Möbelmarkt_04.2022
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B 1785<br />
04/2022<br />
www.moebelmarkt.de<br />
International Interior Business Magazine<br />
Foto: Prisma by Alliance<br />
Opti: Revival für das Wohnkaufhaus in der City<br />
Organ des Europäischen<br />
Möbelhandels<br />
Premiere: Mycs – der erste Showroom für „Private Shopping“<br />
Rauch Möbelwerke: Der neue Weg zum Kunden-Versteher
100 %<br />
KREATIVE<br />
PROBLEMLÖSER<br />
WIR<br />
wissen, was<br />
Kunden wirklich<br />
wollen.
ÜBER<br />
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Leidenschaft<br />
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Teamwork<br />
digital kreativ<br />
DIGITAL<br />
PERFORMANCE<br />
WEIL WIR MARKEN UND UNTERNEHMEN IM<br />
DIGITALEN ZEITALTER IN DIE ZUKUNFT FÜHREN<br />
MIYU – die kreative Digitalagentur für erstklassige und integrierte Kommunikationslösungen,<br />
die ankommt und nachhaltigen Mehrwert schafft. Um aktuellen Einflussfaktoren auf den<br />
Grund zu gehen, nutzen wir Daten, Plattformen und Technologien sowie den persönlichen<br />
Austausch, denn hinter Unternehmen und Produkten stecken Menschen, Ideen und Storys,<br />
die einzigartig für Unternehmen und Marken sind.<br />
Alle Erkenntnisse verbinden wir zu einer individuellen Strategie und entwickeln daraus<br />
kreative Produkte und Konzepte für eine Kommunikation, die bewegt und die für außergewöhnliche<br />
Erlebnisse sorgt. Und das im richtigen Moment, bei den richtigen Zielgruppen<br />
und auf dem richtigen Kanal.<br />
DIGITAL.<br />
SOCIAL<br />
MEDIA<br />
WEIL DIGITAL UNSER URSPRUNG<br />
UND UNSERE LÖSUNG IST<br />
Die „Digital Experience“ hat sich spätestens seit der Pandemie<br />
etabliert und es ist klar: digitale Technologien vereinfachen und<br />
prägen unsere Zukunft.<br />
Wir entwickeln datengetriebene Strategien, die den individuellen<br />
Bedürfnissen der Konsumenten entsprechen, und schaffen daraus<br />
Kommunikation, die Erwartungen übertrifft und aus Kundinnen<br />
und Kunden echte Fans macht.<br />
Falls es noch keine Lösung gibt,<br />
finden wir die genau für Sie passende!<br />
KREATIV.<br />
PERSÖNLICH.<br />
WEIL KREATIVITÄT FÜR UNS<br />
MEHR ALS NUR KREATION IST<br />
Wir schaffen Kommunikation und Kampagnen, die nicht nur<br />
auffallen, sondern haften bleiben, die Menschen mit Unternehmen<br />
und Marken verbinden und ausgehend von strategischen Zielen<br />
kommunikativen Mehrwert schaffen. Ideen mit Tiefgang sind<br />
mehrdimensional, berücksichtigen viele Informationen sowie<br />
neueste Technologien.<br />
Deswegen entstehen sie auch nicht hinter verschlossenen Türen,<br />
sondern in engem persönlichen Austausch mit unseren Kolleginnen<br />
und Kollegen aus Beratung, Strategie und IT. Und nicht zuletzt mit<br />
unseren Kundinnen und Kunden.<br />
WEIL PERSÖNLICH DIE BASIS IST<br />
Wir schaffen Kommunikation und Kampagnen, die Marken und<br />
Unternehmen in den Mittelpunkt stellen. Für uns ist erfolgreiche<br />
Kommunikation, das Ergebnis eines Ideationsprozesses, an dessen<br />
Anfang Verstehen steht.<br />
Es geht um die genaue Beschreibung des Problems und der Bedürfnisse<br />
der Kundinnen und Kunden. Gemeinsam mit unserem Team und<br />
unseren Kundinnen und Kunden und widmen wir uns mit Empathie<br />
der Beantwortung vieler Fragen – partnerschaftlich und persönlich!<br />
Hans-Strothoff-Platz 1<br />
63303 Dreieich<br />
www.miyu.de<br />
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NEUGIERIG AUF MIYU?<br />
Neugierig, wie ein digitales Mindset einen Mehrwert für<br />
Deine Kommunikation schaffen kann? Lass uns reden!<br />
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In der modernen Architektur werden die großen, cleanen Räume mit wenig<br />
Inventar gerne zum Leitbild erhoben. Auf der wissenschaftlichen<br />
Ebene hat das nicht immer- Bestand. Je monotoner der Außenraum ist,<br />
desto reichhaltiger sollte der Innenraum gestaltet sein, empfiehlt der<br />
Wohnpsychologe Dr. Harald Deinsberger-Deinsweger. Hingegen könne<br />
es ein Zuviel an Natur kaum geben, so der Experte. Er kam zum Jahreswechsel<br />
im vorausblickenden Frankfurter Allgemeinen Quarterly zu<br />
Wort. Ein ganzes Special war dem Thema „Grünpflanzen“ gewidmet,<br />
um welches sich in den letzten Jahren ein Mega-Kult entwickelt hat.<br />
Ihre volle Pracht entfalten die grünen Lieblinge auch in der neuen Coffee<br />
Lounge des Fashion Labels Marcell von Berlin an der Melrose Ave in<br />
West Hollywood. Benannt nach dem polnischen Designer Marcell Pustul<br />
mit Atelier in Berlin, hat sich die Street Style Marke schon mit Kundinnen<br />
wie Lady Gaga oder Helene Fischer einen Namen gemacht. Die<br />
Coffee Lounge in Hollywood ist an den dortigen Flagshipstore angegliedert<br />
und wurde als ein stilistisches Crossover aus Berliner Industrie-<br />
Look und entspannter L.A. Grünoase mit Rattanstühlen gestaltet.<br />
Foto: Marcell von Berlin<br />
Wildwuchs<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022<br />
Look Out 113
Das Mittel<br />
gegen<br />
Zukunftsängste<br />
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B 1785<br />
04 / 2022<br />
Neue Wege<br />
www.moebelmarkt.de<br />
International Interior Business Magazine<br />
Gerald Schultheiß<br />
Chefredakteur<br />
schultheiss@moebelmarkt.de<br />
Opti: Revival für das Wohnkaufhaus in der City<br />
Premiere: Mycs – der erste Showroom für „Private Shopping“<br />
Rauch Möbelwerke: Der neue Weg zum Kunden-Versteher<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022<br />
„Großflächiger Möbelhandel in der Innenstadt<br />
ist kein Modell für die Zukunft.“ So<br />
begründete Lutz 2013 die Schließung des<br />
fast schon legendären ehemaligen Wohnkaufhauses<br />
von Karstadt auf der Münchner<br />
Theresienhöhe. Dieses letzte verbliebene<br />
Möbelhaus des Warenhaus-Konzerns hatten<br />
die Österreicher 2004 übernommen.<br />
2014, nicht einmal ein Jahr nach dem Aus<br />
auf der Theresienhöhe, öffnete Ikea in Altona<br />
sein erstes und einziges großflächiges<br />
Innenstadt-Haus. Mittlerweile passen sich<br />
die Schweden mit kleinen City-Formaten<br />
an das veränderte Konsumenten-Verhalten<br />
an. Im Juni letzten Jahres wagte mit Hardeck<br />
dann auch der erste klassische Großflächen-Filialist<br />
mit einem Kleinst-Format in<br />
Hamburg den Sprung in die City.<br />
Opti belebt Bremer Kaufhof neu<br />
Am 31. März, keine zehn Jahre nach Schließung<br />
der Theresienhöhe, belebt jetzt Opti<br />
Wohnwelt einen Bremer Kaufhaus-Standort<br />
neu. Damit sollen auch Weichen für den<br />
gebeutelten Innenstadt-Handel der Hansestadt<br />
auf Zukunft gestellt werden. Die DNA<br />
des City-Möbelhauses 2.0 kombiniert Inspiration<br />
mit Spontanität, wozu besonders<br />
das Wechselspiel zwischen Möbeln und<br />
Fachsortimenten völlig neu gedacht wurde.<br />
Mein Kollege Stefan Mielchen war bei der<br />
Eröffnung und berichtet ab Seite 18.<br />
„Private Shopping“ in der City<br />
Auch Mycs geht nächste Schritte hin zu einer<br />
zukunftsweisenden Customer Journey:<br />
Am 1. März eröffnete das Interior-Label in<br />
Nürnberg den ersten völlig kontaktlosen<br />
Showroom überhaupt. Der Clou: Kunden<br />
können die Möbel dort in privater Atmosphäre<br />
erleben, planen und kaufen – ganz<br />
ohne andere Besucher, aber auch ohne<br />
Verkaufs-Personal vor Ort.<br />
Meine Kollegin Karin Henjes und ich haben<br />
einen Slot für dieses exklusive „Private<br />
Shopping“ gebucht und das Format getestet.<br />
Angesichts der Probleme beim Personal<br />
und dessen Planung, der generellen Kostensituation<br />
in Innenstädten sowie der Generierung<br />
hochqualifzierter, zielgruppengenauer<br />
Leads ein spannender Weg.<br />
Digitale Leads für Mittelständler<br />
Die wachsende Bedeutung solcher Leads<br />
gerade auch für stationäre Mittelständler<br />
war mit ein Treiber für den Beitritt von<br />
Küchenquelle zu Alliance – ebenso wie für<br />
die Übernahme des Start-ups Junado durch<br />
die Lauchringer Möbel Dick-Gruppe. Lesen<br />
Sie dazu unsere Hintergrund-Interviews<br />
mit den Alliance-Geschäftsführern Jürgen<br />
Feldmann und Daniel Borgstedt (Seite 30)<br />
sowie mit Pascal Dick und Junado-Chef<br />
Dirk Tonkowski (Seite 14).<br />
Kunden datenbasiert verstehen<br />
Berufliche Stationen bei Procter & Gamble,<br />
Beiersdorf, Coca Cola, Unilever, Gilette<br />
oder Herlitz: „Wir kommen aus einer Branche,<br />
in der Consumer Understanding eine<br />
große Rolle spielt. Da sehen wir noch viel<br />
Potenzial“, sind Rauch CCO Jochen Arndt<br />
und Marketing-Direktorin Inka Rosini überzeugt.<br />
Das Interview zum datengetriebenen<br />
Paradigmen-Wechsel bei dem Schlafzimmer-Hersteller<br />
lesen Sie ab Seite 29.<br />
Beschaffungs-Märkte neu denken<br />
Wie bei Rauch geraten Lieferketten durch<br />
den Krieg und die Sanktionen noch stärker<br />
unter Druck. Die gravierenden Auswirkungen<br />
auf die Branche fasst VDM-Geschäftsführer<br />
Jan Kurth auf Seite 48 zusammen.<br />
Vor diesem Hintergrund loten wir ab Seite<br />
38 Chancen und Potenziale in Frankreich<br />
aus – nicht nur als traditionell wichtigster<br />
Absatzmarkt für unsere Möbelindustrie,<br />
sondern auch als möglicher nahegelegener<br />
neuer Beschaffungsmarkt auf dem Weg hin<br />
zu einerm „New Global“.<br />
Herzlichst grüßt Sie<br />
Foto: Prisma by Alliance<br />
Organ des Europäischen<br />
Möbelhandels<br />
Editorial 5
Titel<br />
Starker Zuwachs für<br />
Alliance<br />
Seit 1. April sind Küchenquelle<br />
und seine Dachgesellschaft<br />
Home Furniture Group (HFG)<br />
neue Gesellschafter des Alliance-Verbands.<br />
Lesen Sie im<br />
Interview mit den Alliance-<br />
Geschäftsführern Jürgen<br />
Feldmann und Daniel Borgstedt,<br />
was hinter dem Beitritt<br />
steckt.<br />
Titel-Story ab Seite 30<br />
16 Mycs: Kontaktlos einkaufen<br />
Der Online-Spezialist für modulare Möbel geht neue Wege:<br />
In Nürnberg eröffnete jetzt der erste kontaktlose Interior-<br />
Showroom. Ohne Personal und ohne andere Kunden, als<br />
perfekt verlinkte physische Station der Customer Journey.<br />
Der MÖBELMARKT hat das Konzept getestet.<br />
Unternehmen<br />
5 Editorial<br />
5 Neue Wege<br />
6 Intro<br />
10 Gesprächspartner<br />
12 News auf moebelmarkt.de<br />
14 Unternehmen<br />
14 Dick-Gruppe übernimmt Junado:<br />
Investition in die digitale Zukunft<br />
16 Mycs-Shop in Nürnberg:<br />
Kontaktlos Möbel testen und<br />
kaufen<br />
18 Opti-Wohnwelt Bremen:<br />
Neues Konzept in bester<br />
City-Lage<br />
24 Birkenstock:<br />
Neuheitenschau in Köln<br />
26 Interview:<br />
Der „New Way“ von Rauch<br />
30 Küchenquelle neuer Gesellschafter beim<br />
Alliance-Verband: „Ein wertvoller Partner“<br />
32 News aus Unternehmen<br />
36 Markt<br />
36 Der <strong>Möbelmarkt</strong> in Frankreich:<br />
Ernüchterung nach Höhenflug<br />
39 Interview mit Christophe Gazel:<br />
„Effizienz und Marktkenntnis punkten“<br />
40 News aus dem Markt<br />
41 Möbel-Trend-Messe Dresden<br />
44 Konjunktur: Guter Start ins neue Möbeljahr<br />
46 Ukraine: Welle der Hilfsbereitschaft hält an<br />
48 Jan Kurth:<br />
Die vielfältigen Auswirkungen des Krieges<br />
49 Special Relaxer<br />
50 Tamary Härty:<br />
Die Verwandlerin<br />
53 Trends bei Relaxern & Co.<br />
55 Ekornes powert in allen Bereichen:<br />
Volle Kraft voraus<br />
56 Yoko – Relax Smart made by Koinor<br />
58 Trends bei Relaxern & Co.<br />
36<br />
Französische Perspektiven<br />
Frankreich ist der wichtigste Exportmarkt deutscher Möbelhersteller.<br />
Aber bietet das Nachbarland auch Perspektiven in der Beschaffung?<br />
Die jüngste französische Branchenstudie analysiert einen<br />
Markt im Wandel, IPEA-Generaldirektor Christophe Gazel ordnet<br />
die Ergebnisse im Interview ein.<br />
Markt<br />
6 Intro<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022
50<br />
Tamara Härty im Porträt<br />
Tamara Härty zählt zu den einflussreichsten<br />
Gestalterinnen in der deutschen Polster-Szene.<br />
Ein Werkstattgespräch mit der Chefdesignerin<br />
und Head of Product and Marketing von<br />
Himolla.<br />
Relaxer & Co.<br />
59 küche & bad forum<br />
3 Editorial<br />
Special Relaxer:<br />
Oasen des Friedens<br />
Die Evolution der Relaxer geht weiter. Die<br />
Relaxsessel werden in der Optik leichter,<br />
ihre Designs individueller und ihre Funktionen<br />
immer passgenauer. Längst entsprechen<br />
die Relaxmöbelprofis auch der Nachfrage<br />
nach Sofas mit individuellen Entspannungsfunktionen.<br />
Relaxer & Co.<br />
49<br />
5 Boulevard<br />
6 Kurznachrichten<br />
9 Geschäftsjahr 2021 der BSH:<br />
Erneutes Rekordergebnis<br />
14<br />
10 Küchen.Design.Rieger: Ganzheitlich einrichten<br />
rund um die Küche<br />
12 Kesseböhmer: Das Ohr ganz nah am Handel<br />
14 MHK: Aus zwei wird eins<br />
Zukunftschancen sichern<br />
Stationärer Möbelhändler kauft Onliner: Die Dick-<br />
Gruppe aus Lauchringen hat den Internet-Anbieter<br />
Junado übernommen. Die Geschäftsführer Patrick<br />
Dick und Dirk Tonkonwski erzählen, wie beide Seiten<br />
davon profitieren sollen.<br />
Unternehmen<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022<br />
Intro 7
24<br />
Paradigmen-Wechsel<br />
bei Rauch<br />
Die Konsumenten datengetrieben besser<br />
verstehen: Vor 125 Jahren gegründet,<br />
wollen die Rauch Möbelwerke das<br />
Wohnen schöner und einfacher machen.<br />
Ein Interview mit Chief Commercial<br />
Officer Jochen Arndt und Marketing<br />
Direktorin Inka Rosini über den<br />
neuen Weg von Rauch.<br />
Unternehmen<br />
26<br />
Neues von Birkenstock<br />
Vom 19. bis 21. Mai lädt Birkenstock zur Neuheitenschau<br />
2022 nach Köln. Mit ADA hat Birkenstock<br />
den perfekten Partner für die fachkundige<br />
Fertigung der eigenen Schlafsysteme und Bettenmodelle<br />
gefunden.<br />
Unternehmen<br />
46<br />
Welle der<br />
Hilfsbereitschaft<br />
Der Krieg in der Ukraine ist eine humanitäre Katastrophe.<br />
Zahlreiche Unternehmen aus der Möbelbranche<br />
leisten Hilfe, unterstützen Flüchtlinge mit<br />
Geld- und Sachspenden oder schicken Hilfstransporte<br />
in die betroffenen Regionen.<br />
Markt<br />
16 Falmec: Storytelling mal anders<br />
18 Konjunktur: Zukunft mit Risiko<br />
22 Oranier: Auf der Erfolgsspur<br />
24 Franchise-Wirtschaft: Stabile Netzwerk-<br />
Basis<br />
28 Kühlen & Gefrieren: Wahre Top-Performer<br />
29 Liebherr: Zeitlose Frische in edlem Design<br />
89 Bambini<br />
89 Möbel für das Baby- und Kinderzimmer:<br />
Ein Ort des Glücks<br />
91 Paidi: Individuelles Design<br />
und clevere Funktionen<br />
92 Kind+Jugend 2022: Zurück zu alter Stärke<br />
94 Musterring: Spektakulärer Auftritt für neue<br />
Heimtextil-Kollektionen<br />
küche & bad<br />
forum<br />
96 Messen<br />
96 GfM Trend-Hausmesse:<br />
Endlich wieder Live-Inspiration<br />
99 Out of the Box<br />
100 Heimtextil, Techtextil, Techprocess:<br />
Re-Start für globale Textilmessen<br />
101 Heimtextil Conference Sleep & More:<br />
Das Geheimnis des guten Schlafens<br />
102 Lichtwoche Sauerland:<br />
Flexibel, nachhaltig, retro<br />
104 Showcase Lichtwoche<br />
FACHMAGAZIN DER BRANCHE<br />
APRIL 4/2022<br />
B 50899<br />
Oranier hat sich in den vergangenen Jahren mit einem umfangreichen<br />
Produktportfolio, darunter die „FlexX-Induktion“ mit dem<br />
Kochfeldabzug „KXI 1084 TC Centerline“, als verlässlicher Partner<br />
für den Küchenfachhandel positioniert. Die positive Entwicklung<br />
soll nun auch ein Markenrelaunch befeuern. Die Hintergründe<br />
dazu erläutert in dieser Ausgabe Geschäftsführer Nikolaus<br />
Fleischhauer im exklusiven Interview. Foto: Oranier<br />
Alles aus einer Hand – neuer<br />
Küchenspezialist für Franken<br />
Unterwegs mit<br />
einem Brandscout<br />
Franchise in der Branche<br />
105 Messe-Mix<br />
109 Impressum/Inserentenverzeichnis<br />
110 Köpfe<br />
113 Look Out<br />
ab Seite<br />
59<br />
Für die aktuelle Ausgabe waren wir diesmal in der<br />
fränkischen Heimat unterwegs und berichten über das<br />
neue Küchenstudio Küchen.Design.Rieger in Herzogenaurach<br />
sowie die Arbeit von Kesseböhmer-<br />
Brandscout Annika Liebowski, die wir zur Schulung<br />
bei Lehner Küche + Bett in Wassertrüdingen begleitet<br />
haben. Außerdem haben wir im küche&bad forum die<br />
neue MHK-Agenur MIYU vorgestellt, das Geschäftsjahr<br />
der BSH analysiert und mit Oranier-Geschäftsführer<br />
Nikolaus Fleischhacker über den Markenrelaunch<br />
des Unternehmens gesprochen.<br />
8 Intro<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022
18<br />
Anzeige<br />
Im Herzen der Innenstadt<br />
Ein mittelständisches Familienunternehmen geht<br />
neue Wege: In Bremen hat Opti-Wohnwelt sein<br />
erstes Cityhaus eröffnet. MÖBELMARKT hat es<br />
sich angesehen und Geschäftsführer Oliver Föst<br />
zu seinen Zielen befragt.<br />
Unternehmen<br />
102<br />
Leuchten-Trends im<br />
Sauerland<br />
Endlich wieder in Präsenz: Die<br />
Lichtwoche Sauerland zog rund<br />
3.000 Besucher an. Nachhaltigkeit<br />
und Flexibilität liegen bei<br />
Leuchten im Trend. Auch Retro-<br />
Looks sind bei vielen Herstellern<br />
ein großes Thema.<br />
Messen<br />
<br />
<br />
<br />
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<br />
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<br />
96<br />
Im Zeichen des<br />
Wiedersehens<br />
GfMTrend-Geschäftsführer Joachim<br />
Herrmann konnte nach zwei<br />
Jahren coronabedingter Pause in<br />
der Verbandszentrale in Neustadt an<br />
der Donau endlich wieder Gäste empfangen.<br />
Zur Hausmesse gab es vielfältige<br />
Inspirationen.<br />
Messen<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022
Gesprächspartner<br />
Oliver Föst, Opti-Wohnwelt:<br />
„Wir sind sehr gespannt,<br />
wie das Konzept ankommt<br />
und welche Erfahrungen wir<br />
damit machen.“<br />
Unternehmen | Seiten 18–21<br />
Pascal Dick, Dick-Gruppe:<br />
„Wer in 20 Jahren noch<br />
relevant sein will, muss<br />
sich jetzt positionieren.“<br />
Unternehmen | Seiten 14–15<br />
Jürgen Feldmann und<br />
Daniel Borgstedt, Alliance:<br />
„Wir sind dem Ziel, der<br />
erste Ansprechpartner<br />
unter den Mittelstands-<br />
Verbänden zu werden,<br />
ein gutes Stück näher<br />
gekommen.“<br />
Unternehmen | Seiten 30–31<br />
Jochen Arndt und Inka Rosini, Rauch:<br />
„Wir sehen noch viel<br />
Potenzial, den Konsumenten<br />
besser zu verstehen.“<br />
Unternehmen | Seiten 26–28<br />
Tamara Härty, Himolla:<br />
„Ich habe für mich festgestellt,<br />
dass ich sehr gerne und mit<br />
vollem Einsatz für eine Firma<br />
arbeite.“<br />
Relaxer | Seite 50–52<br />
Nikolaus Fleischhacker, Oranier:<br />
„Rund 90% unseres Sortiments ist<br />
innerhalb einer Woche lieferfähig.“<br />
küche & bad forum | Seiten 22–23<br />
MÖBELMARKT<br />
10 Intro 04 / 2022
EINLADUNG<br />
ENTDECKEN SIE DIE BETTEN- UND MATRATZEN-INNOVATIONEN<br />
DER BIRKENSTOCK SCHLAFSYSTEM KOLLEKTION<br />
VOM 19. BIS 21. MAI IN KÖLN.<br />
Bitte scannen Sie den QR-Code und reservieren Sie bis zum 01.05.2022<br />
Ihren persönlichen Termin bei Ihrem ADA Ansprechpartner.<br />
birkenstock.com<br />
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MÖBELMARKT.DE<br />
EXPERTEN-<br />
BEITRAG<br />
Schattdecor: Wie das prämierte<br />
Dekor „Flagstaff Oak“ entstand<br />
„Flagstaff Oak“ ist das Interzum Award Gewinner-Dekor 20 in der Kategorie<br />
„intelligent material & design“. Hier wurde Altholzoptik täuschend echt reproduziert,<br />
und das Dekor entfaltet einen ganz neuen, eigenständigen Look.<br />
Aufgrund des ausgezeichneten Feedbacks auf der Interzum 2021 ist das<br />
Dekor Teil der Prime Collection 2022/23 von Schattdecor.<br />
Wie „Flagstaff Oak“ genau entstand, erfahren Sie in einem Video im Expertenbeitrag<br />
von Schattdecor auf moebelmarkt.de.<br />
Foto: Schattdecor<br />
EMV-Gruppe: Umsatzplus im<br />
Geschäftsjahr 2021<br />
Im Geschäftsjahr 2021 erzielte der Europa Möbel-Verbund einen zentralregulierten<br />
Umsatz in Höhe von 1,65 Mrd. Euro, was einem Plus von 1,7%<br />
gegenüber Vorjahr entspricht. Der Gewinn stieg ebenfalls auf 25,7 Mio. Euro.<br />
Die Geschäftsführer Felix Doerr und Ulf Rebenschütz betonten in ihren Ausführungen<br />
zum Jahresergebnis 2021 die hohe Bedeutung der Dienstleistungsangebote<br />
der EMV-Gruppe. Alle News aus der Gesellschafterversammlung<br />
erfahren Sie auf moebelmarkt.de.<br />
Ulf Rebenschütz und Felix Doerr (v.l.). Foto: Europa Möbel-Verbund<br />
Business Forum: https://bit.ly/364XhBB<br />
Unternehmen: https://bit.ly/3LXSMYF<br />
EFIC lädt zum „Furniture Day“<br />
Am 19. Mai 2022 veranstaltet der Europäische Möbelindustrieverband EFIC<br />
zum ersten Mal den „Furniture Day“. Bei dem Kongress geht es um die Themen<br />
Corona, Nachhaltigkeit und Digitalisierung, wobei auch die Auswirkungen<br />
des Krieges in der Ukraine debattiert werden sollen. VDM-Präsident<br />
Elmar Duffner nimmt am Experten-Talk zu den Folgen der Pandemie auf Lieferketten<br />
und Warenverfügbarkeit teil.<br />
Mehr zum Programm der Veranstaltung samt Anmeldelink für die kostenfreie<br />
Online-Teilnahme finden Sie auf moebelmarkt.de.<br />
Zu den Referenten zählt auch VDM-Präsident Elmar Duffner. Foto: VDM<br />
Rösle: Recycling am Puls der Zeit<br />
Nachhaltigkeit und Zero Waste sind auch die Trends im Küchenalltag: Diesem<br />
Anspruch folgen die neuen Töpfe, Brat-, Servier- und Wok-Pfannen der<br />
Aluminium-Serie „Cadini“ von Rösle. Ihre Körper bestehen zu 100% aus<br />
recycelten Aluminiumdosen – und kochen damit am Puls der Zeit in Sachen<br />
Nachhaltigkeit. Patentiert und prämiert wurde die „Silence Pro“-Serie, die<br />
deshalb nun auch noch erweitert wurde.<br />
Erfahren Sie mehr zu den neuen, nachhaltigen Rösle-Produkten, zu denen<br />
auch handgeschmiedete Messer gehören, auf moebelmarkt.de.<br />
Die nachhaltige „Cadini“-Serie von Rösle wird weiter ausgebaut. Foto: Rösle<br />
Business Forum: https://bit.ly/3JMQuep<br />
Produkt: https://bit.ly/3vcAQ5V<br />
MÖBELMARKT<br />
12 Crossmedia 04 / 2022
Mit Freude erwartet.<br />
Wenn wir pünktlich und mit einem Lächeln vor der Tür stehen, um große Möbel<br />
und schwere Haushaltsgeräte an den gewünschten Platz zu bringen,<br />
wird der passende Service gleich mitgeliefert.<br />
Von der Verpackungsentfernung, über Montage- und Anschlussleistungen, bis hin<br />
zur Altteilentsorgung: Mit uns wird der Online-Kauf zu einer runden Sache.<br />
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per E-Mail an vertrieb-2mh@hermes-2mh.de.<br />
www.hermes-2mh.de
Dick-Guppe übernimmt Junado<br />
Investition in die digitale Zukunft<br />
Die Dick-Gruppe aus Lauchringen hält seit dem 1. Januar 2022 die Mehrheit an dem Online-Anbieter Junado. Was hat den mittelständischen<br />
Möbelhändler dazu bewogen, das junge Unternehmen zu übernehmen? Und was macht es für den Onliner attraktiv, sich einem<br />
stationären Vollsortimenter anzuschließen? MÖBELMARKT hat nachgefragt.<br />
„Wir wollen unsere<br />
Online-Kompetenz ausbauen.“<br />
Pascal Dick, Dick-Gruppe<br />
Junado ist ein junges Unternehmen,<br />
auch wenn Geschäftsführer Dirk Tonkowski<br />
ein erfahrener Import-Profi ist.<br />
„Wir sind seit zehn Jahren online unterwegs,<br />
2020 haben wir als Start-up noch<br />
einmal neu begonnen und sind relativ<br />
stark gewachsen“, berichtet er. Der Fokus<br />
seines Warenangebots, das vorzugsweise<br />
über Marktplätze und mehrere<br />
Onlineshops wie beispielsweise<br />
baumkantentische.de verkauft wird,<br />
liegt auf Kleinmöbeln: vom Esstisch und<br />
Stühlen bis zu Gartenmöbeln. „Wir wollen<br />
uns dort spezialisieren, wo wir Geld<br />
verdienen“, sagt Tonkowski, der sich als<br />
eine Mischung aus Online-Anbieter und<br />
Importeur charakterisiert. Wohnkombinationen<br />
oder Polstermöbel seien für<br />
Junado uninteressant. „Wir suchen das<br />
schnelle und problemlose Geschäft.“<br />
Das junge Unternehmen beschäftigt 90<br />
Mitarbeiter.<br />
Bis Ende des vergangenen Jahres habe<br />
das Wachstum von Junado aus eigener<br />
Kraft gut funktioniert, doch die Ressourcen<br />
waren begrenzt. „Wir holen unsere<br />
Ware aus Asien und müssen unsere<br />
gesamten Umsätze komplett<br />
vorfinanzieren. Das war sehr kapitalintensiv<br />
und hat uns jetzt zu diesem<br />
Schritt geführt“, so Tonkowski. Nachdem<br />
mit unterschiedlichen Interessenten<br />
Verhandlungen geführt wurden, habe<br />
man sich für die Dick-Gruppe<br />
entschieden, denn dort habe von Beginn<br />
an die Chemie gestimmt. „Wir sind<br />
eben beide Möbler.“<br />
Auch die Dick-Gruppe betreibt drei<br />
Shops im Netz, doch der Vollsortimenter<br />
ist natürlich in erster Linie stationär<br />
unterwegs. Neben dem Stammhaus in<br />
Lauchringen unterhält das EMV-Mitglied<br />
Standorte in Stockach, Weil am<br />
Rhein und Karlsruhe und ist im mittleren<br />
bis gehobenen Segment angesiedelt.<br />
„Wir wollen unsere Online-Kompetenz<br />
ausbauen“, sagt Junior-Chef Pascal<br />
Dick, der zukünftig die Geschäftsführung<br />
bei Junado gemeinsam mit Dirk<br />
und Anja Tonkowski übernimmt. „Wir<br />
sind überzeugt, uns und auch Junado<br />
mit dieser Akquisition im Bereich Möbel-Online-Handel<br />
weiterentwickeln zu<br />
können und somit auch die gesamten<br />
Vertriebsaktivitäten unserer Unternehmensgruppe<br />
auf noch breitere Füße<br />
stellen zu können.“ Neben dem Möbel-<br />
Shop wohnparc.de betreibt die Dick-<br />
Gruppe auch die beiden Online-Portale<br />
lampify.de für Lampen und Leuchten<br />
sowie gartenmoebelcompany.de.<br />
Auch für Pascal Dick hat die Partnerschaft<br />
von Beginn an gepasst. „Uns<br />
beide zeichnet eine gewisse Bodenständigkeit<br />
aus, und wir sind beide relativ<br />
offen und unvoreingenommen im<br />
14 Unternehmen<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022
Neben dem Stammhaus in Lauchringen<br />
unterhält die Dick-Gruppe Standorte in<br />
Stockach, Weil am Rhein und Karlsruhe.<br />
Foto: Dick-Gruppe<br />
Denken.“ Für die Dick-Gruppe habe<br />
das Online-Geschäft schon heute eine<br />
wichtige Bedeutung. „Wir liegen anteilsmäßig<br />
mit dem Umsatz auf jeden Fall<br />
über dem Durchschnitt, den der Online-<br />
Handel ansonsten am Gesamtmarkt der<br />
Möbel hat“, so Dick, der zwar keine<br />
konkreten Zahlen nennt, aber die Chancen<br />
in diesem Bereich sieht. „Der Markt<br />
wächst. Und wer in 20 Jahren noch relevant<br />
sein will, muss sich jetzt positionieren.“<br />
Sportliche Deadlines<br />
Aktuell sind beide Seiten mit der Integration<br />
von Junado beschäftigt. Logistik,<br />
Beschaffung, Finanzen: Die Angleichung<br />
der ERP-Prozesse wird wohl<br />
noch das Jahr über dauern, ist Tonkowski<br />
überzeugt. „Wir müssen Systeme<br />
einführen, die uns so weiterbringen,<br />
dass wir in Zukunft weiter wachsen<br />
können und nicht durch die EDV ausgebremst<br />
werden. Da sind wir auf dem<br />
richtigen Weg.“ Aktuell vergrößert Junado<br />
seine Lagerflächen, auch hier ist alles<br />
auf Wachstum ausgerichtet. Pascal<br />
Dick spricht von relativ sportlichen<br />
Deadlines, denkt aber bereits weiter.<br />
Zum Beispiel an das Warenlager. „Wir<br />
versuchen jetzt schon, die Lager clever<br />
zu nutzen, was die interne und die externe<br />
Logistik angeht und die Auslieferung<br />
zum Kunden. Hier wollen wir die<br />
Integration sinnvoll gestalten“, so Dick.<br />
„Gerade der Junado-Stützpunkt in<br />
Kirchheimbolanden ist ein Ort, den wir<br />
bislang logistisch nicht abdecken können.“<br />
Marktplatz-Umsatz pushen<br />
auch unterschiedliche Zielgruppen haben.<br />
Hier arbeiten wir gerade an einer<br />
gemeinsamen Struktur, damit wir gemeinsam<br />
stärker werden.“ Dirk Tonkowski<br />
sieht hier ebenfalls Chancen: „Ich<br />
war auf der Einkaufsseite bislang ein<br />
Einzelkämpfer. Es ist ganz schön, auch<br />
einmal Verbandssortimente zu sehen.<br />
Das wird für mich eine Ausweitung des<br />
Sortiments mit sich bringen.“ Junado<br />
bezieht seine Ware nicht von deutschen<br />
Lieferanten, sondern ausschließlich<br />
durch Importe, vor allem aus Vietnam,<br />
Indien und Indonesien, weniger aus<br />
China und zu einem kleinen Teil aus<br />
Brasilien. Neben steigenden Frachtkosten<br />
hat Corona auch die Präsenz vor<br />
Ort erschwert, die Tonkowski mehrmals<br />
im Jahr nach Asien führte. „Aber wir haben<br />
in jedem Land Qualitätskontrolleure<br />
vor Ort, die die Ware abnehmen und<br />
ganz klare Vorgaben haben, wie die Ware<br />
aussehen muss.“<br />
Qualität sei ein extrem wichtiger Punkt<br />
für sein Unternehmen, zumal Reklamationen<br />
aus dem eigenen Lagerbestand<br />
abgewickelt und somit auch bezahlt<br />
werden müssten. „Deshalb ist es uns<br />
ganz wichtig, dass die Reklamationsquote<br />
relativ gering ist. Sie liegt bei uns<br />
um die sechs Prozent“, so Tonkowski.<br />
Durch das Gartenmöbel-Angebot, das<br />
überwiegend aus Asien stammt, hat die<br />
Dick-Gruppe ebenfalls einen Bezug<br />
zum Import. „Auch im Bereich Junges<br />
„Wir suchen das schnelle<br />
und problemlose Geschäft.“<br />
Dirk Tonkowski, Junado<br />
Wohnen und Mitnahme an mehreren<br />
unserer Standorte ist das für uns ein<br />
Thema“, erklärt Pascal Dick. „Daher<br />
war es für uns zusätzlich interessant,<br />
dass Junado mit Herrn Tonkowski eine<br />
direkte Import-Kompetenz mit Qualitätskontrolle<br />
besitzt. Hier müssen wir<br />
schauen, wie das für uns interessant werden<br />
kann. Und das wird es bestimmt.“<br />
Perspektivisch werde der Online-Handel<br />
ein noch wichtigerer Teil des Unternehmens<br />
werden, glaubt Dick, auch<br />
wenn man mit vollem Elan dabei sei, die<br />
stationären Standorte voranzubringen.<br />
„Aber wir sind regional begrenzt. Wir<br />
holen aus unserem Einzugsgebiet heraus,<br />
was wir können. Doch ein nationaler<br />
Markt hat natürlich größere Wachstumschancen.“<br />
Deshalb gehe sein<br />
Unternehmen mit der Übernahme von<br />
Junado jetzt den nächsten Schritt:<br />
„Was Online angeht, was das Thema<br />
Marktplatz angeht und was unser Potenzial<br />
in diesem Markt angeht.“<br />
Eine Entscheidung, in der Junado-Chef<br />
Tonkowski die Weitsicht seiner neuen<br />
Partner erkennt: „Nicht mehr großartig<br />
in Quadratmeter zu investieren, sondern<br />
eher in die Digitalisierung. Ich<br />
glaube, das ist extrem wichtig für die<br />
Zukunft.“<br />
Stefan Mielchen<br />
Überhaupt sei es das Ziel, möglichst<br />
viele Synergien zu nutzen und voneinander<br />
zu lernen. „Vieles entfaltet sich<br />
gerade erst“, so Dick. „Wir sind beispielsweise<br />
im Marketing sehr gut aufgestellt,<br />
Junado im Einkauf. Da haben<br />
wir uns gegenseitig schon gut helfen<br />
können. Unsere Kompetenz liegt da<br />
vielleicht stärker bei den Onlineshops,<br />
Junado ist Experte auf den Marktplätzen<br />
– da können wir wieder stark dazulernen.“<br />
Bisher habe die Dick-Gruppe<br />
nur wenig Marktplatz-Umsatz. „Vielleicht<br />
können wir das mit Junado noch<br />
etwas pushen, so dass sich daraus<br />
neue Möglichkeiten ergeben.“<br />
Mit dem Sortiment aus den eigenen Onlineshops<br />
will Dick zwar nicht auf<br />
Marktplätzen aktiv werden. „Wir schließen<br />
aber sicherlich nichts aus. Zumal<br />
die unterschiedlichen Marktplätze ja<br />
Import überwiegend aus Asien: Junado lagert seine Import-Ware in Kirchheimbolanden und will die Kapazitäten noch ausbauen.<br />
Foto: Junado<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022<br />
Unternehmen 15
Ein Besuchsslot kann auch vor Ort<br />
gebucht werden.<br />
Zentrumsnah gelegen: der kontaktlose<br />
Mycs-Shop. Fotos: Mycs, Schultheiß<br />
Der Einlass-Code kam per Mail.<br />
Mycs-Shop in Nürnberg<br />
Kontaktlos Möbel testen und kaufen<br />
Wie mache ich meinen Online-Shop physisch erlebbar? Viele Pure Player haben inzwischen Showrooms eröffnet, in denen ihre Ware<br />
ausprobiert werden kann und eine Beratung zur Verfügung steht. So auch Mycs, Anbieter von modularen Möbeln. Jetzt geht das Startup<br />
den nächsten Schritt: In Nürnberg eröffnete am 1. März der erste kontaktlose Interior-Showroom. Ohne Personal und ohne andere Kunden,<br />
als perfekt verlinkte physische Station der Customer Journey. Gerald Schultheiß und Karin Henjes haben den Shop ausprobiert.<br />
Ein kontaktloser Möbelshop, direkt vor<br />
der Haustür – das muss ausprobiert<br />
werden. Also buchen wir einen Besuch.<br />
Unter dem Reiter „Showrooms“ geht es<br />
zu den inzwischen acht Showrooms in<br />
DACH, einem virtuellen Showroom und<br />
zu „Nürnberg: Smart Showroom“. Zwei<br />
Klicks weiter lassen sich exklusive<br />
1-Stunden-Slots buchen, wenn man<br />
mag, sogar noch am selben Tag. Schon<br />
das ist sehr smart, denn neben dem<br />
Namen müssen auch Adresse, Telefonnummer<br />
und das Produkt, für das man<br />
sich interessiert, angegeben werden.<br />
Eine gute Möglichkeit, um Kundenkontakte<br />
zu generieren – die aber nicht für<br />
Marketingzwecke eingesetzt werden,<br />
so Mycs. Die Bestätigung für die Buchung<br />
kommt prompt, mit Zeitangabe<br />
für den exklusiven Showroom-Termin<br />
(optional mit Begleitung), sechsstelligem<br />
Türcode und Reservierungsnummer.<br />
Auch eine Servicenummer ist angegeben,<br />
über die wir uns vor Ort<br />
beraten lassen können.<br />
Sechs Zahlen als Türöffner<br />
An einem Mittwoch im März um 9 Uhr<br />
finden wir uns termingerecht in der Jakobstraße<br />
6 in Nürnberg ein. Die kleine<br />
Seitenstraße ist nur ein paar Gehminuten<br />
vom Germanischen Nationalmuseum<br />
und von Nürnbergs zentralen Einkaufsmeilen<br />
entfernt.<br />
Punkt 9 Uhr können wir unseren Code<br />
in das kleine schwarze Zahlendisplay<br />
neben der Tür eintippen, und diese öffnet<br />
sich mit leisem Klick. Wir hätten<br />
aber auch direkt per QR-Code am<br />
Schaufenster einen Termin buchen können.<br />
Wir betreten den Laden.<br />
Es ist still und ein bisschen kühl in dem<br />
50 qm großen Shop. Eingerichtet ist der<br />
ebenerdige Raum eigentlich fast wie ein<br />
Einzimmer-Apartment, nur mit gleich<br />
drei Sofas, dafür ohne Bett, Küche und<br />
Bad. Neben Schränken, Regalen und<br />
Highboards gibt es Stühle, Couch- und<br />
Esstische sowie einen Schreibtisch. An<br />
der Wand und am Fenster sind Farbtafeln<br />
befestigt, es werden verschiedene<br />
Füße gezeigt, und ein Ständer mit Stoffproben<br />
bietet die Möglichkeit, Bezugsqualitäten<br />
zu prüfen.<br />
Alles gründlich testen<br />
Die Atmosphäre lässt sich am besten<br />
als nüchtern und zweckmäßig bezeichnen,<br />
außer einigen Wohnbüchern in einem<br />
Highboard und Produktbildern an<br />
der Wand gibt es keine bemerkenswerte,<br />
stilprägende Deko. Der Boden in<br />
Dielen-Optik wirkt wertig, und insbesondere<br />
der Couchtisch mit Marmorplatte<br />
verstärkt den Eindruck. Das Gefühl<br />
der Befremdung legt sich schnell.<br />
Schon sind wir dabei, die Möbel gründlich<br />
zu testen – den Sofakomfort, die<br />
Leichtgängigkeit von Schubladen, die<br />
Soft-Close-Funktion, die Haptik der<br />
Oberflächen, die Stabilität der Tische,<br />
die Auszugsfunktion des Esstisches etc.<br />
Selbst konfigurieren<br />
Nicht nur aufgrund des minimalistischen<br />
Designs der Mycs-Möbel hat der<br />
Raum eine leichte, smarte Ausstrahlung.<br />
Auf Monitore und Displays wird<br />
fast vollständig verzichtet, denn alles,<br />
was wir brauchen, ist unser Mobiltelefon.<br />
Wir scannen mit unserer Kamera<br />
den QR-Code am bodennahen Sofa<br />
Pyllow und werden zum fotorealistischen<br />
3D-Konfigurator geleitet. Dort<br />
verändern wir Stofffarbe und Zusam-<br />
16 Unternehmen<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022
mensetzung der Sofamodule, was in<br />
Sekundenschnelle dargestellt wird –<br />
samt Preis und Lieferzeit. Diese Konfiguration<br />
können wir nun speichern. Mit<br />
Klick auf den Warenkorb sind wir auf<br />
Wunsch aber auch gleich auf der Bezahlmaske<br />
– so, wie es auf der mobilen<br />
Anwendung der Homepage eben auch<br />
funktioniert. Hier bewährt sich die gute<br />
Vorarbeit von Mycs. Der Konfigurator ist<br />
intuitiv zu bedienen, zuhause auf dem<br />
Sofa ebenso wie im Shop vor Ort.<br />
Fehlt was?<br />
Zum Spaß konfigurieren wir gleich noch<br />
ein Highboard – was ebenso leicht<br />
funktioniert wie mit dem Sofa. Damit<br />
sind wir dann eigentlich auch schon<br />
durch mit unserer Mission. Fast haben<br />
wir das Gefühl, wir hätten etwas vergessen,<br />
als wir den Shop verlassen.<br />
Vielleicht vermisst man ihn doch, den<br />
persönlichen Kontakt? Und wäre nicht<br />
auch etwas Musik ganz schön gewesen?<br />
Oder ein Duft, eine inspirierende<br />
Deko? Wir kommen zu dem Schluss,<br />
dass wir, beide in unseren 50ern und<br />
super-möbel-erfahren, nicht unbedingt<br />
die klassische Zielgruppe von Mycs<br />
sind. Wer bei Mycs einkauft, richtet sich<br />
wahrscheinlich eher zum ersten, höchstens<br />
zum zweiten Mal ein und ist pragmatischer<br />
unterwegs. Oder?<br />
Sag uns, wie‘s dir gefallen hat<br />
Die Kontaktdaten, die Mycs durch unsere<br />
Buchung hat, werden auf jeden<br />
Fall professionell bearbeitet. Am Montag<br />
nach unserem Besuch finden wir eine<br />
E-Mail in unserem Posteingang mit<br />
Bitte um Feedback. Wir werden durch<br />
eine kleine Befragung gelotst, in der wir<br />
zu allen Belangen eines komfortablen<br />
Besuchs interviewt werden. Auch um<br />
Verbesserungsvorschläge wird gebeten.<br />
Fragen zu den Möbeln werden allerdings<br />
nicht gestellt. Wäre doch eigentlich<br />
eine gute Möglichkeit.<br />
So oder so: Wie uns Mycs im Anschluss<br />
an unseren Besuch mitteilt, wird der<br />
Showroom bereits gut gebucht. Auswertungen<br />
der Umfrage haben ergeben,<br />
dass sich manche noch mehr Infos zu<br />
den Materialproben wünschen. Ansonsten<br />
gilt: Nach drei Monaten Testphase<br />
wird evaluiert, wobei zugleich andere<br />
Smart Showrooms in der Größe von 40<br />
bis 60 qm bereits geplant sind. kh<br />
Der 3D-Konfigurator ist leicht zu<br />
bedienen, Preise werden direkt<br />
angezeigt.<br />
Im Showroom können Sofas, Tische, Regale, High- und Lowboards sowie Schränke gründlich getestet werden.<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022<br />
Unternehmen 17
Mit seiner ersten City-Filiale in<br />
Bremen betritt Opti-Wohnwelt<br />
ein Stück Neuland: Erstmals<br />
eröffnet das Familienunternehmen<br />
aus Niederlauer ein<br />
Möbelhaus in direkter Innenstadtlage.<br />
Auf 16.000 Quadratmetern<br />
Verkaufsfläche wird im<br />
ehemaligen Kaufhof das Konzept<br />
eines Wohnkaufhauses<br />
umgesetzt, das Laufkundschaft<br />
anlocken und inspirieren soll.<br />
Neueröffnung in Bremen:<br />
Die City-Filiale von<br />
Opti-Wohnwelt verfügt<br />
über 16.000 Quadratmeter<br />
Verkaufsfläche.<br />
Foto: Opti-Wohnwelt<br />
Opti-Wohnwelt Bremen<br />
Neues Konzept<br />
in bester City-Lage<br />
Mit seiner ersten City-Filiale in Bremen betritt<br />
Opti-Wohnwelt ein Stück Neuland: Erstmals<br />
eröffnet das Familienunternehmen aus Niederlauer<br />
ein Möbelhaus in direkter Innenstadtlage.<br />
Auf 16.000 Quadratmetern Verkaufsfläche wird<br />
im ehemaligen Kaufhof das Konzept eines<br />
Wohnkaufhauses umgesetzt, das Laufkundschaft<br />
anlocken und inspirieren soll.<br />
MÖBELMARKT-Redakteur Stefan Mielchen hat<br />
sich im neuen Haus umgesehen.<br />
Die Bremer Innenstadt ist seit dem 31. März um<br />
einen Frequenzbringer reicher. Die Ansiedlung von<br />
Opti-Wohnwelt auf vier Etagen bereitet dem jahrelangen<br />
Leerstand in dem Gebäude an der Lloyd-<br />
Passage ein Ende. Nur der imposante Lichtbaum,<br />
der sich in der Mitte der Rolltreppenanlage 30 Meter<br />
hoch durch alle Etagen zieht, erinnert noch an<br />
die Vergangenheit des 1972 eröffneten Hauses mit<br />
der markanten Wabenfassade.<br />
Bei Opti stehen die Zeichen 50 Jahre später auf Zukunft,<br />
die Premiere in City-Lage ist ein Lichtblick in<br />
der auch durch Corona gebeutelten Innenstadt, für<br />
das Unternehmen selbst aber mehr als nur Routine.<br />
„Unsere Kundengruppe ist variabler als in den anderen<br />
Häusern, weil wir damit rechnen, mehr<br />
‚Bummler‘ und Laufkundschaft zu haben“, erklärt<br />
Geschäftsführer Oliver Föst. „Das wirkt sich natürlich<br />
auch auf unser Sortiment aus.“<br />
Vom Mitnahmeartikel bis zur kompletten Einrichtung<br />
reicht dessen Bandbreite. „Kunden, die spontan<br />
ein kleines Wohn-Accessoire suchen, sollen<br />
ebenso zufrieden das Haus verlassen wie Kunden,<br />
die sich nach langer Planung komplett neu einrichten<br />
wollen“, so Föst. „Dieser spontane Aspekt ist<br />
für uns ein Teil des Neuen in unserem City-Haus.“<br />
Das Konzept zum Erfolg führen soll Hausleiter Beyrem<br />
Kizilboga mit seinem Team, das aus rund 30<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besteht. „Wir<br />
18 Unternehmen<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022
Hausleiter Beyrem Kizilboga<br />
führt ein Team aus rund 30<br />
Mitarbeitern in der Filiale.<br />
Fotos: Mielchen<br />
stellen weiter in allen Bereichen ein und<br />
sind immer auf der Suche nach Verkaufsprofis“,<br />
betont er.<br />
Inspiration ist für Kizilboga ein zentrales<br />
Thema: „Wir zeigen den Kundinnen und<br />
Kunden nicht nur komplette Wohnraumausstattungen,<br />
sondern geben ihnen<br />
auch gezielt Anregungen, mit welchen<br />
Accessoires und Extras sie ihre Einrichtung<br />
komplett machen können.“ Wer das<br />
Haus durch einen der vier Eingänge betritt<br />
und nicht gleich über die Rolltreppen in<br />
den weiterhin bestehenden Saturn-Markt<br />
in die beiden Obergeschosse entschwebt,<br />
erhält dazu viele Gelegenheiten.<br />
Fachsortimente integriert<br />
Ein Merkmal der Ausstellung ist es, nicht<br />
strikt nach Möbelabteilungen und Fachsortimenten<br />
zu trennen, sondern konkrete<br />
Wohnraumlösungen zu zeigen. „Accessoires<br />
und Zusatzausstattung sind<br />
immer an passender Stelle integriert, damit<br />
sich dem Kunden ein stimmiges,<br />
komplettes Bild bietet“, unterstreicht Kizilboga.<br />
„Es geht uns mehr um den Blick<br />
fürs Ganze. Die Abteilungen gehen teilweise<br />
fließend ineinander über.“ So sind<br />
beispielsweise die abgepassten Teppiche<br />
gleich bei den Polstermöbeln zu<br />
finden, so dass sie entsprechend mit<br />
beraten werden können. Für Kizilboga<br />
eine Art Pilotprojekt, das auch besondere<br />
Anforderungen an die Mitarbeiter<br />
stellt. „Sie werden alle so ausgebildet,<br />
dass sie den Kunden rundum bedienen<br />
können“, betont der Hausleiter. Ein<br />
Kunde, der sich komplett neu einrichten<br />
möchte, hat es im Idealfall also mit nur<br />
einem Berater zu tun.<br />
Das Sortiment der Innenstadt-Filiale soll<br />
ein möglichst breites Publikum ansprechen.<br />
Marken wie Joop, Schöner Wohnen,<br />
Hartmann, Woestmann, W.Schillig,<br />
Koinor oder Ruf Betten, Schlaraffia und<br />
Ada haben in dem Begros-Haus ebenso<br />
ihren Auftritt wie die Verbandsmarken<br />
Mondo, Valmondo oder Vito. „Wir möchten<br />
vor allem Menschen ansprechen, die<br />
auf hohe Wertigkeit setzen und etwas<br />
Besonderes für ihre Einrichtung suchen:<br />
Vom Mitnahmeartikel<br />
bis zur<br />
kompletten<br />
Einrichtung reicht<br />
die Bandbreite<br />
des Sortiments.<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022<br />
Unternehmen 19
Die Fachsortimente sind Teil<br />
der Inszenierung, wie hier in der<br />
Schlafzimmerabteilung.<br />
nicht unbedingt ‚Möbel von der Stange‘“,<br />
so Kizilboga. Gleichwohl würden<br />
viele unterschiedliche Warengruppen,<br />
Stile und Designrichtungen für die individuellen<br />
Kundenwünsche angeboten.<br />
Das ist auch Opti-Geschäftsführer Föst<br />
ein Anliegen: „Uns ist im Cityhaus-Konzept<br />
wichtig, dass möglichst jeder etwas<br />
bei uns findet, egal, ob er eine kleine<br />
oder große Wohnung hat, ob er sich<br />
lieber modern oder zeitlos einrichtet.“<br />
In den neuen Bremer Standort wurden<br />
mehr als 10 Mio. Euro investiert. Verteilt<br />
ist das Angebot über vier Etagen. Eine<br />
Besonderheit im Erdgeschoss ist die<br />
Leuchtenabteilung, die ihrem Namen<br />
„Funkelhaus“ alle Ehre macht. Küche<br />
und Bad befinden sich im Untergeschoss,<br />
Polster-, Wohn- und Esszimmermöbel<br />
in der ersten Etage. Die<br />
Schlafzimmerabteilung dominiert das<br />
zweite Obergeschoss.<br />
Enge Vernetzung der Häuser<br />
Neben dem City-Haus betreibt Opti-<br />
Wohnwelt auch einen Standort am Weserpark,<br />
für den das Führungsteam aus<br />
Dorothee Uhle und Beyrem Kizilboga<br />
verantwortlich zeichnet. Gemeinsam mit<br />
diesem Haus in Autobahnnähe verfügt<br />
Opti in Bremen nun über rund 45.000<br />
Quadratmeter Verkaufsfläche. „Das ist<br />
schon ein Pfund“, sagt der Verkaufsleiter,<br />
der vor seinem Einstieg bei Opti-<br />
Wohnwelt lange für einen norddeutschen<br />
Polstermöbelspezialisten tätig<br />
war, nicht ohne Stolz. Beide Standorte<br />
arbeiten eng zusammen, die Auslieferung<br />
erfolgt zentral über das Lager am<br />
Weserpark. „Generell herrscht zwischen<br />
diesen beiden Häusern eine große Vernetzung,<br />
und auch die Filialkonzepte<br />
sind so aufgebaut, dass sie sich gegenseitig<br />
ergänzen“, erklärt Kizilboga. „Marken<br />
und Modelle, die wir im City-Haus<br />
nicht führen, finden unsere Kunden im<br />
Weserpark und umgekehrt.“ So wolle<br />
man sicherstellen, dass jeder Kunde aus<br />
der Stadt und dem Umland fündig werde.<br />
In der Innenstadt sei man überdies<br />
perfekt angebunden: „Wir sind für jeden<br />
wirklich gut zu erreichen, und das auch<br />
auf den unterschiedlichsten Wegen: mit<br />
den öffentlichen Verkehrsmitteln oder<br />
dem Auto. Parkmöglichkeiten gibt es in<br />
den umliegenden Parkhäusern mehr als<br />
genug.“<br />
Zur Eröffnung der City-Filiale<br />
kamen zahlreiche geladene<br />
Gäste nach Bremen.<br />
Foto: Opti-Wohnwelt<br />
20 Unternehmen<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022
Opti-Geschäftsführer<br />
Oliver Föst<br />
„Wir haben<br />
viel Energie in<br />
das City-Haus<br />
gesteckt“<br />
Foto: Opti-Wohnwelt<br />
Die Rolltreppenanlage mit dem imposanten Lichtbaum<br />
bildet das Zentrum des Hauses.<br />
Die Begros-Verbandsmarken wie Mondo haben ihren<br />
festen Platz in der Ausstellung.<br />
Im Eingangsbereich sorgt die Leuchtenabteilung unter<br />
dem Namen „Funkelhaus“ für viel Aufmerksamkeit.<br />
MM: Herr Föst, Sie haben<br />
in Bremen zunächst<br />
das Schulenburg-Haus am<br />
Weserpark übernommen,<br />
jetzt eröffnen Sie die Innenstadt-Filiale<br />
im früheren<br />
Kaufhof. Was macht<br />
den Standort Bremen für<br />
Ihr Unternehmen so interessant?<br />
Oliver Föst: Der Raum Bremen<br />
ist für uns ja kein komplettes<br />
Neuland. Wir sind<br />
schon seit einigen Jahren erfolgreich<br />
in Schiffdorf-Spaden<br />
vertreten und waren seitdem<br />
offen für einen Standort<br />
Geschäftsführer Oliver Föst<br />
in Bremen. Im Zuge des Tessner-Deals<br />
im vergangenen<br />
Jahr kam im März letzten<br />
Jahres dann die Filiale im Weserpark<br />
dazu. Dass sich uns die Chance mit der Innenstadt-Filiale geboten<br />
hat, war mehr oder weniger einfach günstiges Timing, das sich nahtlos in<br />
unser Expansions-Vorhaben eingefügt hat.<br />
MM: Die Eröffnung war eigentlich schon im vergangenen Spätsommer<br />
geplant, jetzt ist es Frühjahr geworden. Woran lag’s?<br />
Föst: Der Standort wurde hinsichtlich Brandschutz und sicherheitsrelevanten<br />
Anlagen runderneuert. Diese anspruchsvolle Aufgabe lag in den Händen<br />
unseres Vermieters, der DIC AG. Aufgrund der Komplexität dieser Aufgabe<br />
und der allgemein bekannten Probleme – Material-Lieferzeiten und Verfügbarkeit<br />
von Handwerker-Leistungen – haben wir die Flächen später als ursprünglich<br />
geplant übernehmen können.<br />
MM: Wo lagen die besonderen Herausforderungen des Umbaus?<br />
Föst: Üblicherweise hat ein Möbelhaus mehrere Rampen, an die jede Größe<br />
von Lkw anliefern kann. Hier war es anders. Zum einen hatten wir nur<br />
eine Rampe, an die aufgrund der Keller-Lage nur ein 7,5-t-Lkw anfahren<br />
kann. Das hat dazu geführt, dass wir in einer Art Logistikbrücke die Ware<br />
der großen Lkw im Weserpark angenommen, auf unsere kleineren Lkw umgeladen<br />
und dann in einem eng getakteten Zeitplan in der City angeliefert<br />
haben.<br />
MM: Welches strategische Ziel verfolgen Sie mit dem Innenstadt-<br />
Konzept?<br />
Föst: Wir sind sehr gespannt, wie das Konzept ankommt und welche Erfahrungen<br />
wir damit machen. Über allem schwingt ja noch die Frage mit,<br />
inwieweit sich die Innenstädte von der coronabedingten schwachen Frequenz<br />
erholen oder ob sich das Einkaufverhalten durch die mittlerweile<br />
mehr als zwei Jahre andauernde Pandemie nachhaltig geändert hat.<br />
MM: Planen Sie weitere Innenstadt-Filialen in anderen Städten bzw.<br />
eine weitere Expansion?<br />
Föst: Wir haben viel Energie in das Bremer City-Haus gesteckt. Jetzt werden<br />
wir zunächst abwarten, ob unser Projekt wie geplant funktioniert, bevor<br />
wir über weitere Schritte in diese Richtung nachdenken.<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022<br />
Unternehmen 21
MISSION<br />
MITTEL-<br />
ST ND<br />
FEHLT IHNEN DA AUCH WAS?<br />
ALLIANCE. WIR SCHLIESSEN<br />
DIE LÜCKEN.
