JOB54 Sommer 2022
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Regeln bezüglich Kernarbeitszeit
oder ähnliches
setzen. Eine bessere Vereinbarkeit
mit dem Privatleben
macht Mitarbeiter glücklich.
Das resultiert in weniger
Stress, höherer Motivation
und weniger Fehlzeiten.
Dadurch kann wiederum die
Produktivität steigen – ein
klarer Vorteil für Arbeitgeber.
Vor allem Unternehmen,
deren Auftragslage saisonal
schwankt, können mit flexiblen
Modellen die personellen
Kapazitäten besser
ausnutzen. Das bedeutet
beispielsweise, dass die
Produktions-, Service- und
Öffnungszeiten in Hochzeiten
ausgeweitet werden und in
Ruhezeiten Mitarbeiter mehr
Freizeit genießen können.
Bessere Vereinbarkeit mit
dem Privatleben, mehr
Flexibilität, weniger Stress,
mehr Motivation, höhere
Leistungsfähigkeit – die
Liste der Vorteile flexibler
Arbeitszeitmodelle lässt sich
noch um einen entscheidenden
Punkt verlängern. So
gehört eine selbstständige
und flexible Zeitplanung zu
den wichtigsten Kriterien
bei der Arbeitsplatzsuche.
Unternehmen, die entsprechende
Leistungen anbieten,
werden damit für Fachkräfte
attraktiver. Gerade in Zeiten
eines Arbeitnehmermarkts
ein kostbares Gut, denn
oftmals reicht ein hohes
Gehalt und andere finanziellen
Anreize nicht mehr aus,
das gewünschte Personal
anzulocken.
Etablierte Flexibilität
Neben dem klassischen
Arbeitszeitmodell haben
sich mittlerweile diverse flexiblere
Lösungen etabliert.
Dazu zählt die Gleitzeit.
Hier können Arbeitnehmer
selbst über ihre Arbeitszeit
entscheiden, sofern sie auf
die festgelegte Wochenstundenzahl
kommen. Meist
ist die Gleitzeit zusätzlich
durch sogenannte Rahmen-
und Kernarbeitszeiten
eingegrenzt. Mit der
Rahmenarbeitszeit geben
Unternehmen dann die
Zeit an, in der Beschäftigte
ihre Arbeit leisten sollen,
beispielsweise von frühstens
sechs Uhr morgens bis
spätestens acht Uhr abends.
Eine Kernarbeitszeit gibt es
hingegen häufig in Unternehmen,
wo bestimmte
Bereiche zu klar definierten
Zeiten besetzt sein müssen.
Die Kernarbeitszeit (z.B. von
zwölf bis 15 Uhr) gibt dann
an, dass alle Beschäftigten
zu dieser Zeit arbeiten
müssen. Für Arbeitnehmer
bietet die Gleitzeit dennoch
viele Vorteile, denn so lässt
sich je nach Wunsch und
persönlicher Vorliebe früher
oder später beginnen bzw.
aufhören. Zu den flexiblen
Arbeitszeitmodellen gehört
auch die Teilzeit. Da Mitarbeiter
hier keine 40 Stunden
die Woche leisten, können
sie ihre Arbeitszeit meist
deutlich freier einteilen. Das
setzt allerdings eine präzise
Planung und Zustimmung
des Unternehmens voraus.
Wer beispielsweise 25
Stunden die Woche arbeitet,
könnte diese in fünf Tage mit
jeweils fünf Stunden oder in
drei volle Arbeitstage einteilen,
um den Rest der Woche
frei zu haben. Weniger bekannt
und deutlich seltener
ist die Vertrauensarbeitszeit.
Wie der Name schon
sagt, vertraut das Unternehmen
bei diesem Modell
seinen Mitarbeiter, dass sie
die festgelegten Stunden
leisten. Kontrolliert oder
eine Arbeitszeit vorgegeben
wird meist nicht. Aus diesem
Grund funktioniert die
Vertrauensarbeitszeit nur,
wenn alle Beteiligten an einem
Strang ziehen und das
Unternehmen klare Ziele
vorgibt, die bis zu einem bestimmten
Zeitpunkt erreicht
werden sollen. Was utopisch
klingt, hat auch Nachteile:
Da meist keine Arbeitszeit
protokolliert wird, werden
Überstunden auch nicht
notiert oder vergütet. Zudem
ist die Zielsetzung ein
schwieriger Spagat. Diese
muss realistisch sein, da es
ansonsten zu Überbelastung
der Mitarbeiter kommt. Die
Vertrauensarbeitszeit eignet
sich damit nur in bestimmten
Branchen und von der
Mitarbeiterzahl überschaubaren
Unternehmen.
Ein Modell, dass sich immer
größerer Beliebtheit erfreut
ist die Funktionszeit. Bei
der Funktionszeit handelt
es sich um eine spezielle
Variante der Gleitzeit. Hierbei
gibt es keine konkrete
Arbeitszeitmodelle
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