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2022/12 | Unternehmen | Juli 2022 |

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NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]<br />

Bis zu 600 Stellen fallen weg<br />

Daimler Truck Am Evobus-Standort Neu-Ulm soll in den kommenden Jahren kräftig<br />

gespart werden. Dieser Schritt sei notwendig, um wettbewerbsfähig zu bleiben.<br />

Evobus Daimler Truck plant an<br />

den Evobus-Standorten in Neu-<br />

Ulm und Mannheim ein Sparprogramm,<br />

das es in sich hat. Bis<br />

zum Jahr 2030 sollen die Kosten<br />

um insgesamt 100 Millionen<br />

Euro verringert werden. Zur<br />

Aufteilung der Sparmaßnahmen<br />

zwischen den Standorten Neu-<br />

Ulm und Mannheim ist bislang<br />

nicht viel bekannt. Ein deutlicher<br />

Stellenabbau über die kommenden<br />

acht Jahre zeichnet sich<br />

laut Betriebsrat und IG Metall<br />

zufolge jedoch bereits ab: Allein<br />

am Standort Neu-Ulm sollen bis<br />

zu 600 Stellen gestrichen werden.<br />

Momentan arbeiten 3600<br />

Beschäftigte im Werk, das überwiegend<br />

Reisebusse produziert.<br />

Ziel sei es, die Wettbewerbsfähigkeit<br />

des <strong>Unternehmen</strong>s<br />

langfristig zu stärken, erklärte<br />

Bus-Chef Till Oberwörder die<br />

Pläne. Die Kunden hätten infolge<br />

der Corona-Pandemie eine<br />

größere Preissensibilität entwickelt.<br />

Damit und auch infolge<br />

des andauernden Transformationsprozesses<br />

habe sich der Kostendruck<br />

verschärft. Dieser Entwicklung<br />

müsse man Rechnung<br />

tragen. Künftig sollten die Baureihen<br />

über das gesamte europäische<br />

Netzwerk hinweg inklusive<br />

des Standorts in der Türkei<br />

verteilt werden. Oberwörder<br />

betonte jedoch, dass beide deutschen<br />

Produktionsstandorte erhalten<br />

bleiben sollen: „Die<br />

Standorte in Deutschland stehen<br />

hier nicht zur Diskussion.“<br />

Gewerkschaftsvertreter Michael<br />

Braun gab sich kämpferisch.<br />

Zwar habe er Verständnis<br />

für den Handlungsdruck, allerdings<br />

müsse jedem klar sein,<br />

dass es um eine Weichenstellung<br />

gehe. „Wir werden die vorgestellte<br />

Strategie analysieren<br />

und auf ihre Belastbarkeit überprüfen.“<br />

Der Anspruch sei es,<br />

Konzepte mit dem <strong>Unternehmen</strong><br />

zu besprechen, die eine Zukunftsfähigkeit<br />

beider Standorte<br />

und deren Arbeitsplätze beinhaltet.<br />

Wenn nötig, werden<br />

die IG Metall „Seite an Seite mit<br />

den Kolleginnen und Kollegen<br />

dafür kämpfen“. [!] jkl<br />

Auch künftig sollen im Evobus-Werk in Neu-Ulm Reisebusse<br />

gefertigt werden. <br />

Foto: Lars Schwerdtfeger<br />

Chinesen halten nun 88,9 Prozent an Allgaier<br />

Autozulieferer Bei der Uhinger<br />

Allgaier-Gruppe hat eine<br />

neue Ära begonnen. Der in die<br />

Krise gerutschte Autozulieferer<br />

ist nicht mehr das Familienunternehmen<br />

des langjährigen Arbeitgeberpräsidenten<br />

Dieter<br />

Hundt, sondern gehört nun der<br />

chinesischen Westron-Gruppe.<br />

Der bereits im vergangenen November<br />

aufgesetzte Kaufvertrag<br />

ist nun zum 1. <strong>Juli</strong> in Kraft getreten.<br />

Westron übernimmt damit<br />

mit zusätzlichem Eigenkapital<br />

88,9 Prozent der Anteile.<br />

Kurz nach der Übernahme<br />

wurde bekannt, dass Achim<br />

Agostini mit sofortiger Wirkung<br />

sein Amt als Geschäftsführer<br />

Allgaier ist kein Familienbetrieb<br />

mehr. Foto: Giacinto Carlucci<br />

niederlegt. Wer seine Nachfolge<br />

antritt, war zunächst unklar.<br />

Derweil geht es bei den Uhingern<br />

nach schwierigen Jahren<br />

wieder aufwärts. Die Restrukturierung<br />

und Neuausrichtung<br />

war durch Pandemie, Lieferengpässe<br />

und andauernden Ukraine-Krieg<br />

erschwert worden. In<br />

der Folge ging der Umsatz zurück,<br />

wie Allgaier mitteilte.<br />

Trotz dieser schwierigen<br />

Bedingungen sei die Restrukturierung<br />

erfolgreich umgesetzt<br />

worden. Den Angaben zufolge<br />

war das operative Ergebnis bereits<br />

in den Jahren 2020 und 2021<br />

positiv und konnte um 50 Millionen<br />

Euro verbessert werden.<br />

Die Verschuldung wurde um 30<br />

Millionen Euro abgebaut. Das<br />

Vertrauen der Kunden habe 2021<br />

zu einem Auftragseingang von<br />

650 Millionen Euro geführt.<br />

Allgaier soll mit beiden Geschäftsbereichen<br />

Automotive<br />

und Prozesstechnologie fortgeführt<br />

und weiterentwickelt werden,<br />

insbesondere sollen auch<br />

alle Verträge mit den Mitarbeitern,<br />

den Finanzierern und den<br />

Kunden aufrechterhalten werden,<br />

lautet das Versprechen des<br />

neuen Mehrheitsgesellschafters<br />

Westron. In beiden Geschäftsfeldern<br />

soll künftig auch der<br />

Markt in China und Asien eine<br />

zentrale Rolle spielen.[!] su

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