Stahlreport 2022.05
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77. Jahrgang | Mai 2022<br />
STAHLREPORT<br />
Nachrichten aus Handel, Produktion und Verarbeitung<br />
05<br />
22<br />
Ukraine-Krieg verunsichert<br />
Stahl-Branchen | ab S. 44<br />
Zulieferer, Maschinenbau, Bauindustrie<br />
Green Steel transparent | ab S. 8<br />
Stahlo entwickelt Klassifizierungslabel<br />
Alles beginnt mit Stahl | ab S. 22<br />
Liefer-Partnerschaften<br />
entscheidend für Prozessqualität
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Halle 3 / F01<br />
heitmann-stahl.de
EDITORIAL<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
an dieser Stelle hätte ich Ihnen gern über die interessanten, ja spannenden Entwicklungen<br />
berichtet, die die Stahlmärkte derzeit verändern – und zwar, Stichwort Klimawandel, in<br />
einer Dimension, die das meiste bisher Dagewesene in den Schatten stellt. Ich hätte Ihnen<br />
den Beitrag über das Stahl-Service-Center Stahlo ans Herz gelegt, das seinen Kunden<br />
als eines der ersten Unternehmen der Branche (ein weiteres ist Klöckner & Co) eine<br />
Klassifizierung von grünem Stahl an die Hand gibt und damit die Unübersichtlichkeit<br />
verringert, denen Verwender „grüner“ Stahlerzeugnisse in der Praxis gegenüberstehen (S.<br />
8). Auch die strategisch entscheidende Rolle, die die Stahllieferanten für die Qualität der<br />
Prozesse und Produkte in der Blechverarbeitung haben (S. 22), sowie die Möglichkeit, mit<br />
einem zeitgemäßen Postversand beachtliche Effizienzgewinne einzufahren (S. 34), hätte ich<br />
angepriesen – wenn wir unter weitgehend normalen Bedingungen agieren würden (und dabei<br />
hätte ich die Kapazität dieser „weitgehend normalen Bedingungen“ schon arg strapaziert,<br />
indem ich die Corona-Pandemie sowie den Klimawandel einfach hinein gerechnet hätte).<br />
Die Bedingungen derzeit sind jedoch nicht normal. Der Ukraine-Krieg überschattet alles,<br />
mit Folgen für alle gesellschaftlichen Bereiche, natürlich auch für die Stahl verarbeitenden<br />
Branchen. Die kassieren ihre bisher positiven Aussichten für den Jahresverlauf gerade<br />
reihenweise (ab S. 44). Mit Blick auf den Ukraine-Krieg wirken die Themen, die ich eingangs<br />
genannt habe, daher plötzlich wenig wichtig.<br />
Dieser Kontrast zwischen der Realität des Ukraine-Kriegs und dem Business-as-usual ist<br />
eine Herausforderung. Wir sind glücklicherweise hier in Deutschland nicht direkt betroffen,<br />
wir erleiden keine Kriegshandlungen. Doch auch wenn der russische Angriffskrieg – zu<br />
Recht – das alles beherrschende Thema ist und viele bisherige Gewissheiten in Frage stellt<br />
oder gar umwirft: Es hilft nicht, den Fokus zu verlieren. Insofern lege ich Ihnen die eingangs<br />
genannten Themen, wie alle anderen „normalen“ Themen dieses Hefts, nun doch ans Herz –<br />
und wünsche Ihnen, trotz der großen Herausforderung und Unsicherheit durch den Ukraine-<br />
Krieg eine gute und hoffentlich interessante Lektüre.<br />
Ihr<br />
Markus Huneke<br />
Chefredakteur <strong>Stahlreport</strong><br />
<strong>Stahlreport</strong> 5|22<br />
3
Inhalt <strong>Stahlreport</strong> 5 2022<br />
Ukraine-Krieg verunsichert Stahl-Branchen<br />
Zulieferer, Maschinenbau, Bauindustrie<br />
Die aktuellen Branchen-Bilanzen haben den Ukraine-Krieg derzeit<br />
noch nicht in ihren Zahlen – der Rückblick der Statistiker<br />
reicht meist bis Ende März. Dennoch rechnet so gut wie jede<br />
Stahl verwendende Branche mit Einbußen durch den Ukraine-<br />
Krieg (ab S. 44).<br />
44<br />
8<br />
Durchblick dank Label<br />
Stahlo entwickelt Green Steel-Klassifizierung<br />
Auch wenn sich der Markt dafür gerade erst entwickelt:<br />
Green Steel ist in aller Munde. In der Praxis stehen<br />
Anwender dabei allerdings vor der Frage, wie es um die<br />
CO 2 -Emissionen der Stahlerzeugnisse der verschiedenen<br />
Hersteller tatsächlich bestellt ist. Das Klassifizierungslabel<br />
von Stahl-Service-Center Stahlo schafft hier Klarheit.<br />
Stahl-Partnerschaften<br />
Lieferqualität für Sturm<br />
Blechverarbeitung entscheidend<br />
22<br />
Für Sturm Blechverarbeitung steht die Prozessqualität im<br />
Zentrum ihres Tuns. So führt etwa die präzise und sorgfältige<br />
Nachbearbeitung der eigenen Produkte regelmäßig<br />
zu geringeren Arbeitsleistungen bei den Kunden – die dies<br />
sehr schätzen. Voraussetzung dafür sind funktionierende<br />
Stahl-Partnerschaften am Beginn der Lieferkette.<br />
4 <strong>Stahlreport</strong> 5|22
PERSÖNLICHES<br />
6 Kurznachrichten<br />
Stahlhandel<br />
8 Stahlo – Klassifizierungslabel bringt Klarheit<br />
10 Nordwest – Ein stetig wachsendes Bildungsangebot<br />
11 Heine + Beisswenger – Neue Photovoltaik-Anlage eingeweiht<br />
12 Klöckner & Co – Reduktionsziele wissenschaftlich anerkannt<br />
14 Richard Köstner – Erfolgsprojekt Online-Shop<br />
Stahlproduktion<br />
16 Dillinger & Saarstahl – Turnaround geschafft<br />
18 Steeltec – Neuer Hubbalkenofen bringt höhere Effizienz<br />
Stahlverarbeitung<br />
34<br />
Rechnungen<br />
zeitgemäß versenden<br />
Eisen-Fischer setzt auf<br />
Quadient<br />
Rund 500 Rechnungen, Tag für<br />
Tag – so sieht das Versandvolumen<br />
der Eisen-Fischer<br />
GmbH aus, ein mittelständisches<br />
Großhandelshaus mit<br />
mehreren Standorten. Für den<br />
Rechnungsversand hat das<br />
Unternehmen nach einer zeitgemäßen,<br />
effizienten und flexiblen<br />
Komplettlösung gesucht<br />
– und mit Quadient gefunden.<br />
22 Sturm Blechverarbeitung – Wichtigster Werkstoff: Stahl<br />
24 Atlantem: Französischer Fensterbauer entscheidet sich für Kasto<br />
26 Wuppermann – Eigenstrom aus Sonnenergie<br />
Anarbeitung & Logistik<br />
28 Progress – Bewehrung optimal vorfertigen<br />
30 Hergarten – Folgen des Ukraine-Krieges bedrohen Stahllogistik<br />
32 Schwarze-Robitec – So effizient geht Rohrbiegen<br />
34 Quadient – Postausgang unter Dach und Fach<br />
BDS-Research<br />
36 Die Ruhe vor dem Sturm<br />
Messen und Märkte<br />
38 wire & Tube – Vorfreude auf die Branchenhighlights<br />
40 LogiMAT – Geballte Intralogistik-Kompetenz<br />
42 Termine<br />
43 Messekalender<br />
44 Zulieferindustrie vor großen Unsicherheiten<br />
45 Bau startet gut ins Jahr – jetzt drohen Probleme<br />
46 Maschinenbau – Ukraine-Krieg noch nicht in der Statistik<br />
Wissenswertes<br />
48 BME-Studie – Weiterbildungsmanagement hat noch Reserven<br />
Lifesteel<br />
50 Foodblogger kocht aus der Dose<br />
50 Impressum<br />
<strong>Stahlreport</strong> 5|22<br />
5
Persönliches<br />
Kurznachrichten<br />
thyssenkrupp Steel Europe AG<br />
Heike Denecke-Arnold<br />
ist im Mai in einer außerdordentlichen Aufsichtsratssitzung<br />
