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Feuerwehr-Report Nordstemmen - Ausgabe 2021

Der große Jahresrückblick 2021 Einsätze, Fahrzeugtechnik, Reportagen

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Einsätze, Fahrzeugtechnik, Reportagen

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Allgemeines

Seit vielen Jahrzehnten prägt die Feuerwehrsirene das

Dorfbild in so mancher Ortschaft. Die klassische Sirene

mit der markanten Haube ist meist auf Schulen oder

Feuerwehrhäusern montiert. Besonders im Alarmfall

der Feuerwehr und beim monatlichen Probealarm ist

das typische Geheule mit dem auf- und absteigenden

Ton weithin hörbar. Dabei sei die Sirene ursprünglich

gar nicht für die Alarmierung der Feuerwehr gedacht

gewesen, wie Verwaltungsmitarbeiterin Linda Noack

mitteilt. Seit dem Weltkrieg dienen die alten Tellersirenen

zur Warnung der Bevölkerung im Kriegs- oder Katastrophenfall.

Doch bereits nach dem Krieg zeigte sich,

dass die Sirenen auch als Alarmierung für die ehrenamtlichen

Feuerwehrkräfte dienen können. Besonders im

ländlichen Raum bleibt die „laute Alarmierung“ daher

bis heute ein fester Bestandteil des Feuerschutzes. Doch

gerade in den Nachtstunden stößt der laute Heulton

nicht immer auf Verständnis in der Bevölkerung. Nur auf

die „stille Alarmierung“ mittels eines Funkmeldeempfängers

zu setzten, sei aber auch nicht die Lösung, wie

Feuerwehrpressesprecher Daniel Freitag mitteilt. „Nicht

jede Einsatzkraft verfügt über einen „Pieper“, sodass im

Einsatzfall ggf. nicht genügend Feuerwehrkräfte Kenntnis

über die Alarmierung erlangen. Hierdurch würden

die Fahrzeuge unter Umständen unterbesetzt ausrücken,

was zu massiven Personalproblemen am Einsatzort

führen könnte“, erklärt Freitag. Die Sirenenalarmierung

sorge hingegen für ausreichend Aufmerksamkeit bei

den ehrenamtlichen Brandschützern, sodass sich diese

in ausreichender Anzahl auf den Weg zum Feuerwehrhaus

machen können, so der Feuerwehrpressesprecher.

Außerdem, meint Daniel Freitag, könne die Bevölkerung

im Katastrophenfall immer noch gewarnt werden, wenn

beispielsweise Internet, Radio und Fernsehen nicht mehr

zuverlässig funktionieren.

Keine Ersatzteile für alte Sirenentechnik

Die alte Tellersirene vom Typ E57 hat ausgeheult. Sie

wird in den Ortschaften der Gemeinde durch eine neue

elektronische Sirene ersetzt. (Foto: pixabay.de)

In manchen Orten zeigt sich, dass nicht alle Bereiche der

Ortschaften optimal beschallt werden können. Steht der

Wind zudem schlecht, hört man die ortseigene Sirene in

so manchen Bereichen schon nicht mehr. Fällt die Sirene

dann noch aufgrund eines technischen Defektes aus,

bleibt es still im Ort. So auch in Heyersum, wo die Sirene

in der Dorfmitte schon seit geraumer Zeit keinen Ton

mehr von sich gab. Doch einfach reparieren war nicht

möglich. „Da diese Anlagen seit 1986 nicht mehr produziert

werden, gibt es auch keine Ersatzteile mehr und es

gibt keine Firma, die die alten Sirenen vom Typ E57 noch

reparieren könnte“, meint Linda Noack. Dies führe dazu,

dass defekte Sirenen einfach abgeschaltet werden müssen.

Die Sirenenalarmierung soll jedoch in der Gemeinde

Nordstemmen ein zentraler Bestandteil des Feuerschutzes

und der Warnung im Katastrophenfall bleiben,

weshalb nun auf eine neue Sirenen-Generation gesetzt

wird. Seit Anfang 2020 befasst sich die Verwaltung intensiv

mit dieser Thematik. Eigene Schallgutachten wurden

in Auftrag gegeben, um die optimale Abstrahlung des

Sirenentons in den Ortschaften zu gewährleisten. Die

elektronische Sirene vom Typ SONUS, die über mehrere

trichterförmige Lautsprecher verfügt, könne das Sirenensignal

noch stärker und weiter abgeben, meint Noack.

So könne künftig auch in Heyersum die Saline hinter

der Bundesstraße 1 erreicht werden und in Barnten der

Bereich rundum den Bahnhof, der Grundschule und des

gerade erschlossenen Neubaugebiets. Ein weiterer Pluspunkt

der neusten Sirenengeneration ist, dass künftig

nur noch eine Sirene in Heyersum und Barnten erforderlich

ist. Darüber hinaus verfügen die Sirenen über einen

großen Akku. Fällt die Stromversorgung einmal aus, ist

die Sirenenalarmierung somit weiterhin gesichert. Dass

es nun aber künftig lauter in den Orten wird, wenn die

Sirenen losheulen, sei nicht der Fall. Die Trichter sind so

ausgerichtet, dass der Ton in gleicher Lautstärke wie zuvor

abgegeben wird. Woran sich die Bürgerinnen und

Bürger jedoch gewöhnen müssen, sei die andere Optik

der Sirenen und der etwas andere „blecherne“ Ton, meint

Linda Noack. In Heyersum und Barnten wurden die ersten

„Lautsprecher-Sirenen“ bereits im August 2021

montiert und erfolgreich getestet. Anschließend folgten

die Ortschaften Rössing und Adensen. Als nächstes

sollen die Sirenen in Groß Escherde, Klein Escherde und

Mahlerten an die Reihe kommen.

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