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HIM Magazine No.10

Kuscheldecke, Kürbissuppe und der Blick auf die Heizung? Von wegen, das HIM MAGAZINE heizt Euch im Oktober so richtig ein – wir feiern 15 Jahre Cockyboys und die Masterminds des extrem erfolgreichen Filmstudios verraten uns alles über guten Sex, heiße Boys und warum sie auf den Hund gekommen sind. Mit im Gepäck haben sie ihre liebsten Fotografien! Außerdem verraten wir Euch die besten Tipps, wie ein Blowjob extrem heiß wird, fragen uns, wie Sex in der Zukunft aussehen könnte und erklären Euch, wie eine offene Beziehung bei Fetisch-Paaren gut funktioniert. Zudem feiern wir 40 Jahre CD und wollten wissen: Welches Album hat unsere schwulen Leser früher zum Schwitzen gebracht? HEISS, HEISSER, HIM!

Kuscheldecke, Kürbissuppe und der Blick auf die Heizung? Von wegen, das HIM MAGAZINE heizt Euch im Oktober so richtig ein – wir feiern 15 Jahre Cockyboys und die Masterminds des extrem erfolgreichen Filmstudios verraten uns alles über guten Sex, heiße Boys und warum sie auf den Hund gekommen sind. Mit im Gepäck haben sie ihre liebsten Fotografien! Außerdem verraten wir Euch die besten Tipps, wie ein Blowjob extrem heiß wird, fragen uns, wie Sex in der Zukunft aussehen könnte und erklären Euch, wie eine offene Beziehung bei Fetisch-Paaren gut funktioniert. Zudem feiern wir 40 Jahre CD und wollten wissen: Welches Album hat unsere schwulen Leser früher zum Schwitzen gebracht? HEISS, HEISSER, HIM!

