Höxter Kurier 549
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<strong>Höxter</strong>-<strong>Kurier</strong> Nr. <strong>549</strong> 19. März 2022 Seite 10<br />
VHS-Vortrag mit Journalist Ralph Sina<br />
Hoffnung EU – wann geht<br />
ihr die Puste aus ?<br />
Die VHS <strong>Höxter</strong>-Marienmünster reagiert mit dieser Veranstaltung am<br />
Donnerstag, den 24. März auf die aktuellen Entwicklungen im Krisengebiet<br />
Ukraine und bietet Infos aus erster Hand. EU-Kommissionspräsidentin<br />
von der Leyen ist eine der mächtigsten Putin-Kontrahentinnen, obwohl sie<br />
weder Armee noch Geheimdienst hat. Aber die EU ist ein wirtschaftlicher<br />
Power-Player. Russland kommt nicht an dem EU-Binnenmarkt vorbei. Der<br />
allerdings auch nur mit großen Schwierigkeiten an den Erdgaslieferungen<br />
Russlands. Dennoch ist es wichtig, dass die EU im Rekordtempo Sanktionspakete<br />
verabschiedet, in Windeseile Waffen liefert und so unbürokratisch<br />
wie nie Ukraine-Flüchtlinge aufnimmt. Doch wie lange hält die EU das<br />
durch? Geht ihr bald die Puste aus?<br />
Ralph Sina hat dazu die aktuellen Details aus Brüssel. Bis 2021 leitete er<br />
als EU-Korrespondent das WDR-Hörfunkstudio in Brüssel, und ist immer<br />
noch ganz nah dran. Weitere Stationen waren u.a. Washington zur Obama-<br />
Zeit und Nairobi als auch Prof. Klaus Töpfer dort das Umweltprogramm<br />
der UN leitete. Noch heute ist er als Kolumnenschreiber gefragt. Freuen<br />
Sie sich auf erstklassige Einblicke und interessante Ausführungen zum<br />
Thema und darüber hinaus. Die Veranstaltung läuft ab 18.30 Uhr im Haus<br />
der VHS in <strong>Höxter</strong>. Weitere Infos und Anmeldung bis zum 22. März unter<br />
www.vhs-hoexter.de oder per Telefon, (0 52 71) 9634303. Die Teilnahme-<br />
Gebühr beträgt 8 Euro, ermäßigt 4 Euro.<br />
JHV bei der „Eintracht“<br />
Der Vorstand des Männergesangvereins „Eintracht“ von 1886 Ottbergen<br />
lädt alle seine Mitglieder am Donnerstag, 24. März, um 18 Uhr zur<br />
Jahreshauptversammlung in das Bürgerhaus auf dem Wiemers-Meyerschen-<br />
Hof ein. Neben den Tätigkeitsberichten des Vorstandes stehen Ehrungen<br />
sowie Neuwahlen für den Vorstand auf der Tagesordnung. Die Versammlung<br />
findet unter den dann geltenden Corona Vorschriften statt. Der Vorstand<br />
hofft, zahlreiche Mitglieder begrüßen zu können.<br />
Fällung der Bäume in der Fußgängerzone/Haffke: „Anpflanzung der Platanen war großer Fehler“<br />
Stadt schafft Fakten<br />
Ist die Fällung der Innenstadtbäume<br />
in <strong>Höxter</strong> gerechtfertigt?<br />
Kritische Stimmen behaupten, dass<br />
eine Beseitigung der Bäume im<br />
Zuge der Innenstadt-Umgestaltung<br />
nicht nötig sei und zu viel Grün<br />
für Grau geopfert werde. Die Stadt<br />
<strong>Höxter</strong> schafft nun Fakten was die<br />
Umgestaltung der Fußgängerzone<br />
betrifft: „Zur Landesgartenschau<br />
wird es nach all den Maßnahmen<br />
grüner werden als zuvor“, erklärte<br />
Bürgermeister Daniel Hartmann<br />
beim Pressetermin. Bislang gab es<br />
zehn Baumstandorte vom Nikolaitor<br />
bis zum Paulaner an der Kreuzung<br />
Wegetalstraße. Nach Beendigung<br />
aller Maßnahmen werden 17 Bäume<br />
die Fußgängerzone zieren.<br />
Im Zuge der barrierefreien Umgestaltung<br />
der Fußgängerzone seien<br />
viele Maßnahmen sinnhaft und auch<br />
zwingend erforderlich gewesen, sagt<br />
die Baudezernentin Claudia Koch.<br />
Dass so viele Bäume demnächst in<br />
der Innenstadt beheimatet sind, das<br />
grenze laut Claudia Koch schon an<br />
ein Wunder, da es viel zu beachten<br />
gelte.<br />
„Die Geschäfte müssen ihre Auslagen<br />
präsentieren und es gilt außerdem,<br />
den Markt und die Stadtfeste<br />
zu bedenken sowie die Freihaltung<br />
der Rettungswege“, führt Koch näher<br />
aus. Aber ist bzw. war die Fällung der<br />
meisten Innenstadtbäume gerechtfertigt?<br />
„Definitiv ja!“, das meint<br />
der Leiter der Stadtgärtnerei, Ralf<br />
