BUNDESLIGA REPORT 2006

Nur zwei Prozent finden die
Bundesliga langweilig
Glücklicherweise sieht die Bevölkerung die Dinge mit anderen
Augen als viele selbst ernannte Experten. Die von der DFL in Auftrag
gegebene Studie von TNS Sport ergab, dass nur zwei Prozent
der 33,9 Millionen fußballinteressierten Bundesbürger die Bundesliga
als langweilig einstufen. Trotz der sportlichen Dominanz von
Rekordmeister FC Bayern München in den vergangenen Jahren
sind dabei sicherlich die zahlreichen Meisterschaften, die erst am
letzten Spieltag entschieden wurden, ebenso in guter Erinnerung
wie packende Abstiegsduelle.
Auch statistisch lässt sich die Einschätzung, wonach die Meisterschaft
vorhersehbar geworden sei, widerlegen. Im Gegenteil:
Im vergangenen Jahrzehnt gewannen vier verschiedene Clubs die
Deutsche Meisterschaft (FC Bayern München, Borussia Dort-
Bundesliga: Kein Auseinanderdriften der Tabellendrittel erkennbar
Durchschnittliche Punktzahl der jeweiligen Gruppen
70
60
50
40
30
20
1995/
1996
1996/
1997
1997/
1998
1998/
1999
Platz 1 bis 6 Platz 7 bis 12 Platz 13 bis 18
1999/
2000
SPIELBETRIEB | 55
mund, Werder Bremen, 1. FC Kaiserslautern) - so viele wie in
sonst kaum einer europäischen Top-Klasse. Bayer 04 Leverkusen
(1999/2000) und der FC Schalke 04 (2000/01) standen
dagegen für viele schon als Titelträger fest, wurden aber noch in
letzter Minute abgefangen. Auch das ist ein Indiz für die Unberechenbarkeit
der Bundesliga.
Hinzu kommt, dass die Bundesliga dank einer funktionierenden
Auf- und Abstiegsregelung alles andere als ein Closed Shop
ist, und so zusätzliche Spannung garantiert ist. Von der Saison
1996/97 bis 2005/06 waren lediglich sieben Mannschaften
durchgehend in der Eliteliga vertreten: Werder Bremen, Borussia
Dortmund, der Hamburger SV, Bayer 04 Leverkusen, der FC
Bayern München, der FC Schalke 04 und der VfB Stuttgart.
2000/
2001
2001/
2002
2002/
2003
2003/
2004
2004/
2005