MISSION<br />
MITTEL-<br />
ST ND<br />
FEHLT IHNEN DA AUCH WAS?<br />
ALLIANCE. WIR SCHLIESSEN<br />
DIE LÜCKEN.<br />
STRATEGIEN ENTWICKELN,<br />
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Birkenstock zeigt vom 19. bis 21. Mai im Rheinauhafen neue Betten und Matratzen | Neue Programme<br />
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Fachhändlerinnen und Fachhändler<br />
dürfen sich freuen auf vier neue Bettenmodelle<br />
und vier neue Matratzen<br />
inklusive Topper und neuem Schlafkissen.<br />
Zusätzlich werden drei Betten der<br />
bestehenden Kollektion in neuer materieller<br />
Ausführung gezeigt.<br />
Spirit und USP der Marke<br />
Der Fachhandel weiß, auf welche Werte<br />
er mit den Betten und Schlafsystemen<br />
von Birkenstock bauen kann. Die Marke<br />
ist für die Funktionalität, hohe Qualität<br />
und Langlebigkeit ihrer Produkte weltweit<br />
bekannt. Was für die Kultsandalen<br />
und Schuhe schon lange gilt, gilt genauso<br />
für die Betten und Schlafsysteme.<br />
Bei der handwerklichen Verarbeitung<br />
ziehen sich die für Birkenstock<br />
typischen Naturmaterialien wie ein roter<br />
Faden durch das gesamte Produktportfolio.<br />
Mit ihrem puristischen Design, das<br />
von der Materialität geprägt ist und bei<br />
dem die Form der Funktion folgt, entspricht<br />
Birkenstock dem Zeitgeist.<br />
In Anlehnung an das Original Birkenstock<br />
Fußbett wird das Wohlfühlen bis<br />
in die Zehenspitzen für den individuel-<br />
Cocooning im Kissenbett:<br />
Ein weiches, übergroßes<br />
Kissenkopfteil mit seitlichen Flügeln<br />
im Ohrensessel-Look macht „Basel“<br />
zur Oase der Geborgenheit.<br />
24 Unternehmen<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022
Design auf den Punkt:<br />
„Arran“ vereint puristisches Design mit<br />
durchdachtem Boxspringkomfort.<br />
len Schlafkomfort in den Vordergrund<br />
gestellt. Unterkonstruktionen und Matratzen<br />
gibt es in verschiedenen Varianten,<br />
die im Zusammenspiel einen erholsamen<br />
Schlaf unterstützen. Als<br />
besonderer USP gilt hier das Körperkontursystem.<br />
Partnerschaft mit ADA<br />
Die Marke Birkenstock trifft mit ihrem<br />
besonderen Fokus auf Natürlichkeit,<br />
Handwerkskunst und Wohlbefinden<br />
nicht nur den Geschmack der Zeit, sondern<br />
auch den einer anspruchsvollen<br />
Käuferschaft, die Wert auf gesundes<br />
Schlafen sowie hochwertige Materialien<br />
legt. Mit ADA, einem der führenden Betten-<br />
und Polstermöbelhersteller Europas,<br />
hat Birkenstock den perfekten<br />
Partner für die fachkundige Fertigung<br />
der eigenen Schlafsysteme und Bettenmodelle<br />
gefunden. Auch das österreichische<br />
Unternehmen ADA ist für seine<br />
traditionelle handwerkliche Sorgfalt bekannt<br />
und fühlt sich nachhaltigen Werten<br />
verpflichtet. Die große Übereinstimmung<br />
in der Unternehmensphilosophie<br />
und der auf beiden Seiten gleichermaßen<br />
hohe Qualitätsanspruch bieten<br />
beste Voraussetzungen für die erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit.<br />
Die neuen Betten<br />
Die neuen Betten überzeugen mit einem<br />
eleganten, zeitlosen Design. Naturmaterialien,<br />
Manufakturqualität und die<br />
60-jährige Handwerkskunst aus Österreich<br />
sind in den vielen aufwendigen<br />
Details erkennbar. Zugleich wird die<br />
Zielgruppenansprache mit Ausweitung<br />
der Kollektion auf eine enorme Produktvielfalt<br />
breiter. Handelspartnerinnen<br />
und Handelspartner dürfen neugierig<br />
sein auf: „Gary“ mit Kopfteil mit umlaufender<br />
Kedernaht und praktischer Tasche<br />
für Magazine und Brille; „Stalon<br />
Box“ mit erstklassigem Boxspring-<br />
Komfort, einer schwebenden Optik und<br />
einem Kopfteil zum Anlehnen in Rautensteppung<br />
mit handgehefteten Dicklederknöpfen;<br />
„Stalon Frame“ mit demselben<br />
aufwendigen Kopfhaupt mit<br />
Dicklederknöpfen, nur als Bettrahmen<br />
ausgeführt statt Boxspring; „Calan“ mit<br />
softer Optik, tollem Boxspringkomfort,<br />
leicht geschwungenem Kopfteil, weichem<br />
Polster zum Anlehnen und dekorativen<br />
Ziernähten in Kontrastfarbe als<br />
spannendem Designdetail. Für alle Betten<br />
stehen die Bezüge der großen Birkenstock<br />
Stoff- und Lederkollektion zur<br />
Verfügung. Sie bieten eine Fußhöhe, die<br />
für Saug- und Wischroboter geeignet ist<br />
und können mit verschiedenen Matratzen<br />
kombiniert werden.<br />
Matratzen-Innovationen & Co.<br />
Die Matratzen-Neuheiten zeichnen sich<br />
durch die gewohnte Birkenstock Qualität<br />
aus. Es werden hochwertige Naturmaterialien<br />
verarbeitet, und der individuelle<br />
Schlafkomfort steht im Mittelpunkt.<br />
Vorgestellt werden in Köln unter anderem<br />
zwei neue punktelastische 7-Zonen<br />
Tonnentaschenfederkerne „Rio Pure“<br />
und „Bilbao Pure“, mit einer Auflage<br />
aus Kaltschaum und einem hohen Anteil<br />
an Rizinusöl, das ein wichtiger natürlicher<br />
Bestandteil der Matratzen ist;<br />
„Bangkok Pure“ mit hochelastischem<br />
7-Zonen Naturlatexkern, hervorragender<br />
Oberflächenbelüftung und einer besonderen<br />
Elastizität, die eine optimale<br />
Körperkonturanpassung bietet; „Islay<br />
Pure“ mit elastischem 7-Zonen Kaltschaumkern,<br />
ebenfalls inklusive Rizinusöl-Anteil.<br />
Weiteren Komfort bietet<br />
der Kaltschaumtopper „Vienna Pure“<br />
und das 3-Lagen Nackenkissen, das<br />
durch die verschiedenen Schichten eine<br />
individuelle Anpassung ermöglicht.<br />
Auch hier ist das Rizinusöl eine typische<br />
Komponente.<br />
moebelmarkt.de PRODUKT<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022<br />
Unternehmen 25
Konsumenten-Bedürfnisse datenbasiert verstehen und nutzen:<br />
Der „New Way“ von Rauch<br />
Vor 125 Jahren gegründet, will der nach eigener Einschätzung europaweit<br />
größte Hersteller von Schrank- und Schlafzimmer-Programmen, Rauch<br />
Möbelwerke, das Wohnen schöner und einfacher machen. Diese Mission treibt<br />
Chief Commercial Officer Jochen Arndt, Geschäftsführer für Vertrieb,<br />
Marketing und Produktentwicklung, gemeinsam mit Marketing Direktorin Inka<br />
Rosini, die Marketing und Produktentwicklung verantwortet, voran.<br />
Die Ergebnisse dieses Paradigmenwechsels präsentiert Rauch auf seiner<br />
Furniture Week vom 29. April bis 7. Mai in Freudenberg. Jochen Arndt und Inka<br />
Rosini sprachen darüber bereits vorab mit Gerald Schultheiß.<br />
MÖBELMARKT: Herr Arndt, Procter<br />
& Gamble, Beiersdorf oder PepsiCo<br />
und bei Ihnen Frau Rosini, Unilever,<br />
Gillette, Herlitz und Coca-Cola: Was<br />
sind Ihre Eindrücke als Quereinsteiger<br />
in die Branche – und welche Impulse<br />
bringen Sie mit?<br />
Jochen Arndt: Wir sind zwar beide faktisch<br />
Quereinsteiger, aber haben beide<br />
eine große Leidenschaft fürs Einrichten<br />
und für Möbel. Wir kennen somit die<br />
Branche als Konsumentin und Konsument<br />
sehr gut. Und selbst, wenn wir<br />
uns in der Vergangenheit eher mit „Fast<br />
Moving Consumer Goods“ beschäftigt<br />
haben, gibt es viele Parallelen. Der<br />
Hauptunterschied ist sicher die Consumer<br />
Journey, die deutlich länger ist als<br />
eine schnelle Impulsentscheidung vor<br />
einem Supermarktregal.<br />
Inka Rosini: Es ist prinzipiell gut zu verstehen,<br />
wie andere Industrien arbeiten,<br />
um die besten Erkenntnisse einfließen zu<br />
lassen. Im FMCG wird seit Jahrzehnten<br />
hoher Fokus auf Professionalisierung<br />
und das tiefe Verständnis von Konsumentenbedürfnissen<br />
gelegt. Nur ein Produkt,<br />
das am Ende auch von einer Konsumentin<br />
gekauft wird, kann erfolgreich<br />
sein. Darüber hinaus bringen wir einen<br />
gesunden Blick von außen mit: Wir gehen<br />
unbefangener an Produkte heran<br />
und haben in den letzten zwölf Monaten<br />
intensive Marktforschung durchgeführt<br />
und viel über die Möbel-Konsumentin<br />
und ihre Bedürfnisse gelernt.<br />
Jochen Arndt: Ich kann Frau Rosini nur<br />
bestätigen. Wir kommen aus einer Branche,<br />
in der Consumer Understanding eine<br />
große Rolle spielt. Da sehe ich noch<br />
viel Potenzial, den Konsumenten und<br />
vor allem die impulsgebende Konsumentin<br />
besser zu verstehen. Die Möbelbranche<br />
ist sehr technikgetrieben, und<br />
es wird viel über Beschläge oder Rastermaße<br />
gesprochen. Die nächste Frage<br />
wäre dann aber: Was ist der Consumer<br />
Benefit – also welchen Vorteil zieht die<br />
Konsumentin daraus? Hat sie dadurch<br />
mehr praktischen Stauraum, oder gefällt<br />
ihr der Schrank dann einfach besser? Im<br />
Vertrieb sind für mich viele Mechaniken<br />
„Alle Produktkonzepte basieren auf<br />
Marktforschung und sind vorab im<br />
Design und der Funktionalität bei den<br />
Konsumenten abgeprüft worden.“<br />
Inka Rosini<br />
26 Unternehmen<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022
„Wir haben sehr viel Wert auf das Verstehen<br />
von Konsumentenbedürfnissen gelegt und<br />
unser Designer-Netzwerk ausgebaut.<br />
Nachhaltigkeit ist das dritte Thema,<br />
das wir stärker nach vorne bringen.“<br />
Jochen Arndt<br />
bis hin zu harten Crash-Verhandlungen<br />
sehr vertraut. Ich sehe aber noch viel<br />
Potenzial für eine engere Zusammenarbeit<br />
zwischen Industrie und Handel im<br />
Sinne der Steigerung von Flächenproduktivitäten<br />
oder der Verbesserung bzw.<br />
dem Schaffen neuer Einkaufserlebnisse.<br />
Davon würden alle Seiten profitieren –<br />
Industrie, Handel und auch die Konsumenten<br />
und Konsumentinnen.<br />
„Unsere Produkte<br />
stehen für gesundes<br />
nachhaltiges Wohnen<br />
– das möchten wir noch<br />
viel stärker im Handel<br />
kommunizieren.“<br />
Jochen Arndt<br />
MM: Auf der Wand hinter Ihnen steht<br />
„Rauch – New Way“. Dieser wurde<br />
vor kurzem eingeschlagen. Wie ist<br />
der Status quo? Und was erwartet<br />
uns zur Furniture Week?<br />
Arndt: Rauch setzt seit Jahren konsequent<br />
auf die Diversifizierung durch<br />
E-Commerce und den Ausbau unseres<br />
Auslandsgeschäftes. Das hat uns<br />
geholfen, gut durch die Corona-Krise<br />
zu kommen und unsere marktführende<br />
Position in verschiedenen Märkten<br />
weiter auszubauen. Dieses Jahr tut<br />
sich das Online-Geschäft zwar deutlich<br />
schwerer, aber dafür nehmen das<br />
stationäre Geschäft und verschiedene<br />
Auslandsmärkte wieder Fahrt auf.<br />
Für die Furniture Week haben wir sehr<br />
viel Wert auf das Verstehen von Konsumentenbedürfnissen<br />
gelegt. Wir haben<br />
dank Frau Rosini grundlegende Arbeit<br />
geleistet, vorhandene Grundlagenstudien<br />
gesichtet und u.a. in Form von begleitenden<br />
Einkäufen und bei Fokusgruppen<br />
selbst Studien durchgeführt.<br />
Darauf basierend konnten wir Personas<br />
und deren Präferenzen identifizieren<br />
und die Möbelkonsumentin deutlich<br />
besser verstehen, was direkt in das Design<br />
und die Funktionalitäten unserer<br />
neuen Produkte eingeflossen ist.<br />
Wir haben zweitens unser Designer-<br />
Netzwerk ausgebaut und konnten sogar<br />
eine absolute Ikone wie Werner Aisslinger<br />
– den Designer verschiedener<br />
25hours Hotels – für Rauch gewinnen.<br />
Nachhaltigkeit ist das dritte große Thema,<br />
das wir zur Furniture Week noch<br />
stärker nach vorne bringen. Diesen<br />
Weg gehen wir nicht erst seit gestern,<br />
sondern es ist Teil unserer DNA:<br />
Als Möbelunternehmen, das zu 100%<br />
in Deutschland produziert, haben wir<br />
den deutschen Nachhaltigkeitspreis<br />
gewonnen – und das spiegelt sich<br />
natürlich in jedem unserer Produkte<br />
wieder. Das Holz für unsere Spanplatte<br />
wird ausschließlich 200 km um<br />
unseren Firmenstandort in Markt Bibart<br />
gewonnen und da es ausschließlich<br />
Schwach- und Bruchholz ist, stirbt für<br />
unsere Spanplatte kein einziger Baum.<br />
Außerdem sind wir mit dem Blauen<br />
Engel zertifiziert, dem Umweltzeichen<br />
der Bundesregierung. Unsere Produkte<br />
sind langlebig, umweltfreundlich<br />
und stehen für gesundes nachhaltiges<br />
Wohnen – ein Thema, dass wir auch<br />
gern noch viel stärker im Handel kommunizieren<br />
möchten.<br />
MM: Frau Rosini, in Ihrer Person<br />
wurden Produktentwicklung und<br />
Marketing im Sinne eines ganzheitlichen<br />
Ansatzes zusammengefasst.<br />
Wie wirkt sich das konkret auf die<br />
Entwicklungs-Prozesse und die Neuheiten<br />
auf der Furniture Week aus?<br />
Rosini: Für mich ist es eine ganz logische<br />
Konsequenz, Produktentwicklung<br />
und Marketing zusammenzulegen.<br />
Denn es muss das entwickelt werden,<br />
was für die Konsumenten relevant ist.<br />
Die Suche nach mehr und praktischerem<br />
Stauraum ist ein absolutes Dauerthema<br />
– gerade in Zeiten, wo das<br />
„Was uns wirklich<br />
gelungen ist, sind<br />
moderne Schlafraum-<br />
Möbel am Puls der Zeit,<br />
bei denen wir Stauraum<br />
noch besser denken.“<br />
Inka Rosini<br />
Zuhausesein eine deutlich größere Bedeutung<br />
gewinnt. Früher wurde oft auf<br />
die technische Machbarkeit geschaut,<br />
jetzt basieren alle Produktkonzepte,<br />
die wir auf der Furniture Week vorstellen,<br />
auf Marktforschung und sind vorab<br />
im Design und der Funktionalität bei<br />
Konsumenten abgeprüft worden. Wir<br />
haben sehr viel zielgerichteter gearbeitet,<br />
mit erkennbaren USPs. Manchmal<br />
ist es ein gewisser Look, mal eine<br />
besondere Funktionalität. Was uns<br />
wirklich gelungen ist, sind moderne<br />
Schrank- und Stauraumlösungen am<br />
Puls der Zeit, bei denen wir Stauraum<br />
noch effizienter denken. Wir haben sogar<br />
eine einzigartige Funktionalität entwickelt,<br />
die wir zum Patent anmelden<br />
werden.<br />
MM: Und wie spiegelt sich die neue<br />
Ganzheitlichkeit am POS wider?<br />
Rosini: Unsere Ausstellungsfläche haben<br />
wir in einem modernen, reduzierten<br />
und wertigen Look gestaltet. Von unserer<br />
Marktforschung haben wir viele Ideen<br />
und Inspirationen abgeleitet. Zum<br />
Beispiel haben wir verstanden: Wenn<br />
eine Shopperin an einem Schrank vorbeigeht<br />
und nicht direkt versteht, dass<br />
es ihn auch in anderen Farben oder anderen<br />
Größen gibt, geht sie weiter. Oder<br />
wenn sie sich zwischen zwei nahezu<br />
gleich aussehenden Schränken entscheiden<br />
muss, wählt sie denjenigen,<br />
der „Made in Germany“ ist – aber natürlich<br />
nur, wenn sie das am POS auch<br />
einfach erkennen kann.<br />
Wir werden die Themen Langlebigkeit,<br />
Nachhaltigkeit und „Made in Germany“<br />
konsequent an jedem Schrank ausloben<br />
und empfehlen dem Handel dies<br />
ebenfalls auf seiner Verkaufsfläche zu<br />
nutzen. Die Online-Händler setzen bereits<br />
auf solche Themen und das sollte<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022<br />
Unternehmen 27
auch der stationäre Handel für sich nutzen,<br />
um seine Flächenproduktivität zu<br />
steigern.<br />
MM: Die Produktlinien „Rauch Blue“,<br />
„Rauch Orange“ und „Rauch Black“<br />
spielen Sie nicht mehr als Endkunden-Marken?<br />
Rosini: Als Konsument suche ich<br />
kein Modell von „Rauch Orange“<br />
oder „Rauch Black“. Ich kaufe einen<br />
Schrank wegen des Designs, seiner<br />
Funktionalität und wegen seiner Qualität.<br />
Im Rahmen unserer konsequenten<br />
B2B Strategie – als präferierter Hersteller<br />
von Schrank und Schlafzimmerprogrammen<br />
– werden wir diese Sparten<br />
wie gehabt weiter für die Strukturierung<br />
unseres Portfolios verwenden. „Rauch<br />
Blue“ zielt auf den einfachen und schönen<br />
Schrank zu einem günstigen Preis.<br />
„Rauch Orange“ bietet deutlich mehr<br />
Funktionalität und Programm-Varianz.<br />
Und „Rauch Black“ bedient das gehobene<br />
Segment, bietet Stauraumlösungen<br />
bis hin zur individuellen Maßanfertigung.<br />
Das Schlafzimmer von<br />
Werner Aisslinger wird zum Beispiel unter<br />
„Rauch Black“ lanciert.<br />
„Ziel ist es, gemeinsam<br />
mit dem Handel die<br />
effizienteste Logistik<br />
aufzubauen und so<br />
Rampenzeiten und<br />
Reklamationen zu<br />
verringern.“<br />
Jochen Arndt<br />
MM: Nun verschieben sich die Preislagen<br />
dramatisch, was sich durch<br />
den Krieg verschärft. Wie wirkt sich<br />
das auf die Positionierung Ihrer Produkte<br />
aus?<br />
Arndt: Die alten Eckpreislagen werden<br />
sicher nicht mehr die neuen Eckpreislagen<br />
sein. Aber die VK-Preise liegen<br />
selbstverständlich in der alleinigen Hoheit<br />
des Handels. Wir haben weiterhin<br />
den Anspruch, mit unserem klar strukturierten<br />
Sortiment die verschiedenen<br />
Konsumentenbedürfnisse umfassend<br />
zu bedienen.<br />
MM: Lieferfähigkeit ist die nächste<br />
Herausforderung. Durch Ihr firmeneigenes<br />
Spanplattenwerk, in dem Sie<br />
ausschließlich lokales Holz verarbeiten,<br />
haben Sie einen klaren Vorteil.<br />
Gibt es dennoch Engpässe?<br />
Arndt: Unser Einkauf ist täglich im Gespräch<br />
mit unseren Lieferanten. Eines<br />
der kritischen Themen ist für uns der<br />
Leim für die Spanplatte. Aktuell schauen<br />
wir tatsächlich Woche für Woche, ob<br />
wir ausreichend Material für die Produktion<br />
bekommen. Bisher haben wir<br />
da einen wirklich guten Job gemacht,<br />
aber wir wissen natürlich auch nicht,<br />
wie es mit dem Krieg, den Sanktionen<br />
und der Gasversorgung weitergeht. Wir<br />
müssen daher – wie alle – aktuell von<br />
Woche zu Woche planen.<br />
MM: Warum gehen Sie mit der Furniture<br />
Week in den Frühling?<br />
Rosini: Der Frühling ist für uns der<br />
ideale Zeitpunkt für Innovationen. Mit<br />
der Vorstellung unserer Neuprodukte<br />
im Frühjahr haben wir gemeinsam mit<br />
dem Handel ausreichend Zeit, um diese<br />
dann im Herbst – also der Hauptsaison<br />
– stationär und online zu präsentieren.<br />
Selbst wenn wir nach der<br />
Furniture Week z. T. noch Bilder und<br />
Content produzieren, sind in der Regel<br />
alle Neuheiten innerhalb von vier bis<br />
acht Wochen bestellbar. So können die<br />
POS-Umbauten bzw. die Einlistungen<br />
im Online Handel im Sommer erfolgen,<br />
und in der Hochsaison im Herbst stehen<br />
die Produkte im Handel.<br />
Arndt: Das sind dann passgenau die<br />
Modelle, die wir basierend auf den aktuellen<br />
Trends entwickelt haben und<br />
die für den Handel starke Umsatzpotenziale<br />
bieten. Darüber hinaus ist das<br />
Thema Co-Creation, also die gemeinsame<br />
Entwicklung mit Handelspartnern<br />
für exklusive Modelle, ein weiterer<br />
wichtiger Aspekt in der Zusammenarbeit<br />
mit dem Handel. Diese Themen<br />
laufen losgelöst von dem Termin unserer<br />
Furniture Week natürlich über das<br />
ganze Jahr.<br />
„Online schreibt man<br />
den Added Value zum<br />
Produkt dazu. Das sollte<br />
auch der stationäre<br />
Handel für sich nutzen.“<br />
Inka Rosini<br />
MM: 125 Jahre Rauch – wie sehen<br />
die künftige Positionierung und die<br />
Vision für Rauch aus?<br />
Arndt: Unser Anspruch ist es Deutschlands<br />
präferierter und partnerschaftlichster<br />
Hersteller für kundenexklusive<br />
Schrank- und Schlafzimmer Programme<br />
zu sein. Wir bieten ein klar strukturiertes<br />
Sortiment mit konsistenter und<br />
einfacher Variantenvielfalt für die Mitnahme<br />
und den Fachhandel in On- und<br />
Offline. Ziel ist es gemeinsam mit dem<br />
Handel die effizienteste Logistik aufzubauen<br />
und so Rampenzeiten und Reklamationen<br />
zu verringern. Hier sehe<br />
ich noch sehr viel Potenzial insbesondere<br />
über unseren innovativen und patentierten<br />
Ladegutträger, der es uns ermöglicht,<br />
die Ware stehend auf Palette<br />
zu transportieren – was natürlich Rampenzeiten<br />
und Reklamationen signifikant<br />
reduziert. Zudem setzen wir weiterhin<br />
konsequent auf „100% Made in<br />
Germany“, Langlebigkeit unserer Produkte<br />
und das für uns alle so wichtige<br />
Thema Nachhaltigkeit. In der Zusammenarbeit<br />
mit dem Handel streben wir<br />
eine partnerschaftliche und leistungsorientierte<br />
Zusammenarbeit an. Das<br />
heißt, dass man sich gegenseitig verbindlich<br />
und unter klar definierten Bedingungen<br />
Vorteile einräumt – von der<br />
Co-Creation bis hin zum perfekten After-Sales-Service.<br />
Das ist der Rauch New Way, der uns in<br />
eine erfolgreiche Zukunft führen wird.<br />
Wir möchten aber in diesem besonderen<br />
Jahr für das Unternehmen Rauch<br />
auch einmal kurz innehalten und uns<br />
an dieser Stelle ganz herzlich bei unseren<br />
Mitarbeitern bedanken. Es macht<br />
uns stolz, das 125-jährige Firmenjubiläum<br />
von Rauch zu feiern, an dem so<br />
viele Menschen und Familien – unsere<br />
Mitarbeiter – mit so viel Einsatz und<br />
Kraft mitgewirkt haben. Und genau das<br />
werden wir sowohl mit unseren Mitarbeitern<br />
als auch unseren Handelspartnern<br />
entsprechend feiern.<br />
MM: Ganz herzlichen Dank!<br />
Skizze der Designidee Phase 1.<br />
Fotos/Skizze: Rauch<br />
28 Unternehmen<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022
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Küchenquelle neuer Gesellschafter beim Alliance-Verband:<br />
„Ein wertvoller Partner“<br />
Seit 1. April sind Küchenquelle und seine Dachgesellschaft Home Furniture Group (HFG) neue Gesellschafter des<br />
Alliance-Verbands. Welche strategischen Überlegungen, Synergien und Ziele konkret hinter diesem Beitritt stecken,<br />
darüber sprach Gerald Schultheiß mit den Alliance-Geschäftsführern Jürgen Feldmann und Daniel Borgstedt.<br />
Mit der Gewinnung von Küchenquelle<br />
als umsatzstarkem und innovativem<br />
Mitglied sehen sich die Verbands-Geschäftsführer<br />
Jürgen Feldmann und<br />
Daniel Borgstedt ihrem Ziel ein gutes<br />
Stück näher, Alliance zum präferierten<br />
ersten Ansprechpartner unter den mittelständischen<br />
deutschen Möbeleinkaufs-Verbänden<br />
zu machen.<br />
„Entscheidend wird sein,<br />
wo die Händler ihre Kunden<br />
herbekommen. Daher sind<br />
Partner, die diesen Prozess<br />
perfektioniert haben,<br />
sehr wertvoll.“<br />
Jürgen Feldmann<br />
Küchenquelle, Pionier der Küchenplanung<br />
zuhause, gehört mit einem Jahresumsatz<br />
von ca. 120 Mio. Euro zu<br />
den führenden Anbietern von Küchen<br />
in Deutschland. Ausgewiesene Fachkompetenz<br />
und professionelle Kundenbetreuung<br />
von der Planung direkt beim<br />
Kunden zuhause bis zum Einbau machen<br />
den Küchen-Spezialisten nach eigener<br />
Einschätzung zum bevorzugten<br />
Anbieter für eine stetig wachsende<br />
Zahl zufriedener Kunden. Vor-Ort-Präsenz<br />
und hochwertige Produkte made<br />
in Germany sorgten für einen hohen<br />
Bekanntheitsgrad der Marke.<br />
Für seinen geplanten Expansionskurs<br />
hatte Küchenquelle einen starken Partner<br />
gesucht und sich für den Rheinbacher<br />
Verband entschieden.<br />
Dieser geht mit seinem Angebot deutlich<br />
über das Konzept einer Einkaufsund<br />
Marketinggesellschaft hinaus. Als<br />
Dienstleister auf Augenhöhe für seine<br />
Gesellschafter macht sich Alliance mit<br />
einem breiten Serviceangebot für deren<br />
individuelle Bedürfnisse stark.<br />
Im Verbund mit seinem Schwesterverband<br />
Küchenring und dem gemeinsamen<br />
Kooperationspartner KüchenTreff<br />
steht Alliance nach eigenen Angaben<br />
für eine starke Gemeinschaft mit über<br />
1.600 Standorten und einem Einkaufsvolumen<br />
von 1,3 Mrd. Euro.<br />
„Langfristig wird es<br />
Küchenquelle darum gehen,<br />
für seine Kunden die komplette<br />
Einrichtungs-Planung zu<br />
übernehmen.“<br />
Jürgen Feldmann<br />
„Die Zielgruppen-Ansprache<br />
von unseren Händlern und von<br />
Küchenquelle überschneidet<br />
sich gar nicht.“<br />
Daniel Borgstedt<br />
Dies habe Mikhail Nikitin und Christian<br />
Neusser überzeugt. Beide Geschäftsführer<br />
der Home-Furniture Group und<br />
der Küchen Quelle GmbH freuen sich<br />
auf eine erfolgreiche gemeinsame Zukunft:<br />
„Die Zusammenarbeit mit Alliance<br />
steigert unsere Wertschöpfung,<br />
da wir schneller Lieferanten und neue<br />
Produkte in unser Sortiment integrieren<br />
können. So freuen wir uns sehr<br />
über diese Mitgliedschaft und darauf,<br />
unsere Kundinnen und Kunden damit<br />
noch besser bedienen zu können.“<br />
Der Küchenspezialist gehe damit den<br />
nächsten wichtigen Schritt in Richtung<br />
Zukunft: Küchenquelle wolle weiter<br />
wachsen und seinen Kunden für die<br />
Realisierung ihres Küchentraums das<br />
bestmögliche Produktportfolio bieten.<br />
Mittelfristig soll das Angebot dazu zusätzlich<br />
auch durch küchenarrondierende<br />
Möbel ergänzt werden.<br />
Mit diesem Ziel gehe der Bedarf an<br />
weiteren kompetenten Küchenberatern<br />
einher: Küchenquelle will mit einem verstärkten<br />
Team bundesweit die Nachfrage<br />
nach individuell maßgestalteten<br />
Qualitätsküchen im mittleren und oberen<br />
Segment noch besser bedienen.<br />
Dem Beitritt zu Alliance sind intensive<br />
Gespräche zwischen Christian Neusser,<br />
Jürgen Feldmann und Daniel<br />
Borgstedt sowie Kai Buchheister,<br />
Prokurist und Einkaufsleiter beim<br />
Alliance-Verband für den Bereich<br />
Küchen, vorausgegangen.<br />
„Der Alliance-Verband gewinnt mit<br />
Küchenquelle einen sehr umsatzstarken<br />
Gesellschafter und kann damit<br />
seine Verhandlungsposition in der<br />
Branche ausbauen. Die große Bekanntheit<br />
und der gute Ruf von Küchenquelle<br />
wird mit Sicherheit auch<br />
weitere potenzielle Gesellschafter von<br />
unseren vielen Vorteilen überzeugen“,<br />
so Jürgen Feldmann.<br />
„Genau dieser geplante<br />
Marktplatz von Küchenquelle<br />
kann eine Synergie sein, bei<br />
der wir sagen: Ja!“<br />
Jürgen Feldmann<br />
Kai Buchheister Christian Neusser Mikhail Nikitin<br />
30 Unternehmen<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022
Das Hintergrund-Interview mit Jürgen Feldmann und Daniel Borgstedt:<br />
Viele Bausteine für die Lead-Generierung<br />
MM: Können Sie die Vorteile des Beitritts für beide<br />
Seiten noch etwas konkretisieren?<br />
Jürgen Feldmann: Sehr gerne. Der von Küchenquelle<br />
mit 120 Mio. Euro angegebene VK-Umsatz ist für uns<br />
natürlich ein großer Schritt, um schnell weiter zu wachsen<br />
und im Segment Küche auch zukünftig eine gewichtige<br />
Rolle in der Einkaufspolitik zu spielen. Denn<br />
es war ja immer unser Anspruch, 10% des Inlandsumsatzes<br />
bei unseren einzelnen Lieferanten zu erzielen.<br />
Die zweite Seite ist, dass man sich regelmäßig über<br />
Vermarktungsprozesse austauscht. Diesbezüglich ist<br />
Küchenquelle mit seinem Direktvertrieb und der Art<br />
und Weise, wie sie an Leads bzw. Kunden herankommen,<br />
schon sehr vorbildlich im Markt unterwegs.<br />
Sicher sind die Konditionen in einigen Jahren auch<br />
noch sehr wichtig – aber viel wichtiger wird dann sein,<br />
wo die Händler ihre Kunden herbekommen.<br />
Bezüglich der Lead-Generierung gibt es im Markt eine<br />
enorme Dynamisierung der Player und der Konzepte.<br />
Daher sind Partner, die diesen Vermarktungs- und Digitalisierungs-Prozess<br />
perfektioniert haben, für uns<br />
sehr wertvoll.<br />
Umgekehrt kann Küchenquelle seinen Einkauf – und<br />
damit den Gewinn – optimieren. Hinter Küchenquelle<br />
stecken starke Investoren. Da das Unternehmen eine<br />
Umstrukturierung durchlaufen hat, war das natürlich<br />
die Haupt-Motivation. Über uns bekommt Küchenquelle<br />
jetzt einen zusätzlichen Einkauf, der alle Zahlen,<br />
Daten und Fakten hat und weiß, was man am besten<br />
einkaufen soll bzw. muss.<br />
Darüber hinaus war entscheidend, dass auch Küchenquelle<br />
das Ziel hat, weiter zu wachsen und dazu sein<br />
Möbelangebot ausweiten will. Das wird zunächst das<br />
Thema Dining sein, aber man wird sich auch mit<br />
Raumteilungs- oder Schlaf-Systemen beschäftigen.<br />
Denn es gibt nichts Besseres, als wenn ich als Verkäu-<br />
fer beim Endkunden zuhause bin – dann habe ich ganz<br />
andere Möglichkeiten: Da noch etwas Tolles für die<br />
Garderobe und dort noch etwas für<br />
das Bad. Langfristig wird es<br />
Küchenquelle schon darum<br />
gehen, für seine Kunden<br />
die komplette Einrichtungs-Planung<br />
zu übernehmen.<br />
Nicht zuletzt haben wir uns sofort gut verstanden, weil<br />
wir alle jung und modern denken – auch insofern<br />
passt Küchenquelle also perfekt zu uns.<br />
MM: Auch wenn nur von Alliance die Rede ist, impliziert<br />
dies doch immer auch die Gemeinschaft<br />
mit Küchenring und KüchenTreff.<br />
Daniel Borgstedt: Natürlich – das muss man als Einheit<br />
sehen, obgleich alle drei Verbände gesellschaftlich<br />
strikt getrennt bleiben. Das eine Segment kann ja<br />
nicht bestraft werden, wenn das andere nicht läuft.<br />
Zumal unsere Händler gewinnausschüttungs- und<br />
kostenorientiert sind und wir die Strukturen im Verband<br />
nicht aufblähen wollen.<br />
Dennoch haben wir nur einen Einkauf und auch unsere<br />
Konzeptionen sind teilweise schon übergreifend.<br />
Davon profitiert natürlich auch Küchenquelle.<br />
„Küchenquelle ist für uns ein<br />
großer Schritt, um schnell weiter<br />
zu wachsen und auch künftig<br />
eine gewichtige Rolle zu spielen.“<br />
Jürgen Feldmann,<br />
Daniel Borgstedt<br />
MM: Die Eigenmarken aber ausgenommen?<br />
Feldmann: Richtig. Küchenquelle vermarktet anders:<br />
Die verkaufen Küchen von Häcker oder Nobilia<br />
– denn die Handelsmarke sind sie selber.<br />
Unsere Handelsmarken und die dazugehörigen Ver-<br />
marktungs-Konzepte – die auch sehr digital ausgerich-<br />
tet sind – sind ausschließlich den stationären Fach-<br />
händlern vorbehalten. So ist es auch ganz klar<br />
besprochen.<br />
Darüber hinaus ist Küchenquelle letztlich ein Kunde<br />
wie ein 200-qm-Händler auch – mit den gleichen Kon-<br />
ditionen und den gleichen Sortimenten.<br />
MM: Und wie bewerten Sie ansonsten die Wettbewerbssituation<br />
zu Ihren Händlern?<br />
Borgstedt: Ich beschäftige mich seit Jahren mit dem<br />
Marktumfeld von Küchenhändlern und habe noch<br />
nie von irgendwem gehört, dass Küchenquelle ihm<br />
öfter in die Quere kommt. Das ist auch ausgeschlossen,<br />
da sich die Zielgruppen-Ansprache gar nicht<br />
überschneidet.<br />
Wir haben das Thema auch in der Erfa-Gruppe angesprochen<br />
und rundgeschrieben – es kam nicht eine<br />
einzige negative Meldung zurück.<br />
MM: Gerade erst hat Küchenquelle auf eine neue<br />
Webseiten-Technologie umgestellt, um sich noch<br />
stärker als Küchen-Spezialist in allen Facetten zu<br />
etablieren – bis hin zur Entwicklung eines Web-<br />
Marktplatzes für den Küchenkauf. Diese Plattform<br />
dann mit Alliance-, Küchenring- und KüchenTreff-<br />
Händlern zu bespielen, wäre doch geradezu eine<br />
Win-win-Situation par excellence ...<br />
Feldmann: Ja, das ist in der Tat ein Punkt, bei dem<br />
Küchenquelle schon recht weit ist. Die digitale Transformation<br />
ist auch bei Alliance sehr weit fortgeschritten,<br />
aber Küchenquelle beschäftigt sich schon sehr<br />
lange damit. Deswegen kann genau das für uns eine<br />
Synergie sein, bei der wir sagen: Ja, wir können uns<br />
vorstellen, mit dabei zu sein.<br />
Allerdings arbeiten wir derzeit selbst sehr intensiv an<br />
den Themen Marktplatz und Online-Vermarktung.<br />
Trotzdem kann man darüber nachdenken, wenn sich<br />
bei Küchenquelle etwas ergibt.<br />
Bei uns ist das ein Prozess. Alliance und Küchenring<br />
haben jetzt eine Kooperation mit Lieblingsküchen gestartet,<br />
die extrem vernetzt sind und sehr viele Leads<br />
im Netz generieren. Das ist beispielsweise so ein kleiner<br />
Baustein. Es gibt aber noch viele andere Player,<br />
die das Thema gut beherrschen.<br />
Und eines ist klar: Mit einem einzigen<br />
solchen Ansatz werden wir<br />
uns nie zufrieden geben,<br />
sondern das Thema Lead-<br />
Generierung wird bei uns<br />
aus vielen Bausteinen bestehen.<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022<br />
Jürgen Feldmann<br />
Daniel Borgstedt<br />
Unternehmen 31
BASF zum Green Deal:<br />
Wie man den CO 2<br />
-Fußabdruck<br />
von Möbeln reduzieren kann<br />
Home24 wächst profitabel<br />
Die Home24 SE erzielte 2021 einen Umsatz von 615,5 Millionen Euro. Das bedeutet<br />
ein währungsbereinigtes Wachstum von 27%. Davon entfielen 501,4 Millionen Euro<br />
auf Europa (+29%), Brasilien erwirtschaftete 114,2 Millionen Euro (+21%). Zwar hat<br />
sich das Wachstum durch eine Normalisierung der Nachfrage und aufgrund der hohen<br />
Wachstumsraten des Vorjahres im Jahresverlauf verlangsamt, aber auch im vierten<br />
Quartal des Geschäftsjahres erzielte home24 weiterhin stabile Umsätze im Vergleich<br />
zum Vorjahr.<br />
Das bereinigte EBITDA beläuft sich auf 1,4 Millionen Euro. Home24 konnte damit<br />
nach eigener Aussage seine Kernprofitabilität trotz anspruchsvollen Marktumfelds<br />
beibehalten. Ein weiteres Ziel für 2021 sei die Steigerung des positiven Einkaufserlebnisses<br />
für Kundinnen und Kunden gewesen. Insbesondere durch eine Verbesserung<br />
der Warenverfügbarkeit in den Zentrallagern konnten Bestellungen schneller<br />
und verlässlicher ausgeliefert werden. Dies habe für eine stärkere Unabhängigkeit<br />
bei globalen Verzögerungen und Engpässen gesorgt.<br />
Gleichzeitig hat das Unternehmen mit der Übernahme des Wohn-Accessoires-Experten<br />
Butlers zum 1. April 2022 und dem kuratierten Marktplatz für Dritthändler ab<br />
Sommer 2022 strategische Impulse für zukünftiges Wachstum gesetzt. Die Übernahme<br />
von Butlers wurde am 1. April 2022 erfolgreich abgeschlossen, nachdem die<br />
Kartellbehörden in Deutschland und Österreich den Erwerb genehmigt haben.<br />
• Was bedeutet der europäische<br />
Grüne Deal für die Möbelindustrie?<br />
• Wie kann die Möbelindustrie beim<br />
Thema CO 2<br />
-Einsparung stärker<br />
zusammenarbeiten?<br />
Diese Fragen beantwortet BASF in ihrem neuesten Video-<br />
Expertengespräch.<br />
Die Experten und Themen dieser Folge:<br />
Hier geht‘s zum<br />
Video-Beitrag mit<br />
Ulf Rebenschütz im<br />
BASF Expertenprofil<br />
auf moebelmarkt.de:<br />
Ulf Rebenschütz (Foto), Geschäftsführer<br />
des Europa Möbel-Verbunds (EMV),<br />
spricht über Transparenz und Produktsiegel.<br />
Dr. Martin Baumert und Dr. Daniel<br />
von Nessen von BASF stellen eine einfache<br />
Methode zur Verringerung des<br />
CO 2<br />
-Fußabdrucks mit Best-Practice-<br />
Beispielen vor.<br />
Foto: XXXLutz<br />
XXXLutz: Umbau in Friedrichshafen, Brand in Essen<br />
XXXLutz hat sein Möbelhaus im Bodensee-Center Friedrichshafen wieder eröffnet. In der<br />
Rekord-Umbauzeit von nicht einmal sechs Monaten ist in der Ailinger Straße nach Angaben<br />
des Unternehmens ein nahezu komplett neues und digitales Möbelhaus entstanden.<br />
Das inhabergeführte Unternehmen hat in den Komplettumbau der vergangenen Monate in<br />
Friedrichshafen rund 10 Mio. Euro investiert. Die Zahl der Mitarbeiter ist von 160 auf 200<br />
angewachsen. Auf der baulich veränderten und neu konzipierten Verkaufsfläche von fast<br />
26.000 Quadratmetern präsentiert das Möbelhaus mit dem Roten Stuhl (Foto) seinen Kunden<br />
alles rund ums Einrichten.<br />
Die Kunden von XXXLutz Kröger in Essen brauchen dagegen Geduld: Bei einem Großbrand<br />
in einem rund 2.400 Quadratmeter großen Möbellager wurden Mitte März Waren „aus hunderten<br />
Kommissionen“ zerstört. Bei dem Feuer ist das Lager an der Zeche Katharina in<br />
Kray vollständig abgebrannt. Die Feuerwehr konnte in einem stundenlangen Einsatz zumindest<br />
die angrenzende größere Halle retten. Außerdem gab es offenbar keine Verletzten.<br />
Das 30 mal 80 Meter große Gebäude, in dem auf mehreren Etagen Möbel gelagert waren,<br />
ist nach Angaben der Essener Feuerwehr jedoch ein „Totalverlust“. Bei den Löscharbeiten<br />
mussten auch Teile der brennenden Halle abgerissen werden. Die Schäden in dem benachbarten<br />
Gebäude seien noch nicht absehbar. Auch hier sind offenbar Möbel durch Rauch,<br />
Löschwasser oder Schmutz beschädigt worden. Durch den Vollbrand entstand ein Schaden<br />
in Millionenhöhe.<br />
32 Unternehmen<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022
Otto 2021 mit<br />
großem Plus<br />
Im Geschäftsjahr 2021/22 hat die Einzelgesellschaft<br />
Otto ein Umsatzplus von 13% auf 5,124 Mrd. Euro<br />
erzielt. Die Anzahl der aktiven Kunden nach Unternehmensangaben<br />
stieg von 9,9 Mio. auf 11,5 Mio.<br />
Zum Wachstum des Hamburger Internet-Händlers<br />
trug auch die Zahl von Marktplatzpartnern bei, die<br />
von 1.000 auf 3.500 stieg. Rechnet man zum eigenen<br />
Handels- und Provisionsgeschäft das auf der<br />
Plattform otto.de von Partnern generierte Umsatzvolumen<br />
hinzu, erzielte Otto einen Umsatz von 6,972<br />
Mrd. Euro. Insgesamt finden Kunden auf otto.de<br />
mittlerweile über 10 Mio. Produkte, davon 7,5 Mio.<br />
über die Marktplatz-Partner. Im Bereich Home & Living<br />
habe man insbesondere im ersten Corona-Jahr<br />
ein enormes Wachstum verzeichnet, erklärte Marc<br />
Opelt, Vorsitzender des Bereichsvorstands der Otto<br />
Grafik: Otto<br />
GmbH & Co. KG, bei der Pressekonferenz des Unternehmens.<br />
„Wir sind in den Segmenten auch weiter<br />
kraftvoll gewachsen, aber nicht mehr so stark wie im ersten Jahr der Pandemie.“ Inzwischen habe sich der Kundenbedarf etwas verändert. So seien Textilien<br />
wieder stärker in den Vordergrund gerückt. Die aktuelle Situation auf den Beschaffungsmärkten sieht Opelt mit Blick auf die Bandbreite der Otto-Lieferanten entspannt:<br />
„Im Moment haben wir eine sehr gute Lieferfähigkeit auch bei Home & Living-Produkten, weil wir immer auch Alternativprodukte anbieten können.“<br />
Hettich mit Umsatzsprung<br />
Die Hettich-Unternehmensgruppe, einer der größten Hersteller von Möbelbeschlägen weltweit mit Hauptsitz in<br />
Kirchlengern, hat im Jahr 2021 einen Umsatz von rund 1,35 Mrd. Euro erwirtschaftet. Das sind über 26% mehr als<br />
im Vorjahr. Der Auslandsanteil lag bei 74%. Etwa 79 Mio. Euro hat Hettich global in neue Produkte, Gebäude und<br />
Maschinen investiert. Aktuell sind rund um den Globus über 7.400 Personen bei Hettich tätig, davon mehr als die<br />
Hälfte in Deutschland.<br />
Wie der gesamte Markt stand auch die Hettich-Unternehmensgruppe in 2021 vor vielfältigen Herausforderungen.<br />
„Manchmal fehlte Rohmaterial, die Lieferketten waren verstopft oder die Kapazitäten erschöpft“, informierte<br />
Sascha Groß, Geschäftsführer Hettich-Holding. Die Zerstörung der eigenen Galvanikanlagen in Berlin hat das<br />
Unternehmen zu Beginn des Jahres 2021 zudem besonders gefordert. Hinzu kamen teilweise explosionsartig<br />
steigende Kosten für Rohmaterial und Logistik. Inzwischen folgen auch zunehmend hohe Energiepreise. „Unsere<br />
Kunden hätten gerne noch mehr Bestellungen bei uns platziert. Uns war es jedoch wichtig, in diesen herausfordernden<br />
Zeiten ein zuverlässiger und transparenter Partner zu bleiben“, berichtet Groß.<br />
Material- und Lieferengpässe, hohe Kostensteigerungen und volatile Corona-Restriktionen werden das Unternehmen<br />
weiterhin begleiten. „Hier heißt es für uns alle in der Prozesskette – von unseren Lieferanten und Partnern über uns bei<br />
Hettich bis hin zu unseren Kunden und den Endverbrauchern, mit diesen verantwortungsbewusst und lösungsorientiert umzugehen.<br />
Die Belastungen kann niemand in der Prozesskette alleine stemmen“, betont Jana Schönfeld, Geschäftsführerin<br />
Hettich-Holding. Hettich greife dabei auf ein zuverlässiges Netzwerk aus Partnern und Lieferanten zurück und sei fest entschlossen,<br />
„mit seinen Kunden großartige Einrichtungslösungen für viele Menschen in aller Welt zu erschaffen“.<br />
Jana Schönfeld, Geschäftsführerin<br />
Hettich-Holding.<br />
Foto: Hettich<br />
Garant: Erneut deutliches Umsatzplus<br />
Im achten Jahr in Folge konnte die Garant Gruppe aus Rheda-Wiedenbrück ihren nachhaltigen<br />
Wachstumskurs fortsetzen. Die Verbundgruppe beschließt das Geschäftsjahr 2021<br />
mit einem Umsatzplus von 8,1 Prozent zum Vorjahr. Das Umsatzwachstum erstreckt sich<br />
über alle Geschäftsfelder: Küche, Schlafen, Wohnen und das SHK-Handwerk.<br />
Mit diesem Gesamtwachstum sattelt die Garant Gruppe in Deutschland auf dem Rekord-<br />
Vorjahr (+15,5 %) auf. Wieder sind alle Geschäftsfelder der Verbundgruppe gewachsen –<br />
am stärksten zeigt sich der Garant Spezialverband Küchen Areal mit einem erneuten zweistelligen<br />
Umsatzplus im Vergleich zum Vorjahr.<br />
Dass die Garant Gruppe trotz der pandemiebedingten Schwierigkeiten das Jahr 2021 erneut<br />
deutlich über dem Gesamtmarktniveau abschließen konnte und auch für die Zukunft<br />
gut aufgestellt ist, führt Geschäftsführer Torsten Goldbecker auf die starke Positionierung<br />
der Fachgeschäfte und die Innovationskraft der Verbundgruppe als Ganzes zurück. Daneben<br />
habe auch die gezielte Unterstützung vor Ort und die Kraft der wachsenden Gemeinschaft<br />
eine entscheidende Rolle gespielt, wie Geschäftsführer Jens Hölper ergänzt.<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022<br />
Torsten Goldbecker und Jens Hölper (v.l.): „Hier ist eine starke Basis<br />
vorhanden, um Innovationen voranzutreiben und weiterzuwachsen –<br />
für die einzelnen Verbandsmitgleider und als ‚Garant Familie‘.“<br />
Unternehmen 33
Poltrona Frau: Limitierter<br />
Design-Sessel zum Jubiläum<br />
Der italienische Hersteller Poltrona Frau feiert sein 110-jähriges Bestehen mit<br />
einem einzigartigen und exklusiven Sessel, der in Zusammenarbeit mit dem<br />
Markenkünstler Felipe Pantone entstanden ist. Der argentinisch-spanische<br />
Künstler hat dafür den Sessel Archibald, eines der berühmtesten Modelle der<br />
Marke, im Stil seiner grenzüberschreitenden Kunst völlig neu erfunden.<br />
Felipe Pantone ist bekannt für seine Fresken, Wandmalereien, Gemälde und<br />
Skulpturen, die eine „analoge Vergangenheit und eine digitalisierte Zukunft“<br />
vereinen. Dies hat er auch auf einen völlig neu erfundenen „Archibald“ angewandt.<br />
Die rätselhafte Form des Archibald, der erstmals 2009 von Jean-Marie<br />
Massaud entworfen wurde, und der hypermoderne künstlerische Stil von Pantone<br />
treffen aufeinander, um ein radikal neues Designobjekt zu schaffen, das<br />
nach eigener Aussage ein neues Kapitel für die Traditionsmarke einläutet.<br />
„Wir haben uns für Archibald als Basis für meine Arbeit entschieden, weil das<br />
Gestell so minimalistisch ist, aber auch wegen der einzigartigen Merkmale wie<br />
den Armlehnen des Stuhls und den Details an der Rückenlehne. Die Idee war,<br />
ein sehr minimales und ikonisches Design zu verwenden und es meinen Grafiken<br />
gegenüberzustellen, die sehr laut und sehr dynamisch sind“, so Pantone.<br />
In Anlehnung an das 110-jährige Jubiläum von Poltrona Frau in diesem Jahr<br />
werden nur 110 Exemplare der „Archibald Limited Edition“ hergestellt. Jeder<br />
Sessel wird mit einer maßgefertigten Hülle aus Pelle Frau Impact Less Leder,<br />
einem signierten Echtheitszertifikat und einem speziellen Lederreinigungsset<br />
geliefert. Außerdem wird ein handgefertigtes, maßstabsgetreues Miniaturmodell<br />
des Sessels aus Leder zum Kauf angeboten, um Fans von Felipe Pantone<br />
und Pelle Frau die Möglichkeit zu geben, ein Produkt dieser besonderen Zusammenarbeit<br />
zu besitzen.<br />
Der Künstler Felipe Pantone hat zum<br />
110-jährigem Jubiläum von Poltrona Frau<br />
den Sessel „Archibald“ neu gestaltet.<br />
Foto: Poltrona Frau<br />
MöbelFirst.de meldet Rekordergebnis<br />
Der Online-Anbieter MöbelFirst.de hat im Geschäftsjahr<br />
2021 ein Rekordergebnis erzielt: Wie<br />
die Plattform für stationäre Fachmöbelhändler und<br />
hochwertige Einrichtungsmarken mitteilt, konnte<br />
sie ihr Transaktionsvolumen um 50% steigern. Die<br />
Anzahl der angeschlossenen Händler wuchs auf<br />
über 360 Filialen. Zahlreiche hochwertige Einrichtungsmarken<br />
wie Walter Knoll, COR und Hülsta<br />
haben sich der Plattform angeschlossen. Die Retourenquote<br />
verringerte sich nach Unternehmensangaben<br />
weiter auf 1,5%. Die Anzahl der Mitarbeiter<br />
wuchs auf 14. Das Wachstum ist dabei weiterhin<br />
profitabel erwirtschaftet worden, wie die<br />
Geschäftsführenden Gesellschafter Christoph Ritschel<br />
und Dennis Franken betonen.<br />
Für das Jahr 2022 plant die Geschäftsleitung ein<br />
Wachstum auf gleichem Niveau. Dazu sollen das<br />
Team weiter ausgebaut und neue Marketingaktivitäten<br />
forciert werden. Auch das Sortiment werde<br />
durch den Ausbau der Zusammenarbeit mit Bestandshändlern<br />
und der Gewinnung von neuen<br />
Partnern in Deutschland, Österreich und den Niederlanden<br />
stetig gesteigert. Der Fokus liege dabei<br />
weiter im Fach- und Premiumsegment.<br />
Ikea: Solarenergie und Sauna-Kollektion<br />
Ikea investiert in den Aufbau von Photovoltaik-Anlagen in Deutschland und Spanien. Ingka<br />
Investments, die Investmentgesellschaft der Ingka Gruppe, stellt hierfür rund 340 Millionen<br />
Euro bereit. Das Unternehmen erwirbt damit neun Photovoltaik-Projekte vom Solarkraft-Spezialisten<br />
Enerparc. Viele der Ikea-Standorte in Deutschland sind bereits mit Photovoltaik-Anlagen<br />
ausgestattet und versorgen den eigenen Betrieb mit erneuerbarer Energie.<br />
Die Ingka Gruppe möchte nun langfristig die Nutzung erneuerbarer Energien<br />
beschleunigen. Zukünftig sollen alle Ikea-Einrichtungshäuser und Lager in den beiden<br />
Ländern mit Solarenergie versorgt werden können. Die Projekte sollen 2023 abgeschlossen<br />
werden. Die Energiekapazität der Parks wird sich zusammensetzen aus 300 MW verteilt<br />
auf vier Projekte in Deutschland und 140 MW verteilt auf fünf Projekte in Spanien. Die<br />
erwartete Produktion der Photovoltaik-Anlagen in Deutschland und Spanien entspricht<br />
dem Stromverbrauch von rund 140.000 europäischen Haushalten.<br />
Außerdem hat sich die schwedische Möbelhauskette mit dem finnischen Lifestyle-<br />
Designhaus Marimekko zusammengetan, um eine gemeinsame Kollektion zu entwickeln.<br />
Wie Ikea mitteilt, soll dabei das Sauna-Erlebnis als wichtiger Bestandteil der nordischen<br />
Lebensart erkundet werden. Die Produkte sollen geprägt sein von Gegensätzen wie heiß<br />
und kalt, schlicht und auffällig, verspielt und ruhig. Dadurch entstehe ein einzigartiges<br />
Wellness-Erlebnis, „wenn wir im Alltag mal wieder eine kleine Auszeit brauchen“. Die limitierte<br />
Kollektion ist voraussichtlich im März 2023 bei Ikea erhältlich.<br />
Foto: Ikea<br />
34 Unternehmen<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022
Anzeige<br />
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Goldenes M für Röhr-Bush<br />
Das Unternehmen Röhr-Bush aus Rietberg ist neues Mitglied der Deutschen<br />
Gütegemeinschaft Möbel (DGM). Der Hersteller von Büromöbeln<br />
und Jugendzimmern hat die Einhaltung aller allgemeinen sowie<br />
segmentspezifischen Anforderungen der Güte- und Prüfbestimmungen<br />
RAL-GZ 430 in unabhängigen Laboruntersuchungen nachgewiesen<br />
und wird daher von der DGM mit dem RAL Gütezeichen „Goldenes M“<br />
ausgezeichnet – dem umfassendsten Nachweis über Möbelqualität in<br />
Europa.<br />
Im Jahr 1953 legten Gerhard Röhr sen. und Konrad Driftmeier den<br />
Grundstein für das Unternehmen Röhr-Bush, das sich heute über<br />
350.000 qm Betriebsgelände im ostwestfälischen Rietberg-Mastholte<br />
erstreckt. 130.000 qm davon sind Produktionsfläche. Hier werden jährlich<br />
rund 48.000 Einrichtungen für Jugendzimmer und 40.000 Büromöbel<br />
gefertigt und montiert, allesamt individuell konfigurierbar und ab sofort<br />
noch strenger qualitätsgeprüft, um Endverbrauchern rundum sichere<br />
und nachhaltige Lösungen anbieten zu können. Insgesamt beschäftigt<br />
Röhr-Bush 170 Mitarbeiter.<br />
DIE GARTENLIFESTYLE-MESSE<br />
KÖLN, 19.−21.06.2022<br />
ORDERED<br />
@SPOGA+GAFA<br />
Michael Frink (l.), Geschäftsführer von Frink Business, überreicht die Urkunde<br />
an Andreas Hesse, Inhaber von Möbel Hesse. Foto: Frink Business<br />
Kunden- und serviceorientiertes<br />
Möbelhaus 2022<br />
Im Januar 2022 wurden die Gewinner der Aktion „Kunden- und serviceorientiertes<br />
Möbelhaus 2022“ erneut ausgezeichnet. Laut Michael Frink, Geschäftsführer<br />
der Frink Business GmbH, der die Aktion in Kooperation mit<br />
dem Ritthammer Verlag bereits seit 2004 durchführt, nahmen diesmal insgesamt<br />
95 Möbelhäuser an der für den Möbelhandel sehr bedeutenden Aktion<br />
teil. Insgesamt wurden wieder rund 2.000 Verkäuferinnen und Verkäufer getestet.<br />
Gewonnen haben am Ende 16 Möbelhäuser, die sich den geforderten<br />
Kriterien erfolgreich gestellt und die Auszeichnung nach dem inzwischen internationalen<br />
QfB-Standard erworben haben.<br />
„Trotz der Sondersituation, dass sich das Thema Corona jetzt schon im zweiten<br />
Jahr ausgebreitet hat, können wir feststellen, dass sich unverändert ein<br />
professioneller Kundenumgang positiv für das Erlebnis Möbelhaus auswirkt.<br />
Die Bevölkerung ist froh, dass sie wieder ins Möbelhaus gehen kann, um sich<br />
das Zuhause nett zu gestalten, und diese Chance kann man professionell im<br />
Verkauf nutzen“, so Frink.<br />
Im Umgang mit den Kunden hat man sich auch gut auf die jüngeren Kundengruppen<br />
eingestellt. Aufgrund der guten Leistungen der ausgezeichneten<br />
Möbelhäuser fand die Urkundenübergabe erneut auf der Verkaufsfläche<br />
der ausgezeichneten Möbelhäuser statt.<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022<br />
Wir freuen uns darauf,<br />
Angebot und Nachfrage<br />
endlich wieder zusammenzubringen.<br />
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Dekoration, Grill und BBQ, Pflanzen und Technik sowie Spiel im Garten<br />
steht dieses Mal der Megatrend „Nachhaltige Gärten“ im Fokus.<br />
Außerdem wird die spoga+gafa 2022 erstmals um ein digitales Angebot<br />
erweitert. Damit stehen nicht nur während, sondern auch nach der<br />
Messe viele spannende Inhalte auf Abruf zur Verfügung. Für Sie<br />
bedeutet das: noch mehr Strahlkraft und Reichweite.<br />
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SICHERN!
