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Silica-Matrix - Bordeaux

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kommentar Symposium<br />

Doping-<br />

Marketing<br />

Der Traum eines jeden Marketing-Managers<br />

Stellen Sie sich vor, Sie sind dafür verantwortlich<br />

Ihr kleines Biotech-Unternehmen<br />

weltweit bekannt zu machen. Dafür brauchen<br />

Sie nicht nur gute Produkte und ein<br />

motiviertes Team, sondern auch eine<br />

Stange Geld, um entsprechende Werbekampagnen<br />

zu finanzieren. Auf die Branchen-Riesen<br />

sind Sie sicher neidisch. Die<br />

laden ihre Kunden zu eigenen Kongressen<br />

ein und schicken das Sales-Team zum<br />

Wellness-Feeling nach Brasilien.<br />

Für das Bekanntmachen der Marke bedient<br />

man sich auch gerne eines erfolgreichen<br />

Sportlers oder einer hübschen<br />

Sportlerin bzw. gleich einer ganzen Mannschaft,<br />

die dann unter einem guten Stern<br />

trainiert und siegt. Die rennen ohne müde<br />

zu werden über den grünen Rasen, strampeln<br />

auf Hitec-Bikes durch das Land der<br />

Gallier und der Rotweine, auf Hemd und<br />

Hose die Brands, die davon profitieren.<br />

Ultraleichte Jungs springen im Winter todesmutig<br />

von der Schanze und das gleich<br />

viermal innerhalb weniger Tage. Auch<br />

die, zugepflastert mit Logos und Schriftzügen<br />

als Werbeträger der Lüfte. Immer verfolgt<br />

von Kameras und den Millionen am<br />

Bildschirm zuhause, die nichts mehr<br />

knabbern können, ohne die Brands dieser<br />

Welt gleich mit zu konsumieren.<br />

Manche Unternehmen arbeiten geschickt<br />

mit Product Placement. Ihr Produkt<br />

wird von Filmemachern ausgewählt,<br />

in die Handlung integriert und nach Sekunden<br />

teuer abgerechnet. So kommen<br />

deutsche Pipetten schwerelos ins All und<br />

helfen den Damen von CSI in New York<br />

ganz locker die TV-Mörder zu fangen.<br />

Das Essgeschirr für die Mt.-Everest-Bestei-<br />

gung ist natürlich kein Zufall, die Rucksäcke,<br />

das Zelt, die Uhren – alles gehorcht<br />

den Gesetzen des Marketing.<br />

Aber da gibt es zum Glück diese sportbegeisterten<br />

jungen Menschen, die Idole<br />

Ihrer Kinder, die bezahlen sogar für die<br />

Präparate – das ist kein Sponsoring. Gewinnen<br />

dann in Weltrekordzeit olympisches<br />

Gold, Radeln der Konkurrenz bei<br />

der Bergwertung davon oder stemmen<br />

Gewichte, von denen Sie bisher glaubten,<br />

dass für diese eine Überwindung der<br />

Erdanziehung unmöglich sei. So einfach<br />

könnte das sein für die Präparate-Hersteller.<br />

Wer hat wie viele Sportler auf das<br />

Treppchen gehievt? Der Pharma- und<br />

Biotech-eigene Medaillenspiegel wird erstellt<br />

und publiziert, natürlich auf Kosten<br />

der großen Verlagshäuser und Fernsehsender,<br />

zumindest den Privaten. Sie müssten<br />

sich um nichts kümmern, all inclusive.<br />

Da hat die kleine EPO Biotech endlich<br />

mal die Chance an den Großen wie Pfizer,<br />

GSK und Roche vorbeizuziehen. Das ist<br />

als ob Bob Jamaika Gold bei den Winterspielen<br />

gewinnt und Deutschland fährt<br />

mal hinterher.<br />

Leider gibt es da aber einen Spielverderber:<br />

die französische Anti Doping<br />

Agentur (AFLD), die finden nämlich was.<br />

Aber auch dafür gäbe es eine Lösung: Einfach<br />

nicht ins Olympia-Land reinlassen,<br />

so wie die Journalisten nach Tibet, und<br />

stattdessen nach Brasilien schicken. Und<br />

vielleicht schafft es ja dann auch Deutschland<br />

bei einem sportlichen Großereignis<br />

mal wieder auf einen der vorderen Plätze<br />

in einem Medaillenspiegel.<br />

> WM<br />

befasst sich mit analytischen Trenntechniken<br />

Chromatographie spürt<br />

Dopingsünder auf<br />

An der Universität Münster werden vom 21. bis 25. September 500 bis 600 Wissenschaftler<br />

zum ISC 2008 (27 th International Symposium on Chromatography) erwartet. Die chromato-<br />

graphischen Trenntechniken haben in den letzten Jahrzehnten in der Chemie und angren-<br />

zenden Wissenschaften insbesondere bei analytischen Aufgabenstellungen eine herausra-<br />

gende Bedeutung erlangt. Ohne chromatographische Methoden würde beispielsweise<br />

