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Silica-Matrix - Bordeaux

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olle knolle<br />

Tolle Knolle<br />

„Dieselbigen, wenn sie gekocht werden, seindt gar anmuthig zu eßen“<br />

So schwärmte schon der Landgraf Wilhelm IV. von Hessen-Kassel 1591 von den exotischen Knollen.<br />

Und da auch ich einmal in Kassel das erste Licht erblickte, fand ich das erwähnenswert.<br />

Das Ursprungsgebiet der Kartoffel soll<br />

Chile und das peruanische Hochland sein.<br />

Die ältesten Funde kultivierter Kartoffeln<br />

wurden im Chilca-Tal südlich von Lima,<br />

Peru gemacht. Das soll um 7000 vor Christus<br />

gewesen sein. Nach Europa gelangte<br />

die Kartoffel erst nach der Eroberung des<br />

Inkareiches durch Pizarro (1532). Selbst<br />

in einer Höhe von rund fünftausend Metern<br />

konnte die Kartoffel noch gedeihen.<br />

Schon in präkolumbianischer Zeit wurden<br />

dann aus bitteren, sich selbst vermehrenden<br />

Wildpflanzen zahlreiche Kultursorten<br />

gezüchtet. Noch heute wird in Peru<br />

die Kartoffel als „Planta nacional“<br />

geehrt. Für die alten Indios war sie eine<br />

Gabe der Götter.<br />

Die extremen klimatischen Bedingungen<br />

des Anden-Hochlandes haben<br />

wohl auch zu einer ersten Methode der<br />

Gefriertrocknung geführt. Nach der Ernte<br />

werden die Knollen auf einer Stroh- oder<br />

Grasunterlage mit Wasser abgespritzt und<br />

gelegentlich gewendet. Der Wechsel von<br />

Nachtfrost und Sonnenbestrahlung am<br />

Tag erzeugt ein wiederholtes Einfrieren.<br />

Die Zerstörung der Zellstruktur lässt das<br />

im Fruchtfleisch gespeicherte Wasser austreten.<br />

Die so gewonnenen Dörrkartoffeln<br />

werden Chuños genannt und sie behalten<br />

ihre wesentlichen Nährstoffe. Den Chuño<br />

gibt es als helle Chuño blanco und als<br />

schwarzbraune Variante, den Chuño negro.<br />

Sie erinnert an die feinen Trüffel, die<br />

bald wieder aus Alba locken. In früherer<br />

Zeit soll die weiße Sorte für die feinen<br />

Leute, die dunkle für das einfache Volk<br />

bestimmt gewesen sein. Während es in<br />

Südamerika mehr als 200 botanische Arten<br />

gibt, von denen 7 kultiviert werden,<br />

wird in Europa nur die Art Solanum tuberosum<br />

angebaut. Bereits Ende des 16.<br />

Jahrhunderts war die Kartoffel in verschiedenen<br />

deutschen Ländern bekannt.<br />

Foto: photocase.de | joemac<br />

26<br />

Wer hat die Kartoffel auf unseren Kontinent<br />

gebracht? Man weiß es nicht. Jedenfalls<br />

sind berühmte Männer im Wettbewerb:<br />

der Sklavenhändler John<br />

Hawkins, der Pirat Walter Raleigh und der<br />

englische Seeheld Sir Francis Drake. Die<br />

Engländer würden wohl jeden der ihren<br />

nehmen – aber es sollen wohl dann doch<br />

die Spanier gewesen sein. Von Sevilla trat<br />

die Kartoffel ihre Eroberungsreise in nördlichere<br />

Regionen an. Zunächst nicht als<br />

Nahrungs-, sondern als Heil- oder Zierpflanze.<br />

Die Schönheit ihrer Blüte soll<br />

den Botaniker Carolus Clusius motiviert<br />

haben, die Knolle bereits 1588 in den botanischen<br />

Gärten von Frankfurt am Main<br />

und Wien anzupflanzen.<br />