Der <strong>Möbelmarkt</strong> in Frankreich<br />
Ernüchterung nach Höhenflug<br />
Erst die Pandemie, dann die Ukraine-Krise: Auch die französische Möbelbranche steckt aktuell vor<br />
großen Herausforderungen. Wie wirken sich Unsicherheiten, Preissteigerungen und Probleme bei der<br />
Beschaffung auf den wichtigsten Export-Markt deutscher Möbelhersteller aus, wie reagieren die<br />
Verbraucher? Die Studie „Meubloscope 2022“ gibt Aufschluss über die aktuelle Lage im Nachbarland.<br />
„Die Franzosen lassen es sich gut gehen“:<br />
Dieser Satz in der jüngsten Marktstudie<br />
„Meubloscope 2022“ des Instituts<br />
der französischen Möbelindustrie<br />
(IPEA) beschreibt eine Situation, die vor<br />
kurzem noch optimistische Prognosen<br />
rechtfertigte. Die Bereitschaft der Verbraucher,<br />
in ihre eigenen vier Wände<br />
und dabei auch in hochwertige Produkte<br />
zu investieren, war nach den Lockdowns<br />
der vergangenen Jahre anhaltend<br />
groß.<br />
Seit dem 24. Februar 2022 jedoch ist<br />
die Welt eine andere. Der Ukraine-Krieg<br />
führt zu einer großen Verunsicherung<br />
der Verbraucher, die mit dauerhaft steigenden<br />
Energiepreisen und einem Verlust<br />
ihrer Kaufkraft durch die wachsende<br />
Inflation kämpfen. Während der<br />
Möbelumsatz in Frankreich 2021 erstmals<br />
die Marke von 14 Mrd. Euro überschritt<br />
(ein Plus um mehr als 14% gegenüber<br />
2020), sind die Aussichten für<br />
das laufende Jahr angesichts der aktuellen<br />
Entwicklungen ungewiss.<br />
Dabei waren die Rahmenbedingungen<br />
eigentlich gut. Der Wert des Wohnens<br />
ist während der Pandemie wieder ins<br />
Bewusstsein der Franzosen gerückt,<br />
der Wunsch nach Renovierung und<br />
Neuanschaffung sollte auch 2022 ein<br />
Umsatztreiber werden. Der Vergleich<br />
mit dem Jahr 2019 belegt den Trend:<br />
2021 wuchs der französische <strong>Möbelmarkt</strong><br />
gegenüber dem Vor-Corona-Jahr<br />
um 8,8%, was einem Wertzuwachs von<br />
über 1 Mrd. Euro entspricht. „Die Haushalte<br />
sind bereit, mehr in ihre Möbel zu<br />
investieren“, heißt es in der IPEA-Studie,<br />
zumal die Franzosen seit Beginn<br />
der Pandemie 100 Mrd. Euro zusätzlich<br />
auf die Bank gebracht hätten.<br />
14 Mrd. €<br />
Erstmals hat der<br />
Möbelumsatz in<br />
Frankreich 2021 die<br />
14-Mrd.-Marke<br />
überschritten.<br />
Höhere Preislagen angestrebt<br />
Der Nachholbedarf der französischen<br />
Verbraucher war, ähnlich wie in<br />
Deutschland, sowohl nach der ersten<br />
als auch nach der zweiten Lockdown-<br />
Welle zu spüren: So verzeichnete der<br />
Markt im Juni und Juli 2021 ein Wachstum<br />
von 2,7% bzw. 6,8% auf der<br />
Grundlage der bereits hohen Benchmarks<br />
von 2020 (+37,7% im Juni 2020<br />
und +15,7% im Juli). Dabei war auch<br />
2021 zu beobachten, dass sich die Verbraucher<br />
auch im Nachbarland in Richtung<br />
höherer Preislagen orientierten.<br />
Küche, Wohnzimmer, Garten, Bad und<br />
Bett: Sowohl Fachhändler als auch Möbelhändler<br />
im mittleren und oberen<br />
Preissegment profitierten von der Entwicklung.<br />
Doch die kommenden Monate könnten<br />
einen Dämpfer bringen: Inflationsdruck,<br />
Energiekosten, Kaufkraftrückgang und<br />
der Wunsch, wieder mehr Geld für das<br />
Reisen auszugeben, könnten die positive<br />
Entwicklung des <strong>Möbelmarkt</strong>es<br />
bremsen, zumal die Branche mit einem<br />
starken Anstieg der Einkaufspreise<br />
rechnen muss. „Wenn sich der prognostizierte<br />
Rückgang der Kaufkraft tatsächlich<br />
bewahrheitet, werden viele<br />
Haushalte, vor allem die weniger wohlhabenden,<br />
ihre Ausgaben umschichten<br />
müssen, was zu Lasten der Wohnungseinrichtung<br />
gehen wird“, heißt es im<br />
„Meubloscope“. Es sei denn, die Verbraucher<br />
nutzten die sehr hohen Sparbeträge<br />
der letzten Monate, die nur geringe<br />
Erträge abwerfen, um ihre<br />
Kaufkraft zu erhalten. Der Indikator der<br />
Anschaffungsneigung liegt zwar noch<br />
immer leicht über seinem langfristigen<br />
Durchschnitt, war jedoch bereits in der<br />
zweiten Jahreshälfte 2021 tendenziell<br />
rückläufig, während die Sparneigung<br />
deutlich zunahm.<br />
Energiesparen liegt im Trend<br />
Aktuell wollen 7,6% der Hausbesitzer in<br />
Frankreich ihre Heizsysteme wechseln,<br />
15,1% planen Maßnahmen zur Wärmedämmung,<br />
um Energie zu sparen –<br />
Grafik 1: Umsatzverteilung nach<br />
Warengruppen in Frankreich 2021<br />
(in Mrd. Euro/Veränderung zum Vorjahr in %)<br />
Bettwaren/<br />
Matratzen<br />
1,86 Mrd. €<br />
+ 12,8%<br />
Polstermöbel<br />
2,61 Mrd. €<br />
+ 17,5%<br />
Gartenmöbel<br />
0,65 Mrd. €<br />
+ 14,5%<br />
Geld, das für die Anschaffung neuer<br />
Möbel voraussichtlich fehlen wird. Die<br />
Preise für Einfamilienhäuser dürften zudem<br />
erheblich unter Druck geraten, da<br />
deren Baugenehmigungen in den kommenden<br />
Jahren um den Faktor 3 verringert<br />
und stattdessen verstärkt Anreize<br />
für Mehrfamilienhäuser geschaffen werden<br />
sollen. Auch das strapaziert die<br />
Einrichtungs-Budgets.<br />
Profitiert haben von der Einrichtungsfreude<br />
der Franzosen zuletzt alle Vertriebsformen,<br />
von kleinen unabhängigen<br />
Geschäften über die Discount-Größen<br />
bis zu den Online-Marktplätzen. Zwar<br />
Badmöbel<br />
0,55 Mrd. €<br />
+ 10,5%<br />
Einbauküchen<br />
4,18 Mrd. €<br />
+ 19,5%<br />
Wohnmöbel<br />
4,7 Mrd. €<br />
+ 9,3%<br />
startet die Kundenreise meist im Netz,<br />
doch fast 90% der Möbelkäufe werden<br />
nach wie vor im stationären Handel getätigt.<br />
Während die Verkaufszahlen der<br />
Online-Anbieter wachsen, bleibt ihre<br />
Bedeutung überschaubar; der Wertanteil<br />
der Möbelkäufe bei Pure Playern<br />
liegt unter 10%.<br />
Nachhaltigkeit ist den Franzosen ebenso<br />
wichtig wie die Herkunft von Möbeln<br />
aus heimischer Produktion – mit einem<br />
Haken: Ins Geld gehen soll der ökologische<br />
Charakter der Produkte möglichst<br />
nicht. 43% Prozent der Verbraucher<br />
sind bereit, einen höheren Preis für ein<br />
36 Markt<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022
umweltfreundliches Produkt zu zahlen,<br />
aber nur 55% von ihnen wollen zwischen<br />
5 und 10% mehr ausgeben. Den<br />
Umweltaspekt regionaler Produkte findet<br />
zwar mehr als jeder dritte Franzose<br />
wichtig. Aber weniger als 40% sind bereit,<br />
für Möbel „Made in France“ mehr<br />
als 5% Aufschlag zu zahlen.<br />
Größere Wertigkeit gefragt<br />
Seit 2012 liegt der Ausgabenanteil französischer<br />
Haushalte für Möbel konstant<br />
bei 0,9%. Seit den 1980er-Jahren kauften<br />
die Verbraucher zunehmend preisgetrieben,<br />
der <strong>Möbelmarkt</strong> entwickelte<br />
sich zu einem Volumengeschäft, in dem<br />
Discounter und Großflächenanbieter die<br />
Marktanteile von Möbeln im mittleren<br />
und oberen Preissegment übernahmen.<br />
Die IPEA-Studie kommt nun zu dem<br />
Schluss, dass die Pandemie ein neues<br />
Kapitel eingeläutet habe: „Die Gesundheitskrise<br />
hat das Wohnen wieder in<br />
den Vordergrund des Interesses der<br />
französischen Haushalte gerückt. Dies<br />
zeigt sich in den guten Ergebnissen der<br />
Einrichtungshäuser des mittleren und<br />
oberen Preissegments und der Spezialisten,<br />
die seit dem ersten Lockdown<br />
gegenüber den großen Einzelhandelsketten<br />
an Boden gutmachen.“<br />
Die großen Discounter Frankreichs haben<br />
2021 an Bedeutung eingebüßt:<br />
Während sie bis dato mindestens die<br />
Hälfte des wertmäßigen Umsatzes ausmachten,<br />
sank ihr Anteil im vergangenen<br />
Jahr auf unter 50%. Die Umsätze<br />
sind im Vergleich zum Vorjahr zwar gestiegen,<br />
aber nicht so schnell wie in anderen<br />
Vertriebskanälen. Profitiert haben<br />
insbesondere die mittelständischen<br />
Einrichtungshäuser. Während die Großfläche<br />
im Vergleich schwächer zulegt<br />
(+8,6%), wachsen der Fachhandel<br />
(+24,6%) und der gehobene Möbelhandel<br />
(+18,9%) sehr deutlich. Das liegt am<br />
Wunsch nach höherwertigen Möbeln<br />
sowie an der erweiterten Zielgruppe, zu<br />
der mittlerweile auch jüngere Haushalte<br />
zählen, die Fachgeschäfte bislang eher<br />
nicht aufsuchten.<br />
Alle Warengruppen wachsen<br />
Während im ersten Pandemie-Jahr<br />
2020 alle Segmente des <strong>Möbelmarkt</strong>es<br />
mit einem Umsatzrückgang zu kämpfen<br />
hatten (einzige Ausnahme: Gartenmöbel),<br />
drehte sich die Situation 2021: In<br />
allen Warengruppen wurde wieder<br />
Wachstum verzeichnet, wenn auch in<br />
unterschiedlichem Maße. 2020 erzielten<br />
die Gartenmöbel die größten Zuwächse.<br />
Im Jahr darauf ging, wie auch in<br />
Deutschland, die Küche als eindeutiger<br />
Sieger vom Platz: Mit einem Plus von<br />
19,5% nahm sie ihre Vorreiterrolle wieder<br />
ein, die sie in diesem Jahr möglicherweise<br />
noch ausbaut. 2019 lag der<br />
Zuwachs bei 16%. Die Franzosen investieren<br />
weiterhin in ihre (Einbau-)Küchen,<br />
wovon in erster Linie der Fachhandel<br />
profitiert. Auch bei den großen<br />
Möbelhändlern wächst der Verkauf von<br />
Küchen, allerdings nicht im gleichen<br />
Maße wie bei den Spezialisten.<br />
Küche hat noch viel Potenzial<br />
In diesem Segment ist zudem noch<br />
reichlich Luft nach oben: Mit einer Ausstattungsquote<br />
von 65% liegen die<br />
Franzosen bei Einbauküchen immer<br />
noch weit von den Werten ihrer europäischen<br />
Nachbarn entfernt, die teilweise<br />
auf bis zu 95% kommen. Es gibt also<br />
noch deutliches Entwicklungspotenzial,<br />
wenngleich viele Mieter zögern, in eine<br />
Einbauküche zu investieren, die sie bei<br />
einem Umzug gegebenenfalls zurücklassen<br />
müssten.<br />
Grafik 2: Umsatzverteilung nach<br />
Vertriebswegen in Frankreich 2021<br />
(in Mrd. Euro/Veränderung zum Vorjahr in %)<br />
Gehobener<br />
Möbelhandel<br />
1,63 Mrd. €<br />
+ 18,9%<br />
Baumärkte<br />
2,03 Mrd. €<br />
+ 14,1%<br />
E-Commerce<br />
1,1 Mrd. €<br />
+ 7,1%<br />
Sonstige<br />
0,62 Mrd. €<br />
+ 8,8%<br />
Fachhandel<br />
3,88 Mrd. €<br />
+ 24,6%<br />
Großfläche<br />
5,29 Mrd. €<br />
+ 8,6%<br />
Großfläche: Geschäfte wie Alinéa, But, Conforama, Ikea, Maisons du Monde<br />
usw.<br />
Fachhandel: alle Arten von Fachgeschäften, wie z. B. Küchen-, Betten-,<br />
Wohnzimmer- und Badspezialisten usw.<br />
Gehobener Möbelhandel: Geschäfte wie Mobilier de France, Monsieur<br />
meuble, kleine allgemeine Möbelgeschäfte, Ligne Roset, Roche Bobois usw.<br />
E-Commerce: alle Pure-Player-Ketten und Pure-Player, die Möbel online verkaufen.<br />
Andere Vertriebskanäle: Geschäfte, die nicht auf Möbel spezialisiert sind,<br />
darunter große Lebensmittelgeschäfte, Discounter wie Gifi, Centrakor usw.<br />
Grafik 3: Umsatzentwicklung im französischen Möbelhandel 2018-2021<br />
(in Mrd. Euro/Veränderung zum Vorjahr in %)<br />
2018<br />
2018:<br />
12,8 Mrd. €<br />
2019<br />
2019:<br />
13,38 Mrd. €<br />
2020<br />
2020:<br />
12,73 Mrd. €<br />
2021<br />
2021:<br />
14,55 Mrd. € (+14,3%)<br />
Durchschnittliches Einkaufbudget Wohnmöbel 2021: 505 €<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022<br />
Markt 37
Grafik 4: Umsatzentwicklung Einbauküchen 2018-2021<br />
(in Mrd. Euro/Veränderung zum Vorjahr in %)<br />
2018<br />
2018:<br />
3,4 Mrd. €<br />
2019<br />
2019:<br />
3,61 Mrd. €<br />
2020<br />
2020:<br />
3,5 Mrd. €<br />
2021<br />
2021:<br />
4,18 Mrd. € (+19,4%)<br />
Durchschnittlicher Einkaufswert Küchen 2021: 3.150 €<br />
Gleichwohl ist der Trend ungebrochen:<br />
In einer repräsentativen Umfrage gaben<br />
12% der befragten Haushalte an, 2022<br />
ihre Einbauküche austauschen oder<br />
nachrüsten zu wollen. Hochgerechnet<br />
sind dies rund 3,5 Mio. Verbraucher. „Es<br />
ist zwar klar, dass nicht<br />
alle zur Tat schreiten werden,<br />
aber der Wunsch, in<br />
seine Küche zu investieren,<br />
ist vorhanden und<br />
dürfte den Markt 2022<br />
stützen“, heißt es im<br />
„Meublesocope“. Allerdings<br />
gibt es auch hier<br />
ein paar Wermutstropfen:<br />
Da sind einerseits steigende<br />
Preise und verlängerte<br />
Lieferfristen, anderseits ein Mangel<br />
an Handwerkern, die sich um den<br />
fristgerechten Einbau der Küchen kümmern<br />
können, was zusätzliche Probleme<br />
beschert.<br />
Kunden suchen mehr Komfort<br />
Wohnmöbel haben mit 4,7 Mrd. Euro<br />
(+9,3%) den größten Anteil am Gesamtumsatz.<br />
Das zweithöchste Wachstum<br />
im <strong>Möbelmarkt</strong> verzeichneten 2021 die-<br />
Polstermöbel, deren Umsatz um 17%<br />
wuchs. Das Sofa werde wieder zum<br />
zentralen Element des Wohnzimmers,<br />
so die Studie: „Die französischen Haushalte<br />
sind auf der Suche nach mehr<br />
Komfort für ihre Wohnung und zögern<br />
nicht, zu investieren und auch in höhere<br />
Preisklassen zu investieren.“ Insgesamt<br />
profitieren auch hier Häuser im mittleren<br />
bis oberen Preissegment vom Wunsch<br />
der Verbraucher nach mehr Komfort, allerdings<br />
zeigen auch die Online-Pure-<br />
Player, dass sie erfolgreich Sofas und<br />
Sessel zu immer höheren Preisen verkaufen<br />
können. Das Ledersofa gewinnt<br />
gegenüber dem Stoffsofa, das immer<br />
noch den größten Anteil der Verkäufe<br />
ausmacht, wieder etwas an Boden.<br />
Gartenmöbel legen zu<br />
Nach Küche und Polstermöbeln landen<br />
Gartenmöbel 2021 mit +15% auf Rang<br />
22,2%<br />
Das größte Umsatz-<br />
Plus verzeichneten<br />
2021 die französischen<br />
Küchenhersteller.<br />
drei im Umsatzwachstum. Im Vergleich<br />
zum Vorkrisenjahr 2019 sind die Gartenmöbel<br />
das Segment mit der besten<br />
Performance und einem Wachstum von<br />
fast 20% binnen zweier Jahre sowie<br />
das einzige Segment, das 2020 mit<br />
+4,2% einen Umsatzanstieg<br />
zu verzeichnen<br />
hatte. Wie<br />
schon 2020 profitierte<br />
der Markt hier von<br />
den mit den Lockdowns<br />
verbundenen<br />
Reiseeinschränkungen,<br />
die den Wunsch<br />
der Verbraucher<br />
nährten, Garten, Balkon<br />
oder Terrasse<br />
nicht nur attraktiver zu gestalten, sondern<br />
auch hochwertiger auszustatten<br />
und sich gewissermaßen ein zweites<br />
Wohnzimmer unter freiem Himmel zu<br />
schaffen. Bei den Gartenmöbeln sind es<br />
die großen Baumärkte, die mit einem<br />
Marktanteil von nun 30% am stärksten<br />
profitieren, nicht zuletzt, da sie während<br />
der Pandemie durchgehend für Privatkunden<br />
geöffnet bleiben konnten, während<br />
sie in Deutschland zeitweise nur<br />
für gewerbliche Kunden zugänglich waren.<br />
Bett (+13%) und Bad<br />
(+10%) legten 2021 ebenfalls<br />
zu. Allerdings sind insbesondere<br />
bei Badezimmern<br />
die ausgegebenen<br />
Budgets vergleichsweise<br />
gering. Hinzu kommt, dass<br />
bei einer Badrenovierung<br />
häufig die Kosten für Sanitäranlagen,<br />
Wand- und Bodenbeläge<br />
zulasten der Möbelanschaffungen<br />
gehen. Wie auch bei<br />
der Küche kann der Handwerkermangel<br />
auch bei der Badausstattung zu einem<br />
Bremsklotz der Entwicklung in den<br />
kommenden Monaten werden.<br />
Baumärkte wurden gestärkt<br />
Die gewachsene Bedeutung des eigenen<br />
Zuhauses hat nicht nur bei den Möbeln<br />
dazu geführt, dass der Markt<br />
schneller wächst als der gesamte Einzelhandel;<br />
auch Unterhaltungselektronik,<br />
Haushaltsgeräte für Küche und Bodenpflege<br />
sowie Einbaugeräte liegen<br />
deutlich im Plus. Heimwerkermärkte<br />
profitierten ebenfalls vom Einrichtungsboom:<br />
2021 steigerten sie ihre Umsätze<br />
um 12% (2020: +5%). Farben, Tapeten<br />
und Bodenbeläge dominierten hier die<br />
Umsätze. Während der Pandemie sind<br />
die großen Baumärkte außerdem verstärkt<br />
in den Möbelverkauf eingestiegen;<br />
eine weitere Folge des Lockdowns<br />
im Möbelhandel.<br />
Auch online höhere Bons<br />
3,5 Mio<br />
So viele Franzosen<br />
wollen ihre Einbauküche<br />
austauschen<br />
oder modernisieren.<br />
Der E-Commerce im Möbelhandel hat<br />
sich in den Jahren der Pandemie gewandelt.<br />
Einige der Pure Player haben<br />
ein starkes Wachstum hinter sich, wobei<br />
sich die Reihen lichten und die<br />
Marktkonzentration auch im Online-<br />
Handel voranschreitet. Gleichzeitig bildet<br />
der Online-Verkauf der großen Möbelhändler<br />
eine starke Konkurrenz. Und<br />
doch markieren die Covid-Jahre einen<br />
Wendepunkt: War der Verkauf im Netz<br />
bislang auf niedrige Preise ausgerichtet,<br />
bewegen sich auch hier die Wertigkeiten<br />
nach oben.<br />
„Vor Covid war es<br />
selten, ein Sofa für<br />
mehr als 1.200 Euro<br />
online zu verkaufen.<br />
Jetzt ist<br />
die Schwelle für einige<br />
Anbieter sehr<br />
weit überschritten,<br />
die es verstehen,<br />
das Angebot zu inszenieren<br />
und den<br />
Kunden sicher durch den gesamten<br />
Kaufprozesses zu führen“, heißt es in<br />
der Möbel-Studie.<br />
Industrie konsolidiert sich<br />
Das vergangene Jahr war für die französische<br />
Möbelindustrie eine Zeit der<br />
Konsolidierung. 2021 bewegten sich<br />
die Hersteller wieder auf dem Niveau<br />
des Jahres 2019, allen voran die Küchenhersteller<br />
mit einem Plus von<br />
22,2% (2020: -8,5%). Die Exporte der<br />
französischen Hersteller stiegen 2021<br />
um fast 16%, was einem um fast 4%<br />
höheren Exportwert als 2019 entspricht.<br />
Auch hier sind es die Küchen, die mit<br />
einem Plus von mehr als 17% gegenüber<br />
2019 herausragen.<br />
Die Branche investiert angesichts der<br />
steigenden Nachfrage mit dem Ziel, ihre<br />
Kapazitäten zu steigern, Lieferzeiten zu<br />
verkürzen und einen Teil der Beschaffungsorganisation<br />
umzustrukturieren.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt der Investitionen<br />
liegt im Bereich Nachhaltigkeit mit<br />
dem Ziel, den Einsatz von Rohstoffen<br />
und recycelten Materialien zu optimieren,<br />
um den Selbstkostenpreis der Produkte<br />
zu senken sowie die CO2-Bilanz<br />
zu verbessern. Dabei kämpft die Branche<br />
mit dem Mangel an Fachkräften.<br />
Eine weitere Herausforderung stellt der<br />
immer stärker werdende Wunsch nach<br />
Individualisierung dar. Verbraucher suchen<br />
zunehmend maßgeschneiderte<br />
Produkte, was für die Hersteller eine lückenlose<br />
Vernetzung mit dem Handel<br />
voraussetzt, die am Konfigurator beginnt<br />
und mit dem Einbau der Produkte<br />
beim Kunden endet.<br />
„2022 wird kompliziert“<br />
Hinzu kommt, dass der Krieg in der Ukraine<br />
auch den Einkauf vor ganz neue<br />
Herausforderungen stellt, da viele Lieferketten<br />
nicht mehr in gewohnter Weise<br />
funktionieren. Das bringt sowohl auf<br />
Verbraucherseite als auch auf der Angebotsseite<br />
eine Reihe von Unsicherheiten<br />
mit sich. Da viele Betriebe ihren<br />
Bezug von Rohstoffen und Komponenten<br />
auf Osteuropa ausgerichtet haben,<br />
sei die Planung der Produktion vor dem<br />
Hintergrund von Versorgungssicherheit<br />
und Preisgestaltung eine komplexe Angelegenheit<br />
und von zentraler Bedeutung,<br />
heißt es in der IPEA-Studie: „2022<br />
wird ein kompliziertes Jahr werden, da<br />
niemand vorhersehen kann, wie sich<br />
der Markt nach den guten Leistungen<br />
von 2021 entwickeln wird.“<br />
Stefan Mielchen<br />
38 Markt<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022
Interview mit Christophe Gazel (IPEA)<br />
Effizienz und Marktkenntnis punkten<br />
Welche Chancen bietet der<br />
Exportmarkt Frankreich<br />
deutschen Möbelherstellern?<br />
MÖBELMARKT-Chefredakteur<br />
Gerald Schultheiß fragte<br />
Christophe Gazel vom Instituts<br />
der französischen Möbelindustrie.<br />
MM: Wie stellt sich die französische<br />
Möbelindustrie auf die radikal veränderte<br />
neue Weltordnung zwischen<br />
Made in France und Nachhaltigkeit,<br />
regionalen, europäischen und globalen<br />
Produktions- und Lieferketten<br />
und den preislichen/qualitativen Verschiebungen<br />
auf dem heimischen<br />
Markt und auf ihren Exportmärkten<br />
ein?<br />
Christophe Gazel: Die französische<br />
Möbelproduktion hat in den letzten zwei<br />
Jahren von dem starken Umsatzwachstum<br />
profitiert, wobei die Hersteller von<br />
Küchen und hochwertigen Möbeln hervorragende<br />
Ergebnisse erzielt haben.<br />
Diese starke Nachfrage auf dem heimischen<br />
Markt hat die Exportdynamik<br />
deutlich gebremst. Bei gleichbleibendem<br />
Preis bevorzugen 91% der Verbraucher<br />
„Made in France“ und 43%<br />
sind bereit, für ein Produkt, das sie für<br />
ökologisch halten, mehr zu bezahlen.<br />
Diese Entscheidung für ein französisches<br />
oder ökologisches Produkt<br />
schwächt sich jedoch ab, wenn der<br />
Preisunterschied mehr als 10% beträgt.<br />
Angesichts des Preisanstiegs und der<br />
bevorstehenden Umwälzungen der Möbelindustrie<br />
in Europa wird sich der Verbraucher<br />
zwischen Freizeit oder Mobilität<br />
entscheiden müssen. Die Besinnung<br />
auf ein hochwertiges Zuhause wird voll<br />
und ganz dem mittleren und oberen<br />
Preissegment zugutekommen und viel<br />
weniger dem Discount.<br />
MM: Wie haben sich die globale Beschaffungsströme<br />
und -strukturen<br />
im französischen Einrichtungshandel<br />
im Zuge der Pandemie weiter<br />
verändert, und wo sieht dieser derzeit<br />
diesbezüglich seine Zukunft?<br />
Gazel: Der französische Markt ist sehr<br />
durchlässig für Importe, mit einer Deckungsrate<br />
von nur 25% zwischen Importen<br />
und Exporten. Trotz des starken<br />
Preisanstiegs bei Containern und der<br />
Covid-Krise in Asien blieben die französischen<br />
Einfuhren von Möbeln aus China<br />
2020 stabil und stiegen 2021 auf<br />
über 15% des Wertes der Einfuhren und<br />
mehr als 20% des Volumens. Der Anteil<br />
der Einfuhren aus China ist nun wertmäßig<br />
gleich groß wie der aus Deutschland.<br />
Die Einfuhren aus Deutschland<br />
betreffen jedoch hauptsächlich Küchen,<br />
die auf dem Vormarsch sind, und Möbel,<br />
die in Frankreich Marktanteile verlieren.<br />
China gewinnt weiterhin Marktanteile<br />
bei Kleinmöbeln, Sofas und<br />
Bettwaren. Trotz der Containerpreise<br />
wird China mit dem Krieg in der Ukraine<br />
wieder wettbewerbsfähig werden, da<br />
dies ein sehr gut organisierter Sektor<br />
für die europäischen Discounter ist.<br />
MM: Aus deutscher Sicht ist Frankreich<br />
als das seit Jahren wichtigste<br />
Möbelexport-Land bislang fast<br />
ausschließlich ein Absatzmarkt. Wo<br />
sehen Sie aus Sicht des deutschen<br />
Handels in Frankreich Chancen und<br />
Potenziale auch als neuem, alternativen<br />
Beschaffungsmarkt?<br />
Gazel: In den letzten Jahren hat<br />
Deutschland in der Möbelindustrie zugunsten<br />
Polens und der baltischen<br />
Länder an Wettbewerbsfähigkeit verloren,<br />
während es in der Küchenindustrie<br />
an Leistung gewonnen hat. Bei den<br />
Polstermöbeln nehmen Osteuropa und<br />
China eine immer stärkere Position ein.<br />
Die Pandemie und dann der Krieg in<br />
der Ukraine führen zu einer europäischen<br />
Umstrukturierung der Produktion<br />
mit starken Preissteigerungen und einem<br />
erhöhten Risiko der Verknappung<br />
von Waren, ob Komponenten oder fertige<br />
Möbel. Die Sicherung der Versorgung<br />
wird das zentrale Thema der<br />
nächsten zwei Jahre werden, noch<br />
vor den Preissteigerungen. Frankreich<br />
beginnt, nach mehr als 30 Jahren<br />
Wachstum im Massenvertrieb,<br />
in Bezug auf die Sortimentsbreite<br />
aufzuholen.<br />
MM: Und wo liegen infolge der<br />
globalen und europäischen Neuordnung<br />
der Märkte bis hin zu<br />
den massiven Preissteigerungen<br />
der Produktion in Osteuropa<br />
analog dazu auch Chancen<br />
und Perspektiven für eine ganz<br />
neue Qualität einer Zuliefer- und<br />
Produktions-Partnerschaft von<br />
deutschen Möbelherstellern und<br />
-importeuren mit ihren französischen<br />
Kollegen?<br />
Gazel: Es liegt auf der Hand,<br />
dass der mit den Lieferproblemen<br />
in Osteuropa verbundene<br />
Preisanstieg zu<br />
einer Neuordnung<br />
der industriellen<br />
Vertriebspartnerschaften führen wird,<br />
zumal alle Marken CSR-Strategien eingeleitet<br />
haben. Die Verlagerung eines<br />
Teils der Produktion nach Europa wird<br />
durch den Krieg in der Ukraine destabilisiert.<br />
Die Gestaltung der Produkte<br />
selbst wird überdacht werden müssen,<br />
um Material zu sparen und die Transportkosten<br />
zu optimieren. Das Beispiel<br />
des Erfolgs einiger deutscher Küchenhersteller<br />
in Frankreich zeigt, dass<br />
deutsche industrielle Effizienz in Verbindung<br />
mit einer guten Kenntnis des französischen<br />
Marktes hervorragende Entwicklungsmöglichkeiten<br />
bietet.<br />
MM: Frankeich ist der am stärksten<br />
discountisierte <strong>Möbelmarkt</strong> Westeuropas.<br />
Lange lag der Marktanteil<br />
über 55%. Mit der Inflation und den<br />
explodierenden Produktions- und<br />
Beschaffungskosten ziehen gerade<br />
auch im Möbeldiscount die Preise<br />
drastisch an. Wie sehen Sie die<br />
künftige Entwicklung im Discounthandel?<br />
Gazel: Es stellt sich die Frage: Welchen<br />
Platz haben die Discounter auf dem<br />
<strong>Möbelmarkt</strong> angesichts der aktuellen<br />
und zukünftigen Steigerungen? Die<br />
große Herausforderung für diese Marken<br />
besteht darin, die Versorgung mit<br />
den wesentlichen Funktionen der Wohnungsausstattung<br />
zu gewährleisten. In<br />
der jüngsten IPEA-Studie geben 64 %<br />
der Franzosen, die 2022 Möbel kaufen<br />
wollen, an, dass eine Preiserhöhung zur<br />
Stornierung oder Verschiebung ihrer<br />
Käufe führen würde. Die Konkurrenz<br />
durch gebrauchte Möbel wird zunehmen,<br />
insbesondere bei Produkten von<br />
Discountern. Im Jahr 2021 haben 1 Million<br />
Menschen gebrauchte Möbel gekauft,<br />
und für 2022 wird die Zahl auf<br />
mehr als 1,5 Millionen geschätzt. Secondhand-Verkaufsplattformen,<br />
Recyclingzentren<br />
und Spendenorganisationen<br />
werden den Discountern stark<br />
zusetzen. Angesichts all dieser Entwicklungen<br />
rücken die Bedingungen für<br />
den Kauf von Möbeln und die Verhandlungen<br />
über den Transport, einschließlich<br />
der Container, in den Mittelpunkt.<br />
Die jüngste Übernahme von 70% des<br />
Pure-Players Drawer durch But zeigt,<br />
dass eine Annäherung der verschiedenen<br />
Händlertypen gerade erst begonnen<br />
hat.<br />
MM: Und wie werden sich die pulverisierten,<br />
deutlich nach oben korrigierten<br />
Preislagen im Möbelhandel<br />
auch auf die übrigen Marktsegmente<br />
und Distributionswege im französischen<br />
Einrichtungsmarkt auswirken?<br />
Gazel: Im mittleren und oberen Preissegment<br />
ist die Preiselastizität des <strong>Möbelmarkt</strong>es<br />
stark ausgeprägt. Der Verbraucher<br />
hat keine wirklichen<br />
Richtwerte, und die durchschnittlichen<br />
Warenkörbe sind in den letzten zwei<br />
Jahren stark gestiegen. Unsere jüngsten<br />
Studien zeigen, dass die Franzosen<br />
weniger Möbel in ihrer Einrichtung<br />
wünschen, weil der Trend<br />
dahin geht, den Raum mit modularen/komponierbaren<br />
Lösungen zu<br />
gestalten. Die Rolle der Konfiguratoren<br />
nimmt bei Möbeln ebenso<br />
zu wie in der Küche. Das<br />
Entwicklungspotenzial dieses<br />
Stauraummarktes durch modulare<br />
und anpassbare Lösungen<br />
ist sehr groß und übersteigt<br />
bei weitem das<br />
derzeitige Durchschnittsbudget<br />
für Möbel in Frankreich, das<br />
nur 505 Euro einschließlich<br />
Steuern beträgt.<br />
Christophe Gazel, Generaldirektor<br />
des Instituts der französischen<br />
Möbelindustrie. Foto: IPEA<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022<br />
Markt 39
Inflation bringt<br />
Deutsche in finanzielle<br />
Schwierigkeiten<br />
Über zwei Euro für Butter oder einen<br />
Liter Diesel – so hoch wie jetzt war die<br />
Inflation zuletzt vor 40 Jahren. Der<br />
starke Preisanstieg bringt immer mehr<br />
Verbraucher an ihre finanzielle Belastungsgrenze.<br />
Laut einer YouGov-Umfrage<br />
im Auftrag der Postbank kann jeder<br />
siebte Deutsche deswegen kaum<br />
noch seine täglichen Ausgaben bestreiten.<br />
Im Vergleich zum Januar dieses<br />
Jahres hat sich der Wert um 36<br />
Prozent erhöht, zu diesem Zeitpunkt<br />
lag er bei elf Prozent. Besonders hart<br />
trifft die Inflation Menschen mit geringem<br />
Einkommen: Heute gibt fast jeder<br />
vierte Befragte mit einem Haushalts-<br />
Nettoeinkommen von unter 2.500 Euro<br />
an, dass die Inflation seine Existenz<br />
bedroht; im Januar lag der Anteil bei<br />
17 Prozent. Von den Befragten mit einem<br />
Einkommen von 2.500 Euro und<br />
mehr hat derzeit rund jeder Dreizehnte<br />
finanzielle Schwierigkeiten.<br />
Auffallend ist, dass jetzt mehr als doppelt<br />
so viele Befragte mit einem durchschnittlichen<br />
Haushaltsnettoeinkommen<br />
von 2.000 bis 2.500 Euro die<br />
Auswirkungen der Inflation deutlich<br />
spüren. Im Januar gaben acht Prozent<br />
an, kaum noch ihren Lebensunterhalt<br />
finanzieren zu können – im März waren<br />
es bereits 18 Prozent. „Die Einkommen<br />
können mit der Teuerung kaum Schritt<br />
halten. Während die Löhne und Gehälter<br />
in Deutschland im Vorjahresvergleich<br />
zuletzt um 3,6 Prozent gestiegen<br />
sind, erhöhten sich die<br />
Lebenshaltungskosten um 7,3 Prozent.<br />
Vom Realeinkommensverlust sind<br />
auch Haushalte mit einem mittleren<br />
Einkommen betroffen“, so Marco Bargel<br />
von der Postbank.<br />
Angesichts der steigenden Preise ist<br />
jeder Zweite (53 Prozent) „sehr beunruhigt“<br />
– ein Plus von neun Prozentpunkten<br />
im Vergleich zum Januar (44<br />
Prozent). Zwei von drei Deutschen (67<br />
Prozent) reduzieren aufgrund der Inflation<br />
derzeit ihre Ausgaben; acht Prozent<br />
sind bereits am Limit und können<br />
nicht noch mehr sparen. Marco Bargel<br />
ist vorsichtig optimistisch, dass sich<br />
die Preise im Laufe des Jahres etwas<br />
entspannen: „Auf kurze Sicht könnte<br />
die Inflation wegen der hohen Energiepreise<br />
von hohem Niveau aus weiter<br />
ansteigen. Im weiteren Jahresverlauf<br />
rechnen wir mit einem Rückgang der<br />
Preissteigerungsrate, sofern erneute<br />
Preissprünge bei Öl und Erdgas ausbleiben.<br />
Das Inflationsziel der EZB von<br />
zwei Prozent dürfte aber so schnell<br />
nicht wieder erreicht werden.“<br />
Foto: leo<br />
Kaufkraft: Schweiz liegt vorne<br />
Die Schweiz liegt – wie in den Vorjahren – auch 2022 im Kaufkraftvergleich vor Österreich<br />
und Deutschland. Den Schweizern stehen pro Kopf 41.758 Euro für ihre Ausgaben<br />
und zum Sparen zur Verfügung, während die Deutschen mit 24.807 Euro auf Platz<br />
zwei und die Österreicher mit 24.759 Euro auf dem dritten Rang folgen. Innerhalb der<br />
jeweiligen Länder gibt es deutliche regionale Unterschiede: So liegt keine der drei<br />
Hauptstädte im landesweiten Vergleich auf den vorderen Rängen – die Kaufkraft-Hotspots<br />
befinden sich laut der neuen Kaufkraftstudien 2022 von GfK woanders.<br />
Die Bewohner des Kantons Bern haben dieses Jahr eine Pro-Kopf-Kaufkraft von<br />
38.215 Euro. Im Bundesland Wien stehen den Menschen 23.380 Euro pro Kopf zur<br />
Verfügung. Die Einwohner des Bundeslandes Berlin kommen im Jahr 2022 hingegen<br />
auf ein Ausgabepotenzial von 23.088 Euro pro Kopf. Damit liegen alle drei Hauptstadt-<br />
Regionen unter dem jeweiligen Landesdurchschnitt.<br />
GfK prognostiziert für die circa 8,7 Millionen Schweizer im Jahr 2022 eine Kaufkraftsumme<br />
von knapp 362,1 Milliarden Euro (ohne Liechtenstein). Die Österreicher kommen<br />
mit mehr als 8,9 Millionen Einwohnern auf eine Summe von knapp 221,2 Milliarden<br />
Euro, während die Gesamtkaufkraft der rund 83,2 Millionen Deutschen 2.062,8<br />
Milliarden Euro beträgt.<br />
40 Markt<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022
Palettenindustrie befürchtet<br />
Produktions-Stillstand<br />
Die Hersteller von Paletten haben einen akuten Mangel an Nägeln. Bereits jetzt<br />
seien erste Unternehmen kaum mehr in der Lage, ihre Nachfrage nach Paletten<br />
und Packmitteln zu decken. Schon in wenigen Wochen könnte die Produktion<br />
bei einigen deutschen Palettenherstellern deshalb stillstehen, so der Bundesverband<br />
Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung (HPE). Damit stehen die<br />
Lieferketten in Deutschland vor einer massiven Störung.<br />
Paletten werden im Wesentlichen aus Schnittholz, Palettenklötzen und Nägeln<br />
gefertigt. 78 Nägel braucht man für eine Europalette. Circa 90 Prozent der für<br />
Paletten benötigten losen Nägel werden laut Angaben der europäischen Zulieferer<br />
der HPE-Branche aus russischem Stahl gefertigt. Infolge der Handelssanktionen<br />
gegen Russland kann dort bis auf Weiteres kein Nachschub bestellt<br />
werden.<br />
In Deutschland wird fast ausschließlich in (hoch-)automatisierten Fertigungslinien<br />
produziert. Die verwendeten Nägel benötigen Stahlqualitäten, die bislang<br />
fast ausschließlich aus Russland zu beziehen waren und die daher nicht so<br />
schnell von woanders geordert werden können. Da sich die Fertigungsmaschinen<br />
nicht auf andere Nägel umrüsten lassen, könnten hier demnächst Millionen<br />
von Paletten fehlen. Dies habe gravierende Auswirkungen auf den Warenverkehr.<br />
Neben der Fehlmenge an Paletten aus deutscher Produktion werden bis auf<br />
Weiteres auch Palettenimporte aus Russland, Belarus und der Ukraine ausbleiben.<br />
2021 wurden gut 10 Millionen Paletten von dort importiert. Hinzu kamen im<br />
Vorjahr 9,55 Millionen Paletten aus Polen und dem Baltikum, deren Hersteller eine<br />
große Abhängigkeit von russischen Holzimporten haben. Auch bei verschiedenen<br />
Holzsortimenten kommt es bereits zu Engpässen bei deutschen Herstellern<br />
von Paletten, Kisten und Kabeltrommeln, weil Importe aus der Ukraine,<br />
Russland und Belarus fehlen.<br />
Fotos: HPE<br />
Foto: leo<br />
HDE<br />
fordert<br />
Investitions- und<br />
Innovationsoffensive<br />
Der Handelsverband Deutschland (HDE)<br />
sieht einen dringenden Bedarf für eine<br />
Investitions- und Innovationsoffensive.<br />
Mit Blick auf seine aktuelle Umfrage<br />
unter mehr als 800 Non-Food-Handelsunternehmen<br />
bekräftigt der Verband<br />
seine Forderung nach gezielten Investitionshilfen.<br />
Laut der Umfrage erkennen die meisten<br />
Händler die Notwendigkeit von Zukunftsinvestitionen,<br />
sehen aufgrund ihrer<br />
pandemiebedingt angespannten<br />
wirtschaftlichen Lage jedoch häufig keinen<br />
finanziellen Spielraum hierfür. Insbesondere<br />
bei Investitionen in die Digitalisierung,<br />
die städtische Infrastruktur<br />
und den Klimaschutz besteht demnach<br />
Handlungs- und Unterstützungsbedarf.<br />
„Nachdem schon die Pandemie viele<br />
Handelsunternehmen hart getroffen<br />
hat, verschärfen die steigenden Energiepreise<br />
die Unsicherheit in der Branche.<br />
Um dringend notwendige Investitionen<br />
in die Zukunft zu ermöglichen,<br />
braucht es jetzt eine breit angelegte Investitions-<br />
und Innovationsoffensive“,<br />
so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan<br />
Genth. Die Krise hemme Investitionen<br />
und decke den entstandenen Unterstützungsbedarf<br />
auf. Laut Umfrage<br />
planen 38 Prozent Non-Food-Händler<br />
in diesem Jahr keine Investitionen.<br />
Die investierenden Unternehmen fokussieren<br />
sich überwiegend auf das<br />
Kerngeschäft und nicht den Klimaschutz.<br />
Gerade in der Corona-Krise<br />
halten 83 Prozent der Non-Food-<br />
Händler Investitionen in die Zukunftsfähigkeit<br />
des Unternehmens für wichtig.<br />
Krisenbedingt können 43 Prozent<br />
der Unternehmen im Non-Food-Handel<br />
allerdings nicht investieren.<br />
Unterstützung benötigen Händlerinnen<br />
und Händler vor allem bei Investitionen<br />
in die Digitalisierung, die Geschäftsausstattung,<br />
die städtische Infrastruktur<br />
und den Klimaschutz. „In diesen<br />
Bereichen ist staatliche Unterstützung<br />
eine wichtige Voraussetzung für ein<br />
höheres Engagement“, so Genth. Bislang<br />
planen in diesem Jahr 43 Prozent<br />
der Non-Food-Unternehmen Investitionen<br />
in die Geschäftsausstattung und<br />
den Ladenbau, 40 Prozent investieren<br />
in ihre Social-Media-Präsenz und etwa<br />
ein Drittel in das digitale Marketing.<br />
Gefragt seien daher gezielte Investitionshilfen<br />
wie ein Digitalisierungsfonds<br />
in Höhe von 100 Millionen Euro und ein<br />
Sonderprogramm Innenstadtentwicklung,<br />
das über fünf Jahre mit jährlich<br />
mindestens 500 Millionen Euro zur Förderung<br />
innovativer Konzepte beiträgt.<br />
„Die Digitalisierung, die Gestaltung<br />
zukunftsfähiger Innenstädte und der<br />
Klimaschutz sind eine Gemeinschaftsaufgabe.<br />
Eine breit angelegte Investitions-<br />
und Innovationsoffensive kann<br />
ein erster Anstoß sein“, so Genth.<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022<br />
Markt 43
Konjunktur<br />
Guter Start ins neue Möbeljahr<br />
Die deutsche Möbelindustrie hat das<br />
infolge des Corona-Lockdowns entstandene<br />
Umsatzminus von 12,9% im<br />
Januar 2021 mehr als wettgemacht. Im<br />
Januar 2022 kletterte der Umsatz im<br />
Vergleich zum Vorjahresmonat um<br />
16,7%.<br />
Zu diesem guten ersten Monat des<br />
Jahres haben bis auf die Matratzenindustrie<br />
(-10,5%) alle Segmente der<br />
Branche beigetragen. Allen voran kletterten<br />
die Umsätze der Büro- und Ladenmöbelindustrie<br />
(+25,3%) und der<br />
Küchenmöbelindustrie (+18,7%) im<br />
Vergleich zum Vorjahresmonat stark<br />
nach oben. Das Segement Polstermöbel<br />
legte um 15,9% zu, das Segment<br />
sonstige Möbel um 14,4%.<br />
Dabei legte der Inlandsumsatz im Januar<br />
2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat<br />
um 13,3% zu, der Auslandsumsatz<br />
sogar um 24,3%. Im Berichtsmonat<br />
zählte die Branche 447 Betriebe<br />
(-1,3%) mit mehr als 50 Beschäftigten,<br />
in denen wie im Januar 2021 über<br />
78.000 Personen beschäftigt waren.<br />
Vom coronabedingten Einbruch des<br />
Vorjahresmonats (-40,3%) konnte sich<br />
im Januar dieses Jahres auch der Einrichtungshandel<br />
mit Möbeln, Einrichtungsgegenständen<br />
und Hausrat mit<br />
einem Plus von 74,3% wieder erholen.<br />
Die weitere Entwicklung scheint angesichts<br />
der aktuellen Lage aus Sicht der<br />
Unternehmen besser zu sein als gedacht.<br />
Grafik 1: Konjunktur-Barometer der deutschen Einrichtungsbranche bis Januar 2022 (in Prozent)<br />
80<br />
65<br />
50<br />
35<br />
20<br />
-40<br />
5<br />
-10<br />
-25<br />
Industrie:<br />
+16,7%<br />
Handel:<br />
+74,3%<br />
Möbelindustrie gesamt Inlandsumsatz Auslandsumsatz Einzelhandel mit Möbeln, Einrichtungsgegenständen und Hausrat<br />
Quelle: Destatis, HDH<br />
Grafik 2: Ifo-Geschäftsklima der deutschen Einrichtungsbranche bis März 2022<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
-20<br />
-40<br />
Jan. 2021<br />
März 2021<br />
Feb. 2021<br />
April 2021<br />
März 2021<br />
Mai 2021<br />
April 2021<br />
Juni 2021<br />
Mai 2021<br />
Juli 2021<br />
Juni 2021<br />
Aug. 2021<br />
Juli 2021<br />
Sept. 2021<br />
Aug. 2021<br />
Okt. 2021<br />
Sept. 2021<br />
Nov.2021<br />
Okt. 2021<br />
Dez. 2021<br />
Nov. 2021<br />
Jan. 2022<br />
Dez. 2021<br />
Feb. 2022<br />
Jan. 2022<br />
März 2022<br />
Geschäftsklima Industrie Geschäftsklima Handel Preiserwartung Industrie Preiserwartung Handel Produktionsentwicklung Industrie<br />
Lagerbestände Handel Auftragsbestand Industrie Bestellungen Handel Quelle: Ifo-Institut<br />
Gastanalyse zum<br />
ifo-Geschäftsklimaindex<br />
Der Möbeleinzelhandel in Deutschland<br />
hat das erste Quartal 2022 – folgt man<br />
dem ifo-Geschäftsklimaindex – gegenüber<br />
dem vierten Quartal des Vorjahres<br />
nennenswert zugelegt. Saisonbereinigt<br />
und geglättet ist der Index von -4,7 im<br />
vierten auf 0,8 Punkte im ersten Quartal<br />
gestiegen, und zwar kontinuierlich<br />
im Quartalsverlauf von -1,7 Punkten im<br />
Januar und 0,9 Punkten im Februar auf<br />
aktuell 3,3 Punkte im März. Das ist angesichts<br />
der zahlreichen weltpolitischen<br />
und gesamtwirtschaftlichen<br />
Probleme und Entwicklungen sowie ihrer<br />
möglichen Auswirkungen auf die<br />
Unternehmerschaft ein bemerkenswertes<br />
Ergebnis.<br />
35% der am ifo-Konjunkturtest teilnehmenden<br />
Firmen sprachen sowohl im<br />
Januar als auch im März von einer guten<br />
Geschäftslage, im Februar waren<br />
es sogar 42%. Diesen Firmen standen<br />
allerdings auch zuletzt 16% gegenüber,<br />
die das Urteil „Geschäftslage<br />
schlecht“ abgaben. Weniger im Januar,<br />
vor allem aber im Februar und März<br />
konnten die entsprechenden Vorjahresumsätze<br />
relativ häufig übertroffen<br />
werden, im Februar von per Saldo<br />
60% und im März von 72% der Testfirmen.<br />
Die Lagerbestände, die im Möbelfachhandel<br />
strukturell häufig überhöht sind,<br />
jedenfalls im Urteil der Firmen, erwiesen<br />
sich im Durchschnitt der Meldefirmen<br />
weitgehend als normal, im März<br />
teilweise als verhältnismäßig groß.<br />
Nach den Zahlen über die Orderpläne<br />
der Firmen zu schließen, rechnen die<br />
Testfirmen insgesamt eher mit einer<br />
weiteren Geschäftsbelebung. Per Saldo<br />
15% der Firmen im Januar, 39% im<br />
Februar und 12% im März wollen nämlich<br />
in den nächsten drei Monaten ihre<br />
Einkäufe erhöhen, verglichen mit den<br />