als neue Chief Operating<br />
Officer der thyssenkrupp Steel Europe AG<br />
bestimmt worden. Damit werde die Verantwortung<br />
für Transformation und Produktion<br />
im Konzern zukünftig aufgeteilt. Dr. Denecke-Arnold<br />
verantwortet die operativen<br />
Produktionsbereiche<br />
und damit<br />
das gesamte Feld<br />
von der Eisen- und<br />
Stahlproduktion bis<br />
zu den Veredelungsstufen<br />
sowie Qualität<br />
und Logistik,<br />
Bild: thyssenkrupp<br />
teilte der Stahlhersteller<br />
mit.<br />
Mit Dr. Denecke-Arnold<br />
verstärke eine erfahrene Stahlexpertin<br />
das Vorstandsteam. Die promovierte Ingenieurin<br />
ist seit 1999 in verschiedenen Funktionen<br />
bei thyssenkrupp tätig, zuletzt seit<br />
Oktober 2016 bei Precision Steel in Hohenlimburg<br />
als Vorsitzende der Geschäftsführung<br />
der thyssenkrupp Hohenlimburg<br />
GmbH. Durch ihre vielfältigen Erfahrungen<br />
im Konzern verfügt Dr. Denecke-Arnold<br />
über eine breite Expertise, sowohl im Produktionsbereich,<br />
als auch auf der Strategie-,<br />
Kunden- und Marktseite.<br />
Die Optimierung des Produktionsnetzwerks<br />
sowie den Dekarbonisierungsprozess innerhalb<br />
der Strategie 20-30 wird Dr. Arnd Köfler<br />
verantworten. Hinzu kommt der Bereich<br />
Innovation, der die gesamte Forschungsund<br />
Entwicklungsarbeit zusammenfasst.<br />
Des Weiteren hat der Aufsichtsrat Markus<br />
Grolms als Mitglied des Vorstands bestätigt<br />
und ihn als Arbeitsdirektor und Personalvorstand<br />
bis zum 31.03.2028 wiederbestellt.<br />
Ein wesentlicher Schwerpunkt wird<br />
hier in den nächsten Jahren die Begleitung<br />
und Steuerung der Transformation aus dem<br />
arbeitsdirektionalen Bereich heraus sein.<br />
thyssenkrupp Steel Europe AG<br />
Sigmar Gabriel<br />
ist im April gemeinsam mit Dr. Elke Eller<br />
als Vertreter der Anteilseignerseite in den<br />
Aufsichtsrat der thyssenkrupp Steel Europa<br />
AG berufen worden. Sie folgen auf Dr. Franz<br />
Bartscherer und Prof. Dr. Diethard Bergers,<br />
die ihre Mandate aus persönlichen Gründen<br />
niederlegten und aus dem Aufsichtsrat<br />
ausgeschieden sind. Sigmar Gabriel wurde<br />
darüber hinaus vom neu konstituierten<br />
Aufsichtsrat zum neuen Vorsitzenden des<br />
Gremiums gewählt. Der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende<br />
Dr. Klaus Keysberg<br />
werde dem Gremium künftig als einfaches<br />
Mitglied angehören.<br />
Sigmar Gabriel blickt auf eine lange politische<br />
Karriere zurück. Von 2009 bis 2017<br />
war er Bundesvorsitzender der SPD und<br />
von 2013 bis 2018 Vizekanzler der Bundesrepublik<br />
Deutschland. Im Jahr 2005 wurde<br />
Sigmar Gabriel zum Bundesumweltminister<br />
ernannt. In den Jahren von 2013 bis 2017<br />
hatte er den Posten des Bundeswirtschaftsministers<br />
inne, ehe er von 2017 bis<br />
2018 das Amt des<br />
Bundesaußenministers<br />
übernahm.<br />
Dr. Elke Eller war<br />
von 2015 bis 2021<br />
Personalvorständin<br />
bei der TUI AG.<br />
Zuvor bekleidete<br />
sie verschiedene<br />
Führungspositionen<br />
bei der Volkswagen<br />
Group, zuletzt als Mitglied des Markenvorstands<br />
von Volkswagen Nutzfahrzeuge.<br />
Sie gilt als ausgewiesene Expertin für die<br />
Transformation von Unternehmen und ist<br />
als Investorin bei verschiedenen Start-Ups<br />
engagiert.<br />
GESCO AG<br />
Andrea Holzbaur<br />
wird neue CFO der Industriegruppe GESCO<br />
AG. Die Nachfolgerin der bisherigen CFO<br />
Kerstin Müller-Kirchhofs tritt die Position<br />
ab 1. Oktober 2022 an. Andrea Holzbaur<br />
kommt von der Güntner Group Europe<br />
GmbH, einem führenden Hersteller in der<br />
Wärmeübertragungstechnologie mit diversen<br />
Standorten in Deutschland und im<br />
Ausland, wo sie zuletzt als Chief Financial<br />
Officer tätig war. Davor war sie bei Unternehmen<br />
in der Medizintechnik, im Textileinzelhandel,<br />
in der Automatisierungstechnik<br />
und der Regelungs- und Steuerungstechnologie<br />
beschäftigt.<br />
ISTMA Europe<br />
Markus Heseding<br />
ist neuer Präsident der ISTMA Europe,<br />
des europäischen Zweigs des Werkzeugbau-Weltverbands.<br />
Der Geschäftsführer<br />
Bild: thyssenkrupp<br />
des VDMA Fachverbands Präzisionswerkzeuge<br />
folgt auf Joaquim Menezes, Inhaber<br />
von Iberomoldes, der dem europäischen<br />
Zweig des Weltverbands zuletzt seit 2017<br />
für den Verband<br />
CEFAMOL (Portugal)<br />
mit großem Engagement<br />
vorstand.<br />
Heseding ist seit<br />
2017 im Board of<br />
Directors von ISTMA<br />
World aktiv.<br />
Im Werkzeugbau-Weltverband<br />
International Special<br />
Tooling & Machining<br />
Association (ISTMA) sind 22 nationale<br />
Verbände des Werkzeugbaus organisiert.<br />
Zusammen repräsentieren die ISTMA-Mitgliedsverbände<br />
über 8.000 Unternehmen<br />
mit einem Jahresumsatz von über 120<br />
Mrd. USD. ISTMA World ist für die zentrale<br />
Koordination und Organisation aller internationalen<br />
Aktivitäten zuständig, ISTMA<br />
Europe koordiniert die Verbandsarbeit der<br />
europäischen Mitglieder.<br />
Possehl Erzkontor<br />
Nils Fleig<br />
ist seit April 2022 neuer Chief Financial<br />
Officer (CFO) bei Possehl Erzkontor.<br />
Neben Jan Weber (CEO) ist Nils Fleig damit<br />
Teil der Geschäftsführung. Mit dieser<br />
Doppelspitze stelle sich der End-to-End-<br />
Dienstleister für Rohstoffe mit Hauptsitz in<br />
Lübeck breiter auf. Die Position wurde neu<br />
geschaffen, um die Unternehmensstrategie<br />
Road#2024PLUS in weiteren Firmenbereichen<br />
zu implementieren. Nils Fleig zeichnet<br />
ab sofort für die Abteilungen Finance,<br />
Accounting, Controlling, IT & HR verantwortlich,<br />
während Jan Weber Regions,<br />
Divisions, Logistics, Operations und Kommunikation<br />
führt. Nils Fleig ist 40 Jahre<br />
alt und gebürtiger Lübecker. Nach seinem<br />
Abitur und einer Banklehre studierte er an<br />
der Wirtschaftsuniversität in Wien „Internationale<br />
Betriebswirtschaftslehre“<br />
–<br />
davon ein Semester<br />
an der Madrider<br />
Universidad Pontificia<br />
Comillas. Seit<br />
2010 arbeitete er in<br />
unterschiedlichen<br />
Finanzpositionen<br />
in der Jungheinrich<br />
Bild: VDMA<br />
Bild: Possehl Erzkontor<br />
6 <strong>Stahlreport</strong> 5|22
AG und war u. a. in leitender Position am<br />
Aufbau der Logistiksparte des Konzerns<br />
beteiligt. Die letzten vier Jahre war Fleig als<br />
Finanzchef der von Jungheinrich übernommenen<br />
MIAS-Gruppe tätig.<br />
Dillinger<br />
Günter Luxenburger<br />
hat sein Amt als Vertriebsvorstand der<br />
Aktien-Gesellschaft der Dillinger Hüttenwerke<br />