Haffke, der selbst ein großer Naturfreund<br />
ist und auch lieber Bäume<br />
erhalten möchte, als sie zu entfernen.<br />
Fakt ist, dass in der Vergangenheit<br />
beim Bau der Fußgängerzone viel<br />
falsch gemacht worden sei. Durch die<br />
Schaffung neuer Fakten ließen sich<br />
die Fehler aber korrigieren, erklärt<br />
der Fachmann.<br />
Was für den Baum das Wichtigste<br />
ist, das spiele sich unter der Erde<br />
ab. Die Bedingungen für die alten<br />
Bäume seien jedenfalls katastrophal<br />
gewesen, worunter sie sehr gelitten<br />
haben. Sie waren zum Großteil krank<br />
An der neuen Pflanzgrube: (v.l.) Bürgermeister Hartmann, Claudia Koch und Baum-Fachmann Ralf<br />
Haffke. Nach der Umgestaltung soll es sieben Bäume mehr in der Innensatdt geben.. Foto: Thomas Kube<br />
und verlaust. Den Grund dafür sieht<br />
Haffke in dem viel zu eng bemessenen<br />
Wurzelraum, in dem noch viele<br />
weitere Voraussetzungen für den<br />
Baum gefehlt haben. Mit dem Umbau<br />
der Fußgängerzone habe sich nun die<br />
Gelegenheit geboten, die Bäume, die<br />
aus Verkehrssicherungspflicht über<br />
kurz oder lang hätten sowieso entfernt<br />
werden müssen, durch langlebige<br />
Bäume mit wesentlich besseren<br />
Voraussetzungen zu ersetzen.<br />
Weil den Bäumen der Raum im<br />
Untergrund nicht zur Verfügung<br />
gestanden hat, haben sich diese<br />
unterirdisch in andere weitreichende<br />
Räume ausgebreitet, die dafür gar<br />
nicht vorgesehen waren. Das Pflaster<br />
wurde dadurch nicht selten zu einer<br />
Stolperfalle. Baumwurzeln sind in<br />
den vergangenen Jahren auch in<br />
Kabelkanäle oder Schächte hinein<br />
gewachsen. Die Wurzeln, die in solchen<br />
Fällen gekappt werden müssten,<br />
Erstwahlhelfer-Seminar an der VHS<br />
Zusammenhalt fördern<br />
Die VHS <strong>Höxter</strong>-Marienmünster bietet in Kooperation mit dem Haus<br />
Rissen das Projekt Erstwahlhelfer an und möchte junge Erwachsene zu<br />
Wahlhelfern und Multiplikatoren für die Wahl ausbilden. Die Interessenten<br />
sollen dann in Abstimmung mit dem Wahlbüro soweit möglich bei der<br />
Landtagswahl auch als Wahlhelfer eingesetzt werden. Der politischen Polarisierung<br />
entgegenwirken und den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern:<br />
das ist heute mehr denn je Aufgabe der Demokratiebildung. Gelingen kann<br />
das nur, wenn sich alle gesellschaftlichen Gruppen repräsentiert und gehört<br />
fühlen, besonders auch bei den Wahlen und politischen Entscheidungen.<br />
Gerade unterrepräsentierte Gruppen müssen zu aktiven Gestaltern unserer<br />
Demokratie werden. Genau hier setzt das Projekt Erstwahlhelfer mit dem<br />
zweitägigen Seminar am 23. und 24. April 2022 an.<br />
Im Projekt erleben die Interessenten demokratische Grundprinzipien<br />
hautnah. Weitere Infos und Anmeldungen bis zum 4. April bei der VHS-<br />
Geschäftsstelle unter Tel 05271 9634303 oder im Internet unter www.<br />
vhs-hoexter.de.<br />
gefährdeten die Standsicherheit des<br />
gesamten Baumes. In der Stummrigen<br />
Straße müssen besonders große<br />
Wurzeln gekappt werden, die mehrere<br />
Tonnen Traglast für einen Baum<br />
übernehmen – zu gefährlich für die<br />
Standsicherheit, wenn diese Traglast<br />
wegfalle, so Haffke.<br />
Bei den neuen Pflanzgruben wird<br />
auf wesentlich mehr Platz unter<br />
der Erde und die Verwendung von<br />
speziellem Wurzelgranulat geachtet<br />
sowie auf ausreichend Belüftungsöffnungen.<br />
Das Wurzelgranulat enthält<br />
Dünger und dessen Wasserhaltefähigkeit<br />
ist enorm. Durch den Einbau<br />
von Wurzelsperren sollen sich die<br />
Wurzeln nicht mehr unkontrolliert<br />
unter dem Pflaster ausbreiten. Eine<br />
neue Pflanzgrube ist etwa 1,50 bis<br />
zwei Meter tief und verfügt aktuell<br />
über einen 12 Kubikmeter großen<br />
Wurzelraum. Die Auswahl der Bäume<br />
ist laut dem Chef der Stadtgärtnerei<br />
ebenfalls von großer Bedeutung.<br />
