29.06.2022 Aufrufe

HIMMagazine No.7

Unser Pride und unsere Lust auf Feiern, Lebensfreude und Stolz sind wieder da! Dabei feiern wir im Jahr 2022 auch ein ganz besonderes Jubiläum: 50 Jahre Homosexuellen-Bewegung in Deutschland. Kaum zu glauben aber wahr: Vor 50 Jahren haben sich die ersten homosexuellen Menschen in Deutschland auf die Straße getraut, um für Rechte und Akzeptanz von LGBTQ-Personen zu protestieren. Als junger Mensch in Zeiten von täglichen Coming-Outs via TikTok und Instagram, mag man sich kaum vorstellen, wie mutig dieser Schritt im Jahr 1972 gewesen sein muss.

Unser Pride und unsere Lust auf Feiern, Lebensfreude und Stolz sind wieder da! Dabei feiern wir im Jahr 2022 auch ein ganz besonderes Jubiläum:
50 Jahre Homosexuellen-Bewegung in Deutschland. Kaum zu glauben aber wahr: Vor 50 Jahren haben sich die ersten homosexuellen Menschen in Deutschland auf die Straße getraut, um für Rechte und Akzeptanz von LGBTQ-Personen zu protestieren. Als junger Mensch in Zeiten von täglichen Coming-Outs via TikTok und Instagram, mag man sich kaum vorstellen, wie mutig dieser Schritt im Jahr 1972 gewesen sein muss.

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Community<br />

Ein Schaden jenseits aktueller Diskussionen?<br />

Kritiker wie beispielsweise Alice Schwarzer und das Team der<br />

EMMA befürchten zudem, dass mit dem neuen Selbstbestimmungsgesetz<br />

das Geschlecht per Definition abgeschafft wird<br />

– ein Aspekt, der weitreichende Folgen auf sehr viele Bereiche<br />

aller Menschen hätte und grundsätzlich auch in alle Gesetze<br />

eingreift, in denen juristisch ein Unterschied zwischen Mann<br />

und Frau gemacht wird. Wenn sich infolgedessen allmählich<br />

die juristischen und gesellschaftlichen Auswirkungen zeigen,<br />

wem wird die Mehrheit der Gesellschaft dann wahrscheinlich<br />

die Schuld geben? Wird dann die ganze LGBTQ-Gemeinschaft<br />

einmal mehr am Pranger stehen - und damit mehrheitlich alle<br />

Schwulen und Lesben? Das befürchtet zum Beispiel die LGB Alliance,<br />

ein Verein, der sich nach britischem Vorbild in Deutschland<br />

explizit für Schwule, Lesben und Bisexuelle einsetzt, ohne<br />

dabei die Menschenrechte anderer Personen in Frage stellen zu<br />

wollen – einer der zahlreichen Vereine, mit denen man nach<br />

dem Wunsch einiger queerer Aktivisten gar nicht erst sprechen<br />

dürfte. „Wir gehen vom schlimmsten Szenario aus. Es existiert<br />

die mehr als reale Gefahr, dass wir alle Rechte, die wir bis jetzt<br />

erkämpft haben, wieder verlieren können. Die USA sind das<br />

derzeit beste Beispiel dafür, wo tatsächlich die gleichgeschlechtliche<br />

Ehe noch in diesem Jahr wieder fallen könnte. Wenn<br />

diese queere Entwicklung so weitergeht, werden wir wieder<br />

vermehrt Diskriminierung und Hass ausgesetzt sein und eine<br />

massive Gegenbewegung erleben. Auch mit Blick nach Großbritannien<br />

kann man gut sehen, wohin sich Deutschland gerade<br />

entwickelt und ich gehe definitiv davon aus, dass wir einen stark<br />

konservativen Backlash erleiden werden, eine Gegenbewegung,<br />

die allen in der Community massiven Schaden zufügen wird“, so<br />

Martina Haardt aus dem Vorstand der LGB Alliance gegenüber<br />

dem HIM Magazine.<br />

Wie weit steigt die Zahl derer an, die uns ablehnen<br />

werden?<br />

In den letzten Jahren hat bereits rund die Hälfte der Deutschen<br />

in Umfragen der Antidiskriminierungsstelle des Bundes<br />

ausgesagt, dass „man ja nichts Schlechtes mehr über Homosexuelle<br />

sagen dürfe“ – jeder Fünfte war zudem der Meinung,<br />

Homosexuelle hätten zu viele Forderungen. Bisher konnten wir<br />

dabei aber immer schlüssig erklären, warum beispielsweise die<br />

gleichgeschlechtliche Ehe niemandem etwas wegnimmt und<br />

dabei gleichzeitig rechtliche Gleichberechtigung schafft. Wie<br />

wollen wir nun erklären, dass Lesben in ihre Schutzräume auch<br />

Menschen mit Penis reinlassen sollen und Schwule in ihre Sex-<br />

Clubs auch Männer mit einer Vagina? Wie erklären wir, dass es<br />

nun zahlreiche Geschlechter geben solle, auch wenn die Medizin<br />

und die Wissenschaft zumindest in nicht unwesentlichen Teilen<br />

anderer Meinung sind? Wie wollen wir klarstellen, dass unsere<br />

Community für Toleranz steht, wenn wir gleichzeitig alle canceln<br />

und mit Shitstorms und den Forderungen nach Berufsverbot<br />

oblegen, die nicht sofort und ausschließlich unserer Meinung<br />

sind? Zuletzt geschehen exemplarisch beim britischen Komiker<br />

Ricky Gervais, der in seinem jüngsten Netflix-Special “SuperNature“<br />

(dem erfolgreichsten in der Geschichte des Streaming-Anbieters!)<br />

die Aussagen von trans-Aktivisten zitierte und zudem<br />

feststellte: „Das Schlimmste, was man heute sagen kann, ist:<br />

Frauen haben keinen Penis.“ Früher hieß es klischeehaft, Lesben<br />

hätten einfach bisher nicht den richtigen Penis gefunden, heute

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