(Dillinger) sowie als Geschäftsführer<br />
der SHS – Stahl-Holding-Saar mit Wirkung<br />
vom 31.03.2022 planmäßig altersbedingt<br />
niedergelegt und ist in den Ruhestand<br />
getreten. Dr. Luxenburger war seit 2012<br />
Vertriebsvorstand von Dillinger und seit<br />
2020 Mitglied der Geschäftsführung der<br />
SHS – Stahl-Holding-Saar.<br />
Dr. Karl-Ulrich Köhler, Vorstandsvorsitzender<br />
von Dillinger und Saarstahl und<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung der<br />
SHS – Stahl-Holding-Saar wird bis auf<br />
weiteres die Aufgaben von Dr. Luxenburger<br />
übernehmen. „Herr<br />
Dr. Luxenburger hat<br />
mit seiner Arbeit<br />
maßgeblich dazu<br />
beigetragen, dass<br />
Dillinger heute<br />
Marktführer bei<br />
der Herstellung<br />
Bild: Dillinger<br />
von superschweren<br />
Blechen für den<br />
Offshore Windmarkt<br />
ist. Er hat früh die Zeichen der Zeit erkannt<br />
und Dillinger erfolgreich im Markt positioniert.<br />
Dafür möchte ich mich im Namen des<br />
gesamten Unternehmens bedanken und<br />
wünsche Dr. Luxenburger alles Gute für den<br />
Ruhestand“, betont Dr. Karl-Ulrich Köhler.<br />
Der promovierte Werkstoffwissenschaftler<br />
Luxenburger wechselte 1990 zu Dillinger<br />
und war in den folgenden Jahren als Spartenleiter<br />
für verschiedene Kundensegmente<br />
tätig. Er wurde 2006 zum Marketingleiter<br />
ernannt und hatte seit 2008 die Verkaufsund<br />
Marketing abteilung unter seiner Verantwortung.<br />
2009 erfolgte seine Ernennung<br />
zum Direktor Verkauf & Marketing.<br />
In der Zeit seiner Verantwortung als Vertriebsvorstand<br />
entwickelte sich Dillinger zu<br />
einem der führenden Grobblechhersteller<br />
weltweit. Dr. Luxenburger erkannte früh die<br />
Chancen auf dem Markt für Offshore Windkraft<br />
und trug maßgeblich dazu bei, dass<br />
heute 80 % der Windkraftanlagen auf See auf<br />
Fundamenten aus Stahl von Dillinger stehen.<br />
Heinrich Schütt KG GmbH & Co.<br />
Walter Hubrich<br />
ist am 31. März 2022 verstorben. Der ehemalige Geschäftsführer der Heinrich Schütt KG<br />
GmbH & Co. leitete das Unternehmen von 1982 bis 2007. „Mit unermüdlichem persönlichem<br />
Einsatz, großem Weitblick und Zielstrebigkeit hat er die Entwicklung des Unternehmens<br />
stets den Marktgegebenheiten angepasst, modernisiert und zukunftsgerecht<br />
aufgestellt“, würdigte das Unternehmen mit Hauptsitz in Hamburg die Leistung ihres<br />
ehemaligen Geschäftsführers. „Wir haben eine prägende Persönlichkeit, einen verlässlichen<br />
Geschäftspartner und geschätzten Menschen verloren. Unser tiefes Mitgefühl und<br />
aufrichtiges Beileid gilt der Familie“, bekundeten die Gesellschafter, die Geschäftsführung<br />
sowie die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Heinrich Schütt KG GmbH & Co.<br />
ISER<br />
Sebastian Heimann<br />
ist neuer Geschäftsführer der Informationsstelle<br />
Edelstahl Rostfrei (ISER). Er<br />
folgt auf Dr. Hans-Peter Wilbert, der<br />
nach über 22 Jahren Verbandsarbeit in<br />
der Edelstahlbranche zum 1. Mai 2022<br />
in den Ruhestand gewechselt ist. Dr.-<br />
Ing. Sebastian Heimann wurde 1974<br />
in Krefeld geboren, begann 1995 das<br />
Studium des Maschinenbaus an der Rheinisch-Westfälischen<br />
Technischen Hochschule<br />
Aachen und wechselte nach dem<br />
Diplom an das Institut für Werkstoffe der<br />
Ruhr-Universität<br />
Bochum. Nach seiner<br />
Promotion am<br />
Lehrgebiet Werkstoffprüfung<br />
des<br />
Instituts übernahm<br />
er 2011 die Leitung<br />
der Qualitätsstelle<br />
eines Edelstahl verarbeitenden<br />
Unternehmens.<br />
In Personalunion übernimmt<br />
Dr. Heimann auch die Geschäftsführung<br />
des Warenzeichenverbands Edelstahl<br />
Rostfrei e.V.<br />
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25.04.2022 7<br />
08:38:54
Stahlhandel<br />
Bericht<br />
Stahlo-Werk in Gera: Bereits heute mit einem der besten grünen Fußabdrücke in der Stahlbearbeitung.<br />
Stahlo schafft Transparenz bei Green Steel<br />
Klassifizierungslabel bringt Klarheit<br />
Die Stahlindustrie steht vor dem größten Umbruch in ihrer Geschichte. Die Vision: den<br />
klimaschädlichen Prozess der Stahl-Herstellung auf ein möglichst klimaschonendes Verfahren<br />
umzustellen. Diese Transformation braucht Transparenz, findet das Unternehmen Stahlo und will<br />
als Teil der Stahl-Lieferkette seinen Beitrag dazu leisten. Beim komplexen Thema „Green Steel“<br />
unterstützt der Stahlexperte seine Kunden nun mit einem Transparenz-Label im Stahlmarkt.<br />
„Green Steel“ ist die Antwort auf die Forderung,<br />
CO 2 -Emissionen in der Stahlbranche drastisch zu reduzieren.<br />
Aber die Antwort bleibt vorerst kompliziert,<br />
denn das Geschäftsmodell der Zukunft ist komplex.<br />
Stahlhersteller wie Stahlanwender suchen nach Klarheit,<br />
denn mit der beginnenden Umstellung auf grünen<br />
Stahl kommen auf Stahlverwender eine Menge Fragen<br />
zu. Eine entscheidende Frage ist beispielsweise, welche<br />
Stahlgüten wann „grün“ überhaupt verfügbar sind,<br />
welcher Hersteller dann welche Mengen liefern kann<br />
und vor allem, zu welchem Preis. Mit diesem Informationsbedarf<br />
will Stahlo seine Kunden und Partner nicht<br />
allein lassen. „Als unabhängiges Stahl-Service-Center<br />
haben wir gewachsene, exzellente Kontakte sowohl zu<br />
Stahlherstellern als auch Stahlverwendern, sowie langjährige<br />
Expertise und Beratungskompetenz als Werkstofflieferant<br />
– und können dekarbonisierten Stahl in<br />
der passenden Qualität zu den besten Konditionen<br />
sichern“, erklärt Stahlo-Geschäftsführer Oliver Sonst.<br />
Klassifizierungslabel für Green Steel<br />
Darüber hinaus will das Unternehmen mit dem Klassifizierungslabel<br />
für Green Steel seinen Kunden bei<br />
der Orientierung helfen. Deshalb macht Stahlo heute<br />
schon die verschiedenen Lösungswege der Stahlhersteller<br />
transparent. Das Unternehmen fokussiert sich<br />
auf den größten CO 2 -Hebel: die Rohstahlherstellung.<br />
Das entwickelte Transparenzlabel stellt die verschiedenen<br />
Elemente des Produktionsprozesses durch einfache<br />
Symbole dar und teilt die daraus resultierenden<br />
8 <strong>Stahlreport</strong> 5|22
Stahlo Klassifizierungslabel C (aktuelle Recycling-Route)<br />
Bilder: Stahlo Stahlservice GmbH & Co. KG<br />
Stahlo Klassifizierungslabel G (aktuelle moderne Hochofenroute)<br />
CO 2 -Emissionen in insgesamt sieben<br />
Klassen ein.<br />
Das Stahlo-Klassifizierungsetikett<br />
zeigt die wesentlichen Unterschiede<br />
einfach auf: etwa Klasse G,<br />
für Stahl aus dem modernen Hochofenprozess<br />
mit einer Emission von<br />
1.800 bis 2.200 kg CO 2 pro Tonne<br />
