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OSE MONT - Schwalmtals Gemeindejournal Juli 2022

Natürlich kann man ose Mont auch online lesen! Weitere Infos, Videos und Fotos gibt es auf unserer Homepage www.osemont.de.

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HEIMATVEREIN ERHÄLT FAHNE IN OBHUT<br />

(bigi) Bei der diesjährigen Klänger-Heimatserenade<br />

im Hof der Heimatstube<br />

auf der Niederstraße 52 wurde dem<br />

Heimatverein Waldniel die alte Fahne<br />

der Sängervereinigung 1874 Waldniel<br />

überreicht. Aus der Chronik der Sängervereinigung<br />

trug Klaus Müller, Vorsitzender<br />

des Schwalmtaler Heimatvereins,<br />

die Geschichte der Sängervereinigung<br />

zusammen.<br />

1874 war auch in Waldniel die Begeisterung<br />

für den unbegleiteten Liedvortrag<br />

angekommen und ganz im Trend<br />

der Zeit gründete sich die Gesellschaft<br />

Wohlgemuth, die sich zum Satzungsziel<br />

die „Unterhaltung und Belehrung durch<br />

Theaterspiel, Gesang sowie die Pflege<br />

der Geselligkeit“ setzte. 1890 gründete<br />

sich der zweite Waldnieler Männergesangverein<br />

mit dem Namen MGV<br />

Liederbund. Während der erste Verein<br />

sich über regen Zuspruch bei den Musikproben<br />

freute, muss es aber bei letzterem<br />

nicht so geregelt zugegangen sein.<br />

„Probestunden mussten oft mangels der<br />

Mitgliederteilnahme ausfallen. Aus Geldmangel<br />

musste sogar die vereinseigene<br />

Geige verkauft werden. Das war schlecht<br />

denn es handelte sich um das Dirigenteninstrument“,<br />

berichtet Klaus Müller.<br />

1899 feierte der Verein Wohlgemuth sein<br />

25-jähriges Bestehen mit einer Fahnenweihe.<br />

Diese erste Fahne sollte bis 1954<br />

der Stolz der Waldnieler Sänger sein. Der<br />

erste Weltkrieg unterbrach die Aktivitäten<br />

der Sänger.<br />

1920 regte der damalige Bürgermeister<br />

Heitzmann an, die beiden Gesangvereine<br />

zusammen zu legen. „Doch der berühmte<br />

Neller dekke Kopp ließ das nicht zu.<br />

Auch die Interessen der Vereinswirte<br />

haben damals eine nicht unbedeutende<br />

Rolle gespielt“, so Müller. 1924 wurde<br />

Wohlgemuth 50 Jahre alt. Leider war<br />

dieses herausragende Ereignis durch die<br />

gerade beendete Inflation auch ein finanzielles<br />

Desaster. Honorige Waldnieler<br />

Bürger halfen danach bei der Schuldentilgung.<br />

Unter dem Namen Männergesangverein<br />

Eintracht gründete sich 1926<br />

ein dritter Waldnieler Männerchor. Im<br />

Jahre 1931 schlossen sich die Waldnieler<br />

Gesangvereine Wohlgemuth, Liederbund<br />

und Eintracht doch zusammen als<br />

Sängervereinigung 1874 Waldniel. Das<br />

Gründungsjahr hatte man von Wohlgemuth<br />

übernommen.<br />

Der Verein hatte damals 62 Sänger. Die<br />

Qualität des Chores war so gut, dass man<br />

bei Sängerwettstreiten beachtliche Erfolge<br />

erzielte, berichtet Müller aus der<br />

Chronik. Der Zweite Weltkrieg setzte<br />

dem Aufstieg des Vereins ein Ende. Nach<br />

dem Krieg im Jahre 1945 begannen 22<br />

Sangesbrüder wieder mit den Proben.<br />

Schon 1946 gab der Verein mit mittlerweile<br />

36 Sängern wieder ein Konzert.<br />

Im August 1954 wurde das 80-jährige<br />

Vereinsjubiläum gefeiert. In der Tonhalle<br />

Stammen gestaltete die Sängervereinigung<br />

mit dem Rheydter Chor Sanssouci<br />

zusammen ein Konzert, das zu einem in<br />

Waldniel noch nie erlebten Kunsterlebnis<br />

wurde. Aber im Mittelpunkt stand<br />

die Fahnenweihe der neuen Fahne, die<br />

die alte Fahne von 1899 ersetzen sollte.<br />

Trotz des Erfolges ließen die Aktivitäten<br />

immer mehr nach. Dazu kam noch, dass<br />

in Waldniel kein Saal mehr zur Verfügung<br />

stand. Man sang Abendständchen bei<br />

Goldhochzeiten oder gab bei Gefallenenehrungen<br />

und Veranstaltungen der<br />

Gemeinde und Ortsvereinen den gesanglichen<br />

Rahmen.<br />

Ab<br />

1969 begann man am Karnevalssamstag<br />

wieder die beliebten Sängerbälle zu veranstalten,<br />

die wichtig als Einnahmequelle<br />

waren. Die Jubiläumskonzerte zum<br />

110-jährigen Bestehen im Jahre 1984 und<br />

zum 125-Jährigen wurden Höhepunkte<br />

in der Geschichte, auch wenn sich mittlerweile<br />

die noch bestehenden Chöre<br />

immer mehr gegenseitig unterstützen<br />

mussten. Man konnte so gerade noch alle<br />

Stimmlagen besetzen. Das letzte große<br />

Konzert gab die Sängervereinigung<br />

Waldniel im Jahre 2014 zum 140-jährigen<br />

Jubiläum. Von damals 64 sangesfreudigen<br />

Waldnieler Männern waren noch 16<br />

Sänger geblieben. 2016 starb der letzte<br />

bezahlbare Dirigent Willi Gehlen.<br />

Durch die inzwischen gut gepflegte<br />

Freundschaft mit der Chorgemeinschaft<br />

SMS Westend übernahm der in diesem<br />

Chor singende „Neller Jong“ Remy Heepen<br />

ehrenamtlich das Dirigat für die Sängervereinigung.<br />

Da beide Chöre unter<br />

dem Sängerschwund litten, schloss man<br />

sich unter dem Namen „Sangesfreunde<br />

Waldniel–MG“ mit 15 kräftigen Männerstimmen<br />

zusammen. „Sie lieben das deutsche<br />

Liedgut, singen gern und niemand<br />

traut sich oder möchte so einen ruhmvollen<br />

Verein wie die Waldnieler Sängervereinigung<br />

1874 auflösen“, erklärt Klaus<br />

Müller. Deshalb seien die Vereinstätigkeiten<br />

nun ruhend gestellt worden und<br />

die Fahne der Sängervereinigung 1874<br />

Waldniel wurde bei der Heimatserenade<br />

in die Obhut des Heimatvereins Waldniel<br />

gegeben, in dessen Archiv sich auch die<br />

Chronik der Sängervereinigung Waldniel<br />

befindet.<br />

Foto: Heimatverein Waldniel<br />

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22 Ose Mont

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