Höxter Kurier 549
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<strong>Höxter</strong>-<strong>Kurier</strong> Nr. <strong>549</strong> 19. März 2022 Seite 12<br />
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Adam bei seinem Debüt mit der Blaskapelle und dem Spielmannszug Lüchtringen.<br />
Seine Posaune ist alles, was der 14-jährigen Adam aus seiner Heimatstadt Kiew mitnehmen konnte<br />
Platzkonzert an der Friedenseiche mit Adam aus der Ukraine<br />
Seine Posaune ist alles, was der<br />
14-jährige Adam aus seiner Ukrainischen<br />
Heimatstadt Kiew mitnehmen<br />
konnte. Bei einem Platzkonzert an<br />
der Friedenseiche in Lüchtringen<br />
setzte der junge Musiker Adam jetzt<br />
gemeinsam mit der Blaskapelle und<br />
dem Spielmannszug Lüchtringen<br />
ein Zeichen gegen den unsinnigen<br />
Krieg in seiner Heimat. Musik ist<br />
international und es verbindet ganze<br />
Nationen. Das hat das Platzkonzert<br />
an der Friedenseiche in Lüchtringen<br />
jedenfalls gezeigt. Dazu aufgerufen<br />
hatte der Volksmusikerbund NRW<br />
unter dem Motto „Musiker für den<br />
Frieden“. Um 17 Uhr erklang an<br />
vielen Orten in ganz NRW die Nationalhymne<br />
der Ukraine, so auch<br />
in Lüchtringen, wo der 14-jährige<br />
Musiker mitgespielt hat.<br />
Adam ist mit seiner Mutter Yana<br />
(42), seiner Schwester Eva (12) und<br />
den Großeltern nach drei Tagen Bombardierung<br />
von seiner Heimatstadt<br />
Kiew über Ungarn nach Deutschland<br />
geflüchtet – mit sehr wenig Gepäck.<br />
Nur die Posaune konnte er aus den<br />
Kriegswirren retten und die bedeutet<br />
ihm auch sehr viel. Die Flucht aus<br />
der umkämpften Heimatstadt Kiew<br />
ist der Familie erst zu Fuß und später<br />
in überfüllten Zügen über Budapest<br />
bis nach Deutschland gelungen. In<br />
<strong>Höxter</strong> ist die fünfköpfige Familie<br />
schließlich gestrandet. Die Flucht<br />
dauerte etwa zehn Tage via Zug und<br />
zu Fuß, allerdings ohne Auto.<br />
Yanas Freundin Irna, die aus<br />
Tschernobyl stammt, aber schon<br />
seit einigen Jahren in <strong>Höxter</strong> wohnt,<br />
habe ihr geraten, nach <strong>Höxter</strong> zu<br />
kommen. Gemeinsam mit einer weiteren<br />
Familie aus der Ukraine ist die<br />
Familie derzeit im Weser-Aktivhotel<br />
in Corvey untergebracht, wo die<br />
Hotelchefin Merle Jux sich liebevoll<br />
um die Menschen kümmert. Den<br />
Kontakt zur Blaskapelle Lüchtringen<br />
hat Merle Jux vermittelt. Musik sei<br />
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Fotos: Thomas Kube<br />
Adams Leben und seine Posaune<br />
bedeute ihm sehr viel, wie Mutter<br />
Yana im Gespräch mit dem <strong>Höxter</strong>-<br />
<strong>Kurier</strong> erklärt. In Kiew besucht Adam<br />
schon seit fünf Jahren eine ranghohe<br />
Musikschule. Sein großer Traum ist<br />
es, eines Tages im berühmten Philharmonischen<br />
Orchester von Odessa<br />
mitspielen zu dürfen. In <strong>Höxter</strong> hat<br />
der 14-Jährige nun die Möglichkeit<br />
erhalten, seine Musikausbildung in<br />
der Musikschule fortzuführen. Dafür<br />
sei seine Mutter sehr dankbar, wie sie<br />
mehrfach betont. Nach den schrecklichen<br />
Ereignissen des Krieges sei das<br />
sicher auch eine gute Abwechslung<br />
für Adam, so seine Mutter. Neben<br />
zahlreichen Lüchtringerinnen und<br />
Lüchtringern verfolgte auch die<br />
Gruppe Geflüchteter, alles Frauen<br />
und Kinder, das Platzkonzert an der<br />
Friedenseiche. Mit handgemalten<br />
ukrainischen Fahnen und lautstarkem<br />
Applaus haben sie die Leistung der<br />
Musikerinnen und Musiker nach jedem<br />
Stück honoriert. Adams Mutter<br />
Yana war sehr stolz auf ihren Sohn,<br />
der nicht nur ihrer Meinung nach<br />
hervorragend mitgespielt habe. Als<br />
erstmalig an der Friedenseiche in<br />
Lüchtringen die Nationalhymne<br />
der Ukraine von der Blaskapelle<br />
und dem Spielmannszug gespielt<br />
