Höxter Kurier 549
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<strong>Höxter</strong>-<strong>Kurier</strong> Nr. <strong>549</strong> 19. März 2022 Seite 16<br />
Stadt <strong>Höxter</strong> stellt einen Ausweichspielplatz bereit<br />
Spielgeräte ziehen vom Wall an den Rohrweg um<br />
Der Frühling kommt und weckt<br />
bei den Kindern in <strong>Höxter</strong> die Lust<br />
draußen zu spielen. Weil die beiden<br />
Spielflächen am Wall wegen der<br />
LGS-Bauarbeiten derzeit nicht zur<br />
Verfügung stehen, richtet die Stadt<br />
<strong>Höxter</strong> einen Ersatz-Spielplatz am<br />
Rohrweg ein. Dafür wurde eine<br />
600 Quadratmeter große Grünfläche<br />
in der Innenstadt gegenüber<br />
dem Finanzamt (Nebengebäude)<br />
ausgewählt.<br />
„Wir werden dort einen Teil der<br />
eingelagerten Geräte vom Wall<br />
aufstellen“, erklärt Baudezernentin<br />
Claudia Koch.<br />
So soll das Spielhaus mit Rampe,<br />
Rutsche und Seilstrecke auf den temporären<br />
Spielplatz umziehen, ebenso<br />
wie eine Wippe, die Nestschaukel<br />
und eine normale Schaukel. Eventuell<br />
soll noch ein kleiner Bolzplatz<br />
hinzukommen.<br />
Zu Beginn der Osterferien soll<br />
der Ausweichspielplatz im Bereich<br />
Rohrweg fertig sein. Er liegt nur ein<br />
kurzes Stück vom Wall entfernt und<br />
ist fußläufig aus der Innenstadt gut<br />
erreichbar.<br />
Schon jetzt verfüge die Stadt <strong>Höxter</strong><br />
über ausgesprochen zahlreiche<br />
Spiel- und Freizeitflächen für die<br />
unterschiedlichen Altersgruppen.<br />
„Besonders im letzten Jahr haben<br />
wir viele neue Angebote gerade für<br />
Kinder und Jugendliche geschaffen“,<br />
sagt Claudia Koch. Sie verweist auf<br />
die Bikeline am Bielenberg und den<br />
jüngst fertiggestellten Pumptrack<br />
am Godelheimer Freizeitsee, der im<br />
Frühjahr eröffnet werden soll.<br />
Auch der jederzeit zugängliche<br />
Schulhof-Spielplatz im Schulzentrum<br />
wird neu gestaltet. „Für<br />
Auf dieser Fläche im <strong>Höxter</strong>aner Rohrweg soll bis zu den Osterferien ein Ausweichspielplatz entstehen. Der<br />
Zaun in der Mitte muss noch verschwinden und die Fläche muss hergerichtet werden, ehe die Spielgeräte<br />
vom Wall aufgestellt werden können.<br />
Foto: LGS 2023 <strong>Höxter</strong>/Manuela Puls<br />
den geplanten neuen Spielplatz<br />
im Bereich Grüne Mühle laufen<br />
die Ausschreibungen“, so Koch<br />
weiter. Bis zu den Sommerferien<br />
soll er fertig sein. Darüber hinaus<br />
werde auch im Innenstadtquartier<br />
zwischen Wegetalstraße und Neue<br />
Straße eine attraktive Freianlage als<br />
Begegnungsort für alle Generationen<br />
geschaffen. „Damit baut die Stadt<br />
<strong>Höxter</strong> derzeit drei neue Spielplätze<br />
in der Innenstadt, zusätzlich zu den<br />
LGS-Spielplätzen“, unterstreicht die<br />
Baudezernentin.<br />
„Durch die Landesgartenschau<br />
bekommen die <strong>Höxter</strong>aner Kinder<br />
drei tolle Spielplätze, die ihnen<br />
auch über 2023 hinaus erhalten<br />
bleiben“, betont Claudia Koch. So<br />
entstünden am Wall zwei qualitativ<br />
sehr hochwertige Themenspielplätze<br />
für kleine und größere Kinder. Einer<br />
beschäftigt sich mit dem Thema<br />
