zunehmend minderwertige Produkte den Markt überschwemmen. Doch woran
erkennt man ein gutes Präparat?
Text Paul Howe
Günter Wagner
Ernährungswissenschaftler
am
Deutschen Institut
für Sporternährung
e. V.
Herr Wagner, Sie sind Ernährungswissenschaftler
am Deutschen Institut für
Sporternährung in der Sportklinik Bad
Nauheim, an der schon viele prominente
Sportler wie Formel-1-Pilot Nico
Rosberg, Tischtennisprofi Timo Boll
oder Kunstturner Fabian Hambüchen
betreut wurden. Sie empfehlen hochwertige
Probiotika. Auf welche Qualitätskriterien
sollte man beim Kauf
eines solchen Präparats achten?
Die Bakterienstämme sollten nach neuesten
wissenschaftlichen Erkenntnissen
sorgfältig ausgewählt und kombiniert
werden. Alle Stämme müssen genetisch
charakterisiert, klassifiziert und sicher
sein. Breitbandprobiotika, also Präparate
mit Darmbakterien, die für ein großes
Spektrum an möglichen Einsatzbereichen
geeignet sind, sollten möglichst hoch
dosiert sein und B-Vitamine enthalten.
Wir haben hier gute Erfahrungen mit dem
Multi-Species-Präparat Darmflora plus
select intens von Dr. Wolz gemacht, es
enthält 18 Stämme, die in über 100 Studien
getestet wurden, in einer Dosierung
von 100 Milliarden pro Tag.
Woran erkennt man die Qualität der
Bakterienstämme?
Die Bakterien sollten über eine hohe
Säureresistenz verfügen, sodass eine
große Menge der aufgenommenen Bakterien
auch tatsächlich im Darm ankommt.
Sinnvoll ist auch ein zusätzlicher Schutz
durch eine säureresistente Kapsel, die sich
erst im Darm auflöst. Die ausgewählten
Stämme sollten zudem eine hohe Stabilität
gegenüber unterschiedlichen
antibiotischen Substanzen aufweisen,
damit sie in Kombination mit Antibiotika
genommen werden können. Auch die
Anhaftungsfähigkeit eines Bakteriums
an der Darmschleimhaut sollte gut sein,
damit es länger im Darmtrakt verweilen
und dort seine positiven Aufgaben
erfüllen kann. Übrigens: Die Darmbakterien
müssen auch „gefüttert“ werden,
damit sie die für die Darmschleimhaut so
wichtigen kurzkettigen Fettsäuren
produzieren können. Hierfür eignen sich
Kombinationspräparate mit hochwertigen
Ballaststoffen wie z.B. Curabiom®flora
von Dr. Wolz.
Weitere
Informationen:
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Liebe Fabiola, wann hast du denn gemerkt,
dass etwas nicht stimmt, und wann kam die
Diagnose?
Schon als Jugendliche habe ich bemerkt, dass etwas
nicht stimmt. Ich hatte häufig Bauchkrämpfe,
Durchfälle und allgemeines Unwohlsein. Damals
war ich 13 Jahre alt und kein Arzt glaubte mir.
Die Diagnosen reichten von Magen-Darm-Grippe
über Stress, Reizdarm bis hin zu psychischen Problemen.
Die Diagnose kam dann erst anderthalb
Jahre nach der Geburt meines ersten Sohnes,
Ende 2015. Wie ich es bis dahin geschafft habe,
mich durchzuboxen, ist mir heute ein Rätsel.
Wie kam es denn zur Diagnose?
Meine erste Schwangerschaft lief alles andere als
reibungslos. In den ersten drei Monaten bekam
ich große Beschwerden: Blut im Stuhl, 20 bis 30
Durchfälle am Tag, dauerhafte Krämpfe. Ich hatte
solche Angst um mein Baby. Die Ärzte versuchten,
mir zu helfen, machten alle möglichen Tests, doch
fanden wieder nichts heraus. Nach dem ersten
Schwangerschaftsdrittel wurden die Beschwerden
plötzlich besser. Nach der Geburt ging es
schlagartig wieder los und war fast noch schlimmer.
Wegen einer Analfissur hatte ich ein halbes
Jahr nach der Geburt meines Sohnes einen Termin
beim Proktologen und ein weiteres Jahr später
behandelte mich zufällig der Gastroenterologe
der Praxis, da der Proktologe krank war. Dieser
fragte dann mal genauer nach und ordnete eine
Darmspiegelung und MRTs an. Ein paar Wochen
später kam dann endlich die Diagnose – 15 Jahre
nach dem Auftreten der ersten Beschwerden.
Was ging dir durch den Kopf, als klar war, dass
du Morbus Crohn hast?
