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Höxter Kurier 549

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<strong>Höxter</strong>-<strong>Kurier</strong> Nr. <strong>549</strong> 19. März 2022 Seite 8<br />

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10.000 Fahrgäste seit Start im Dezember 2021<br />

Holibri kommt gut an<br />

Seit zwölf Wochen bietet der Nahverkehrsverbund Paderborn/<strong>Höxter</strong> (nph)<br />

den On-Demand-Verkehr „Holibri“ im Stadtgebiet <strong>Höxter</strong> an. Jetzt nutzte<br />

der 10.000. Fahrgast Jörg Uwe Fliegel aus <strong>Höxter</strong> das Angebot, um sich<br />

mit dem Holibri von der Marktstraße nach Hause fahren zu lassen. „Wir<br />

freuen uns riesig, dass die <strong>Höxter</strong>aner diesen Service so gut annehmen. Das<br />

bedeutet für den nph, dass wir hier ein Angebot geschaffen haben, das die<br />

Bedürfnisse der Bürger sehr viel besser trifft, als dies mit dem herkömmlichen<br />

Busverkehr der Fall war“, so Marcus Klugmann, Geschäftsführer des nph.<br />

Das zeigt auch die Resonanz in den Bewertungen, die 4,9 von 5 Punkten<br />

erreicht hat und den hohen Grad der Zufriedenheit der Fahrgäste widerspiegelt.<br />

Besonders erfreulich ist, dass die elektrischen Shuttles seit dem<br />

Start bereits 25 Tonnen CO 2<br />

im Vergleich zum herkömmlichen Busverkehr<br />

eingespart haben. Der 75-jährige Jörg Uwe Fliegel ist Holibri-Stammfahrgast.<br />

Mittlerweile haben sich seine Fahrten auf rund 15-mal pro Woche eingependelt.<br />

Er trifft sich zum Kaffeetrinken mit Freunden, fährt zum Sport<br />

und am Abend fährt er auch schon mal auf ein Bierchen in die Stadt. „Es<br />

wäre klasse, wenn der Holibri am Wochenende länger als 22 Uhr fahren<br />

würde“, wünscht sich der aktive Rentner, der sein eigenes Auto nur noch<br />

für Einkäufe nutzt und ansonsten für Fahrten im Stadtgebiet stehen lässt.<br />

Jörg Uwe Fliegel, der früher die Stadtbuslinien HX2 und HX4 nutzte, kennt<br />

schon alle Facetten des Holibri-Systems. Er nutzt ein Smartphone und bucht<br />

alle Fahrten direkt über die Holibri-App. Auf dem Display kann er sehen,<br />

wann der Holibri-Shuttle in seine Straße einbiegt. Genau dann verlässt<br />

er das Haus für den kurzen Fußweg. So ist er pünktlich an der virtuellen<br />

Haltestelle und vermeidet eine Wartezeit im Regen oder in der Kälte. Dass<br />

der Holibri überwiegend pünktlich kommt bestätigt der Rentner.<br />

Als Vielfahrer hat Jörg Uwe Fliegel einen Vorschlag zur Verbesserung<br />

der App: „Wenn ich meinen Fahrtwunsch kopieren könnte, um direkt für<br />

mehrere Wochentage zu buchen, wäre das für mich noch bequemer“, sagt<br />

Fliegel. Diesen Vorschlag nimmt Henning Kellermann, Innovations- und<br />

Projektmanager des nph, gerne mit in das Planungsteam. Britt Lewantowski<br />

ist die Fahrerin, die den 10.000 Fahrgast fahren durfte. Sie ist seit dem<br />

Start des On-Demand-Services im Dienst des Holibris unterwegs. „Holibri<br />

fahren macht richtig Spaß, denn der direkte Kontakt mit den Fahrgästen ist<br />

einfach interessant“, so Britt Lewantowski. Sie weiß auch, dass Fahrgäste<br />

sich einen Holibri-Shuttle in weitere Orte im Kreis <strong>Höxter</strong>, nach Paderborn<br />

oder sogar bis zum Flughafen nach Hannover wünschen. Diese Wünsche<br />

lassen sich allerdings nicht realisieren.<br />

Rund 900 Fahrgäste transportieren die Holibri-Shuttles aktuell pro Woche,<br />

davon sind circa zehn Fahrgäste Rollstuhlfahrer, die den komfortablen<br />

Service in Anspruch nehmen. 66 Prozent der Fahrgäste buchen die Fahrten<br />

über die Holibri-App, 28 Prozent nutzen das Telefon und sechs Prozent<br />

bestellen über die Webseite. Während der Woche sind die Hauptbuchungszeiten<br />

zwischen 7 und 8 Uhr, die nächste Spitzenzeit ist dann zwischen<br />

12 und 13 Uhr sowie am Nachmittag zwischen 15 und 16 Uhr. An den<br />

Wochenenden finden die Fahrten eher am Mittag und Nachmittag statt.<br />

Die am meisten angefahrenen Haltepunkte sind <strong>Höxter</strong> Rathaus (Bahnhof),<br />