Rohstahl – bis zur besten Klasse A,<br />
für Stahl mit weniger als 150 kg<br />
CO 2 pro Tonne, welche voraussichtlich<br />
ab 2025 in Serienverfahren<br />
umgesetzt werden kann. Wird die<br />
Klasse durch ein „+“ erweitert, deutet<br />
dies ebenso die erweiterte<br />
Betrachtung bis zum Coil inklusive<br />
der Walz- und Oberflächenprozesse<br />
an.<br />
Zusätzlich zur werkstofftechnischen<br />
Anwendungsberatung bietet<br />
Stahlo mit Hilfe des Klassifizierungslabels<br />
auch Schulungen zum<br />
Thema Green Steel an und verschafft<br />
damit seinen Kunden sowohl<br />
Orientierung im Markt als auch<br />
einen schnellen Überblick, in welcher<br />
Emissionsklasse der Stahl produziert<br />
wurde.<br />
Eigene Fertigung CO 2 -neutral<br />
Auch am größten Standort von<br />
Stahlo in Gera haben Energieeffizienz<br />
und CO 2 -Neutralität eine hohe<br />
Bedeutung. „Auch wenn unsere<br />
CO 2 -Emissionen im Werk Gera mit<br />
weniger als 3,6 kg CO 2 pro Tonne<br />
Stahl im Vergleich zur Stahlproduktion<br />
mit Emissionen von über<br />
2.000 kg pro Tonne gering erscheinen,<br />
planen wir weitere Optimierungsschritte“,<br />
sagt Oliver Sonst.<br />
„Schon heute ist damit der gesamte<br />
Stahlbearbeitungsprozess CO 2 -neutral.<br />
Und wir planen weitere Optimierungen,<br />
um den Standort<br />
zukünftig Schritt für Schritt neutraler<br />
betreiben zu können.“<br />
Das Stahl-Service-Center wurde<br />
in Gera nach modernsten Standards<br />
errichtet. Perfekte Dämmung, neueste<br />
Maschinen sowie LED-Beleuchtung<br />
bieten die ideale Voraussetzung<br />
für ein hoch effizientes<br />
Standortmanagement. Seit diesem<br />
Jahr hat Stahlo bereits auf 100 Prozent<br />
Grünstrom aus Wasserkraft<br />
umgestellt und betreibt eine eigene<br />
Photovoltaikanlage sowie ein Blockheizkraftwerk.<br />
Ab 2025 soll der<br />
CO 2 -Ausstoß weiter auf unter 2,8 kg<br />
pro Tonne Stahl durch u.a. Umstellungen<br />
im innerbetrieblichen Fuhrpark<br />
reduziert werden. Klimaneutralität<br />
könnte das Unternehmen ab<br />
2026 durch einen vollständigen<br />
Verzicht auf Erdgas erreichen –<br />
somit voraussichtlich ohne Kompensationsmaßnahmen.<br />
2<br />
Weitere Informationen zum<br />
Klassifizie rungslabel unter<br />
www.stahlo.de/de/klassifizierungslabel.<br />
[Kontakt]<br />
Stahlo Stahlservice<br />
GmbH & Co. KG<br />
Kasseler Straße 27<br />
35683 Dillenburg<br />
+49 2771 302-0<br />
www.stahlo.de<br />
<strong>Stahlreport</strong> 5|22<br />
9
Stahlhandel<br />
Berichte<br />
Die neue Nordwest-Schlungsoffensive<br />
Trainingswerk<br />
für Handelspartner<br />
Bild: Nordwest<br />
Nordwest entwickelt Schulungsprogramm Trainingswerk<br />
Ein stetig wachsendes Bildungsangebot<br />
Unter dem Motto „Heute Fortbildung, morgen Fortschritt“ unterstützt die Nordwest Handel AG ihre<br />
Handelspartner mit dem vielseitigen Schulungsangebot Trainingswerk, welches ab sofort gebündelt<br />
angeboten und permanent ausgebaut wird.<br />
[Kontakt]<br />
Nordwest Handel AG<br />
44263 Dortmund<br />
+49 231 2222-3001<br />
www.nordwest.com<br />
Zum Weiterbildungsangebot<br />
gehören Fachberater-Schulungen,<br />
Sachkundelehrgänge und O n-<br />
line-Trainingsmodule in den verschiedenen<br />
Waren- und Dienstleistungsbereichen.<br />
„Wir verstehen die<br />
Weiterbildung unserer Handelspartner<br />
als wichtiges Instrument zur<br />
langfristigen Sicherung der Leistungsfähigkeit<br />
eines Unternehmens.<br />
Mit Trainingswerk begleiten wir<br />
unsere Partner bei der Personal- und<br />
Organisationsentwicklung – einem<br />
der zentralen Faktoren für zukünftigen<br />
Erfolg“, erläutert Yvonne Weyerstall,<br />
Geschäftsbereichsleiterin<br />
Handwerk & Industrie, die Ziele hinter<br />
dem Konzept Trainingswerk.<br />
ningsoffensive ist die Themenwelt<br />
Digitalisierung, denn Fachhändler<br />
müssen sich auf einen immer<br />
anspruchsvoller werdenden und<br />
digitalisierten Beschaffungsprozess<br />
einstellen. Neben der klassischen<br />
Handelsfunktion gilt es, sich als Service-<br />
und Lösungsanbieter zu positionieren,<br />
um in einer wettbewerbsintensiven<br />
Umgebung auch<br />
zukünftig erfolgreich zu bestehen.<br />
Abgerundet wird das Portfolio durch<br />
Schulungen, die fachbezogenes Wissen<br />
kompakt transferieren, wie beispielsweise<br />
Basis- und Fortgeschrittenen-Webinare<br />
im Bereich<br />
Digitalisierung.<br />
Brandneue Angebote zur<br />
Weiterqualifizierung<br />
Speziell im Bereich Bau, Handwerk<br />
und Industrie bietet Nordwest neue<br />
Trainingsangebote, damit sich Mitarbeiter<br />
im Fachgroßhandel mit Zertifikat<br />
weiterqualifizieren können.<br />
Vertiefendes Produktwissen mit<br />
hohem Praxisbezug liefert etwa die<br />
neue Webinar-Reihe „Baubeschläge<br />
bestellen leicht gemacht“. Die Fachberater-<br />
und Sachkundelehrgänge<br />
für Schweißtechnik, Drucklufttech-<br />
Vielseitige Themenbereiche<br />
Die Basis des Programms bilden<br />
dabei verschiedene Fachberater-Schulungen<br />
und Sachkundelehrgänge<br />
wie beispielsweise in den<br />
Themenbereichen Arbeitsschutz,<br />
Brandschutz und Gefahrenmanagement,<br />
die in den Bereichen Bau,<br />
Handwerk und Industrie sowie in<br />
der Haustechnik in punkto Sicherheit<br />
von großer Bedeutung sind. Ein<br />
weiterer wichtiger Aspekt der Trainik,<br />
Arbeitsschutz/PSA, Feuerschutzabschlüsse,<br />
Prüfung kraftbetätigter<br />
Türen und Tore sowie<br />
vertriebsorientierte Schulungen zu<br />
Bau- und Verbindungstechnik sind<br />
nur einige der zahlreichen Neuheiten.<br />
Das jetzt deutlich erweiterte<br />
Schulungsangebot begründet Stefan<br />
Thiel, Geschäftsbereichsleiter<br />
Bau: „Wir haben zum einen eine<br />
verschärfte Wettbewerbssituation<br />
und zum anderen einen zunehmenden<br />
Fachkräftemangel, auf die es<br />
schnellstmöglich zu reagieren gilt.<br />
Die Weiterentwicklung der eigenen<br />
Mitarbeiter im Fachgroßhandel<br />
zahlt auf den Trend des beständigen<br />
Lernens im Berufsleben als bedeutsame<br />
Maßnahme ein. Gleichzeitig<br />
wird in die Beratungs-, Vertriebsund<br />
Fachkompetenz der Mitarbeiter<br />
investiert, was einen klaren Wettbewerbsvorteil<br />
mit sich bringt.“<br />
Für das Schulungsangebot von<br />
Trainingswerk greift Nordwest auf<br />
hochqualifizierte und branchenerfahrene<br />
Trainer zurück. Auf diese<br />
Weise ist eine optimale Betreuung<br />
und Vorbereitung auf die Zukunft<br />
gewährleistet. 2<br />
10 <strong>Stahlreport</strong> 5|22
Heine + Beisswenger<br />
Neue Photovoltaik-Anlage eingeweiht<br />
Am 31. März 2022 hat die Heine + Beisswenger-Gruppe die Bundestagsabgeordnete und Stellvertretende<br />
