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SaarLorLux Magazin Sommer/Herbst 2022

Sommer/Herbst 2022

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sport&voyages

Sommer/Herbst Edition 2022

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Gomelange, ein stilles, typisches Lothringerdorf an der Nied

IM LOTHRINGISCHEN NIEDTAL

Bunkeranlagen der Ligne Maginot

Monsieur Maginot hatte den lothringischen Teil des Saargaus besonders

im Visier, glaubten er und das Frankreich nach dem Ersten Weltkrieg

doch, dass ein Angriff von Deutschland hier am wahrscheinlichsten

sei. So finden sich zahlreiche ehemalige Verteidigungsforts

in der Region, worunter das sogenannte Fort aux Fresques (1931–35

erbaut) bei Hestroff mit seinen Wandmalereien der Soldaten heraussticht.

Die Wandmalerien erzählen zuweilen satirisch und humoristisch

vom eher langweiligen Alltag der Besatzung während des

„Sitzkrieges“ (drôle de guerre = seltsamer/lustiger Krieg), als es

trotz der Kriegserklärung 1939 über Monate nicht zu Kampfhandlungen

an der deutschen West- bzw. französischen Ostfront kam.

Fort aux Fresques. Apr.-Okt. So nachmittags geöffnet. Eintritt 5/red.

3 Euro, unter 7 Jahre frei. Rue de la Forêt, 57320 Hestroff, www.

fortauxfresques.fr.

Château Saint Sixte

Die Domaine des Schlosses Saint Sixte liegt charmant an der Nied

beim Weiler Freistroff und umfasst das Haupts- und mehrere Nebengebäude.

Sie bietet den Rahmen für zahlreiche Veranstaltungen,

Zufahrt zum Schloss Saint-Sixte von der Ortsseite her

Freistroff Niedtal Rommelbootzefest

vor allem für Kinder gibt es tolle animierte Entdeckungsspiele. Die

größte Curiosité ist die Form des Schlosses, das um einen ovalen

Innenhof errichtet wurde. Alles zusammen ergibt einen Ort mit magischer

Atmosphäre. Seit Menschengedenken ist im Land der Nied der

Brauch verbreitet, ausgehöhlte Zuckerrüben mit Gesichtern zu versehen

und sie von innen zu beleuchten, um die bösen Wintergeister in

Schach zu halten. Dieser auf die Kelten der Region zurückreichenden

Tradition wird gehuldigt, wenn beim Rommelbootzefeschd die letzte

Oktoberwoche im Zeichen der Rommelbootze (saarländisch-lothringisch

für verkleidete Rübenköpfe) steht. Dieses magische Fest zieht

jährlich unzählige Menschen zu den abendlichen Veranstaltungen

auf die Burg und fordert die ganze Kreativität der französischen

Übersetzer heraus, wenn sie das Fest mit „Festival des betteraves

grimaçantes“ wiedergeben. Es ist in lothringisches Halloween, das

ganz ohne den üblichen Kommerz auskommt.

Château Saint Sixte. Di–So Nachmittag, Führung Sa/So/Feiertag um

15 Uhr, Eintritt 2,50 Euro (Kinder frei), mit Führung 5 Euro. Rue du

Château, 57320 Freistroff, www.chateausaintsixte.fr

Fotos: Mörsdorf, Markus

Gomelange

In Gomelange, 9 km südwestlich von Bouzonville, öffnet in einem

lothringischen Bauernhaus von 1710 ein Dorfmuseum seine Türen

und stellt das Leben im Niedtal vergangener Zeiten vor.

La Vieille Maison 1710 bei der Kirche. Mitte Juni – Ende Sep. So

14–18 Uhr, für Gruppen auf Voranmeldung ganzjährig. Eintritt 3,50

Euro, bis 12 Jahre frei. 10, rue de l’Église, 57220 Gomelange. +33

387357157. vieillemaison.free.fr

Burtoncourt

Abseits der größeren Straßen hat man im Niedland den Eindruck,

die Zeit sei stehengeblieben. Wanderwege (auch für geländegängige

Räder geeignet) führen durch das Gebiet (z.B. ab Burtoncourt und

Charleville-sous-Bois). Wegen der Vielzahl der kleinen Sträßchen

braucht man eigentlich auch keine Radwege – hier begegnet man

kaum einem Fahrzeug. Das gilt vor allem für die Orte westlich der

Nied zum bewaldeten Höhenzug hin Im Dorf Burtoncourt bietet ein

charmantes B&B und einen Campingplatz Ruhe und Entspannung.

Morgens wird man vom Gurren der Tauben und Muhen der Kühe geweckt.

Über den Höhenzug hinweg ist man sofort im Tal der Canner,

wo sich die Szenerie fortsetzt und es uralte Kapellen, die Reste einer

Abtei, Schlösser und Mühlen zu entdecken gibt – alles nicht proper

herausgeputzt, sondern herrlich ursprünglich: sanfter Tourismus,

ganz ohne Label!

Valmunster

Mit einem wahren Schatz des Mittelalters kann Valmunster in einem

Seitental der Nied aufwarten. Die im Kern auf das 10. Jh. zurückgehende

Église St-Jean-Baptiste, Johannes dem Täufer gewidmet, ist

das älteste Gebäude der Region, später umgebaut und heute umgeben

von einem Kirchhof mit steinernen Kreuzigungsszenen. Diese

Tradition der calvaires ist in vielen katholischen Ländern verbreitet:

Jesus in der Mitte, ihm zu beiden Seiten die kleineren Kreuze mit den

zwei „Verbrechern“ und zu Füßen die trauernden Frauen, wie es

die Bibel erzählt. Ein sehr stimmungsvoller, Harmonie ausstrahlender

Ort, der sich gut zum Start einer Wanderung eignet, eine Wandertafel

findet sich unterhalb der Kriche.

Eglise Jean-Baptiste de Valmunster. 1, place de l'Abbé Gabriel Weyland,

57220 Valmunster

Die Kirche von Valmunster zählt zu den ältesten im ganzen Niedtal.

Sie liegt oberhalb des Ortes am Rand der Felder, umgeben von einem

uralten Kirchhof.

Mörsdorf, Markus: Reisehandbuch Saar-Lor-Lux (Dreiländereck Saarland,

Lothringen, Luxemburg), im Reise-Know-How-Verlag Bielefeld

erschienen. 624 Seiten, 22,90 Euro. 1. Auflage 2021, 2. Druck 2022.

ISBN: 978-3-8317-3446-7

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