24.12.2012 Aufrufe

Subkulturen im Fokus - auf harald-ruessler.de

Subkulturen im Fokus - auf harald-ruessler.de

Subkulturen im Fokus - auf harald-ruessler.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

An<strong>de</strong>re schwarze Musiker huldigten ihren kurzhaarigen Fans ebenfalls mit Lie<strong>de</strong>rn<br />

über die Subkultur, wie z.B. Desmond Riley mit „A message to you“, „Skinhead<br />

Moondust“ und „Skinhead’s don’t fear“ von <strong>de</strong>n Hot Rod Allstars und „Skinhead<br />

Shuffle“ von the Mohawks. (Vgl. Farin u. Sei<strong>de</strong>l 2002: 26-32)<br />

1969 gilt als das Jahr in England, wo <strong>de</strong>r Skinhead Kult seinen Anfang nahm. Inspiriert<br />

von <strong>de</strong>n jamaikanischen Ru<strong>de</strong> Boy Gangs, die als beson<strong>de</strong>rs cool und hart galten,<br />

schnitten sich die weißen Jugendlichen die Haare ab, krempelten ihre Jeans hoch<br />

und trugen dazu schwere Arbeiterstiefel. Fertig war <strong>de</strong>r Skinhead Look. Die meisten<br />

Skinheads kamen aus <strong>de</strong>r Fußball Hooligan Szene. Die großen Vereine hatten damals<br />

tausen<strong>de</strong> Skinhead Anhänger. Die Skinhead Krawalle bei <strong>de</strong>n Fußballspielen zogen<br />

bald die Aufmerksam <strong>de</strong>r Medien <strong>auf</strong> sich und es wur<strong>de</strong> nach Ursachen für die Gewalt<br />

gesucht. Soziale Ungleichheiten hatten best<strong>im</strong>mt auch ihren Anteil, aber für die<br />

meisten Skins war <strong>de</strong>r Spaßfaktor entschei<strong>de</strong>nd, bei <strong>de</strong>n Fußballschlachten. Es gab<br />

damals einige britisch-jamaikanische Skinheadgangs. (Vgl. Farin u. Sei<strong>de</strong>l 2002: 32-<br />

33).<br />

„Skinhead-Sein, das war in diesen Tagen eine Frage <strong>de</strong>s Klassenstandpunktes und<br />

nicht <strong>de</strong>r Hautfarbe.“ (Farin u. Sei<strong>de</strong>l 2002: 34)<br />

Rassismus<br />

Die Skinheads hörten Ska und akzeptierten die afro-karibischen Jugendlichen. Die<br />

schwarzen Ru<strong>de</strong> Boys waren genau so gewaltbereit wie die Skinheads und so zogen<br />

damals Ru<strong>de</strong> Boys und Skinheads durch die Straßen und jagten Hippies, Schwule<br />

o<strong>de</strong>r Pakistani. Den eigenen Stadtteil zu verteidigen gehörte, für viele Skins genau so<br />

zur Parole Spaß, wie <strong>de</strong>r Fight bei Fußballspielen. Die Skinheads, die es mittlerweile<br />

<strong>im</strong> ganzen Land gab, legten ein Gewaltverhalten an <strong>de</strong>n Tag, wie es von an<strong>de</strong>ren<br />

Gangs auch bekannt war. Bevorzugte Opfer waren Repräsentanten <strong>de</strong>r Erwachsenengeneration,<br />

Vertreter <strong>de</strong>s Bürgertums o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Establishments, gegnerische Fußballfans,<br />

sexuelle Min<strong>de</strong>rheiten, an<strong>de</strong>re Jugendkulturen und soziale Min<strong>de</strong>rheiten.<br />

Skinheads suchten <strong>im</strong>mer Ärger und dabei war es ihnen egal, ob sie sich mit Rekruten<br />

<strong>de</strong>r Armee prügelten o<strong>de</strong>r mit Stu<strong>de</strong>nten. Allerdings gab es schon damals Probleme<br />

mit Rassismus, da Pakistani bevorzugte Opfer von vielen Skinheadban<strong>de</strong>n waren.<br />

Das so genannte „Paki-Bashing“ führte sogar dazu, dass sich die pakistanische<br />

Regierung darüber beschwerte, da 25 % <strong>de</strong>r pakistanischen Stu<strong>de</strong>nten Opfer von<br />

35

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!