Im ersten Moment war ich erleichtert, dass endlich
etwas gefunden wurde. Im zweiten habe ich
mir Sorgen gemacht, dass mein Kind es auch bekommen
könnte. Erst dann habe ich realisiert,
dass ich jetzt für immer krank bin. Ich bin dann mit
einem Rezept für Kortison und Antibiotika nach
Hause geschickt worden und das war es. Anfangs
stand ich mit meiner Krankheit ganz allein da. Es
war ein Schock und ich bin in ein ziemlich tiefes
Loch gefallen. Die Nebenwirkungen der Medikamente
haben mich voll getroffen: Gewichtszunahme,
Cushing-Syndrom, Akne, Bartwuchs.
Meinem Darm ging es besser, aber mein Körper
war nicht mehr meiner. Dadurch habe ich große
psychische Probleme bekommen. Ich konnte
mich selbst nicht mehr leiden, was auch meine
Familie sehr belastet hat.
Wann kam der Wendepunkt?
Als ich emotional total ausgerastet bin. Das war
der Punkt, an dem mir klar wurde, dass ich Hilfe
brauche. Die habe ich mir auch gesucht und
das hat mir sehr geholfen, wieder zurück zu
mir selbst zu finden.
Eine chronische Erkrankung wie Morbus
Crohn kann einen komplett lahmlegen. Wie
funktioniert für dich das Familienleben mit
Kindern, wenn dein „Bauchmonster“ sich
lautstark meldet?
In Schubphasen fährt das Familienleben
schon stark runter, der Alltag ist ein anderer
als in Remissionszeiten. 200 Prozent Mamapower
sind dann einfach nicht möglich. Gegenseitiges
Verständnis ist da das Wichtigste.
Meine Kinder haben gelernt, damit zu leben.
Sie kennen es ja auch nicht anders. Da mein
Mann selbstständig ist, muss ich vieles trotz
der Erkrankung allein hinbekommen. Als sie
noch klein waren, habe ich im Badezimmer
eine Spielecke eingerichtet, damit sie bei mir
sein konnten, wenn ich nicht von der Toilette
kam. Es kam auch vor, dass ich während Akutphasen
auf der Toilette gestillt habe – es blieb
mir ja nichts anderes übrig. Man wird kreativ.
Und immer, wenn ein Schub überstanden ist,
unternehmen wir sehr viel als Familie zusammen
– darauf freuen sich meine Kinder
jedes Mal.
Ich bin
emotional
total ausgerastet
– das
war der
Wendepunkt.
Wie funktioniert ihr als Paar? Man ist ja nicht
nur Mama und Papa …
So eine Erkrankung ist nicht einfach und wir hatten
auch sehr schwere Momente. Doch wir haben
uns immer wieder zusammengerauft. Gemeinsame
Paarzeiten nehmen wir uns natürlich auch
und genießen das sehr. So sehr, dass wir jetzt an
Kind Nummer drei arbeiten (lacht).
Du machst dich im Verein CHRONISCH
GLÜCKLICH e. V., über Instagram und Facebook
stark für Menschen mit einer CED, aber
ganz besonders für betroffene Frauen und
Mütter. Was ist deine Motivation?
Ich habe angefangen, mein Leben, die Höhen
und Tiefen, auf Instagram zu teilen. Ich wollte anderen
Betroffenen, besonders Frauen und Müttern,
Mut machen. Niemand sollte sich so fühlen
müssen wie ich damals. So entstand die Gruppe
Mama mit Cröhnchen. Der Austausch ist so wichtig
und wertvoll. Ich bin sehr dankbar für meine
Community. Zudem möchte ich mit Tabus
aufräumen. Eines Tages kam Eva von CHRO-
NISCH GLÜCKLICH auf mich zu und seitdem
sind wir und die anderen Mitglieder ein unschlagbares
Team und kämpfen zusammen an der
Crohn-Front (lacht). Ich freue mich sehr auf alles,
was da noch kommt.
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8
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Dauernd Verdauungsbeschwerden?
Lassen Sie Ihre Darmbarriere prüfen!
In jüngster Zeit schauen sich Wissenschaftler und Ärzte bei Verdauungsbeschwerden besonders
die Darmbarriere ganz genau an. Wie bedeutend dieser „innere Schutzwall“ ist, das hat nun auch
eine aktuelle repräsentative Online-Umfrage [1] unter 201 Allgemeinmedizinern und 50 Gastroenterologen
gezeigt: Für 86 Prozent der Ärzte gilt eine gestörte Darmbarriere heute als „wichtiger
Faktor“ bei der Entstehung und Therapie von Darmerkrankungen – vorwiegend bei chronischentzündlichen
Darmerkrankungen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Reizdarm (Abb. 1 und 2).
Zu diesem neuen „Fokusthema“ sprachen wir mit Dr. med. Nicole Steenfatt.
Text Hanna Sinnecker
Dr. med. Nicole
Steenfatt
Leiterin der ganzheitlichen
Darm-
Gesundheitspraxis,
Bad Oeynhausen
Frau Dr. Steenfatt, was genau ist die Darmbarriere?