Märchen, ein zweiter mit der mittelalterlichen<br />
Stadt. Hinzu kommt das zur<br />
außergewöhnlichen Spiellandschaft<br />
umgestaltete Sägewerksgelände mit<br />
einem 17 Meter hohen Kletterturm<br />
im Weserbogen. Derzeit würden die<br />
Pläne im Detail ausgearbeitet.<br />
Ausblick auf das Via Nova-Programm im Spätsommer<br />
Kunstfest auf der Suche nach dem Glück<br />
Das „Via Nova Kunstfest Corvey“<br />
findet in diesem Jahr vom<br />
26. August bis zum 25. September<br />
statt. „Fortuna : Was ist Glück?“<br />
ist die zentrale Frage aller Veranstaltungen.<br />
Es soll ein besonderes Ereignis<br />
werden - nicht nur wegen dieser<br />
für alle wichtigen Frage. Das diesjährige<br />
Kunstfest ist auch mit dem<br />
Jubiläum des 2014 zum UNESCO-<br />
Welterbe ernannten Ortes Corvey<br />
verbunden. Vor 1200 Jahren wurde<br />
das Kloster Corvey gegründet.<br />
Das Jubiläum ist ein europäisches<br />
Ereignis von großer Bedeutung -<br />
weit über Westfalen, Norddeutschland<br />
und Deutschland hinaus. Durch<br />
die Ausbreitung des christlichen<br />
Glaubens und neue Verwaltungsstrukturen<br />
bereicherten im 9. Jahrhundert<br />
kulturelle Strömungen aus<br />
West- und Südeuropa nachhaltig<br />
Skandinavien und Ost-Europa. Es<br />
ist die Blütezeit der karolingischen<br />
Renaissance. Im Jahr 821 veranlasst<br />
der Abt von Corbie die Suche<br />
nach einem geeigneten Ort für die<br />
Gründung einer monastischen Niederlassung<br />
im Weserland.<br />
Im August 822 wird der Ort im<br />
Weserbogen gefunden, geweiht und<br />
vermessen, und bereits am 25. und<br />
26. September zog der Konvent von<br />
Hethis im Solling in das neue Kloster<br />
um, das den Namen „Corbeia<br />
nova“ erhielt, aus dem wiederum<br />
„Corvey“ wurde. 823 bestätigte<br />
Ludwig der Fromme die Gründung<br />
Corveys in zwei Urkunden und<br />
gestand der Abtei kaiserliche Privilegien<br />
wie die Überlassung der<br />
sächsischen Güter Corbies, freie<br />
Abtwahl und Immunität zu.<br />
Mit einem besonderen Programm<br />
beim diesjährigen Via Nova-<br />
Kunstfest möchte die künstlerische<br />
Leiterin Brigitte Labs-Ehlert dieses<br />
1200-jährige Gründungsjubiläum<br />
Corveys würdigen. Stichwortgeber<br />
für das Kunstfest ist einer der<br />
bedeutendsten Texte der Antike aus<br />
der Corveyer Bibliothek: Boethius‘<br />
Trost der Philosophie. Der hierzu<br />
im Corveyer Skriptorium verfasste<br />
Kommentar vom Corveyer Abt<br />
Bovo II. markiert einen Höhepunkt<br />
der karolingischen Kultur und fragt<br />
: Fortuna - Was ist Glück?<br />
Das Programm bezieht sich auf die<br />
ursprüngliche Bedeutung von Trost<br />
und Tröstung, die auf Orientierung<br />
und Handlung zielt. Der kulturelle,<br />
geistige und ästhetische Reichtum<br />
dieses einzigartigen Denkraums<br />
wird sichtbar gemacht und mit Fragestellungen<br />
von heute aktualisiert.<br />
Das Kunstfest Corvey 2022 stellt<br />
Verbindungen von alten zu neuen<br />
Texten in Lesungen, Musik, Gesprächen<br />
und Inszenierungen her, die<br />
den Trost der Welt und die Freude,<br />
die Schönheit in der Welt aufgreifen.<br />
Erwartet werden unter anderem<br />
die Schauspieler und Musiker Klaus<br />
Maria Brandauer, John Burnside,<br />
Capella Gabetta, Martina Gedeck,<br />
