Subkulturen im Fokus - auf harald-ruessler.de
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<strong>de</strong>n Auslän<strong>de</strong>r verprügeln<strong>de</strong>n Naziskinheads distanziert und beson<strong>de</strong>rs über die antifaschistischen<br />
Skinheadbands berichtet. Sharpskinheads sind nicht unbedingt links,<br />
es gibt viele, die sich selber als unpolitisch betrachten, aber ihre Verachtung für Nazis<br />
und rechte Gewalt zum Ausdruck bringen wollen. Es gibt natürlich auch Sharp<br />
Skinheads, die in <strong>de</strong>r autonomen Antifa organisiert sind, aber das ist eher die Ausnahme.<br />
Die meisten Sharp Skinheads bekennen sich zu ihren schwarzen Wurzeln,<br />
sind aber äußerst selten politisch aktiv. (Vgl. Farin u. Sei<strong>de</strong>l 2002: 121-130)<br />
Fazit<br />
Die Skinheadsubkultur ist sehr heterogen. Politisch reicht sie von ganz links bis ganz<br />
rechts. Eine allgemeine Stigmatisierung, wie sie gern in <strong>de</strong>n Medien benutzt wird, ist<br />
also sehr unpassend. Auf alle Randgruppen (Gayskins, Redskins) <strong>de</strong>r Skinheadkultur<br />
einzugehen, wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Rahmen sprengen. Die Skinheadsubkultur hatte schon in <strong>de</strong>n<br />
Anfängen mit Rassismus zu kämpfen, was allerdings an <strong>de</strong>r rassistischen Grundhaltung<br />
vieler Englän<strong>de</strong>r allgemein lag. Die Skinheads waren genau so rassistisch wie<br />
<strong>de</strong>r Rest <strong>de</strong>r Arbeiterklasse, aber nicht mehr und nicht weniger. Aufgrund <strong>de</strong>r Unzufrie<strong>de</strong>nheit<br />
und <strong>de</strong>r recht hohen Gewaltbereitschaft <strong>de</strong>r Skinheads waren sie natürlich<br />
beliebte Ziele von rechten Parteien, die die Skinheadszene unterwan<strong>de</strong>rten. Das hatte<br />
zur Folge, dass sich die Skinheadszene <strong>auf</strong>grund von politischen Einstellungen spaltete.<br />
Deshalb halten sich auch heute viele Oi-Skins gera<strong>de</strong>zu verkrampft an ihrer unpolitischen<br />
Einstellung fest, da viele <strong>de</strong>r Meinung sind, dass die Politik <strong>de</strong>m<br />
Skinheadkult sehr gescha<strong>de</strong>t hat. Die meisten Menschen, und auch viele Faschoskins,<br />
wissen nichts von <strong>de</strong>n schwarzen Wurzeln <strong>de</strong>r Bewegung o<strong>de</strong>r ignorieren diese. Die<br />
Medien berichten auch nur äußerst selten darüber, genau so wenig wie über Sharp<br />
Skinheads o<strong>de</strong>r über Konzerte wo Punks und Skins friedlich feiern bzw. von Skaund<br />
Reggae Konzerten, bei <strong>de</strong>nen Skinheads mit Schwarzen tanzen. Eine rassistische<br />
Schlägerban<strong>de</strong> von Faschoskins ist einfach viel medienwirksamer und erzielt höhere<br />
Auflagen, als Skinheads, die sich gegen Nazis engagieren. Der Skinheadkult ist in<br />
Deutschland weiterhin sehr populär. Das liegt vor allem an Bands wie <strong>de</strong>n „Broilers“,<br />
„Loikaemie“, „Smegma“ und „Volxsturm“, die sich offensiv gegen Faschismus<br />
o<strong>de</strong>r politischen Extremismus gestellt haben. O<strong>de</strong>r Bands wie Los Fastidos aus<br />
Italien, die sich als Skins für Tierrechte und eine vegane Lebensweise einsetzen und<br />
in ihren Songs gegen Faschisten, Rassismus und Krieg singen. Die Skinheadszene ist<br />
sehr gut mit <strong>de</strong>r Punkszene verdrahtet. Es spielen meistens mehrere Oi! Bands <strong>auf</strong><br />
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