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39 Fetisch<br />

Blocked Headspace<br />

Viele Fetische, BDSM-Praktiken und<br />

Rollenspiele arbeiten mit dem Konzept<br />

des Mindsets oder Headspace, das meint,<br />

es werden für bestimmte Fetische und<br />

Rollenspiele bestimmte Geisteshaltungen<br />

kreiert, die zu den jeweiligen Praktiken<br />

passen. Die Teilnehmer gehen dann voll<br />

oder zumindest zu einem großen Teil in<br />

dieser Geisteshaltung auf und leben sich<br />

dadurch und darin aus! In Extremfällen<br />

sind die Teilnehmer hierbei nicht mehr in<br />

der Lage, zu reden, eine bestimmte Person<br />

anzuschauen, haben bestimmte Protokolle<br />

verinnerlicht, sind schmerzresistenter<br />

oder teilweise gar nicht mehr mit der<br />

Außenwelt verknüpft. Ein Sub in einem<br />

starken Subspace kann sehr schmerzresistent<br />

sein und reagiert dann auch nicht<br />

mehr auf andere Reize, die von außen auf<br />

ihn einwirken. Dies klappt natürlich nur,<br />

wenn er sich voll in seine Rolle fallen lassen<br />

und die Umgebung ausblenden kann.<br />

Es klappt aber nicht immer, dass man in<br />

den entsprechenden Headspace kommt.<br />

Faktoren wie fehlendes Vertrauen, Unsicherheit<br />

oder andere banale Themen, die<br />

einem gerade durch den Kopf gehen, können<br />

dazu führen, dass man nicht loslassen<br />

kann. Je nach Rollenspiel oder kreierter<br />

Welt kann es auch schwierig werden,<br />

mit dem festen Partner dieses Mindset<br />

aufzubauen und blockiert dann innerlich.<br />

Die Teilnehmer erreichen dann den<br />

gewünschten Headspace nicht und wenn<br />

dies längere Zeit anhält, enden Sessions<br />

vorzeitig und unbefriedigt. Unterstützend<br />

können spezielle Outfits, die Anwendung<br />

von bestimmten Verhaltensweisen,<br />

externe Partner oder auch bestimmte<br />

Umgebungen wirken. Umso häufiger man<br />

diese für sich nutzt, umso stärker werden<br />

diese Elemente mit dem entsprechenden<br />

Headspace verknüpft. Verwendet man<br />

hingegen viele Elemente, die auch mit anderen<br />

Dingen gedanklich verknüpft sind,<br />

wie zum Beispiel Alltagskleidung in der<br />

eigenen Wohnung, so kann es schwerer<br />

werden, den Headspace zu erreichen.<br />

Ein besonderes Hindernis kann dabei, wie<br />

bereits kurz erwähnt, der eigene Partner<br />

sein – muss es aber natürlich nicht.<br />

Fördernd kann der feste Partner in dem<br />

Sinne sein, dass man ihm gegenüber mehr<br />

Vertrauen hat und leichter loslassen<br />

kann. Hemmend kann sich die Tatsache<br />

auswirken, dass man mit diesem Menschen<br />

auch sehr viel andere Dinge teilt<br />

und häufig auch über andere emotionale<br />

Dinge redet, die überhaupt nichts mit<br />

dem sexuellen Verlangen und der Lust zu<br />

tun haben. Ein Beispielsatz gefällig?<br />

„Leck´ mir die Stiefel,<br />

du Sklavensau!“<br />

„Aber nur, wenn du sie danach<br />

direkt in den Schrank räumst<br />

und nicht wieder stundenlang<br />

rumliegen lässt.“<br />

Selbst wenn der Sklave dies vielleicht<br />

nie so explizit sagen würde, so denkt er<br />

es vielleicht doch in der Situation. Allein<br />

dieser Gedanke wird aber verhindern,<br />

dass er sich wirklich ganz in die Situation<br />

fallenlassen kann. Die Beziehung und die<br />

alltäglichen Konflikte und Themen überlagern<br />

so die Dominanz-Sub-Situation.<br />

Ähnlich erginge es dem dominanten Kerl,<br />

wenn er so einen kritischen und tadelnden<br />

Satz hören würde und somit in seiner<br />

Rolle vom vermeintlichen Sub gedemütigt<br />

oder zumindest belehrt werden würde. Es<br />

kann natürlich trotzdem klappen, hier die<br />

sexuelle Situation weiterzuentwickeln,<br />

aber es wird schwieriger, vor allem, wenn<br />

mehr solche oder ähnliche Faktoren<br />

dazukommen. Oftmals haben gerade<br />

viele Doms Probleme damit, da sie häufig<br />

weniger stark ausgeprägte Headspaces<br />

haben beziehungsweise es hier Überschneidungen<br />

mit dem alltäglichen Leben<br />

gibt, zum Beispiel, wenn der Dom auch<br />

im Alltag im Beruf oder zu Hause oft den<br />

Ton angibt. Diese Ähnlichkeit macht es<br />

häufig schwierig, hier eine klare Separierung<br />

vorzunehmen und die Welten<br />

strikter voneinander zu trennen. Wenn<br />

dann noch starke emotionale Aspekte<br />

aus dem Alltag mit dem Partner das Spiel<br />

entsprechend beeinflussen, wird es noch<br />

schwieriger. Im beschriebenen Fall denkt<br />

man dann gerade vielleicht nicht mehr<br />

an „die geile Drecksau, die auf dem Boden<br />

kriecht“, sondern eher „an das ständige<br />

Gemecker“ des Partners.<br />

Die gute Nachricht: Viele Fetisch-Paare<br />

haben hierbei mit der Zeit Lösungen für<br />

sich gefunden und haben gelernt, explizit<br />

abzuschalten. Einige Paare geben<br />

sich Signale, bevor sie die gemeinsame<br />

Wohnung betreten, in welcher Stimmung<br />

man heute ist. Eine andere Möglichkeit<br />

ist, sich bestimmte Räume für<br />

das sexuelle Fetisch-Spiel freizuhalten<br />

oder entsprechende Outfits und ähnliche<br />

Elemente oder Spielzeuge nur dafür<br />

einzusetzen und sie sonst nicht sichtbar<br />

in der Wohnung aufzubewahren.<br />

Auch besondere Wörter (ähnlich den<br />

Stopp-Wörtern bei BDSM) können hilfreich<br />

sein, ebenso wie die stimmungsvolle<br />

Veränderung von Licht und Schatten in<br />

einem Raum, beispielsweise wenn man<br />

das Wohnzimmer mit Hilfe von roten<br />

LEDs in eine Fetisch-Space verwandelt.<br />

Auch der gemeinsame Ausflug in einen<br />

BDSM-Club kann hilfreich sein, genauso<br />

wie der Entschluss, einen anderen dritten<br />

Spielpartner mit dazu zu holen. Letztendlich<br />

muss jedes Paar für sich herausfinden,<br />

welche Praktiken am besten sind, eine<br />

Lust zum Experimentieren ist dabei allerdings<br />

sicherlich hilfreich. In den richtigen<br />

Headspace zu kommen, ist aber auch<br />

eine Frage des Trainings und kann durch<br />

mentale Übungen gefördert werden,<br />

also nicht gleich verzweifeln, wenn es<br />

anfangs nicht sofort klappt. Ein Tipp: Wer<br />

hier gut vorbereitet sein will, kann über<br />

verschiedene, eigene Konditionierungsmaßnahmen<br />

sich selbst darauf trainieren,<br />

bereits während dem Umziehprozess in<br />

den richtigen Headspace zu gelangen.

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