Die Darmbarriere trennt de facto die Außenwelt
von unserer Körperinnenwelt. Sie besteht aus der
Darmschleimhaut, der Mukusschicht, also einer
dicken zähen Schleimschicht, sowie der Mikrobiota,
den Bakterien, früher auch Darmflora genannt
(Abb. 3). Diese Multischutzschicht ist sozusagen
der kritische Türsteher, der für eine „regulierte
Einlasskontrolle“ lebenswichtiger Stoffe in den
Körper sorgt. Die Darmbarriere ermöglicht unserem
Organismus also die gezielte Aufnahme von
Nahrung und Flüssigkeit aus dem Darminhalt. Sie
muss aber auch das Eindringen von gefährlichen
Krankheitserregern sowie Gift- und Schadstoffen
verhindern.
Probiotika können sich
nur optimal ansiedeln,
wenn die Darmbarriere
stabil ist.
[1]
Repräsentative Online-
Umfrage bei 201 API und
50 Gastroenterologen,
DocCheck Insights, Juni/
Juli 2021
[2]
Rosenthal R. et al. Myrrh
exerts barrier-stabilising
and-protective effects
in HT-29/B6 and Caco-2
intestinal epithelial cells.
Int J Colorectal Dis. 32(5):
623-634 (2017)
[3]
Weber L. et al.
Anti-Inflammatory and
Barrier Stabilising Effects
of Myrrh, Coffee Charcoal
and Chamomile Flower
Extract in a Co-Culture
Cell Model of the Intestinal
Mucosa. Biomolecules 10,
1033 (2020)
Warum ist eine stabile, also undurchlässige
Darmbarriere so wichtig?
Ist die Darmbarriere durchlässig, können die vorgenannten
unerwünschten gefährlichen Schadstoffe
oder Mikroorganismen aus dem Darm
den Körper und das Blut „erobern“ – und dort
vielfältige Beschwerden verursachen. Dieser
Vorgang wird mit zahlreichen, oft chronischen,
also lang anhaltenden Erkrankungen in Verbindung
gebracht. Daher gilt: Einen gesunden Darm
und damit einen gesunden Körper gibt es nur mit
stabiler Darmbarriere. Dementsprechend rückt
das sogenannte „Leaky Gut“ – frei übersetzt „undichter
Darm“ – immer stärker in den Fokus der
Forschung. Übrigens auch in Deutschland.
Das ist interessant, wer erforscht hierzulande
die Darmbarriere?
Zahlreiche internationale und deutsche Wissenschaftler
erforschen die Darmbarriere immer
intensiver, um mehr Klarheit und Struktur
in Diagnose und Therapie des „Leaky Gut“ zu
bringen. So wird beispielsweise an der Friedrich-
Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg aktuell
erforscht, welche Rolle die Darmbarriere bei neuen
Therapieansätzen für chronisch-entzündliche
Darmerkrankungen spielt. Des Weiteren stehen
Untersuchungen zur Darmbarriere im Mittelpunkt
eines aktuellen Forschungsvorhabens der
Deutschen Sporthochschule Köln und der Leibniz
Universität Hannover – dieses wissenschaftliche
Projekt wird sogar vom Bundesministerium für
Wirtschaft und Energie mit 278.000 Euro gefördert.
Bei welchen Patienten mit welchen Symptomen
prüfen Sie die Darmbarriere?
Wenn bei meinen Patienten Durchfälle, Blähungen,
Krämpfe und/oder Schmerzen dauerhaft
bestehen bleiben, dann untersuche ich, ob eine
chronische Darmerkrankung wie beispielsweise
Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Mikroskopische
Kolitis oder ein Reizdarm vorliegt. Bei diesen
leider bis heute unheilbaren Erkrankungen
gilt eine gestörte Darmbarriere inzwischen als
wichtiger Faktor, der zu Fehlfunktionen führt –
das können beispielsweise Entzündungen und
Bewegungsstörungen sein, die zu vorgenannten
Beschwerden führen. Dementsprechend
prüfe ich besonders bei Patienten mit diesen
Erkrankungen die Stabilität der Darmbarriere
– aber auch bei anderen Krankheitsbildern wie
Nahrungsmittelunverträglichkeiten.
Welche Therapien stabilisieren die Darmbarriere,
also machen den inneren Schutzwall
wieder „sicher“?
Ich setze in erste Linie Arzneimittel ein, deren
Wirkung auf die Darmbarriere nicht nur wissenschaftlich
bestätigt wurde, sondern die
auch direkt gegen häufig vorkommende Beschwerden
wie Blähungen, Krämpfe und
Durchfälle wirken. In der Medizin nennen
wir das „Multi-Target-Wirkung“. Hier sind besonders
pflanzliche Kombinationsarzneimittel,
die beispielsweise Myrrhe enthalten, eine
bewährte Option, die wir inzwischen oft zur
Behandlung einer Darmbarrierestörung verwenden.