Weserbergland-Klinik, St. Ansgar-Krankenhaus sowie Bachstraße/<br />

Kilianikirche und Marktstraße, alle in <strong>Höxter</strong>.<br />

„Aufgrund von Hinweisen von Anwohnern und Nutzern konnten wir in<br />

den vergangenen sechs Wochen neue, sinnvolle Haltepunkte im Service-<br />

Gebiet ergänzen“, berichtet Henning Kellermann. Das betrifft in Brenkhausen<br />

die Haltepunkte Heiligengeisterholz 2 und 6 sowie die Punkte An<br />

der Kilianikirche 14/Ärztehaus in <strong>Höxter</strong>. Im Stadtgebiet <strong>Höxter</strong> fahren die<br />

Elektro-Vans rund 1.300 Haltepunkte an. „Rückmeldungen und Hinweise<br />

von Fahrgästen sind für uns sehr wichtig, weil wir dann verstehen, an<br />

welchen Stellen wir den On-Demand-Service noch verbessern können“,<br />

erklärt Henning Kellermann.<br />

Jörg Uwe Fliegel ist der 10.000 Fahrgast des Holibri-Shuttles. Innovations-<br />

und Projektmanager Henning Kellermann vom nph gratuliert und<br />

überreicht ein 4er-Ticket für weitere Holibri-Fahrten. Der Holibri-Fan<br />

Jörg Uwe Fliegel, besitzt schon eine Abo Card, freut sich aber trotzdem<br />

über das Geschenk. Er gibt dieses Ticket an seine Lebensgefährtin<br />

weiter, damit beide gemeinsam mit dem Holibri fahren können.<br />

9. April 2022<br />

Erstes Frühlingskonzert in Hoexter: (v.l.) Ralf Konze, Daniel Hartmann, Reinhard Gerendt, LGS-Geschäftsführer Jan Sommer, Jutta Quadflieg,<br />

Madita Alberding, Joachim Quadflieg, Norbert Meyer (Volksbank) sowie LGS-Maskottchen Holli.<br />

Foto: Thomas Kube<br />

Erstes Frühlingskonzert in <strong>Höxter</strong> soll eine Brücke zur Landesgartenschau 2023 schlagen<br />