Ordervolumina des entsprechenden<br />
Vorjahreszeitraums. Im Gegensatz zu<br />
diesen Zahlen rechnet ein beachtlicher<br />
Teil der Firmen für die nächsten sechs<br />
Monate eher mit einem schwächeren<br />
Geschäftsverlauf, nur 9% der Firmen<br />
sehen weiteres Wachstumspotenzial.<br />
Einschränkende Wachstumsfaktoren<br />
sind sowohl die Preiserhöhungen, die<br />
im März von 76% genannt und von<br />
93% für die nächsten drei Monate erwartet<br />
werden, als auch die Unsicherheiten<br />
über die weitere weltpolitische<br />
Lage und deren Auswirkungen auf die<br />
Wirtschaft. Walter Meyerhöfer<br />
44 Markt<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022
Grafik 3: Entwicklung des Umsatzes, der Zahl der Betriebe und der Beschäftigten in der<br />
deutschen Möbelindustrie: Januar 2022 (Betriebe ab 50 Beschäftigte)<br />
Umsatz Januar<br />
(1.000 Euro)<br />
% geg.<br />
Vorjahr<br />
Gesamtjahr 2021<br />
(1.000 Euro)<br />
% geg.<br />
Vorjahr<br />
Betriebe<br />
Januar<br />
% geg.<br />
Vorjahr<br />
Beschäftigte<br />
Januar<br />
Büro- und Ladenmöbel 281.260 25,3% 2.046.900 3,7% 131 -1,5% 21.148 0,0%<br />
Küchenmöbel 489.101 18,7% 5.707.800 8,7% 50 2,0% 18.233 5,6%<br />
Matratzen 56.330 -10,5% 779.500 3,6% 29 0,0% 3.197 -4,6%<br />
Polstermöbel 88.957 15,9% 1.045.000 12,7% 29 -6,5% 4.158 -7,0%<br />
Sonstige Möbel* 507.641 14,4% 5.933.400 -7,6% 208 -1,4% 31.798 -1,8%<br />
Möbelindustrie insgesamt 1.423.291 16,7% 17.563.500 1,9% 447 -1,3% 78.534 -0,1%<br />
% geg.<br />
Vorjahr<br />
*Sonstige Möbel: Wohn-, Ess-, Schlafzimmermöbel, Kleinmöbel, Sitzmöbel nicht gepolstert, Möbel aus anderen Materialien, Möbelteile | Quelle: VDM<br />
Verbraucherstimmung<br />
bricht ein<br />
Der überraschende Optimismus der<br />
Firmen deckt sich allerdings nicht mit<br />
der Verbraucherstimmung, die sich vor<br />
dem Hintergrund des russischen Krieges<br />
in der Ukraine im April massiv eingetrübt<br />
hat. Das geht aus dem aktuellen<br />
Konsumbarometer des Handelsverbands<br />
Deutschland (HDE) hervor.<br />
Demnach fällt der Index den fünften<br />
Monat in Folge und erreicht einen neuen<br />
Allzeit-Tiefststand. Der Krieg und<br />
seine wirtschaftlichen Auswirkungen<br />
dämpfen insbesondere die Konjunkturund<br />
Einkommenserwartungen der Verbraucher.<br />
In den kommenden drei Monaten<br />
seien daher keine Konsumimpulse<br />
zu erwarten.<br />
Die befragten Verbraucher rechnen zudem<br />
damit, dass die sich abzeichnende<br />
Eintrübung der gesamtwirtschaftlichen<br />
Situation auch einen negativen<br />
Effekt auf ihre persönliche Einkommenslage<br />
haben wird. Ihre Einkommenserwartungen<br />
sinken im Vergleich<br />
zum Vormonat und gehen auf den<br />
zweitniedrigsten Wert seit Berechnung<br />
des Konsumbarometers zurück. Verbraucher<br />
erwarten somit, in den nächsten<br />
Monaten weniger finanzielle Mittel<br />
zur Verfügung zu haben. Das schlägt<br />
sich auch in der Anschaffungsneigung<br />
nieder, die ein neues Allzeittief erreicht.<br />
Gleichzeitig planen die Befragten, ihr<br />
Sparvolumen zu verringern.<br />
Das voraussichtliche Konsum- und<br />
Sparverhalten steht unter dem Eindruck<br />
der steigenden Inflation. Während<br />
in den vergangenen Wochen vor<br />
allem die Energiepreise deutlich gestiegen<br />
sind, erwarten Verbraucher in<br />
den kommenden Monaten zunehmende<br />
Preissteigerungen. Diese Einschätzung<br />
deckt sich mit aktuellen Konjunkturprognosen,<br />
die im Jahresverlauf<br />
ebenfalls mit einem anhaltenden Preisauftrieb<br />
rechnen.<br />
In ihrer Größenordnung sind die Auswirkungen<br />
der geopolitischen Situation<br />
auf die Gesamtwirtschaft in Deutschland<br />
allerdings nicht vollständig abzuschätzen.<br />
Der Einbruch der Verbraucherstimmung<br />
zeige laut HDE-<br />
Experten jedoch deutlich, dass der private<br />
Konsum in den nächsten Wochen<br />
stark gedämpft sein wird. sl<br />
moebelmarkt.de MÄRKTE<br />
Grafik 4: Konjunktur-Barometer – Einrichtungshandels-Märkte in Europa und den USA<br />
(Umsatzentwicklung Möbel und Einrichtungsgegenstände, Veränderung in Prozent)<br />
300<br />
275<br />
250<br />
225<br />
200<br />
175<br />
150<br />
125<br />
100<br />
75<br />
50<br />
25<br />
0<br />
-25<br />
-50<br />
-75<br />
-100<br />
Jan. 2021<br />
Feb. 2021<br />
März 2021<br />
April 2021<br />
Mai 2021<br />
Juni 2021<br />
Juli 2021<br />
Aug. 2021<br />
Sept. 2021<br />
Okt. 2021<br />
Nov. 2021<br />
Dez. 2021<br />
Jan. 2022<br />
Feb. 2022<br />
Deutschland Frankreich Niederlande (Werte nur quartalsweise ermittelt) Österreich Italien (Konsumgüter ohne Lebensmittel) Großbritannien Tschechien (Möbel, Elektroartikel und Fachsortimente) USA<br />
Quelle: Destatis (D), IPEA (F), CBW Mite (NL), Statistik Austria (A), Istat (I), Office for National Statistics (GB), Czech Statistical Office (CZ), TMF (SE), U.S. Department of Commerce (USA)<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022<br />
Markt 45
Welle der Hilfsbereitschaft hält an<br />
Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine<br />
ist vor allem auch eine humanitäre Katastrophe,<br />
der unschuldige Menschen zu Opfern und<br />
Flüchtlingen macht. Diese Menschen benötigen<br />
aktuell weiter die Solidarität Europas und der<br />
Welt, und aus allen Bereichen der Gesellschaft<br />
kommen weiterhin Unterstützung, Hilfe und<br />
Spenden. Die Möbelbranche ist da keine Ausnahme,<br />
schon in der März-Ausgabe haben wir<br />
über verschiedene Hilfsaktionen berichtet, mit<br />
denen Industrie und Handel den Menschen in der<br />
Ukraine, den Flüchtlingen und den aufnehmenden<br />
Stellen in den benachbarten Ländern helfen.<br />
Seitdem ist weiter viel geschehen, die Hilfsbereitschaft<br />
ist ungebrochen – ein Überblick.<br />
Foto: Porta<br />
Foto: XXXLutz<br />
XXXLutz spendet 50.000 Euro an<br />
Peter Maffay-Stiftung<br />
Mitarbeiter von Hansgrohe spenden Arbeitsstunden und Urlaubstage<br />
Um die menschliche Tragödie und die humanitäre<br />
Katastrophe durch den Ukraine-Krieg<br />
abzufedern, hat der Armaturen- und Brausenhersteller<br />
Hansgrohe mit seinen Mitarbeitern<br />
eine besondere Aktion gestartet und auf<br />
diese Weise 900.000 Euro gesammelt. Rund<br />
die Hälfte davon haben die Mitarbeiter in<br />
Form von Überstunden und Urlaubstagen<br />
gespendet, das Unternehmen hat den Betrag<br />
anschließend aufgestockt und die Verwendung<br />
der Mittel sorgfältig geprüft, damit<br />
auch wirklich effektiv geholfen werden kann.<br />
Das Geld ging dabei mehrheitlich an große<br />
Hilfsorganisationen, die durch ihre Strukturen<br />
auch in der Lage sind, den Betroffenen vor<br />
Ort direkt zu helfen. Neben dieser großen<br />
Spende haben Hansgrohe und die Mitarbeiter<br />
des Unternehmens auch noch in vielen<br />
weiteren Aktionen beispielsweise Hilfstransporte<br />
organisiert und aus der polnischen<br />
Zweigstelle heraus Medikamente und Hilfsgüter<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
Bei einer Charity-Veranstaltung von XXXLutz zu<br />
Gunsten der Peter-Maffay-Stiftung haben Hendrikje<br />
Balsmeyer und Peter Maffay gemeinsam mit<br />
Minnie aus ihrem Kinderbuch „Anouk, die nachts<br />
auf Reisen geht“ gelesen. Maffay gab dabei vor<br />
rund 250 geladenen Gästen ein kleines Konzert.<br />
Am Ende des Jubiläums-Events – der Star-Musiker<br />
machte bereits zum 75. Mal gemeinsame Sache<br />
für den guten Zweck mit den Möbelhäusern<br />
mit dem Roten Stuhl – übergab Geschäftsleitungsmitglied<br />
Helmuth Götz (r.) im Namen von XXXLutz<br />
50.000 Euro für die Stiftung von Peter Maffay, der<br />
damit traumatisierten und körperlich behinderten<br />
Kindern eine Auszeit vom oftmals zermürbenden<br />
Alltag ermöglicht. Aktuell setzt er das Geld vor allem<br />
für rund 50 aus der Ukraine geflohene Mütter<br />
und Kinder ein, die von der Stiftung aufgenommen<br />
wurden und versorgt werden, damit sie sich von<br />
den furchtbaren Kriegswirren erholen können.<br />
Mahlmann und Decker helfen im<br />
Kreis Höxter<br />
Gemeinsam mit dem Kreis Höxter und dem dort<br />
ansässigen Rotary Club haben auch der Massivholz-Möbel-Hersteller<br />
Decker aus Borgentreich<br />
und die Mahlmann Neumöbellogistik aus Steinheim<br />
eine Hilfsaktion unter dem Motto „Die Bevölkerung<br />
der Ukraine leidet – Der Kreis Höxter<br />
hilft!“ auf die Beine gestellt. Bei beiden Unternehmen<br />
konnten Bürger Sachspenden abgeben,<br />
zudem gab es die Möglichkeit, auch Geld zu<br />
spenden. Mehr als 41.000 Euro sowie drei volle<br />
Auflieger mit 36 Tonnen Hilfsgütern kamen so<br />
zusammen, die die Spedition Mahlmann dann<br />
zur Sammelstelle der „Schienenbrücke“ der<br />
Deutschen Bahn gebracht hat. Von dort gingen<br />
die Hilfsgüter direkt weiter in die Kriegsgebiete<br />
der Ukraine, um zu helfen, wo die Hilfe am dringendsten<br />
benötigt wird. Die Aktion stand unter<br />
Foto: Mahlmann<br />
der Schirmherrschaft des Höxteraner Landrats<br />
Michael Stickeln, der Kreis selbst spendete aus<br />
den Beständen des Rettungsdienstes sechs Defibrilatoren<br />
sowie 30.000 Paar medizinische Einmal-Handschuhe.<br />
46 Markt<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022
Poco schickt Hilfstransport für Flüchtlinge nach Polen<br />
„Unsere 8.500 Mitarbeiter kommen<br />
aus allen Gegenden dieser<br />
Foto: Poco<br />
Welt. Einige haben Krieg und<br />
Vertreibung selbst erlebt und<br />
können die Verzweiflung der<br />
Flüchtenden nachvollziehen.<br />
Bereits unmittelbar nach Ausbruch<br />
des Krieges erreichten<br />
uns die ersten Stimmen unserer<br />
Kollegen, ob und wie Poco in<br />
dieser humanitären Katastrophe<br />
helfen kann“, so Thomas<br />
Stolletz, CEO des in Bergkamen ansässigen Unternehmens. Mithilfe der hauseigenen<br />
Logistikabteilung, des Vertriebs und zahlreicher helfender Hände wurde<br />
innerhalb weniger Tage ein Firmen-Lkw samt Fahrer abgestellt und Hilfsgüter aus<br />
dem Firmenbestand sowie Spenden von Mitarbeitern und anderen, dem Unternehmen<br />
nahestehenden Personen gesammelt. Mit an Bord sind neben Hygieneartikeln,<br />
Lebensmittelkonserven und Tierfutter auch 500 Stofftiere: Poco, das Eichhörnchen,<br />
soll helfen, die zahlreichen Kinder unter den Flüchtlingen zu trösten.<br />
Porta und Engels Kerzen erlösen<br />
mit Motsi Mabuse 33.000 Euro<br />
(Von links) Motsi<br />
Mabuse, Thomas<br />
Engels, Engels<br />
Kerzen, und<br />
Alexander Panzer,<br />
Geschäftsleiter Porta<br />
Möbel, übergeben<br />
den Spendenscheck.<br />
Foto: Signum PR<br />
Foto: Küchen Walther<br />
Trendteam unterstützt Partner in der Ukraine<br />
Der Import-Spezialist für zerlegte Kastenmöbel, Trendteam aus<br />
Steinheim, arbeitet schon lange mit vielen Partner-Lieferanten in<br />
der Ukraine zusammen, zu denen oft schon freundschaftliche Beziehungen<br />
herrschen. Trendteam-Chef Ralf Müller weist darauf hin,<br />
wie wichtig es für das kriegsgeschundene Land ist, seine Wirtschaft<br />
so weit wie möglich aufrechtzuerhalten. Da die Partnerunternehmen<br />
sich im Westen des großen Landes befinden, der Krieg<br />
aber vor allem im Osten tobt, ist es für Müller selbstverständlich,<br />
die Partner in ihrer Arbeit auch weiterhin zu unterstützen. Deswegen<br />
steht man im regen Austausch und unterstützt die Möbelproduzenten<br />
in der Ukraine beispielsweise bei der Beschaffung von<br />
Zuliefermaterialien wie Beschlägen. Außerdem werden Rechnungen<br />
deutlich vor Fälligkeit bezahlt: „Auf ausdrücklichen Wunsch<br />
unserer Industriepartner haben wir unsere Bestellungen aufrechterhalten<br />
und sogar noch zusätzliche Order platziert. Einerseits weil<br />
wir Solidarität demonstrieren wollen, andererseits weil wir von der<br />
Leistungsfähigkeit unserer ukrainischen Partner überzeugt sind“,<br />
so Müller, der zudem betont, dass man dank der guten Arbeit bei<br />
den ukrainischen Partnern zu fast 100 Prozent lieferfähig sei.<br />
Küchen Walther spendet<br />
20.000 Euro an Hilfsprojekte<br />
Michael Walther (Bild Mitte) von Küchen<br />
Walther in Bad Vilbell vebindet eine enge<br />
Beziehung zu Osteuropa, vor allem durch<br />
das Hilfsprojekt Kinderzukunft, in dessen<br />
Beirat er sitzt, und das auch in der Ukraine<br />
aktiv ist: „Für mich ist es selbstverständlich<br />
Menschen zu helfen, die in Not<br />
geraten sind“, so Michael Walther. Und so<br />
übergab er gleich an zwei Vereinigungen<br />
Schecks über jeweils 10.000 Euro, damit<br />
diese durch den Krieg in Not geratenen<br />
Menschen helfen können. Zum einen unterstützte<br />
Walther die Ukrainische Ärztevereinigung<br />
Deutschland e.V., ein Zusammenschluss<br />
von Ärzten und Ärztinnen mit<br />
ukrainischen Wurzeln in Deutschland.<br />
Während in Friedenszeiten der Austausch<br />
von Wissen und Informationen im Mittelpunkt steht, werden jetzt Ärzte-Kollegen im<br />
Krisengebiet ganz pragmatisch mit dem Nötigsten versorgt. Die weitere Spende<br />
übergab Walther an Inna Sauder und Kaarlo Friedrich (Foto) von der Andreas Gemeinde,<br />
die ebenfalls Gelder sammelt, um Krankenhäuser und Ärzte im Kriegsgebiet<br />
mit chirurgischen Instrumenten, Medikamenten und Geräten zu versorgen.<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022<br />
In den letzten Wochen konnten Kunden bei<br />
Porta ein spezielles Friedenslicht erwerben,<br />
dass der Möbelhändler in Kooperation mit der<br />
Kerzenmanufaktur Engels Kerzen und TV-Star<br />
Motsi Mabuse in den Handel gebracht hat. Engels<br />
Kerzen, seit knapp 90 Jahren Experte in<br />
der Herstellung von Kerzen, hat die Kerzen gefertigt<br />
und geliefert, Porta Möbel hat diese in<br />
seinen angeschlossenen Einrichtungshäusern<br />
verkauft und Motsi Mabuse hat das Friedenslicht<br />
auf Social Media vorgestellt. Als Ergebnis<br />
konnte jetzt der Erlös von 33.000 Euro als<br />
Spende an die „Stiftung RTL – Wir helfen Kindern“<br />
übergeben werden, die damit insbesondere<br />
die kleinen Opfer des Krieges unterstützt.<br />
Anton Röhr Logistik packt<br />
in Langenberg mit an<br />
Der Verein „Langenberg hilft“ hat<br />
bereits mehrere Lkw-Ladungen an<br />
Hilfsgütern über Polen in die Ukraine<br />
geschickt. Die Transporte wurden<br />
dabei von Anton Röhr Möbellogistik<br />
aus dem benachbarten<br />
Rietberg durchgeführt. Der erfahrene<br />
Logistiker brachte die gesammelten<br />
Sachspenden, vor allem<br />
Güter des täglichen Bedarfs,<br />
in mehreren Touren über Polen an<br />
die Grenze zur Ukraine, wo sie direkt<br />
an die hilfsbedürftigen Kriegsflüchtlinge<br />
verteilt wurden. Auch<br />
durch diese Initaitive konnte bereits<br />
vielen Menschen schnell und<br />
unbürokratisch geholfen werden.<br />
Die spontan entstandene Hilfsaktion<br />
soll, da sind sich die Beteiligten<br />
einig, auch in der Zukunft weitergeführt<br />
werden, weil die Not bei<br />
den Betroffenen durch den andauernden<br />
Krieg weiterhin groß ist.<br />
Foto: Anton Röhr Logistik<br />
Markt 47
Die vielfältigen Auswirkungen des Kriegs<br />
Jan Kurth, Geschäftsführer der<br />
Verbände der Deutschen Möbelindustrie<br />
(VDM/VHK), über die<br />
vielfältigen Auswirkungen des<br />
Ukraine-Kriegs auf die deutsche<br />
Möbelindustrie …<br />
(Stand: 11. April)<br />
„Die Folgen eines Energieboykotts<br />
wären noch wesentlich<br />
gravierender – da lässt sich im<br />
weichen Talkshow-Sessel prima<br />
theoretisch fabulieren.“<br />
Fast sieben Wochen dauert der russische<br />
Angriffskrieg auf die Ukraine nun<br />
schon an. Die Bilder der Gräueltaten<br />
der russischen Armee und der gewaltigen<br />
Zerstörungen entsetzen uns zutiefst.<br />
Noch ist kein Ende des Konflikts<br />
absehbar.<br />
Der Weg der Europäischen Union, den<br />
Druck auf Putin durch verschärfte<br />
Sanktionen zu erhöhen, ist der einzig<br />
gangbare. Ein mitunter diskutierter sofortiger<br />
Energieboykott erscheint dabei<br />
zwar auf den ersten Blick schlüssig,<br />
würde aber auf den zweiten und dritten<br />
Blick massive und unübersehbare Verwerfungen<br />
auch für unsere Branche<br />
mit sich bringen, ohne am Verlauf des<br />
Krieges kurzfristig etwas zu ändern.<br />
Schon heute hat der Ukraine-Krieg spürbare<br />
Auswirkungen auf die Möbelindustrie.<br />
Die infolge der Pandemie ohnehin<br />
gestörten Lieferketten geraten durch die<br />
Sanktionen, die steigenden Energiepreise<br />
und die Logistikprobleme noch stärker<br />
unter Druck. Für unsere Hersteller<br />
bedeutet dies massive Kostensteigerungen<br />
im zweistelligen Bereich.<br />
„Die Lieferketten<br />
geraten durch die<br />
Sanktionen, die Energiepreise<br />
und die Logistikprobleme<br />
noch stärker<br />
unter Druck.“<br />
Die ökonomischen Folgen eines Energieboykotts<br />
wären noch wesentlich<br />
gravierender. Gerade für Deutschland<br />
und auch gerade für Produktionsketten,<br />
die – wie die Holzwerkstoffproduktion<br />
mit ihrem hohen Anteil an Harnstoffleimen<br />
– gasbasiert sind. Da lässt<br />
sich im weichen Talkshow-Sessel prima<br />
theoretisch einfach fabulieren, die<br />
Realität ist aber deutlich komplexer.<br />
Fallen Energielieferungen kurzfristig<br />
weg, regelt der bundesweite Notfallplan<br />
Gas eine Priorisierung bei der Versorgung.<br />
Privathaushalte und soziale<br />
wie medizinische Grundversorgung vor<br />
Industrie. Und innerhalb der Industrie<br />
stünden gasintensive Produktionsketten,<br />
die nicht systemrelevant sind, auf<br />
der Kippe.<br />
Wie angespannt die Lage jetzt schon<br />
ist, zeigt unsere jüngste Verbandsumfrage:<br />
Im Monat März waren drei Viertel<br />
der befragten Unternehmen bei ihrer<br />
Materialbeschaffung direkt oder<br />
indirekt von den Auswirkungen des<br />
Ukraine-Kriegs betroffen. Bei jedem<br />
zweiten Hersteller kam es aufgrund der<br />
Materialengpässe zu Einschränkungen<br />
„Drei Viertel der Unternehmen<br />
waren bei ihrer<br />
Beschaffung betroffen.<br />
Bei jedem zweiten kam<br />
es zu Einschränkungen<br />
oder Verzögerungen in<br />
der Produktion.“<br />
Foto: VDM<br />
oder Verzögerungen in der Produktion.<br />
Dabei sind die Polstermöbelhersteller<br />
überdurchschnittlich stark betroffen.<br />
Die größten Beschaffungsschwierigkeiten<br />
bestehen für die deutsche Möbelindustrie<br />
derzeit beim Einkauf von<br />
Holzwerkstoffen, wie die Umfrage ergeben<br />
hat. Erhebliche Engpässe gibt<br />
es zudem bei Massivholz, Furnieren,<br />
Federholzleisten und Schichtholz sowie<br />
bei Komponenten aus Metall.<br />
Neben den steigenden Material- und<br />
Energiepreisen bereitet zudem das<br />
Thema Logistik große Sorgen. Etwas<br />
mehr als die Hälfte der von uns befragten<br />
Möbelhersteller berichtet, dass die<br />
Logistikkapazitäten seit dem Ausbruch<br />
des Ukraine-Kriegs nochmals knapper<br />
geworden sind.<br />
Durch den Krieg hat sich der Fahrermangel<br />
weiter verschärft. Viele Lkw-<br />
Fahrer, die für Speditionen im internationalen<br />
Verkehr tätig sind, stammen<br />
aus der Ukraine. Mehr als 100.000<br />
ukrainische Fahrer könnten zum<br />
Kriegsdienst eingezogen werden,<br />
schätzt der Bundesverband Güterverkehr,<br />
Logistik und Entsorgung.<br />
Stark zu schaffen macht unserer Branche<br />
zudem die Pandemie. Zwei Drittel<br />
der befragten Unternehmen waren im<br />
März von größeren Personalausfällen<br />
aufgrund von Corona-Infektionen oder<br />
Quarantäne betroffen. Im Vergleich zur<br />
vorherigen Umfrage aus dem Januar<br />
stellt sich die Situation damit deutlich<br />
angespannter dar.<br />
„Ganz besonders sind<br />
wir in dieser Ausnahmesituation<br />
auf ein faires<br />
Miteinander innerhalb<br />
der gesamten Branche<br />
angewiesen.“<br />
Angesichts der extremen Rahmenbedingungen<br />
überrascht es wenig, dass<br />
das Geschäftsklima in der Möbelindustrie<br />
im März eingebrochen ist. Die<br />
Einschätzung der aktuellen Lage verschlechterte<br />
sich laut ifo-Institut leicht,<br />
die Geschäftserwartungen deutlich.<br />
Die negative Tendenz betrifft alle Segmente,<br />
wenn auch die Stimmung in der<br />
Küchenindustrie etwas besser zu sein<br />
scheint als in den anderen Sparten.<br />
Auch bei den Verbrauchern hat sich die<br />
Stimmung im März infolge des Kriegs<br />
und der Inflation spürbar eingetrübt.<br />
Unsere Hersteller unternehmen derzeit<br />
alle Anstrengungen, um bestmöglich<br />
und flexibel mit den vielen Herausforderungen<br />
umzugehen: Prozesse werden<br />
optimiert, die Materialbeschaffung<br />
standortnäher organisiert, Lagerkapazitäten<br />
ausgebaut, die Digitalisierung<br />
vorangetrieben. Ganz besonders sind<br />
wir in dieser Ausnahmesituation aber<br />
auf ein faires Miteinander innerhalb der<br />
gesamten Branche angewiesen.<br />
Ihr Jan Kurth<br />
48 Markt<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022
Foto: Ekornes<br />
Oasen des Friedens<br />
Die Evolution der Relaxer geht weiter. Sie erfreuen als Lifestyle-Statements oder Wellness-Stationen.<br />
Sie überraschen mit modern eingekleideten Aufstehhilfen, vielfältigen<br />
Kopf-, Rücken-, Arm- und Fußteilfunktionen sowie einem perfekt austarierten Innenleben.<br />
Immer mehr weitet sich die Kategorie auch auf die Sofas aus – mit ausgefeilten<br />
Relaxfunktionen, verstellbarer Sitztiefe und anderen Verwandlungsmöglichkeiten.<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022<br />
Relaxer & Co. 49
Tamara Härty:<br />
Die Verwandlerin<br />
Als Chefdesignerin und Head of Product and Marketing von Himolla zählt<br />
Tamara Härty zu den einflussreichsten Gestalterinnen in der deutschen<br />
Polstermöbelindustrie. Gerald Schultheiß und Karin Henjes besuchten sie<br />
zum Werkstattgespräch in Taufkirchen.<br />
Tamara Härty, geboren 1978, Diplom-Ingenieurin und Master of<br />
Architecture, geht unkonventionelle Wege – stets voller Tatendrang,<br />
sehr intensiv, mit großer Gestaltungsfreude und Liebe<br />
zum Detail. Nähern wir uns ihrem beruflichen Schaffen über die<br />
Dinge, die sie umgeben!<br />
Weißer und heller Raum<br />
Tamara Härty ist groß, schlank und hat eine unglaublich intensive<br />
Ausstrahlung. Sie begrüßt uns lächelnd in ihrem Büro. Es liegt<br />
im fünften Obergeschoss des Fertigungsgebäudes nahe der Entwicklung<br />
und Produktion von Himolla in Taufkirchen. Ein strahlendes<br />
Atelier, komplett weiß gestrichen, mit goldenen Vorhängen,<br />
rohem, industriellen Flair und zwei sehr großen weißen<br />
einfach gehaltenen Arbeitstischen. Der Ort ist bewusst gewählt:<br />
Härty ist gern ganz nah am Produkt und liebt die Entwicklungsabteilung<br />
und ihre Mitarbeiter, mit denen sie sehr eng zusammenarbeitet.<br />
Das Büro selbst darf man sich allerdings keineswegs<br />
als einen leeren, künstlichen oder cleanen Raum vorstellen.<br />
Es ist ein lichtes und großzügiges Gebilde und wird bevölkert<br />
von Freundlichkeit, Herzlichkeit und Humor. Spricht man Härty<br />
darauf an, so sagt sie: „Ich glaube wirklich daran, dass die Gegenstände<br />
ein Eigenleben führen. Sie sind einfach da. Ich meine<br />
das auch ganz ernst, wenn ich sage, dass ich Gegenstände machen<br />
möchte, die von den Menschen geliebt und wertgeschätzt<br />
werden. Einfach Lieblingsstücke!“<br />
Katze<br />
Auf dem Boden an der Fensterseite des Büros steht eine kleine<br />
gelbe Katze aus Gießharz. Sie ist ein Geschenk aus einem besonderen<br />
Ort der Himolla-Fertigung. Dort, wo Handwerker wie<br />
Künstler die Gipsrohlinge wie Skulpturen bearbeiten. Hier werden<br />
die Originalvorlagen für die Formschäume gefertigt. Bis ins<br />
Detail erklärt Härty die sehr differenzierte, produktspezifische<br />
Arbeit bei Himolla in den verschiedenen Gewerken, mit Holz,<br />
Metall, Elektronik, Schaum, Bezugsstoffen und Schnitten. Sie<br />
kennt Produktionsabläufe und Materialien genau. „Ich genieße<br />
und schätze es sehr, mit Handwerkern zusammenzuarbeiten,<br />
nehme diese sehr ernst und achte ihr handwerkliches Können.<br />
Sie haben außerordentlich viel Gefühl für Material und eine große<br />
Fertigkeit in ihrem Tun. In dieser Tiefe lernt man ein Unternehmen<br />
nur kennen, wenn man intern arbeitet und sich ihm verschreibt.<br />
Das volle Potenzial wird so leichter und glaubwürdiger<br />
erreicht. Nur dann kann man vereint, mit einem gemeinsamen<br />
Ziel, effektiv in die gleiche Richtung arbeiten.“<br />
Sofa-Miniaturen<br />
Auf den langen, weißen Regalen im Atelier stehen kleine Sofa-<br />
Modelle, die Tamara Härty selbst baut und näht. Auf Anhieb erkennt<br />
man hier auch ihre preisgekrönten Erfolgsmodelle. Anders,<br />
als man angesichts der wohlkomponierten Optik denken könnte,<br />
steht am Anfang von Härtys Sofas jedoch nicht die Form. „Ich<br />
arbeite und denke von innen nach außen“, erklärt sie. „Zuerst<br />
kommt die Funktion. Das englische Wort Design beinhaltet die<br />
Konstruktion, den Zweck und gleichermaßen die Form. Für eine<br />
neuartige Kreation und deren optimale Umsetzung braucht man<br />
viele kleine Zwischenschritte, welche oft gelingen, aber manchmal<br />
auch scheitern; und dennoch ist es oft das Überwinden einer<br />
Schwierigkeit, welche dann zum Weiterkommen und Erfolg<br />
führt. Aber das braucht Zeit, Geduld, Beharrlichkeit und den Willen<br />
zum Tüfteln. Wenn man es dann geschafft hat, ist das ganze<br />
Team vom Entwickler bis zum Chef unheimlich stolz.“<br />
Blumen<br />
Mitten auf dem Arbeitstisch von Tamara Härty steht ein wunderbarer<br />
Blumenstrauß. Man fühlt sich sofort an die opulenten<br />
Sträuße erinnert, die einen auf den Messeauftritten von Himolla<br />
in Köln und Taufkirchen berauschen. Seit der Hausmesse 2018<br />
setzt die Gestalterin die Sofas und Sessel von Himolla mit ihrer<br />
innenarchitektonischen Erfahrung so sinnlich in Szene, dass sich<br />
ihnen „kein Herz entziehen kann“. Härty, die bei Gesprächen mit<br />
Verbandsdelegationen und anderen Geschäftspartnerinnen und<br />
-partnern dabei ist, weiß um die Bedeutung des Emotionalen.<br />
Umso wichtiger ist es ihr, dass sie auch das Umfeld ihrer Sofa-<br />
Entwürfe gestalten kann.<br />
Große Tische<br />
Direkt an Tamara Härtys Atelier grenzt ein großer, heller Raum,<br />
der Durchgang ist offen. Dort und in einem weiteren Büro arbeiten<br />
ihre 30 Marketing-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter. Sie mag<br />
Menschen und sagt: „Ich schätze jeden Einzelnen von ihnen, ihre<br />
Arbeit, ihren Einsatz und ihre individuelle Persönlichkeit. Wir<br />
sind hier unter Gleichgesinnten.“ Hier werden unter anderem<br />
Stoff- und Leder-Kollektionen zusammengestellt, Messeauftritte<br />
und Studios für den Handel geplant, Werbemittel gestaltet, Social-Media-Auftritte<br />
bespielt, Verkaufsförderungsunterlagen kreiert<br />
und auch alle anderen Medien gestaltet, mit denen die Marke<br />
Himolla nach außen kommuniziert. All das passiert im Haus<br />
und ohne Agenturen, mit langfristiger Strategie und unter zentraler<br />
Führung – selbst Film- und Fotoshootings und deren Styling.<br />
Ort des Austauschs sind große Tische, zusammengestellt<br />
als lange Tafel in der Mitte des Raumes, die zugleich als Treffpunkt<br />
für die Mittagspause oder ein Kaffeetrinken mit Gästen<br />
dienen. Im Marketing strebt Härty – wie schon im Showroom –<br />
einen ganzheitlichen Auftritt vom Produkt bis zu dessen Inszenierung<br />
in jeglicher Form an. „Ich habe für mich festgestellt, dass<br />
ich sehr gerne und mit vollem Einsatz für eine Firma arbeite, um<br />
diese positiv und nachhaltig nach vorne zu entwickeln“, sagt<br />
Härty. „Eine gute Unternehmensentwicklung in Kombination mit<br />
einem stimmigen und überzeugenden Gesamtgestaltungskonzept<br />
ist für mich sehr wichtig.“<br />
Buch und Kunst<br />
Fragt man Tamara Härty nach ihren Inspirationen, so nennt sie<br />
viele Einflüsse, beginnend von Städten, Kunstausstellungen,<br />
über das tägliche Leben bis zur Natur. „Berufliches und Privates<br />
ist für mich nicht zu trennen“, sagt sie. Alles, was Tamara Härty<br />
50 Porträt<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022
Frauen im Möbelbusiness<br />
Tamara Härty in ihrem Atelier.<br />
Fotos: Himolla<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022<br />
Porträt 51
„Wenn ich Dinge neu gestalte, gehe ich den<br />
ganzen Weg“, sagt Tamara Härty.<br />
und Architektur, Science-Fiction während des Kalten Krieges, Visionen wie Aldous<br />
Huxleys „Heaven and Hell“ oder markanten Biografien und Werken eines William<br />
Burroughs oder Christoph Schlingensief, begleitet von dem schillernden Aufbruch<br />
ins Weltall während des vergangenen Jahrhunderts. Das damit verbundene Studium<br />
schloss sie mit Bestnote und einem Master of Architecture ab. Den bereits sicheren<br />
Ruf als Professorin in Berlin lehnte Härty jedoch ab, um sich nach den Jahren<br />
des wissenschaftlichen Wirkens eher praktischen Belangen zuzuwenden.<br />
Sie ging nach Oberfranken zurück und arbeitete als selbständige Designerin für<br />
zahlreiche namhafte Unternehmen und unterhielt einen Lehrauftrag an der Fakultät<br />
Design der Hochschule Coburg, um sich dann ab 2012 für das Polstermöbelunternehmen<br />
Koinor in Michelau – zunächst in freier Mitarbeit, später als Chefdesignerin<br />
im Unternehmen – zu engagieren. Neben dem Unternehmensauftritt schuf<br />
sie u. a. zahlreiche Entwürfe, Funktionen und Sofas, die vielfach für Designpreise<br />
nominiert bzw. mit ihnen ausgezeichnet wurden. Ihr vom Ingenieursstudium geprägtes<br />
technisches Know-how findet sich u. a. in den wegweisenden drehbaren<br />
und schiebbaren Relaxlandschaften von Koinor („Freemotion“, „Epos“, „Schwof,“<br />
„Monroe“ etc.) wieder.<br />
bewegt, fließt in ihre Arbeit ein. Auf dem Regal hinter ihr liegen mehrere Bücher –<br />
unter anderem Science-Fiction-Geschichten über die Auflösung des Raum-Zeit-<br />
Kontinuums oder französische Philosophen. So ein Text kann schon einmal neu<br />
erfunden werden und an einer Wand hinter einem Sofa im Showroom erscheinen<br />
– oder eine raumgreifende Weltraumaufnahme begleiten. Astrofotografie und der<br />
Blick in interstellare Welten sind eine weitere Leidenschaft von Härty.<br />
„Ich bringe gern Dinge zusammen, die eigentlich nicht zusammengehören – auch<br />
subversive Elemente“, sagt die Gestalterin, die letztendlich Gesamtkunstwerke<br />
schafft. Durchaus auch im humorvollen Sinne – und stets mit dem Wunsch, das<br />
Irrationale und Emotionale zu würdigen. In einer wissenschaftlichen Arbeit hat sie<br />
es – inspiriert von dem Philosophen Gaston Bachelard – so formuliert: „Es ist zu<br />
beobachten, dass Anhäufungen von Gegenständen in Räumen, wie das Menschen<br />
tun, wenn sie wohnen, niemals ohne den Bewohner zu betrachten und zu beurteilen<br />
sind. Der Bewohner gibt ihnen die Existenzberechtigung in der Summe. Er erzeugt<br />
Verbindlichkeit, ja sogar Liebe zu seinen Dingen. Diese Liebe ist die nachhaltigste<br />
Form des Schutzes von Ressourcen und des Bewahrens vor der<br />
Entsorgung. Und die romantischste ...“<br />
Vita<br />
Tamara Härty wuchs in Oberfranken bei Coburg auf, experimentierte schon früh<br />
mit allen nur erdenklichen handwerklichen und künstlerischen Werkstoffen und<br />
Werkzeugen. Das unternehmerische und selbstständige Denken und Arbeiten ist<br />
ihr auch durch das großelterliche Unternehmen in die Wiege gelegt. Bereits mit<br />
Beginn ihres ersten Diplom-Ingenieurstudiums gleich nach dem externen bayerischen<br />
Abitur machte sie sich mit eigenem Studio selbstständig und unabhängig.<br />
Neben grafischen Aufgaben nahm Härty architektonische, innenarchitektonische<br />
und gestalterische Aufträge an. In der Möbelbranche machte sie sich mit markanten<br />
Entwürfen sofort einen Namen. Dennoch wagte sie mit dem eigenen, gut laufenden<br />
Büro in diesem „sicheren“ Umfeld aus High-End-Architektur, Möbeldesigns<br />
etc. eine Zäsur.<br />
Nach erfolgreichen Jahren bei Koinor – in welchen sie die Kollektion entwickelte<br />
und zahlreiche Erfolgsmodelle neu entwarf und damit eine nachhaltige positive<br />
Entwicklung Koinors prägte – übernimmt sie im Januar 2018 das Chefdesign und<br />
die Artdirektion des großen Polstermöbelherstellers Himolla in Taufkirchen. Seit<br />
2020 verantwortet sie zudem die Position des Head of Product and Marketing. Sie<br />
deckt ein extrem breites Spektrum ab. Dabei gestaltet und entwickelt sie Produkte<br />
(Sofas, Sessel, Ausstattung, Teppiche, Leuchten etc.) mit ihren eigenen kreativen<br />
Ansätzen aber auch gemäß wirtschaftlicher Kennzahlen, entwickelt Polstermöbelfunktionen,<br />
die firmeneigene Ausstellung, sämtliche Messen (national und<br />
international) und POS-Elemente. Zusammengefasst verantwortet sie das komplette<br />
Produktportfolio sowie den nationalen und internationalen Markenauftritt von<br />
Himolla. Tamara Härty lebt in Oberbayern und Coburg.<br />
Awards<br />
Tamara Härty hat das Gesicht und den Ideenreichtum der Polstermöbelindustrie<br />
nachhaltig verändert. Ihre Entwürfe werden regelmäßig mit Auszeichnungen wie<br />
Interior Innovation Award, Red Dot Design Award, German Innovation Award, German<br />
Design Award etc. prämiert.<br />
Eine Auswahl der prämierten Entwürfe für Koinor, die zahlreich abgewandelt wurden:<br />
„Schwoof“ Dining, „Freemotion“ Sofa mit drehbaren Einzelsitzen, „Francis“<br />
Sofa, „Marilyn“, „Monroe“ usw. Sofas mit drehbaren Elementen, „Igor“ Cocktailsessel,<br />
„Safira“ Relaxsessel, „Joleen“ Relaxsessel, „Vanda“ Sofa, „Vogue“ Sofa.<br />
Das setzt sich bei Himolla konsequent fort; „S-Lounger 7911“ Relaxsessel,<br />
„Lounger“ Sofa, „Ultima 1077“ Sofaprogramm, die Sofabaureihe, „Signa“, die neu<br />
ausgebauten „Cumurex“ Funktionssofas mit Aufstehhilfe etc. Eine besonders erfreuliche<br />
Auszeichnung darf leider noch nicht kommuniziert werden. „Die schönsten<br />
Sachen sind eben immer oder manchmal geheim“, so Tamara Härty.<br />
Tamara Härty absolvierte ein berufsbegleitendes Postgraduiertenstudium für Architektur-<br />
und Stadtforschung bei Professor Arno Brandlhuber an der Akademie<br />
der Bildenden Künste in Nürnberg. Im Zuge dieses sogenannten „nomadischen<br />
Studiums“ begab sie sich auch nach Belgrad, New Orleans (nach dem Hurricane<br />
Katrina), in den ländlichen Raum in der Nähe von Manchester und wirkte für einige<br />
Jahre in Berlin. Unter anderem entdeckte sie das wissenschaftliche Themenfeld<br />
der Psychotropy – das Eigenleben der Architektur mit Einflussnahme auf den Menschen<br />
– für sich. In theoretischen und künstlerischen Arbeiten entwickelte und erforschte<br />
sie den Beitrag zur irrationalen Wahrnehmung von Atmosphäre, Architektur,<br />
Lebensräumen und Dingen. In diesem Rahmen beschäftigt sie sich mit<br />
schöngeistigen Dingen und Themenfeldern wie der Wechselwirkung von Soziologie<br />
Mit ihrem extrem breiten beruflichen, wissenschaftlichen und künstlerischen<br />
Spektrum erschafft Tamary Härty eine einzigartige, beseelte Ästhetik.<br />
52 Porträt<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022
W.Schillig:<br />
Sofa mit Wohlfühlfunktion<br />
„Erstklassigen Komfort mit modernem Design verbinden“<br />
ist das erklärte Ziel von W.Schillig. Bei Modell<br />
„Selinaa“ sorgt die elegant überschlagene Sitzvorderkante<br />
für den absoluten „Wow-Effekt“, wenn sie sich<br />
per Knopfdruck in eine sitzverlängernde Fußstütze<br />
verwandelt hat. Die Rücken lassen sich per Hand zusätzlich<br />
nach hinten versetzen, und schon ergibt sich<br />
ein komfortables Lounge-Sofa. Zusätzlich lassen sich<br />
noch Kopfstützen und Seitenteile verstellen. Große<br />
Kuschelelemente als Eck- oder Abschlussteil bieten<br />
viel Platz für die ganze Familie. Foto: W.Schillig<br />
ADA: Ganz auf Komfort eingestellt<br />
„Thimo“ von ADA trendline ist der Relaxsessel für stylische Kombinationen.<br />
In trendigem Design und legerer Optik sieht er nicht nur gut aus,<br />
sondern bringt mit seiner soften Polsterung Bequemlichkeit auf den<br />
Punkt. Neben der Drehfunktion lassen sich auch Kopf-, Rücken- und<br />
Fußteil nach Belieben verstellen – wahlweise manuell oder auch elektrisch.<br />
Ergänzt um eine Aufstehhilfe, kommt man nach dem Relaxen einfach<br />
wieder auf die Beine. Von small bis large, in verschiedenen Optiken<br />
und Varianten, kann man „Thimo“ individuell an die Körperform und den<br />
persönlichen Einrichtungsstil anpassen. Markantes Highlight sind die stylischen<br />
Armteile, die optional mit Buchen- oder Eichenholz verblendet<br />
werden.<br />
Foto: ADA<br />
Sedda: Zum Relaxen gemacht<br />
Damit aus den Wohnlandschaften, Sofas und Sesseln von Sedda exklusive<br />
Relax-Oasen werden, warten sie mit raffinierten Funktionen auf. Innovative<br />
Technik verbirgt sich im Inneren der multifunktionalen Allroundtalente und<br />
erfüllt die hohen Ansprüche eines modernen Lifestyles.<br />
Modell „Rocco“ verwöhnt seine Besitzer mit einer hochwertigen Polsterung<br />
und ergonomischen Funktionen. Die Komfortlehnen können mechanisch<br />
oder elektrisch als bequeme Kopfstützen hochgeklappt werden. Relaxfunktion<br />
sowie Relax-Liegesofa und -Longchair bieten somit jede Menge Entspannungsfreiheit.<br />
Über die praktische Schlafbankfunktion kann die Sitzfläche<br />
noch um 20 cm Tiefe erweitert werden.<br />
Foto: Sedda<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022<br />
Relaxer & Co. 53
La-Z-Boy steigert Umsatz<br />
Relax-Spezialist La-Z-Boy aus den USA hat die Betriebsergebnisse für<br />
das am 22. Januar 2022 endende dritte Quartal des Geschäftsjahres<br />
2022 bekanntgegeben. Demnach erzielte der Konzern eine Umsatzsteigerung<br />
um 22% auf 572 Mio. US-Dollar gegenüber dem Vorjahreszeitraum.<br />
Melinda D. Whittington, President und CEO: „Die Nachfrage im gesamten<br />
La-Z-Boy-Unternehmen hält unvermindert an und liegt weiterhin<br />
deutlich über dem Niveau vor der Pandemie. Unsere oberste Priorität<br />
ist es, die Agilität unserer Lieferketten weiter zu verbessern und<br />
die Produktion schneller und effizienter zu steigern, um ein langfristiges<br />
profitables Wachstum voranzutreiben.“<br />
Hukla: Ergonomie<br />
meets Komfort<br />
Relaxer-Modell „EC21007“ erweist<br />
sich als vielseitig in Form und Funktion.<br />
Schlanke, ergonomisch geformte<br />
Rücken mit verschiedenen<br />
Armteilausführungen und Relaxfunktionen<br />
stellen sich ganz auf individuelle<br />
Ansprüche ein – von manueller<br />
TV-Funktion bis zur dreimotorischen<br />
Herz-Waage-Relaxfunktion mit Aufstehhilfe<br />
und Sitzabsenkung. Die<br />
optionale Sitz- und Rückenheizung<br />
oder Massagefunktion runden das<br />
Relax-Erlebnis ab. Die patentierten<br />
„turn & move“-Varianten bieten eine<br />
praktische, leicht zu bedienende<br />
„Beweglichkeit“ des Sessels.<br />
Foto: Hukla<br />
Hier kann man die<br />
Funktionen des<br />
Hukla Modells im<br />
Film erleben.<br />
Erfolgsmodell „Sitzgefühl“ bietet viele<br />
Extra-Features für den individuellen<br />
Komfort. Fotos: Cotta/Steinpol<br />
Die neue Serie „Lazyline“ verbindet<br />
modernes Design mit anspruchsvollem<br />
Relaxfaktor.<br />
Steinpol: Umfassendes Ergonomiesystem<br />
Mit „Selection“ hat Steinpol eine Sesselkollektion etabliert, die im Handel erfolgreich<br />
platziert ist. Bei der innovativen Kollektion spielen Komfort, Qualität und<br />
Formsprache eine entscheidende Rolle.<br />
Alle Relaxsessel bieten ein umfassendes Ergonomie-System, bei dem unterschiedliche<br />
Sitzhöhen und -tiefen miteinander kombinierbar sind. In Verbindung<br />
mit einer großen Auswahl an Komfortfunktionen, hohem Sitz- und Liegekomfort<br />
sowie unterschiedlichsten Modelloptiken ist eine größtmögliche Individualisierung<br />
möglich.<br />
Erfolgsmodell „Sitzgefühl“ gehört zu den Topsellern der Kollektion. Das moderne<br />
Sesselsystem bietet zusätzlich verschiedene Rücken- und Armteilvarianten und ist<br />
auch mit einer über 7 cm individuell einstellbaren Sitzhöhe erhältlich. Die Plus-Variante<br />
bietet 9 cm mehr Sitz- und Rückenbreite und eine Tragfähigkeit der Aufstehhilfe<br />
bis 200 kg.<br />
Mit der im Herbst neu vorgestellten Serie „Lazyline“ wird die Kollektion weiter<br />
konsequent ausgebaut. Das extra lange Fußteil, die höhenverstellbare Kopfstütze<br />
sowie die Auswahl zwischen softigem Qualitätsschaum oder Federkern im Sitz<br />
verbinden auch hier modernes Design mit anspruchsvollem Relaxfaktor.<br />
Auch der konventionelle Bereich wird erfolgreich weiter gepflegt. Modell „Kilian“<br />
vereint ebenfalls alle Features in Sitzergonomie und Komfort sowie Funktionalitäten<br />
wie Herz-Waage-Funktion und Aufstehhilfe. Der Aufbau der Sesselkollektion<br />
ermöglicht dem Handel somit ein leichtes und übergreifendes Bedienen der einzelnen<br />
Segmente.<br />
54 Relaxer & Co.<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022
Volle Kraft<br />
voraus<br />
Ekornes powert in allen Bereichen | Neue Konzepte<br />
Der norwegische Relaxmöbelspezialist<br />
Ekornes zieht eine positive Bilanz<br />
der Hausmesse in Hamburg –<br />
und hält die Türen weiter für<br />
Handelspartner offen. Zugleich treibt<br />
der Hersteller der marktbekannten<br />
Stressless Möbel sein Geschäft dynamisch<br />
voran.<br />
Matratze „Luna“ bei Otto.de<br />
und IMG Relaxer-Studios<br />
So wird seit Januar die neue Stressless<br />
Matratze „Luna“ bei Otto.de angeboten.<br />
Sie ist mit patentiertem<br />
„IntelliGel“ ausgestattet, das dem<br />
Namen „Stressless“ mit Wasserbett-<br />
