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Mitteilungsblatt Thüringer Pfarrverein Jahresheft 2022

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Zum Gedenken an Pfarrer Ernst Otto

(dem späteren ersten Landesbischof der

Evang. Kirche in Thüringen) ordiniert.

Am 17. Februar 1941 verstarb im evangelischen

Heim „Hohe Grete“ bei Au im

Siegerland Pfarrer Ernst Otto. Anlässlich

seines 80. Todestages gedenken wir

an ihn und sein Wirken in der Zeit der

nationalsozialistischen Diktatur, der er

sich von Anfang an widersetzte. Geboren

wurde Ernst Otto am 12. September

1891 in Schmölln, in der Agnesstraße 3

(jetzige Clara-Zetkin-Straße). Seine Eltern

waren der Bäckermeister Emil Otto

und seine Frau Pauline. Er hatte vier

Geschwister, wuchs in Schmölln auf, besuchte

die hiesige Volksschule, danach

das Gymnasium in Altenburg. Nach erfolgreichem

Abitur 1911 studierte Ernst

Otto in Greifswald und Leipzig Theologie.

Von 1915 - 1917 war er im 1. Weltkrieg

Soldat an der russischen Front,

geriet im September 1917111 französische

Kriegsgefangenschaft. Aus der

Gefangenschaft zurückgekehrt wurde

er am 22. April 1920 in Altenburg durch

Generalsuperintendent D. Reichardt

Am 2. Juni heiratete er Martha Trebing.

Zum 28. Juli wurde er Pfarrer an der

Brüderkirche in Altenburg und wirkte

auch im Magdalenenstift als Pfarrer

und Lehrer. 1921 wurde die Tochter

Ursula geboren und 1924 Tochter Elisabeth.

Im Juni 1927iwurde er in den

„Volksdienst“ nach Eisenach berufen

und übernahm 1929 die Schriftleitung

unserer Kirchenzeitung „Glaube und

Heimat“. Er veröffentlichte ein Predigtsowie

ein Andachtsbuch und verschiedene

Broschüren. 1932 wurde Ernst

Otto Stadtpfarrer in Eisenach. - Im Januar

1933 wurde Ernst Otto Mitglied im

Landeskirchentag (Landessynode). Als

die Gleichschaltung der Kirchen durch

die Nazis erfolgte und die Rassengesetze

auch auf die Kirche angewendet

werden sollten, trat Pfarrer Ernst Otto

sofort dem „Pfarrernotbund“ bei, der

von Pfarrer Marin Niemöller gegründet

werden war. Die Thüringer Landeskirche

geriet mehr und mehr in die Hände der

„Deutschen Christen“, die den Nationalsozialisten

zujubelten.

Ernst Otto durfte nicht mehr in „Glaube

und Heimat“ veröffentlichen. Am 29.

Mai 1934 kam die Bekenntnis-Synode in

Barmen zusammen. Pfarrer Ernst Otto

war mit dabei. Die „Barmer Erklärung“

wurde beschlossen (nachzulesen in unserem

Gesangbuch, ab Seite 1577). Am

25. Juni erfolgte für Thüringen in Weimar

die Gründung der „Lutherischen

Bekenntnisgemeinschaft“. Pfarrer Ernst

Otto gehörte dem Landesbruderrat an,

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Mitteilungen aus dem Thüringer Pfarrverein Nr. 01-2022

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