Vivit_2021_Ausgabe-1
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22 LIEBE
Diese
Frühlingsgefühle
Alles nur eine Frage der Chemie?!
Foto: paulaphoto - stock.adobe.com
Mit den länger werdenden Tagen,
den bereits vor dem Morgengrauen
zwitschernden
Vögeln und den steigenden
Temperaturen hebt sich unweigerlich
auch die Stimmung
– und beschert so manchem mit etwas Glück echte
Frühlingsgefühle.
Tatsächlich ist das Phänomen der Frühlingsgefühle
keine Einbildung. So lässt sich inzwischen
wissenschaftlich erklären, woran es liegt, dass
– übrigens durchaus nicht nur beim Menschen,
sondern auch bei den Tieren – mit Beginn des
Frühlings bei so manchem die Gefühle zu Höhenflügen
ansetzen und Aufbruchsstimmung
einsetzt. Die Zusammenhänge werden schnell
klarer, konzentriert man sich bei der Betrachtung
nicht alleine auf die „Frühlingsgefühle“ im engeren
Sinne des Verliebtseins und Flirtens, sondern
ganz allgemein darauf, wie die Natur auf
das Ende des Winters und den Frühlingsanfang
reagiert.
Im Frühling nimmt nicht nur die Zeitspanne
zu, in der die Sonne scheint – die Tage werden
also länger –, sondern auch die Intensität des
Lichts. Das bedeutet im Umkehrschluss eine geringere
Menge des ausschließlich nachts produzierten
Schlafhormons Melatonin. Stattdessen
beginnt der Körper zunehmend mit der Produktion
von Serotonin, dem Glückshormon, das durch
das Sonnenlicht stimuliert wird. Die Hormone
Adrenalin und Dopamin werden ebenfalls in höheren
Dosen ausgeschüttet.
Hinzu kommt mit zunehmender Lichtintensität
und UVB-Strahlung eine höhere Produktion
an Vitamin D. Dieses sorgt für bessere Stimmung,
ein gut funktionierendes Immunsystem, es unterstützt
die Gedächtnisleistung und sorgt dafür,
dass wir besser mit Stress umgehen können.
Gerade während der Wintermonate entsteht hier
bei vielen Menschen ein Mangel. Umso wichtiger
ist es, sich im Frühjahr viel draußen aufzuhalten,
damit die Vitamin-D-Speicher wieder aufgefüllt
werden können.
Ebenfalls interessant ist ein Blick darauf, inwieweit
sich die „Frühlingsgefühle“ der frei lebenden
Tiere in der Natur während der Frühlingsmonate
– vom Nestbau über das Eierlegen, Nachwuchsgebären
bis hin zum Füttern und Großziehen
– auf die des Menschen übertragbar sind. Denn
den in der Natur lebenden Tieren vermittelt ihre
innere Uhr, wann die Zeit zur Paarung gekommen
ist, damit sie ihren Nachwuchs bestmöglich
auf den Winter vorbereiten können.