Feeling, punktueller Druckentlastung<br />
und einer optimalen Belüftung alle<br />
Ehre macht. Mit den Verkaufszahlen<br />
ist man bei der Ekornes Möbelvertriebs<br />
GmbH in Hamburg bis dato<br />
sehr zufrieden.<br />
Noch ein weiteres Engagement<br />
macht in Hamburg Freude. Die<br />
GmbH verantwortet seit kurzem<br />
auch die Vermarktung von IMG Polstermöbel,<br />
der „White Label“-Kollektion<br />
der Ekornes AS. Einige große<br />
Handelshäuser haben bereits eine<br />
vielfältige Auswahl an Sesseln platziert<br />
und damit in den ersten Wochen,<br />
so Ekornes, einen prima Umsatz<br />
erzielt. Die Relaxsessel kommen<br />
aus Litauen, so dass eine relativ<br />
schnelle und verlässliche Lieferung<br />
sichergestellt werden kann. Auch<br />
darüber hinaus laufen Gespräche für<br />
weitere Platzierungen im Handel.<br />
Ausbau des Objektbereichs<br />
und Logistikzentrum geplant<br />
Ekornes hat sich international auch<br />
längst einen Namen im Objektgeschäft<br />
gemacht (www.ekornes-contract.com)<br />
– sei es in der Hotellerie,<br />
im maritimen Bereich oder im Office.<br />
Dieses soll nun in Zentraleuropa weiter<br />
ausgebaut werden. Unter anderem<br />
wird man deshalb an der Messe<br />
„Altenpflege 2022“ in Essen vom 26.<br />
bis 28. April teilnehmen.<br />
In puncto Lieferzeiten hat Ekornes ein<br />
weiteres zukunftsweisendes Projekt<br />
in der Pipeline: Zusammen mit einem<br />
Logistikdienstleister plant man aktuell<br />
ein Logistikzentrum in Norddeutschland.<br />
moebelmarkt.de<br />
PRODUKT<br />
Das Stressless Modell „Rome“, hier mit<br />
hohem Rücken, fand auf der Hausmesse<br />
große Zustimmung. Fotos: Ekornes<br />
Auf dem Postschiff „Havila Capella“, das<br />
kürzlich mit dem „Next Generation Ship<br />
Award“ ausgezeichnet wurde, kommt das<br />
Stressless Modell „Tokyo“ zum Einsatz.<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022<br />
Relaxer & Co. 55
Yoko – Relax Smart<br />
made by Koinor<br />
Einzigartig in Funktion und Design, das neue Koinor-Sesselprogramm mit Wow-Effekt | Neue Programme<br />
56 Relaxer & Co.<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022
Relax Smart – mit „Yoko“ setzt Koinor neue Maßstäbe.<br />
Auf den ersten Blick genießt man die optischen Reize.<br />
Ästhetische Linienführung und Formensprache versprechen<br />
pure Leichtigkeit und Entspannung. Dieses<br />
Versprechen hält „Yoko“ auch auf den zweiten Blick<br />
über seine perfekt gelungene Symbiose aus Design<br />
und Funktionalität. Inspiriert vom „fliegenden Teppich“<br />
entsprang diese skulpturale Konzeption aus der Feder<br />
des bekannten Möbeldesigners Prof. Stefan Heiliger.<br />
Schwungvoll dynamisch und zugleich geborgen ruhig.<br />
Das Thema Relax-Sessel ist bei Koinor nicht neu – die<br />
Serie „Silencio“ wird bereits seit Jahren erfolgreich<br />
vermarktet. Mit „Yoko“ kommt nun ein weiteres Highlight<br />
on top. Das Besondere erschließt sich über die<br />
Kinematik mit raffinierter Koppelung von Rücken, Sitz<br />
und Fußteil sowie dem mitlaufenden Armteil. Augenfällig:<br />
die dreidimensional geschwungene, V-förmige<br />
Alu-Gabel, die insbesondere, neben der inhärenten<br />
Funktion, den visuellen unbeschwerten Charakter<br />
maßgeblich bestimmt.<br />
Smartes Sitzen und Relaxen<br />
Aufgrund intuitiver Sensorsteuerung der Motorik – optional<br />
mit Akku – wird komfortables Sitzen und Relaxen<br />
angenehm einfach. Absolut überzeugen kann der<br />
preisverdächtige Entwurf mit seiner schwebenden Anmutung,<br />
die sinnbildlich für vollendete Entspannung<br />
steht. Wohlfühlmomente garantiert. „Yoko“ bietet aktuell<br />
fünf Designs, deren Konzeption zukünftig auch<br />
Erweiterungen zulässt. Kombinationen im Materialmix<br />
Stoff und Leder verleihen den Modellen eine spannende<br />
Optik und untermauern zusätzlich die Individualität.<br />
Die fast fünfjährige Entwicklungsarbeit bezeichnet Geschäftsführer<br />
Rainer Thiele als „äußerst intensiv“ und<br />
führt fort, „am Ende ist jedoch ein nahezu perfektes<br />
Möbel entstanden, einzigartig in Funktion und Design<br />
– halt einfach typisch Koinor.“<br />
So hat der durchaus kompromisslose Prozess zu einem<br />
beeindruckenden Resultat geführt: Im Gegensatz<br />
zu fast allen anderen Relax-Sesseln ist die verbaute<br />
Technik bei „Yoko“ nicht sichtbar, sondern ausgeklügelt<br />
versteckt. Hier ist eine große Herausforderung nahezu<br />
spielerisch gelungen. Unter allen Aspekten ist<br />
das Modell, im wahrsten Sinne des Wortes, eine Innovation.<br />
Dies wurde auch vom Markt goutiert. „Die gewünschten<br />
positiven Reaktionen bei Fachhändlern,<br />
Verbänden und Einkäufern wurden mehr als übertroffen“,<br />
resümiert Marketingleiter Harald Riemer und bekräftigt,<br />
„Koinor werde den hohen Erwartungen und<br />
Ansprüchen mit „Yoko“ jederzeit gerecht. Die Fachwelt<br />
war sich schnell einig – eine neue Art Relax-Sessel,<br />
die für Aufsehen am POS sorgen und viele Käufer<br />
finden wird.“<br />
Taktgeber der Branche<br />
Darüber hinaus ist dem Handel, getrieben vom Zeitgeist<br />
der Vernunft, das Thema der Nachhaltigkeit<br />
wichtig. Auch hier überzeugt „Yoko“ und bietet<br />
schlagkräftige Argumente, die er mit der gesamten<br />
Koinor Kollektion teilt. Eine Wertschöpfungskette mit<br />
vollstufiger Herstellung „Made in Germany“. Hohe<br />
Handwerkskunst und Produktion 4.0 mit sozialer Verantwortung<br />
und zukunftsorientiertem Handeln. Eine<br />
Position und Grundhaltung, die dem Michelauer Traditionsunternehmen<br />
gut zu Gesicht steht und seine<br />
international anerkannte Rolle als Taktgeber im gehobenen<br />
Polstermarkt unterstreicht. Werteorientierung<br />
und eine aufgeschlossene Unternehmenspolitik, die<br />
Bodenständigkeit und Positionierung auf dem Weltmarkt<br />
gleichermaßen begründet. Innovativ, Nachhaltig,<br />
Made in Germany.<br />
moebelmarkt.de<br />
PRODUKT<br />
Der innovative<br />
Relax-Sessel „Yoko“<br />
punktet mit neuer Funktionalität<br />
und außergewöhnlichem<br />
Design. Das Besondere<br />
erschließt sich über die Kinematik<br />
mit raffinierter Koppelung<br />
von Rücken, Sitz<br />
und Fußteil.<br />
Fotos: Koinor<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022<br />
Relaxer & Co. 57
Himolla: Wohlfühlen neu<br />
inszeniert<br />
Der Relax-Spezialist Himolla entwickelt die<br />
eigenständige Bildsprache für seine Kollektionen<br />
konsequent weiter – sehr emotional<br />
und gerne auch mit ungewohnten Blickfängen,<br />
die Wohlbefinden körperlich fühlbar machen.<br />
Hier wurde das Erfolgsmodell „1926“<br />
neu inszeniert – ein Relaxsofa, das neben der<br />
Kopfteilhöhenverstellung wahlweise auch eine<br />
Wallfree-Funktion bis hin zur Herz-Waage-<br />
Verstellung beinhaltet. Fotos: Himolla<br />
iRest: Innovative Massagesessel<br />
iRest Massage Deutschland mit Sitz in Kaiserslautern vertreibt hochwertige Massagesessel.<br />
Die Marke steht für Qualität in Bezug auf Materialien, Funktionen und attraktive Formen. Ob<br />
Rollen, Klopfen, Kneten oder eine Kombination aus allem – in den Sesseln steckt die jahrhundertealte<br />
Erfahrung der traditionellen chinesischen Medizin.<br />
Die entscheidendste Innovation ist jedoch, dass in dem Massage-System Tausende Bewegungen<br />
und Sequenzen menschlicher Anwender gespeichert sind. Dies ermöglicht eine<br />
schier unendliche Kombination von Massagen, die sich an den Körper des jeweiligen Anwenders<br />
anpassen. Auch sind die Massage-Sessel in der Lage, ein zunehmendes Wissen über<br />
den Körper des Benutzers zu sammeln, um Massagen auf seine körperliche Konstitution zuzuschneiden.<br />
Foto: iRest<br />
Max Winzer: Multifunktionaler Bestseller<br />
„Just Cool“ – so heißt das neue kompakte Funktionssofa von Max Winzer. Der<br />
multifunktionale Bestseller passt sich perfekt jeder Wohnsituation an. Für optimalen<br />
Sitzkomfort sorgt ein schaumummantelter Federkern in der Sitzfläche. Der<br />
mitgelieferte Stauraumhocker ergänzt die Garnitur und lässt sich am Sofa fixieren.<br />
So entsteht in Verbindung mit der zurückgeklappten Rückenlehne eine große<br />
Liegefläche, die zum Relaxen einlädt.<br />
Foto: Max Winzer<br />
Het Anker: Komfortabler Lifestyle<br />
Coolen Lifestyle im Industrial Chic verkörpern die Polstermöbel des holländischen<br />
Lederspezialisten Het Anker. Relaxsessel „Mexico” überzeugt mit<br />
superbequemem Sitzkomfort und toller Ausstrahlung. Diese Ausführung<br />
zeigt das Modell in dunkelbraunem Africa-Leder „Testa di Moro”, mit Fuß<br />
und Armlehne aus hochwertigem Edelstahl. Optional mit zwei oder drei<br />
Motoren. Foto: Het Anker<br />
58 Relaxer & Co.<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022
FACHMAGAZIN DER BRANCHE<br />
APRIL 4/2022<br />
B 50899<br />
Oranier hat sich in den vergangenen Jahren mit einem umfangreichen<br />
Produktportfolio, darunter die „FlexX-Induktion“ mit dem<br />
Kochfeldabzug „KXI 1084 TC Centerline“, als verlässlicher Partner<br />
für den Küchenfachhandel positioniert. Die positive Entwicklung<br />
soll nun auch ein Markenrelaunch befeuern. Die Hintergründe<br />
dazu erläutert in dieser Ausgabe Geschäftsführer Nikolaus<br />
Fleischhauer im exklusiven Interview. Foto: Oranier<br />
Alles aus einer Hand – neuer<br />
Küchenspezialist für Franken<br />
Unterwegs mit<br />
einem Brandscout<br />
Franchise in der Branche
Zeitloses Design<br />
für zeitlose Frische.<br />
Liebherr ist nicht nur das Synonym für<br />
Frische, sondern steht auch für außergewöhnliches<br />
Design. Die neue puristische<br />
Formsprache besticht durch eine klare<br />
Kantenführung. Mit InteriorFit fügen sich<br />
unsere Geräte zudem nahtlos in die Küche<br />
ein. Unsere neuen Standgeräte 2022 –<br />
jetzt informieren: home.liebherr.com<br />
Kühlen und Gefrieren
Clevere Ansätze<br />
voller Möglichkeiten<br />
Der Krieg in der Ukraine, die anhaltende Coronapandemie mit jüngst einem<br />
Lockdown in der chinesischen Metropole Shanghai sowie nicht zuletzt der<br />
Klimawandel stellen drei in der Form und Intensität in einer zeitlichen Dekade<br />
wohl noch nie da gewesene Herausforderungen dar – mit großen Folgen für das<br />
globale Miteinander. Auch in Deutschland macht sich zunehmend Unsicherheit<br />
über die weitere Entwicklung des Landes breit. Die aktuellsten Konjunkturprognosen<br />
deuten auf einen gravierenden, lang anhaltenden Einschnitt hin. Befeuert<br />
wird diese Entwicklung von der weiter stark steigenden Inflation. Laut einer aktuellen<br />
Umfrage von YouGov im Auftrag der Brachenorganisation gfu Consumer &<br />
Home Electronics GmbH machen sich in zwei Dritteln der deutschen Haushalte<br />
die Menschen Sorgen darüber, dass die steigenden Energiekosten zu deutlich<br />
spürbaren Einschnitten in anderen Bereichen ihrer Lebensführung führen werden.<br />
Ein Großteil der Befragten (58%) hat deshalb schon die Temperatur in den<br />
Wohnräumen reduziert oder lässt häufiger das Auto stehen (43%).<br />
Auch Einsparungen bei Haushaltsgeräten planen viele Menschen, die sich aber<br />
für die Branche durchaus vorteilhaft auswirken könnten. So steht oder stand für<br />
viele der Ersatz von älteren Haushaltsgeräten durch neue und damit energieffzientere<br />
Geräte auf dem Programm: 42% sagen in der YouGov-Umfrage, dass sie den<br />
Ersatz bereits vorgenommen haben, 19% planen ihn fest ein und weitere 20%<br />
sehen eine hohe Wahrscheinlichkeit für die Umsetzung. Ein großes Potenzial,<br />
dass durch weitere Innovationen in der Produktentwicklung weiter genutzt werden<br />
kann. Wie diese aussehen können, demonstrierte zuletzt der Siemens Home<br />
Appliances Design Award. Das Gewinnerteam der Muthesius Kunsthochschule<br />
in Kiel will mit dem Projekt „Zero Emission“ das Kochen der Zukunft revolutionieren.<br />
Und zwar mit Dampf. In einem geschlossenen System wird Dampf – und<br />
damit Hitze – gespeichert und wiedereingeführt. Beim herkömmlichen Kochen<br />
geht viel Abwärme verloren. Diese Energie fängt das Projekt auf und speichert sie<br />
für das nächste Dinner.<br />
Dies zeigt, dass es in Zukunft um jede Ressource im Kampf gegen den Klimawandel<br />
gehen wird. Die gesamte Küchenindustrie ist deshalb gut beraten, mit<br />
derartig cleveren Ansätzen den Kurs mit einem großen Augenmerk auf die<br />
Aspekte Nachhaltigkeit und Energieeffizienz weiter zu verfolgen – als Chance für<br />
die Zukunft. Denn es liegt in der Natur der Zukunft, dass sie voller Risiken, aber<br />
auch voller Möglichkeiten ist.<br />
„Die Zukunft kann<br />
man am besten<br />
voraussagen,<br />
wenn man sie<br />
selbst gestaltet.“<br />
Alan Kay,<br />
amerikanischer<br />
Informatiker (*1940)<br />
Sebastian Lehmann<br />
Redaktionsleiter<br />
küche & bad forum<br />
Editorial<br />
3
Inhalt<br />
3 Editorial<br />
5 Boulevard<br />
Küchenstudio-Zuwachs<br />
für Der Kreis | Seite 10<br />
6 Kurznachrichten<br />
9 Geschäftsjahr 2021 der BSH:<br />
Erneutes Rekordergebnis<br />
10 Küchen.Design.Rieger: Ganzheitlich<br />
einrichten rund um die Küche<br />
12 Kesseböhmer: Das Ohr ganz<br />
nah am Handel<br />
14 MHK Group: Aus zwei wird eins<br />
16 Falmec: Storytelling mal anders<br />
Die neue Digitalagentur MIYU |<br />
Seite 14<br />
18 Deutsche Küchenindustrie:<br />
Zukunft mit Risiko<br />
22 Oranier: Auf der Erfolgsspur<br />
24 Franchise: Stabile Netzwerk-Basis<br />
28 Kühlen & Gefrieren:<br />
Wahre Top-Performer<br />
Was die Arbeit der Kesseböhmer-<br />
Brandscouts so wertvoll macht | Seite 12<br />
29 Liebherr: Zeitlose Frische<br />
in edlem Design<br />
Oranier-Geschäftsführer Nikolaus<br />
Fleischhacker im Interview | Seite 22<br />
IMPRESSUM<br />
Verlag Matthias Ritthammer GmbH<br />
Emmericher Straße 10, 90411 Nürnberg<br />
Postfach 190128, 90118 Nürnberg<br />
Telefon +49 911 9 55 78-0<br />
www.moebelmarkt.de<br />
lehmann@moebelmarkt.de<br />
Herausgeber und Verleger Klaus Ritthammer, Franz Schäfer<br />
Geschäftsführerin Christine Ritthammer<br />
Chefredaktion Gerald Schultheiß<br />
Redaktion Sebastian Lehmann (verantwortlicher<br />
Redaktionsleiter), Arnd Schwarze<br />
Anzeigen Silvia Chesi<br />
Vertrieb Ann-Kathrin Ritthammer<br />
Verlagsbüro Süd Gerrith B. Horndasch M.A.,<br />
Kastanienweg 9, 78713 Schramberg, Deutschland,<br />
Telefon +49 7422 20 06 95-9,<br />
Mobil +49 177 4 37 74 84,<br />
horndasch@ritthammer-verlag.de<br />
Anzeigenpreisliste Nr. 60/2021<br />
Anzeigenschluss für Empfehlungsanzeigen jeweils sechs<br />
Wochen vor Erscheinen; für Gelegenheits-, Vertretungs- und<br />
Stellenanzeigen bis eine Woche vor Erscheinen,<br />
später auf Anfrage.<br />
Bezugspreise Einzelpreis Euro 5,50,<br />
im Abonnement Euro 4,– zzgl. Porto und dem derzeit gültigen<br />
Mehrwertsteuersatz bei monatlichem Erscheinen<br />
(Erscheinungstermin am Anfang des Monats, ausgenommen<br />
Messeausgaben). Bei höherer Gewalt kein Anspruch auf<br />
Lieferung. Schriftliche Kündigung drei Monate vor Ablauf<br />
des Abonnementjahres.<br />
Nachdruck (auch auszugsweise) und Vervielfältigungen jeder<br />
Art bedürfen der schriftlichen Genehmigung des Verlages.<br />
Fremdbeiträge, die mit Namen des Verfassers gezeichnet sind,<br />
geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung<br />
übernommen.<br />
„küche & bad forum“ ist Organträger für den Verband<br />
der Deutschen Küchenmöbelindustrie e.V.<br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
A<br />
AVITANA GmbH, Herford Seite 15<br />
B<br />
Beko Grundig Deutschland GmbH, Neu-Isenburg Seite 5<br />
K<br />
Der Küchenring GmbH & Co. KG, Rheinbach Seite 20,21<br />
KüchenTreff GmbH & Co.KG, Wildeshausen Seite 25<br />
L<br />
Liebherr-Hausgeräte GmbH, Ochsenhausen<br />
2. Umschlagseite<br />
M<br />
Miele & Cie. KG, Gütersloh Seite 7<br />
O<br />
Oranier Küchentechnik GmbH, Haiger Titel, Seite 22,23<br />
Diese Hülle wurde aus Polyethylen (PE) ohne Verwendung von Zusätzen hergestellt. Die verwendeten Druckfarben enthalten keine toxischen Schwermetalle wie<br />
z. B. Blei, Cadmium oder Quecksilber. Auf der Mülldeponie verhält sich diese Hülle grundwasserneutral. Sie ist rückstandslos in der Müllverbrennung zu entsorgen, voll<br />
recyclingfähig und deshalb besonders umweltverträglich.<br />
Der <strong>Möbelmarkt</strong> wird auf 100% recyclingfähigem Papier aus nachwachsenden Rohstoffen der EU produziert.<br />
Inhalt<br />
4
Anzeige<br />
Der Energie-<br />
Champion mit<br />
Effizienzklasse A.<br />
Die futurekitchen-Initiatorinnen Christiane Pauli (l.) und Hanni Rützler. Foto: futurekitchen<br />
futurekitchen<br />
Netzwerk nimmt Fahrt auf<br />
Die futurekitchen wächst mehr und mehr zu einer festen Community. „Mit Herstellern<br />
von Küchenmöbeln, E-Geräten, Zubehör und Zulieferkomponenten betrachten,<br />
diskutieren und denken wir vor, um die richtigen Impulse für neue Produktgenerationen<br />
und die sich verändernden Konsumenten zu setzen“, so Foodtrend-Expertin<br />
Hanni Rützler und Marketingkauffrau Christiane Pauli, die das Netzwerk 2020 ins<br />
Leben gerufen haben.<br />
In den letzten Workshops wurden „Innovationen + Antrieb, das aktuelle Verständnis<br />
und die Folgen“, sowie „Antrieb + Zielgruppen, welche Werte heute die (Küchen-)<br />
Zukunft gestalten“ betrachtet, Trends geclustert, gemeinsam diskutiert und Erkenntnisse<br />
gewonnen. Diese zentralen Themen sollen nun im futurekitchen talk am 5. Mai<br />
wieder aufgegriffen und vertieft werden.<br />
Außerdem plant das Team von futurekitchen am 17. August einen futurekitchen walk<br />
in Wien. „Gemeinsam nehmen wir uns die Zeit, das Thema Essen, Kochen und die<br />
Küche der Zukunft anders durchzudenken“, so Pauli.<br />
Durch Scan des nebenstehenden QR-Codes finden Sie alle Informationen sowie die Möglichkeit<br />
zur Anmeldung zum futurekitchen talk am 5. Mai 2022 von 13:00 bis 14:00 Uhr via Zoom.<br />
Noodles, Noodles & Noodles Corp.<br />
Erste Hausmesse in Berlin<br />
Die Noodles Hausmesse findet am 14./15. Mai sowie am<br />
21./22. Mai im Authentic Kitchen Showroom in der<br />
Karl-Marx-Allee, Hausnummer 75, statt.<br />
Mitte Mai öffnet der<br />
Authentic Kitchen Showroom<br />
in Berlin seine Tore<br />
zu seiner ersten Hausmesse.<br />
Das Berliner Label für<br />
Industrial Design Noodles,<br />
Noodles & Noodles<br />
Corp. zeigt dort an den<br />
Wochenenden 14./15. Mai<br />
und 21./22. Mai 2022 sein<br />
volles Repertoire für eine<br />
„echte Authentic Kitchen“.<br />
„Moderne Küchen vermitteln<br />
heute eher das Gefühl<br />
eines sterilen, nüchternen<br />
Labors. Dabei ist das doch<br />
der zentrale Ort, an dem<br />
Familie und Freunde zusammenkommen.<br />
Diese Verbundenheit spürt und fühlt man hautnah in einer Noodles-Küche.<br />
Unseren Kunden wollen wir die Gelegenheit zu geben, genau das zu<br />
spüren. Darum laden wir in unsere Heimatstadt Berlin ein“, so Christian Geyr,<br />
Mitbegründer von Noodles, Noodles & Noodles Corp.<br />
Für das Event kann man sich noch bis zum 30. April durch eine Mail an<br />
kitchen@noodles.de anmelden.<br />
Wir bei Beko investieren sehr viel Energie<br />
in Geräte, die mit Ressourcen und Energie<br />
möglichst schonend umgehen. Wie erfolgreich<br />
wir dabei sind, hat sich bei der<br />
Einführung der neuen, strengeren Energieeffizienzklassen<br />
gezeigt: Bereits jetzt<br />
erfüllen viele unserer Produkte die Kriterien<br />
für die oberste Energieeffizienzklasse,<br />
die dunkelgrüne A-Klasse.<br />
Unsere Kunden wussten das natürlich<br />
schon längst: Unsere Waschmaschinen sind<br />
echte Energiesparwunder, die nicht nur<br />
den Geldbeutel schonen, sondern darüber<br />
hinaus mit zahlreichen umweltfreundlichen,<br />
hygienischen und textilschonenden<br />
Technologien punkten.<br />
www.beko.com/de-de<br />
5 Boulevard
Auf Rekordjagd …<br />
… befinden sich die Unternehmen der deutschen Küchenindustrie. Nach Nobilia, Häcker,<br />
Schüller oder Nolte Küchen legten jetzt auch Miele, Hansgrohe und<br />
die Schmidt Groupe ihre starken Bilanzen vor.<br />
Einige Meldungen<br />
auf diesen Seiten<br />
sind mit einem<br />
QR-Code versehen.<br />
Dieser führt mittels<br />
Smartphone und<br />
entsprechender<br />
Scan-App direkt zu<br />
weiterführenden<br />
Informationen auf<br />
unserer Homepage.<br />
Dort finden Sie auch<br />
weitere Meldungen.<br />
Eurocucina mit 82 Ausstellern<br />
Vom 7. bis 12. Juni findet auf dem Mailänder Messegelände<br />
Fiera Milano, Rho, im Rahmen des Salone del<br />
Mobile.Milano auch die 23. Eurocucina statt.<br />
Es präsentieren sich 82 Aussteller auf einer Fläche von<br />
16.000 qm, hauptsächlich in den Hallen 9 und 11.<br />
Zu den deutschen Ausstellern zählen in diesem Jahr aus<br />
dem Küchenmöbelbereich u. a. Häcker, Schüller, Nobilia<br />
und Nolte, während die langjährigen Stammaussteller<br />
Bauformat und Leicht Küchen diesmal auf ihre<br />
Teilnahme verzichten. Im Geräte-/Zubehörbereich sind<br />
bekannte Unternehmen wie Electrolux/AEG, Beko/<br />
Grundig, die BSH, Bora, Elica, Falmec, LG, Samsung,<br />
Smeg oder V-Zug auf der Eurocucina präsent.<br />
Foto: Salone des Mobile.Milan<br />
Schmidt Groupe<br />
mit Rekordbilanz<br />
Die Schmidt Groupe<br />
hat im abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr 2021 die<br />
besten Zahlen ihrer Unternehmensgeschichte<br />
erzielt.<br />
Unter dem Bilanzstrich steht<br />
in fast allen Bereichen ein<br />
Wachstum. So kann der französische<br />
Marktführer beim Produktionsumsatz<br />
einen Sprung um 27% verbuchen und<br />
erwirtschaftete 719 Millionen Euro.<br />
Der Handelsumsatz mitsamt der über<br />
die Gruppe gelieferten Elektroeinbaugeräte<br />
legte ebenfalls umfangreich zu.<br />
Die Schmidt Groupe wird<br />
in dritter Genaration von<br />
Anne Leitzgen geführt.<br />
Foto: Schmidt Groupe<br />
Mit einem Plus von 18% im Vergleich zum Jahr davor konnte<br />
man einen Erlös von 1,91 Mrd. Euro notieren.<br />
Bei der Anzahl der Mono-Markenstudios knackte das deutschfranzösische<br />
Familienunternehmen zum ersten Mal die 800er-<br />
Grenze. Es gibt nun 809 exklusive Partnerhäuser, welche die<br />
Marke Schmidt sowie in Frankreich und Belgien<br />
zudem noch das Label „cuisinella“ vertreiben.<br />
Vertreten ist der Konzern weiterhin in 27 Ländern<br />
rund um den Globus. In Deutschland bieten<br />
35 exklusive Fachhändler die Lösungen an.<br />
Die Architekturwerkstatt wächst<br />
Die 2019 eröffnete Architekturwerkstatt erweitert sich in<br />
diesem Jahr auf rund 4.000 qm und begrüßt neue Aussteller<br />
aus dem Küchen-Premiummarkt. Foto: Leicht / C. Meyer<br />
Das Ausstellungszentrum<br />
Architekturwerkstatt<br />
in Löhne wird um<br />
eine weitere Halle vergrößert<br />
und erweitert<br />
sich damit auf 4.000<br />
qm. Die neue, knapp<br />
1.300 qm große Halle<br />
grenzt unmittelbar<br />
an die 2019 eröffnete<br />
Architekturwerkstatt<br />
an. Für die Erweiterung<br />
stehen drei Aussteller<br />
bereits final fest:<br />
Fa. Dekker aus den<br />
Niederlanden sowie<br />
mit BBqtion by Village<br />
Garden und out4kitchen mayr+mayr zwei Hersteller für Outdoor-Küchen.<br />
Leicht Küchen stellt zusammen mit den Unternehmen Liebherr, V-Zug,<br />
Inalco und Gessi seit September 2019 am Standort Löhne gemeinsam auf<br />
einer ebenerdigen Ausstellungsfläche dauerhaft aus.<br />
Dr. Lars Bopf, Vorsitzender der Geschäftsführung, Nobilia-Inhaber<br />
Werner Stickling, Gütersloh-Bürgermeister Norbert Morkes und<br />
Michael Esken, Bürgermeister von Verl, sowie Nobilia-Geschäftsführer<br />
Frank Kramer (v.l.n.r.) weihten die Brücke offiziell ein. Foto: Nobilia<br />
Nobilia gibt eigene Autobahnbrücke frei<br />
Nach nur neunmonatiger Bauzeit hat Nobilia seine eigene<br />
Autobahnbrücke über die A2 offiziell freigegeben. Sie verbindet<br />
die Werke in Verl-Sürenheide und Am Hüttenbrink<br />
in Gütersloh miteinander und soll einerseits den Werkspendelverkehr<br />
optimieren und andererseits die öffentlichen<br />
Straßen entlasten. Bereits Ende 2021 war das Bauprojekt<br />
nahezu abgeschlossen.<br />
Kurznachrichten<br />
6
SieMatic erweitert die Geschäftsführung<br />
SieMatic erweitert die Geschäftsführung um zwei langjährige Manager. Zum 1. April 2022 wurden<br />
Axel Maek und Michael Kersting in die Geschäftsführung der Unternehmensgruppe berufen. Gemeinsam<br />
mit CEO Daniel Griehl bilden sie fortan die Geschäftsführung. Zeitgleich verlässt Oliver Henle<br />
das Unternehmen. Er trat 2018 als CFO bei SieMatic ein und steuerte in den letzten vier Jahren<br />
gemeinsam mit dem CEO den aktiven Transformationsprozess des Unternehmens.<br />
Das neue Führungsteam<br />
von SieMatic (v.l.n.r.):<br />
Michael Kerstin,<br />
Daniel Griehl, Axel Maek.<br />
Foto: SieMatic<br />
Foto: Trendfairs<br />
Verstärkung für<br />
Trendfairs<br />
Personelle Veränderungen im Küchenquelle-<br />
Vertrieb<br />
Mikhail Nikitin (Foto) übernimmt interimistisch zusätzlich zu seinen Aufgaben<br />
in der Home Furniture Group (HFG) bei Küchenquelle die Geschäftsbereiche<br />
Vertrieb und Marketing.<br />
Bis ein geeigneter Nachfolger für Geschäftsführer Daniel Haberkorn gefunden<br />
ist, der das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlässt, soll der international<br />
erfahrene Vertriebsprofi auf dessen Arbeit aufbauen.<br />
Zukünftig agiert Küchenquelle, gemeinsam mit seiner Dachgesellschaft<br />
Home Furniture Group (HFG), übrigens unter dem Dach<br />
des Alliance-Verbands. Mehr dazu lesen Sie im MÖBELMARKT<br />
ab Seite 30 oder durch Scan des nebenstehenden QR-Codes.<br />
Foto: Küchenquelle<br />
Andreas Jung (Foto) verstärkt<br />
das Team des Münchner Messeveranstalters<br />
Trendfairs. Jung,<br />
Experte im Bereich Küche mit<br />
Erfahrungen aus Handel und<br />
Industrie sowie im Online-<br />
Marketing der Küchen- und<br />
Einrichtungsbranche, wird<br />
dort künftig ausgewählte<br />
Kundenbeziehungen pflegen.<br />
Zudem soll er verschiedene<br />
operative Bereiche optimieren<br />
und gemeinsam mit dem<br />
Gesellschafterkreis mit Michael<br />
Rambach, Ulrike Rohde und<br />
Marc Röder die einzelnen<br />
Geschäftsfelder des Unternehmens<br />
weiterentwickeln.<br />
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Drei ansprechende Designlinien überzeugen durch eine große<br />
Vielfalt für individuellen Genuss und höchsten Komfort.<br />
Das ist Qualität, die ihrer Zeit voraus ist.<br />
Miele. Immer Besser.
Der Vorstand von Hansgrohe (v.l.n.r.): André Wehrhahn, Frank Semling,<br />
Hans Jürgen Kalmbach und Christophe Gourlan. Foto: Hansgrohe<br />
Hansgrohe erzielt<br />
bestes Jahr der<br />
Unternehmensgeschichte<br />
Die Hansgrohe Group hat<br />
2021 einen Gesamtumsatz<br />
von 1,365 Mrd. Euro erzielt.<br />
Im Vergleich zum Vorjahr<br />
(1,074 Mrd. Euro) entspricht<br />
dies einem Zuwachs<br />
von 27%. Das Betriebsergebnis<br />
stieg auf 249,7 Mio.<br />
Euro, eine Steigerung um<br />
ebenfalls 27% gegenüber<br />
dem Vorjahr (197,0 Mio.<br />
Euro). Die daraus resultierende<br />
Umsatz-Ergebnisquote<br />
von 18,3% ist identisch<br />
zu 2020. Die Hansgrohe Group erwirtschaftete 2021 rund 74% ihres Umsatzes im<br />
Ausland. Seine Armaturen und Brausen liefert das global tätige Unternehmen in 152 Länder.<br />
Den größten Umsatzanteil von rund 349 Mio. Euro generierte der Schwarzwälder Sanitärhersteller<br />
weiterhin in seinem Heimatmarkt. „Auch 2022 wird das Pandemiegeschehen weiterhin<br />
Auswirkungen auf unser tägliches Leben haben“, sagt CEO Hans Jürgen Kalmbach<br />
(Foto). „Ebenso werden uns die weltweiten Liefer- und Materialengpässe sowie die steigenden<br />
Energiepreise fortlaufend beschäftigen. Bisher ist es uns gelungen, die Versorgung unserer<br />
Werke ohne Stockung der Produktion zu sichern. So haben wir uns auch<br />
für 2022 ehrgeizige Ziele bezüglich Umsatzzuwachs, aber auch Effizienzsteigerungen<br />
gesetzt. Die ersten Wochen des laufenden Jahres haben uns positiv<br />
gestimmt. Das aktuelle Kriegsgeschehen in der Ukraine und die wirtschaftlichen<br />
Einbrüche sowie die steigende Inflation stellen jedoch vieles infrage.“<br />
Die ZOW wird vorerst<br />
ausgesetzt<br />
Die Koelnmesse setzt die für den 3. bis<br />
5. Mai 2022 geplante ZOW am Standort<br />
Bad Salzuflen vorerst aus und macht für<br />
diese Entscheidung die „disruptive, durch<br />
die Coronapandemie ausgelöste Entwicklung“<br />
verantwortlich. Die letzten beiden<br />
Jahre hätten zu gesamtgesellschaftlichen<br />
Veränderungen geführt. Die gesamte<br />
Branche befinde sich in einem multidimensionalen<br />
Change auf ihrem Weg hin<br />
zum „New Normal“. Dementsprechend<br />
zeichne sich für die Entwicklung der<br />
ZOW und der Interzum insgesamt eine<br />
Fokussierung der Branche auf die Interzum<br />
als Weltleitmesse sowie zugleich als<br />
zentrale deutsche Plattform ab.<br />
KMG Zumbrock: Vertriebspower<br />
für den Osten<br />
Andreas Hennig (Foto) verstärkt das KMG Vertriebsteam<br />
für Ostdeutschland. „Andreas Hennig<br />
kennt die Branche und besonders die Bedürfnisse<br />
des Handels und des Handwerks. Mit seiner<br />
Expertise und Erfahrung in der Neukundengewinnung<br />
wird er die KMG Vertriebspower noch<br />
weiter stärken“, so Rudolf Siemens, geschäftsführender<br />
Gesellschafter KMG. Neben der Akquise und der<br />
damit verbundenen Intensivierung des Gebiets gehört<br />
die Bestandskundenbetreuung gleichermaßen zu Hennigs<br />
Aufgaben. KMG setzt damit weiter auf den bewährten stein der persönlichen und partnerschaftlichen<br />
Erfolgsbau-<br />
Kundenbetreuung.<br />
Neuer Regionalleiter bei Varia<br />
Ein weiterer Vertriebsprofi verstärkt das Varia-Team im<br />
Außendienst: Sebastian Axt (Foto) ist als Regionalleiter<br />
neu in das Team des Franchiseunternehmens Varia von<br />
Der Kreis hinzugestoßen, um die süddeutschen Partner zu<br />
betreuen und die Expansion neuer Varia Standorte zu forcieren.<br />
Der am Bodensee beheimatet 34-jährige bringt für<br />
die Tätigkeit eine Menge Erfahrung aus dem Innen- und<br />
Außendienst von Unternehmen der Küchenbranche mit:<br />
Zuletzt war er etwa im Außendienst von Lechner aktiv und<br />
zuvor langjähriger Account-Manager beim Oberflächen-<br />
Spezialisten Cosentino. Zudem hat er einschlägige Erfahrung<br />
aus dem Handelsbereich vorzuweisen.<br />
Kurznachrichten<br />
8<br />
Foto: Der Kreis<br />
Foto: KMG<br />
Zumbrock<br />
Foto: Miele<br />
Rekordjahr für Miele<br />
Die Miele Gruppe hat im Geschäftsjahr 2021<br />
weltweit 4,84 Mrd. Euro Umsatz erzielt, das<br />
sind 7,5% mehr als im Jahr zuvor. Damit ist<br />
die Miele Gruppe deutlich stärker gewachsen<br />
als im langjährigen Mittel, wozu vor allem<br />
Osteuropa, China und die USA überproportionale<br />
Beiträge geleistet haben. In Deutschland<br />
hat Miele 1,39 Mrd. Euro Umsatz erzielt und<br />
damit auf sehr hohem Niveau weitere 5,1%<br />
hinzugewonnen. Als weitere Taktgeber für<br />
den weltweiten Markenauftritt und zur Inspiration<br />
von Endkunden sowie Händlern und<br />
Architekten wurden 25 Miele Marken-Stores<br />
neu eröffnet, etwa in Doncaster (bei Melbourne),<br />
Düsseldorf, Edinburgh, Peking, Tallinn<br />
und Warschau. Im August startete zudem<br />
die Miele Lounge in der Münchner Allianz<br />
Arena – als Herzstück der Kooperation von<br />
Miele als exklusivem Hausgeräte-Partner des<br />
FC Bayern München in Deutschland und in<br />
China. Ende 2021 arbeiteten weltweit 21.921<br />
Menschen für die Miele Gruppe, das sind 977<br />
oder 4,7% mehr als vor einem<br />
Jahr und auch mehr als jemals<br />
zuvor. In Deutschland sind es<br />
aktuell 11.397 Beschäftigte und<br />
damit 331 oder 3,0% mehr als<br />
Ende 2020.
Geschäftsjahr 2021 der BSH<br />
Erneutes Rekordergebnis<br />
Die BSH Hausgeräte GmbH bleibt auch nach 55 Jahren Unternehmensgeschichte auf<br />
Erfolgskurs. Um in den kommenden Jahren und vor dem Hintergrund der aktuellen<br />
globalen Ereignisse erfolgreich zu sein, legt der Hausgerätehersteller den strategischen<br />
Fokus auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit.<br />
Die BSH hat als führender Hausgerätehersteller<br />
Europas von der weltweit<br />
unverändert hohen Nachfrage nach<br />
hochwertigen Hausgeräten profitiert<br />
und 2021 einen Rekordumsatz von<br />
15,6 Mrd. Euro (plus zwölf Prozent<br />
gegenüber dem Vorjahr) erzielt.<br />
Wachstum in allen Regionen<br />
und Produktgruppen<br />
Dabei konnten die Umsätze in allen<br />
Regionen deutlich gesteigert werden.<br />
In der Region Europa bleibt die BSH<br />
mit einem Umsatzzuwachs von neun<br />
Prozent gegenüber dem Vorjahr unangefochtener<br />
Marktführer. In der Region<br />
Amerika konnte die BSH mit 23% stark<br />
zulegen. Ebenso wie in der Gesamtregion<br />
Asien-Pazifik/Afrika mit einem<br />
Umsatzwachstum von 18%. In China<br />
(+17%) bleibt die BSH nach eigenen<br />
Angaben dabei der führende nicht-chinesisches<br />
Hersteller von Hausgeräten.<br />
Stärkster Umsatztreiber im Geschäftjahr<br />
2021 war für die BSH insgesamt die<br />
Produktkategorie Kälte mit einem<br />
Zuwachs von 20% im Vergleich zum<br />
Vorjahr, gefolgt von der Produktkategorie<br />
Kochen (Backöfen +14%, Kochfelder<br />
und Ventilation +13%). Spülen<br />
konnte um sieben Prozent zulegen und<br />
die Kleingeräte um neun Prozent.<br />
Zum Ende des Jahres beschäftigte die<br />
BSH weltweit 62.400 Mitarbeitende –<br />
rund vier Prozent mehr als im Vorjahr.<br />
Investitionen in Digitalisierung<br />
und Kreislaufwirtschaft<br />
Die BSH-Ausgaben für Forschung und<br />
Entwicklung stiegen im Jahr 2021 um<br />
47 Mio. Euro auf 755 Mio. Euro bzw.<br />
fünf Prozent des Gesamtumsatzes.<br />
Auch zukünftig liegt der Fokus des<br />
Unternehmens auf konsumentenzentrierten<br />
Innovationen, IoT-Lösungen<br />
sowie der Digitalisierung der gesamten<br />
Wertschöpfungskette und dem Aufbau<br />
einer funktionsfähigen Kreislaufwirtschaft.<br />
Bereits seit 2020 entwickelt<br />
und fertigt die BSH an allen Standorten<br />
weltweit CO 2<br />
-neutral. Bis 2030 sollen<br />
zudem alle Standorte zu 100% mit Ökostrom<br />
versorgt werden. Bei der Produktion<br />
neuer Geräte setzt die BSH darüber<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
2013<br />
Der Umsatz der BSH seit 2013, in Mrd. Euro.<br />
Quelle: BSH<br />
2014<br />
2015<br />
2016<br />
2017<br />
2018<br />
2019<br />
2020<br />
2021<br />
hinaus zunehmend auf recycelte Materialien,<br />
bis 2030 sollen 50% der Hausgeräte<br />
des Unternehmens aus Rezyklaten<br />
bestehen. Gleichzeitig soll der Anteil<br />
wiederverwertbarer Materialien in den<br />
Geräten bis 2030 auf mindestens 95%<br />
erhöht werden. „Nachhaltigkeit ist keine<br />
Frage des Lifestyles, und Nachhaltigkeit<br />
und Profitabilität sind für mich<br />
kein Widerspruch. Ganz im Gegenteil.<br />
Unsere Investitionen in nachhaltige<br />
Prozesse und Produkte zeigen nicht nur<br />
eine unternehmerische Verantwortung,<br />
sondern zahlen sich auch aus“, bekräftigt<br />
CEO Dr. Carla Kriwet. Gleichzeitig<br />
warnt sie für das Gesamtgeschäft des<br />
Konzerns: „Wir wissen, dass die globalen<br />
Ereignisse unser Geschäft im laufenden<br />
Jahr weiterhin beeinflussen werden –<br />
neben der dramatischen Situation in der<br />
Ukraine sind dies die noch nicht überwundene<br />
Corona-Pandemie, instabile<br />
Lieferketten sowie die Halbleiter-Knappheit.“<br />
sl<br />
Dr. Carla Kriwet, CEO<br />
der BSH, freut sich,<br />
„dass es uns 2021<br />
trotz zahlreicher<br />
Herausforderungen<br />
gelungen ist, erneut<br />
ein Rekordergebnis zu<br />
erzielen“. Foto: BSH<br />
9 Unternehmen
Küchen.Design.Rieger<br />
– so heißt das neue<br />
Küchenstudio von<br />
Michael und Sonja<br />
Rieger.<br />
Fotos: Höber<br />
Ganzheitlich einrichten<br />
rund um die Küche<br />
Küchen.Design.Rieger – so heißt das neue Küchenstudio, das Küchenspezialist Michael<br />
Rieger am 1. April in Herzogenaurach eröffnete. Ganzheitlich wohnen und einrichten ist<br />
dem gelernten Raumausstatter ein besonderes Anliegen. Deshalb bietet er über die<br />
Küchen hinaus auch noch kreative Ideen für Bäder, Garderoben, Hauswirtschaftsräume<br />
sowie clevere Lösungen fürs Home Office an.<br />
Ob offene Küche mit Kochinsel oder moderne Küche in<br />
U-Form, intelligente Stauraumlösungen, clevere Innenausstattung<br />
oder integrierte Beleuchtungskonzepte – in dem<br />
neuen Küchenstudio von Michael Rieger in Herzogenaurach<br />
bekommt jeder Kunde die auf ihn maßgenau zugeschnittene<br />
Wunschküche.<br />
Küchen.Design.Rieger heißt die neue Anlaufstelle für Küchenplanung<br />
in der Gustav-Hertz-Straße 9 im neuen Gewerbegebiet<br />
Nord der mittelfränkischen Kleinstadt. Rieger hat sich<br />
hier als Küchenspezialist seinen Traum von der Selbstständigkeit<br />
erfüllt.<br />
Schwarz ist das neue Weiß<br />
Elegante Fronten in Anthrazit und<br />
Schwarz präsentiert der Küchenspezialist<br />
in seiner Ausstellung.<br />
Der gelernte Raumausstatter und Einzelhandelskaufmann<br />
kommt aus dem Möbelhandel und entdeckte schon in der<br />
Ausbildung seine Leidenschaft für Küchen und bildete sich in<br />
intensiven Schulungen zum Küchenspezialisten weiter. Nach<br />
18 Jahren Berufserfahrung befand er die Zeit reif für sein eigenes<br />
Küchenstudio.<br />
Es brauchte ein ganzes Jahr Vorbereitung, Suche nach der passenden<br />
Immobilie, Konzeption und Ausgestaltung der Räume<br />
– und nun präsentiert Rieger in seiner Ausstellung auf 125 qm<br />
Unternehmen<br />
10
„Geht nicht, gibt's nicht bei mir,<br />
ich finde immer eine Lösung!“<br />
Zu den Küchen bietet Michael Rieger u. a. auch noch<br />
Garderobe, Wohnwand und Ideen fürs Home Office.<br />
Ganzheitliches Einrichten<br />
elegante, zeitgemäße Modelle von Nobilia und Sachsenküchen.<br />
An den aparten dunklen Fronten sieht man gleich, „dass<br />
Schwarz das neue Weiß ist“, wie der Küchenspezialist augenzwinkernd<br />
anmerkt.<br />
Durch seine Tätigkeit als Gebietsverkaufsleiter bei Novy war<br />
Rieger in Kontakt mit Der Kreis gekommen und entschied<br />
sich bei seiner Existenzgründung bewusst für diesen Verband<br />
wegen des Themas „Küchenspezialisten“. Nun ist er sehr<br />
froh über diese Entscheidung: „Hier habe ich zum einen völlige<br />
unternehmerische Freiheit und zum anderen einen starken<br />
Verbund und professionellen Partner an meiner Seite, der<br />
mich bei der Gründung meines Küchenstudios perfekt beraten<br />
und unterstützt hat. Robert Kainz, der Regionalleiter von<br />
Bayern, stand mir mit Rat und Tat zur Seite. Und vor allem<br />
konditionell, bei Lieferantengesprächen, Verhandlungen etc.<br />
unterstützt mich Der Kreis, denn der ganze Einkauf läuft über<br />
den Verband und dadurch stehen die kleinen Händler den<br />
großen in nichts nach.“<br />
Besonders freut sich Rieger, dass er alles selbst entscheiden<br />
konnte. „Bei Der Kreis ist das Schöne, dass ich keinerlei Vorgaben<br />
habe – alles kann, nichts muss. Und wenn ich irgendwo<br />
Hilfe brauche, dann bekomme ich die auch. Aber das meiste<br />
habe ich schon selbst gestemmt.“<br />
Dabei führt der Küchenspezialist die Handelsmarke „Vivari“<br />
genauso wie alle großen Küchenmarken, nach denen die<br />
Kundschaft fragt. Bei der qualitativen Küchentechnik gehören<br />
zu seinen Partnern u. a. AEG, Berbel, Bora, Miele, Neff,<br />
V-Zug, Hansgrohe, Villeroy&Boch.<br />
Wichtig ist dem 33-jährigen Küchenspezialisten die volle Sortimentsauswahl<br />
und das ganzheitliche Einrichten. „Klar sind<br />
die Küchen das Kerngeschäft, zudem biete ich auch Outdoor-<br />
Küchen sowie Bäder, Garderoben und Wohnmöbel mit integrierten<br />
Homeoffice-Lösungen. Jeweils individuell angepasst<br />
nach Kundenwunsch, da lege ich sehr viel Wert auf die detailgenaue<br />
Planung und kann mich so auch abheben von großen<br />
Handelshäusern. Ein Durchschnitts-Küchenwert liegt bei mir<br />
zwischen 15.000 und 30.000 Euro und mehr.“<br />
Sein Sortiment hat er unter den Aspekten Individualität und<br />
Qualität aufgebaut. „Ich wollte eher in den oberen Bereich<br />
und betreue den Kunden von A bis Z – von der fachkundigen<br />
Beratung, individuellen Planung und maßgenauen Konzeption<br />
bis zur Koordinierung mit Handwerkern und Montageeinweisung.<br />
Geht nicht, gibt’s bei mir nicht, ich finde<br />
immer eine Lösung“, so Rieger. „Wichtig ist mir, dass die ganzen<br />
Wünsche des Kunden erfüllt werden.“<br />
Michaela Höber<br />
11<br />
Unternehmen
Zu den Kesseböhmer-Klassikern<br />
zählen der Apothekerauszug<br />
„Dispensa“, die „Tandem“-Familie<br />
und der Eckschrankauszug<br />
„Le Mans“. Fotos: Kesseböhmer<br />
Das Ohr ganz nah<br />
am Handel<br />
Als Service-Schnittstelle zwischen Handel und<br />
Endverbraucher hat Kesseböhmer vor über fünf<br />
Jahren die Brandscouts etabliert. Inzwischen unterstützt<br />
ein fünfköpfiges Team Küchenhändler in<br />
ganz Deutschland bei der Ausstattung der Studioküchen<br />
mit den Produkten des Unternehmens und<br />
hilft bei technischen Fragestellungen. Es schult die<br />
Küchenplaner für eine umfassende Beratung des<br />
Küchenkäufers und gibt Vorschläge für eine<br />
attraktive Dekoration. So auch Brandscout Annika<br />
Liebowski, die Sebastian Lehmann zur Händlerschulung<br />
bei Lehner Küche + Bett im mittelfränkischen<br />
Wassertrüdingen begleitet hat.<br />
Unternehmen<br />
12<br />
Kesseböhmer-Brandscout Annika Liebowski am Eckschrankauszug „Le Mans“ im<br />
Gespräch mit Erhard Lehner, Inhaber des gleichnamigen Küchenstudios.