Hierbei überzeugen unter anderem
Untersuchungen an der Charité Berlin [2] , die
zeigen, dass Myrrhe die Darmbarriere stabilisiert
und sie vor schädlichen Einflüssen
schützen kann. Darüber hinaus fanden auch
Forscher an der Universität Leipzig heraus [3] ,
dass die Arzneipflanze Myrrhe – sowohl einzeln
als auch in Kombination mit anderen Arzneipflanzen
– die Darmbarriere vergleichbar
gut stabilisiert, wie das häufig verordnete Kortisonpräparat
Budesonid.
Abb 3: Aufbau der gesunden und destabilisierten Darmbarriere
Und wie sieht es hier mit der Probiotikaeinnahme
aus?
Probiotika enthalten lebensfähige Mikroorganismen,
wie zum Beispiel Milchsäurebakterien
und Hefen. Ihr Einsatz kann dazu
beitragen, die erste Schutzschicht der Darmbarriere
– das Darm-Mikrobiom – positiv zu
beeinflussen. Aber: Aktuelle Studien zeigen
auch, dass sich Probiotika, also diese Bakterien
zum Schlucken in Pillenform, nur dann
optimal ansiedeln können, wenn die Darmbarriere
stabil und gesund ist. Das sollte also vor
der Einnahme gesichert sein.
Ärzte-Bewertung: Stellenwert einer Darmbarriere-
Störung bei Entstehung und Therapie von
Ärzte-Bewertung:
Darmerkrankungen
Stellenwert einer Darmbarriere-
Störung Repräsentative bei Entstehung DocCheck Insights-Umfrage und Therapie (n=251) von
Darmerkrankungen
Repräsentative DocCheck Insights-Umfrage (n=251)
Bei diesen Erkrankungen prüfen die Ärzte Abb. 2
die Stabilität der Darmbarriere
Bei Repräsentative diesen Erkrankungen DocCheck Insights-Umfrage prüfen die (n=251) Ärzte
die Stabilität der Darmbarriere
Repräsentative DocCheck Insights-Umfrage (n=251)
Nahrungsmittelunverträglichkeiten/-intoleranzen
57 %
Nahrungsmittelunverträglichkeiten/-intoleranzen
57 %
Reizdarm
69 %
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
Reizdarm
69 %
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
Chronisch-entzündliche
73 %
Darmerkrankungen
Chronisch-entzündliche
73 %
Darmerkrankungen
Prozent Prozent der Ärzte der Ärzte
86 %
Sehr 86 wichtig % /
wichtig
Sehr wichtig /
wichtig
14 % Rest
14 % Rest
Abb. 1
Ergebnisse der aktuellen Ärzteumfrage zur Darmbarriere
Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info 9
Unser Darm
– Schaltzentrale im Bauch
Unser Darm ist unser größtes Immunorgan und spielt
eine wichtige Rolle, wenn es um unsere allgemeine
körperliche Gesundheit geht. Mit der Heilpraktikerin
Ailyn Moser sprachen wir über unsere Darmflora und
darüber, wie man sie im Gleichgewicht hält, um das
eigene Immunsystem zu unterstützen.
FOTO: LAURA BELO
Ailyn Moser ist Heilpraktikerin
mit den
Schwerpunkten
Frauenheilkunde,
Haut- und Darmgesundheit.
Seit rund
zehn Jahren bloggt
sie zum Thema
Ernährung und
Gesundheit und ist
auf Instagram unter
heilpraktikerin_
bodensee aktiv.
Gerade jetzt im Winter möchten alle ihr Immunsystem
unterstützen, um möglichst gesund und fit zu
bleiben. Warum sollten wir uns in diesem Zusammenhang
besonders um unseren Darm kümmern?
Häufig wird angenommen, dass der Darm lediglich
ein einfaches Verdauungsrohr darstellt. Das ist einerseits
natürlich auch korrekt, da er uns überhaupt erst
ermöglicht, wichtige Nährstoffe aufzunehmen.
Eine weitere wichtige Aufgabe des Darms besteht allerdings
in der Bekämpfung unerwünschter Keime und
Stoffe. Dort befinden sich rund 70 % unserer Immunzellen
und somit die größte Ansammlung von Abwehrzellen
im Körper.
Wie wir also sehen, kann der Darm viel mehr als nur
„Verdauung“ und gilt als größtes Immunorgan des
Menschen. Wenn seine Immunfunktion geschwächt ist,
leidet unsere gesamte körpereigene Abwehr.
Das Darm-Mikrobiom spielt also generell eine wichtige
Rolle in Bezug auf unsere körperliche Gesundheit.
Wie genau funktioniert unsere Darmflora, was
leistet sie?
In unserem Darm leben Billionen von Mikroorganismen,
wie zum Beispiel Bakterien, Viren oder Pilze.
Eine Vielzahl von ihnen unterstützt tagtäglich unsere
Gesundheit. Als Darmflora wird die Gesamtheit dieser
Mikroorganismen bezeichnet.
