Möbelmarkt_04.2022
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„Wir haben sehr viel Wert auf das Verstehen<br />
von Konsumentenbedürfnissen gelegt und<br />
unser Designer-Netzwerk ausgebaut.<br />
Nachhaltigkeit ist das dritte Thema,<br />
das wir stärker nach vorne bringen.“<br />
Jochen Arndt<br />
bis hin zu harten Crash-Verhandlungen<br />
sehr vertraut. Ich sehe aber noch viel<br />
Potenzial für eine engere Zusammenarbeit<br />
zwischen Industrie und Handel im<br />
Sinne der Steigerung von Flächenproduktivitäten<br />
oder der Verbesserung bzw.<br />
dem Schaffen neuer Einkaufserlebnisse.<br />
Davon würden alle Seiten profitieren –<br />
Industrie, Handel und auch die Konsumenten<br />
und Konsumentinnen.<br />
„Unsere Produkte<br />
stehen für gesundes<br />
nachhaltiges Wohnen<br />
– das möchten wir noch<br />
viel stärker im Handel<br />
kommunizieren.“<br />
Jochen Arndt<br />
MM: Auf der Wand hinter Ihnen steht<br />
„Rauch – New Way“. Dieser wurde<br />
vor kurzem eingeschlagen. Wie ist<br />
der Status quo? Und was erwartet<br />
uns zur Furniture Week?<br />
Arndt: Rauch setzt seit Jahren konsequent<br />
auf die Diversifizierung durch<br />
E-Commerce und den Ausbau unseres<br />
Auslandsgeschäftes. Das hat uns<br />
geholfen, gut durch die Corona-Krise<br />
zu kommen und unsere marktführende<br />
Position in verschiedenen Märkten<br />
weiter auszubauen. Dieses Jahr tut<br />
sich das Online-Geschäft zwar deutlich<br />
schwerer, aber dafür nehmen das<br />
stationäre Geschäft und verschiedene<br />
Auslandsmärkte wieder Fahrt auf.<br />
Für die Furniture Week haben wir sehr<br />
viel Wert auf das Verstehen von Konsumentenbedürfnissen<br />
gelegt. Wir haben<br />
dank Frau Rosini grundlegende Arbeit<br />
geleistet, vorhandene Grundlagenstudien<br />
gesichtet und u.a. in Form von begleitenden<br />
Einkäufen und bei Fokusgruppen<br />
selbst Studien durchgeführt.<br />
Darauf basierend konnten wir Personas<br />
und deren Präferenzen identifizieren<br />
und die Möbelkonsumentin deutlich<br />
besser verstehen, was direkt in das Design<br />
und die Funktionalitäten unserer<br />
neuen Produkte eingeflossen ist.<br />
Wir haben zweitens unser Designer-<br />
Netzwerk ausgebaut und konnten sogar<br />
eine absolute Ikone wie Werner Aisslinger<br />
– den Designer verschiedener<br />
25hours Hotels – für Rauch gewinnen.<br />
Nachhaltigkeit ist das dritte große Thema,<br />
das wir zur Furniture Week noch<br />
stärker nach vorne bringen. Diesen<br />
Weg gehen wir nicht erst seit gestern,<br />
sondern es ist Teil unserer DNA:<br />
Als Möbelunternehmen, das zu 100%<br />
in Deutschland produziert, haben wir<br />
den deutschen Nachhaltigkeitspreis<br />
gewonnen – und das spiegelt sich<br />
natürlich in jedem unserer Produkte<br />
wieder. Das Holz für unsere Spanplatte<br />
wird ausschließlich 200 km um<br />
unseren Firmenstandort in Markt Bibart<br />
gewonnen und da es ausschließlich<br />
Schwach- und Bruchholz ist, stirbt für<br />
unsere Spanplatte kein einziger Baum.<br />
Außerdem sind wir mit dem Blauen<br />
Engel zertifiziert, dem Umweltzeichen<br />
der Bundesregierung. Unsere Produkte<br />
sind langlebig, umweltfreundlich<br />
und stehen für gesundes nachhaltiges<br />
Wohnen – ein Thema, dass wir auch<br />
gern noch viel stärker im Handel kommunizieren<br />
möchten.<br />
MM: Frau Rosini, in Ihrer Person<br />
wurden Produktentwicklung und<br />
Marketing im Sinne eines ganzheitlichen<br />
Ansatzes zusammengefasst.<br />
Wie wirkt sich das konkret auf die<br />
Entwicklungs-Prozesse und die Neuheiten<br />
auf der Furniture Week aus?<br />
Rosini: Für mich ist es eine ganz logische<br />
Konsequenz, Produktentwicklung<br />
und Marketing zusammenzulegen.<br />
Denn es muss das entwickelt werden,<br />
was für die Konsumenten relevant ist.<br />
Die Suche nach mehr und praktischerem<br />
Stauraum ist ein absolutes Dauerthema<br />
– gerade in Zeiten, wo das<br />
„Was uns wirklich<br />
gelungen ist, sind<br />
moderne Schlafraum-<br />
Möbel am Puls der Zeit,<br />
bei denen wir Stauraum<br />
noch besser denken.“<br />
Inka Rosini<br />
Zuhausesein eine deutlich größere Bedeutung<br />
gewinnt. Früher wurde oft auf<br />
die technische Machbarkeit geschaut,<br />
jetzt basieren alle Produktkonzepte,<br />
die wir auf der Furniture Week vorstellen,<br />
auf Marktforschung und sind vorab<br />
im Design und der Funktionalität bei<br />
Konsumenten abgeprüft worden. Wir<br />
haben sehr viel zielgerichteter gearbeitet,<br />
mit erkennbaren USPs. Manchmal<br />
ist es ein gewisser Look, mal eine<br />
besondere Funktionalität. Was uns<br />
wirklich gelungen ist, sind moderne<br />
Schrank- und Stauraumlösungen am<br />
Puls der Zeit, bei denen wir Stauraum<br />
noch effizienter denken. Wir haben sogar<br />
eine einzigartige Funktionalität entwickelt,<br />
die wir zum Patent anmelden<br />
werden.<br />
MM: Und wie spiegelt sich die neue<br />
Ganzheitlichkeit am POS wider?<br />
Rosini: Unsere Ausstellungsfläche haben<br />
wir in einem modernen, reduzierten<br />
und wertigen Look gestaltet. Von unserer<br />
Marktforschung haben wir viele Ideen<br />
und Inspirationen abgeleitet. Zum<br />
Beispiel haben wir verstanden: Wenn<br />
eine Shopperin an einem Schrank vorbeigeht<br />
und nicht direkt versteht, dass<br />
es ihn auch in anderen Farben oder anderen<br />
Größen gibt, geht sie weiter. Oder<br />
wenn sie sich zwischen zwei nahezu<br />
gleich aussehenden Schränken entscheiden<br />
muss, wählt sie denjenigen,<br />
der „Made in Germany“ ist – aber natürlich<br />
nur, wenn sie das am POS auch<br />
einfach erkennen kann.<br />
Wir werden die Themen Langlebigkeit,<br />
Nachhaltigkeit und „Made in Germany“<br />
konsequent an jedem Schrank ausloben<br />
und empfehlen dem Handel dies<br />
ebenfalls auf seiner Verkaufsfläche zu<br />
nutzen. Die Online-Händler setzen bereits<br />
auf solche Themen und das sollte<br />
MÖBELMARKT<br />
04 / 2022<br />
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