Wer Qualität zu bieten hat, sollte sie zeigen.<br />
Dass dieser Grundsatz auch für das<br />
Innenleben der Küche umgesetzt wird,<br />
dafür sorgt Annika Liebowski als Kesseböhmer-Brandscout.<br />
Die 34-Jährige<br />
betreut seit 2018 über 230 Partnerstudios<br />
im Süden des Landes. Sie informiert<br />
und berät über die „Clever storage“-Produkte<br />
von Kesseböhmer, dekoriert die<br />
Schränke attraktiv und gibt wertvolle<br />
Tipps. Diese werden im Handel gerne<br />
aufgegriffen, wie auch die Händlerschulung<br />
bei Lehner Küche + Bett in Wassertrüdingen<br />
gezeigt hat.<br />
Lebendige Präsentation<br />
In Anwesenheit von Inhaber Erhard<br />
Lehner, seiner Frau, einem großen Teil<br />
des Verkaufsteams, Kesseböhmer-Vertriebsleiter<br />
Thomas Herden und Sachsenküchen-Regionalverkaufsleiter<br />
Bernhard<br />
Gabl startete Liebowski zunächst<br />
zur Einstimmung mit einer kurzen allgemeinen<br />
Erläuterung zu Kesseböhmer.<br />
Sie führte unter anderem aus, dass „wir<br />
seit mehr als 60 Jahren Tradition und<br />
Innovation verbinden. Unsere Kernkompetenz<br />
liegt in der Metallverarbeitung:<br />
Draht, Flachband, Rohre sowie deren<br />
anschließende Veredelung in der eigenen<br />
Galvanik und Pulverbeschichtung.“<br />
Damit habe sich Kesseböhmer in den<br />
vergangenen Jahren zu einem führenden<br />
Unternehmen für Küchenausstattungen<br />
entwickelt, was Liebowski in ihrer kommunikativen<br />
Präsentationsform für eine<br />
erste Frage nutzte: „Wie wichtig ist das<br />
Thema Stauraum in den Planungen?“<br />
Die Bedeutung habe in den vergangenen<br />
Jahren stetig zugenommen, betont Lehner.<br />
Vor allem auf dem Land, Wassertrüdingen<br />
liegt mit seinen 6.000 Einwohnern<br />
im Landkreis Ansbach rund 70 km<br />
südwestlich von Nürnberg, sei dies sehr<br />
wichtig. Eine Antwort, die Liebowski<br />
sicherlich erhofft hatte, um nun auf die<br />
verschiedenen Produkte von Kesseböhmer<br />
und deren Funktionalitäten sowohl<br />
anhand der mitgebrachten Broschüre als<br />
auch ganz praktisch am Produkt in der<br />
Ausstellung einzugehen.<br />
Den Anfang machte ein Kesseböhmer-<br />
Klassiker für die Ecke: „Le Mans“, der<br />
inzwischen in ganz unterschiedlichen<br />
Designvarianten erhältlich ist und den<br />
gesamten Schrankinhalt vor den Schrank<br />
bringt. Wie sich damit mit minimalem<br />
Aufwand die Tablare aus dem Schrank<br />
bewegen lassen können, demonstrierte<br />
Liebowski dabei live am Produkt.<br />
Ebenso wie die Höhenverstellbarkeit des<br />
„Le Mans“ und die einfache Demontage<br />
der mit jeweils 25 kg beladbaren Tablare,<br />
mit der Liebowski auch gleich die<br />
kritische Nachfrage nach der Reinigung<br />
des Schranks nach Einbau des Produkts<br />
beantworten konnte. Ein weiterer<br />
Vorteil des „Le Mans“: Die Tablare<br />
sind in Einzugrichtung gedämpft,<br />
so dass sie sich auch schwer beladen<br />
sanft und leise einfahren lassen.<br />
Nur eine Küche weiter präsentierte<br />
Liebowski einen weiteren Kesseböhmer-Klassiker,<br />
den Apothekerauszug<br />
„Dispensa“. Das Produkt mit seinen<br />
einzeln aufgehängten und in der<br />
Höhe verstellbaren Tablaren kommt<br />
bei den Kunden des Küchenstudios<br />
gut an, dennoch ärgerte sich Lehner<br />
in der Vergangenheit immer mal wieder:<br />
„Das Problem war, dass die Tür<br />
nach der Beladung manchmal nicht<br />
ganz geschlossen hat. Das bedeutete<br />
dann oft, dass wir einen weiteren Ter-<br />
Viele Fragen gab es durch die Schulungsteilnehmer auch bei der Präsentation der Vorzüge des<br />
Apothekerauszugs „Dispensa“. Fotos: Lehmann<br />
Zum Abschluss der informativen Händlerschulung<br />
ging Liebowski<br />
noch auf die Nachrüstprodukte<br />
aus dem<br />
Hause Kesseböhmer<br />
wie den Drehbeschlag<br />
für Oberschränke<br />
„Turn-<br />
Motion II“ oder<br />
das Ordnungssystem<br />
„Spacemin<br />
beim Kunden wahrnehmen mussten<br />
und Mehraufwand in der Montage<br />
hatten, da wir individuelle Lösungen<br />
gesucht haben.“ Ein Problem, das auch<br />
durch die regelmäßigen Brandscout-<br />
Schulungen im Handel von Kesseböhmer<br />
schnell aufgenommen und gelöst<br />
werden konnte. Inzwischen erfolgt die<br />
Frontanbindung diagonal. Es ist solche<br />
Kritik, die die Schulungen für Kesseböhmer<br />
besonders wertvoll macht. „Wir<br />
machen die Händlerschulungen auch,<br />
um die Sorgen und Nöte im Handel<br />
zu hören. Dadurch können wir schnell<br />
reagieren und unsere Produkte noch besser<br />
machen“, betont Herden.<br />
Das gilt beispielsweise auch für die<br />
„Tandem“-Familie, die nach dem gleichen<br />
Prinzip wie der Kühlschrank aufgebaut<br />
ist. Liebowski macht die Vorteile<br />
direkt am Produkt deutlich: „Der ‚Tandem‘<br />
macht aus einem unübersichtlichen<br />
Schrank zwei übersichtliche Regale.<br />
Beim Türöffnen teilt sich der Inhalt in<br />
Tür- und Schrankregal, das ganz automatisch<br />
entgegengleitet.<br />
Das Ergebnis: Alles im Blick und ganz<br />
bequem im Griff. Die Aufteilung in<br />
Schrankregal und Türregal verdoppelt<br />
die sichtbare Fläche nach dem Öffnen.“<br />
Positives Feedback<br />
Flexx“ ein. „Mit diesem Produkt sagen<br />
Sie dem Vorratsdosen-Chaos adieu“, so<br />
Liebowski, denn die flexiblen „Nesttex“-<br />
Einteilungen des Produkts passen sich<br />
jeder Form an und bringen damit nicht<br />
nur Vorratsdosen in eine übersichtliche<br />
Ordnung. Auch Gewürzstreuer, Schneidebretter,<br />
Töpfe und Co. können im<br />
„SpaceFlexx“ kipp- und rutschsicher verstaut<br />
werden. Dieses Produkt hatte Liebowski<br />
ebenso wie einige Dekorationen<br />
ins Küchenstudio mitgebracht und<br />
sorgte damit wie mit der gesamten<br />
Präsentation für große Begeisterung.<br />
„Die Präsentation war auf jedenfall sehr<br />
aufschlussreich und hilfreich für uns“,<br />
betonte Lehner. „Wir sind froh, dass<br />
wir uns auch in Anbetracht der vielen<br />
Arbeit, vor dem Hintergrund der<br />
guten Auftragslage, die Zeit genommen<br />
haben.“ Auch Herden äußerte sich<br />
begeistert und ist sich sicher, „mit den<br />
Brandscouts unsere cleveren Stauraumlösungen<br />
nahezu flächendeckend in<br />
Deutschland noch tiefer in den Markt<br />
hineintragen zu können.“<br />
Theorie und Praxis<br />
wechseln sich in<br />
der Händlerschulung<br />
von Annika<br />
Liebowski stetig ab.<br />
13<br />
Unternehmen
Aus zwei<br />
wird eins<br />
Als Hans Strothoff 1980 den Verband musterhaus<br />
küchen gründete, spielten für ihn zwei Punkte eine<br />
zentrale Rolle: bessere Einkaufskonditionen und die<br />
Sichtbarkeit der MHK-Partner durch ein gemeinsames<br />
Marketing. Aus dieser Idee heraus hob er<br />
1984 die MHK-Werbeagentur info-text aus der Taufe.<br />
Mit dem Vormarsch des Internets folgte 1998 der<br />
MHK-Onlinespezialist macrocom.<br />
Nun werden beide Unternehmen zu einer „neuen und<br />
schlagkräftigen Agentur“ zusammengeführt.<br />
„In den letzten Jahren<br />
haben sich die Anforderungen<br />
an Kommunikation<br />
und Werbung<br />
grundlegend<br />
verändert“, so MHK-<br />
Vorstand Kirk Mangels.<br />
„Ein 360°-Ansatz<br />
ist gefordert, der die<br />
Bereiche Online und Offline eng verzahnt,<br />
der den Fokus noch stärker auf<br />
den Endkunden richtet und der vor<br />
allem aus einer Hand kommt.“ Vor diesem<br />
Hintergrund hat die MHK Group<br />
ihre beiden Teams der Werbeagentur<br />
info-text und des MHK-Onlinespezialisten<br />
macrocom zur neuen Digitalagentur<br />
MIYU zusammengeführt.<br />
„Bester Frequenzgarant“<br />
„Das Wort MIYU stammt aus dem<br />
Japanischen“, berichtet Marco Berg,<br />
MIYU Geschäftsführer für den Bereich<br />
Creative & Technology, „wobei ‚mi‘<br />
für Schönheit, Geist, Seele und Herz<br />
steht und ‚yu‘ mit vorzüglich, exzellent,<br />
ausgezeichnet oder überlegen übersetzt<br />
wird.“ Das war aber nicht der einzige<br />
Grund für den Namen. Darüber<br />
hinaus vereint MIYU mit „m“ und „i“<br />
die Anfangsbuchstaben der beiden<br />
zusammengeführten Agenturen.<br />
Der wichtigste Aspekt ist aber die Philosophie,<br />
die im Namen mitklingt,<br />
denn phonetisch vereint MIYU die beiden<br />
englischen Pronomen me and you.<br />
„Und genau darum geht es uns: um<br />
die Beziehung zu unseren Kunden“, so<br />
Berg. „Mit Wurzeln in der MHK Group<br />
kennen wir wie kaum eine andere Kommunikationsagentur<br />
die Anforderungen,<br />
vor denen Handel und Handwerk<br />
stehen. Und deshalb sind wir für sie der<br />
beste Frequenzgarant.“<br />
Mehrwert in der Praxis<br />
Gerade in der heutigen Zeit ist eine<br />
individuelle Marketing- und Kommunikationsstrategie<br />
auch für den mittelständischen<br />
Handel unerlässlich. Dieser<br />
Bedeutung sind sich Dieter Frey und<br />
Ehefrau Claudia sowie Sohn Henrik<br />
sehr bewusst. Um ihr Küchenzentrum<br />
im rheinland-pfälzischen Kandel sowohl<br />
zukunftsfähig aufzustellen als auch die<br />
Nachfolge vorzubereiten, kamen sie auf<br />
die Kommunikationsprofis zu. Ihr Auftrag,<br />
eine Strategie, die zweierlei gewährleistet:<br />
Zum einen galt es, die Schreinerei<br />
als Ursprung der Firma Frey mit<br />
dem über die Region hinaus bekannten<br />
und mehrfach prämierten Küchenzentrum<br />
zu einem modernen, innovativen<br />
Unternehmen zu verbinden. Zum anderen<br />
sollte Unternehmen und Marke eine<br />
neue, zielgruppenorientierte Persönlichkeit<br />
verliehen werden. „Und dieser<br />
Punkt Persönlichkeit ist auch das, was<br />
Unternehmen<br />
14
Eine der ersten Aufgaben der neuen<br />
Agentur MIYU war die Umsetzung einer<br />
ganzheitlichen Strategie für das Küchenzentrum<br />
von Dieter und Claudia Frey.<br />
Fotos: MHK Group<br />
Anzeige<br />
uns mit unseren Kunden verbindet“, so Birgit Thissen-Ackermann,<br />
die das Projekt maßgeblich begleitet<br />
hat und für den strategischen Part des Projektes<br />
verantwortlich zeichnete. In ausführlichen Gesprächen<br />
mit der Unternehmerfamilie und leitenden<br />
Angestellten sowie basierend auf einer Datenanalyse<br />
wurde im ersten Schritt die Ist-Situation betrachtet.<br />
In den folgenden Workshops lag dann mit Blick<br />
auf aktuelle Megatrends und dem Anspruch der<br />
Küchenverkäufer an Authenzität und Haltung der<br />
Fokus auf dem Unternehmenszweck sowie auf der<br />
Vision und der Mission, „also auf den Fragen nach<br />
dem Warum, Wie und Was“, so Thissen-Ackermann.<br />
Mit der neuen Persönlichkeit der Marke<br />
Frey war nicht nur die Basis für ein neues Corporate<br />
Design gelegt, sondern auch für die integrierte<br />
Umsetzung kommunikativer Maßnahmen und einzelner<br />
Kampagnen, die nun alle auf ein gemeinsames<br />
Ziel einzahlen: den<br />
Ausbau der innovativen<br />
Traditionsmarke Frey und<br />
deren Aufstellung für eine<br />
erfolgreiche Zukunft. „Das<br />
Team hat einen hervorragenden<br />
Job gemacht“, zeigen sich<br />
Inhaber Dieter Frey und Ehefrau Claudia<br />
begeistert. „Wir wurden bereits von verschiedenen<br />
Seiten auf den neuen Look angesprochen und nach<br />
der Agentur gefragt, die uns dabei unterstützt hat.“<br />
Klare Markenstrategie<br />
„Die Markenstrategie für die Freys zeigt sehr deutlich,<br />
worum es uns geht“, so Torsten Racky, MIYU<br />
Geschäftsführer für den Bereich Content & Performance,<br />
„um einen kommunikativen Mehrwert, um<br />
individuelle, auf die Bedürfnisse unserer Kunden<br />
zugeschnittene Lösngen und eine nachhaltig erfolgreiche<br />
Positionierung in den jeweiligen Zielgruppen.“<br />
Dabei muss es nicht immer eine komplette<br />
Strategie sein. Auch bei der Umsetzung über alle<br />
Produktsegmente hinweg geht das knapp 50-köpfige<br />
Team aus erfahrenen On- und Offline-Kommunikations-Spezialisten<br />
mit viel Kreativität, Leidenschaft,<br />
Knowhow und der Extrameile an die<br />
Umsetzung. Getreu ihrem Slogan: Kreativ. Digital.<br />
Persönlich. Als neue Agentur MIYU hat das<br />
Team die Arbeit bereits zum 1. Januar aufgenommen.<br />
„Der Zusammenschluss war, das haben uns<br />
die Gespräche mit den MHK-Partnern ebenso<br />
gezeigt wie mit den Kolleginnen und Kollegen<br />
unserer Dienstleistungsunternehmen und Verbände,<br />
wichtig und genau richtig“, betont Ralf Reinemann,<br />
MIYU-Geschäftsführer für den Bereich<br />
Group Services. „Mit MIYU“, davon ist Kirk Mangels<br />
überzeugt „sind wir, unsere Dienstleistungsunternehmen<br />
sowie unsere Partner aus Handel<br />
und Handwerk bestens gerüstet, um die aktuellen<br />
und zukünftigen Herausforderungen des Marktes<br />
erfolgreich anzunehmen. Gleichzeitig gehen wir<br />
mit der neuen Agenturaufstellung einen weiteren<br />
wichtigen Schritt in Richtung digitaler Verband.“ sl<br />
Mehr Informationen finden Sie auch unter<br />
www.miyu.de.<br />
Flexibel Regional Individuell
Foto: Jelena Moro<br />
Storytelling<br />
mal anders<br />
Frische Luft für mehr Lebensqualität – mit dieser Mission hat<br />
sich der italienische Lüftungsexperte Falmec seit 40 Jahren<br />
erfolgreich entwickelt. Die Dunstabzugshauben in ausgezeichnetem<br />
Design sind geräuscharm und sorgen für<br />
saubere Luft in der Küche. So sehr Küchengerüche<br />
unangenehm und störend sein können, können jedoch<br />
Küchendüfte auch positive Emotionen wecken. Diese will<br />
Falmec mit einer neuen Social Media Kampage befeuern.<br />
Mit dem Sternekoch Mario Gamba<br />
startet Falmec seine neueste Kampagne.<br />
Aus gutem Grund, denn seine Gerichte –<br />
hier die Gamba Erbsen-Minze-Gnocchi<br />
mit Calamaretti als eine feine<br />
Variante der klassischen Gnocchi al<br />
Pomodoro – passen zum geradlinigen<br />
und schnörkellosen Design des<br />
Dunstabzugsspezialisten.<br />
Foto: Bodo Schieren<br />
Unternehmen<br />
16<br />
Dunstabzugshauben gehö-<br />
ren zur Grundausstattung in<br />
jeder Küche. Für das Wohlbefinden<br />
saugen sie störende Gerüche<br />
aus Kochtopf und Pfanne auf.<br />
Doch Küchendüfte können auch Emotionen<br />
und Erinnerungen wachrufen<br />
und Geborgenheit vermitteln. Der<br />
Geruch von frisch gebackenem Brot,<br />
dem Lieblingskuchen oder vom Plätzchenbacken<br />
in der Adventszeit. Und<br />
der Geruch von Kohlrouladen erinnert<br />
an die Mittagessen bei der Großmutter;<br />
oder die gegrillte Dorade ruft das Wohlgefühl<br />
aus dem letzten Urlaubstag am<br />
Mittelmeer wach.<br />
„Es liegt was in der Luft,<br />
ein ganz besonderer Duft“<br />
Das ist der Grundgedanke der Kampagne,<br />
die das italienische Unternehmen<br />
erstmalig mit der Kochkultur verbindet.<br />
Inspiriert von dem 50er Jahre-Hit „Es<br />
liegt was in der Luft, ein ganz besonderer<br />
Duft“, befragt Falmec Meinungsbildner,<br />
die sich mit kulinarischen Themen<br />
beschäftigen, nach einem besonderen<br />
Duft aus der Küche, der ihre Emotionen<br />
weckt.<br />
Zum Start der Kampagne hat Falmec<br />
den Sternekoch Mario Gamba in München<br />
besucht. Sein mit einem Michelin-<br />
Stern ausgezeichnetes Restaurant Aquarello<br />
ist weit bekannt für seine Cucina<br />
del Sole. „Sie ist auch eine Cucina dei<br />
Sensi, eine Küche der Sinne“, sagt der<br />
international vielfach prämierte Sternekoch<br />
Gamba, der aus Bergamo stammt.<br />
Für Gamba muss die Kochkunst ein<br />
Feuerwerk an Sinneseindrücken entfachen,<br />
mit Bildern, Düften und<br />
Gaumenerlebnissen. Er bietet eine raffinierte<br />
und doch leichte Küche, in dem<br />
die Zutaten die Stars auf dem Teller<br />
sind, sie werden schnörkellos und dennoch<br />
kunstvoll präsentiert.<br />
Für Lorenzo Poser, Vertriebs- und Marketingdirektor<br />
von Falmec und Mitglied<br />
aus der zweiten Generation der Unter-<br />
nehmerfamilie, passt Gamba perfekt zu<br />
den Werten von Falmec, da seine Koch-<br />
kunst so geradlinig und schnörkellos<br />
wie das Falmec-Design sei: „Wir freuen<br />
uns, mit Mario Gamba einen Partner in<br />
Deutschland gefunden zu haben, der die<br />
italienische Küche auf höchstem Niveau<br />
mit Lebensfreude, Leichtigkeit und Leidenschaft<br />
zelebriert.“<br />
Gefragt nach einer emotionalen Erinnerung<br />
an einen besonderen Duft aus<br />
der Küche, denkt Gamba sofort an die<br />
Drei-Sterneköchin seiner Kindheit: „Das<br />
erste Gericht, das ich ganz bewusst wahrgenommen<br />
habe, sind die Gnocchi al<br />
Pomodoro meiner Mutter. Der Duft der<br />
lang einkochenden Tomatensauce, die<br />
samtige Konsistenz der Kartoffeln – diese<br />
Geschmackstiefe habe ich in keinem<br />
Restaurant der Welt je wieder so erlebt.“<br />
Startschuss im Vorfeld<br />
der Eurocucina<br />
Die Kampagne richtet sich in erster<br />
Linie an Instagram und Facebook. Sie<br />
startet im Vorfeld der internationalen<br />
Küchenmesse Eurocucina, die vom
Die jüngsten Produktinnovationen von<br />
Falmec sind die Dunstabzugshauben<br />
„Spazio“ (rechts) und „Light“<br />
sowie der Muldenlüfter „Quantum“.<br />
Fotos: Falmec<br />
7. bis 12. Juni zeitgleich zur Salone del<br />
Mobile in Mailand stattfindet. Dort<br />
ist Falmec seit 2011 präsent und zeigt<br />
auch dieses Jahr seine Neuheiten. Zu<br />
sehen ist unter anderem die im Herbst<br />
2021 vorgestellte Dunstabzugshaube<br />
„Light“, die mit dem Good Design<br />
Award 2021, dem German Design<br />
Award 2022, dem Iconic Awards 2022:<br />
Innovative Interior und dem Archiproducts<br />
Design Award 2021bereits vier<br />
Designpreise erhalten hat. sl<br />
Frische Luft für mehr Lebensqualität<br />
Falmec wurde 1981 in Vittorio Veneto (Treviso/Venedig) von Danilo und Maurizio Poser gegründet.<br />
Das Unternehmen gilt heute als ein weltweit führender Hersteller von geräuscharmen Dunstabzugshauben<br />
und bietet kreative Lösungen zur Luftreinigung im Raum. Sämtliche Produkte werden komplett<br />
am Stammsitz entwickelt. Nachhaltigkeit wird bei Falmec dabei seit jeher konsequent täglich<br />
gelebt. Von den Gebäuden, die unter grünen Maßstäben konzipiert sind, über die Verwendung der<br />
Materialien bis hin zur Verpackung setzt Falmec seit Gründung auf einen grünen Fußabdruck.<br />
Sichtbar auch in der neuen, 85 cm breiten Wandabzugshaube „Cover“ mit ihrer<br />
raffinierten Tonbeschichtung. Die Auswahl umfasst warme Erdtöne wie<br />
Terrakotta und Sand oder strukturierte Varianten in Stein und Schiefer,<br />
der auch als Schreibtafel für Kreide verwendet werden kann. Für Liebhaber<br />
der klassischen Linie ist „Cover“ auch in weißem und schwarzem<br />
Glas erhältlich.<br />
Das Oberflächenmaterial aus Ton und Harzelementen wird manuell<br />
verspachtelt, um einen natürlichen und ästhetischen Effekt<br />
sowie eine angenehme Haptik zu erzeugen.<br />
Die minimalistische Wandabzugshaube<br />
„Cover“ von Falmec – hier in der<br />
Ausführung Terrakotta, erscheint mit<br />
Beleuchtung und in vier neuen Farbtönen<br />
und neuen Materialtexturen.<br />
17<br />
Unternehmen
Zukunft mit Risiko<br />
Die Entwicklung der deutschen Küchenindustrie ist weiterhin stabil. Nach dem guten Start in das Jahr sind die<br />
Herausforderungen aufgrund des Kriegs in der Ukraine, der damit verbundenen Material- und Lieferengpässe<br />
sowie der rasant ansteigenden Inflation allerdings größer denn je. Die weitere Entwicklung ist unsicher.<br />
Die deutsche Küchenmöbelindustrie hat nach dem Umsatzplus von 8,7%<br />
in 2021 ihre gute Entwicklung auch in diesem Jahr fortgesetzt. Im Januar<br />
gab es nach den aktuell vorliegenden Daten des Statistischen Bundesamts<br />
ein Plus von 18,7% gegenüber dem Vorjahresmonat. Es wurden über<br />
489 Mio. Euro umgesetzt.<br />
Der Großteil davon im Inland (275 Mio. Euro/+13,9%). Der Auslandsumsatz<br />
stieg hingegen mit einem Plus von 25,39% erneut stärker an. Ein<br />
Umsatz von 214 Mio. Euro wurde im Januar in diesem Bereich registriert.<br />
Die Exportquote lag im Januar bei 43,8%. Die deutsche Küchenmöbelindustrie<br />
zählte im Januar 50 Betriebe mit mehr als 50 Beschäftigten, in<br />
denen 18.233 Personen tätig waren.<br />
Grafik 2: Prozentualer Umsatzanteil von Hausgeräten der Energie-<br />
Effizienzklasse A am Gesamtmarkt im vierten Quartal 2021<br />
Quelle: GfK<br />
Umsatzanteil von Hausgeräten<br />
der Energie-Effizienzklasse A<br />
10%<br />
Sparsame Hausgeräte sind gefragt<br />
Grafik 1: Die Januar-Umsätze der deutschen Küchenmöbelindustrie<br />
seit 2012 in Mio. Euro<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
Gesamtmarkt<br />
90%<br />
Gut läuft es trotz aller Herausforderungen in der Beschaffungskette auch<br />
weiterhin für die Hausgeräteindustrie. Dabei werden vor allem sparsame<br />
Modelle verstärkt nachgefragt. Der allgemeine Trend zu mehr Nachhaltigkeit<br />
und das vor rund einem Jahr eingeführte, grundlegend überarbeitete<br />
Energie-Effizienzlabel haben diese Entwicklung noch einmal<br />
befeuert. Inzwischen ist der Anteil der mit der Energie-Effizienzklasse A<br />
ausgezeichneten Waschmaschinen, Spülmaschinen, Kühl- und Gefriergeräte<br />
stetig gestiegen. Dies zeigt sich sowohl bei der Stückzahl- als auch<br />
beim Umsatz, welche sich im Laufe des Jahres 2021 mehr als verdoppelt<br />
haben. So waren zwischen Oktober und Dezember 2021 bereits knapp<br />
acht Prozent der verkauften Waschmaschinen, Spülmaschinen, Kühlund<br />
Gefriergeräte laut Energie-Effizienzlabel in der Klasse A eingestuft.<br />
Der damit erwirtschaftete Umsatzanteil lag in diesem Zeitraum bereits<br />
über zehn Prozent.<br />
Die aktuelle Situation mit stark steigenden Energiepreisen forciert das<br />
Kaufverhalten. Eine jüngst von YouGov im Auftrag der Branchenorganisation<br />
gfu Consumer & Home Electronics GmbH durchgeführte Studie<br />
belegt dies: So werden Eco-Programme bei Geschirrspülern verstärkt<br />
genutzt. 57% der Befragten haben dies bereits umgesetzt, weitere elf Prozent<br />
wollen das zukünftig tun. Auch der Ersatz von älteren Haushaltsgeräten<br />
durch neue und damit effizientere Geräte steht auf dem Programm:<br />
42% sagen, dass sie den Ersatz bereits vorgenommen haben.<br />
19% planen ihn fest ein und weitere 20% sehen bei sich eine hohe Wahrscheinlichkeit<br />
für die Umsetzung.<br />
Baugenehmigungen weiter auf hohem Niveau<br />
Gute Aussichten, die auch durch einen Blick auf den wichtigen Indikator<br />
Wohnungsbau nicht gedämpft werden. Im Januar 2022 wurde in<br />
Deutschland nach vorläufigen Angaben der Bau von insgesamt 29.951<br />
Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt,<br />
waren das 8,3% oder 2.297 Baugenehmigungen mehr als im Januar<br />
2021. In den Zahlen sind sowohl die Baugenehmigungen für Wohnungen<br />
in neuen Gebäuden als auch für neue Wohnungen in bestehenden<br />
Gebäuden enthalten. In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden<br />
26.291 Wohnungen im Januar 2022 genehmigt. Dies waren 10,4%<br />
oder 2.469 Wohnungen mehr als im Vorjahresmonat. Dieser Anstieg ist<br />
insbesondere auf die Zunahme der Baugenehmigungen für Wohnungen<br />
in Zwei- und Mehrfamilienhäusern zurückzuführen (+16,6% beziehungsweise<br />
+19,0%). Die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser<br />
ist dagegen um 11,8% zurückgegangen. Die Zunahme bei den<br />
Zwei- und Mehrfamilienhäusern sowie der Rückgang bei den Einfamilienhäusern<br />
könnte unter anderem auf das Auslaufen der KfW-Förderung<br />
für Wohnungen in Gebäuden der Effizienzstufe 55 zurückzuführen sein.<br />
Diese galt bis Januar 2022 für Häuser, die nur 55% des Energiebedarfs<br />
eines Referenzgebäudes verbrauchen, was in der Praxis zu Vorzieheffekten<br />
geführt haben dürfte.<br />
Verbraucherstimmung trübt sich deutlich ein<br />
100<br />
0<br />
2012<br />
2013<br />
2014<br />
Markt<br />
18<br />
2015<br />
2016<br />
2017<br />
2018<br />
2019<br />
2020<br />
2021<br />
2022<br />
Für Unsicherheit in der weiteren Entwicklung sorgen die aktuellen, globalen<br />
Herausforderungen und die hohe Inflation. Die Inflationsrate in<br />
Deutschland − gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex<br />
(VPI) zum Vorjahresmonat – lag im März 2022 bei +7,3%. Im Februar<br />
2022 hatte sie bei +5,1% gelegen. Damit erreichte die Inflation im März
2022 einen neuen Höchststand seit der deutschen Wiedervereinigung.<br />
Im früheren Bundesgebiet hatte es ähnlich hohe Inflationsraten zuletzt<br />
im Herbst 1981 gegeben, als infolge des Ersten Golfkrieges zwischen<br />
dem Irak und dem Iran die Mineralölpreise deutlich gestiegen waren.<br />
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stiegen die<br />
Verbraucherpreise im März im Vergleich zum Februar 2022 sprunghaft<br />
um 2,5 %.<br />
Diese Umstände und der Krieg in der Ukraine hinterlässt bei der Verbraucherstimmung<br />
deutliche Spuren und führt im März zu einer erheblichen<br />
Eintrübung. Während die Anschaffungsneigung gegenüber dem<br />
Vormonat moderate Einbußen verzeichnet, brechen die Konjunktur- und<br />
Einkommensaussichten ein und verzeichnen teilweise neue Rekordtiefs<br />
nach der Finanzkrise 2009. So prognostiziert die Gesellschaft für Konsumforschung<br />
(GfK) für das Konsumklima für April -15,5 Punkte und<br />
damit sieben Zähler weniger als im März dieses Jahres. „Noch im Februar<br />
waren die Hoffnungen groß, dass sich mit den absehbaren Lockerungen<br />
der pandemiebedingten Beschränkungen auch die Konsumstimmung<br />
deutlich erholen kann. Mit Beginn des Ukraine-Krieges hat sich<br />
dies jedoch schlagartig in Luft aufgelöst. Steigende Verunsicherung sowie<br />
die Sanktionen gegenüber Russland haben vor allem die Energiepreise<br />
explosionsartig in die Höhe schnellen lassen und drücken damit spürbar<br />
auf die allgemeine Verbraucherstimmung“, erklärt Rolf Bürkl, GfK-<br />
Konsumexperte. Dies zeigt sich besonders an den Einkommensaussichten<br />
der Bundesbürger, die im März gegenüber dem Vormonat 26 Punkte<br />
verlieren und auf -22,1 Punkte abrutschen. Das ist der niedrigste Wert<br />
seit Januar 2009, als infolge der Finanzkrise der Einkommensindikator<br />
auf -22,9 Zähler zurückging. Durch die stark gestiegenen Preise für Gas,<br />
Heizöl und Benzin sehen die Verbraucher ihre Kaufkraft dahinschmelzen.<br />
Dies bestätigt eine kürzlich von GfK durchgeführte Befragung zu den<br />
Folgen des Ukraine-Kriegs: Neun von zehn Bundesbürgern machen sich<br />
sehr große oder große Sorgen um die stark gestiegenen Preise im Energiesektor.<br />
Bei Lebensmitteln liegt der Anteil der Besorgten bei 80 Prozent.<br />
Und Bürkl weiter: „Eine nachhaltige Erholung des Konsumklimas kann<br />
es nur dann geben, wenn es zu einem raschen Waffenstillstand mit<br />
anschließenden Friedensverhandlungen kommt. Dann wird auch die<br />
Grafik 3: Die Anzahl der monatlich genehmigten Wohnungen seit<br />
Januar 2021 in Tausend<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Jan 21 Feb 21 Mär 21 Apr 21 Mai 21 Jun 21 Jul 21 Aug 21Sep 21 Okt 21 Nov 21Dez 21 Jan 22<br />
Binnenkonjunktur durch die sinkende Verunsicherung wieder einen<br />
wichtigen Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung leisten und die<br />
Lockerungen der pandemiebedingten Beschränkungen würden ebenfalls<br />
ihre positive Wirkung entfalten können.“<br />
Nach zwei Anstiegen in Folge muss – ähnlich der Einkommenserwartung<br />
– auch die Konjunkturerwartung im März einen Einbruch hinnehmen.<br />
Der Indikator verliert 33 Punkte und fällt damit auf -8,9 Punkte.<br />
Ein niedrigerer Wert wurde zuletzt während des ersten pandemiebedingten<br />
Lockdowns im Frühjahr 2020 gemessen.<br />
Im Gegensatz zu den Konjunktur- und Einkommensaussichten verliert<br />
die Anschaffungsneigung im März nur sehr moderat. Der Indikator sinkt<br />
um 3,5 Zähler und weist aktuell -2,1 Punkte auf. Ein niedrigerer Wert<br />
wurde zuletzt vor knapp zwei Jahren mit -4,6 Punkten im April 2020<br />
gemessen. Sebastian Lehmann<br />
120<br />
Grafik 4: Die Entwicklung des Verbraucherpreisindex seit Januar 2021<br />
118<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt<br />
116<br />
114<br />
1,0<br />
112<br />
-0,7<br />
110<br />
-2,4<br />
-4,1 108<br />
-5,8 106<br />
-7,5<br />
104<br />
Jan 21<br />
Feb 21<br />
Mär 21<br />
Apr 21<br />
Mai 21<br />
Jun 21<br />
Jul 21<br />
Aug 21<br />
Sep 21<br />
Okt 21<br />
Nov 21<br />
Dez 21<br />
Jan 22<br />
Feb 22<br />
Mär 22<br />
-9,2<br />
-10,9 Grafik 5: Die Entwicklung des Konsumklimaindikators seit Januar 2021<br />
Quelle: GfK<br />
-12,6<br />
1,0<br />
-0,7<br />
-2,4<br />
Jan 21<br />
Feb 21<br />
Mär 21<br />
Apr 21<br />
Mai 21<br />
Jun 21<br />
Jul 21<br />
Aug 21<br />
Sep 21<br />
Okt 21<br />
Nov 21<br />
Dez 21<br />
Jan 22<br />
Feb 22<br />
Mär 22<br />
Apr 22<br />
-4,1<br />
-5,8<br />
-7,5<br />
-9,2<br />
-10,9<br />
-12,6<br />
-14,3<br />
-16,0<br />
19<br />
Markt
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Auf der Erfolgsspur<br />
Oranier hat sich in den vergangenen Jahren zu einem verlässlichen Partner für den<br />
Küchenhandel entwickelt. Im Interview mit Sebastian Lehmann erläutert Geschäftsführer<br />
Nikolaus Fleischhacker die Strategie dahinter und gewährt Einblicke in die aktuelle Umsatzund<br />
Liefersituation des Hausgeräteherstellers.<br />
Herr Fleischhacker, wie hat sich Oranier<br />
im vergangenen Geschäftsjahr<br />
entwickelt?<br />
Nikolaus Fleischhacker: Obwohl es in<br />
puncto Beschaffung, Geschäftsschließungen<br />
wegen Corona und weiteren<br />
pandemiebedingten Herausforderungen<br />
ein Jahr voller spannender Aufgaben<br />
war, war es für Oranier doch eines der<br />
erfolgreichsten. Wir konnten unsere<br />
Ziele nicht nur erreichen, es ist uns auch<br />
gelungen, diese zu übertreffen.<br />
Für die Hausgeräteindustrie wurde der<br />
Nachfrageboom teils auch zum Luxusproblem.<br />
Es gab bzw. gibt große Lieferprobleme,<br />
auch aufgrund der Herausforderungen<br />
in der Besorgung von Rohmaterialien<br />
oder Chips. Wie stellt sich die Situation<br />
rund um die Warenverfügbarkeit für<br />
Oranier dar?<br />
Fleischhacker: Wir können mit ein bisschen<br />
Stolz sagen, wir haben unsere<br />
Hausaufgaben gemacht. Glücklicherweise<br />
haben wir, als sich die Schwierig-<br />
Markt<br />
22<br />
Nikolaus Fleischhacker, Geschäftsführer Oranier Küchentechnik<br />
„Intelligente Produktlösungen in zeitgemäßen<br />
und ansprechenden Designs, zum<br />
angemessenen Preis, das ist die Prämisse<br />
unseres Handelns.“
Die Hausgeräte von Oranier – vom Backofen,<br />
über die Kochfläche bis hin zur Dunstabzugshaube<br />
– machen in der Küche eine gute Figur.<br />
keiten in der Beschaffung abzeichneten,<br />
frühzeitig die Weichen richtig gestellt<br />
und entsprechend geplant.<br />
„Wir konnten unsere<br />
Ziele für 2021<br />
übertreffen.“<br />
So können wir auch heute unseren Kunden<br />
zusichern, dass rund 90% unseres<br />
Sortiments innerhalb einer Woche lieferfähig<br />
sind. Damit geben wir Planungssicherheit<br />
da, wo im Augenblick vieles<br />
ungewiss ist. Selbstverständlich eröffnet<br />
dies auch für uns neue Optionen, die<br />
wir gern in Anspruch nehmen.<br />
Einen großen Anteil an dieser erfolgreichen<br />
Entwicklung von Oranier Küchentechnik<br />
hatte sicherlich auch die Neuausrichtung<br />
des Unternehmens. Was waren<br />
Bestandteile dieses Prozesses?<br />
Fleischhacker: Wir haben die vergangenen<br />
Jahre genutzt, um unseren Markenkern<br />
zu schärfen und unsere Marktausrichtung<br />
zu optimieren. Dies haben wir<br />
durch den Markenrelaunch auch nach<br />
außen sichtbar gemacht. Das Corporate<br />
Design wurde geändert und die Kommunikation<br />
angepasst. Als letzten Schritt<br />
wurde das Logo an die neue Zeitrechnung<br />
bei Oranier abgestimmt.<br />
Wir haben uns aber nicht nur optisch<br />
verändert. Unsere internen Prozesse wurden<br />
ebenfalls angepasst. Kundennutzen<br />
aus B2B-Sicht, aber auch Kundennutzen<br />
aus Verbrauchersicht sind weiter in den<br />
Fokus gerückt. Intelligente, auf verbraucherorientierte<br />
Funktionen ausgerichtete<br />
Produktlösungen in zeitgemäßen und<br />
ansprechenden Designs, zum angemessenen<br />
Preis, das ist die Prämisse unseres<br />
Handelns. Service und Verlässlichkeit<br />
zeichnet uns hier aus.<br />
„Rund 90% unseres<br />
Sortiments sind<br />
innerhalb einer<br />
Woche lieferfähig.“<br />
In diesem Zusammenhang wurde auch<br />
das Produktportfolio strategisch angepasst.<br />
Wie hat sich das Sortiment von<br />
Oranier verändert?<br />
Fleischhacker: Richtig, zur Schärfung<br />
der Marke gehört auch die Optimierung<br />
des Sortiments. Wir haben alle<br />
Produktgruppen neu aufgestellt und die<br />
meisten modular ausgerichtet, sodass wir<br />
unseren Kunden ein überzeugendes Sortiment<br />
mit dem immer passenden Preis-<br />
Leistungs-Verhältnis bieten können.<br />
„Wir haben uns optisch<br />
verändert und interne<br />
Prozesse angepasst.“<br />
Egal, ob unser breites Dunstabzugshauben-Sortiment,<br />
die Induktionskochfelder,<br />
Kochfeldabzüge, Backöfen und<br />
Herde, Geschirrspüler oder Kühlgeräte,<br />
vom attraktiven, hochwertigen und gut<br />
ausgestatteten Einstiegsmodell bis zum<br />
Gerät für höhere Ansprüche wird der<br />
Küchenplaner fündig. Das Beste daran<br />
ist, dass er, egal mit welchem Modell,<br />
auch immer gutes Geld verdienen kann.<br />
Welche Maßnahmen sind im Zuge der<br />
Neuausrichtung noch angedacht?<br />
Fleischhacker: Seit dem vergangenen<br />
Jahr arbeiten wir mit dem Fernsehkoch<br />
und Food-Experten Sebastian<br />
Lege zusammen. Er ist für uns nicht<br />
nur als Markenbotschafter unterwegs.<br />
Wir arbeiten auch bei der Neuentwicklung<br />
von Geräten mit ihm zusammen.<br />
Wir teilen die Leidenschaft für gut zubereitetes<br />
Essen und bringen daher seine<br />
Expertise als Praktiker mit unserem<br />
Know-how nutzenbringend zusammen.<br />
Eine wirklich spannende Kooperation.<br />
„Der Küchenplaner<br />
kann mit allen unseren<br />
Modellen immer gutes<br />
Geld verdienen.“<br />
Welche Ziele setzen Sie sich für die<br />
Zukunft?<br />
Fleischhacker: Wir arbeiten daran, unseren<br />
Marktanteil sukzessive zu vergrößern<br />
und in unserem Segment besonders<br />
stark zu werden.<br />
Inwieweit beeinträchtigt die derzeitige<br />
Situation mit dem Krieg in der Ukraine<br />
und der Coronalage diese Zielsetzung?<br />
Fleischhacker: Wie schon anfangs<br />
erwähnt, sind wir derzeit auf der Erfolgsspur.<br />
Dennoch sind wir jederzeit wachsam<br />
und achten auf Anzeichen des<br />
Marktes, um schnell und flexibel reagieren<br />
zu können, falls sich unvorhergesehene<br />
Herausforderungen ergeben. Derzeit<br />
stellt die aktuelle Lage zum Glück<br />
keine Beeinträchtigung dar.<br />
Herr Fleischhacker, vielen Dank für dieses<br />
Gespräch.<br />
Der Dialog von<br />
hellem oder rötlichem<br />
Holz und Schwarz<br />
ist in der modernen<br />
Küche angesagt.<br />
Oranier unterstützt<br />
diesen Trend u. a. mit<br />
seinen „pureBlack“-<br />
Backöfen. Fotos:<br />
Oranier<br />
23<br />
Markt
Stabile<br />
Netzwerk-Basis<br />
Deutsche Franchisewirtschaft 2021 auf einen Blick.<br />
Quelle: Deutscher Franchiseverband<br />
Systeme<br />
920<br />
-1,1% zu 2020<br />
Umsatz (Mrd. €)<br />
135,8<br />
+0,6% zu 2020<br />
Partner<br />
141.821<br />
+2,2% zu 2020<br />
Betriebe<br />
180.984<br />
+2,7% zu 2020<br />
Beschäftigte<br />
787.207<br />
+5,1% zu 2020<br />
Die stabile Entwicklung der<br />
Franchisewirtschaft hat sich auch im<br />
zweiten Jahr der Coronakrise<br />
fortgesetzt. 2021 konnten nahezu alle<br />
wichtigen Kennziffern erneut<br />
gesteigert werden, was nicht zuletzt<br />
auch an den Franchisesystemen im<br />
Bereich Küche liegt.<br />
Markt<br />
24<br />
„Die Franchisewirtschaft steht weitestgehend<br />
stabil da und das Gros ist gut durch die Krise<br />
gekommen und konnte etwaige Einschnitte<br />
kompensieren“, freut sich Kai Enders, Präsident<br />
Deutscher Franchiseverband. Seine<br />
Einschätzung wird durch die aktuelle Franchisestatistik<br />
untermauert: Demnach hatten<br />
die bundesweit rund 920 Franchisesysteme<br />
im vergangenen Jahr 141.821 Franchisepartner,<br />
das sind 2,2% mehr als noch im Vorjahr.<br />
Insgesamt sind 787.207 Mitarbeitende<br />
bei den 180.984 (+2,7%) Franchisebetrieben<br />
beschäftigt. Der Umsatz dieser Betriebe<br />
verbesserte sich 2021 leicht auf 135,8 Mrd.<br />
Euro.<br />
Positive Partnerentwicklung<br />
Der Dienstleistungssektor bleibt mit 44%<br />
an der Spitze der Branchenverteilung. Weiterhin<br />
auf Platz zwei ist mit 30% der Gastronomie-<br />
und Freizeitsektor. Dahinter platziert<br />
sich der Handel mit 19%, wo auch<br />
die im Küchenbereich tätigen Systeme wie<br />
Reddy Küchen, Plana, Varia, Küche&Co<br />
sowie Schmidt Küchen zuhause sind.<br />
Wie die Übersicht ab Seite 26 zeigt, ist auch<br />
bei ihnen die Zahl bei der Partnerentwicklung<br />
im vergangenen Jahr gestiegen. Wie<br />
auch insgesamt. Lag die Anzahl der Franchisenehmenden<br />
in 2020 bei 138.000, stieg<br />
sie in 2021 um 2,2% auf 141.821. Hochgerechnet<br />
auf die Gesamtfranchisewirtschaft<br />
wurden damit rund 3.000 Franchisepartnerschaften<br />
mehr als 2020 geschlossen.<br />
„Die Zeichen stehen auf<br />
Weiterentwicklung“<br />
„Der System- und Netzwerkgedanke<br />
hat sich auch in wirtschaftlich turbulenten<br />
Zeiten bewährt und dazu beigetragen,
Kai Enders, Präsident Deutscher<br />
Franchiseverband<br />
„Der System- und<br />
Netzwerkgedanke hat sich<br />
auch in wirtschaftlich<br />
turbulenten Zeiten bewährt.“<br />
dass es innerhalb der Franchisewirtschaft nicht zum Stillstand<br />
gekommen ist. Im Gegenteil. Die Zeichen stehen<br />
auf Weiterentwicklung und Wachstum – in Geschwindigkeit<br />
und Dynamik im Vergleich zu den Vorjahren vielleicht<br />
etwas gedrosselt, doch noch immer auf deutlich postitivem<br />
Niveau“, analysiert Enders.<br />
Folglich schätzen fast alle Franchisenehmer in einer aktuellen<br />
Umfrage des Franchiseverbandes Franchising als<br />
Kooperationsform eigenständiger Unternehmen auch als<br />
besonders krisensicher ein. „Die enorme Zustimmung für<br />
unser Geschäftsmodell zeigt deutlich: Auch nach zwei herausfordernden<br />
Jahren hat sich das Geschäftsmodell nicht<br />
leergelaufen. Die Franchisewirtschaft hat ihren Entwicklungswillen<br />
und ihre Innovationskraft bewiesen. Auch<br />
wenn einige Branchen hart zu kämpfen haben, so zeigt sich<br />
auch und gerade bei ihnen ein beeindruckender Gestaltungswille“,<br />
so Enders. „Dass sich der Zuspruch für das<br />
Geschäftsmodell auch für uns als Franchiseverband in<br />
einem Mitgliederplus von 10% widerspiegelt, bestätigt uns<br />
als Interessenvertretung.“ sl<br />
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Dass Gemeinschaft erfolgreicher macht, konnten wir<br />
in den vergangenen 27 Jahren beweisen. Mit der persönlichen<br />
Nähe zum Händler setzen wir auf einen besonders<br />
lebendigen Ideen- und Erfahrungsaustausch. Zuhause<br />
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25<br />
Markt
Stabile<br />
Netzwerk-Basis<br />
Varia Franchise<br />
Reddy Küchen & Elektrowelt<br />
Reddy Küchen & Elektrowelt<br />
Internationale Franchise Gesellschaft mbH<br />
Hans-Strothoff Platz 1<br />
63303 Dreieich<br />
www.reddy.de<br />
Unternehmensgründung: 1994<br />
Geschäftsführer: Werner Heilos, Frank Schütz<br />
Ansprechpartner: Frank Schütz, Andreas Stechemesser<br />
Anzahl der Franchisenehmer: 92<br />
Anzahl der Franchisestandorte: 92<br />
Präsenz in Auslandsmärkten: Niederlande und Belgien<br />
Durchschnittliche Verkaufsfläche: 550 qm<br />
Eigenmarken Einbauküchen: Reddy<br />
Durchschnittspreis/Kundenkommission: 8.988 Euro<br />
Investitionssumme: Eigenkapital<br />
von mind. 25.000 Euro<br />
Franchisegebühr: 1,2% vom Jahresumsatz<br />
Wieso sollten sich Existenzgründer<br />
und Franchisenehmer Reddy<br />
Küchen anschließen?<br />
Frank Schütz: „Die Küche steht<br />
hoch in der Gunst der Konsumenten.<br />
Gleichzeitig sieht sich die<br />
Branche großen Herausforderungen<br />
gegenüber. Für Existenzgründer<br />
ist Reddy Küchen immer der<br />
ideale Partner, denn sie profitieren<br />
ab dem ersten Gespräch von<br />
Frank Schütz einer persönlichen Beratung und<br />
Betreuung, einer langfristigen und<br />
in der Branche einzigartigen fakten- und datenbasierten<br />
Unternehmensentwicklung, einer mehrfach ausgezeichneten<br />
Marke sowie vom regen Austausch mit Kollegen.<br />
Außerdem tragen wir als Zentrale mit zukunftsfähigen<br />
Konzepten und Maßnahmen dafür Sorge, dass<br />
unsere Gründer den jeweils aktuellen Herausforderungen<br />
erfolgreich begegnen und von Anfang an die Chancen<br />
der Zeit konsequent nutzen können.“<br />
Varia Franchise GmbH<br />
Mollenbachstraße 2<br />
71229 Leonberg<br />
www.varia.de<br />
Unternehmensgründung: 1997<br />
Geschäftsführer: Patrick Florea<br />
Ansprechpartner: Patrick Florea<br />
Patrick Florea<br />
Anzahl der Franchisestandorte:<br />
über 130<br />
Präsenz in Auslandsmärkten: Slowenien, Kroatien, Montenegro,<br />
Kosovo, Serbien, Rumänien<br />
Durchschnittliche Verkaufsfläche: ca. 400 qm<br />
Eigenmarken Einbauküchen: „Varia Purion“<br />
Durchschnittspreis/Kundenkommission: 14.200 Euro<br />
Investitionssumme: abhängig von Standort und Größe<br />
Franchisegebühr: monatlich 130 Euro<br />
Wieso sollten sich Existenzgründer und Franchisenehmer<br />
Varia anschließen?<br />
Patrick Florea: „Die Varia Franchise GmbH – ein Unternehmen<br />
von Der Kreis Systemverbund Holding – ist ein<br />
preislich attraktives Franchisesystem mit Möglichkeiten zur<br />
persönlichen Entfaltung der Franchisenehmer und quartalsweiser<br />
Bonusauszahlung. Erfahrene Unternehmensberater<br />
werden eingesetzt, um insbesondere Existenzgründer<br />
optimal zu unterstützen. Zudem wurden neue Regionalleiter<br />
für ganz Deutschland eingestellt, um die persönliche<br />
Partnerbetreuung zu intensivieren. Flankierend wurden<br />
leistungsfähige Hersteller für noch mehr Vielfalt ans Netz<br />
genommen. Mit ‚Varia – Purion‘ ist zudem eine Eigenmarke<br />
neu ins Sortiment (mit eigener Landingpage) aufgenommen<br />
worden. Der Auftritt in den Sozialen Medien als<br />
wichtiges Werbemittel wird gefördert, und Varia Partnern<br />
wird die Mitgliedschaft auf der Plattform ‚kuechenspezialisten.de‘<br />
von Der Kreis ermöglicht.“<br />
Markt<br />
26
Plana Küchenland<br />
Plana Küchenland Lizenz & Marketing<br />
GmbH<br />
Elly-Beinhorn-Straße 29<br />
71034 Böblingen<br />
franchise.plana.de<br />
Unternehmensgründung: 1988<br />
Geschäftsführer: Mark Willekes,<br />
Marcel König<br />
Mark Willekes Ansprechpartner: Steffen Keim<br />
(Gründungsberater)<br />
Anzahl der Franchisenehmer: 31<br />
Anzahl der Franchisestandorte: 47<br />
Größe der Häuser: zwischen 200 und 1.000 qm, angestrebt<br />
werden ca. 350 qm<br />
Eigenmarke Einbauküchen: Plana-Küche<br />
Durchschnittspreis/Kundenkommission: ca. 16.000 Euro<br />