Das Mikrobiom entwickelt sich vermutlich schon vor der
Geburt und wird schließlich über das ganze Leben von
verschiedenen Faktoren beeinflusst, wie zum Beispiel
unserem Ernährungsstil oder ob wir Medikamente
einnehmen.
Eine gesunde Darmflora unterstützt den gesamten Körper
auf verschiedenen Ebenen. Neben der Verarbeitung
von Nahrungsbestandteilen und ihrer Immunfunktion
kann die Darmflora beispielsweise unterschiedliche
Vitamine (zum Beispiel Vitamin B12 und K) oder kurzkettige
Fettsäuren herstellen. Letztere dienen den Zellen
der Darmschleimhaut als Energielieferant, und auch
Darmbakterien können aus ihnen Energie gewinnen.
Auch einige Hormone, wie beispielsweise Serotonin
oder Dopamin, werden von der Darmflora gebildet.
Nicht zu vergessen ist die wichtige Verbindung
zwischen Darm und Gehirn – beide pflegen einen
äußerst intensiven Austausch zueinander. Ein kranker
Darm wird mittlerweile mit der Entstehung zahlreicher
psychischer Erkrankungen in Verbindung gebracht.
Wie kann man denn überprüfen, ob das eigene
Darm-Mikrobiom im Gleichgewicht ist?
Die einfachste Möglichkeit funktioniert über den Blick
in die Toilette und die bewusste Wahrnehmung unseres
persönlichen Befindens.
Wie sieht der Stuhlgang aus? Leiden wir unter Durchfällen,
Verstopfungen oder Blähungen? Ist es notwendig,
viel Klopapier zu nutzen, und hinterlässt unser großes
Geschäft Spuren in der Toilette? Viele dieser Informationen
können erste und wichtige Hinweise auf eine
gestörte Zusammensetzung unserer Darmflora sein. Das
ersetzt natürlich nicht den Besuch beim Therapeuten,
wenn man unter ernsthaften Beschwerden leidet. Sinnvoll
ist es deshalb u.a. eine Stuhluntersuchung vornehmen
zu lassen, die beispielsweise Aufschluss über die
mikrobielle Zusammensetzung oder die persönliche
Nahrungsverwertung gibt.
Auch wenn man sich komplett gesund und fit fühlt:
Warum macht es Sinn, die Darmflora ab und an zu
überprüfen?
Selbst wenn wir uns leistungsfähig fühlen und nicht
akut krank sind, kann das Darm-Mikrobiom aus
dem Gleichgewicht geraten. Ein Mensch kann sich
beispielsweise theoretisch auch „gesund“ fühlen,
obwohl er an einer chronischen Erkrankung leidet (zum
Beispiel Neurodermitis oder PCOS).
Bei vielen verschiedenen Erkrankungen kann ein kranker
Darm Symptome verstärken oder in manchen Fällen
gar der Auslöser sein. Auch für die mentale Gesundheit
und ein gesundes Körpergewicht spielt das Darm-Mikrobiom
eine wichtige Rolle.
Selbsttests für zu Hause stellen hier eine gute
Möglichkeit dar, das Darm-Mikrobiom zu überprüfen.
Welche Benefits hat die Anwendung solcher
Tests für die Nutzer*innen und wann sollte man in
jedem Fall lieber einen Arzt aufsuchen?
Viele schätzen die Idee, die Stuhluntersuchung ganz
einfach von zu Hause aus erledigen zu können, denn für
einige Menschen ist es nach wie vor eher unangenehm,
über Verdauungsbeschwerden zu sprechen. Bei einem
Selbsttest haben wir also die Möglichkeit, ganz diskret
und anonym mehr über den Zustand unserer Darmflora
zu erfahren.
Natürlich sollte an dieser Stelle allerdings noch mal
erwähnt werden, dass ein Selbsttest und die daraus
resultierenden persönlichen Empfehlungen keine
ganzheitliche Behandlung bei einem Therapeuten
ersetzen.
Insbesondere wenn man unter einer bestimmten
Erkrankung oder akuten Beschwerden leidet, sollte man
also definitiv zunächst einen Arzt oder eine Ärztin
aufsuchen. Im Anschluss können bei der Therapie
idealerweise auch die Ergebnisse der Stuhluntersuchung
miteinbezogen werden.
Text Hanna Sinnecker
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Immer mehr Menschen werden sich der Tatsache
bewusst, dass die Darmgesundheit der Schlüssel zum
allgemeinen Wohlbefinden ist. Neben der wichtigen
Aufgabe der Verdauung und Verwertung unserer
Nahrung, spielt dieses Super-Organ eine entscheidende
Rolle für unser Immunsystem, unsere mentale
Gesundheit, unsere Kalorienverwertung und unsere
Hautgesundheit. So kann es durchaus Sinn machen,
auch bei Symptomen unbekannter Herkunft, einen
Blick auf den Darm zu werfen.