Generalsekretärin der CDU Deutschland Christina Stumpp MdB sowie den CDU-Abgeordneten des Landtags von Baden-<br />
Württemberg und Staatssekretär im Ministerium der Justiz und Migration von Baden-Württemberg Siegfried Lorek MdL<br />
am Stammsitz in Fellbach begrüßt. Anlässlich des Besuches konnte eine der größten Solarflächen im Raum Stuttgart von<br />
ca. 10.000 m 2 (entspricht 749 kWp) bei H+B in Fellbach in Betrieb genommen werden.<br />
Mit der neuen Anlage werden<br />
50 bis 65 % des eigenen Strombedarfes<br />
am Hauptstandort von H+B<br />
gedeckt. Die jährliche CO 2 -Einsparung<br />
beträgt über 430 t. Damit wird<br />
der Ausstoß von 190 t CO 2 allein in<br />
Fellbach vermieden, so das Unternehmen.<br />
Dem politischen Besuch berichteten<br />
CEO Prof. Dr. Rainer Lindner<br />
und Vorstandsmitglied Matthias<br />
Heine auch von dem erfolgreichen<br />
Geschäftsjahr 2021 für die<br />
Unternehmensgruppe und informierten<br />
über neue Projekte in den<br />
Sparten Handel und Produktion.<br />
Bei einem Rundgang im Unternehmen<br />
konnten die Abgeordneten<br />
sich mit den Lager und Fertigungsprozessen<br />
des familiengeführten<br />
Mittelstandsunternehmens vertraut<br />
machen.<br />
(v.l.) Siegfried Lorek (MdL Baden-Württemberg, Staatssekretär im Ministerium der Justiz<br />
und Migration von Baden- Württemberg), Prof. Dr. Rainer Lindner (CEO H+B), Christina<br />
Stumpp (MdB, Stelllvertretende Generalsekretärin der CDU Deutschland) und Matthias<br />
Heine (Vorstandsmitglied H+B)<br />
tiert H+B zudem in elektrisch betriebene<br />
Lkw und Gabelstapler. Die<br />
Unternehmensgruppe hat zuletzt<br />
die erste „grüne“ Stahlpartnerschaft<br />
mit Hersteller und Kunden entlang<br />
der Wertschöpfungskette gegründet.<br />
„Die Innovationskraft im Mit-<br />
Weitere Investitionen in<br />
Nachhaltigkeit<br />
Neben der Investition über 500.000<br />
€ in die Photovoltaik-Anlage investelstand<br />
in Baden-Württemberg ist<br />
immer wieder beeindruckend. Das<br />
zeigt das Traditionsunternehmen<br />
Heine + Beisswenger aus unserem<br />
Landkreis Waiblingen auf<br />
besondere Weise.“, kommentierte<br />
Staatssekretär Lorek. 2<br />
Bild: Heine + Beisswenger<br />
[Kontakt]<br />
Heine + Beisswenger<br />
Stiftung + Co. KG<br />
Höhenstraße 22<br />
70736 Fellbach<br />
+49 711 5854-0<br />
info@heinebeisswenger.de
Stahlhandel<br />
Bericht/Nachricht<br />
Klöckner & Co geht weltweit voran: alle CO 2 -Net-Zero-Ziele nach SBTi fudiert<br />
Reduktionsziele wissenschaftlich anerkannt<br />
Klöckner & Co ist das erste Unternehmen weltweit, dessen CO 2 -Net-Zero-Reduktionsziele im regulären Verfahren nach<br />
den neuesten Standards der Science Based Targets initiative (SBTi) als wissenschaftlich fundiert anerkannt wurden.<br />
Alle Reduktionsziele basieren somit auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und entsprechen den strengen<br />
Anforderungen des Pariser Klimaabkommens zur Begrenzung der globalen Erderwärmung auf maximal 1,5 °C.<br />
[Kontakt]<br />
Klöckner & Co SE<br />
Am Silberpalais 1<br />
47057 Duisburg<br />
Tel. +49 203 307-0<br />
www.kloeckner.com<br />
onsziele sind wir bei der Umsetzung<br />
unserer Strategie ‚Klöckner & Co<br />
2025: Leveraging Strengths‘ einen<br />
weiteren großen Schritt vorangekommen.<br />
Wir arbeiten weiterhin<br />
mit Hochdruck an der Umsetzung<br />
dieser Ziele und treiben so die<br />
grüne Transformation von Wirtschaft<br />
und Gesellschaft als Pionier<br />
einer nachhaltigen Stahlindustrie<br />
aktiv voran“, sagt Guido Kerkhoff,<br />
Vorsitzender des Vorstands der<br />
Klöckner & Co SE.<br />
Klöckner & Co konzentriere<br />
sich im Rahmen des Programms<br />
„kloeckner takes action 2040“ auf<br />
konkrete Maßnahmen zur Verringerung<br />
des ökologischen Fußabdrucks<br />
und arbeite dazu eng mit<br />
Kunden und Lieferanten zusammen.<br />
Mittelfristig wird das Unternehmen<br />
in Scope 1 und 2 die<br />
CO 2 -Emissionen bis 2030 um 50 %<br />
reduzieren. In Scope 3 will das<br />
Unternehmen die direkt beeinflussbaren<br />
Emissionen bis 2030 ebenfalls<br />
um 50 % senken. Die nicht<br />
direkt beeinflussbaren Emissionen<br />
Langfristig will Klöckner<br />
& Co die Emissionen in Scope 1<br />
und 2 – also die Emissionen, die mit<br />
dem Unternehmen selbst verbunden<br />
sind (z. B. durch den eigenen<br />
Fuhrpark oder eingekaufte Energie)<br />
– im Einklang mit den SBTi-Anforderungen<br />
für Net-Zero bis zum Jahr<br />
2040 eliminieren. Allein in Scope<br />
1 und 2 will das Unternehmen<br />
damit rund 90.000 t CO 2 pro Jahr<br />
an eigenen Emissionen einsparen.<br />
In Scope 3 werde das Unternehmen<br />
die direkt beeinflussbaren Emissionen<br />
(z. B. durch Geschäftsreisen)<br />
bis 2040 sowie die nur indirekt<br />
beeinflussbaren Emissionen (Scope<br />
3, z. B. aus eingekauften Waren und<br />
Dienstleistungen) bis 2050 fast vollständig<br />
einsparen. Damit verpflichtet<br />
sich Klöckner & Co entsprechend<br />
der neuesten Standards der SBTi<br />
dazu, die Emissionen in der gesamten<br />
Wertschöpfungskette bis zum<br />
Jahr 2050 auf Netto-Null zu senken.<br />
„Mit der wissenschaftlichen<br />
Anerkennung der langfristigen<br />
sowie der CO 2 -Net-Zero-Reduktiin<br />
Scope 3 sollen bis 2030 um 30 %<br />
reduziert werden.<br />
Zusätzlich zu den umfangreichen<br />
Reduktionsmaßnahmen, die<br />
sich über alle Scopes erstrecken,<br />
kompensiert das Unternehmen<br />
noch unvermeidbare Emissionen in<br />
Scope 1 und 2 durch Investitionen<br />
in hochwertige und zertifizierte<br />
Projekte. Dadurch sei Klöckner & Co<br />
bereits heute CO 2 -neutral („carbon<br />
neutral“).<br />
Pionier einer nachhaltigen<br />
Stahlindustrie<br />
Klöckner & Co nutzt die strategischen<br />
Chancen, die sich aus der<br />
Dekarbonisierung ergeben: Das<br />
Unternehmen verankert im Rahmen<br />
seiner Strategie grüne Lösungen<br />
in seinem Geschäftsmodell und<br />
baut ein nachhaltiges Produkt- und<br />
Dienstleistungsspektrum auf. Mit<br />
insgesamt bereits vier Partnerschaften<br />
zur Lieferung von grünem<br />
Stahl stellt Klöckner & Co sicher,<br />
seinen Kunden schon in diesem<br />
Jahr grüne Produkte anbieten und<br />
12 <strong>Stahlreport</strong> 5|22
die große Nachfrage bedienen zu<br />
können.<br />
Klöckner & Co hat darüber hinaus<br />
eine Bewertungsskala für grünen<br />
und CO 2 -reduzierten Stahl entwickelt,<br />
damit Kunden direkt<br />
einsehen können, wie das CO 2 -Profil<br />
eines bei Klöckner & Co gekauften<br />
Produktes aussieht. Die Skala<br />
beruht auf internationalen, wissenschaftlich<br />
basierten Standards und<br />
