25.04.2022 Aufrufe

Werkstatt-Blatt 2022/Sonderausgabe

Das WERKSTATT-Blatt (vorm.guernica) ist die offizielle Publikation der Solidarwerkstatt Österreich. Die aktuellen Ausgaben des WERKSTATT-Blatts sind im Abonnement erhältlich. WERKSTATT-Blatt Abo für 10 Ausgaben bestellen um Eur 12,- oder 5 Ausgaben um Eur 7,- . Ein Probeexemplar schicken wir gerne kostenlos zu. Bestellen unter: T 0732 77 10 94 oder per mail: office@solidarwerkstatt.at

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Volksbegehren Arbeitslosengeld rauf

Arbeitslosengeld rauf!

Warum wir das Volksbegehren unterstützen

Keine Folge individuellen Versagens

Anstatt die Bedingungen für Erwerbslose noch weiter zu verschärfen, braucht es dringend ein Arbeitslosengeld, das

armutsfest ist. Wir kämpfen für eine Erhöhung der Nettoersatzrate des Arbeitslosengeldes auf mindestens 70% und

unterstützen daher die Forderungen des Volksbegehrens. Der Verlust des Jobs ist ein Resultat unseres Wirtschaftssystems

und der Arbeitswelt, in der wir leben, keine Folge individuellen Versagens. Es ist daher nicht nur unmenschlich,

sondern auch sinnlos, bei der hohen Zahl an arbeitssuchenden Menschen den Druck auf jene zu erhöhen, die ohnehin

bereits unter höchst prekären Umständen leben. Arbeitslosenunterstützung ist keine Almose, sondern ein soziales Recht!

Josef Fenninger, Geschäftsführer der Volkshilfe

Arbeitslosigkeit darf nicht arm machen

Jeder Mensch hat das Recht auf angemessene existentielle Absicherung. Arbeitslosigkeit darf nicht arm machen – das

widerspricht der Menschenwürde und gefährdet den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Demokratie.

Anna Wall-Strasser, Vorsitzende der Katholischen ArbeitnehmerInnen-Bewegung Österreich

Arbeitslosengeld ist eine Versicherungsleistung

Alle die meinen, Arbeitslosen ginge es zu gut, sollten hineinschauen, wie hoch ihr Risiko ist, selbst den Job zu verlieren!

Und dann? Das Arbeitslosengeld ist eine Versicherungsleistung der ArbeitnehmerInnen und keine von der Politik

gewährte „Entschädigung“! Daher ist eine Anhebung des Arbeitslosengeldes auf ein armutsfestes Niveau unser Recht!

Hans-Karl Schaller, PRO-GE Landesvorsitzender OÖ, Konzernbetriebsrats-Vorsitzender voestalpine, FSG

Kinder besonders betroffen

Wer seinen Job verliert, verliert fast die Hälfte seines Einkommens, die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben muss

massiv eingeschränkt werden. Davon sind Kinder besonders betroffen. Je länger dieser Zustand anhält, desto mehr

werden Selbstwertgefühl und Zuversicht beschädigt. Gleichzeitig wird auch die Wirtschaft durch das Sinken der Kaufkraft

geschwächt. Die nötige Erhöhung des Arbeitslosengeldes sollte begleitet werden von einer Schaffung zusätzlicher

Jobs in sozialökonomischen Unternehmen, bei Umweltinitiativen, im Sozialbereich verbunden mit Qualifikationsmaßnahmen,

um insbesondere Langzeitarbeitslosen den Übergang zu Beschäftigung zu erleichtern.

Stephan Schulmeister, Wirtschaftsforscher und Universitätslektor

Wer trägt das Risiko?

Arbeitslosigkeit gehört in zahlreichen Branchen zum Alltag vieler Menschen, weil das unternehmerische Risiko

zunehmend auf die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer übertragen wird.

Anna Daimler, Generalsekretärin der Gewerkschaft VIDA

Langzeitarbeitslosigkeit

explodiert

Im Zeitraum 2011 bis 2021 ist die Langzeitarbeitslosigkeit

in Österreich explodiert. Die Zahl derjenigen,

die länger als ein halbes Jahr arbeitslos sind, hat

sich von knapp 35.000 auf fast 133.000 vervierfacht.

Die Zahl jener, die länger als ein Jahr arbeitslos sind,

hat sich in diesem Zeitraum auf 80.000 um das 16-Fache

gesteigert. Gerade aber die Langzeitarbeitslosen

werden mit den Plänen des Arbeitsministers, ein „degressives“

Arbeitslosengeld einzuführen, völlig im

Stich gelassen. Wirtschaftsverbände drängen darauf,

für Langzeitarbeitslose das Arbeitslosengeld auf 40%

abzusenken.

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