Subkulturen im Fokus - auf harald-ruessler.de
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schaft ist heute viel offener und zugänglicher auch und gesprächsbereiter als früher.“<br />
(K.)<br />
Aber auch mit an<strong>de</strong>ren <strong>Subkulturen</strong> gab es früher Konflikte.<br />
„Wir hatten sehr viele Probleme halt mit Punks. Weil früher, <strong>im</strong> Gegensatz zu heute,<br />
gab es gar nicht, dass, hast du kaum o<strong>de</strong>r wenn überhaupt, ich kann mich gar nicht<br />
dran erinnern, in <strong>de</strong>r damaligen Zeit, dass du Punks <strong>auf</strong> Psychobillykonzerten gesehen<br />
hast. Das war wahrscheinlich auch das Problem.“ (K.)<br />
Aber auch mit <strong>de</strong>r Rockabillyszene kam es zu Konflikten, die in Straßenschlachten<br />
eskaliert sind, genau wie mit <strong>de</strong>r Punksubkultur.<br />
„Und ja, damals war man aber dann halt bei <strong>de</strong>n damals älteren Rockabillies natürlich<br />
nicht so gern gern gesehen, irgendwie. Da gab es auch damals früher n bisschen<br />
Stunk.“ (L.)<br />
„[…] auch die Rockabillyszene und die Psychoszene haben sich auch nicht gut miteinan<strong>de</strong>r<br />
verstan<strong>de</strong>n. Da hab ich auch richtig erlebt, richtige Straßenschlachten.<br />
Also es ging schon richtig zur Sache damals. Wir haben Riesenkrawall einmal gehabt<br />
hier, mit <strong>de</strong>n Punks. Das wir richtig <strong>auf</strong> Punks getroffen, richtig mit gegenseitig<br />
inne Fresse mit Zaunlatten, also. Und also früher war das viel aggressiver. Ich <strong>de</strong>nke<br />
auch, das Potential von <strong>de</strong>n Psychobillies war aggressiver, war n bisschen aggressiver<br />
früher als heute.“ (K.)<br />
Mit Migranten gab es ebenfalls gewalttätige Auseinan<strong>de</strong>rsetzungen, weil diese, die<br />
Psychobillies, für Nazis hielten.<br />
„Dann hast du natürlich auch <strong>im</strong>mer Probleme gehabt mit Auslän<strong>de</strong>rn. Eher ungewollt,<br />
weil die dich halt für n Nazi gehalten haben. Hab ich halt auch einige Schlägereien<br />
gehabt, weil ich einfach für n Fascho gehalten wur<strong>de</strong>, ne?“ (K.)<br />
Auch mit <strong>de</strong>r Skinheadsubkultur kam es zu Konfrontationen. „Ich kann mich an so<br />
nen Festival, ich glaub in Belgien o<strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n erinnern. Da gab’s dann richtig<br />
Stress mit Skins, ne? Ich weiß jetzt nicht, ob das Rechtsradikale waren o<strong>de</strong>r so.<br />
Das kann man jetzt nicht so genau sagen. Aber ja die haben dann halt das Theater<br />
gemacht und dann ging’s auch richtig zur Sache, ne? Da haben die richtig Dresche<br />
bezogen und sind aus <strong>de</strong>r Halle geschreitet wor<strong>de</strong>n. Das gab’s wohl auch, ne?“ (L.)<br />
Die „normalen“ Bürger hingegen hielten die Psychobillies für Punks. Da die<br />
Psychobillies als Asoziale und Punks tituliert wur<strong>de</strong>n, mit <strong>de</strong>nen sie wie<strong>de</strong>rum heftige<br />
Differenzen hatten, kam es <strong>im</strong>mer wie<strong>de</strong>r zu reaktiver Gewalt von Seiten <strong>de</strong>r Psychos,<br />
die <strong>im</strong> Prinzip nur ihre Ruhe wollten. „Ich habe viele Situationen erlebt, wo<br />
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