f+h fördern und heben 12/2022

F+H NACHGEFRAGT
„DIE SICHERHEIT AN DER RAMPE ZU
ERHÖHEN, IST TEIL UNSERER DNA“
Damit zum Beispiel die Warensendung pünktlich
auf den Weg zum Empfänger gebracht werden
kann, müssen die Abläufe in der Verladezone
problemlos ineinandergreifen. Die technische
Ausstattung spielt in dem Zusammenhang eine
Schlüsselrolle. Im Gespräch mit Gaétan Jetté,
Gründer und Geschäftsführer des Unternehmens
GMR Safety mit Hauptsitz in Montréal, Kanada,
erfahren wir mehr darüber, wie sich
Personenschutz und effiziente Abläufe an der
Rampe in Einklang bringen lassen.
Den Zahlen zum Arbeitsunfallgeschehen im Jahr 2021 der
Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung ist zu entnehmen,
dass es an „Baulichen Anlagen in der Höhe“, unter der Bezeichnung
führt der Spitzenverband auch Laderampen in seinen
Statistiken, mit 9.223 Unfällen zu einer beträchtlichen Anzahl
kam. Lässt sich dies so interpretieren, dass dem Arbeitsschutz
an der Laderampe nicht die gebührende Beachtung geschenkt
wird?
Gaétan Jetté: Die Sicherheit der Beschäftigten hat für immer
mehr Unternehmen einen sehr hohen Stellenwert. Da aber die
Intensität der Logistikströme zugenommen hat, erhöht sich
zwangsweise menschliches Fehlverhalten und damit das Unfallrisiko.
Nicht nur aufgrund der geltenden deutschen Gesetze,
sondern auch vor dem Hintergrund des akuten Fachkräftemangels
verfolgen immer mehr Logistikunternehmen eine Corporate-Social-Responsibility-Strategie.
Denn: In Zeiten, in denen
sich viele Branchen, unter anderem die Logistik, schwertun,
überhaupt noch geeignetes Personal zu finden, ist ein funktionales
und vor allem sicheres Umfeld längst ein Muss. Sicherheitsausrüstungen
werden weniger als Kostenfaktor, sondern
als Investition gesehen. Dennoch ist die Umsetzung wirksamer
und effizienter Sicherheitsmaßnahmen nicht immer einfach,
DAS FAHRZEUG WIRD MIT
DEN PRINZIPIEN DER PHYSIK
AN SEINEM STÄRKSTEN TEIL
BLOCKIERT
denn an Logistikprozessen sind viele Personen beteiligt. Daher
liegt der Fokus von GMR Safety darauf, einfache, langlebige
und effiziente Lösungen für die Umgebung der Laderampen
anzubieten.
Was empfehlen Sie Lagerbetreibern, um die Arbeitssicherheit
an der Ladestelle zu verbessern?
Gaétan Jetté: Die Unfallrisiken an der Laderampe sind vielfältig,
und entsprechend breit gefächert sind die Maßnahmen
und Ausrüstungen für den Schutz der dort arbeitenden
Personen, zum Beispiel Absturzsicherungen, Maßnahmen
zur Reduzierung der Quetschgefahr, rutschhemmende
Oberflächen, angemessene Beleuchtung oder der regelmäßige
Check der Laderampe durch qualifiziertes Personal.
Das eingesetzte Equipment, und damit auch Wegfahrsicherungen,
muss einfach zu bedienen und effizient sein
und darf die logistischen Abläufe nicht stören. Bestenfalls
vereinfachen die Maßnahmen zusätzlich die Kommunikation
der Beteiligten: Mitarbeiter in Lagern und an Rampen
stehen oft nicht direkt nebeneinander und arbeiten in
einem geräuschintensiven Umfeld – das erschwert hauptsächlich
in kritischen Momenten den Austausch. Die Radkeile
von GMR Safety sind nicht nur einfach zu bedienen; sie
sind auch mit einem audio-visuellen Kommunikationssystem
ausgestattet, welches für ein erhöhtes Sicherheitsniveau mit der
Hallentor- oder Überladebrückensteuerung verbunden ist.
36 f+h 2022/12 www.foerdern-und-heben.de