BUNDESLIGA REPORT 2006

Verbindlichkeiten der
Bundesligisten sinken
Die positive wirtschaftliche Entwicklung haben die Clubs im Hinblick
auf die Zukunft genutzt. Die Vereine und Kapitalgesellschaften
des deutschen Lizenz-Fußballs konnten im vergangenen Jahr
erstmals seit dem 30. Juni 1999 den Anteil des Fremdkapitals
- das heißt Verbindlichkeiten und Rückstellungen - spürbar reduzieren:
So sank die Gesamthöhe von 771 Millionen Euro (30. 06.
2004) auf 717 Millionen Euro (30. 06. 2005) - ein Rückgang
um 7 Prozent. Der Abbau der Verbindlichkeiten von 699 Millionen
Euro auf 619 Millionen Euro entspricht sogar 11,4 Prozent.
Innerhalb der Verbindlichkeiten machen die Bankverbindlichkeiten
134,7 Millionen Euro aus, außerdem fallen in diesen Bereich
Verbindlichkeiten aus Anleihen in Höhe von 90,4 Millionen
Euro, oftmals stichtagsbedingt aus Lieferungen und Leistungen
in Höhe von 89,5 Millionen Euro und aus Sonstigen Verbindlichkeiten
in Höhe von 304,4 Millionen Euro. Die „sonstigen Verbindlichkeiten“
umfassen beispielsweise Verbindlichkeiten aus Transfers,
Steuern, kommunale Darlehen, solche gegenüber beteiligten
oder verbundenen Unternehmen oder sonstigen Darlehens-
Lizenz-Fußball: Fremdkapital um 7 Prozent reduziert
Gesamtsumme in T€
800.000
675.000
550.000
636.926 770.706 716.661
30.06.2003
30.06.2004
30.06.2005
Breite Basis durch professionelles Finanzierungsmanagement
Lizenz-Fußball: Rückstellungen und Verbindlichkeiten im Überblick
Gesamt in T€
Rückstellungen 62.700
71.910
97.654
Verbindlichkeiten
574.226
698.796
619.008
30.06.2003 30.06.2004 30.06.2005
Anleihen 75.006 Lieferungen u. Leistungen 58.326
Bankkredite 186.126 Sonstige 254.768
Anleihen 84.384 Lieferungen u. Leistungen 73.404
Bankkredite 160.974 Sonstige 380.034
Anleihen 90.375 Lieferungen u. Leistungen 89.495
Bankkredite 134.721 Sonstige 304.416
FINANZEN | 43
gebern wie etwa Vermarktungspartnern. Die Höhe der Bankverbindlichkeiten
ist in den vergangenen drei Jahren kontinuierlich
zurückgegangen und liegt im Vergleich zu 2004 nun 16,3 Prozent
und im Vergleich zu 2003 sogar 27,6 Prozent niedriger.
Hierbei ist erklärend zu erwähnen, dass die Bankverbindlichkeiten
bei einigen Clubs durch die aus der Emission von Anleihen zugeflossenen
Mittel ersetzt wurden.
Der Trend zur Verbriefung von Fremdkapital macht auch vor
der Bundesliga nicht Halt. Doch die Gesamtsumme von Bank- und
Anleiheverbindlichkeiten hat sich verringert. 2005 betrug diese
Position 225,1 Millionen Euro, verglichen mit 2004 (245,4 Millionen
Euro) ein Rückgang um 8,2 Prozent und verglichen mit
2003 (261,1 Millionen Euro) ein Rückgang um 13,8 Prozent.
Neben der Finanzierungsform Anleihenemission hat der 1. FC
Köln als erstes deutsches Fußball-Unternehmen bereits im Sommer
2004 Genussrechte begeben. Die deutschen Profi-Clubs
sind also für innovative Finanzierungsformen offen geworden und
stellen ihre Fremdfinanzierung durch ein professionelles Finanzmanagement
auf eine breitere Basis.
Die Fremdkapitalsituation des deutschen Lizenz-Fußballs hat
sich also entspannt. Ein erfreulicher Trend, der hoffentlich in der
Zukunft fortgesetzt wird.