inkl. MwSt.<br />
Gesamtumsatz des Franchise-Systems: 121 Mio. Euro<br />
inkl. MwSt.<br />
Investitionssumme: ab ca. 210.000 Euro/Eigenkapital<br />
25.000 Euro<br />
Franchisegebühr: 1 bis 2% vom Nettoumsatz<br />
Wieso sollten sich Existenzgründer und Franchisenehmer<br />
Plana anschließen?<br />
Mark Willekes: „Der vom DFV zertifizierte Franchisepionier<br />
hat über viele Jahre eine sehr positive Markenbekanntheit<br />
aufgebaut. Die starke Medienpräsenz bietet<br />
Sicherheit für die Unternehmensgründung. Plana-Partner<br />
profitieren vom Erfahrungsschatz der ‚Plana-Familie‘ und<br />
vielen wahlfreien Backoffice-Leistungen, die von der mit<br />
rund 70 Fachleuten besetzte Zentrale angeboten werden.<br />
Ein Plana-Franchisenehmer kann sich daher vom Start<br />
weg voll auf das Kerngeschäft konzentrieren und direkt<br />
durchstarten.“<br />
Schmidt Küchen und Wohnwelten<br />
Schmidt Küchen GmbH & Co. KG<br />
Hubert-Schmidt-Straße 4<br />
66625 Nohfelden<br />
www.home-design.schmidt<br />
Unternehmensgründung: 1934<br />
Geschäftsführer: Wolfgang Thorwart<br />
Ansprechpartner: Raphael Rein<br />
Anzahl der Franchisenehmer: 32<br />
Anzahl der Franchisestandorte: 35<br />
Präsenz in Auslandsmärkten: in 27 Ländern mit 809 Partnerhäusern<br />
Durchschnittliche Verkaufsfläche: 250 qm<br />
Eigenmarken Einbauküchen: Schmidt Küchen<br />
Durchschnittspreis/Kundenkommission: 11.000 Euro<br />
Gesamtumsatz des Franchisesystems: 1,91 Mrd. Euro<br />
Investitionssumme: ab 150.000 Euro<br />
Marketingabgabe: 2 % vom Netto-EK-Umsatz Schmidt zzgl. 2.000 Euro p.a.<br />
Wieso sollten sich Existenzgründer und Franchisenehmer<br />
Schmidt Küchen und Wohnwelten<br />
anschließen?<br />
Raphael Rein: „Die Schmidt Groupe bietet ein international<br />
etabliertes Geschäftsmodell, das auf einem<br />
bewährten und expandierenden Partnerhaus-Konzept<br />
beruht. Dabei wird der unternehmerische Erfolg von<br />
Beginn an durch ein umfassendes Leistungsangebot<br />
gefördert. Als europäische Nummer eins der Küchenstudio-Franchisegeber<br />
punktet der französische Marktführer<br />
zudem mit einem echten Wettbewerbsvorteil:<br />
Als Ausstatter des ganzen Hauses kann kein anderer<br />
Raphael Rein<br />
Hersteller eine solche Bandbreite an maßgefertigten<br />
Einrichtungslösungen für inspirierende Lebensräume bieten. Das ist ein zusätzlicher<br />
Wachstumsmotor, der einem Sicherheit gibt.“<br />
Küche&Co<br />
Küche&Co GmbH<br />
Werner-Otto-Straße 1-7<br />
22179 Hamburg<br />
franchise.kueche-co.de<br />
André Pape<br />
Unternehmensgründung: 1989<br />
Geschäftsführer: André Pape, Niels Jacobsen<br />
Ansprechpartner: Markus Tkocz<br />
Anzahl der Franchisenehmer: k. A.<br />
Anzahl der Franchisestandorte: k. A.<br />
Präsenz in Auslandsmärkten: Österreich<br />
Durchschnittliche Verkaufsfläche: 120-250 qm<br />
Eigenmarken: Küche&Co<br />
Durchschnittspreis/Kundenkommission: leicht<br />
über Marktdurchschnitt<br />
Investitionssumme: individuell je nach Studiogröße,<br />
ab 90.000 Euro (mind. 10.000 Euro<br />
Eigenkapital)<br />
Franchisegebühr: laufende Franchise-Gebühr<br />
(2% vom Netto-VK-Umsatz)<br />
Wieso sollten sich Existenzgründer und Franchisenehmer<br />
Küche&Co anschließen?<br />
André Pape: „Mit dem 360°-Konzept sind<br />
Franchisepartner bei Küche&Co von Minute<br />
eins an selbstständig, aber nicht alleine. Die<br />
Experten von Küche&Co unterstützen mit<br />
Knowhow vom Businessplan über die Standortfrage<br />
bis zur Mitarbeiterschulung. Da<br />
Küche&Co als Teil der Otto Group digitaler<br />
Vorreiter ist, können Franchisepartner<br />
in allen Facetten des Küchenhandels von<br />
der digitalen Expertise profitieren, insbesondere<br />
dem Onlinemarketing und der inkludierten<br />
Gewinnung und Aussteuerung von<br />
Kücheninteressenten.“<br />
27<br />
Markt
Miele<br />
Besonderer Frischekick<br />
Für einen bewussten Umgang mit Nahrungsmitteln<br />
hilft auch ein hocheffektives Frischesystem<br />
im Kühlschrank. Herausragende<br />
Lagerbedingungen bietet die<br />
Kühlgeräte-Generation „K 7000“ von<br />
Miele. Dank „PerfectFresh Active“<br />
beispielsweise legt sich hier ein feiner<br />
Sprühnebel auf den Inhalt der<br />
Frischeschublade, der Qualität und<br />
Vitamine zusätzlich schützt. Alle 90<br />
Minuten und bei jeder Türöffnung<br />
wird dieser Sprühnebel aus dem darüberliegenden<br />
Wassertank direkt in die<br />
Schublade abgegeben.<br />
Foto: Miele<br />
Wahre Top-Performer<br />
Für perfektes Kühlen und Gefrieren sind moderne Kältegeräte mit einer Reihe innovativer Technologien<br />
und Funktionen ausgestattet. Sie alle sorgen dafür, dass sich empfindliche Lebensmittel deutlich länger<br />
frisch und appetitlich halten und ihre Vitamine bewahren. Möglich machen das Hightech-<br />
Frischetechnologien, wie sie beispielsweise von Feinkostgeschäften genutzt werden.<br />
AEG<br />
Cool und nachhaltig<br />
Die aktuellen Kühl- und Gefrierlösungen von<br />
AEG sind mit etlichen innovativen Technologien<br />
für ressourcenschonendes Kühlen und Gefrieren<br />
bei voller Leistung ausgestattet. So ermöglicht<br />
beispielsweie die freistehende Kühl-Gefrierkombination<br />
durch die „Frostmatic“-Funktion<br />
maximal effizientes<br />
Einfrieren<br />
von Lebensmitteln.<br />
Sobald die<br />
Funktion aktiviert<br />
ist, wird die<br />
Temperatur für<br />
einen bestimmten<br />
Zeitraum<br />
schnell abgesenkt,<br />
sodass Lebensmittel<br />
besonders rasch<br />
und schonend<br />
gefroren werden.<br />
Ist der Schnellgefriervorgang<br />
abgeschlossen,<br />
schaltet<br />
die Funktion automatisch<br />
wieder in<br />
den Regelbetrieb.<br />
Foto: AEG<br />
Produkt<br />
28<br />
Samsung<br />
Gut gekühlter Durchblick<br />
Ab Mai 2022 erweitert Samsung sein Kühlgeräte-<br />
Portfolio um neue Side-by-Side-Modelle der Serie<br />
„RS8000“. Die neuen Kühlschränke überzeugen<br />
mit modernen Ausstattungen im<br />
bekannten edel-minimalistischen Design.<br />
Die „Food Showcase Tür“ ermöglicht einen<br />
schnellen und unkomplizierten Zugriff<br />
auf bevorzugte Snacks im Kühlschrank,<br />
während das „Beverage Center“ mit eingebautem<br />
Auto-Fill Pitcher (Zugang zu<br />
gefiltertem, gekühltem Wasser) für eine<br />
erfrischende Abkühlung sorgt. Foto: Samsung<br />
Beko<br />
Von der Natur<br />
inspiriert<br />
Bei der optimalen Aufbewahrung<br />
von Lebensmitteln im Kühlschrank<br />
unterstützt bei den Einbaugeräten<br />
der neuen Beko-Designlinie die<br />
„HarvestFresh“-Gemüseschublade.<br />
Die Technologie simuliert<br />
den natürlichen 24-Stunden-Sonnenszyklus<br />
mit blauem, grünem<br />
und rotem Licht inklusive einer Dunkelphase für die<br />
Nacht. Der Effekt: Vitamine werden geschützt und<br />
Obst und Gemüse bleiben länger frisch. Foto: Beko
Zeitlose Frische<br />
in edlem Design<br />
Liebherr-Hausgeräte präsentiert eine neue<br />
Generation von Standgeräten mit Kühl- und<br />
Gefrierschränken sowie -kombinationen.<br />
Liebherr unterteilt seine neue Standgeräte-Reihe<br />
in die Einstiegsserien „Pure“<br />
und „Plus“ sowie in die Premiummodelle<br />
„Prime“ und „Peak“, die über<br />
unterschiedliche Ausstattungsmerkmale<br />
verfügen und bereits mit der neuen<br />
Einbaugeräte-Generation eingeführt<br />
wurden. Charakteristisch für die neuen<br />
Modelle sind ihr geradliniges Design<br />
und die edlen Oberflächen aus hochwertigen<br />
Materialien. Die Looks reichen<br />
von klarem White über SteelFinish und<br />
StainlessSteel bis hin zu BlackSteel.<br />
Durchdachte Technologien<br />
Überzeugen können die Geräte vor<br />
allem mit ihren Frischetechnologien.<br />
Denn „EasyFresh“, „BioFresh“ und<br />
„BioFresh Professional“ sorgen durch<br />
die abgestimmte Kombination aus<br />
Temperatur und Luftfeuchtigkeit für<br />
eine optimale Kühlung von Lebensmitteln,<br />
um Vitamine und Mineralstoffe<br />
deutlich länger zu bewahren.<br />
Mit dem „BioFresh Professional Fish &<br />
Seafood-Safe“ hat Liebherr ein separates<br />
Fach entwickelt, das Fisch und Meeresfrüchte<br />
bei -2 °C optimal kühlt und<br />
individuell regulierbar ist. In Kühlgeräten<br />
der „Peak“-Serie legt sich für einen<br />
zusätzlichen Frische-Effekt zudem der<br />
feinen Frischenebel der „HydroBreeze“<br />
auf Obst und Gemüse.<br />
Die Geräte der „Prime“- und „Peak“-<br />
Serie sind darüber hinaus im Inneren<br />
mit SmartSteel verkleidet. Dies garantiert<br />
ein besonders hygienisches Umfeld.<br />
Die LED-Ambiente-Beleuchtung<br />
und der flächenbündige „LightTower“<br />
an den Seitenwänden sorgen indes für<br />
eine perfekte Ausleuchtung.<br />
Das von Liebherr entwickelte separate Fach „BioFresh Professional Fish & Seafood-Safe“<br />
kühlt Fisch und Meeresfrüchte bei -2 °C und ist individuell regulierbar. Weitere Features<br />
der Geräte sind beispielsweise der integrierte Wasserspender mit Filtersystem „Infinity-<br />
Spring“ oder der „IceMaker“. Fotos: Liebherr<br />
Bedarfsgerecht Einfrieren<br />
oder Kühlen<br />
Mit dem Feature „VarioTemp“ vereinen<br />
die Gefrierschränke der „Prime“-<br />
und „Peak“-Serien dazu zwei Geräte<br />
in einem. Denn ihre Temperaturzonen<br />
können individuell von -2 °C bis +14 °C<br />
reguliert werden, weshalb sie sowohl<br />
als Gefriergeräte als auch als zusätzliche<br />
Kühlbereiche genutzt werden können.<br />
Alle Kühl-Gefrierkombinationen von<br />
Liebherr sind durch „DuoCooling“ mit<br />
zwei individuell regulierbaren Kühlkreisläufen<br />
ausgestattet.<br />
Weitere Informationen zu den Standgeräten<br />
gibt es unter home.liebherr.com.<br />
kuecheundbadforum.de/<br />
PRODUKTE<br />
Neue Programme<br />
„Wir entwickeln Kühl-<br />
Gefrier-Lösungen, die<br />
den Alltag unserer<br />
Kundinnen und Kunden<br />
erleichtern und<br />
ihren Bedürfnissen in<br />
Sachen Frische und<br />
Design entsprechen“,<br />
sagt Steffen Nagel,<br />
Managing Director<br />
Sales & Marketing<br />
der Liebherr Hausgeräte<br />
GmbH.<br />
29<br />
Produkt
Design schafft Individualität<br />
Alles über die neuesten Design-Trends in der Küche<br />
lesen Sie in der Mai-Ausgabe des küche&bad forum.<br />
Wissen, was die Branche bewegt!<br />
Kontaktieren Sie uns!<br />
Silvia Chesi<br />
chesi@ritthammer-verlag.de<br />
Telefon: 0911 95578-33
Möbel für das Baby- und Kinderzimmer<br />
Ein Ort des Glücks<br />
Das Kinderzimmer muss viele Bedürfnisse erfüllen. Hier spielen die<br />
jungen Bewohner und toben sich aus, machen ihre Hausaufgaben,<br />
kommen beim Lesen zur Ruhe und finden erholsamen Schlaf. Um das<br />
alles unter einen Hut zu bringen, entwickeln die Hersteller clevere<br />
Möbel, die mitwachsen und Stauraum bieten. Sanfte Farben und weiche<br />
Textilien machen das Kinderzimmer zu einem Ort des Glücks. Foto: Pfister<br />
ferm Living<br />
Verspielt<br />
Der Schrank „Sill“ aus der<br />
Kids-Kollektion von ferm Living<br />
bietet eine dekorative und vielseitige<br />
Aufbewahrungslösung.<br />
Der Name leitet sich vom französischen<br />
sillon ab, was soviel<br />
wie „Rille“ bedeutet – und Rillen<br />
zieren auch die Türen des<br />
Schranks. Die Oberseite des<br />
Schranks mit seinen an drei<br />
Seiten erhöhten Kanten bietet<br />
eine zusätzliche Ablagefläche<br />
oder die Möglichkeit, Lieblingsgegenstände<br />
zu präsentieren.<br />
Neben den gewölbten<br />
Türen tragen auch die abgerundeten<br />
Ecken zu einem verspielten<br />
Ausdruck bei, der für<br />
das Design von Sill charakteristisch<br />
ist. Foto: ferm Living<br />
Stokke<br />
Kompakt<br />
JetKids by Stokke bietet das erste kompakte Kinderreisebett für<br />
unterwegs und zuhause. Mit dem aufblasbaren CloudSleeper ist<br />
der Schlafplatz für die Kleinen in weniger als einer Minute hergerichtet<br />
– und ebenso schnell wieder handlich zurück im Rucksack<br />
verstaut. Einfach auspacken und mit der integrierten Luftpumpe<br />
per Hand oder Fuß aufpumpen – und in weniger als einer Minute<br />
hat das Kind ein komfortables Reisebett. Der Bezug aus leichtem<br />
Netzgewebe reguliert die Körpertemperatur und erhöht den Kuschelfaktor,<br />
ist abziehbar und kann in der Maschine gewaschen<br />
werden. Seine Unterseite ist wasserabweisend. Foto: Stokke<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022 Bambini 89
Oliver Furniture<br />
Flexibel<br />
Das Bett „Wood Mini+ basic“ von Oliver Furniture<br />
wird den Schlafbedürfnissen des Kindes<br />
vom Säuglingsalter bis zum neunten Lebensjahr<br />
gerecht. Vom klassischen Gitterbett<br />
bis zum Juniorbett kann „Mini+ basic“ ohne<br />
zusätzliche Kosten in fünf verschiedene Bettvarianten<br />
verwandelt werden. Es entspricht<br />
mit Funktionen wie einer höhenverstellbaren<br />
Liegefläche und leicht herausnehmbaren<br />
Schlupfsprossen den Ansprüchen der ersten<br />
Jahre an ein Kinderbett und ist dafür gemacht,<br />
mit dem Kind zu wachsen. So kann es<br />
ohne Kompromisse beim Design leicht vom<br />
Gitterbett zum Juniorbett mit oder ohne<br />
Rausfallschutz umgebaut werden und in den<br />
verschiedenen Entwicklungsphasen des Kindes<br />
an seine Bedürfnisse und in der Länge<br />
angepasst werden. Foto: Oliver Furniture<br />
Pinolino<br />
Auffällig<br />
Der Farb- und Materialmix der Serie „Boks“ von Pinolino sorgt für ein perfektes Gleichgewicht<br />
zwischen Design und Funktionalität. Die auffällige Sockelkonstruktion strahlt Leichtigkeit<br />
aus und ist dennoch sehr stabil und belastbar. Das dreiteilige Set besteht aus Kinderbett<br />
inklusive Umbauseiten und drei Schlupfsprossen, breiter Wickelkommode mit<br />
abnehmbarem Wickelaufsatz und großem Kleiderschrank. Das Bett inklusive dreifach höhenverstellbarem<br />
Lattenrost ist zum Juniorbett und Kindersofa umbaubar. Der Wickelaufsatz<br />
der Kommode ist seitlich oder mittig montierbar. Der Schrank enthält sechs höhenverstellbare<br />
Einlegeböden, eine Kleiderstange und vier offene Fächer. Foto: Pinolino<br />
Sebra<br />
Klassisch<br />
Die Sebra Wickelkommode ist ein Designklassiker<br />
par Excellence und in der<br />
Farbe weiß ein Produkt für die Ewigkeit.<br />
Die elegante, funktionale 2-in-1-Wickelkommode<br />
in dänischem Design kann<br />
dank ihres zeitlosen skandinavischen<br />
Looks auch später als Kommode im Kinderzimmer<br />
oder Haus eingesetzt werden.<br />
Trendig und praktisch sind die beiden<br />
Schubladen, in denen nicht nur<br />
Windeln, sondern auch Kleidungsstücke<br />
verstaut werden können. Die ausgesparten<br />
Griffe und die abgerundeten Ecken<br />
der Kommode sorgen dafür, dass sich<br />
die Kleinen keine Finger klemmen oder<br />
sich an scharfen Kanten stoßen können.<br />
Dank eingesetzter Bio-Farben erfüllt die<br />
Kommode die sicherheitstechnischen<br />
Anforderungen gemäß der europäischen<br />
Standards sowie den Bestimmungen zur<br />
Formaldehydabgabe von Holzwerkstoffen.<br />
Foto: Sebra<br />
Leander<br />
Kuschelig<br />
Mit der besten Freundin, dem Bruder oder der Schwester: Auf dem „Luna“-Bett von Leander<br />
lässt es sich auch zu zweit prima aushalten. Das Bett kann in ein Sofa umgewandelt werden. Mit<br />
seiner weichen Textiloberfläche ist das Sofa der perfekte Ort, um eine Geschichte zu lesen, zu<br />
entspannen oder zu träumen - und vielleicht ein kleines Nickerchen zu machen. Die organischen<br />
Textilien sind kombinierbar, um einen verspielten Look mit den gewünschten Lieblingsfarben zu<br />
kreieren.<br />
Foto: Leander<br />
90 Bambini<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022
Individuelles Design<br />
und clevere Funktionen<br />
Dass Babybettchen<br />
„Felie“ aus massiver<br />
Buche kann auch ins<br />
Programm „Lieven“<br />
integriert werden.<br />
In seinem neuen<br />
Programm „Lieven“ setzt<br />
Kindermöbelspezialist<br />
Paidi, ausgezeichnet als<br />
Marke des Jahrhunderts,<br />
beim Kreideweiß von<br />
Schränken, Regalen und<br />
Wickelkommode einen<br />
behaglichen Akzent mit<br />
einem hellen Holzton in<br />
Eiche-Montana-Dekor.<br />
Fotos: Paidi<br />
Das Programm Lieven des Kindermöbelspezialisten Paidi bringt modernes Design und Gemütlichkeit<br />
zusammen – und bietet mit dem Babybettchen „Felie“ noch mehr Komfort | Neue Programme<br />
Beim Look von Baby- und Kinderzimmern<br />
wünschen sich Eltern viele Dinge<br />
auf einmal: Es soll hell, klar, geradlinig<br />
sein, zugleich aber auch Geborgenheit<br />
und Behaglichkeit vermitteln. Der Kindermöbelspezialist<br />
Paidi hat diese nur<br />
scheinbar widersprüchlichen Anforderungen<br />
in seinem neuen Programm<br />
„Lieven“ vereint. Der Clou: Auf den<br />
ersten Blick strahlen die Schränke,<br />
Regale und auch die Wickelkommode<br />
in Kreideweiß. Beim näheren Betrachten<br />
aber entdeckt man, dass innen etwas zurückversetzt<br />
ein zweiter Rahmen in einem<br />
hellen Holzton verläuft. Ein Wow-Effekt in<br />
Eiche-Montana-Dekor.<br />
Wer mag, der kann bei der Einrichtung des<br />
Babyzimmers mit diesem Kontrast von<br />
Kreideweiß und hellem Holzton spielen. So<br />
kann der Schrank mit dem offenen integrierten<br />
Regal oder mit halber Tür ausgewählt<br />
werden, wodurch eine spannende<br />
asymmetrische Optik entsteht. Auf individuelles<br />
Design wurde bei der Entwicklung<br />
von „Lieven“ generell viel Wert gelegt. Die<br />
Möbel stehen nicht auf hohen Füßen, sondern<br />
sind mit flachen Gleitern ausgestattet,<br />
was ihnen einen schwebenden Look<br />
verleiht. In die puristische Linienführung<br />
fügen sich auch nahtlos die schlanken<br />
Griffe aus weiß lackiertem Metall.<br />
Die neuen, flexiblen Verschlüsse<br />
erleichtern Eltern den Aus- und Einbau<br />
der seitlichen Schlupfsprossen.<br />
Wickelkommode mit viel Platz<br />
Aber bei aller Schönheit der Formen –<br />
clevere Funktionen gehören bei Paidi<br />
seit jeher zum Programm. Paradebeispiel<br />
dafür bei „Lieven“ ist die Wickelkommode.<br />
Der Wickelaufsatz schließt<br />
bündig mit der Front ab. Der Platz, den<br />
das Baby bei der Pflege braucht, wird<br />
nach hinten genutzt. Der Aufsatz<br />
schließt mit der Wand ab, der Raum darunter<br />
kann für Unterstellregale verwendet<br />
werden. Hinter der Kommode montiert,<br />
ob bündig mit den Seitenwänden<br />
oder leicht versetzt, bieten sie zusätzlichen<br />
Stauraum für Windeln & Co. und<br />
sind so eine ideale Ergänzung für die<br />
obere Kommodenschublade mit ihrem<br />
Vollauszug und schnellen Zugriff.<br />
Babybettchen neu erfunden<br />
Aber was wäre ein Babyzimmer ohne<br />
das Wichtigste – dem Babybettchen?!<br />
Gerade bei Paidi gehört es zur DNA, hat<br />
doch mit dem ersten seriengefertigten<br />
Gitterbettchen die Erfolgsgeschichte<br />
des Unternehmens begonnen. Bis heute<br />
hat sich das Babybett millionenfach bewährt<br />
– aber mit „Felie“, das auch ins<br />
Programm „Lieven“ integriert werden<br />
kann, wurde es praktisch noch einmal<br />
neu erfunden. Wie gewohnt ist der Lattenrost<br />
vierfach höhenverstellbar: von<br />
der obersten Stufe, die den Rücken der<br />
Eltern schont, bis zur untersten, wenn<br />
sich die Babys am Rahmen schon<br />
hochziehen können und die Umgebung<br />
erkunden wollen. Dafür gibt es wie eh<br />
und je drei herausnehmbare Schlupfsprossen,<br />
die aber nun einen neuen<br />
Mechanismus haben. Die weichen, flexiblen<br />
Griffe des Verschlusses schonen<br />
die Finger der Eltern beim Lösen – und<br />
Babys Köpfchen bei eventuellen Ausflügen<br />
unters Bett. Zudem schließen sie<br />
noch leiser.<br />
Eine entscheidende optische Veränderung<br />
bei „Felie“ sind die umlaufenden<br />
Gitterseiten – also auch an Kopf- und<br />
Fußende des Bettchens. Rundum gestäbt<br />
nennt sich dieser neue Look, der<br />
den Babys noch mehr Licht und Luft<br />
verschafft – und Liebe sowieso. Wie alles<br />
am Bett sind die Stäbe aus massiver<br />
Buche gefertigt und passen mit ihrem<br />
Kreideweiß nicht nur bestens zu „Lieven“,<br />
sondern zu vielen Babyzimmerprogrammen<br />
von Paidi.<br />
moebelmarkt.de<br />
PRODUKT<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022<br />
Bambini 91
Kind + Jugend 2022<br />
Zurück zu alter Stärke<br />
Die Koelnmesse meldet einen<br />
hervorragenden Anmeldestand:<br />
Vom 8. bis 10. September findet<br />
mit der Kind + Jugend 2022 die<br />
Leitmesse für hochwertige<br />
Baby- und Kleinkindausstattung<br />
wieder in gewohnter Weise<br />
statt. Zahlreiche Key-Player<br />
sind bereits an Bord.<br />
Im vergangenen Jahr fand die Messe als Special Edition statt, 2022 kehrt sie in gewohnter Form zurück.<br />
Fotos: Koelnmesse<br />
Kind + Jugend-Director Jörg<br />
Schmale betont die<br />
Hochwertigkeit des<br />
Angebots als Markenkern<br />
der Messe.<br />
Mit der Special Edition<br />
war die Messe im vergangenen<br />
September<br />
einen ersten wichtigen<br />
Schritt zurück zur<br />
Normalität gegangen.<br />
2022 soll die Kind +<br />
Jugend wieder in gewohnter<br />
Weise stattfinden:<br />
Vom 8. bis 10. September<br />
liegt der Fokus auf<br />
Europa und ausgewählten<br />
Regionen wie Nord- und Südamerika<br />
sowie Teilen Asiens. Schon<br />
jetzt sind 35 Länder auf Seiten der<br />
Aussteller auf der zentralen Trend- und<br />
Orderplattform der internationalen Baby-<br />
und Kleinkindausstattungsbranche<br />
vertreten. Anmeldungen von zahlreichen<br />
Key-Playern, aber auch von den<br />
ebenso wichtigen kleineren und mittleren<br />
Unternehmen mit ihren schönen<br />
und nützlichen Produkten, unterstreichen<br />
den Wunsch von Industrie und<br />
Handel, sich wieder persönlich zu begegnen.<br />
Wichtig ist Kind + Jugend-Director Jörg<br />
Schmale vor allem die inhaltliche Ausrichtung<br />
der Messe auf hochwertige<br />
Ausstattungen für Babies und Kleinkinder:<br />
„Die Stärke der Kind + Jugend ist<br />
neben ihrer internationalen Komponente<br />
die Hochwertigkeit des Angebots.<br />
Der schon seit einiger Zeit stärker werdende<br />
Wunsch von Eltern, ihre Kinder<br />
mit nachhaltigen Produkten zu umgeben,<br />
wird von den Herstellern auf vielfältige<br />
Weise beantwortet und auf der<br />
Kind + Jugend dem Fachpublikum präsentiert.<br />
Dies ist und bleibt der einzigartige<br />
Markenkern der Kind + Jugend.“<br />
Die aktuelle, vorläufige Ausstellerliste ist<br />
bereits jetzt auf der Homepage der Kind<br />
+ Jugend einzusehen. Nach zwei Jahren<br />
Pandemie und vor dem Hintergrund<br />
eines schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes<br />
zeigt die aktuelle Ausstellerresonanz,<br />
dass die Branche ihren Marktplatz<br />
in Köln wieder rege nutzen wird,<br />
heißt es seitens der Veranstalter<br />
Innovation Award<br />
Aufgerufen sind die teilnehmenden Unternehmen<br />
in diesem Jahr erneut –<br />
nach zweijähriger Pause – sich an der<br />
Ausschreibung im Innovation Award zu<br />
beteiligen. Der Award, die wichtigste<br />
und renommierteste Auszeichnung der<br />
Branche, wird jährlich anlässlich der<br />
Kind + Jugend in verschiedenen Kategorien<br />
vergeben. Eine Jury aus Fachjournalisten,<br />
Gesundheitsexperten und<br />
Branchenberatern wählt die Top-Innovationen<br />
aus, die auf der Messe in einer<br />
attraktiven Sonderpräsentation<br />
und online gezeigt werden. Zu den bisherigen<br />
acht Produktkategorien wird in<br />
diesem Jahr erstmals ein Preis für<br />
nachhaltige Produkte ausgelobt: World<br />
of Sustainability Kids. Teilnahmebedingungen<br />
und ein Link zur Teilnahme sind<br />
über die Kind + Jugend-Website erhältlich.<br />
Start-Up-Area<br />
Erneut wird es auch eine Start-Up-Area<br />
geben, an der sich junge internationale<br />
Unternehmen zu günstigen Bedingungen<br />
beteiligen können. Gerade Newcomer,<br />
die mit einer innovativen Produktidee<br />
den internationalen Markt auf der<br />
Kind + Jugend testen möchten, haben<br />
hier die Chance, sich unter dem Dach<br />
eines attraktiven Gemeinschaftsstandes<br />
und im Kontext mit anderen jungen<br />
Companies zu präsentieren.<br />
Junge Unternehmen<br />
Die Kind + Jugend ist Teil des vom<br />
Bundesministerium für Wirtschaft und<br />
Energie (BMWi) aufgelegten Programms<br />
zur Förderung der Teilnahme<br />
junger deutscher innovativer Unternehmen<br />
an internationalen Leitmessen in<br />
Deutschland. Der von der Koelnmesse<br />
organisierte Gemeinschaftsstand wird<br />
auch vom deutschen Messeverband<br />
AUMA unterstützt. Die Förderung beträgt<br />
je nach Förderstatus 50 bis 60<br />
Prozent der Beteiligungssumme.<br />
Trend Forum<br />
Das Trend Forum der Kind + Jugend<br />
bietet allen Messeteilnehmenden die<br />
Möglichkeit, sich über Trends und Tendenzen<br />
in ihrer Branche aus erster<br />
Hand zu informieren. Das abwechslungsreiche<br />
Bühnenprogramm wird<br />
von internationalen Experten aus<br />
Marktforschung und Fachkreisen gestaltet,<br />
die aus verschiedenen Blickwinkeln<br />
aktuelle Trends, aber auch visionäre<br />
Ansätze diskutieren.<br />
Best-Pratice-Vorträge und Hinweise für<br />
erfolgreiches On- und Offline-Business<br />
sind ebenfalls vorgesehen.<br />
92 Bambini<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022
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Spektakulärer Auftritt für neue<br />
Heimtextilien-Kollektion<br />
Musterring zeigt mit „JustB!“ eigene Home-Collection von Testimonial Bettina Zimmermann | Neue Konzepte<br />
Gleich zwei wirklich aufsehenerregende<br />
Neuheiten konnte Musterring jetzt auf<br />
den Partnertagen in Rietberg präsentieren,<br />
die bei den Besuchern hervorragend<br />
ankamen. Den Start machte die<br />
neue Musterring Heimtextilien-Kollektion,<br />
die die Handschrift der Fachsortimente-Produktmanagerin<br />
Manuela<br />
Lier trägt. Rund anderthalb<br />
Jahre Entwicklungszeit<br />
hat man sich<br />
hier ganz bewusst genommen. Ziel war<br />
es, nicht nur Heimtextilien als neue Produktgruppe<br />
einzuführen, sondern diese<br />
auf die bestehenden Möbelsortimente<br />
abzustimmen und so einen ganzheitlichen<br />
Kollektionsansatz zu erreichen.<br />
Starke Präsentation am POS<br />
Und das ist bestens gelungen, mit viel<br />
Liebe zum Detail wurden die Farben der<br />
Decken, Bettwäsche und Zierkissen auf<br />
die bestehenden Möbel-Farben und<br />
-Stile abgestimmt, für jeden Musterring<br />
Kunden sollte etwas dabei sein. Hierfür<br />
hat Manuela Lier zunächst genau die<br />
Bestseller der verschiedenen Musterring<br />
Möbel-Kollektionen gesichtet und<br />
dabei vier zentrale Zielgruppen herausgearbeitet,<br />
die nun auch die zu ihren<br />
Möbeln passenden Heimtextilien finden<br />
können: Von klassisch über modern<br />
und geradlinig bis farbenfroh ist für jeden<br />
Einrichtungstypen etwas dabei.<br />
Und gleichzeitig sind die einzelnen<br />
Stoffe und Farben so aufeinander abgestimmt,<br />
dass sich die verschiedenen<br />
Geschmackswelten trotzdem untereinander<br />
mischen und miteinander<br />
kombinieren lassen. Komplettiert wird<br />
die Kollektion zudem durch ein passendes<br />
Sortiment an Bettwaren und Zierkissen:<br />
„Jetzt kann sich der Musterring<br />
Kunde wirklich komplett mit der Marke<br />
einrichten!“ freute sich Manuela Lier am<br />
Rande der Messe über die gute Resonanz.<br />
Die renommierten Hersteller<br />
Spessarttraum und Stoeckel & Grimmler<br />
sind bei den Heimtextilien die Partner<br />
an der Seite von Musterring.<br />
Wichtig für eine Marke wie Musterring<br />
ist aber natürlich auch der Markenauftritt,<br />
weswegen alle Artikel auch entsprechend<br />
gebrandet in den Handel<br />
kommen. Und auch hier wurde auf alle<br />
Details geachtet – vom eleganten Warenpräsenter<br />
bis hin zum Zipper der<br />
Kissen-Reißverschlüsse, der per Lasergravur<br />
mit dem Musterring Logo versehen<br />
wurde.<br />
Parallel dazu wurde auch die Leuchtenkollektion<br />
von Musterring mit dem Lieferanten<br />
Somtex überarbeitet und ergänzt.<br />
So hat die beliebte, auch für den<br />
Außenbereich geeignete Akkuleuchte<br />
„Luna“ mit Chrom, Gold und Ozeanblau<br />
Bettina Zimmermann hat für Musterring eine Kollektion entworfen, die zugleich<br />
wohnlich ist, aber trotzdem ihre ganz eigene Handschrift trägt.<br />
94 Messen<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022
Der Boxspring-Bestseller<br />
„Evolution“ wurde komplett<br />
überarbeitet und soll nun unter<br />
dem Namen „Elias“ die<br />
Schlafzimmer der Musterring<br />
Kunden erobern.<br />
Foto: Schwarze<br />
Für den POS wurden<br />
die verschiedenen<br />
Farb- und Stilwelten<br />
der Kollektion<br />
in Szene gesetzt.<br />
neue, attraktive Farben spendiert bekommen.<br />
Die Produktserien „Lima“ und<br />
„Fiori“ bieten wahlweise sehr wohnliches<br />
oder eher florales Design und die<br />
Outdoor-Laterne „Grace“, spendet mindestens<br />
11 Stunden kabelloses Licht,<br />
wo immer es benötigt wird.<br />
„JustB!“ – ganz Bettina<br />
Als Bettina Zimmermann mit ihrem Lebensgefährten<br />
Kai Wiesinger neues Testimonial<br />
von Musterring wurde, war man<br />
bei Musterring zunächst vor allem begeistert<br />
davon, bekannte, sympathische<br />
und glaubwürdige Markenbotschafter mit<br />
einer persönlichen Affinität zum Thema<br />
Einrichten gefunden zu haben. Doch die<br />
Leidenschaft für das schöne Zuhause<br />
geht bei Bettina Zimmermann noch viel<br />
weiter, weswegen sie es sich nicht nehmen<br />
ließ, mit Musterring gleich ihre eigene<br />
Home-Collection „JustB!“ zu entwickeln.<br />
„Und das bedeutet in diesem<br />
Falle keinesfalls, dass hier nur eine Prominente<br />
ihren Namen für die Kollektion<br />
hergibt. Bettina Zimmermann war in den<br />
gesamten Entwicklungsprozess involviert,<br />
hat alle Lieferanten persönlich besucht<br />
und ganz starke Akzente in der<br />
Produktentwicklung gesetzt“, erklären<br />
Tanja Liermann, Leiterin Marketing und<br />
Kommunikation, und Geschäftsführer<br />
Alexander Höner. „Und ihre Gestaltungsideen<br />
hat sie auch in unserem Modellreferat<br />
sehr überzeugend vertreten, so<br />
dass die neuen ‚JustB!‘-Modelle unsere<br />
Musterring Kollektion toll ergänzen“, so<br />
Höner weiter.<br />
Zu der Musterring „JustB!“-Kollektion<br />
gehören ein wohnliches, üppig gepolstertes<br />
und zugleich geradliniges Boxspring-Bett<br />
und ein passendes Polsterbett<br />
vom Lieferanten Femira mit einer<br />
auffälligen Biese als Gestaltungselement.<br />
Für das Wohnzimmer gibt es ein<br />
äußerst bequemes Sofa mit optionaler<br />
Sitztiefenverstellung vom Lieferanten<br />
Candy, das innerhalb der Musterring-<br />
Kollektion sehr preisattrakiv ist und<br />
durch schöne Couch- und Beistelltische<br />
von Venjakob ergänzt wird. Komplett<br />
wird „JustB!“ durch eine Essplatzkombination<br />
von den Lieferanten Niehoff<br />
Schauspielerin Bettina Zimmermann hat nicht<br />
nur ihren Namen für die neuen „JustB!“-Modelle<br />
hergegeben, sondern sich aktiv in die Produktentwicklung<br />
eingebracht – und ist mit dem<br />
Ergebnis sichtlich zufrieden.<br />
(Tisch) und Willi Schillig (Stühle und<br />
Bank). Besonderes Highlight dieser<br />
Kombination ist dabei die äußerst bequeme<br />
Bank mit einem leichten Einstieg<br />
und einer wohnlich-knautschigen Optik.<br />
Modellpflege in allen<br />
Bereichen<br />
Angesichts der beiden neuen Produkt-<br />
Highlights Heimtextilien und „JustB!“<br />
könnte man leicht übersehen, dass<br />
Musterring natürlich auch in allen anderen<br />
Sortimentsbereichen wieder umfangreiche<br />
Produktpflege betrieben und<br />
neue Modelle ergänzt hat. Bei Musterring<br />
wurde beispielsweise der Boxspringbetten-Bestseller<br />
„Evolution“ gemeinsam<br />
mit Hersteller Femira so<br />
intensiv überarbeitet, dass es mit „Elias“<br />
direkt auch einen neuen Namen<br />
gab. Neu sind hier beispielsweise Kopfteile,<br />
die auch die Nachtkonsolen mit<br />
integrieren. Aber auch bei Gallery M by<br />
Musterring und set one by Musterring<br />
gab es viele Neuheiten und Produktergänzungen.<br />
Zu den neuen Modellen von<br />
WK Wohnen lesen Sie einen ausführlichen<br />
Bericht in der Mai-Ausgabe des<br />
MÖBELMARKT. Arnd Schwarze<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022<br />
Messen 95
GfMTrend-Hausmesse<br />
Endlich wieder Live-Inspiration<br />
600 Besucher ließen sich auf der GfM-Trend-Hausmesse in Neustadt an der Donau von den Neuheiten der Verbandslieferanten<br />
und den Exklusivmarken inspirieren.<br />
Im April 2019 fand mit der<br />
Hausmesse die vorerst letzte<br />
größere Live-Veranstaltung<br />
von GfMTrend statt. Demzufolge<br />
war die Vorfreude auf die<br />
erste Hausmesse des Verbands<br />
in Präsenz nach über<br />
zwei Jahren coronabedingter<br />
Pause bei allen Beteiligten<br />
groß. Vom 1. bis 3. April war es<br />
dann endlich soweit: Wenn<br />
auch ein wenig anders als<br />
gewohnt, jedoch nicht weniger<br />
erfolgreich, fand die Messe in<br />
der Verbandszentrale in<br />
Neustadt an der Donau statt.<br />
„Wir sind sehr froh, unsere Gäste endlich<br />
wieder persönlich begrüßen zu dürfen<br />
und die Sortimente vor Ort präsentieren<br />
zu können“, freute sich GfMTrend-Geschäftsführer<br />
Joachim Herrmann zum<br />
Start der aufgrund der anhaltenden Pandemie<br />
auf drei statt wie üblicherweise<br />
zwei Tage verlängerten Hausmesse. Auf<br />
dieser erwartete die Besucher eine gelungene<br />
Mischung aus aktuellen Neuheiten<br />
von den zurückliegenden Messen in Ostwestfalen,<br />
Oberfranken und der Hausmesse<br />
Süd, einer breiten Auswahl von<br />
Exklusivmodellen sowie bewährten Bestsellern.<br />
An der Messe beteiligten sich in<br />
diesem Jahr 44 Aussteller, darunter bekannte<br />
Unternehmen wie F+S Polstermöbel,<br />
Himolla, Loddenkemper/Femira,<br />
Ponsel, Staud, Sudbrock oder Wiemann.<br />
Hinzu kamen sieben neue Lieferanten.<br />
Als neue Partner konnten unter anderem<br />
Akante, Bizzotto, Niehoff Garden, Vehome<br />
und Select Comfort gewonnen<br />
werden. „Damit konnten wir die Auswahl<br />
für unsere Gesellschafter noch einmal<br />
deutlich erweitern“, so Herrmann.<br />
GfMTrend-Geschäftsführer Joachim Herrmann – hier auf einem Sofa der<br />
Eigenmarke „Marc Harris“ – freute sich über die rege Teilnahme seiner<br />
Gesellschafter an der Hausmesse.<br />
96 Messen<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022
Neu belebte Exklusivmodelle<br />
Neben den neuen Modellen im PAL-<br />
Sortiment standen besonders die vier<br />
Eigenmarken „Marc Harris“, „Angelo<br />
Divani“, „Wohnkomfort“ und „Max-<br />
Komfort“ im Fokus der Messe. Sehr gut<br />
angenommen wurde der mit Hilfe der<br />
externen Beraterin Monika Simon vorgenommene<br />
Relaunch des „Marc<br />
Harris“-Polstermöbelkonzeptes, das<br />
mit perfekt abgestimmten Kleinmöbeln,<br />
Teppichen und Leuchten ergänzt wurde.<br />
Frisches Fotomaterial sowie eine<br />
neue Broschüre und eine überarbeitete<br />
Homepage komplettieren das Konzept,<br />
welches auf den urbanen Lifestyle einzahlen<br />
soll. „Wir haben bei ‚Marc Harris‘<br />
insgesamt mit sanften Tönen sehr viel<br />
Wert auf die Präsentation gelegt. Die<br />
Marke soll künftig das städtische Leben<br />
widerspiegeln“, berichtete Simon.<br />
Bereits im vergangenen Jahr wurde das<br />
Design der Exklusivmarke „Angelo Divani“<br />
mit vielen Emotionen neu gestaltet.<br />
Als eines der Messehighlights erwies<br />
sich hier das exklusive und<br />
lifestylige Ledersofa „Pieto“ im kubischen<br />
Stil.<br />
In der GfMTrend-Zentrale hat man in<br />
den zurückliegenden Monaten außerdem<br />
viel unternommen, um den Bereich<br />
„Exklusivmodelle“ weiter auszubauen.<br />
Gutes Geschäftsjahr<br />
2021<br />
Neben der Hausmesse zeigte sich GfM<br />
Trend-Geschäftsführer Joachim Herrmann<br />
auch mit dem allgemeinen Business zufrieden<br />
und gab einen kleinen Ausblick auf die<br />
zur Jahreshauptversammlung im Juni kommunizierten<br />
Zahlen des vergangenen Geschäftsjahres.<br />
So schloss GfMTrend 2021<br />
– 28 neue Händler wurden im vergangenen<br />
Jahr neu in die Verbundgruppe aufgenommen<br />
– mit einem Plus von 9,1% ab. Der Gewinn<br />
stieg um 19% und die Bonusausschüttung<br />
wird bei zehn Prozent liegen.<br />
Überproportional geht dieses gute Ergebnis<br />
auf die Bereiche Küche und Polster zurück.<br />
Ganz klar auch einer der Trends, der sich im<br />
1. Quartal dieses Jahres fortgesetzt hat.<br />
Hier meldet der Verband ein Umsatzplus<br />
von 8,7% und weitere 16 Neumitglieder.<br />
„Die Auftragslage ist mit vielen offenen<br />
Kommissionen weiterhin sehr gut“, freut<br />
sich Herrmann, der gleichzeitig mit Sorge<br />
auf die aktuellen Entwicklungen blickt. „Vor<br />
uns liegen spannende Monate, da die Auswirkungen<br />
des Kriegs und der Pandemie mit<br />
Preiserhöhungen, Materialengpässen und<br />
Lieferverzögerungen noch lange spürbar<br />
sein werden und sich sicher auch auf das<br />
Konsumverhalten auswirken. Wir gehen diese<br />
Zeit mit reichlich Realitätssinn, aber auch<br />
mit einer großen Portion begründetem Optimismus<br />
an und freuen uns, diesen Weg<br />
gemeinsam mit unseren Mitgliedern weiterhin<br />
erfolgreich zu gestalten.“<br />
Die überarbeiteten Exklusivmodelle<br />
der Eigenmarken „Marc Harris“ (Foto links oben),<br />
„Wohnkomfort“ (Foto Mitte) und „Angelo Divani“ kamen gut an.<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022<br />
Messen 97
Wie vielfältig sich heute einrichten lässt, zeigten zur GfMTrend-<br />
Hausmesse ingesamt 51 Lieferanten, darunter auch Oschmann<br />
(Foto rechts), Niehoff Garden, Disselkamp, Himolla, der spanische<br />
Hersteller Fama (Foto Mona Lisa Sessel) und Huka (Foto<br />
links unten). Fotos: Ritthammer/Lehmann<br />
So konnten sich die GfMTrend-Mitglieder über attraktive<br />
Modelle in den Bereichen Polstermöbel, Massivholz<br />
und Schlafen freuen.<br />
„Ausgezeichnete<br />
Verkaufsergebnisse“<br />
Neue Produkte, Vermarktungs-Konzepte und überarbeitete<br />
Module waren aber längst nicht alles, was den<br />
Besuchern präsentiert wurde. Mit dem spannenden<br />
Thema Outdoor, durch die Pandemie verstärkt in den<br />
Vordergrund gerückt, hat man sich beim GfMTrend-<br />
Verband ebenfalls ausführlich beschäftigt. Auch wenn<br />
das Wetter am Messe-Wochenende alles andere als<br />
sommerlich war, machten die ausgestellten, hochwertigen<br />
Lounge-Garnituren und Outdoormöbel Lust auf<br />
Sommer.<br />
Die GfMTrend-Händler bewerteten die auf der Messe<br />
vorgestellten Modelle insgesamt als sehr gut, und<br />
auch die Aussteller freuten sich über „ausgezeichnete<br />
Verkaufsergebnisse“, wie Herrmann berichtete. „Die<br />
Stimmung an den drei Messetagen war bei den insgesamt<br />
ca. 600 Besuchern verständlicherweise fabelhaft,<br />
denn es konnten endlich wieder persönliche<br />
Kontakte gepflegt, sich mit Kollegen ausgetauscht<br />
und gemeinsam gelacht werden.“ Ein umfangreiches<br />
Hygienekonzept mit Maskenpflicht, Einlasskontrolle<br />
und Testpflicht für alle Messeteilnehmer sorgte außerdem<br />
für die notwenige Sicherheit aufgrund der Pandemie.<br />
„In diesem Jahr haben wir aus genau diesem<br />
Grund noch auf die Messeparty im Kuchlbauer Weißbier-Stadl<br />
verzichtet. Bei der nächsten GfMTrend-<br />
Hausmesse wird der bei Mitgliedern und Lieferanten<br />
gleichermaßen beliebte ‚Bayrische Abend‘ aber bestimmt<br />
wieder möglich sein“, hofft Herrmann.<br />
Auf ein Wiedersehen müssen die GFMTrend-Mitglieder<br />
indes nicht lange warten, denn der Verband plant<br />
am 10. und 11. Juni seine Jahreshauptversammlung<br />
im Bayerischen Hof in München. In entspannter Atmosphäre<br />
und mit Wirtschaftswissenschaftler Hans-Werner<br />
Sinn und dem bayrischen Innenminister Joachim<br />
Herrmann als Referenten soll das vergangene Geschäftsjahr<br />
– siehe auch Berichterstattung im separaten<br />
Kasten – gefeiert werden. Die Hausmesse hat<br />
schließlich eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig ein regelmäßiger<br />
Austausch ist. Sebastian Lehmann<br />
98 Messen<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022
Echtes Maker-Feeling<br />
bei Merci in Paris<br />
Die Kundinnen und Kunden konnten sich selbst aussuchen, aus<br />
welchem Altholz ihre Möbel gestaltet werden.<br />
Fotos: Piet Hein Eek<br />
Frequenz im stationären Handel zu schaffen, ist aktuell eine<br />
echte Herausforderung. Der Concept Store Merci in Paris<br />
hat zusammen mit dem niederländischen Upcycling-<br />
Designer Piet Hein Eek eine besondere Aktion gestartet:<br />
Zur Lifestyle-Messe Maison & Objet Ende März in Paris<br />
wurde in einem Teil des Geschäfts eine Pop-up Production<br />
errichtet.<br />
Für den Event hatte Piet Hein Eek eigens Möbel aus Altholz<br />
entworfen, die mit kleinen Werkzeugen einfach hergestellt<br />
werden können. Kundinnen und Kunden konnten<br />
sich das Holz selbst aussuchen, aus dem dann ihre ganz<br />
persönlichen Exemplare vor Ort entstanden.<br />
Piet Hein Eek, dessen Möbelentwürfe üblicherweise vor<br />
Ort in Eindhoven entstehen, hat einmal mehr seinen Sinn<br />
für aktuelle Strömungen walten lassen. Nachhaltigkeit,<br />
Maker-Geist, Authentizität, Handwerklichkeit, Customization<br />
– all das fließt in der Aktion zusammen. kh<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022<br />
Out of the Box 99
Heimtextil Summer Special, Techtextil, Texprocess<br />
Re-Start für globale Textilmessen<br />
Vom 21. bis 24. Juni laden die<br />
Textilmessen Techtextil und Texprocess<br />
zusammen mit dem<br />
Heimtextil Summer Special nach<br />
Frankfurt am Main ein. Zahlreiche<br />
Innovationen und Weiterentwicklungen<br />
erwarten das<br />
globale Fachpublikum. Die<br />
parallel stattfindenden Messen<br />
bilden textile Wertschöpfungsketten<br />
von textilen Fasern über<br />
die Verarbeitung bis hin zum<br />
Endprodukt ab. Zudem findet<br />
die Heimtextil Conference Sleep<br />
& More statt, die wir auf S. 101<br />
näher beleuchten.<br />
Mit der Techtextil, Texprocess und dem<br />
Heimtextil Summer Special bringt die<br />
Messe Frankfurt textile Wertschöpfungsketten<br />
auf ihrem Messegelände<br />
zusammen und ermöglicht nach zwei<br />
Jahren der Pandemie wieder neue internationale<br />
Face-to-Face-Kontakte, inspirierende<br />
Geschäftsbegegnungen und<br />
einen ganzheitlichen, gebündelten und<br />
effizienten Marktüberblick.<br />
An einem Ort finden Besucher globale<br />
Trends, Produkte und Innovationen entlang<br />
textiler Wertschöpfungsketten. Das<br />
Angebot reicht von Garnen und Fasern<br />
über funktionale Textilien, textile Technologien<br />
und Finishing-Prozesse bis zu<br />
Endprodukten für textile Einrichtung,<br />
Performance-Textilien, Funktionsbekleidung<br />
und Fashion.<br />
Heimtextil Summer Special<br />
Die Heimtextil findet im Juni als einmaliges<br />
Summer Special mit 800 angekündigten<br />