kategorisiert CO 2 -reduzierten Stahl<br />
anhand der zertifizierten Emissionen<br />
über die gesamte Wertschöpfungskette<br />
von der Rohstoffgewinnung<br />
bis zur Produktion. Das<br />
Unternehmen schafft dank einer<br />
Klassifizierung in sechs Kategorien<br />
eine einfache Möglichkeit, den<br />
CO 2 -Fußabdruck von grünem Stahl<br />
verlässlich zu beurteilen und zu<br />
vergleichen. Noch im Jahr 2022<br />
wird Klöckner & Co in verschiedenen<br />
Kategorien der Skala CO 2 -reduzierten<br />
Stahl anbieten können. Bis<br />
2025 sollen dann über 30 % und bis<br />
2030 über 50 % des Gesamtangebots<br />
von Klöckner & Co aus den beiden<br />
Kategorien mit dem niedrigsten<br />
CO 2 -Fußabdruck stammen. Das entspricht<br />
einer jährlichen Einsparung<br />
von rund 4 Mio. t CO 2 . 2<br />
BESUCHEN SIE UNS<br />
Bil:d thyssenkrupp<br />
LOGIMAT | 31. MAI – 2. JUNI 2022<br />
Stuttgart | Halle 1 / Stand C50<br />
Auf dem Weg zum automatisierten Werkstofflager<br />
thyssenkrupp Schulte investiert in neue Hochregalanlage<br />
thyssenkrupp Schulte hat in eine neue Hochregalanlage am Standort<br />
Radebeul investiert. Seit der Inbetriebnahme im Februar 2022 stärkt die neue<br />
Anlage die Prozesseffizienz in den betrieblichen Abläufen und bereitet den Weg<br />
hin zum automatisierten Werkstofflager, so das Unternehmen. In Zukunft können<br />
dadurch etwa die Beladereihenfolge oder die Lagerabwicklung systemunterstützt<br />
optimiert werden.<br />
Mit einer Dimension von 21 m Höhe, 17 m Breite und 59 m Länge bietet das<br />
Hochregal viele Vorteile für den östlichen Distrikt der Werkstoffhandelsexperten.<br />
Durch die effiziente Flächennutzung werden zusätzliche Lagerkapazitäten<br />
geschaffen. Insgesamt können über 6.000 t Langmaterial in den 2.020 Kassetten<br />
des Hochregals gelagert werden. Dies bietet weitere Wachstumspotenziale:<br />
„Die neue Hochregalanlage ermöglicht uns, unser Geschäft weiter auszubauen<br />
und steigende Kundenanforderungen auch in Zukunft optimal erfüllen<br />
zu können“, sagt Tobias Huppenthal Vertriebsleiter im Distrikt Ost.<br />
Die Hochregalanlage unterstützt in vielen Aspekten das unternehmensweite<br />
Ziel der CO 2 -Einsparung. Dabei wird während der automatisierten Abläufe<br />
Energie über dynamische Energiespeicher zurückgewonnen. Auch können<br />
durch die erhöhte Lagerungsmöglichkeit von Werkstoffen künftig Transporte<br />
aus anderen Lägern deutlich reduziert werden, was den CO 2 -Ausstoß verringert.<br />
Diese und weitere unternehmensweite Maßnahmen seien kleine, aber<br />
wichtige Schritte, um das Ziel der Klimaneutralität bis 2030 bei thyssenkrupp<br />
Schulte zu erreichen, so das Unternehmen weiter.<br />
www.thyssenkrupp-schulte.de<br />
<strong>Stahlreport</strong> 5|22<br />
13<br />
FENSTERBAU FRONTALE<br />
12. JULI – 15. JULI 2022<br />
Nürnberg | Halle 4A / Stand 4A-103<br />
Aus Ideen<br />
werden<br />
Lösungen<br />
fehr ist führend in Lager logistik.<br />
Seit 1968 sind wir auf hoch quali tative<br />
und hocheffiziente Lager lösungen<br />
spezialisiert. Mit typisch Schweizer<br />
Know-how, Präzision und Weltoffenheit<br />
entwickeln wir innovative<br />
Logistikkonzepte. Modernste Technik<br />
und durchgängige Lager- und Handlingskonzepte<br />
sichern den perfekten<br />
Materialfluss von der Einlagerung bis<br />
zum Abtransport, vom Pro duzenten<br />
bis zum Verbraucher.<br />
Was können wir für Sie tun?<br />
Fehr Lagerlogistik AG<br />
In der Au 5, CH-8406 Winterthur<br />
T +41 (0)52 260 56 56<br />
info@fehr.net, www.fehr.net
Stahlhandel<br />
Bericht/Nachricht<br />
Verantwortlich<br />
für den koestner-shop.de<br />
(v.l.):<br />
Stefan Stillrich<br />
(Projektleiter<br />
E-Commerce) und<br />
Christina Krug<br />
(Head of Customer<br />
Service)<br />
Richard Köstner AG: Online-Shop für Privatkunden geht mit Rekordumsätzen ins fünfte Jahr<br />
Erfolgsprojekt Online-Shop<br />
Vier Verdoppelungen in den ersten vier Jahren: Steil nach oben zeigt die Umsatzentwicklung des<br />
B2C-Online-Shops der Richard Köstner AG mit Hauptsitz in Neustadt an der Aisch. Was 2017 als<br />
Ergänzung zum stationären Haushaltswarengeschäft gestartet wurde, liefert mittlerweile Ergebnisse<br />
im mehrstelligen Millionenbereich.<br />
[Kontakt]<br />
Richard Köstner AG<br />
Karl-Eibl-Straße 44 + 48<br />
91413 Neustadt/Aisch<br />
+49 9161 668-0<br />
www.koestner.de<br />
Der Erfolg kommt nicht von<br />
ungefähr. Stefan Stillrich, Social<br />
Media Manager (IHK) und bei Köstner<br />
als Projektleiter E-Commerce<br />
für den koestner-shop.de verantwortlich,<br />
ist mit seinem fünfeinhalbköpfigen<br />
Team permanent am Ball,<br />
um das Sortiment zielgerichtet auszubauen<br />
und die Reichweite immer<br />
weiter zu steigern. Neben der Effizienz<br />
steht auch das Thema Nachhaltigkeit<br />
im Fokus und – ganz<br />
wichtig im Onlinehandel – die Kundenzufriedenheit.<br />
Letztere wird<br />
bestätigt durch eine Vielzahl an<br />
Bewertungen, die nahezu zu 100 %<br />
positiv sind.<br />
Vier Argumente führt Stillrich<br />
ins Feld, mit denen der Köstner-Shop<br />
punktet: „Wir liefern schnell, haben<br />
einen Top-Kundenservice, gute Preise<br />
und ein hochwertiges, breites<br />
Sortiment.“ Innerhalb eines Jahres<br />
wuchs die Produktvielfalt um etwa<br />
die Hälfte. Knapp 4.500 Artikel von<br />
mehr als sechzig Lieferanten stehen<br />
mittlerweile zur Verfügung.<br />
Besonders gewachsen ist das<br />
Sortiment in der Rubrik „Kochen,<br />
Tafeln & Schenken“. Hier besteht<br />
auch die größte Nachfrage und diese<br />
vor allem im Premiumbereich. Darin<br />
tummeln sich etablierte und<br />
bekannte Marken wie Fissler, WMF,<br />
Küchenprofi, Thomas-Porzellan und<br />
Villeroy & Boch. Neu dabei sind beispielsweise<br />
Gastrolux, AMT und<br />
Monkano. Von den sehr guten<br />
Geschäften mit WMF sowie Villeroy<br />
& Boch profitiert auch das Ladengeschäft<br />
am Hauptsitz. Dort soll das<br />
Sortiment der beiden Premiumpartner<br />
ebenfalls erweitert werden.<br />
Hochwertige Produkte zu<br />
fairen Preisen<br />
Hochwertige Markenware bietet der<br />
Köstner-Shop auch in den Rubriken<br />
„Werkzeuge & mehr“ sowie „Garten“.<br />
Auch hier soll im Lauf des Jahres<br />
das Sortiment noch breiter werden.<br />
Die Hauptzielgruppe sind<br />
Das Thema Nachhaltigkeit wird auch beim Versand großgeschrieben.<br />
Bilder: Richard Köstner AG/Frank Besold<br />
14 <strong>Stahlreport</strong> 5|22
Endverbraucher in Deutschland, Österreich und den<br />
Beneluxländern, wobei unter den Bestellungen auch<br />
Anfragen aus anderen Teilen der EU zu finden sind.<br />
„Zudem hat die Zahl der B2B-Kunden zugenommen,<br />
