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Stand von Wissenschaft und Technik<br />
2 Stand von Wissenschaft und Technik<br />
2.1 Aluminiumlegierungen (IWS)<br />
Im Jahr 2019 wurden in Deutschland Aluminiumformgussprodukte mit einem Gewicht<br />
von 996.100 Tonnen (u.a. Druckguss, Kokillenguss und Sandguss) und<br />
Aluminiumhalbzeuge (u.a. Walzfabrikate, Stangen, Rohre oder Profile) mit einem<br />
Gewicht von 2.576.900 Tonnen hergestellt. Der bedeutendste Absatzmarkt der<br />
Produkthersteller ist mit 47 % der Verkehrssektor (Abbildung 2-1).<br />
Abbildung 2-1: Absatzmärkte für Aluminiumprodukte in Deutschland 2019 [Alu22]<br />
Die hergestellten und Aluminiumknetlegierungen werden im Rahmen der DIN EN 573-<br />
3 hinsichtlich ihrer chemischen Zusammensetzung genormt und unterteilt. Die<br />
Unterscheidung erfolgt entsprechend des Hauptlegierungselements, welches<br />
maßgeblich die Härtbarkeit sowie die mechanischen Eigenschaften beeinflusst<br />
(Tabelle 2-1). Im Automobilbau finden vorrangig Legierungen der 5xxx, 6xxx und 7xxx<br />
Serie bei der Fertigung von Strukturbauteilen (beispielsweise Querlenker aus EN AW -<br />
6082) und Blechen für die Karosserie Anwendung [Ost15].<br />
Zur Einstellung der mechanischen Eigenschaften erfahren aushärtbare<br />
Aluminiumknetlegierungen häufig vor oder nach dem Schweißen aufwendige und<br />
komplexe Wärmebehandlungen. Die Wärmebehandlungen sind nach DIN EN 515<br />
genormt und werden der Legierungsbezeichnung ergänzt. Der am häufigsten<br />
verwendete Zustand ist T6 (lösungsgeglüht, abgeschreckt und warmausgelagert),<br />
welcher die maximal erreichbare Härte und einhergehend die höchste Zugfestigkeit der<br />
Legierung kennzeichnet.<br />
Der Gefügezustand von nicht aushärtbaren Legierungen kann ebenfalls durch<br />
Kaltverfestigung oder weichglühen verändert werden. Die Zustände sind ebenfalls in<br />
DIN EN 515 geregelt. An dieser Stelle sei insbesondere auf den Zustand F verwiesen,<br />
welcher den Herstellungszustand ohne festgelegte Festigkeitsgrenzwerte regelt.<br />
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