Ausstellern und einer hohen internationalen<br />
Beteiligung aus 47<br />
Ländern statt. Sowohl das internationale<br />
Großvolumengeschäft als auch der<br />
Einzelhandel bilden Fokusthemen der<br />
einmaligen Sommerausgabe. Einzelhändlerorientierte<br />
Anbieter können im<br />
Vorfeld über die Ausstellersuche gezielt<br />
gefunden werden. Auch Aussteller mit<br />
innovativen textilen Lösungen im Bereich<br />
der Objekttextilien zeigen im Sommer<br />
ihre Neuheiten.<br />
Die Heimtextil-Trends stehen im Sommer<br />
unter dem Motto „Next Horizons“<br />
und legen im Zentrum des Messegeländes<br />
in Halle 4.0 einen klaren Fokus auf<br />
Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung.<br />
Der Aufbau des Areals basiert auf<br />
dem Material Manifest: Für das Standdesign<br />
werden lokale Ressourcen, umweltfreundliche<br />
oder geliehene Materialen<br />
benutzt. Inspirierende Inszenierungen<br />
von Farben, Materialien, kuratierte<br />
Ausstellerexponate, Vorträge und<br />
DIY-Aktionen erwarten die Besucher.<br />
In der neuesten Folge des Heimtextil-<br />
Podcasts beleuchtet Kuratorin Anja<br />
Bisgard Gaede die Trends zudem aus<br />
einem ganz besonderen Blickwinkel<br />
und gibt Händlerinnen und Händlern<br />
praktische Vorbereitungsgrundlagen für<br />
ihren Besuch der Trendfläche.<br />
Die „Heimtextil Conference Sleep &<br />
More“ in Halle 3.0 bietet Vertretern des<br />
Bettfachhandels, umweltbewussten<br />
Einzelhändlern und Entscheidern aus<br />
der Hotellerie eine hochkarätige Speaker-Zusammensetzung<br />
mit u. a. neuesten<br />
Erkenntnissen der Schlafforschung,<br />
der Tracking-Technologie und zur<br />
Nachhaltigkeit in der Hotellerie.<br />
Techtextil und Texprocess<br />
Auf den internationalen Leitmessen<br />
Techtextil und Texprocess präsentieren<br />
Aussteller ihre Neuheiten im Bereich der<br />
technischen Textilien und Vliesstoffe<br />
sowie der Verarbeitung von textilen und<br />
flexiblen Materialien. Mehr als 1.100<br />
Aussteller aus 45 Ländern, zahlreiche<br />
Gemeinschaftsstände und 13 internationale<br />
Pavillons stellen ihre Produkte einem<br />
internationalen Fachpublikum vor.<br />
Techtextil und Texprocess machen Innovationen,<br />
neue Verfahren und Entwicklungen<br />
sowie progressive Ansätze<br />
u. a. mit Blick auf Nachhaltigkeit sichtbar.<br />
Dazu gehören neue Produktionsprozesse,<br />
Materialien und Maschinen.<br />
Hohe Investitionen in Forschung und<br />
Entwicklung in den letzten drei Jahren<br />
versprechen hohe Innovationskraft. Auf<br />
der Texprocess zeigen internationale<br />
Hersteller die neuesten Maschinen, Anlagen,<br />
Verfahren und Technologien für<br />
die Konfektion von Bekleidung sowie<br />
textiler und flexibler Materialien – dies<br />
reicht vom Design, über den Zuschnitt,<br />
das Nähen, Stricken und Sticken bis hin<br />
zu Finishing, Veredlung, IT und Logistik.<br />
Erstmals gibt es eine Digital Extension<br />
der beiden Messen, die vom 13. Juni<br />
bis 8. Juli 2022 verfügbar ist. Diese ermöglicht<br />
Besuchern, die Techtextil und<br />
Texprocess auch digital zu erleben und<br />
sich im virtuellen Raum auszutauschen.<br />
Foto: Heimtextil/Messe Frankfurt<br />
LIVE IN<br />
FRANKFURT<br />
11. – 14. 1. 2022<br />
Auf der Leitmesse für<br />
Wohn- und Objekttextilien.<br />
MÖBELMARKT<br />
100 Messen 04 / 2022
Das Geheimnis<br />
des guten Schlafens<br />
Heimtextil Conference „Sleep & More“ mit hochkarätigen<br />
Keynotes an drei Messetagen | Neue Konzepte<br />
LIVE IN<br />
FRANKFURT<br />
11. – 14. 1. 2022<br />
Auf der Leitmesse für<br />
Wohn- und Objekttextilien.<br />
Während des Heimtextil Summer Specials findet die Conference „Sleep & More“ statt. Foto: Heimtextil<br />
Schlafmythen, Corona-Müdigkeit und<br />
nachhaltige Hotelzimmerkonzepte von<br />
morgen: Zeitgleich zum Tag des Schlafes<br />
am 21. Juni 2022 beginnt die Heimtextil<br />
Conference „Sleep & More“, die<br />
an den ersten drei Messetagen des<br />
diesjährigen Heimtextil Summer Special<br />
stattfindet.<br />
„Sleep & More“ gibt Bettenfachhändlern,<br />
Einzelhändlern und Hospitality-<br />
Entscheidern in der Halle 3.0 der Messe<br />
Frankfurt Antworten auf den Megatrend<br />
„Gesunder Schlaf“. In zahlreichen Keynotes<br />
werden neben neuesten Erkenntnissen<br />
der Schlafforschung auch wichtige<br />
Fragestellungen der grünen Zukunft<br />
des Hotelbetts beleuchtet.<br />
Was ist das Geheimnis guten Schlafes?<br />
Und welche textilen Einrichtungslösungen,<br />
nachhaltigen Materialien und Bettausstattungen<br />
tragen zur Schlafqualität<br />
in den eigenen vier Wänden und in Hotelzimmern<br />
bei? Von Schlafmythen über<br />
wissenschaftliche Fakten zum Post-Corona-Schlaf<br />
bis hin zur Tracking-Technologie<br />
geben renommierte Schlaf- und<br />
Hotellerie-Experten auf der Heimtextil<br />
Conference entscheidende Impulse.<br />
Schlafexperten geben Impulse<br />
für zukünftiges Handeln<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022<br />
Markus Kamps, Schlafberater und<br />
Gründer von „Schlafkampagne“, eröffnet<br />
die Konferenz am Dienstag um 13<br />
Uhr mit einem Vortrag zu Schlafmythen<br />
und gibt am Folgetag wichtige Hilfestellung,<br />
wie während und nach der Pandemie<br />
der Weg zurück zu einem ausgeruhten<br />
Schlaf gelingt. Dr. Hans-Günther<br />
Wees von der Deutschen Gesellschaft<br />
für Schlafforschung und Schlafmedizin<br />
teilt die neuesten Erkenntnisse aus der<br />
Forschung – unter Berücksichtigung<br />
der Einflüsse von Corona auf globale<br />
Schlafgewohnheiten.<br />
zur Anlaufstelle für<br />
Vertreter des Bettenfachhandels,<br />
die ein hochkarätiges<br />
Programm<br />
mit Vorträgen,<br />
Diskussionsrunden<br />
und<br />
Produktvorstellungen<br />
erwartet.<br />
Discover the entire textile experience:<br />
Zu den „Sleep SHOW & More“-Speakern / TREND / CONFERENCE<br />
gehört<br />
auch Carsten Schmid von Brainlit<br />
mit Einblicken in die Bedeutung biozentrischer<br />
Beleuchtung am Tag und am<br />
Abend. Jens Speil von MyCircul stellt<br />
zudem neueste Ansätze beim Einsatz<br />
von Tracking-Gadgets vor und zeigt auf,<br />
wie wichtig die Regelmäßigkeit von<br />
Schlaf- und Apnoe-Sreenings ist.<br />
Am Mittwoch erwartet die Besucher ein<br />
Panel-Highlight: Schlafberaterin Eva<br />
Bovet von Betten Raab, Geschäftsführerin<br />
Thaela Schlosser von Feder & Bettenfachgeschäft<br />
und Markus Kamps<br />
diskutieren, wie sich sowohl Bettenfach-<br />
als auch Einzelhändler durch den<br />
erfolgreichen Einsatz von Podcasts<br />
neue Zielgruppen erschließen und über<br />
nahbare auditive Content-Formate Kunden<br />
gewinnen können.<br />
Diese und weitere Keynotes machen die<br />
Heimtextil Conference „Sleep & More“<br />
Brücke zu Hospitality<br />
und Nachhaltigkeit<br />
Neben Beratungs- und Produktangeboten<br />
für den Bettenfachhandel gibt das<br />
neue Konzeptformat „Sleep & More“<br />
auch wertvolle Orientierung für Hotellerie-Entscheider<br />
und beleuchtet Hospitality-Trends<br />
insbesondere unter dem<br />
Aspekt der Nachhaltigkeit: Wie können<br />
Matratzen Teil der Kreislaufwirtschaft<br />
sein? Und wie sieht das nachhaltige<br />
Hotelzimmer der Zukunft aus? Hospitality-<br />
und Nachhaltigkeitsexperten bündeln<br />
das kollektive Wissen der Branche<br />
und geben Besuchern Inspirationen<br />
und Impulse für ihr zukünftiges Handeln.<br />
Bettenexperte Jens Rosenbaum von<br />
Swissfeel Deutschland schlägt beispielsweise<br />
in zwei Keynotes die Brücke<br />
zur Hotellerie und zeigt auf, wie sich<br />
www.heimtextil.messefrankfurt.com<br />
beim Hotelbett das Nachhaltigkeitspotenzial<br />
nutzen lässt und wie Verbände<br />
und Industrie an Lösungen für eine<br />
grüne Zukunft des Hotelzimmers arbeiten.<br />
Hotellerie-Expertin Julia von Klitzing<br />
vom Hotel-Kompetenz-Zentrum<br />
betrachtet die Hospitality-Branche aus<br />
der Perspektive der Generation Z und<br />
gibt wichtige Einblicke, wie sich die<br />
Zielgruppe von morgen ihren Aufenthalt<br />
in Hotels vorstellt.<br />
Eine Gesamtübersicht über alle Speaker<br />
ist ab April 2022 auf der Website<br />
www.heimtextil.messefrankfurt.com<br />
unter „Themen & Events“ zu finden.<br />
Das Heimtextil Summer Special findet<br />
vom 21. bis 24. Juni 2022 statt.<br />
moebelmarkt.de<br />
MESSEN<br />
Messen 101
Lichtwoche Sauerland<br />
Flexibel, nachhaltig, retro<br />
Die zehnte Ausgabe der Lichtwoche<br />
Sauerland zeigte, wie<br />
groß das Bedürfnis der Aussteller<br />
ist, ihre Produkte den<br />
Besuchern direkt zu präsentieren<br />
und den atmosphärischen<br />
Eindruck des Lichts sprechen zu<br />
lassen. Zuletzt hatte die messeähnliche<br />
Veranstaltung 2019<br />
stattfinden können, jetzt<br />
beteiligten sich 35 Unternehmen.<br />
Im Trend liegen unter<br />
anderem Leuchten in Gold und<br />
Schwarz, Retro-Looks der<br />
Siebziger sowie flexible und<br />
nachhaltige Produkte und<br />
zunehmend Marken.<br />
Im WOFI-Konzepthaus wurden Leuchten in unterschiedlichen Wohnumgebungen inszeniert. Foto: WOFI<br />
EGLO-Geschäftsführer Andreas Kuhrt<br />
freute sich: „Wir hatten einen positiven<br />
Zuspruch auf der Messe.“ Foto: EGLO<br />
„Unser Konzept hat einmal mal mehr<br />
bewiesen, große Mehrwerte sowohl für<br />
die Kundschaft als auch für die Aussteller<br />
zu bieten“, erklärte Dennis Köhler<br />
vom Organisationsteam der Lichtwoche.<br />
„Wir konnten nicht ganz die Zahlen<br />
der letzten Veranstaltung erreichen,<br />
aber das war vor dem Hintergrund aktueller<br />
Corona-Inzidenzen und den bei<br />
manchen Besucherinnen und Besuchern<br />
bestehenden Reisebeschränkungen<br />
zu erwarten.“ Dennoch reisten rund<br />
3.000 Gäste nicht nur aus Deutschland<br />
und den angrenzenden Nachbarländern<br />
ins Sauerland: Auch Kundinnen und<br />
Kunden aus Island, Zypern, Estland,<br />
Pakistan und vielen anderen Ländern<br />
wurden begrüßt.<br />
Ein wichtiges Thema im Sauerland war<br />
der Turnus der Lichtwoche: Sie wird<br />
künftig jährlich stattfinden und nicht<br />
mehr im Wechsel mit der Frankfurter<br />
Messe Light + Building. „Damit stärken<br />
wir nicht nur die Region, sondern bieten<br />
allen Branchenteilnehmern eine ausgezeichnete<br />
Plattform für den Austausch<br />
von Neuheiten und Trends“, so Hustadt.<br />
Der genaue Termin für 2023 soll in Kürze<br />
bekanntgegeben werden.<br />
Auch der russische Angriffskrieg gegen<br />
die Ukraine und dessen Auswirkungen<br />
bestimmte zahlreiche Gespräche. „Das<br />
viele Leid lässt es aktuell nicht zu, über<br />
wirtschaftliche Folgen zu spekulieren.<br />
Jedoch ist die Inflation gegeben und ein<br />
klarer Faktor, der sich im Konsumverhalten<br />
bemerkbar machen wird“, sagte<br />
Wolf Walter Hustadt als Sprecher der<br />
Lichtwoche. „Die Preise für Strom, Gas<br />
und Treibstoff sind alarmierend. Eine<br />
Entscheidung für effiziente Produkte –<br />
im Fall unserer Branche LED-Beleuchtung<br />
– ist dabei nicht mehr nur ein Beitrag<br />
zur Energiewende, sondern macht<br />
sich direkt in einer niedrigeren Stromrechnung<br />
bemerkbar.“<br />
Austauschbare LED-Module<br />
Der Nachhaltigkeitsgedanke war auf<br />
der Lichtwoche bei vielen Ausstellern<br />
Thema. Sompex etwa bietet in seiner<br />
design-orientierten Serie „NewDes“<br />
Leuchten an, die aus 100% Recyclingmaterial<br />
hergestellt werden und deren<br />
LEDs sowie Akkus austauschbar sind.<br />
Auch die Linsenleuchten der Serie<br />
„PUK Avantgarde“ von Top Light mit<br />
neuen Oberflächen in Messing, Kupfer<br />
und Black Wood wurden mit kleinen<br />
Updates wie einem austauschbaren<br />
LED-Modul versehen. Die Dimmbarkeit<br />
des Lichts oder der flexible Wechsel mit<br />
Switchdimmern zwischen Kaltweiß und<br />
Warmweiß war bei vielen Herstellern ein<br />
Fokus der Präsentation, etwa bei Trio<br />
Leuchten.<br />
Retro-Designs liegen im Trend<br />
Im Trend liegen Leuchten in den Farben<br />
Gold und Schwarz, die glänzend oder<br />
matt und auch häufig in Kombination zu<br />
sehen waren. Ebenfalls trendy: Vintage-<br />
Oben: Rund 3.000 Besucherinnen und<br />
Besucher kamen zur Lichtwoche ins<br />
Sauerland. Foto: Lichtforum NRW<br />
und Retro-Designs, die an die Wohnwelten<br />
der 70er-Jahre erinnern. „Das ist<br />
auch stark von Influencern getrieben“,<br />
erklärte Marketingleiterin Stefanie Risse<br />
von WOFI, wo das Thema unter anderem<br />
mit Rauchglas-Kugeln in der Serie<br />
„Villa“ umgesetzt wurde. Das kam so<br />
gut an, dass mit der Farbvariante Amber<br />
ein zusätzlicher warmer Ton aufgenommen<br />
wurde. „Wir sind dankbar,<br />
dass wir wieder Kunden im Haus haben“,<br />
freute sich Risse, zumal man sich<br />
bei WOFI in der Präsentation extra ins<br />
Zeug gelegt hatte: Ein Teil des Showrooms<br />
wurde als Konzepthaus neu gestaltet.<br />
Hier wurden die Leuchten in unterschiedlichen<br />
Wohnumgebungen<br />
inszeniert. „Mit dem Konzepthaus haben<br />
wir die Möglichkeit, Bilder zu generieren,<br />
die unsere Kunden mit nach<br />
Hause nehmen“, so Risse. „Inszenierte<br />
Produktwelten bleiben im Gedächtnis.“<br />
Marken zunehmend Thema<br />
So wie auch Marken, die bei Leuchten<br />
zunehmend präsent sind. So bietet Trio<br />
102 Messen<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022
Leuchten im hochwertigen Segment<br />
seit zwei Jahren ein umfangreiches timent unter dem aus der Mode be-<br />
Sorkannten<br />
Namen Cinque mit gutem Erfolg<br />
an. Gezeigt wurden unter anderem<br />
Pendelleuchten mit Leder und aus<br />
hochwertigem Glas.<br />
Seit Ende 2021 führt EGLO eine Joop-<br />
Lizenz. „Die gezeigten Modelle fanden<br />
einen super Zuspruch im Möbelhandel“,<br />
freute sich Geschäftsführer Andreas<br />
Kuhrt. Auch die Modelle der Kollektion<br />
„Stars of Light“ für den anspruchsvollen<br />
Kunden kamen gut an: „Die großen Verbände<br />
haben das Thema sehr gut aufgenommen“,<br />
so Kuhrt. Aktuell laufen bei<br />
EGLO vor allem gedeckte Naturtöne:<br />
Sand, Beige, Cappuccino in Kombination<br />
mit Messing und Gold. Aber auch<br />
Holzlamellen in Naturtonfarben, die<br />
Kombination von Metall und Textil oder<br />
Steckgitter sowie Natur mit Bambusgeflecht,<br />
Hanfseil, Seegras oder Kraftpapier<br />
kommen als Materialien zum Einsatz.<br />
Kuhrt zog ein positives Fazit der<br />
Lichtwoche, auch wenn die Frequenz<br />
geringer war als 2019. „In Summe hatten<br />
wir aber eine hohe Akzeptanz mit<br />
nationalen und internationalen Fachbesuchern,<br />
zum Beispiel aus Spanien, Italien,<br />
Frankreich und Großbritannien.“<br />
Gewöhnung an neue Preise<br />
Gleich zweimal waren Neuheiten der<br />
Marke Musterring auf der Lichtwoche<br />
vertreten. Bei Nino Leuchten wurde<br />
„SetOne by Musterring“ gezeigt, die<br />
Neu in Messing,<br />
Kupfer und Black<br />
Wood: Die<br />
Linsenleuchten von<br />
Top Light.<br />
Mitnahmeschiene<br />
für das junge Wohnen.<br />
„So variabel<br />
wie die Möbel sind<br />
auch die Leuchten“, erklärte Manuela<br />
Lier, Produktmanagerin Fachsortimente<br />
bei Musterring. Seit 2021 hat auch<br />
Sompex eine Lizenz für die Möbelmarke.<br />
Mit „Laluze“ wurden zunächst flexible<br />
Leuchten für drinnen und draußen<br />
angeboten, jetzt wurde das Sortiment<br />
auf die Kollektionen „Fiori“ und „Lima“<br />
für das anspruchsvolle Wohnen erweitert,<br />
die auf der Messe erstmals gezeigt<br />
wurden.<br />
Bei aller Freude über eine Veranstaltung<br />
in Präsenz mischten sich auch nachdenkliche<br />
Töne in die Messegespräche.<br />
Etwa bei Roland Nowaczek, dem Geschäftsführer<br />
von Nino Leuchten, der<br />
95% seiner Ware aus Asien bezieht und<br />
in der Pandemie, so wie viele andere<br />
auch, mit Lieferengpässen und gestiegenen<br />
Frachtkosten zu kämpfen hat.<br />
„Wir müssen uns an neue Preise gewöhnen“´,<br />
so Nowaczek. „Und da wir im<br />
Preiseinstieg ansässig sind, ist unsere<br />
Klientel davon am stärksten betroffen.“<br />
Stefan Mielchen<br />
Oben:<br />
Nino Leuchten zeigte<br />
erstmals die Serie<br />
SetOne by Musterring für<br />
das junge Wohnen.<br />
Flexibel für drinnen und<br />
draußen: Akku-Leuchten bei<br />
Sompex. Fotos: Mielchen<br />
EGLO zeigte in seinem neu gestalteten Showroom etwa die Hälfte der rund 900<br />
Neuheiten. Foto: EGLO<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022<br />
Rund 3.000 Besucherinnen und Besucher kamen zur Lichtwoche Sauerland.<br />
Foto: Lichtforum NRW<br />
Messen 103
SHOWCASE LICHTWOCHE<br />
WOFI LEUCHTEN<br />
Leuchtendesigns aus Material- und Farbkombinationen kultivieren<br />
die Wohnräume der kommenden Saison. Zurückhaltende<br />
Formen in Verbindung mit matten Goldtönen und coolem<br />
Schwarz fügen sich in nahezu jedes Wohnumfeld perfekt ein. Die<br />
Serie WATSON nimmt den Trend gekonnt auf und punktet damit<br />
bei den Fachbesuchern der Lichtwoche Sauerland.<br />
www.wofi.de<br />
Musterring<br />
Dank ihres zeitlosen Designs lassen sich<br />
die Leuchten der neuen Produktserie Lima<br />
perfekt mit vielen anderen Farben<br />
oder Materialien kombinieren. Durch den<br />
smoked Verlauf des Glases sorgen die<br />
Leuchten für eine angenehme wohnliche<br />
Atmosphäre. Mit ihrer reduzierten und<br />
zugleich eleganten Form passen die<br />
Leuchten in jedes Interieur. Lima besteht<br />
aus Pendelleuchte, Stehleuchte und zwei<br />
Tischleuchten mit E27 Fassung. Die<br />
LED-Tischleuchte Luna glänzt in den<br />
neuen Farben Chrom und Gold. Mit dem<br />
Drehknopf lässt sich das Licht stufenlos<br />
dimmen und die Lichttemperatur regeln.<br />
www.musterring.com<br />
EGLO<br />
Neuer Showroom mit neuen Trends und<br />
Innovationen. Im Zuge der Fachbesuchermesse<br />
„Lichtwoche Sauerland<br />
2022“ öffnete der österreichische<br />
Leuchten-Experte EGLO Leuchten seinen<br />
neu gestalteten und deutlich vergrößerten<br />
Showroom in Arnsberg. Besonders<br />
im Fokus: die neuen smarten<br />
connect.Z-Leuchten. Im Bereich Smart<br />
Light hat sich EGLO neben der zukunftsorientierten<br />
Steuerung mit Zigbee<br />
3.0 am Kundenwunsch nach mehr Gemütlichkeit<br />
orientiert und kreiert smarte<br />
Beleuchtungslösungen in wohnlichen<br />
Designs. Die Connect-Z Produkte sind<br />
mit den smarten Zigbee 3.0 Produkten<br />
am Markt sowie dem Vorgängersystem<br />
Connect-C kombinierbar. Zudem ermöglicht<br />
EGLO, Leuchten in aktuellen<br />
Trends mittels smarter Leuchtmittel mit<br />
E27, E14 und GU10 Fassung smart<br />
werden zu lassen. Im Trend-Radar für<br />
die kommende Saison stehen Leuchten,<br />
die sich zum Stil von Wabi-Sabi,<br />
New Nordic, Natural Tones und Minimalismus<br />
kombinieren lassen.<br />
www.eglo.com<br />
104 Messen<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022
Neue Aussteller auf<br />
der Proposte<br />
Vom 26. bis 28. April werden 69 Aussteller –<br />
davon 40 aus dem Ausland – an der 29. Ausgabe<br />
der Interior-Stoffmesse Proposte in der Villa<br />
Erba teilnehmen – neun mehr als im letzten<br />
Jahr. Vier von ihnen sind neu dabei, während<br />
andere Unternehmen nach Abwesenheit zurückkehren.<br />
Zum ersten Mal vertreten sind<br />
Steiner 1888 aus Österreich, G.M. Fabrics aus<br />
Indien und die italienischen Unternehmen Giò<br />
Emi und Tendaggi Paradiso. Foto: Proposte<br />
Neues Hausmesseformat „made in Austria“<br />
Die Österreichische Möbelindustrie hat ein neues Hausmesseformat entwickelt: Vom 20.<br />
Juni bis zum 1. Juli 2022 öffnen verschiedene Betriebe unter dem Titel „Furnitoure – Furniture<br />
on Tour“ eigene Ausstellungswelten für Handelspartner und Insider. Sowohl Hersteller<br />
aus Österreich als auch aus angrenzenden süddeutschen Regionen werden dazu eingeladen.<br />
„Derzeit erleben wir einen grundlegenden Wandel der Messestruktur, durch den sich<br />
neue Formate entwickeln“, so Dr. Georg Emprechtinger, Vorsitzender der Österreichischen<br />
Möbelindustrie. „Mit der Furnitoure 2022 setzen wir ein klares Signal, um Unternehmen<br />
und Händler unabhängig von den großen Messen direkt zusammenzubringen.“<br />
Unter den Teilnehmern sind namhafte Unternehmen wie ADA, Team 7 oder Voglauer. Zudem<br />
haben bereits Joka, Elastica, Strasser Steine und fm Büromöbel ihre Teilnahme angemeldet.<br />
Weitere Informationen unter moebel.at.<br />
Logimat mit breitem<br />
Rahmenprogramm<br />
Die Logimat 2022, die weltweit größte Fachmesse für<br />
Intralogistik-Lösungen, findet vom 31. Mai bis 2. Juni auf<br />
dem Messegelände Stuttgart statt. Mit einem umfangreichen<br />
Rahmenprogramm aus Fachforen, Live-Events auf der<br />
Außenfläche sowie bis zu 120 digital präsentierten Ausstellervorträgen<br />
bietet sie nach Angaben des Veranstalters Euroexpo „ein<br />
vollumfängliches Informationsangebot über das aktuelle Themenspektrum<br />
zukunftsfähiger Intralogistik.“<br />
Internationale Aussteller zeigen innovative Technologien,<br />
Produkte, Systeme und Lösungen zur Rationalisierung,<br />
Prozessoptimierung und Kostensenkung der innerbetrieblichen<br />
logistischen Prozesse.<br />
Das Rahmenprogramm findet in der neuen LogiMAT-<br />
Arena im Atrium Eingang Ost statt. Mehr als 60<br />
Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und<br />
Fachmedien beleuchten dabei in 14<br />
Vortragsreihen aktuelle Themen<br />
der Intralogistik.<br />
Münchner Stoff Frühling: Über 90 Marken<br />
Über 90 Marken – internationale Textilediteure, Farben-, Tapeten- und<br />
Teppichmanufakturen – präsentieren vom 12. bis 15. Mai 2022 ihre<br />
neuen Kollektionen auf dem Münchner Stoff Frühling.<br />
Kooperationspartner ist die Munich Creative<br />
Business Week (MCBW), die am 14. Mai<br />
startet. Sie ist Deutschlands größtes<br />
Design-Event und zugleich internationales<br />
Schaufenster der bayerischen<br />
Kreativ- und Design-Wirtschaft.<br />
Foto: Münchner Stoff Frühling<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022<br />
Messen 105
Feria Hábitat Valencia fast<br />
schon ausgebucht<br />
Die Feria Hábitat Valencia, die vom 20. bis 23. September<br />
2022 stattfindet, ist fast vollständig ausgebucht: Die<br />
Veranstalter erwarten, dass die sechs Hallen mit 60.000<br />
qm Ausstellungsfläche gut gefüllt sein werden.<br />
Mit der Home Textiles Premium und der Espacio Cocina<br />
SICI wird zum ersten Mal ein umfassendes Angebot an<br />
Heimtextilien sowie Küchenmöbeln und -ausstattungen<br />
dazukommen. Zudem nehmen erstmals hochkarätige<br />
Dekorationsanbieter an der Messe teil. Zusammen bilden<br />
die drei Messen nach Angaben des Veranstalters ein<br />
riesiges Schaufenster mit mehr als 80.000 qm Ausstellungsfläche.<br />
Die beiden Messen finden parallel zur Feria<br />
Hábitat Valencia statt und sind direkt mit den Hallen verbunden,<br />
in denen die Inneneinrichtungsmesse stattfindet.<br />
Die Feria Hábitat Valencia gilt als führende Messe für Inneneinrichtungen<br />
„Made in Spain“ und bietet ein breites<br />
Spektrum an Möbeln, Leuchten, Dekorationsartikeln,<br />
Polster- und Schlafzimmermöbeln.<br />
Foto: leo<br />
spoga+gafa 2022: Mit neuem Hallensetup in den Startlöchern<br />
Gute Anmeldestände aus Europa und Übersee verzeichnet die Koelnmesse für die spoga+gafa 2022, die vom<br />
19. bis 21. Juni 2022 in Köln stattfindet. Drei Monate vor der Messe ist die Anzahl der ausstellenden Länder<br />
ähnlich dem Niveau des Rekordjahres 2019.<br />
Insbesondere europäische Unternehmen haben teils deutliche Flächenvergrößerungen vorgenommen, wie<br />
Stefan Lohrberg, Director Koelnmesse, in Wien auf der Europäischen Pressekonferenz zur spoga+gafa erläuterte.<br />
Schon jetzt zeige sich somit, dass der neue Juni-Termin sowohl bei Ausstellern, die größere Handelsflächen<br />
adressieren, sowie bei jenen, die sich an den Fachhandel richten, greife: Die Ausrichtung der spoga+gafa<br />
Mitte/Ende Juni passe damit in die Orderzyklen beider Handelsausrichtungen.<br />
Ein neues Hallen-Setup im Bereich Möbel, ein „Dreieck der kurzen Wege“ aus den Hallen 3.1, 11.1 und 11.2<br />
sowie der unique-Halle 10.2 schaffe laut Lohrberg zudem eine neue Dynamik und garantiere beste Frequenzen<br />
in allen Furniture-Hallen der größten Messe für Außenmöbel- und Dekorationen weltweit. Einmalig in 2022<br />
ergänzt das Pop-up-Event „Home meets spoga+gafa“, welches sich der Interior-Möbelwelt widmet, das Möbelsegment<br />
der spoga+gafa. Vereint werden damit in Halle 4.2 Indoor- und Outdoorkräfte an einem Ort gezeigt.<br />
Aufgrund noch immer geltender Ein- und Ausreiseregularien in Asien bleibt die Teilnahme asiatischer Aussteller<br />
erwartungsgemäß zurückhaltend. Asiatische Hersteller mit europäischen Dependancen werden dennoch<br />
ein aktiver Bestandteil der Messe sein und zeigen, ebenso wie ihre weltweiten Mitbewerber, Interesse an zusätzlichen<br />
Ausstellungsflächen.<br />
Das Event-Programm der spoga+gafa setzt neue Akzente, wie beispielsweise im Vortragsprogramm mit klarem<br />
Fokus auf aktuelle Herausforderungen der Branche (Stichwort Lieferketten, E-Commerce). Sonderschauen<br />
zur Hervorhebung einzelner Produkte bieten<br />
der Boulevard of Ideas und die Trendshow Outdoor<br />
Lifestyle mit den Schwerpunkten Nachhaltigkeit,<br />
Urbanisierung, Silver Society und Individualisierung.<br />
Auch in diesem Jahr ist die Teilnahme für<br />
Aussteller mit den besten Innovationen der Saison<br />
kostenlos möglich. Ein neues Abendprogramm<br />
lädt Aussteller wie Besucher auf die Rheinterrassen<br />
ein. Hier werden sich die BBQ-Aussteller den<br />
anderen Aussteller-Segmenten und ihren eingeladenen<br />
Gästen, den Handelsentscheidern aller<br />
Branchen, aktiv präsentieren.<br />
Die Messe steht unter dem Motto „Sustainable<br />
Gardens“: Unter anderem werden Führungen über<br />
das ganze Gelände Produkte und Lösungen zeigen,<br />
die den Garten auf seinem Weg hin zu einem<br />
nachhaltigeren Dasein tragen und unterstützen.<br />
ZOW wird<br />
ausgesetzt<br />
Die Koelnmesse setzt die<br />
für den 3. bis 5. Mai<br />
2022 geplante ZOW am<br />
Standort Bad Salzuflen<br />
vorerst aus und macht<br />
für diese Entscheidung<br />
die „disruptive, durch die<br />
Corona-Pandemie<br />
ausgelöste Entwicklung“<br />
verantwortlich. Für die<br />
Entwicklung der ZOW<br />
und der Interzum<br />
insgesamt zeichne sich<br />
eine Fokussierung der<br />
Branche auf die Interzum<br />
als Weltleitmesse und<br />
zugleich als zentrale<br />
deutsche Plattform ab.<br />
Stefan Lohrberg, Director Koelnmesse, blickt<br />
zuversichtlich auf die spoga+gafa 2022.<br />
Foto: Lehmann<br />
106 Messen<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022
Dialog<br />
Bausteine:<br />
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Verkaufstraining Verkaufstraining / / /<br />
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108 Business Forum<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
A<br />
Alliance Möbel Marketing GmbH & Co. KG,<br />
Rheinbach Titel, Seiten 22-23, 30-31<br />
B<br />
Birkenstock Global Sales GmbH,<br />
Linz am Rhein Seite 11<br />
Verlag Matthias Ritthammer GmbH<br />
Emmericher Straße 10,<br />
90411 Nürnberg<br />
Postfach 190128, 90118 Nürnberg<br />
Telefon 0911 95578-0<br />
Telefax 0911 95578-11/22<br />
ISSN 09-49-65-21<br />
Internet:<br />
www.ritthammer-verlag.de<br />
E-Mail:<br />
media@ritthammer-verlag.de<br />
Gründer: Matthias Ritthammer †<br />
Herausgeber und Verleger:<br />
Klaus Ritthammer,<br />
Franz Schäfer<br />
Geschäftsführerin:<br />
Christine Ritthammer<br />
Chefredakteure:<br />
Helmut Merkel †,<br />
Gerald Schultheiß<br />
Redaktion:<br />
Richard Barth,<br />
Karin Henjes,<br />
Michaela Höber,<br />
Sebastian Lehmann,<br />
Klaus Leonhard,<br />
Stefan Mielchen,<br />
Arnd Schwarze<br />
Ständige Mitarbeiter:<br />
Siegfried Kellerer, Kellerer.com<br />
Lior I.Yarom, SmartyCon GmbH<br />
Jochen Winning, DGM<br />
Wilfried Gatzke, Sachverständiger<br />
Vertrieb:<br />
Ann-Kathrin Ritthammer<br />
Verlagsbüro Bad Salzuflen:<br />
Arnd Schwarze<br />
Heldmannstraße 139,<br />
32108 Bad Salzuflen<br />
Telefon +49 (0)5222 23908-07<br />
Fax +49 (0)5222 23908-08<br />
Mobil +49 (0)163 3160974<br />
schwarze@ritthammer-verlag.de<br />
www.ritthammer-verlag.de<br />
Verlagsbüro Süd:<br />
Gerrith B. Horndasch M.A.<br />
Kastanienweg 9, 78713 Schramberg<br />
Telefon +49 (0)7422 200695-9<br />
Fax +49 (0)7422 200695-8<br />
Mobil +49 (0)177 4377484<br />
horndasch@ritthammer-verlag.de<br />
www.ritthammer-verlag.de<br />
Holland:<br />
Publicitas B.V.<br />
1101 CN Amsterdam-Zuidoost<br />
China, Hongkong:<br />
Oceania Publishing & Media Co. Ltd.<br />
200030 Shanghai, Volksrepublik China<br />
Organträger für:<br />
FENA<br />
(Féderation Européenne du Negoce<br />
de l’Ameublement/Europäischer<br />
Verband des Möbelhandels)<br />
Deutsche<br />
Gütegemeinschaft Möbel<br />
Anzeigenpreisliste:<br />
Gültig Nr. 61/2022<br />
Anzeigenschluss<br />
für Empfehlungsanzeigen jeweils<br />
sechs Wochen vor Erscheinen;<br />
für Gelegenheits-, Vertretungs- und<br />
Stellenanzeigen bis eine Woche vor<br />
Erscheinen (später auf Anfrage).<br />
Bezugspreise:<br />
Einzelpreis Euro 9,50 zzgl.<br />
Porto und dem derzeit gültigen<br />
Mehrwertsteuersatz,<br />
im Abonnement Euro 136,– zzgl.<br />
Porto und dem derzeit gültigen<br />
Mehrwertsteuersatz<br />
bei monatlichem Erscheinen.<br />
(Erscheinungstermin Mitte des Monats,<br />
ausgenommen Messeausgaben.)<br />
Bei höherer Gewalt kein Anspruch<br />
auf Lieferung.<br />
Schriftliche Kündigung drei Monate<br />
vor Ablauf des Abonnement-Jahres.<br />
Nachdruck (auch auszugsweise),<br />
Vervielfältigungen jeder Art bedürfen<br />
der schriftlichen Genehmigung des<br />
Verlages. Fremdbeiträge, die mit<br />
Namen des Verfassers gezeichnet sind,<br />
geben nicht unbedingt die Meinung<br />
der Redaktion wieder. Für unverlangt<br />
eingesandte Manuskripte wird keine<br />
Haftung übernommen.<br />
German member of international<br />
Alliance of Furniture Publications<br />
C<br />
Cotta Collection AG,<br />
Bendern (Liechtenstein) Seite 9<br />
E<br />
Einrichtungspartnerring VME<br />
GmbH & Co. KG, Bielefeld<br />
4. Umschlagseite<br />
F<br />
Fachschule des Möbelhandels, Köln Seite 93<br />
H<br />
Hermes Einrichtungsservice<br />
GmbH & Co. KG, Löhne Seite 13<br />
Messen<br />
Koelnmesse GmbH, spoga+gafa,<br />
Köln Seite 35<br />
Meble Polska, Poznan (Polen) Seite 107<br />
MTM Möbel-Trend-Messe,<br />
Dresden Seiten 41-42<br />
M<br />
MHK Group Marketing Handel Kooperation<br />
GmbH & Co., Dreieich 2. Umschlagseite<br />
N<br />
Nimo Consulting, Duisburg Seite 108<br />
S<br />
Sales-M-Learning GmbH,<br />
Bad Neuenahr-Ahrweiler Seite 108<br />
X<br />
XXXLutz KG, Wels, Österreich Seite 29<br />
Beilage<br />
GfM-Trend-Möbeleinkaufsverband,<br />
Neustadt a.d. Donau<br />
Anzeigen:<br />
Birgit Kunze<br />
Online:<br />
Silvia Chesi<br />
Diese Hülle wurde aus Polyethylen (PE) ohne Verwendung von Zusätzen hergestellt. Die verwendeten<br />
Druckfarben enthalten keine toxischen Schwermetalle wie z. B. Blei, Cadmium oder Quecksilber.<br />
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Der <strong>Möbelmarkt</strong> wird auf 100% recyclingfähigem Papier aus nachwachsenden Rohstoffen der<br />
EU produziert.<br />
küche&bad forum<br />
A<br />
AVITANA GmbH, Herford Seite 15<br />
B<br />
Beko Grundig Deutschland GmbH,<br />
Neu-Isenburg Seite 5<br />
K<br />
Der Küchenring GmbH & Co. KG,<br />
Rheinbach Seiten 20-21<br />
KüchenTreff GmbH & Co.KG,<br />
Wildeshausen Seite 25<br />
In der Verlagsgruppe Ritthammer erscheinen auch:<br />
L<br />
Liebherr-Hausgeräte GmbH,<br />
Ochsenhausen<br />
2. Umschlagseite<br />
M<br />
Miele & Cie. KG, Gütersloh Seite 7<br />
O<br />
Oranier Küchentechnik GmbH,<br />
Haiger Titel, Seiten 22-23<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022<br />
Impressum / Inserentenverzeichnis 109
Gütesiegel für Sedda<br />
Neue Aufgabe für<br />
Claire Steinbrück<br />
Claire Steinbrück, seit 2018 Director der imm<br />
cologne, wechselt innerhalb der Koelnmesse<br />
und wird Geschäftsbereichsleiterin Ernährungstechnologie.<br />
„Claire Steinbrück zeichnen ihre strategische<br />
Stärke, ihre Erfahrungen im globalen Messegeschäft<br />
und ihre konsequente Kundenorientierung<br />
aus“, beschreibt Geschäftsführer Oliver<br />
Frese, Chief Operating Officer der Koelnmesse.<br />
Sie übernimmt zukünftig die Verantwortung<br />
für die Kölner Messen ProSweets Cologne,<br />
Anuga FoodTec und euvend & coffeena sowie<br />
für das zugeordnete Auslandsportfolio.<br />
Die Koelnmesse sieht großes Potenzial und internationale<br />
Wachstumschancen in ihrem<br />
Kompetenzbereich Ernährung und Ernährungstechnologie. Um diesem Wachstum gerecht<br />
zu werden, wird der Geschäftsbereich zum 1. Juni 2022 aufgeteilt und neben<br />
Steinbrück von Bastian Mingers geleitet, der von der Messe Düsseldorf nach Köln<br />
wechselt und den Geschäftsbereich Ernährung übernimmt. Foto: Koelnmesse<br />
Habeck zu Gast<br />
im Deutschen Pavillon<br />
Marketingleiter Johannes Ragailler präsentiert die Auszeichnung:<br />
Qualitätsgütesiegel „Austria“ und „Möbel“. Foto: Sedda<br />
Die Sedda Polstermöbelwerke wurden erneut mit dem Qualitätsgütesiegel<br />
„Austria“ ausgezeichnet. Im selben Zuge wurde der<br />
oberösterreichischen Manufaktur das topaktuelle Gütesiegel<br />
„Möbel“ verliehen „für heimische Möbel in höchster Qualität“.<br />
Bereits seit 1978 darf Sedda dieses Zeichen führen. Voraussetzung<br />
ist die wiederkehrende Überprüfung der Fertigungstechniken und<br />
Materialien durch das österreichische Holzforschungsinstitut.<br />
„Mittlerweile produzieren wir schon seit über 40 Jahren nach den<br />
Richtlinien der Holzforschung Austria, die mit der RAL Gütegemeinschaft<br />
Möbel vergleichbar ist. Ein stetiger Beweis für die unnachahmliche<br />
Qualität unseres Familienunternehmens“, freut sich<br />
Marketingleiter Johannes Ragailler.<br />
Vizekanzler<br />
Robert Habeck<br />
wurde vom<br />
Stellvertretenden<br />
Generalkommissar<br />
und<br />
Pavillondirektor<br />
Sebastian Rosito<br />
durch die<br />
Ausstellung<br />
geführt. Foto:<br />
Deutscher<br />
Pavillon Expo<br />
2020 Dubai/<br />
Björn Lauen<br />
Neuer BBE-<br />
Geschäftsführer<br />
Die BBE Handelsberatung hat Dr. Johannes Berentzen<br />
mit Wirkung zum 1. März 2022 als neuen Geschäftsführer<br />
berufen. Der promovierte Betriebswirt blickt auf<br />
mehr als 12 Jahre Erfahrung in der Unternehmensberatung<br />
mit Fokus auf Einzelhandel und Konsumgüter<br />
zurück und soll den Wachstumskurs der BBE weiter<br />
vorantreiben.<br />
Besonderer Schwerpunkt soll neben der traditionell<br />
wichtigen Standort- und Branchenberatung künftig<br />
die Managementberatung werden. Joachim Stumpf,<br />
der seit 35 Jahren in leitender Position und seit 2007 als Geschäftsführer der BBE Handelsberatung<br />
tätig ist, übernimmt die neu geschaffene Position der Geschäftsführung der BBE<br />
Holding und bündelt strategisch in dieser Funktion die Geschäfte des gesamten BBE Firmenverbunds<br />
aus BBE Handelsberatung, IPH Handelsimmobilien, elaboratum und CIMA.<br />
Foto: BBE Handelsberatung<br />
Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck besuchte<br />
Mitte März den Deutschen Pavillon auf der Expo 2020<br />
Dubai. Den deutschen Beitrag auf der Expo verantwortet sein<br />
Ministerium. Vom 01. Oktober 2021 bis 31. März 2022 fand in<br />
Dubai die jetzige Weltausstellung statt. Unter dem Motto „Connecting<br />
Minds, Creating the Future“ nahmen mehr als 190 Staaten<br />
daran teil. Es ist die erste Expo im arabischsprachigen<br />
Raum.<br />
Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz<br />
verantwortet die Koelnmesse GmbH Organisation und<br />
Betrieb des Deutschen Pavillons auf der Expo 2020 in Dubai.<br />
Konzept, Planung und Realisierung des Deutschen Pavillons lagen<br />
bei der „Arbeitsgemeinschaft Deutscher Pavillon Expo<br />
2020 Dubai“ aus den beiden Unternehmen facts and fiction<br />
GmbH (Köln) und Nüssli Adunic AG (Hüttwilen, Schweiz).<br />
110 Köpfe<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022
Trauer um<br />
Herwig Adriaenssens<br />
Wie die Meubelbeurs Brüssel mitteilt, verstarb<br />
am 27. März Herwig Adriaenssens im Alter von<br />
84 Jahren. Der frühere Präsident des belgischen<br />
Möbelexportverbandes (Belgofurn) engagierte<br />
sich stets stark für die Belange der belgischen<br />
Möbelindustrie und deren Etablierung in Europa.<br />
Foto: Archiv<br />
Dr. Thomas Knecht ist<br />
ab sofort alleiniger<br />
Gesellschafter des<br />
Traditionsherstellers<br />
Hülsta.<br />
Foto: Hülsta<br />
Thomas<br />
Knecht übernimmt<br />
Hülsta<br />
Die Mitglieder der Familie Hüls haben ihre Anteile an der Hülsta AG & Co. KG an den<br />
geschäftsführenden Gesellschafter Dr. Thomas Knecht veräußert. Knecht ist damit<br />
nunmehr mittelbar Alleingesellschafter der Hülsta AG & Co. KG und damit auch der<br />
Hülsta Unternehmensgruppe.<br />
Bei den Mitgliedern der Familie Hüls handelt es sich um die Söhne von Karl Hüls sen.,<br />
der das Unternehmen bis zu seinem Tod 2001 leitete und es zu einem der führenden<br />
deutschen Möbelhersteller ausbaute. Die Marke „Hülsta“ erlangte durch ihn ihren<br />
heutigen hohen Qualitäts- und Bekanntheitsgrad.<br />
Knecht ist bereits seit 2019 als geschäftsführender Gesellschafter der Hülsta-Gruppe<br />
tätig. In dieser Funktion habe er in einem schwierigen Marktumfeld notwendige Umstrukturierungen<br />
umgesetzt und neue Märkte für Hülsta erschlossen, heißt es vonseiten<br />
der Familie Hüls. So habe Knecht maßgeblich dazu beigetragen, die Unternehmensgruppe<br />
weiterzuentwickeln und die Markenbekanntheit auszubauen.<br />
Neue Leitung<br />
für Arper Amerika<br />
Amy Storek hat seit April als CEO die Leitung von Arper Amerika inne.<br />
In ihrer neuen Position wird Storek die weitere Entwicklung der strategischen<br />
Wachstumspläne von Arper in Nord- und Lateinamerika verantworten.<br />
Mit vier Showrooms in Großstädten wie New York (Hauptsitz von Arper<br />
USA), Los Angeles, Chicago und Mexiko-Stadt (Hauptsitz von Arper<br />
Lateinamerika) sowie einer Produktionsstätte in High Point, North<br />
Carolina, verfügt Arper bereits über eine starke Präsenz in Amerika.<br />
Durch diese lokalen Standorte ist das Unternehmen in der Lage, mit<br />
erhöhter Effizienz in Produktion und Vertrieb auf den amerikanischen<br />
Märkten zu agieren.<br />
Storek arbeitete bereits in verschiedenen Positionen für globale Unternehmen<br />
wie Herman Miller, Vitra und Haworth und bringt mehr als<br />
25 Jahre Erfahrung in Design und Produktion in ihre neue Aufgabe bei<br />
Arper ein.<br />
Foto: Arper<br />
Reinhard Schnitker verabschiedet sich<br />
Nach über 26 Jahren intensiver Vertriebsarbeit ist es jetzt soweit: Reinhard Schnitker von Venjakob<br />
verabschiedet sich wie geplant in den Ruhestand. Schnitker war 1996 als Verkaufsleiter<br />
bei dem Wohn- und Esszimmer-Spezialisten in Güterloh gestartet und ab Mitte 2004 als Vertriebsleiter<br />
tätig. Seine Ausbildung hatte er seinerzeit bei Karl Ottensarndt in Herzebrock absolviert,<br />
weitere Stationen waren als Sachbearbeiter bei Frers-Stilmöbel in Rastede sowie als<br />
Sachbearbeiter Inland und Export bei Karl Lübke in Rheda-Wiedenbrück.<br />
„Es gab in den 26 Jahren einige Veränderungen bei Venjakob und natürlich auch in der gesamten<br />
Möbelbranche. Wir haben uns durch eine hervorragende Teamarbeit eine Marktposition erarbeitet,<br />
auf die ich auch ein wenig stolz bin“, zieht der langjährige Vertriebsleiter Bilanz.<br />
Foto: privat<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022<br />
Köpfe 111
Trauer um Käthe Rom<br />
Mit großer Betroffenheit nimmt der Polstermöbelhersteller Rom Abschied von seiner<br />
Firmengründerin Käthe Rom, die am 20. März im Alter von 87 Jahren verstorben ist.<br />
Zusammen mit ihrem Mann Herbert gründete Käthe Rom im Jahre 1961 die Rom a.G.<br />
Gemeinsam bauten sie das Unternehmen zu einer internationalen Unternehmensgruppe<br />
mit bis zu 900 Beschäftigten aus. Im Jahre 2008 übergab sie die operative Geschäftsführung<br />
ihrem Sohn Paul. Bis zuletzt war sie Mitglied im Aufsichtsrat der Rom-Gruppe.<br />
Käthe Rom war eine Vollblutunternehmerin, dank ihrer Zielstrebigkeit und Innovationskraft<br />
entwickelte sich die Rom a.G. zu einem der größten Polstermöbelhersteller in Europa.<br />
Das Zwischenmenschliche stand bei ihr immer im Mittelpunkt, dies hat sie durch<br />
ihre enge Verbundenheit zu den Mitarbeitern, Handels- und Geschäftspartnern bis zum<br />
letzten Tag immer wieder betont und auch intensiv gelebt.<br />
Mit Käthe Rom verliert die belgische<br />
Möbelindustrie eine große Unternehmerpersönlichkeit.<br />
Foto: Rom<br />
Voglauer für Klimaschutz<br />
ausgezeichnet<br />
Im Rahmen des ersten Austrian Sustainability Summits<br />
wurde Voglauer vom Klimaschutzministerium (BMK) in<br />
Wien für sein Engagement im Klimaschutz ausgezeichnet.<br />
Die Klimaschutzinitiative klimaaktiv holte damit Industrieund<br />
Gewerbebetriebe aus ganz Österreich vor den Vorhang,<br />
die den Ausstieg aus fossilen Energien vorantreiben<br />
und Energie bestmöglich nutzen.<br />
Prämiert wurde Voglauer von der Klimaschutzinitiative klimaaktiv<br />
für die Optimierung der Drucklufterzeugung sowie<br />
des Heizhauses. In Summe werden dadurch jährlich<br />
rund 2 Mio. kWh an Strom und Biomasse und somit über<br />
600 Tonnen CO 2<br />
eingespart.<br />
(v.l.): David Zwilling (Voglauer, Prokurist, Leitung Beschaffung/Logistik),<br />
Bettina Bergauer (BMK) und Martin Schrittwieser<br />
(Voglauer, Prokurist, Produktionsleiter).<br />
Foto: Sabine Klimpt<br />
Designerinnen im Porträt<br />
She.Made – Zeitgenössische Produktdesignerinnen im Portrait.<br />
So heißt die Ausstellung, die noch bis zum 13. Mai im<br />
Salon von Nicole Adler am Schwarzenbergplatz in Wien zu<br />
sehen ist. Präsentiert werden Arbeiten von neun Designerinnen<br />
bzw. sechs von Frauen geführten Designstudios, die das<br />
zeitgenössische Produktdesign in den vergangenen Jahrzehnten<br />
in Österreich und darüber hinaus prägten.<br />
Die Werkschau wird als Installation eines intimen Wohnraums<br />
präsentiert, in dem die Objekte sich scheinbar beiläufig und<br />
selbstverständlich in ihre Umgebung einfügen. Mit dabei ist<br />
auch das Studio Lucy.D von Barbara Ambrosz und Karin Santorso.<br />
Die beiden Designerinnen ergründen die Poesie im Alltäglichen,<br />
dabei suchen sie die Balance zwischen Tradition<br />
und Innovation, Sinn und Sinnesfreude, Detail und Ensemble.<br />
Barbara Ambrosz und Karin Santorso (v.l.) ergründen die<br />
Poesie im Alltäglichen. Foto: Studio Lucy.D<br />
112 Köpfe<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022