die unser umfängliches Sortiment schätzen und für<br />
deren Einkauf sie nur einen Ansprechpartner möchten<br />
– uns“, merkt Stefan Stillrich an und verweist dabei auf<br />
einen weiteren Erfolgsfaktor im Onlinebusiness: Vertrauen.<br />
Dieses wird untermauert durch die Mitgliedschaft<br />
samt Zertifizierung durch den Händlerbund.<br />
Vertrauen schafft auch der Umstand, dass die Kunden<br />
zwar online, aber trotzdem bei einer bodenständigen<br />
Traditionsfirma einkaufen.<br />
Neben dem weiteren Ausbau vor allem des Premiumsektors<br />
stehen für 2022 einerseits die Themen Automatisierung<br />
und Effizienz, andererseits Nachhaltigkeit<br />
auf der Agenda. Automatisiert werden sollen vor allem<br />
die Logistikprozesse, damit eingehende Bestellungen<br />
noch schneller die Kunden erreichen. Dazu ist geplant,<br />
manuelle Tätigkeiten weitgehend zu digitalisieren und<br />
damit die Effizienz des gesamten Bereichs zu steigern.<br />
Ebenso mit dem Versand verknüpft ist das Thema<br />
Nachhaltigkeit. Köstner setzt hier auf Müllvermeidung<br />
durch Wiederverwendung von Verpackungen und Füllmaterial.<br />
Das Mehrwert-Paket ist Teil eines formulierten<br />
Mehrwert-Versprechens, das demnächst auf der<br />
Webshop-Seite zu finden ist.<br />
Der Versand soll grundsätzlich plastikfrei und klimaneutral<br />
erfolgen. Klimaneutral werden die Sendungen<br />
in Zusammenarbeit mit dem Dienstleister DHL, der<br />
die beim Transport anfallenden Emissionen durch<br />
Investitionen in zertifizierte Klimaschutzprojekte ausgleicht.<br />
GoGreen nennt sich das Konzept.<br />
Zum Selbstverständnis des Köstner-Shop-Teams<br />
gehört, dass dieses sämtliche Prozesse und Ideen immer<br />
wieder hinterfragt und verbessern möchte – „als Versprechen<br />
an unsere Kunden und unsere Umwelt“. 2<br />
FÜR EINE<br />
WELT DES<br />
HANDELS.<br />
Wir freuen uns auf gute Gespräche!<br />
20. – 24. Juni 2022, Düsseldorf<br />
Halle 1, A59<br />
Klöckner & Co erzielt in Q1 stärkeres<br />
operatives Ergebnis als erwartet<br />
Klöckner & Co hat im ersten Quartal 2022 ein deutlich<br />
stärkeres operatives Ergebnis (EBITDA) vor wesentlichen<br />
Sondereffekten erzielt als ursprünglich erwartet. Das<br />
teilte das Unternehmen in einer Adhoc-Mitteilung Anfang<br />
April mit. Als Ursache des stärkeren Ergebnisses hat das<br />
Unternehmen einen signifikanten Anstieg der Stahlpreise<br />
infolge einer erneuten Angebotsverknappung in den Kernmärkten<br />
Europa und USA geführt. Nach vorläufigen Zahlen<br />
beträgt das EBITDA vor wesentlichen Sondereffekten<br />
im ersten Quartal 2022 rund 201 Mio. €, entgegen der<br />
bisherigen Erwartung von 130 bis 180 Mio. €.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 5|22<br />
15<br />
Stahl verbindet – deshalb beliefern<br />
wir ausschließlich den Handel.<br />
Worauf Sie sich verlassen können.<br />
VOSS-EDELSTAHL.COM<br />
Einfaches Bestellen – schnelles Liefern.<br />
voss-edelstahl.com/online
Stahlproduktion<br />
Bericht<br />
Bild: Uwe Braun/SHS – Stahl-Holding-Saar<br />
Die saarländische Stahlindustrie ist weiterhin wichtigster Ausbildungsbetrieb in der Region.<br />
Dillinger und Saarstahl steigern operativen Gewinn<br />
Turnaround geschafft<br />
Die Dillinger-Gruppe und der Saarstahl-Konzern blicken auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2021 zurück. Nach den<br />
beiden schwierigen und durch die Pandemie geprägten Jahre 2019 und 2020 konnte eine erhebliche Erholung am Markt<br />
festgestellt werden. Nach Jahren mit hohen Verlusten haben die Unternehmen den angestrebten Turnaround geschafft<br />
und das Jahr 2021 mit deutlich positiven Ergebnissen abgeschlossen.<br />
stiegen um 64,9 % auf 2,777 Mrd. €<br />
(Vorjahr: 1,684 Mrd €) zurück. Das<br />
EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern<br />
und Abschreibungen) des SaarstahlKonzerns<br />
betrug 281,5 Mio. €<br />
(2020: 70,4 Mio. €) und das EBIT,<br />
also das Ergebnis vor Zinsen und<br />
Steuern, 187,9 Mio. € ( 2020 : 171,2<br />
Mio. €).<br />
„Die Unternehmen haben den<br />
Turnaround trotz weiterhin anhaltender<br />
Pandemie und der im Jahresverlauf<br />
konstant steigenden Rohstoffpreise<br />
geschafft. Dillinger und<br />
Saarstahl schließen das Jahr 2021<br />
mit der angestrebten EBITDA-Marge<br />
von 12 % ab. Dieses Ziel wurde durch<br />
den Leistungswillen aller Beteiligten<br />
erreicht und bestätigt die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der Unternehmen.<br />
Nun gilt es auf diesem Ergebnis aufzubauen<br />
und langfristig wirtschaftlich<br />
erfolgreich zu werden. Diese<br />
Basis benötigen wir, um die anstebau<br />
und Handel stieg weiter an.<br />
Lediglich die Nachfrage aus dem<br />
Bereich Linepipe hat sich in 2021<br />
weiter reduziert. Durch die Anpassung<br />
und Flexibilisierung der<br />
Betriebspunkte von Dillinger und<br />
Saarstahl habe man ein wirksames<br />
Instrument zur Steuerung und<br />
schnellen Anpassung der Produktion<br />
an Veränderungen im Markt<br />
geschaffen.<br />
Umsätze gestiegen<br />
Die Umsatzerlöse der Dillinger-Gruppe<br />
stiegen um 38,6 % auf<br />
2,281 Mrd. € (Vorjahr: 1,645 Mrd. €).<br />
Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen,<br />
Steuern und Abschreibungen) der<br />
Dillinger-Gruppe belief sich auf<br />
201,1 Mio. € (2020: 68,9 Mio. €) und<br />
das EBIT, also das Ergebnis vor Zinsen<br />
und Steuern, auf 80,1 Mio. €<br />
(2020: – 192,8 Mio. €). Die Umsatzerlöse<br />
des Saarstahl-Konzerns<br />
Dillinger und Saarstahl profitierten<br />
von der guten Konjunktur<br />
und gestiegenen Nachfrage aus der<br />
Automobilindustrie, der Energiebranche<br />
und dem Maschinenbau.<br />
Die hohe Nachfrage führte zu<br />
einer positiven Preisentwicklung<br />
in den einzelnen Segmenten. Diese<br />
Entwicklung zeichnete sich bei<br />
Draht und Stab von Saarstahl<br />
bereits in den letzten Monaten des<br />
Jahres 2020 ab und setzte sich in<br />
2021 kontinuierlich fort. Zurückzuführen<br />
sei sie vor allem auf das<br />
Wiederanfahren der Produktion in<br />
der Automobilindustrie.<br />
Bei Dillinger setzte die Erholung<br />
im ersten Halbjahr 2021 ein. Treiber<br />
war hier die stetig steigende<br />
Nachfrage nach superschweren<br />
Grobblechen aus dem Offshore-Windbereich.<br />
Auch die Nachfrage<br />
aus weiteren Kernverbrauchersegmenten<br />
wie Maschinenbau, Stahl-<br />
16 <strong>Stahlreport</strong> 5|22
ser Situation sei von weiteren<br />
signifikanten Preisanstiegen bei<br />
Rohstoffbeschaffung und Energiekosten<br />
auszugehen. Dillinger<br />
werde weiter in das wachsende<br />
Segment Offshore-Wind investieren<br />
