Hochgefühle 03 2022

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Seite 44 HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS natur umwelt team Durch den Nachhaltigkeits-Dschungel – Teil 3: Nachhaltigkeit erkennen Wie orientiere ich mich nun als Konsument im Dschungel der Nachhaltigkeit? Welchen Zertifizierungen kann ich mein Vertrauen schenken und welche weiteren Kennzeichen lassen sich finden? Die Reparatur: wahre Nachhaltigkeit Egal ob Flicken, Kleben, Nähen etc.: das Um und Auf in punkto Nachhaltigkeit ist und bleibt die Reparatur! Egal wie „nachhaltig“ etwas produziert wird, es hinterlässt unvermeidbar deutliche Spuren. Vor allem Bergsport-Artikel, die aus vielen verschiedenen Materialien, manche mit oder ohne Membranen und diversen Eigenschaften hergestellt werden, deuten auf große Auswirkungen auf die Umwelt hin. Umso wichtiger wird es hier, eben solche Ware möglichst lange zu benützen, bevor etwas Neues angeschafft wird. Dies spart Ressourcen, Transportwege, Herstellung etc. ein, und der ökologische Fußabdruck verringert sich stark. Es beginnt bereits beim kleinen Übel: kleine Risse oder Löcher in der Hard-Shell- oder Daunen-Jacke, in der Zeltwand oder sonstigem. Hier schafft ein spezielles Tape Abhilfe, welches in jedem guten Bergsport-Geschäft erhältlich ist. Die altbewährten aber abgetragenen Bergschuhe können, sowie auch Kletterschuhe, neu besohlt werden. Hartware wie zum Beispiel alte Seile oder Karabiner können zwar nicht repariert werden, aber zu Schulungszwecken oder ähnlichem an diverse Ausbildungsstellen oder auch Schulen etc. gespendet werden und so weitere Verwendung finden. Firmen, welche mit der Reparatur ihrer Produkte werben sind zum Beispiel: Mountain Equipment (Daunen- Schlafsäcke und -Jacken), Scarpa (Schuhe), Exped (Schlafmatten, Zelte ...), Patagonia (Bekleidung) etc. Hier einige Reparatur-Stellen: Der Bergsport-Händler des Vertrauens Gore-Tex Membranen: www.rgleder.at Bergschuhe/Kletterschuhe: staudinger-schuh.com Reißverschlüsse aller Art: „Zipp-Fritz“ in Graz Weitere auf: www.reparaturfuehrer.at Es muss etwas Neues her Manchmal führt tatsächlich nichts daran vorbei, sich etwas Neues zuzulegen. An diesem Punkt gilt es, auf vertrauenswürdige Zertifizierungen zu achten. In Bezug auf Herstellung hat sich vor allem das Blue Sign- Siegel bewährt, welches sich auf die Reduzierung von Umwelteinflüssen der Textilindustrie spezialisiert. Für soziale Standards in der Produktion sorgt die Fear Wear Foundation. Bei Daunen-Produkten gilt Mountain Equipment mit dem „Down Codex“ für nachhaltige „neue“ Daunen und dem „Down Cycle“ für das Rezyklieren alter Daunen-Produkte, als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit. In Sachen Ausrüstung ist es weitaus schwieriger, während die Sicherheits-Standards einzuhalten sind, einen nachhaltigen Weg einzuschlagen. Die deutsche Marke Edelrid bietet beispielsweise rezyklierte Seile an und setzt sich innerhalb der Firma stark für das Thema ein. Weiters produziert die Firma „AustriAlpin“ all ihre Ausrüstung in Österreich. Grundsätzlich ist auch darauf zu achten, welche Hersteller rezyklierte Materialien verwenden, wobei dies in der Outdoor- Branche allmählich zum Standard wird. Firmen wie Patagonia bieten darüber hinaus auch die Rücknahme alter Produkte an, um diese direkt in den Produktionskreislauf einzuschleusen. Weitere auf: https://www.siegelklarheit.de Ein tieferer Blick Gräbt man noch etwas tiefer, so erreicht man schließlich die Strukturen innerhalb der Firmen selbst: Welche Marken unterstehen welchen Großkonzernen, welche werden börsengehandelt und welche sind noch heute ein Familienunternehmen. Firmen in Familienbesitz, bestenfalls mit einem sozialen Bewusstsein, können wesentlich einfacher eigenständige Entscheidungen