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Subkulturen im Fokus - auf harald-ruessler.de

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Schon in <strong>de</strong>r Art, wie wir uns klei<strong>de</strong>n, verraten wir, ob wir mit gängigen Normen<br />

übereinst<strong>im</strong>men o<strong>de</strong>r nicht. Auch wenn wir die Kleidung, die wir tragen, für unseren<br />

persönlichen Stil halten, so fließt auch <strong>im</strong>mer, wenn auch in verfrem<strong>de</strong>ter Form, unsere<br />

Umwelt mit ein. Der Verstand spielt dabei kaum eine Rolle, da gewisse Dinge<br />

emotionalisiert wer<strong>de</strong>n. Nach einem ähnlichen Prinzip lässt sich auch <strong>de</strong>r Erfolg von<br />

Filmen, von Werbung, und von Musik erklären. Es wird nicht unbedingt drüber<br />

nachgedacht, son<strong>de</strong>rn es wird sich instinktiv für etwas entschie<strong>de</strong>n. (Vgl. Brake<br />

1981: 21-22)<br />

„Die Ausdrucksmittel weisen auch <strong>auf</strong> einen best<strong>im</strong>mten Lebensstil hin.“ (Brake<br />

1981: 22)<br />

Symbole und Mo<strong>de</strong> können zu Ausdrucksmitteln von <strong>Subkulturen</strong> umfunktioniert<br />

wer<strong>de</strong>n. Dadurch wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Zusammenhang und die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Symbolik verän<strong>de</strong>rt.<br />

Ein Beispiel dafür wäre <strong>de</strong>r Kleidungsstil <strong>de</strong>r Teddy Boys, welcher, die ursprüngliche<br />

Symbolik <strong>de</strong>r Kleidung, völlig verfrem<strong>de</strong>t hat. So entsteht ein neuer Stil,<br />

<strong>de</strong>r für die I<strong>de</strong>ntität <strong>de</strong>r Subkultur sehr wichtig ist und dabei die modischen Attribute<br />

von ihrer ursprünglichen Be<strong>de</strong>utung befreit. Die Mitglie<strong>de</strong>r eine Subkultur erkennen<br />

an<strong>de</strong>re Mitglie<strong>de</strong>r daran, dass diese, die modischen Attribute öffentlich verwen<strong>de</strong>n.<br />

(Vgl. Brake 1981: 22-23)<br />

„Willis (1972) weist dar<strong>auf</strong> hin, dass zwischen Objekten, ihrer neuen Be<strong>de</strong>utung und<br />

<strong>de</strong>n Verhaltensformen ein innerer Zusammenhang, eine „Homologie“ (<strong>im</strong> Sinne von<br />

Levis-Strauss), besteht.“ (Brake 1981: 23)<br />

<strong>Subkulturen</strong>, soziale Wirklichkeit und I<strong>de</strong>ntität<br />

Die Stile von <strong>Subkulturen</strong> sind <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r einen Seite eine Scheinlösung, für die <strong>im</strong> System<br />

enthaltenen Wi<strong>de</strong>rsprüche und <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite bieten sie <strong>de</strong>m Individuum<br />

die Möglichkeit, eine unabhängige I<strong>de</strong>ntität zu bil<strong>de</strong>n und ein besseres Selbstwertgefühl<br />

<strong>auf</strong>zubauen. Welcher Subkultur das Individuum beitritt, hängt stark vom Zufall<br />

ab. (Vgl. Brake 1981: 23)<br />

„Empirisch lässt sich jedoch <strong>de</strong>r Eintritt in eine best<strong>im</strong>mte Subkultur <strong>auf</strong> Schichtenzugehörigkeit,<br />

soziales Umfeld (community), Ausbildung und die damit verbun<strong>de</strong>nen<br />

Chancen zurückführen.“ (Brake 1981: e.b.d.)<br />

Wie intensiv die Bindung an die Subkultur ist und wie stark <strong>de</strong>r subkulturelle Lebensstil<br />

ausgelebt wird, ist allerdings höchstverschie<strong>de</strong>n und variiert unter <strong>de</strong>n diversen<br />

Mitglie<strong>de</strong>rn. Eine ganz entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Rolle spielt das Alter, da es oft junge Leu-<br />

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