Die Abwicklung dieser Aufgaben haben wir vor allem
unseren unsichtbaren Mitbewohnern im Darm, den
über 39 Billionen Mikroorganismen, zu verdanken.
Gemeinsam bilden sie das Darm-Mikrobiom, besser
bekannt als die Darmflora. Für einen reibungslosen
Ablauf benötigt das Darm-Mikrobiom vor allem eines:
Gleichgewicht.
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gesund zu erhalten. Die myBioma Mikrobiom-Analyse
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mikrobielle Zusammensetzung steht und wie
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an myBioma geschickt wird, entsteht ein ausführlicher
Bericht über die eigene Darmgesundheit. Passend
zu dem Ergebnis erhält man individuelle und wissenschaftlich
basierte Ernährungsempfehlungen, um
das Darm-Mikrobiom wieder ins Gleichgewicht zu
bringen.
Die Gesundheit liegt in unserer Hand
Mit den Informationen aus dem persönlichen Mikrobiom-Bericht,
können gezielte Maßnahmen getroffen
werden, um die Mikrobiom-Gesundheit zu beeinflussen
und das gesamte Wohlbefinden zu steigern.
Gerade in Zeiten wie diesen, ist es enorm wichtig die
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Bei Süßem auf die
Bremse treten –
Was zu viel
Zucker mit dem
Darm macht
Text Hanna Sinnecker
Jeder kennt es: In der Weihnachtszeit geht der
Zuckerkonsum steil nach oben. Nach den Feiertagen
ist dann wieder Schluss, ein bisschen Genuss hat noch
keinem geschadet, richtig? Leider stimmt das nicht so
ganz, denn ein zu hoher Zuckerkonsum kann bereits
in kürzester Zeit negative Auswirkungen haben.
Zucker und Darmflora
Zu viel Zucker schädigt den Körper nämlich nicht erst
in Form von Übergewicht, sondern bereits bei der
Nahrungsaufnahme im Darm: Hier sitzt der größte
Anteil an menschlichen Immunzellen, zudem bevölkern
ihn unzählige wichtige Bakterien und Mikroorganismen,
die uns bei der Bekämpfung von unerwünschten
Eindringlingen helfen. Wird dem Körper
übermäßig Zucker zugeführt, kommt die Darmflora
aus dem Gleichgewicht und schädliche Mikroorganismen
können sich schneller vermehren. Zudem kann
ein Zuviel an Zucker die Darmschleimhaut schädigen.
Das kann dazu führen, dass die im Darm sitzende Immunabwehr
ihre Aufgabe nicht mehr richtig erfüllen
kann. Der Körper ist anfälliger für krank machende
Stoffe, schädliche Bakterien und damit auch Infektionen.
Zuckerarme Ernährung –
Investition in die Gesundheit
Eine ausgewogene, möglichst zuckerarme Ernährung
kann dem Körper dabei helfen, gesund zu bleiben,
und zudem bei der Unterstützung der Abwehrkräfte
von Nutzen sein. Der komplette Verzicht auf Zucker
ist ein hehres Ziel, das nur wenige Menschen auf
Dauer erreichen. Eine Reduktion des aufgenommenen
Zuckers und ein bewusster Umgang mit ihm sind aber
durchaus machbar. Beim „Entlarven“ versteckter
Zucker kann ein Blick auf die Inhaltsstoffe der
Lebensmittel hilfreich sein. Beim Kochen oder Backen
kann man sich Gedanken über Zucker-Alternativen
machen. Zudem können auch Süßstoffe eine Alternative
sein, die beim Backen oder dem Genuss des Tees
oder Kaffees zum Einsatz kommen können. Sie
gehören zu den am besten erforschten Lebensmittelzusatzstoffen
und können in haushaltsüblichen
Mengen bedenkenlos eingenommen werden.
Lecker essen –
mit 12 Lebensmitteln
Bei Stefanie geht’s in der Küche bunt und kreativ zu. Ihr Blogname „KochTrotz“
ist dabei Programm. Trotz Nahrungsmittelunverträglichkeiten hat sie nicht die
Freude am Kochen verloren und beweist, wie sich selbst mit einer begrenzten
Zutatenliste außergewöhnliche Leckereien zaubern lassen. Im Interview
spricht sie über ihr Leben als Hyperallergikerin.
Text Paul Howe
Stefanie, du warst Hyperallergikerin, wie
und wann hast du gemerkt, dass etwas
nicht stimmt?
Gemerkt hatte ich schon einige Jahre zuvor,
dass einiges nicht stimmt. Ich war wegen
diverser Beschwerden immer wieder bei
Ärzten. Es konnten aber nie eine Diagnose
oder ein genauer Befund oder gar Ursachen
festgestellt werden. Unter anderem war ich
wegen starker Gelenkschmerzen, Gürtelrose,
chronischer Blasenentzündungen und Erschöpfungszuständen
über Jahre in ärztlicher
Behandlung. Allergien hatte ich einige wenige
schon als junger Mensch. Unter anderem eine
Allergie auf Stoffappretur und eine Sonnenallergie.
