02.05.2022 Aufrufe

KOMPENDIUM-2.0

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Dem leistete u.a. die hessische Landesregierung

Vorschub: Durch Änderung der Kommunalverfassung

ermutigt sie ihre Gemeinden,

sich auf dem Gebiet der „erneuerbaren

Stromerzeugung“ zu engagieren. In besonders

fragwürdigen Fällen werden hochverschuldete

Kommunen, die unter dem finanziellen

Schutzschirm des Landes stehen, explizit

ermuntert, weitere Schulden aufzunehmen,

um mit Bürgerenergiegenossenschaften im

landeseigenen Wald Windkraftanlagen zu

errichten.

Doch bisher lässt diese Möglichkeit die Gemeinden

und Bürger völlig kalt. Sie verzichten

darauf, Anteile an neuen Projekten zu erwerben.”

NDR, 2017

Offenbar folgen auch vier Jahre später nur

wenige Menschen den Lockangeboten. 53

Bürgerwindparks als

Akzeptanzbeschaffer?

Um die betriebswirtschaftliche Rentabilität

von „Windparks“ ist es trotz exzellenter Rahmenbedingungen

oft schlecht bestellt. Projekte

werden häufig zu optimistisch geplant, da

Projektierer in der Regel an der Umsetzung

des Projekts, nicht an dessen Erfolg verdienen.

Auch das politische Kalkül, über „Beteiligung

an den Gewinnen“ Akzeptanz für den Windkraftausbau

zu schaffen, geht nur bedingt auf.

Am konsequentesten wurde dies bislang in

Mecklenburg-Vorpommern umgesetzt. Seit

2016 müssen dort alle Investoren den Anrainern

in einem Fünf-Kilometer-Radius 20 %

Prozent Anteile anbieten. Bereits im Mai 2017

zeichnete sich ab, wohin die Reise gehen

würde:

„Ein Jahr nach Inkrafttreten des neuen Gesetzes

zur Beteiligung an Windparks haben Gemeinden

und Bürger bisher kein einziges Mal

Gebrauch von der Regelung gemacht. Wenn

Bürger und Kommunen den Aufbau neuer

Windparks tatsächlich positiv im Geldbeutel

spüren, dann steige auch die Akzeptanz der

neuen, großen Windräder, so die Vorstellung

der Landesregierung.

Abb. 45: Meldung aus der Ostsee-Zeitung vom 17.07.2021

Dies kann auch als Indiz für gute volkswirtschaftliche

Intuition sowie einen intakten moralischen

Kompass gelesen werden. Denn am

Befund der Wirtschaftsweisen aus 2012 55

Der alles dominierende, rasante Ausbau der

erneuerbaren Stromerzeugungskapazitäten

ist maßgeblich für die Probleme der Umsetzung

der Energiewende. (…) Hier wird zu

Lasten des Gemeinwohls das Motto „je

mehr und je schneller, desto besser“ verfolgt.

Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen

Entwicklung, 2012

hat sich substantiell nichts geändert.

Wer sich an Windprojekten beteiligt, bereichert

sich am von der Allgemeinheit zwangsweise

generierten Umlagevolumen und schädigt

mitunter auch direkt die Mitbürger im

Umfeld.

42

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!