Beispiel für die kulturelle Vielfalt<br />

Mit einem „bunten Strauß“ an<br />

Melodien möchte das sinfonische<br />

Blasorchester der Stadt <strong>Höxter</strong> im<br />

April sein Publikum begeistern.<br />

Unter dem Motto „Schön hier,<br />

komm hören“ in Anlehnung an das<br />

Landesgartenschau-Motto „Schön<br />

hier – komm gucken“ findet am 6.<br />

April 2022 erstmalig anstatt eines<br />

Neujahrskonzertes ein Frühlingskonzert<br />

für den guten Zweck statt.<br />

Das neue Konzertformat soll eine<br />

Brücke zur Landesgartenschau<br />

2023 schlagen, was die gemeinsame<br />

Idee des Blasorchesters und der<br />

Verantwortlichen der Landesgartenschaugesellschaft<br />

war. Frühling<br />

und Landesgartenschau würden<br />

Jutta Quadflieg mit LGS-Maskottchen Holli.<br />

„gut zusammen passen“, wie LGS-<br />

Marketingleiterin Madita Alberding<br />

dazu erklärt.<br />

Einlass zur Veranstaltung ist bereits<br />

um 18 Uhr, zwei Stunden vor dem<br />

eigentlichen Konzertbeginn in der<br />

Residenz-Stadthalle <strong>Höxter</strong>. Im<br />

Foyer der Stadthalle sollen dann<br />

von der LGS-Gesellschaft und dem<br />

Förderverein aktuelle Infos zur<br />

Landesgartenschau 2023 präsentiert<br />

werden. Hauptorganisator Joachim<br />

Quadflieg rechnet mit ausverkaufter<br />

Stadthalle mit 600 Plätzen. Das Benefizkonzert<br />

unter der Leitung ihres<br />

Dirigenten Björn Zimmermann soll<br />

eine bunte Mischung aus bekannten<br />

und beliebten Musikstücken sein und<br />

dabei einen fröhlich-beschwingten<br />

Neustart einläuten, sagt Joachim<br />

Quadflieg vom Stadtmusikverband<br />

<strong>Höxter</strong>. Das Programm reicht von<br />

Evergreens wie „Music“ von John<br />

Miles, über ein Jackson-5-Medley,<br />

bis zu bekannten Songs von Udo<br />

Jürgens. Die Zugaben des etwa<br />

zweistündigen Konzertes sollen aber<br />

eine Überraschung werden.<br />

Die Veranstaltung sei ein herausragendes<br />

Beispiel für die kulturelle<br />

Vielfalt, die <strong>Höxter</strong> zu bieten habe,<br />

sagt Bürgermeister Daniel Hartmann<br />

mit voller Vorfreude auf das Benefizkonzert.<br />

Wofür der Konzert-Erlös<br />

diesmal verwendet wird, stehe laut<br />

Quadflieg aber noch nicht fest,<br />

ein Teil werde aber mit Sicherheit<br />

wieder in die musikalische Vielfalt<br />

von <strong>Höxter</strong> zurückfließen, so der<br />

Organisator. Auf den Auftritt habe<br />

das Orchester lange gewartet. Die<br />

Musikerinnen und Musiker würden<br />

regelrecht für das Konzert „brennen“<br />

nach mehr als zweijähriger Corona-<br />

Pause. Sie seien „hoch motiviert“,<br />

ergänzt Konzert-Dirigent Björn Zimmermann.<br />

Im August 2021 konnte<br />

bereits ein erstes Probenwochenende<br />

absolviert werden, wo das geplante<br />

Konzertprogramm geübt wurde.<br />

Zwei weitere Probenwochenenden,<br />

bei denen das Orchester mit seinen<br />

50 Musikerinnen und Musiker zu<br />

einem „Klangkörper“ fusionieren<br />

soll, werden am 19. und 20. März<br />

Neue Erkenntnisse bei archäologischen Funden im Corveyer Remtergarten<br />

Versteckt hinter hohen Klostermauern<br />

erstreckt sich auf 20.000 Quadratmeter<br />

der Remtergarten hinter<br />

dem ehemaligen Benediktinerkloster<br />

Corvey, der gerade für die Landesgartenschau<br />

2023 ertüchtigt wird. In<br />

den vergangenen 1200 Jahren seit<br />

Gründung des Klosters Corvey habe<br />

sich hier viel abgespielt, berichtet<br />

LGS-Archäologe Ralf Mahytka. In<br />

den Bodenschichten schlummern<br />

an vielen Stellen Überreste von<br />

historischem Wert und es gibt sogar<br />

neue Erkenntnisse, die durch die<br />

Befunde von Gräbern mit menschlichen<br />

Überresten gemacht wurden.<br />

Die Trefferquote, im Remtergarten<br />

auf historische Überreste zu stoßen<br />

sei „hoch“, so Ralf Mahytka. Dabei<br />

sucht der von der Landesgartenschau-Gesellschaft<br />

beauftragte Archäologe<br />

hier gar nicht gezielt nach<br />

Objekten, er begleitet in erster Linie<br />

die LGS-Baumaßnahmen auf dem<br />

Gelände, damit bei den Erdarbeiten<br />

kein Bodendenkmal zerstört wird.<br />

Bevor im Remtergarten Bäume<br />

gepflanzt, Wege verlegt und spezielle<br />

