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KOMPENDIUM-2.0

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Im Lee der Anlagen entstehen atmosphärische

Wirbelschleppen, die sich durch

verringerte Windgeschwindigkeit, spezielle

Druckverhältnisse und erhöhte Luftturbulenz

auszeichnen. Unter stabilen atmosphärischen

Bedingungen breitet sich die Bremswirkung

demnach bis zu 70 km aus. Diese wiederum

vermindert die Durchmischung des Wassers

und kann darüber durchaus biologische Wirkungen

entfalten. 32

“Wir verstehen bei unseren

Eingriffen in die Biosphäre

nicht gut genug, was wir tun.

Es gibt immer unbeabsichtigte

Nebenwirkungen. Leider ist

das derzeitige Wissenschaftssystem

nicht darauf ausgerichtet,

die Gesamtzusammenhänge

zu verstehen.”

Aus Interview mit dem SPIEGEL

(Ausgabe 5/2000) 35

Abb. 26: Pressemitteilung des Helmholtz-Zentrums vom 21.2.2022

1.11.2022

Gesicherte Erkenntnisse zu diesem Themenkomplex

sind noch vergleichsweise dünn.

Gleichwohl ist die Vorstellung, dass eine immer

dichtere Bebauung unseres Landes mit

250 m hohen Windkraftanlagen, d.h. eine

immer weitreichendere Abschöpfung der kinetischen

Energie der Luftströmungen ganz

ohne Wirkung auf Luftaustausch, Bodentemperatur

und Wetterlagen bleibt, eher begründungsbedürftig

als ihr Gegenteil.

Wenn man den Überlegungen von Acatech

zur Sektorkopplung folgte und eine Verfünffachung

der installierten Windkraft-Nennleistung

anstrebte, 33 entspräche dies rund

60.000 Anlagen neuester Bauart mit einem

Rotordurchmesser von 150 m. Gleichmäßig in

der noch nutzbaren Fläche von rund 300.000

km 2 über Deutschland verteilt, hätten diese

Anlagen einen mittleren Abstand von 2300

m. Dabei entsprechen 1000 km 2 Rotorfläche

sieben gespannten Netzen mit 150 m Höhe,

die sich auf einer Länge von Freiburg bis

Flensburg quer durch Deutschland erstrecken.

Diese Flächen bewirkten einen massiven

Eingriff in die Luftströmung über Deutschland,

weil die entnommene Strömungsenergie

keine vernachlässigbare Größe mehr wäre. 34

Die 102-jährige Lebensweisheit des britischen

Naturwissenschaftlers James Lovelock

und das Vorsorgeprinzip legen dringend

nahe, ein besseres Verständnis der möglichen

atmosphärischen Wirkungen zu erarbeiten -

von den Acatech-Empfehlungen ist in jedem

Fall Abstand zu nehmen.

Ökologische Gesamtschau

Vieles von dem, was als Klimaschutz verkauft

wird, ist schlicht Etikettenschwindel. Dass der

Ton immer alarmistischer und die „Klimakatastrophe"

mitunter zur Kaschierung von

Politikversagen heraufbeschworen und herangezogen

wird, ist bei der Suche nach wirksamen

und praktikablen Lösungen für die

mannigfaltigen Herausforderungen sehr hinderlich,

wie namhafte Klimschutz-Experten

unlängst bemerkten. 36

Was den Windkraftausbau betrifft, gibt es

jedenfalls zwischen Klima-, Natur- und

Artenschutz keine Zielkonflikte: Alle

Aspekte des Nachhaltigkeitsgedankens legen

nahe, ihn zu unterlassen und bessere Alternativen

zu ergreifen.

Die aktuelle „Energiewende“

nützt dem Klima

nichts, führt aber zwangsläufig

in ein ökologisches

Desaster.

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