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Lebenslauf - OPUS - Universität Würzburg

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Kenntnis des klinischen Gesamtaspektes nicht zu der Diagnose „Bisphosphonatassoziierte<br />

Kiefernekrose“ gelangen.<br />

Pathogenetische Konzepte in der Literatur<br />

Der Entstehungsmechanismus der Bisphosphonat-assoziierten Kiefernekrosen ist<br />

bislang nicht eindeutig geklärt. In der Literatur existieren einige hypothetische<br />

Erklärungsansätze, die im Folgenden betrachtet werden sollen.<br />

Als erster Autor machte Marx 2003 [15] auf einen möglichen Zusammenhang zwischen<br />

Bisphosphonat-Therapie und Kiefernekrosen aufmerksam. Er berichtete von 36<br />

Patienten, die nach einer intravenösen Therapie entweder mit Pamidronat oder<br />

Zoledronat eine Osteonekrose des Kieferknochens entwickelt hatten. Im selben Jahr<br />

(2003) veröffentlichte Migliorati [14] eine Arbeit, in der er ebenfalls die Beobachtung<br />

schilderte, dass es bei seinem Patientenkollektiv unter Bisphosphonat-Therapie zu<br />

intraoralen Nekrosen des Kieferknochens gekommen war. Beide Autoren stellten<br />

pathogenetisch den antiangiogenetischen Effekt der Bisphosphonate in den Mittelpunkt.<br />

Ihren Überlegungen zufolge führt die Reduktion der endothelialen Zellproliferation und<br />

die Stimulierung von Apoptosereaktionen durch Bisphosphonate, die bereits in<br />

experimentellen Arbeiten von Fournier [10] und Wood [9] 2002 nachgewiesen worden<br />

waren, zu einer Störung der intraossären Angiogenese. Durch die Hemmung der<br />

Neubildung von Blutgefäßen kann es somit vor allem in stark beanspruchten Knochen<br />

wie dem Kieferknochen zu einer mangelhaften Durchblutung und konsekutiv zu einer<br />

avaskulären bzw. aseptischen Nekrose kommen.<br />

Von anderen Autoren wird die Ursache für das Auftreten von Kiefernekrosen primär<br />

darin gesehen, dass Bisphosphonate Osteoklasten und damit den regelmäßigen Abbau<br />

alten Knochens hemmen [1]. Zwar führen sie insgesamt zu einer positiven<br />

Gewebebilanz, regulieren aber andererseits Knochenumbau- und –erneuerungsprozesse<br />

herab, so dass das Gleichgewicht der kontinuierlichen ossären Reparation gestört ist.<br />

Mikrofrakturen im stark beanspruchten Kieferknochen und andere Läsionen können so<br />

als loci minores resistentiae entstehen [7].<br />

Hellstein et al. [37] beschreiben in ihrer Arbeit von 2005 eine mögliche<br />

Entstehungssequenz Bisphosphonat-assoziierter Kiefernekrosen, in der ebenfalls die<br />

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