wurde, waren viele Zuhörer sehr<br />
gerührt und betroffen. „Hätte man im<br />
Stadtgebiet <strong>Höxter</strong> für dieses Konzert<br />
einen besseren Platz finden können<br />
als an der Friedenseiche in Lüchtringen?“,<br />
fragte Dirigent Henrik<br />
Schafer. „Wohl kaum“ lautete auch<br />
kurz darauf schon seine Antwort auf<br />
die rhetorisch gemeinte Frage. Das<br />
Platzkonzert sollte auch ein Zeichen<br />
gegen den unsinnigen Krieg in der<br />
Ukraine sein. Mit einem lautstarken<br />
„Slava Ukraini“ seitens der Geflüchteten,<br />
was übersetzt „Ruhm und Ehre<br />
der Ukraine“ bedeutet, endete die<br />
Veranstaltung mitten im Herzen von<br />
Lüchtringen.<br />
TKu<br />
Die Posaune ist alles was ihm blieb: Der 14-jährige Musiker Adam<br />
aus Kiew beim Musizieren inmitten der Blaskapelle und dem Spielmannszug<br />
Lüchtringen.<br />
Nach dem Lockdown-Jahr sind die Unfallzahlen<br />
um fast 12 Prozent angestiegen<br />
Junge Erwachsene waren<br />
häufig Unfallverursacher<br />
Die Unfallzahlen sind um fast 12 Prozent angestiegen: (v.l.) Landrat<br />
Stickeln, Markus Tewes, Dietmar Mathias sowie Christian Brenski.<br />
Foto: Thomas Kube<br />
Die Zahl der Verkehrsunfälle im<br />
Kreis <strong>Höxter</strong> ist im Vergleich zum<br />
Vorjahr deutlich gestiegen. 4.130<br />
Verkehrsunfälle haben sich im<br />
vergangenen Jahr ereignet, was<br />
eine Steigerung gegenüber dem<br />
Lockdown-Jahr 2020 um 11,8<br />
Prozent bedeutet. „Das Leben ist<br />
nicht verhandelbar!“ Dieser Satz sei<br />
prägend für die Verkehrsstatistik, die<br />
jedes Jahr aufs Neue ausgewertet,<br />
analysiert und veröffentlicht wird,<br />
sagte Markus Tewes, Leiter der<br />
Direktor Verkehr bei der Kreispolizeibehörde<br />
<strong>Höxter</strong> bei der Bekanntgabe<br />
des Verkehrsberichtes 2021 der<br />
Kreispolizei <strong>Höxter</strong>.<br />
Wie in jedem Jahr hat die Führung<br />
der Polizei <strong>Höxter</strong> gemeinsam mit<br />
Landrat Michael Stickeln die Unfallzahlen<br />
aus dem vergangenen Jahr<br />
der Öffentlichkeit vorgestellt. Das<br />
2021 ein historischer Tiefststand an<br />
Unfällen erreicht worden war, sei<br />
wahrscheinlich durch die Corona-<br />
Pandemie zu erklären. „Insgesamt<br />
wird mit den aktuellen Werten etwa<br />
der Schnitt der letzten zehn Jahre<br />
erreicht“, erläutert Markus Tewes<br />
die weitere Statistik. Während die<br />
Unfälle mit Personenschaden (369)<br />
nur geringfügig um 1,7 Prozent<br />
zunahmen, stiegen die Sachschadensunfälle<br />
(3.761) um 12,9 Prozent<br />
an. Die Zahl der Wildunfälle bewegt<br />
sich mit 1.239 auf einem ähnlich<br />
hohen Niveau wie in den Vorjahren.<br />
Bei der Unfallhäufigkeit bewegt sich<br />
der Kreis <strong>Höxter</strong> hinter dem Landesschnitt.<br />
Was jedoch den Schweregrad<br />
der Unfälle betrifft, so verunglücken<br />
die Menschen auf den Straßen im<br />
Kreis <strong>Höxter</strong> immer noch schwerer<br />
und tödlicher als im Landesvergleich.<br />
Als ein Grund dafür nannten Markus<br />
Tewes und der Abteilungsleiter der<br />
Polizei <strong>Höxter</strong>, Christian Brenski, die<br />
höheren Geschwindigkeiten, die auf<br />
Landstraßen gefahren würden. Insbesondere<br />
junge Erwachsene seien auch<br />
im vergangenen Jahr wieder überproportional<br />
als Unfallverursacher in<br />
Erscheinung getreten im Vergleich<br />
zur restlichen Bevölkerung.<br />
Es gehe darum, die Zahl der Opfer<br />
im Straßenverkehr deutlich zu reduzieren,<br />
die sogenannte „Vision Zero“<br />
werde jedes Jahr aufs Neue angepeilt,<br />
was ein Jahr ohne einen einzigen<br />
Verkehrstoten bedeutet. Dies könne<br />
aber nur erreicht werden, wenn alle<br />
Akteure, die am Straßenverkehr<br />
beteiligt sind, ihren Beitrag dazu<br />
leisteten, denn hinter jedem Unfall<br />
stecke immer ein menschliches<br />
Schicksal, betonte Landrat Michael<br />