Doping bei Sportlern nur schwer nachweisbar sein.<br />

Einer der „Doping-Fahnder“ bei den<br />

Olympischen Spielen in Peking, Professor<br />

Dr. Mario Thevis, Sprecher des Zentrums<br />

für Präventive Dopingforschung an der<br />

Deutschen Sporthochschule Köln, ist der<br />

erste Plenarvortragende des ISC 2008 in<br />

Münster. Unter dem Titel „Catching the<br />

Cheats“ (Die Betrüger schnappen) wird er<br />

auf die aktuelle Bedeutung der Chromatographie,<br />

gekoppelt mit der Massenspektrometrie,<br />

im Kampf gegen Doping<br />

eingehen. Der Einfallsreichtum betrügerischer<br />

Athleten wie auch die stetig wachsende<br />

Zahl an Drogen und Therapeutika,<br />

die die sportliche Leistung steigern, dem<br />

Sportler aber langfristig schaden können,<br />

machen immer umfassendere, empfindlichere<br />

und selektivere Detektionsmethoden<br />

notwendig. Sowohl die Gas- als auch<br />

die Flüssigchromatographie, die beide<br />

nach dem Prinzip unterschiedlicher Verweildauern<br />

von Substanzen beim Durchgang<br />

durch Trennmedien arbeiten, liefern<br />

mit Hilfe eines nachgeschalteten Massenspektrometers<br />

verlässliche, sichere und<br />

schnelle Resultate bei der Identifizierung<br />

von großen und kleinen Molekülen. Welche<br />

Herausforderungen Doping-Kontrollanalysen<br />

meistern müssen, welche unterschiedlichen<br />

Detektionsmethoden es gibt<br />

und wie man auch Manipulationen an<br />

Dopingproben auf die Spur kommt, wird<br />

Thevis – vielleicht mit ein paar „frischen“<br />

Fällen aus Peking – den Symposiumbesuchern<br />

erläutern.<br />

> www.gdch.de<br />

Andere listen die Medaillen<br />

auf, die Redaktion des<br />

Online­Sport­Portals<br />

sportspool.tv führen ein<br />

Ranking der erkannten<br />

Doping­Betrüger.<br />

Für eine positive Doping­<br />

Probe im Olympia­Wettkampf<br />

gibt es Gold, Silber<br />

für einen positiven Check in<br />

Peking und Bronze erhalten<br />

Sportler, die als qualifizierte<br />

Olympia­Teilnehmer bereits<br />

im Vorfeld suspendiert<br />

worden sind.<br />

Quelle: sportspool.tv<br />

DOPINGSPIEGEL PEKING 2008<br />

Prof. Dr. Thevis (33) ist Professor für<br />

Präventive Dopingforschung und Sprecher<br />

des Zentrums für Präventive<br />

Dopingforschung an der Deutschen Sporthochschule<br />

Köln. Seine Forschungsschwerpunkte<br />

liegen im Bereich der Entwicklung<br />

neuer Nachweisverfahren für<br />

die Dopinganalytik (insbesondere neuer<br />

anaboler Wirkstoffe und Peptidhormone)<br />

und Untersuchungen zu Veränderungen<br />

von Proteinprofilen unter verschiedenen<br />

sportlichen Bedingungen. Er ist der erste<br />

Plenarvortragende des ISC 2008.<br />

Platz Land W O V<br />

1. Brasilien 2 0 1<br />

2. Weissrussland 2 0 0<br />

3. Nordkorea 2 0 0<br />

Ukraine 2 0 0<br />

5. USA 1 0 1<br />

6. Irland 1 0 0<br />

Norwegen 1 0 0<br />

Deutschland 1 0 0<br />

Vietnam 1 0 0<br />

10. Griechenland 0 1 7<br />

11. Spanien 0 1 0<br />

12. Russland 0 0 10<br />

13. Bulgarien 0 0 9<br />

14. Rumänien 0 0 3<br />

Italien 0 0 3<br />

16. China 0 0 2<br />

17. Kasachstan 0 0 1<br />

Taiwan 0 0 1<br />

Österreich 0 0 1<br />

Holland 0 0 1<br />

Kolumbien 0 0 1<br />

Jamaika 0 0 1<br />

Dänemark 0 0 1<br />

Legende: W = Wettkampf positiv; O = Olympia positiv;<br />

V = Vorfeld positiv<br />

■ 04/08

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