2022/12 | Unternehmen | Juli 2022 |
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spezial<br />
SPEZIAL unternehmen [!]<br />
Top-<br />
Arbeitgeber<br />
Mit Strategie<br />
attraktiv sein<br />
Personal Bei der Suche nach Fachkräften<br />
reichen finanzielle Anreize nicht aus, sagt<br />
HNU-Professor Kracklauer. Ein Leitfaden zur<br />
Entwicklung von Arbeitgebermarken.<br />
www.swp-unternehmen.de<br />
Fachkräftemangel – der<br />
Begriff erlebt derzeit<br />
Hochkonjunktur. Nicht<br />
nur Ingenieure fehlen,<br />
die Notrufe ertönen aus den unterschiedlichsten<br />
Bereichen und<br />
Branchen. Im Handwerk fehlen<br />
Fachkräfte genauso wie im Erziehungs-<br />
und Bildungsbereich.<br />
In der Touristik und in der Gastronomie<br />
ist ein Zusammenhang<br />
zwischen den Lücken im Personalbestand<br />
und der Pandemie<br />
besonders offensichtlich, so wie<br />
auch in der Luftfahrt. Dort haben<br />
sich ebenfalls viele Beschäftigte<br />
während der Lockdowns<br />
beruflich umorientiert und sind<br />
nicht an ihre früheren Stellen<br />
zurückgekehrt. Jetzt, da es wieder<br />
aufwärts geht, fehlen sie.<br />
Forscherteam aus Neu-Ulm<br />
Seit zehn Jahren beleuchtet das<br />
Forscherteam um die Professoren<br />
Alexander Kracklauer und<br />
Sascha Fabian die Anziehungskraft<br />
von <strong>Unternehmen</strong> auf Bewerber<br />
aus Marketing- und regionaler<br />
Perspektive. Die beiden<br />
Leiter des Kompetenzzentrums<br />
Wachstums- und Vertriebsstrategien<br />
(KWV) an der Hochschule<br />
Neu-Ulm sind federführend<br />
bei der Ermittlung und Vergabe<br />
des Employer Branding Award.<br />
Einbezogen in das Ranking sind<br />
die 40 umsatzstärksten Arbeitgeber<br />
der Region.<br />
Bewertet wird dabei im Grunde<br />
das Image, das <strong>Unternehmen</strong><br />
als Arbeitgeber ausstrahlen. Die<br />
Annahme lautet: <strong>Unternehmen</strong>,<br />
die kaum auf dem Radar etwa<br />
bei Studierenden sind, bekommen<br />
über kurz oder lang Probleme<br />
bei der Besetzung von Stellen<br />
mit Fach- und Führungskräften.<br />
Oder sie haben bereits<br />
Schwierigkeiten, offene Stellen<br />
zu besetzen – vor allem gegenüber<br />
Betrieben, die sich besser<br />
positioniert haben.<br />
Eine Arbeitgeber-Marke aufzubauen<br />
und zu pflegen, bedeutet<br />
weitaus mehr, als sich in<br />
Hochglanz zu präsentieren,<br />
warnt der Marketing-Fachmann<br />
Kracklauer vor unüberlegten<br />
Schnellschüssen bei Kampagnen.<br />
„Employer Branding“ erfordere<br />
eine Strategie und Klarheit<br />
im <strong>Unternehmen</strong> selbst:<br />
Wie werden wir von außen gesehen?<br />
Wie attraktiv ist unsere<br />
<strong>Unternehmen</strong>skultur? Wohin<br />
wollen wir uns entwickeln? Welche<br />
Maßnahmen sind nötig?<br />
Schließlich: Wo finden wir die<br />
Employer<br />
Branding<br />
erfordert<br />
Klarheit im<br />
<strong>Unternehmen</strong>.<br />
Alexander Kracklauer<br />
Professor an der HNU<br />
zu uns passenden Leute? Und<br />
wie sprechen wir diese denn an?<br />
„Nur zu sagen, wir sind toll, das<br />
reicht gewiss nicht“, verweist<br />
Kracklauer auf das ABC des<br />
Marketings.<br />
Der „War for Talent“ sei<br />
längst in vollem Gange. Dass<br />
sich dabei die Lage weiter zuspitzen<br />
könnte, dieser Schluss<br />
lässt sich aus einer aktuellen<br />
Gallup-Studie ziehen. Ihr zufolge<br />
fühlten sich in Deutschland<br />
Mitarbeiter so wenig an ihre Arbeitgeber<br />
gebunden wie nie zu-