Stickeln. Relativ hoch ist die Zahl<br />
der Unfallfluchten. In 681 Fällen,<br />
also in 16,5 Prozent der registrierten<br />
Verkehrsunfälle, entfernte sich der<br />
Verursacher vom Unfallort. „Jeder<br />
sechste Unfallverursacher machte<br />
somit nicht die erforderlichen Angaben<br />
zu seiner Unfallbeteiligung“,<br />
sagt Direktionsleiter Markus Tewes.<br />
Und dadurch werde ein kleiner<br />
Blechschaden schon mal zu einer<br />
Straftat. Erfreulich hingegen ist die<br />
Aufklärungsquote bei Verkehrsunfällen<br />
mit Unfallflucht. Jeder zweite<br />
Unfallflüchtige konnte ermittelt<br />
werden. Die Aufklärungsquote<br />
konnte um 1,8 Prozentpunkte auf<br />
48,5 Prozent gesteigert werden. Bei<br />
Unfällen mit Personenschaden liegt<br />
die Aufklärungsquote sogar bei 79,2<br />
Prozent. Erster Polizeihauptkommissar<br />
Markus Tewes dazu: „Das sind<br />
Spitzenwerte in NRW“.<br />
Für besonders schwere Unfälle<br />
steht der Polizei seit kurzem eine<br />
Unterstützungsgruppe aus Experten<br />
der Polizei Bielefeld zur Verfügung,<br />
die bereits neun Mal im Kreis <strong>Höxter</strong><br />
angefordert wurde. Um die Anzahl<br />
der schweren Verkehrsunfälle zu<br />
verringern, betreibt die Polizei im<br />
Kreis <strong>Höxter</strong> auf vielen Ebenen Verkehrsunfallprävention<br />
und arbeitet<br />
mit anderen Partnern der Verkehrssicherheit<br />
zusammen. Dies beginnt<br />
mit der Verkehrsunfallaufnahme<br />
und setzt sich fort bei der Analyse<br />
von Verkehrsunfällen, auch in der<br />
Verkehrsunfallkommission, sowie in<br />
der Arbeit der Verkehrssicherheitsberater<br />
und schließlich in der Verkehrsüberwachung<br />
mit repressiven<br />
Maßnahmen. Der detaillierte Verkehrsbericht<br />
kann im Internet unter<br />
der Seite www.hoexter.polizei.nrw/<br />
artikel/polizeiliche-verkehrsstatistik<br />
eingesehen werden.<br />
TKu<br />
Frauenaktionswochen in diesem Jahr im Mai<br />
Alle(s) unter einen Hut<br />
Jedes Jahr am 8. März wird auf der ganzen Welt der Internationale Frauentag<br />
begangen. Seit 25 Jahren präsentieren die Gleichstellungsbeauftragte der<br />
Stadt <strong>Höxter</strong> und das örtliche Frauennetzwerk anlässlich dieses Welttages<br />
die über <strong>Höxter</strong>s Stadtgrenzen hinaus bekannten „Frauenaktionswochen<br />
<strong>Höxter</strong>“ mit zahlreichen Veranstaltungen.<br />
Pandemiebedingt werden die Frauenaktionswochen dieses Jahr nicht wie<br />
gewohnt im März, sondern ausnahmsweise im Mai stattfinden. Derzeit<br />
erarbeiten wieder zahlreiche Gruppen, Verbände und Vereine, die sich unter<br />
anderem für frauenrelevante Themen interessieren, ein abwechslungsreiches<br />
und informatives Programm für die Einwohnerschaft der Stadt <strong>Höxter</strong>. Unter<br />
dem Titel „Alle(s) unter einen Hut“ werden den <strong>Höxter</strong>anern und <strong>Höxter</strong>anerinnen<br />
wieder Workshops, Informationsveranstaltungen, beachtenswerte<br />
Aktionen und Angebote für die Selbstfürsorge präsentiert. Das Programm<br />
wird im April in den Geschäften und Institutionen ausliegen sowie auf der<br />
Webseite www.hoexter.de zu finden sein.<br />
Grundlagenkurs (Hyper-)Realistisches Zeichnen<br />
Workshop auf der Burg<br />
Die Akademie Burg Herstelle bietet am Samstag, 19., und Sonntag, 20.<br />
März, einen Grundlagenkurs im (Hyper-)Realistisches Zeichnen mit dem<br />
deutsch-italienischen Künstler Flavio Apel an. Das Ziel dieses Kurses besteht<br />
darin zu vermitteln, wie man Fotoreferenzen verwendet, um Zeichnungen<br />
zu schaffen, die über die bloße Nachahmung hinausgehen.<br />
Die Kursgebühr beträgt 200 Euro inklusive Getränke und ein Mittagsimbiss<br />
an beiden Tagen. Es gelten die aktuellen Corona-Regeln. Weitere<br />
Informationen zu Kurs und Anmeldung finden sich auf der Internetseite<br />
www.burgherstelle.de oder können unter 0170/1497461 erfragt werden.