KOMPENDIUM-2.0
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Die Schneisen setzen den Wald Wind und
Hitze aus. Wälder wachsen so, dass möglichst
große Flächen bedeckt, ein möglichst geschlossenes
Kronendach ausgebildet und
Waldränder minimiert werden. Je größer
Waldgebiete sind, desto ausgeprägter wird
ihre biologische und klimatische Funktionstüchtigkeit.
Waldökosysteme schützen sich
gegen Austrocknung und großflächige Hitzeoder
Sturmschäden. Mit dem Ausbau von
Windkraftanlagen in Wäldern werden Trassen
und Wege gebaut. Wertvolle Waldböden
gehen verloren und werden verdichtet. Die
Wasserspeicherfähigkeit wird reduziert, das
Ökosystem unterirdisch zerschnitten. Im
Hinblick auf Extremwettereignisse und den
Hochwasserschutz, die im Zuge des Klimawandels
häufiger bzw. wichtiger werden, ist
dies besonders fatal. Der Biologe und „Naturschutz-Professor“
Pierre Ibisch formulierte
eine eingängige Quintessenz:
„Wälder sollten nicht Strom produzieren,
sondern Wald-Ökosystemleistungen. Das tun
sie eindeutig am besten, wenn sie das machen
können, wofür sie im Rahmen der Evolution
optimiert wurden: Sonnenenergie in
Biomasse umwandeln, humusreiche und
wasserspeichernde Böden aufbauen sowie
sich selbst und die Landschaft kühlen. Dafür
benötigen sie keine Technik.“ 24
Diese verdichtete der Buchautor und Forstwissenschaftler
Peter Wohlleben 25 zu:
Windkraftausbau setzenden Politik noch
globalere und langfristige Effekte in den
Blick zu nehmen:
Ökologischer Fußabdruck der “grünen
Transformation”
Wie ausgeführt, verusacht die physikalisch
bedingt geringe Energiedichte der “Energiewende-Technologien”
in Verbindung mit den
politischen Ambitionen, einen wachsenden
Strombedarf damit decken zu wollen, zwangsläufig
eine Materialschlacht in den Ökosystemen
(vgl. Exkurs „Flächenbedarf). Das
Material, das dabei zum Einsatz kommt, steht
hierzulande allerdings nur begrenzt zur Verfügung
und muss in großem Umfang importiert
werden. Aufgrund der schieren Massen
der benötigten Rohstoffe sowie der geologischen
und politischen Gegebenheiten in den
Herkunftsländern verursacht die deutsche
Energiewende-Politik erhebliche ökologische
Probleme in anderen Ländern und Erdteilen.
26
Abb. 21: Schlagzeile aus der Stuttgarter Zeitung vom 6.8.2021
Leider nimmt dieser „Irrsinn“ im Jahr 2022
richtig Fahrt auf.
Über diese unmittelbaren und konkreten
Schäden an Fauna, Flora und Ökosystemen
hinaus sind bei der Ökobilanz einer voll auf
Abb. 22: Artikel-Bild des SPIEGEL vom 29.10.2021