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Soziale Verantwortung

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Lesen Sie mehr auf sozialeverantwortung.info<br />

Denen eine Stimme<br />

geben, die keine haben!<br />

Das Tierschutzgesetz bezweckt, „aus der<br />

<strong>Verantwortung</strong> des Menschen für das Tier als<br />

Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu<br />

schützen. Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen<br />

Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen“<br />

(§ 1 TierSchG, Grundsatz). Trotzdem werden viele<br />

Tiere unter schlechten Bedingungen gehalten oder<br />

gequält. Wie kommt das und was können wir dagegen<br />

tun? Im Interview sprechen wir mit Victoria Müller, die<br />

sich selbst seit vielen Jahren für das Wohl von Tieren<br />

engagiert. Text Sarra Gläsing<br />

FOTO: PRIVAT<br />

Was bedeutet es, Tiere zu<br />

achten und zu schützen? Wo<br />

fängt Tierschutz an und wie<br />

integrierst du diesen in deinen<br />

Alltag?<br />

Tierschutz beginnt schon auf<br />

dem Teller, denn auch wenn es<br />

inzwischen Siegel für vermeintlich<br />

gutes Fleisch aus artgerechter<br />

Haltung gibt, sterben die Tiere<br />

am Ende doch. Tiere sind Lebewesen,<br />

die wie wir einen Selbsterhaltungstrieb<br />

haben und einfach<br />

ein freies Leben leben wollen. Wir<br />

sollten uns immer bewusst sein,<br />

dass Tiere nicht für den Menschen<br />

auf der Welt sind und unabhängig<br />

von diesem stattfinden<br />

können. Ich selbst lebe seit über<br />

zehn Jahren vegan, setze mich<br />

aktiv für den Tierschutz und die<br />

Rechte von Tieren ein. Aktuell<br />

forsche ich zum Thema Tierversuche,<br />

welche mir ein besonderes<br />

Anliegen sind.<br />

Seit vielen Jahren lebst du nun<br />

vegan. Gab es für dich einen<br />

Schlüsselmoment, beziehungsweise<br />

was hat dich zu dieser<br />

Entscheidung gebracht?<br />

Vegan lebe ich seit über zehn Jahren.<br />

Ich habe damals vegetarisch<br />

gelebt und ein Video gesehen,<br />

wie in der Industrie männliche<br />

Küken geschreddert wurden. Da<br />

wurde mir bewusst, dass Tiere<br />

auch für Milch und Eier leiden.<br />

Ich habe zu dieser Zeit auf Fleisch<br />

verzichtet, weil ich die Tierindustrie<br />

abgelehnt habe. Veganismus<br />

war also der konsequente<br />

nächste Schritt und ich habe es<br />

nie bereut.<br />

Was sind deiner Meinung nach<br />

die größten Herausforderungen<br />

im Tierschutz?<br />

Speziesismus! Das bedeutet,<br />

dass Tiere je nach Spezieszugehörigkeit<br />

unterschiedlich<br />

behandelt und bewertet werden.<br />

Im Tierschutz gibt es leider zu<br />

viele speziesistische Ansätze. Da<br />

werden Grillwürste vom Schwein<br />

beim Tierheimfest verkauft,<br />

um Spenden für die Hunde zu<br />

sammeln. Ich denke, es muss sich<br />

noch mehr etablieren, dass alle<br />

Lebewesen schützenswert sind<br />

und man sich für deren Rechte<br />

und deren Schutz einsetzen<br />

muss.<br />

Vor Kurzem hast du selbst<br />

eine Tierschutzorganisation<br />

gegründet, den Verein „ddao<br />

Tierschutz e. V.“. Wie kam es<br />

dazu und wo liegt der Schwerpunkt<br />

eurer Arbeit?<br />

Ich habe vor einigen Monaten mit<br />

zwei Freunden sehr spontan<br />

einen Verein gegründet, weil wir<br />

uns in der Ukrainehilfe starkmachen<br />

wollten. Wir waren bei einer<br />

Hilfsfahrt an die ukrainische<br />

Grenze dabei und haben tatkräftig<br />

geholfen. Uns wurde schnell<br />

klar, dass es uns allen nicht<br />

reicht, daraus eine einmalige<br />

Aktion zu machen. Also haben<br />

wir binnen einer Woche einen<br />

Verein gegründet und sind direkt<br />

wieder losgefahren. Inzwischen<br />

haben wir über 80.000 Kilogramm<br />

Futter direkt in die<br />

Ukraine gebracht, bei der<br />

Evakuierung und Unterbringung<br />

von Hunden und Katzen geholfen<br />

und jüngst sogar zwei Pferde<br />

evakuiert. Wir planen aktuell<br />

außerdem, befreundeten<br />

ukrainischen Vereinen dabei zu<br />

helfen, die Unterkünfte für Tiere<br />

winterfest zu machen. Die<br />

nächsten Fahrten sind geplant<br />

und wir freuen uns über jede<br />

Spende, denn jede Spende rettet<br />

wirklich Leben.<br />

ddao-tierschutz.de<br />

victoriamueller<br />

ddaotierschutz<br />

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WIE VIEL HUND<br />

MUSS ICH SEIN,<br />

UM NICHT ALS<br />

STÜCK FLEISCH<br />

ZU GELTEN?<br />

Egal, ob Hund, Schwein oder Huhn:<br />

Kein Tier hat es verdient, gegessen zu<br />

werden. Die willkürliche Einteilung in<br />

sogenannte Haustiere und Nutztiere ist<br />

eine Form von Speziesismus – also der<br />

Abwertung von Lebewesen aufgrund<br />

ihrer Artzugehörigkeit.<br />

PETA.de/Speziesismus

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