Fuhse-Magazin 10/2022
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F u
h
Zeitrechnung in
„Das war auf jeden Fall vor….“
s e - G
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Vor Kurzem habe ich beim Einkaufen
eine alte Bekannte getroffen
und nett mit ihr geplaudert. Mein
Sohn, der bei der Begegnung dabei
war, hat gefragt, wie lange ich diese
Bekannte schon nicht mehr gesehen
hatte. Ich musste ein bisschen
überlegen. Und dann kam die Antwort:
„Das muss schon länger als
zwei bis drei Jahre her sein. Das
war auf jeden Fall vor Corona.“
Mittlerweile sind die meisten Einschränkungen
der Corona-Pandemie
weggefallen, so dass wir
fast den Zustand der Normalität
vor der Pandemie erreicht haben.
Viele Freunde und Bekannte, die
wir lange nicht gesehen haben,
treffen wir jetzt wieder. Und unser
Zeitmesser ist dabei der Beginn der
Pandemie.
Nicht nur die Corona-Pandemie
bestimmt in Gesprächen und beim
Herauskramen von Erinnerungen
unsere Zeitrechnung. Wenn meine
Oma von früher erzählt, sagt sie oft,
dass Dinge vor dem Krieg passiert
sind. Damit meint sie den Zweiten
Weltkrieg von 1939 bis 1945. Mittlerweile
bestimmt ein anderer Krieg
unsere Gespräche. Der Überfall
durch Russland auf die Ukraine am
24. Februar 2022 bestimmt viele
Unterhaltungen. Den Satz „Das war
auf jeden Fall vor dem 24. Februar“
höre und lese ich immer wieder.
Für viele Menschen ist es die
Wende, als die Ereignisse im
November 1989 die Nachrichten
und Ereignisse bestimmten. So
kann ich zum Beispiel genau sagen,
dass ich zwei neue Mitschüler nach
November 1989 in die Klasse
bekommen habe. Denn die beiden
hatten vorher in der DDR gewohnt.
Aber es gibt nicht nur die großen
geschichtlichen Ereignisse, die
die Geschichten in meinem Leben
bestimmen. Ganz klar, die Wende
und auch die Corona-Pandemie
sind für mich immer wieder
ein Zeitmesser. Aber
meine ganz individuellen
Erlebnisse sind
es auch. Zum Beispiel
das Abitur. Ich
kann genau sagen,
ob gewisse Partys
oder Ereignisse
vor meinem Abitur
1996 passiert
sind oder danach.
Und als Mutter gibt es
immer eine Zeit vor dem Kind
und die Zeit mit dem Kind.
Und natürlich die Zeit der
Schwangerschaft. Diese ist ebenfalls
geprägt von besonderen Erlebnissen
und dient als Zeitmesser.
Wenn ich mit meiner Schwester
oder mit Freunden in Erinnerungen
an früher schwelge, überlege ich
immer in welchem Jahr bestimmte
Ereignisse, Urlaube oder Feste
gewesen sind. Ich
weiß zum Beispiel,
dass
ich 1994
mit einem
Schüleraustausch
in Amerika
war,
zwei Jahre vor dem Abitur. Und
1995 war ich mit der ganzen Familie
in Amerika. Im Jahr 2000 habe
ich mein Studium begonnen und
2004 abgeschlossen. Wie alt ich in
dem Jahr war, muss ich dann immer
erst ausrechnen. Von Freundinnen
weiß ich, dass sie sich ihre Ereig-
nisse zusammen mit dem Alter
merken. Sie müssen dann die passende
Jahreszahl errechnen.
Ganz egal welche Anhaltspunkte
Sie als Zeitmesser nutzen, um in
Gesprächen in Erinnerungen zu
schwelgen. Ob das die großen
Ereignisse der Weltgeschichte
sind oder die ganz persönlichen
im eigenen Lebenslauf. Bei der
neuen Normalität wünsche ich
allen viel Spaß und Freude beim
Wiederaufleben von alten Freundschaften,
die während der Pandemiezeit
ruhen mussten. Und ganz
viel Spaß beim Erschaffen von vielen
schönen neuen Erinnerungen.
In ein paar Jahren beginnen wie
die Sätze dann mit: „Das war
auf jeden Fall nach Corona.“
Ihre Sonja
Große Ereignisse der Weltgeschichte und die ganz
persönlichen Erlebnisse bilden den Zeitstrahl der
Erinnerungen, meint Sonja Trautmann.
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Fuhse-Magazin 10 ∙ 2022
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