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FINDORFF GLEICH NEBENAN Nr. 21

FINDORFF GLEICH NEBENAN ist das Stadtteilmagazin für Findorff und Bremen für Handel, Dienstleistung, Kultur & Politik

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q AUS <strong>FINDORFF</strong>. FÜR <strong>FINDORFF</strong><br />

Hochseilartisten fallen tief .<br />

K<br />

ennen Sie Philippe Petit ?<br />

Petit ist ein französischer<br />

Hochseilartist, der Ende<br />

der Sechzigerjahre als<br />

junger Mann im Wartezimmer<br />

seines Zahnarztes<br />

saß und in einer Zeitschrift<br />

einen Artikel über den Baubeginn<br />

der Twin Tower in New York<br />

las. Angesichts des Fotos der Türme kam ihm die Idee seines<br />

Lebens: Er wollte auf einem Drahtseil von einem Dach des World<br />

Trade Centers zum anderen balancieren. Sechs Jahre sammelte<br />

er alle Informationen über die Türme und einige wenige Komplizen,<br />

die ihm bei der Verwicklichung seines Traums unterstützen<br />

sollten. Am 6. August 1974 war es soweit: Der 25-jährige<br />

Petit und seine Helfer verschafften sich mit einem gefälschten<br />

Ausweis Zugang, um zwischen den Dächern der Türme illegal<br />

und heimlich ein 75 Meter langes Stahlseil zu spannen. Auf dem<br />

balancierte Petit mehrfach in 417 Metern Höhe; inklusive einer<br />

kleinen Pause, die er auf dem Seil liegend verbrachte. Am Ende<br />

seiner Performance wurde er sofort festgenommen, vor Gericht<br />

gestellt, freigesprochen und mit einer Dauerkarte für die Aussichtsplattform<br />

belohnt. Philippe Petit ist eine Legende. Seine<br />

Aktion, die sein Leben veränderte, wird in dem sehenswerten<br />

Film »The Walk« erzählt, für den der heute 72-jährige Petit den<br />

jungen Hauptdarsteller auf dem Hochseil trainierte.<br />

Kein Happy End ist absehbar für Einzelhandel, Gastronomie<br />

und Kultur. Im Gegenteil: Nach zwei Jahren Pandemie vollziehen<br />

Selbstständige eine ganz andere Art von Hochseilakt –<br />

weder freiwillig noch einmalig, sondern in vielen Branchen.<br />

Zur Absicherung gab es zwar finanzielle Hilfen, die<br />

aber längst nicht mehr reichen: Letzte Rücklagen<br />

schmelzen dahin. Rückblickend zeigt sich: Risiko,<br />

Kreativität und Leidenschaft haben sich für viele<br />

UnternehmerInnen nicht gelohnt, wenn vermeintliche<br />

Gewissheiten in Monaten in sich zusammenfallen.<br />

Manche Selbstständige existieren nun ohne Netz,<br />

das ihnen auch die KundInnen geben können. »The<br />

Times They Are a-Changin’« – und zwar schneller, als man<br />

je gedacht hat. Bei der Eröffnung des World Trade Centers hatte<br />

niemand die Fantasie, dass die Twin Towers eines Tages nicht<br />

mehr sein würden. Einziger Trost: Es geht immer weiter. Muss ja.<br />

Katrin Rabus traf zwei Entscheidungen, die ihr Leben veränderten:<br />

Sie verließ einen sicheren Berufsweg, um Galeristin zu werden<br />

– und kaufte später die Blusenfabrik Engels in der Plantage,<br />

um dort ihre Galerie zu retten. Warum lesen Sie auf Seite 06.<br />

In der Vorbereitung befindet sich derzeit die »jazzahead !«. Sie<br />

wird vom 14. April bis 1. Mai live vor Ort stattfinden. Projektleiterin<br />

Sybille Kornitschky zeigt sich zuversichtlich ab Seite 10.<br />

Gut, dass es in diesen Zeiten Kontinuität gibt. Katja Gravert<br />

führt in dritter Generation das Raum³-Fachgeschäft »Kindervater«,<br />

das vor fast einem Jahrhundert von Emil Kindervater in Findorff<br />

gegründet wurde. Wie sie das macht, lesen Sie auf Seite 12.<br />

Neu im Stadtteil: Bettina Busch, die Business Coaching für<br />

Fach- und Führungskräfte sowie für kleine und mittelständische<br />

Unternehmen anbietet. Der Bedarf ist da ! Mehr auf Seite 16.<br />

Wir wünschen Ihnen durch die nachfolgenden Interviews die<br />

ein oder andere Inspiration – die Sie aber nicht unbedingt in<br />

417 Metern Höhe auf einem Drahtseil verwirklichen sollten.<br />

<strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong><br />

06 l KATRIN RABUS<br />

Über persönliches Engagement, außerparlamentarische<br />

Opposition als Qualitätsmerkmal und eine große Ehrung<br />

10 l SYBILLE KORNITSCHKY<br />

Über die Kunst der Improvistaion, die »jazzahead!« in<br />

diesem Jahr wieder live vor Ort stattfinden zu lassen<br />

12 l KATJA GRAVERT<br />

Jubiläum: Seit 20 Jahren Inhaberin von »Kindervater«<br />

16 l BETTINA BUSCH<br />

18 l ARTWORK BY PETER HOLZ<br />

20 l FINANZTIPP<br />

Die US-amerikanische Filmbiografie zum Vorwort heißt »The Walk«.<br />

Die Verfilmung basiert auf der Geschichte des französischen Seiltänzers<br />

Philippe Petit. Die DVD gibt es in der Video Boxx in Findorff.<br />

22 l BÜRGERPARK TOMBOLA<br />

24 l AKTIV VOR ORT<br />

Neues von der Sparkasse Bremen in Findorff<br />

26 l FAMILIEN IN <strong>FINDORFF</strong><br />

28 l MAHLZEIT<br />

30 l REWE<br />

31 l DORFFKLATSCH<br />

33 l <strong>FINDORFF</strong> GEHT AUS<br />

34 l SUPERSUSE<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 05

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