ASO! Augsburg Süd-Ost - Dezember `22 / Januar `23
Stadtteilmagazin für Augsburg-Hochzoll, -Herrenbach, -Spickel, -Textilviertel und Friedberg
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8<br />
Augsch burger<br />
City-Schwäbisch<br />
Kolumne<br />
Von Fritzi Hundekuchen<br />
Naa, nedd a soo wia s leddschde Maal. In s neie<br />
Jahr geh-mr nedd midd dia Geischdrbahgsichdr<br />
von dia Fraddse-Biachle-Freind, sondrn midd dia<br />
freindliche! Siggsch des feine Lächln vom Steve?<br />
– Abr waas jedds, wenn weidr gliggsch, bleddslich<br />
hamm-mr bloß no Mannsbildr … na endlich, d<br />
Siguune, so diefblaue Aigle, woo dr graad in dei<br />
eigns Herzle neischaun. Oddr da isch d Anke,<br />
schee warm eibaggd, a diggr lilla Schaal, a schoddische<br />
griane Wies am See dahindr, woisch, woo<br />
glei des Monschdr rumbaddschd in seim Nessy-<br />
Lechle. (Hamm mir nedd oo a Lechle? Wo s<br />
graad no was geegn s Hoochwassr duun, bevoor<br />
dass gaar kei Wassr mehr drin isch?) Und Fransa<br />
im Gsichdle, des isch nedd a soo aufdringlich.<br />
Laudr nedde Leid, Dibbfele auf dia Näsle und<br />
schonsch woo. Bferdeschwänzle-Biable iibr vrrzig,<br />
ja wenn s no reicha, d Hoor? Effdr amaal<br />
was Neis.<br />
A neis Jahr däd s ja eigndlich nedd geeba, aabr<br />
miir winschn uns des hald immr. A guad s Neis!<br />
Nice, scho widdr a neir Breemjeh-Minnischdr.<br />
Kaasch dr s ja nedd im Fraddse-Biachle aussuucha.<br />
Hald hald, des isch doch au a <strong>ASO</strong>! – Dezembr-<br />
Nummr! „D Weihnachdsganz / si s scho ausrechna<br />
kann s“ saggd dr Dichdrmund. D Grischdbaim<br />
hamm-mr scho voordroggned. Schausch<br />
no im Schbiagl, ob no zum Niggolaus daugsch,<br />
aabr vlleichd bisch oifach scho z ald dazuu, dass<br />
dr n kindschdlicha Baard umbindsch … Zur Belohnung<br />
dädsch n Schdolla von dr Nachbarin<br />
griaga, deen hadd s von-r Kolleegin, saggd s,<br />
abr sie selbr vrdraggd kei Oorangschaad, gell. I<br />
dausch ja d Schdolla immr so im Greis rumm,<br />
a soo, dass i n greeßdn bhald. Isch a Risiko.<br />
„Frierd s di im Bedd, isch s oo im Walld kalld“,<br />
no so a Dichdrword; und zu dia Bläddsle saggd-r<br />
jedds Beedlehemmburgr. I find, da iibrdreibd-r.<br />
Und hasch scho dei Lammedda ghoffd? A<br />
halbads Bfindle, dass was heermachd am Baimle.<br />
Aabr brauchsch nedd denga, dass dr d Schdadt<br />
a Baimle schenga däd, da kennd n s noo so vll<br />
absäga am Bahhoof. Und bass Obachd am 24.,<br />
des isch heier a Sammschdaag, in Eeschdreich<br />
scho um Zwelfe, schdehd in meim Kallendr,<br />
dass des nedd vrschloofsch, weil, des häddsch<br />
nedd dengd, da griggsch was gschengd. Wenn s<br />
gwieß isch.<br />
Augschburger City-Schwäbisch (32)<br />
Für die Jahreswende steht und fällt der Christbaum<br />
auf dem Rathausplatz. GRISCHDBAUM FIIR<br />
ALLE? BSONDRS FIIR D ELLEFANDN – diese possierlichen<br />
Tierchen fressen nach dem Fest nämlich<br />
die Augschburger Christbäume, und zwar die aus<br />
allen Stadtteilen. Zwischen Lech und Friedberg ist<br />
Hochzoll entstanden (lehrreich nachzulesen bei Alfred<br />
Hausmann). Aber wie ist das auszusprechen?<br />
Die aus Substantiven zusammengesetzten Wörter<br />
erhalten im Hochdeutschen den Akzent auf dem<br />
unterscheidenden Bestandteil, also Bíerflasche<br />
(neben Wéinflasche usw.), aber „hoch“ von Hochzoll<br />
(ursprünglich Hoher Zoll) ist kein Substantiv,<br />
so bliebe es bei Hochzóll, betont auf der zweiten<br />
Silbe; aber viele Augschburger sagen Hóchzoll,<br />
mit kurzem o, ein schnelles HOCHCHZOLL quasi.<br />
Und FRIDDBERG (<strong>ASO</strong>!-Stadtteil)? Da wird der<br />
(Burg-)Fried, der Ur-Turm des Schlosses, richtig<br />
vorn betont, aber … erstens kennt kaum noch jemand<br />
dieses Wort (Burg-)Fried, noch hat man bei<br />
FRIDDBERG einen Berg im Kopf, wenn man auch<br />
von Augschburg aus hinauffährt; und ein FRIDD<br />
erinnert eher noch an Pommes Frites, augschburgerisch<br />
BOMM FRIDDS. - Weil wir grad beim<br />
Essen sind (eine saudumme Überleitung), könnte<br />
auch Kriegshaber (oh, ein Stadtteil ganz weit weg,<br />
noch hinter HEDDABACH) mit dem Wort Gries(le)<br />
zusammenhängen, was zwar nicht Weizengrieß,<br />
sondern Sand bedeutet, aber der zweite Wortbestandteil<br />
-haber soll auf den Hafer hindeuten, der<br />
auf dem dort kümmerlichen Sandboden wachsen<br />
wollte. Nachdem man aber in die Wortform Kriegshaber<br />
verfallen ist, geht das Wortverständnis samt<br />
dem Wissen über die richtige Betonung völlig verloren<br />
– kein Haber / Hafer in Sicht, der sich durch<br />
„Krieg“ von einem anderen Haber / Hafer namens<br />
Friedenshaber unterscheidet … Da sagt jetzt aber<br />
die Historie, dass es auf diesem Boden eine kriegerische<br />
Auseinandersetzung zwischen Römern<br />
und Kelten / Vindelikern gegeben habe, an der<br />
maßgeblich ein griechischer Söldner namens Avár<br />
(„Haber“) teilgenommen habe … So klug geworden,<br />
weiß man erst recht nicht, wie Kriegshaber<br />
zu betonen wäre. So gesehen ist es den Leuten<br />
in Kriegshaber nur zu wünschen, dass sie diese<br />
Ausführungen niemals zu Gesicht bekommen, es<br />
könnte ihnen die Zunge im Munde verdrehen. Wir<br />
können aber mit unserem AUGSCHBURG gut auskommen?<br />
AUG - SCHBURG, zur Unterscheidung<br />
nach Auge, Ohr oder Nase, aber es heißt ja nicht<br />
NAASNBURG, höchstens WEGGS DEINE NAASN-<br />
DREBBFLE in der kalten Jahreszeit. BLOOß DASS DI<br />
AUSKENNSCH.