Gärten für das ganz besondere<br />

Ambiente entstehen, muss viel Erde<br />

bewegt werden. Das alles geschieht<br />

unter genauer Archäologischer Beobachtung.<br />

Wenn etwas im Boden<br />

gefunden wird, darf es nicht entnommen<br />

werden. Die Erdarbeiten würden<br />

dann laut Ralf Mahytka entsprechend<br />

angepasst. 19 Bäume sollen auf dem<br />

Gelände neu gepflanzt werden, wofür<br />

19 tiefe Baumgruben ausgehoben<br />

werden müssen. Bislang wurden 25<br />

Baumpflanzgruben geöffnet, wobei<br />

in 20 Gruben archäologische Überreste<br />

gefunden wurden. Der Aushub<br />

wurde sofort gestoppt und eine Alternativpflanzgrube<br />

ausgewählt. Der<br />

Fund wird dann dokumentiert und<br />

die Grube wieder verfüllt, um das<br />

Denkmal im Boden nicht zu zerstören.<br />

Gefunden wurden bislang unter<br />

anderem Mauerreste, ein vermutetes<br />

Straßenpflaster, ein Brunnen, eine<br />

Steinaufschüttung, mehrere Grabstätten<br />

sowie zahlreiche Kleinfunde,<br />

wie Tonscherben oder Tierknochen.<br />

Am Interessantesten erwiesen sich<br />

jedoch zahlreiche sehr alte Gräber,<br />

die bis zu 40 Meter außerhalb des<br />

heutigen Kloster-Friedhofes freigelegt<br />

wurden. Diese Erkenntnis ist<br />

neu. Die historischen Gräber konnten<br />

bislang noch nicht genau datiert<br />

werden, könnten aber so alt wie das<br />

Kloster selbst sein. Bei den Gräbern<br />

handelt es sich um eingefasste Gräber<br />

mit Sandsteinplatten als Umrandung.<br />

Die Verstorbenen, dessen Überreste<br />

sich noch im Boden befinden, könnten<br />

laut Mahytka mit dem Kloster<br />

oder der Stadt Corvey in Verbindung<br />

gestanden haben. Der bislang älteste<br />

Fund, eine Keramikscherbe aus dem<br />

9. Jahrhundert, stammt aus der Zeit<br />

der Gründung des Klosters Corvey<br />

um 822, so Mahytka.<br />

Auf dem Klostergelände habe sich<br />

möglicherweise auch ein Königshof<br />

(Pfalz) befunden, wo die Könige mit<br />

ihren Hofstaaten, Soldaten und vielen<br />

weiteren Begleitern einkehrten, was<br />

als sogenanntes „Reisekönigtum“<br />

bekannt und was typisch für das<br />

Mittelalter war. Überliefert sind 100<br />

wichtige Königsbesuche in Corvey<br />

zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert.<br />

Ob es sich bei dem Gelände um<br />

eine ehemalige Königspfalz handelt,<br />

das wird lediglich vermutet. Vor Ort<br />

ist auch der Landschaftsverband<br />

Westfalen-Lippe, der den Remtergarten<br />

mit einem Bodenradar abscannt.<br />

Damit können Überreste in der Erde<br />

aufgespürt werden, ohne dass man sie<br />

ausgraben muss. Ob im Remtergarten<br />

Gebäudereste oder aber noch mehr<br />

zu finden ist, das werde die nächsten<br />

Wochen zeigen.<br />

TKu<br />

Konzertprogramm<br />

Musik liegt in der Luft<br />

(arr. Stephan Schwalgin)<br />

Im weißen Rössl<br />

(arr. Stephan Schwalgin)<br />

Gold von den Sternen<br />

(arr. Fritz Neuböck)<br />

Elisabeth<br />

(arr. Johan de Meiij)<br />

Pause<br />

Music<br />

(John Miles, arr. O. Nickel)<br />

Udo Jürgens<br />

(Walter Ratzek)<br />

Für mich soll’s rote<br />

Rosen regnen (arr. Lepping)<br />

Malaguena (Sammy Nestico)<br />

Jackson 5 Medley<br />

(arr. Hoshide)<br />

sowie am 2. und 3. April stattfinden.<br />

Die zeitliche Planung für die<br />

Proben sei sportlich, wie Joachim<br />

Quadflieg erklärt. Ohne Hilfe der<br />

Sponsoren wäre das Konzert jedoch<br />

nicht denkbar. Fünf Sponsoren sind<br />

diesmal am Start, darunter die VerbundVolksbank<br />

im Kreis <strong>Höxter</strong>, die<br />

Bäckerei Engel, Firma Waldhoff,<br />

Gebrüder Becker sowie die Bausie.<br />

Die Konzertverantwortlichen danken<br />

den Sponsoren für ihre langjährige<br />

Unterstützung. Dank geht auch an die<br />

Stadt <strong>Höxter</strong> aus, die ihre Stadthalle<br />

kostenlos zur Verfügung stellt. TKu<br />

Gräber außerhalb des heutigen Kloster-Friedhofes<br />

Gerd Dohmen mit einer Keramikscherbe aus dem 16. oder 17. Jahrhundert.<br />

Fotos: Thomas Kube<br />

Grabungshelfer Gerd Dohmen, Ralf Mahytka und Grabungshelfer<br />

Dominik Schröder an einer Pflanzgrube.

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