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Subkulturen im Fokus - auf harald-ruessler.de

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te sind, die einer Subkultur beitreten. In dieser Zeit herrscht viel Bewegung <strong>im</strong> Leben<br />

<strong>de</strong>r jungen Leute und sie befin<strong>de</strong>n sich of <strong>im</strong> Entwicklungsstadium zwischen <strong>de</strong>m<br />

Been<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Schule, <strong>de</strong>n Beginn einer Ausbildung bzw. das Eintreten in das Berufsleben<br />

und <strong>de</strong>r Heirat. In dieser Entwicklungsphase fin<strong>de</strong>t in <strong>de</strong>r Subkultur eine Nachsozialisation<br />

statt. (Vgl. Brake 1981: 24)<br />

„Berger/Luckman (1969) weisen dar<strong>auf</strong> hin, dass sich Verhaltensmuster in <strong>de</strong>r Pr<strong>im</strong>ärsozialisation<br />

quasi über eine Manipulation herausbil<strong>de</strong>n, d.h. unter Ausnutzung<br />

<strong>de</strong>r kulturellen Abhängigkeit….“ (Brake 1981: e.b.d.)<br />

Über die Pr<strong>im</strong>ärsozialisation wachen begrenzte Bezugspersonen. Diese Bezugspersonen<br />

müssen vom Kind akzeptiert wer<strong>de</strong>n. Da die Auswahl <strong>de</strong>r Erwachsenen äußerst<br />

begrenzt ist, hat das Individuum keine Probleme, sich mit <strong>de</strong>ren Weltanschauung<br />

zu i<strong>de</strong>ntifizieren. Das Kind kennt schlicht keine an<strong>de</strong>re Welt, es kennt die Vielfalt<br />

<strong>de</strong>r Welt nicht, son<strong>de</strong>rn nur die Welt <strong>de</strong>r Bezugspersonen. So wird diese Welt,<br />

die von <strong>de</strong>n Erwachsenen vermittelt wird, als die einzige Welt die existiert: Die Welt<br />

„tout court“ (Vgl. Brake 1981: e.b.d.).<br />

„Kin<strong>de</strong>r nehmen die Welt somit wahr, ohne einen Begriff von <strong>de</strong>r Vielfalt <strong>de</strong>r sozialen<br />

Wirklichkeit zu haben.“ (Brake 1981: e.b.d.)<br />

Im Umgang mit <strong>de</strong>n Eltern o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren wichtigen Bezugspersonen entsteht eine<br />

wechselseitige Beziehung. In dieser verinnerlichen die Kin<strong>de</strong>r die Verhaltensweisen<br />

<strong>de</strong>r Eltern. Soziale Institutionen wer<strong>de</strong>n laut Berger und Luckmann Teil <strong>de</strong>r Symbolwelt.<br />

In dieser Symbolwelt scheint alles einen Sinn zu haben und sie wird als die einzige<br />

Welt akzeptiert, die es gibt. Das Kind empfin<strong>de</strong>t die Merkmale dieser Symbolwelt<br />

als ‚objektive’ Wahrheit. So entwickelt das Kind ein Ordnungssystem und vermei<strong>de</strong>t<br />

so eine chaotische Wahrnehmung <strong>de</strong>r Außenwelt. Das Kind beginnt eine Vorstellung<br />

zu entwickeln, wie die Welt funktioniert und wie sie sein sollte. Doch da auch die<br />

Symbolwelt nicht perfekt ist, müssen Fehler und Abweichungen von <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>alvorstellung<br />

geleugnet wer<strong>de</strong>n. (Vgl. Brake 1981: e.b.d.)<br />

Mary Douglas (1970) ist <strong>de</strong>r Meinung, dass es eine <strong>de</strong>r Aufgaben von Kultur ist, die<br />

Symbolwelt in öffentlich akzeptierte Verhaltensweisen zu zerkleinern:<br />

„Kultur stellt ein Bin<strong>de</strong>glied zwischen <strong>de</strong>n in einer Gemeinschaft existieren<strong>de</strong>n<br />

Wertmaßstäben und <strong>de</strong>m Individuum dar. Man wird in dieses fundamentale Kategoriensystem,<br />

in einen positiven Bezugsrahmen, hineingeboren. Ansichten und Wertmaßstäbe<br />

sind darin fein säuberlich geordnet. Die herrschen<strong>de</strong> Kultur verfügt über<br />

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