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Feuerwehr-Report Nordstemmen - Ausgabe 2021

Der große Jahresrückblick 2021 Einsätze, Fahrzeugtechnik, Reportagen

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Einsätze, Fahrzeugtechnik, Reportagen

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Ausbildung

Auch 2021 war der Betrieb an der FTZ teilweise durch

Corona eingestellt. Erneut war hierbei die Atemschutzübungsstrecke

betroffen. Wieder einmal standen

die Verantwortlichen daher vor der Frage, wie und wo

die notwendige Belastungsübung stattfinden kann.

Die Überprüfung der körperlichen und physischen Belastung

ist nämlich unumgänglich, meint Stefan Thiel.

Nur so könne man in regelmäßigen Abständen kontrollieren,

ob eine Einsatzkraft noch für den Atemschutzeinsatz

tauglich ist. Fehlt der Nachweis, darf niemand

unter Atemschutz in den Einsatz geschickt werden, so

der Gemeindeatemschutzbeauftragte. „Wir dürfen jetzt

selbst zusehen, wie wir die Nachweise mit vergleichbaren

Belastungsübungen realisieren“, meint Thiel im April.

Im Mai sollten zwar wieder Plätze in der Feuerwehrtechnischen

Zentrale zur Verfügung stehen, doch dann nur

in begrenzter Anzahl. Stefan Thiel erwartete damals

jedenfalls eine hohe Auslastung der Atemschutzstrecke,

sodass für die Gemeinde wieder nur wenige Plätze

abfallen würden. Schließlich müssten dann wieder hunderte

Einsatzkräfte aus dem gesamten Landkreis überprüft

werden. „Diesen Bedarf könne man nur schwer

aufholen, obwohl hier alle Hebel in Bewegung gesetzt

werden“, sagte Thiel mit Blick auf die Problematik, zeigte

damit aber auch Verständnis für die Situation an der

Feuerwehrtechnischen Zentrale. Schon im Jahr zuvor

stand man vor derselben Problematik, fand in Banteln

jedoch eine vorübergehende Lösung. Parallel hatte sich

der Arbeitskreis Atemschutz über eine gemeindeinterne

Lösung ausgetauscht. Als Übergangslösung sollte

das ehemalige Schulgebäude der alten OS dienen. Ein

Konzept wurde schließlich entwickelt und einstimmig

beschlossen.

Ein Spielplatz als Übungsparcours

Nach mehrmonatiger Nutzung durch die Landespolizei,

stand die ehemalige OS an der Jahnstraße dann auch

wieder der Feuerwehr zur Verfügung und konnte für die

dringenden Überprüfungen genutzt werden. Die Belastungsübungen

fanden an gleich mehreren Abenden

statt, um möglichst viele Atemschutzgeräteträger zu

Auf dem Spielplatz dient das neue Klettergerüst als

Übungsparcours. Eine kräftezehrende Disziplin.

Sogar ein Ergometer-Fahrrad hatte Stefan Thiel zuvor organisiert.

Hier wurde noch einmal Leistung von den Atemschutzgeräteträgern

abgefordert.

überprüfen. Hierfür mussten die Teilnehmer einen Rundkurs

absolvieren, der auch auf den nahen Spielplatz an

der „Lange Maße“ führte. Auf dem dort neu errichteten

Kletterturm begann die erste Übung für die Kameraden

unter Atemschutz. „Diese Idee kam von André Kirchner

aus der Ortsfeuerwehr Nordstemmen“, berichtet Stefan

Thiel mit Blick auf den dortigen Kletterturm. Der Parcours

über das Spielgerüst beinhaltet sogar eine Röhre,

durch die sich die Beteiligten mit ihrem Atemschutzgerät

zwängen müssen, so Thiel weiter. „Wie in der FTZ in

Groß Düngen. Mit so etwas hat bestimmt niemand gerechnet“.

Mehrere Aufgaben im Schulgebäude

Gleich im Anschluss ging es zurück zum Schulgebäude,

wo auf die Atemschutzgeräteträger ein kräftezehrender

Rundweg durch die einzelnen Etagen folgte. Dabei ging

es durch das Treppenhaus in das Obergeschoss und über

die Außentreppe zurück in den vernebelten Keller. Für

die vollständige Verausgabung hatte Stefan Thiel zudem

ein Ergometer-Fahrrad über eine Auktionsplattform erstanden.

„Laut Vorschrift müssen die Einsatzkräfte unter

Atemschutz eine Belastung von 80 Kilojoule erreichen“,

erklärt der Gemeindeatemschutzbeauftragte. Daher

mussten Übungen gefunden und ausgearbeitet werden,

die diese Belastungsgrenze erreichen. Die geforderte

Leistung könne man anhand der benötigten Luftmenge

errechnen, die unter Belastung aus den Atemluftflaschen

„weggeatmet“ wird, so Thiel. Liegt ein Teilnehmer

dann über dem Grenzwert – hat er also mehr Luft benötigt,

wie es die Vorgaben zulassen – ist die Tauglichkeitsprüfung

nicht bestanden.

Dass es einmal nicht zur FTZ ging, fanden die Atemschutzgeräteträger

nicht dramatisch. Der Rundkurs

stellte eine großartige Abwechslung zur klassischen

Übungsstrecke dar. Ändern könne man die Situation

sowieso nicht, meint der Gemeindeatemschutzbeauftragte,

nur halt das Beste daraus machen. Seitens der

Feuerwehr war man jedenfalls froh, dass die alternative

Übungsstrecke zur Verfügung stand.

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