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Subkulturen im Fokus - auf harald-ruessler.de

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Verwechslungen, Missverständnisse und Vorurteile<br />

„Die Gesellschaft ist heute viel offener und zugänglicher auch und gesprächsbe-<br />

reiter als früher. Früher biste abgestempelt wor<strong>de</strong>n als Skinhead. Konnten wir ja<br />

nicht sein, aber o<strong>de</strong>r als Punk. So, was an<strong>de</strong>res kannten die Leute gar nicht.“ (K.)<br />

Psychobillies wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n 80er Jahren oft mit Skinheads o<strong>de</strong>r Punks verwechselt,<br />

da ihr Outfit aus diesen bei<strong>de</strong>n <strong>Subkulturen</strong> und <strong>de</strong>r Rockabillyszene stammte. Da<br />

Psychobillies die Seiten und <strong>de</strong>n Hinterkopf kahlrasiert haben und auch Skinheads zu<br />

Psychobillykonzerten gekommen sind, haben die Leute ihre stereotypen Ansichten<br />

über die Skinheadszene <strong>auf</strong> die Psychobillyszene übertragen. Psychobillies wur<strong>de</strong>n<br />

für Rechte und Faschisten gehalten. Die Menschen wussten we<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Heterogenität<br />

<strong>de</strong>r Skinheadsubkultur, noch von <strong>de</strong>r eigenständigen Psychobillysubkultur.<br />

„Es waren einfach Skinheads. Ru<strong>de</strong> Boys. Skinheads, ne? Und da die Leute das nicht<br />

unterschei<strong>de</strong>n konnten. Die wussten einfach Skinhead. Skinhead ist rechtsradikal.“<br />

(K.)<br />

Auch L. hat in <strong>de</strong>n 80er Jahren Erfahrungen mit Vorurteilen gegenüber Psychobillies<br />

gemacht.<br />

„Ja, die hab ich damals <strong>auf</strong> je<strong>de</strong>n Fall gemacht, weil die Leute konnten das damals<br />

halt nicht so einordnen. Man hat halt damals kurze Haare gehabt und dann hat man<br />

ja von <strong>de</strong>n Klamotten, die man trug, hat ja die Sachen teilweise von <strong>de</strong>n Rockabillies,<br />

aber teilweise auch von Punks und Skins übernommen. Hat dann, was weiß ich, Doc<br />

Martens o<strong>de</strong>r so angehabt und wur<strong>de</strong> dann schon öfter mal in so ne Faschoecke gestellt<br />

ne? Was aber absolut nicht <strong>de</strong>r Fall ist, weil ist ja ne absolut unpolitische Szene.“<br />

(L.)<br />

Die Verwechslung mit <strong>de</strong>r Skinheadsubkultur hatte viel mit <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong> zu tun, da es<br />

damals nicht so viel Auswahl an Kleidung und Merchandiseprodukten wie heute gab.<br />

Die Psychobillysubkultur hat sich also auch von <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong> her verän<strong>de</strong>rt, da sich das<br />

Merchandiseangebot <strong>de</strong>utlich erhöht hat.<br />

„Der einfache Psychobilly hatte halt n Flat, n Baumfällerhemd an, meistens, ne verwaschene<br />

Jeans o<strong>de</strong>r Domestoshose und Boots. Und n Skinhead sah auch von <strong>de</strong>r<br />

Kleidung gar nicht an<strong>de</strong>rs aus, ne? Es war halt einfach so, es hat halt nicht die Klamotten<br />

gegeben. […] Wenn du heute mal in n Konzerthalle mal gehst, <strong>auf</strong> nen<br />

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