Ohne die Preußen wäre es aber vielleicht<br />

gar nichts geworden mit der Grumbeere,<br />

wie die Pfälzer sagen, deren Kartoffeln<br />

wir gerne kaufen. König Friedrich<br />

II. von Preußen, der Alte Fritz, musste seine<br />

Untertanen nicht nur ans Gewehr, sondern<br />

zur Verbesserung der damals lausigen<br />

Ernährungssituation auch an die<br />

Kartoffel bringen. Er ließ anbauen und<br />

die Bürger durften auch klauen – straffrei.<br />

Im Siebenjährigen Krieg drohten Hungersnöte<br />

und Fritz der alte Fuchs ordnete<br />

den systematischen Kartoffelanbau kurzerhand<br />

an. „Die Wurzeln sollt ihr fressen,<br />

nicht die Früchte.“<br />

73 % der Welternte von Kartoffeln wird von 12 Staaten<br />

erbracht. Laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation<br />

FAO betrug im Jahr 2005 die Weltproduktion<br />

322 Millionen Tonnen Kartoffeln.<br />

Die führenden Anbauländer (in Mio. t)<br />

Land 2005 2003 2002<br />

China 73 68 70<br />

Russland 36 37 33<br />

Indien 25 25 24<br />

Ukraine 19 18 17<br />

USA 19 21 21<br />

Deutschland 11 10 11<br />

Polen<br />

Quelle: wikipedia.de<br />

11 14 16<br />

Die Kartoffelfäule<br />

Die Einführung der Kartoffel in Europa<br />

war zunächst ein Segen. Ihr großflächiger<br />

Anbau führte in der Folge allerdings zu<br />

mehreren Katastrophen. In den vierziger<br />

Jahren des 19. Jahrhunderts wurde Europa<br />

von einer verheerenden Kartoffelfäule,<br />

der Phytophtora-Krankheit, heimgesucht.<br />

Am schlimmsten erwischte es Irland, wo<br />

zwischen 1845 und 1848 nahezu die gesamte<br />

Kartoffelernte vernichtet wurde.<br />

Kraut-, Knollen- und Braunfäule<br />

1916/1917 brachten den Menschen in Europa<br />

massive Hungersnöte. In Deutschland<br />

fielen dem sogenannten „Kohlrübenwinter“<br />

rund eine halbe Million Menschen<br />

zum Opfer. Die alten Inkas waren cleverer<br />

und vermieden durch den gleichzeitigen<br />

Anbau verschiedenster Sorten den<br />

Totalausfall.<br />

Der Kartoffel-Erfolg<br />

Lange Zeit war die braune Knolle die Ernährungsgrundlage<br />

der ärmeren Gesellschaftsschichten.<br />

Im Laufe des 19. Jahrhunderts<br />

begann ihr sozialer Aufstieg.<br />

Kartoffelgerichte fanden Aufnahme in<br />

bürgerliche Kochbücher. Um 1900 soll<br />

der deutsche Durchschnittsbürger 300 Kilogramm<br />

gegessen haben. Im Jahr. Das<br />

hat sich wieder beruhigt - jetzt sind wir<br />

bei 70 Kilo angelangt. Nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg änderte sich vieles. Wir wurden<br />

amerikanisiert und fanden das damals toll<br />

- vielleicht erklärt das auch den Siegeszug<br />

der Chips und vieler anderer „Veredelungen"<br />

der Kartoffel, die uns vorm Fernseher<br />

begleiten. Einzig die „Pommes“<br />

werden unsere amerikanischen Freunde<br />

nicht für sich beanspruchen. Die haben<br />

wir von den Franzosen – wobei die Belgier<br />

mit „Fritten“ noch besser sein wollen.<br />

Dick machen sie alle.<br />

Auf dem peruanischen<br />

Kartoffelmarkt werden auch<br />

andere Früchte des Landes<br />

angeboten, wie unser Fotograf<br />

festhalten konnte.<br />

■ 04/08

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