30.05.2022 Aufrufe

Outdoormarkt_2022_05

  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

HANDEL<br />

Immer öfter mit Karte<br />

Die Corona-Pandemie hat das Einkaufs- und Bezahlverhalten in Deutschland nachhaltig verändert. Die<br />

Verbraucher zückten in den beiden Pandemie-Jahren beim Einkauf deutlich öfter die Karte. Das ist eines der<br />

Ergebnisse der Studie ZAHLUNGSSYSTEME IM EINZELHANDEL <strong>2022</strong> des EHI RETAIL INSTITUTES.<br />

Fotos: flyerwerk/Pixabay<br />

Die Kundschaft in Deutschland<br />

zahlt zunehmend oft mit Karte.<br />

Deren Umsatzanteil im stationären<br />

Handel ist seit 2019 von 50,5 Prozent<br />

auf 58,8 Prozent gestiegen. Der<br />

Transaktionsanteil der Karte hat<br />

von 26,1 Prozent auf 37,9 Prozent<br />

zugelegt. Die Bar-Transaktionen<br />

sind in den letzten beiden durch<br />

die Pandemie geprägten Jahren in<br />

Deutschland andererseits signifikant<br />

zurückgegangen. Dies ist ein<br />

Kernergebnis der Studie „Zahlungssysteme<br />

im Einzelhandel <strong>2022</strong>“ des<br />

EHI Retail Institutes.<br />

Besonders deutlich werden die<br />

Veränderungsprozesse am POS bei<br />

den sinkenden Bargeldtransaktionen.<br />

Noch im Jahr 2019 generierte<br />

die Kundschaft 46,5 Prozent des<br />

Umsatzes mit Bargeld – in 14,58 Milliarden<br />

Einkäufen. Bereits im ersten<br />

Corona-Jahr 2020 sind rund 2,5 Milliarden<br />

Bar-Transaktionen verloren<br />

gegangen. In 2021 waren es dann<br />

insgesamt nur noch 10,11 Milliarden<br />

Einkäufe, bei denen die Verbraucher<br />

zu Scheinen und Münzen gegriffen<br />

haben. Der Bar-Umsatzanteil ist um<br />

2,4 Prozentpunkte auf 38,5 Prozent<br />

zurückgegangen und damit 2021 –<br />

nur noch – zweitstärkste Zahlungsart<br />

in Deutschland. Vorne rangiert<br />

die girocard, die im letzten Jahr für<br />

einen Umsatz von 182,4 Milliarden<br />

Euro im stationären Einzelhandel<br />

verantwortlich war. Allein 42,4 Prozent<br />

des Einzelhandelsumsatzes<br />

und damit 2,3 Prozentpunkte mehr<br />

als im Vorjahr konnte der Marktführer<br />

auf sich vereinen. Dazu kommen<br />

noch 6 Prozentpunkte, die ebenfalls<br />

über die girocard im unterschriftbasierten<br />

SEPA-Lastschriftverfahren<br />

abgewickelt wurden. Mit einem<br />

Plus von 0,5 Prozentpunkten liegt<br />

der Anteil der Kreditkarte bei neun<br />

Prozent (Umsatz: 38,7 Mrd. Euro).<br />

Kontaktlos ist in<br />

Das kontaktlose Bezahlen mit<br />

Karte und zunehmend auch per<br />

Smartphone hat sich derweil zum<br />

Standard entwickelt. Die Deutsche<br />

Kreditwirtschaft weist in ihren Statistiken<br />

für die kontaktlose girocard<br />

eine Steigerung in den Bezahltransaktionen<br />

des vergangenen Jahres<br />

von 61,1 Prozent auf 72,6 Prozent<br />

aus. Für die Unternehmen des<br />

Lebensmitteleinzelhandels zeigt<br />

die EHI-Studie sogar noch höhere<br />

girocard-Kontaktlosanteile zwischen<br />

78 Prozent (SB-Warenhäuser)<br />

und 87 Prozent (Drogeriemärkte).<br />

Der schnelle und hygienisch besonders<br />

vorteilhafte Bezahlprozess ist<br />

bei Kundschaft und Handel gleichermaßen<br />

beliebt.<br />

Höherer Betrag pro Einkauf<br />

Ein weiteres Ergebnis der durch<br />

Erhebungen in 292 Unternehmen<br />

mit circa 90.000 Betrieben<br />

aus 35 Branchen erstellten Studie:<br />

Während die Zahl der Einkäufe<br />

innerhalb der letzten zwei Jahre<br />

pandemiebedingt erheblich gesunken<br />

ist, ist der durchschnittliche<br />

Einkaufsbetrag im deutschen Einzelhandel<br />

gestiegen. Der Durchschnittsbon<br />

lag 2021 bei 25,90 Euro<br />

(Vorjahr: 23,84 Euro) und hat sich<br />

damit innerhalb von zwei Jahren<br />

um 16 Prozent erhöht, während<br />

der gesamte stationäre Umsatz<br />

2021 von 435 Milliarden Euro auf<br />

430 Milliarden Euro geschrumpft<br />

ist. Aufgrund der Kontaktbeschränkungen<br />

ging der Trend dahin, den<br />

Handel deutlich seltener aufzusuchen,<br />

dann aber erheblich mehr<br />

einzukaufen und gleichzeitig einen<br />

wesentlichen Anteil der Einkäufe<br />

außerhalb des täglichen Bedarfs<br />

online zu tätigen. Dies hat die Zahl<br />

der Einkäufe binnen zwei Jahren<br />

von 20 Milliarden auf 16,6 Milliarden<br />

schrumpfen lassen. Gleichzeitig<br />

ist nach ersten Berechnungen<br />

des EHI der Online-Umsatz (brutto)<br />

in diesen zwei Jahren von rund 60<br />

Milliarden Euro auf mindestens 100<br />

Milliarden Euro gestiegen.<br />

Die Studie „Zahlungssysteme im<br />

Einzelhandel <strong>2022</strong>“ erscheint Ende<br />

Juni <strong>2022</strong>.<br />

www.ehi.org<br />

Die Karte wird als Zahlungsmittel auch in Deutschland immer beliebter.<br />

56 <strong>05</strong>/<strong>2022</strong> www.outdoormarkt.com

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!