LEBENSRAUM Herbst/Winter 2022/2023

ESSEN + GENIESSEN
Eine gelebte
Ursprünglichkeit
begeistert
Einheimische
wie Besucher
SPEIS UND TRANK IN HISTORISCHEN RÄUMEN
Weinstube Greger
In der Weinstube
werden Qualität
und Gemütlichkeit
großgeschrieben
KONTAKT
Man darf sie wohl eine Traditionsgaststätte nennen, die Weinstube Greger,
auch wenn sie in ihrer jetzigen Form erst seit gut 20 Jahren besteht. Ursprünglich
war sie 1955 als Südtiroler Weinstube eröffnet worden und beherbergte
30 Jahre lang Gäste aus dem ganzen Tal. Dann zog ein Modegeschäft ein, bis
Markus Greger kam und sie 1997 als Die Weinstube Greger wiedereröffnete.
Noch immer betritt man das Lokal durch eine in Ehren ergraute, urige Holztür
am Seiteneingang in der Leo-Slezak-Straße. Eine schmale Treppe führt hinauf
ins Restaurant. Der Eindruck, man befinde sich in historischen Gasträumen,
trügt nicht ganz: Große Teile des Hauses bestehen aus einem 550 Jahre alten
Getreide kasten, den der ehemalige Hausbesitzer Otto Weckerlein aus Tirol nach
Rottach-Egern bringen und hier partiell wieder aufbauen ließ. Die ehemaligen
Wohnräume des Hausherrn, eines passionierten Sammlers, erweitern mittlerweile
die Weinstube um weitere kleine Gastzimmer – und bereichern sie.
Zum Beispiel durch den Kachelofen von 1796 aus Tegernseer Keramik, der
im Winter nach wie vor die Gasträume beheizt. Im Sommer ist die Loggia
zum Innenhof hin einer der begehrtesten Plätze. Die umfangreiche Weinkarte
mit knapp 1000 Positionen lässt nichts zu wünschen übrig, das muss
ja auch so sein. Der Schwerpunkt liegt auf italienischen Tropfen, denn: „Die
Tegernseer sind sehr italophil“, sagt Markus Greger. Er selbst steuert zur
Karte Cocktails bei, schließlich hat er mal als Bartender in New York gearbeitet.
Der bretonische Koch Florent Beauverger brilliert mit seiner
viel gelobten alpenländisch-mediterranen Küche – von der einfachen
Südtiroler Speckplatte bis hin zum Meeresfisch in der Salzkruste.
Die Weinstube Greger, Nördliche Hauptstraße 6, 83700 Rottach-Egern
Tel. 08022.26668, dieweinstubegreger.de
16 LEBENSRAUM 2/22
Fotos: Enno Kapitza