09.06.2022 Aufrufe

Helping Hands 2022

„Helping Hands“ ist ein Lernbehelf für den Erste-Hilfe-Unterricht an Schulen ab der 5. Schulstufe. Zum Erste-Hilfe-Kurs erhält jede Schülerin und jeder Schüler dieses Buch als Kursunterlage und zum Weiterlesen. Die vorliegende 16. Auflage ist nach den Richtlinien des ERC (European Resuscitation Council) überarbeitet und entspricht der Lehrmeinung des Österreichischen Roten Kreuzes 2021.

„Helping Hands“ ist ein Lernbehelf für den Erste-Hilfe-Unterricht an Schulen
ab der 5. Schulstufe. Zum Erste-Hilfe-Kurs erhält jede Schülerin und jeder
Schüler dieses Buch als Kursunterlage und zum Weiterlesen. Die vorliegende
16. Auflage ist nach den Richtlinien des ERC (European Resuscitation
Council) überarbeitet und entspricht der Lehrmeinung des Österreichischen Roten
Kreuzes 2021.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

GRUNDLAGEN DER ERSTEN HILFE<br />

Zwischen Leben<br />

und Tod<br />

Das Jahr der <strong>Helping</strong> <strong>Hands</strong>.<br />

E<br />

din liegt zufrieden im Gras und blinzelt in die Sonne. Es ist ein ruhiger, heißer Tag im Strandbad. Die<br />

Sommerferien sind erst ein paar Tage alt. Hinter ihm liegt ein Schuljahr, das wie im Flug vergangen<br />

ist. Seltsam, denkt er, denn in diesem Jahr ist viel passiert. Vielleicht sogar mehr als in den sechzehn<br />

Jahren davor ...<br />

Angefangen hat es mit dem Erste-Hilfe-Kurs, in den er sich letztes Jahr eingeschrieben hat. Dort hat er gelernt,<br />

wie viel man zwischen Leben und Tod tun kann. Danach hat er die Welt mit anderen Augen gesehen.<br />

Wenn jemand verletzt war, hat er nicht weggeschaut und gewartet, bis jemand hilft oder Hilfe holt. Er hat<br />

selbst für Hilfe gesorgt. Schließlich weiß er ja, was zu tun ist. Bis er dann selbst Opfer geworden ist – aus eigener<br />

Schuld, aber wer fragt in der Ersten Hilfe nach Schuld?<br />

Neben Edin raschelt etwas. „Schau mal, wir sind in der Zeitung!“ Emma setzt sich auf und hält ihm eine Seite<br />

aus dem Lokalteil vor die Nase. Auf einem großen Foto sind Edin,<br />

Emma und eine Sanitäterin zu sehen. Doch Edin sieht zuerst in die<br />

braunen Augen, die über der Zeitung hervorschauen. Diese Augen<br />

und das Mädchen, dem sie gehören, sind das Beste, das ihm in<br />

diesem Schuljahr passiert ist.<br />

Jugendliche als Lebensretter, liest Emma vor. Ihre Freunde nennen<br />

sie „<strong>Helping</strong> <strong>Hands</strong>“. Denn immer wieder haben diese beiden Teenager<br />

Erste Hilfe geleistet. Zuletzt gestern in einem Schwimmbad.<br />

Edin F. zog die bewusstlose Claudia M. (6) aus dem Wasser und<br />

leistete zusammen mit Emma T. Erste Hilfe. Die eintreffende<br />

Rettung konnte das Kind ins Leben zurückholen. 1)<br />

„Stimmt ja auch, oder?“, meint Edin zufrieden. „Obwohl ich nicht<br />

kapiere, warum gerade ich das Mädchen gesehen habe. Da waren<br />

so viele andere Leute dabei! Darf ich mal?“<br />

Er greift nach der Zeitung, doch jemand ist schneller.<br />

Es ist Sofie, Emmas Schwester. Sie schlägt die Seite auf und liest<br />

mit Luka weiter.<br />

Das Rote Kreuz schätzt, dass nur jeder Dritte Erste Hilfe leisten<br />

„Erste Hilfe ist ganz<br />

würde, wenn er zu einem Notfall kommt, während die Mehrheit<br />

einfach. Wenn man weiß, nichts tun oder sogar weitergehen würde. Bei Menschen, die<br />

einen Erste-Hilfe-Kurs besucht haben, erhöhe sich diese Bereitschaft.<br />

Sabine Z., Notfallsanitäterin und Ausbilderin beim Roten<br />

was man tun kann“<br />

Kreuz, konnte das Mädchen wiederbeleben: „Immer wieder kommen<br />

wir bei Einsätzen zu spät. Zwar gibt es meist Zeugen, aber sie<br />

tun nichts. Dabei kann es so einfach sein, ein Leben zu retten.“<br />

„Das haben wir ja einige Male selbst erlebt“, meint Emma.<br />

Luka zeigt auf das Foto in der Zeitung: „Das ist Sabine vom Jugendrotkreuz!“<br />

„Stimmt“, meint Sofie, „sie war am Stationentag in der Schule und hat uns den Aufprallsimulator erklärt.“<br />

„Und seither seid ihr die <strong>Helping</strong> <strong>Hands</strong> Kids“, grinst Edin. „Ich meine es nicht spöttisch, Sofie. Luka und du, ihr<br />

habt auch mir schon geholfen. Da sieht man, dass man Erste Hilfe schon sehr früh lernen kann.“<br />

„Warum nicht?“, meint Luka. „Erste Hilfe ist ganz einfach. Wenn man weiß, was man tun kann.“<br />

6<br />

1)<br />

Siehe Geschichte: „Wo ist Jana?“, S. 101

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!