Jedoch weniger Lebensmittelallergien.
Aufgrund deines Allergieschocks musstest
du reanimiert werden und wurdest
daraufhin ohne Befund entlassen. Wie bist
du mit der Aussage umgegangen, nun nur
noch zwölf Lebensmittel zu dir nehmen zu
dürfen?
Nachdem ich über Wochen in der Klinik auf
den Kopf gestellt wurde, wurde ich nach drei
Wochen entlassen und war quasi auf mich
alleine gestellt. Das war alles andere als angenehm,
da eine große Unsicherheit und auch
Angst da war. Allerdings war für mich ab Tag
eins auch klar: Ich werde herausbekommen
was da los ist mit mir und ich werde wieder
gesund werden.
Die zwölf Lebensmittel waren zwar enorm
einschränkend. Ich habe aber immer schon
gerne gekocht und bin ein kreativer Kopf. Ich
ließ mir immer neue Rezeptkombinationen
einfallen. Selbst Gäste habe ich in der Zeit
empfangen und im Restaurant war ich auch
essen. Natürlich nur unter vorheriger Absprache.
Nach meinem Klinikaufenthalt damals habe
ich viel Zeit für Recherchen und die Ärztesuche
aufgewendet. Es dauerte einige Zeit,
bis ich einen ersten Arzt gefunden hatte, der
meine Themen ernst nahm und auch die ersten
Diagnosen stellte.
In dieser Zeit merkte ich ebenfalls, dass ich
gar nicht so alleine bin mit meinen Lebensmitteleinschränkungen.
Damals startete
ich spontan meinen Blog KochTrotz.de. Ich
konnte kochen, war kreativ und relativ mutig
beim Experimentieren. Da dachte ich mir so
spontan, dann schreib doch einen Blog mit
deinen Rezepten und vielleicht kannst du anderen
damit helfen. Wie groß KochTrotz einmal
werden würde, ich meinen ganzen Beruf
verändern und sogar Kochbücher veröffentlichen
würde, daran hatte ich damals zu keinem
Zeitpunkt gedacht.
Hast du im Laufe der Zeit eine konkrete
Diagnose erhalten?
Ja, habe ich! Allerdings erstreckten sich die
Diagnosen über circa drei Jahre und einige Ärztewechsel
hin. Als Erstes wurden eine Histaminintoleranz,
Glutensensitivität und die
Sojaallergie festgestellt. Im weiteren Verlauf
eine Laktose-, Fructose, Sorbit und Casein-Intoleranz
plus weitere circa 50 Nahrungsmittel-
Allergien und temporäre -unverträglichkeiten
zu diesem Zeitpunkt. Weiterhin hatte ich eine
Stoffwechsel- und eine Resorptionsstörung.
Das ganze Interview online, unter:
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Stefanie Grauer-
Stojanovic
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SÜßSTOFFE UND DAS MIKROBIOM:
GIBT ES EINEN EINFLUSS? Dipl.oec.troph. Anja Roth
Die Mikrobiom-Forschung der letzten zwei
Jahrzehnte zeigt, dass der menschliche Darm
ein einzigartiges und komplexes Ökosystem
beherbergt. Als Mikrobiom wird die Gesamtheit
aller Mikroorganismen bezeichnet, die
den Menschen oder andere Lebewesen
besiedeln. Die Herausforderung, dieses
komplexe Geflecht zu verstehen, liegt für
Forscher darin, die Zusammenhänge zu
erkennen und die Wechselwirkungen
mit dem Körper zu entschlüsseln. Das
Mikrobiom steckt also noch voller
Geheimnisse.
Süßstoffe unter Verdacht?
Die Besorgnis über die Wirkung von
Süßstoffen auf das Darmmikrobiom
wurde durch eine 2014 von israelischen
Forschern durchgeführte Studie angestoßen.
Obwohl w issenschaftliche Medien
und Experten die Schlussfolgerungen der
Studie in Frage stellten und auf die Einschränkungen
bei der Versuchsplanung und
der Analyse hinwiesen, wurde die Berichterstattung
dazu vorangetrieben. Die aktuelle Studienlage
hingegen zeigt, dass es keinen eindeutigen Beweis
für eine nachteilige Wirkung von Süßstoffen auf
das Darmmikrobiom für den Menschen gibt. So
konnten Wissenschaftler, die sich mehrere Studien
ansahen zeigen, dass die Ergebnisse aus Tierversuchen
nicht auf den Menschen übertragbar sind.
Ein ausschlaggebendes Kriterium: Ein Großteil
der Bakterien in Mäusen ist im menschlichen
Darm nicht vorhanden. Ebenso wenig können
„Reagenzglas-Studien“ das gesamte komplexe
interaktive System des menschlichen Verdauungssystems
und der Mikrobiota berücksichtigen.
Endstation Darm? Nicht für alle Süßstoffe!