Die Anpflanzung von Platanen in<br />
der Stummrigen Straße beim Bau<br />
der Fußgängerzone sei ein völliger<br />
Fehlgriff gewesen, wie Ralf Haffke<br />
erläutert. „Die Platanen haben nicht<br />
einmal ein Drittel ihrer vollständigen<br />
Ausdehnung erreicht, sie stoßen<br />
aber schon jetzt an ihre Grenzen in<br />
dieser Bebauung“, so Haffke. Die<br />
Bäume in der Stummrigen Straße<br />
wiesen laut dem Fachmann außerdem<br />
gravierende Fehlstellungen auf, weil<br />
der Baum mit dem Untergrund zu<br />
kämpfen habe.<br />
Die neuen Bäume wurden nicht einfach<br />
so ausgewählt: Drei unterschiedliche<br />
Baumarten werden künftig die<br />
Fußgängerzone zieren, darunter die<br />
Robinie und die Hainbuche. Da wo<br />
die Fußgängerzone enger wird, sollen<br />
schlanke Amberbäume gepflanzt<br />
werden, wie der Liquidambar.<br />
TKu<br />
Firefighter Matthias Schmidt und Welcome-Vorsitzender Marian Staubach<br />
sagen: „Nur gemeinsam können wir etwas bewegen!“ Daneben<br />
ist André Bohr von Welcome e.V.<br />
Foto: Thomas Kube<br />
Welcome e.V. und Firefighter OWL starten<br />
„Gemeinsam um die Welt“<br />
Gemeinsam viel bewegen<br />
„Vielfalt bewegt – einfalt steht!“ Getreu diesem Motto ist in dieser Woche<br />
die kreisweite Kilometer-Sammelaktion gestartet, die vom Sportverein HLC<br />
und der Flüchtlingshilfe „Welcome e.V.“ in Zusammenarbeit mit dem Kreissportbund<br />
<strong>Höxter</strong> und dem Kommunalen Integrationszentrum des Kreises<br />
<strong>Höxter</strong> organisiert wird. Feuerwehrmann Mathias Schmidt hat hierfür als<br />
„Firefighter OWL“ den Startschuss gemeinsam mit den Akteuren des Vereins<br />
Welcome e.V. gesetzt. In kompletter Feuerwehrausrüstung ging es beim<br />
Auftakt aber nicht auf irgendeine, sondern auf die Laufstrecke, die auch<br />
Ausgangspunkt für den siebten „HXFireRun“ am 7. Mai 2022 sein wird, der<br />
erstmals vom Schloss Corvey aus startet. Beim siebten Feuerwehrlauf gehe<br />
es darum, auf besonders erkrankte Kinder aufmerksam zu machen und für<br />
sie finanzielle Hilfe zu generieren. Seit vielen Jahren läuft der Firefighter<br />
bei den OWL Charity-Läufen. Seit Anfang des Jahres läuft Schmidt nun für<br />
den eigens gegründeten Verein „Drachenpaten: Wir für Kinder“. Zusammen<br />
mit dem Verein Welcome <strong>Höxter</strong> e.V. möchte man Haltung zeigen und sich<br />
solidarisch gegenseitig unterstützen gegen Ausgrenzung und gegen Rassismus.<br />
Im Wesentlichen gehe es darum, die Gesellschaft darauf aufmerksam<br />
machen, dass man nur weiter kommt, wenn man sich gegenseitig die Hand<br />
reicht und sich für andere Menschen einsetzt, sagt der Vorsitzende des<br />
Vereins Welcome, Marian Staubach. Das könne schon mit einem kleinen<br />
Zeichen beginnen, indem man sich für Vielfalt und gegen Einfalt bewegt.<br />
Mitmachen beim Laufen könne jedermann und das auf ganz verschiedene<br />
Art und Weisen: Radfahren, Laufen, Schwimmen, Wandern, Skaten oder<br />
ganz anders bewegen, um im besten Fall 40.075 Kilometer gemeinsam zu<br />
sammeln, also quasi einmal um die Welt. Schon der erste Lauftag sei von<br />
Erfolg geprägt gewesen, erklärten Marian Staubach und Matthias Schmidt<br />
unisono. Auf ihrer sieben Kilometer langen Laufstrecke haben sie eine<br />
junge Frau aus der Ukraine kennengelernt, die in der vergangenen Woche<br />
mit ihrer Familie flüchten musste. Mit dem Fahrrad hat sie Staubach und<br />
Schmidt ein großes Stück begleitet und die Aktion unterstützt. Bei einem<br />
Austausch habe man gemeinsam Probleme erörtert, wie der Mangel an<br />
Fahrrädern für Geflüchtete aus der Ukraine. Marian Staubach konnte den<br />
Kontakt zur Fahrradwerkstatt von Welcome herstellen, was wiederum ein<br />
Beweis dafür ist, dass man gemeinsam viel bewegen kann. Anmelden für<br />
die Aktion ist möglich unter www.vielfalt-bewegt-hoexter.de und für den<br />
Feuerwehrlauf in <strong>Höxter</strong> unter www.firefighter-owl.de.<br />
TKu