treffen und sind weniger gebunden als börsengehandelte Unternehmen. Etwas Besonderes stellen sogenannte „Benefit Corporations“ dar, welche bisher nur in den USA und Italien existieren. Es ist eine Unternehmensform, bei der ein positiver Einfluss der Firma auf Gesellschaft, Umwelt, Mitarbeiter etc. angestrebt wird. Bisher gibt es als ein solches Unternehmen auf dem Markt nur die Firma Patagonia, wobei auch der italienische Schuh-Konzern Scarpa Bestrebungen dorthin aufweist. Weiterführende Literatur bietet hier der Artikel „Verflochtene Industrie“ von Alexandra Schweikart aus dem „bergundsteigen-Magazin des Alpenvereins, Ausgabe Herbst 21. Bericht: Julian Becker
HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS Seite 45 Mag. Peter Rupitsch nimmt Abschied Nationalpark-Pionier scheidet nach 38 Jahren äußerst verdienstvoller Tätigkeit aus. Festsitzung Direktor Mag. Peter Rupitsch lud zum Abschied und alle kamen. Im Haus der Steinböcke in Heiligenblut trafen sich Exponenten aus allen Ebenen der Landes-, Nationalpark-, Gemeinde-, Partner- und Freundes- Szene, der Saal zum Bersten voll. Kann es eine schönere Referenz für Leistung, Beliebtheit, Wirkungskreis und Vorwärtsenergie geben? Rupitsch dankte in einem einleitenden Kurzstatement vor allem seinem Team für die aufopfernde, engagierte Mitarbeit in allen Phasen des Aufbaues und der Umsetzung. Ehrende Worte Von ORF-Mann Martin Weberhofer gekonnt moderiert, ließen Vortragende 90 Minuten eine außerordentliche Laufbahn Revue passieren. Vom Einzug in ein leeres Büro in Heiligenblut vor 38 Jahren bis hin zur Position des Vorsitzenden aller Nationalparks Österreichs in den letzten 4 Jahren. Das bunte Leben eines an Ereignis reichen Dienstes an Natur und Mensch war trotz der Länge immer spannend, die Zeit verflog mit einer Mischung aus Anerkennung und Bewunderung. Der Alpenverein dankt Festliche Atmosphäre: v. l. die Nachfolgerin von P. Rupitsch, Barbara Pucker, ORF-Landesdirektorin Karin Bernhard des Landesstudios Kärnten, Karl Selden, Franz Josef Bernhard, Amtsleiter Gemeinde Heiligenblut. Foto: Willi Pleschberger Der Alpenverein, vertreten durch MMag.a Liliana Dagostin, Referentin des Hauptvereines für Raumplanung und Naturschutz, und Karl Selden, 1. Vorsitzender der Sektion Klagenfurt, war anwesend. Selden, den eine jahrzehntelange Partnerschaft und Freundschaft mit Rupitsch verbindet, erinnert sich gerne all der förderlichen Kontakte – so konnten gemeinsam viele Ideen verwirklicht werden, unter anderem das Tauerntor und das multioptionale Fernglas am Glocknerhaus. Höchste Ehrung vom Staat Leonore Gewessler, Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie (…), verlieh Peter Rupitsch für sein Lebenswerk das „Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik“, übergeben von Sektionschef Christian Holzer. Eine hochverdiente Reverenz für unermüdliches, erfolgreiches Schaffen. Peter Rupitsch stellte Mag. Barbara Pucker vor, die als Nachfolgerin sein Werk weiterführen werde. Häufige Kontakte mit Gedankenaustausch scheinen vereinbart, der weitere erfolgreiche Weg des Nationalparks Hohe Tauern gesichert. Bericht: Karl Selden Selden dankt NP-Direktor Mag. Peter Rupitsch für die positive Haltung gegenüber den Wünschen des Alpenvereins. Foto: P. Schober Mag. Peter Rupitsch (mit Gattin) erhält aus den Händen von Sektionschef Christian Holzer das „Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik“ Foto: K. Selden
Seite 1 und 2: Österreichische Post AG, GZ 02Z034
Seite 3 und 4: 4 Jubiläum 18 Wanderteam 48 young&
Seite 6 und 7: Seite 6 HOCHGEFÜHLE - DAS MAGAZIN
Seite 32 und 33: Seite 32 So. 04. 12. W Barbarawande
Seite 46 und 47: Seite 46 KURSPROGRAMM 2022/23 BOULD
Seite 60: Im Basislager des Lebens Eine Serie

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