Fritzi Haberland, Sebastian Koch,<br />
Wolfram Koch, Sir András Schiff,<br />
Christina Pluhar und L’Arpeggiata.<br />
Mehrere Uraufführungen sind<br />
vorgesehen. Exkursionen werden<br />
zu den von Corveyer Mönchen<br />
besetzten Klöstern Bursfelde,<br />
Lippoldsberg und Marienmünster<br />
unternommen.<br />
Die Veranstaltungen folgen den<br />
historisch prägenden Einflüssen<br />
aus Irland und Frankreich, die auf<br />
Corvey wirkten und die angereichert<br />
von hier nach Skandinavien<br />
ausstrahlten.<br />
Das detaillierte Programmheft<br />
erscheint Anfang Mai.<br />
Erste Spendenaktionen am KWG<br />
Solidarität mit der Ukraine<br />
Die Sachspenden werden sicher verpackt und verladen.<br />
Der Krieg gegen die Ukraine ist<br />
in diesen Tagen auch am König-<br />
Wilhelm-Gymnasium in <strong>Höxter</strong><br />
allgegenwärtig. Über die erschütternden<br />
Ereignisse in Osteuropa wird<br />
im Unterricht und in den Pausen mit<br />
großem Interesse und Betroffenheit<br />
diskutiert. Gegen die Ängste und<br />
Sorgen der Schülerinnen und Schüler<br />
steht das engagierte Beratungs-Team<br />
der Schule zur Verfügung, um bei<br />
Bedarf in Einzelgesprächen mit Rat<br />
und Tat zur Seite zu stehen.<br />
Schnell wurde in den letzten Tagen<br />
bei immer mehr Mitgliedern<br />
der Schulgemeinschaft deutlich,<br />
dass man den Menschen in der<br />
Ukraine nicht nur in Gedanken und<br />
mit Solidaritätsbekundungen nahe<br />
sein möchte, sondern ihnen auch<br />
konkret helfen will. So fanden nun<br />
erste Hilfsaktionen statt, um dabei<br />
mitzuhelfen, das Leid der Flüchtlinge<br />
und der Zivilisten in der Ukraine<br />
zumindest ein wenig zu lindern.<br />
Das KWG beteiligte sich an der<br />
Spendensammelaktion des Kreises<br />
<strong>Höxter</strong> unter der Schirmherrschaft<br />
des Landrats Stickeln, des Rotary-<br />
Clubs <strong>Höxter</strong> und ortsansässiger<br />
Firmen. Mit Hilfe der von den Firmen<br />
„Obi“ und „Umzüge E. Beverungen“<br />
gespendeten Kartons konnten die<br />
gesammelten Sachspenden sicher<br />
verpackt und verladen werden.<br />
Lehrkräfte, Eltern und (ehemalige)<br />
Schülerinnen und Schüler fanden<br />
sich spontan bereit, die Aktion in<br />
ihrer Freizeit zu unterstützen.<br />
Die Klassen 7c und 9b backten<br />
an drei Tagen Waffeln, Crêpes und<br />
Muffins. Der süße Duft lockte in den<br />
Pausen zahlreiche KWGlerinnen und<br />
KWGler an den Verkaufsstand, so<br />
dass am Ende die stolze Spendensumme<br />
von 719,91 € für die Menschen<br />
in der Ukraine zusammenkam.<br />
Schulleiterin Heike Edeler lobte<br />
das zahlreiche Engagement der<br />
KWG-Schulgemeinschaft, das<br />
für sie auch Ausdruck des starken<br />
Zusammenhalts an der Schule<br />
ist. „Wir freuen uns sehr über die<br />
Hilfsbereitschaft gerade unserer<br />
Schülerinnen und Schüler. Sie sehen<br />
täglich die schrecklichen Bilder und<br />
begreifen immer mehr, dass Frieden<br />
keine Selbstverständlichkeit ist. Sie<br />
spüren aber auch, dass jede und jeder<br />
helfen kann. Deshalb ein großes<br />
Dankeschön an alle Beteiligten für<br />
ihren Einsatz!“<br />
Die Klassen 7c und 9b backten an drei Tagen Waffeln, Crêpes und<br />
Muffins und sammelten Spenden.