Darüber hinaus schließen die chemischen
Strukturen und der Stoffwechsel von Süßstoffen
jede mögliche Wirkung auf das menschliche
Mikrobiom aus. Saccharin und Acesulfam K
werden beispielsweise im Dünndarm nicht
verstoffwechselt, sondern schnell und unverändert
im Urin ausgeschieden. Auch Aspartam wird im
menschlichen Körper schnell zu zwei Aminosäuren
und Methanol hydrolysiert, die bereits im Dünndarm
absorbiert werden, das heißt weder Aspartam
noch seine Metaboliten gelangen in den Darm.
Die aktuelle Studienlage zeigt also, dass es keinen
eindeutigen Beweis für eine nachteilige Wirkung
von Süßstoffen auf das Darmmikrobiom für den
Menschen gibt.
Mehr dazu erfahren
Sie auch in unserem
Podcast
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so! was? süßes.
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Vergessen Sie Ihre
Darm-Hirn-Achse nicht!
Warum, erklärt Michael Wäger im Interview.
Welche Rolle nimmt der Darm aus Sicht
des Mikronährstoff-Experten ein?
Unser Darm gehört zu den faszinierendsten
Organen des menschlichen Körpers. Gerade
der Dünndarm gilt als Wunder der Natur:
durch eine Gesamtoberfläche von fast einem
Tennisplatz (ca. 250 m²) können wichtige
Nährstoffe resorbiert und im nächsten
Schritt ans Blut- sowie die Lymphbahnen
abgegeben werden. Doch auch die Schlagfertigkeit
unseres Immunsystems hängt von
unserem Darm ab. Mit rund 80 Prozent der
Immunzellen beherbergt der Darm dreimal
mehr Immunzellen als Lymphknoten, Milz
und Knochenmark zusammen.
Wie kann man aus Ihrer Sicht die Darmgesundheit
bestmöglich unterstützen?
Für mich persönlich gibt es zwei Faktoren,
welche im Bereich der Darmgesundheit
besonders im Fokus stehen sollten: Einerseits
die Darmschleimhaut, andererseits
das Mikrobiom. Die Darmschleimhaut ist
die größte Schleimhaut des menschlichen
Körpers. Da die Zellen der Darmschleimhaut
einem stetigen Erneuerungsprozess
ausgesetzt sind, sollte man ihre Bedürfnisse
gezielt unterstützen. Auch unsere Darmflora,
Mikrobiom genannt, sollte nicht zu kurz
kommen. Während im Dünndarm in Relation
zum Dickdarm nur wenige Bakterien zu finden
sind, ist der hintere Darmabschnitt von
einem dichten Bakterienrasen bewachsen.
Rund 100.000 Milliarden Keime mit mindestens
500 bis 1000 unterschiedlichen Arten
bilden die ein bis zwei Kilogramm schwere
Darmflora.
Welche Mikronährstoffe würden Sie hier
konkret empfehlen?
Ich empfehle Mikronährstoffe, welche die
Darmschleimhaut erhalten können und
zudem Schlüsselfunktionen im Immunsystem
übernehmen. So unterstützt etwa
Vitamin A die normale Schleimhautfunktionen.
Gleichzeitig können Zink und Vitamin
D einen Beitrag zur Zellteilung leisten.
Nährstoffe wie Vitamin C, Selen, Zink und
Vitamin D tragen zudem zur normalen Funktion
des Immunsystems bei. Denkt man ans
menschliche Mikrobiom, so ist eine ballaststoffreiche
Ernährung sehr zu empfehlen.
Die Nahrungsfasern dienen den Darmbakterien
als Nahrung. Bei Bedarf kann die gezielte
Zufuhr von Milchsäurebakterien-Kulturen
in Betracht gezogen werden. Hier sollten
Multistammpräparate ausgewählt werden,
da Präparate, die mehrere wertvolle Bakterienstämme
enthalten, günstiger sein können
als Produkte mit nur einem Stamm. Die verschiedenen
Keime unterstützen sich gegenseitig
in ihrer Funktion und sorgen für ein
vielfältiges Besiedelungsmuster im Darm.
Die psychische Gesundheit wurde in den
letzten Jahren zu einem regelrechten
Trendthema. Welche Verbindung gibt es
zwischen dem Darm und unserem Gehirn?
Wenn es um die Kommunikation zwischen
Darm und Gehirn geht, spricht man im
Fachjargon von der sogenannten „Darm-
Hirn-Achse“. Egal ob Hunger, Sättigung,
oder etwaige Unregelmäßigkeiten – über die
„Darm-Hirn-Achse“ kommuniziert unsere
Bauchmitte mit unserem Denkzentrum und
vice versa. Umso wichtiger sind aktuelle
Forschungsarbeiten in diesem Bereich,
welche auch die mögliche Rolle von
Mikronährstoffen diskutieren.
Text Paul Howe
Michael Wäger
Michael Wäger,
BSc. MSc. / Leiter
des Wissenschaftsteams
und
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