und die Produktion superschwerer<br />
Bleche für diesen Markt<br />
ausweiten.<br />
In das Umweltprojekt neue Rundkühlerentstaubung mit eingebautem Wärmerückgewinnungssystem<br />
investierten Dillinger und Saarstahl 28 Millionen €.<br />
hende Transformation zur CO 2 -neutralen<br />
Stahlerzeugung zu meistern“,<br />
sagte Dr. Karl-Ulrich Köhler, Vorstandsvorsitzender<br />
von Dillinger<br />
und Saarstahl.<br />
Ausblick 2022<br />
Dillinger-Gruppe und Saarstahl-Konzern<br />
sind mit einer guten Nachfrage<br />
und weiterhin hohen Margen in das<br />
neue Geschäftsjahr gestartet – und<br />
gehen weiterhin von einer guten<br />
Auslastung in 2022 aus. Der Angriff<br />
Russlands auf die Ukraine und der<br />
daraus entstandene Krieg und die<br />
damit verbundenen Folgen können<br />
jedoch ein massives Abbremsen<br />
der Wirtschaftsentwicklung bewirken<br />
und Auswirkungen auf die<br />
Unternehmen haben. Auch Corona<br />
könne weiterhin Einfluss auf die<br />
Wirtschaft nehmen. Auf Grund die-<br />
Bild: Nicole Munninger/SHS – Stahl-Holding-Saar<br />
Der Weg zum<br />
klimaneutralen Stahl<br />
Auch Dillinger und Saarstahl arbeiten<br />
an dem Ziel einer CO 2 -neutralen<br />
Stahlerzeugung im Einklang mit<br />
den EU-Klimazielen und haben dazu<br />
eine dreiphasige Strategie entwickelt,<br />
mit der sie das Ziel bis 2045<br />
erreichen wollen. „Die Produkte von<br />
Dillinger und Saarstahl sind bereits<br />
heute Teil der Energie- und Mobilitätswende.<br />
Diesen Weg werden wir<br />
weiter konsequent ausbauen.<br />
Wir werden den Weg zur klimaneutralen<br />
Produktion weiter<br />
verfolgen und die nächsten Meilensteine<br />
auf dem Weg erreichen. Die<br />
Transformation ist die größte Herausforderung<br />
unserer Zeit. Wenn<br />
es uns gelingt, gemeinsam mit der<br />
Politik in Deutschland und Europa<br />
die dringend notwendigen Rahmenbedingungen<br />
zu schaffen, werden<br />
wir diese Herausforderung<br />
meistern und eine Erfolgsgeschichte<br />
schreiben“, sagte Dr. Karl-Ulrich<br />
Köhler. 2<br />
[Kontakt]<br />
AG der Dillinger<br />
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Werkstraße 1<br />
66763 Dillingen/Saar<br />
+49 6831 47-0<br />
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Saarstahl AG<br />
Bismarckstraße 57-59<br />
66333 Völklingen<br />
+49 6898-100<br />
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Stahlproduktion<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Steeltec investiert 60 Mio. € in Standort Emmenbrücke<br />
Neuer Hubbalkenofen bringt höhere Effizienz<br />
Der Elektrostahl-Spezialist Steeltec, ein Unternehmen der Swiss Steel Group, hat in seinem Walzwerk im schweizerischen<br />
Emmenbrücke bei Luzern rund 60 Mio. € in einen neuen Hubbalkenofen sowie in weitere Anlagen investiert und damit für<br />
das Unternehmen sowie die gesamte Swiss Steel Group eine der größten Investitionen der letzten Jahre getätigt.<br />
Der neue Ofen ermögliche im<br />
Walzwerk und bei dessen Kunden<br />
erhebliche Effizienzgewinne und<br />
sorge konsequent für mehr Nachhaltigkeit,<br />
teilte das Unternehmen<br />
mit. Höhere Ringgewichte und eine<br />
deutlich homogenere Qualität der<br />
gewalzten Stahlprodukte sind das<br />
Ergebnis. Der neue Hubbalkenofen<br />
ist seit September 2021 in Betrieb.<br />
Wie schon bei seinem Vorgänger,<br />
handelt es sich um einen gasbefeuerten<br />
Ofen, der die aus dem eigenen<br />
Steeltec-Stahlwerk stammenden<br />
Knüppel kontinuierlich erwärmt.<br />
„Mit der Investition gewinnen<br />
wir an Produktivität und Qualität<br />
und können somit die Ansprüche<br />
unserer Kunden noch besser erfüllen.<br />
Mit dem bisherigen, über 40<br />
Jahre alten Ofen konnten wir nur<br />
Stahlknüppel von 1,8 t Gewicht,<br />
11 m Länge und einem Profil von<br />
152 x 152 mm verarbeiten“, erklärt<br />
Dr. Florian Geiger, CEO von Steeltec.<br />
„Die neue Anlage wärmt dagegen<br />
aktuell Knüppel mit bis zu 2,3 t<br />
Gewicht und 13 m Länge“.<br />
Nachhaltigkeit und<br />
Effizienzsteigerung<br />
Durch die längeren und schwereren<br />
Produkte fällt sowohl beim Walzen<br />
als auch bei der Weiterverarbeitung<br />
bei den Kunden weniger Prozessabfall<br />
an. Zudem müssen die Maschinen<br />
der Kunden dank der längeren<br />
Rohmaterialien bei gleicher Materialmenge<br />
weniger oft neu eingerichtet<br />
werden. Im Walzwerk steigt der<br />
jährliche Stahldurchsatz allein<br />
durch die längeren und schwereren<br />
Knüppel um rund 5.000 t. Insge-<br />
„Die Investition<br />
ist für uns<br />
richtungsweisend: Wir<br />
folgen damit der Strategie<br />
der Swiss Steel Group, sich<br />
führend im Bereich der nachhaltigen<br />
Stahlproduktion zu<br />
positionieren.“<br />
Frank Koch, CEO der Swiss<br />
Steel Group Holding AG<br />
samt kann der neue Ofen pro Stunde<br />
maximal 150 t Stahl auf bis zu<br />
1.300 °C erwärmen. Das Walzwerk<br />
verarbeitet etwa 200 unterschiedliche<br />
Stahlsorten bei Temperaturen<br />
zwischen 1.100 und 1.250 °C.<br />
Auch ökologisch ist der neue<br />
Ofen ein erheblicher Fortschritt.<br />
Trotz erhöhter Kapazität und größerem<br />
Volumen benötigt er rund 13 %<br />
weniger Gas als die alte Anlage. Die<br />
Prozessabwärme aus dem Ofen<br />
wird genutzt, um die Knüppel nach<br />
Eintritt in den Ofen vorzuwärmen.<br />
Bilder: Swiss Steel<br />
18 <strong>Stahlreport</strong> 5|22
Danach wird ein möglichst großer<br />
Teil der verbleibenden Abwärme ins<br />
Fernwärmenetz der Stadt Luzern<br />
ausgekoppelt. Insgesamt senkt<br />
Steeltec mit den Neuerungen im<br />
Walzwerk ihre CO 2 -Emissionen<br />
jährlich um knapp 10 %.<br />
„Bereits heute ist Steeltec eines<br />
der größten Recyclingunternehmen<br />
der Schweiz und verarbeitet jährlich<br />
rund 680.000 t Stahlschrott zu<br />
Qualitäts-, Edel- und Automatenstahl.<br />
Rund 60 % des Einsatzschrotts<br />
stammt aus der Schweiz,<br />
der Rest aus dem angrenzenden<br />
Ausland. „Wie bei der Swiss Steel<br />
Group, ist man sich auch bei Steeltec<br />
der Verantwortung gegenüber der<br />
Umwelt und der Gesellschaft<br />
bewusst“, so Dr. Florian Geiger. „Die<br />
Steigerung der Effizienz von der<br />
Stahlschmelze bis zur Blankstahlproduktion<br />
war schon immer Teil<br />
der Unternehmens-DNA und hat<br />
uns zu einem der ökologisch effizientesten<br />
Stahlproduzenten unserer<br />
Klasse gemacht. Über alle Produk-<br />
tionsbereiche gesehen ist der<br />
CO 2 -Fussabdruck von Steeltec rund<br />
90% niedriger als jener des weltweiten<br />
Branchendurchschnitts“.<br />
Die Implementierung des neuen<br />
Hubbalkenofens hat in Emmenbrücke<br />
weitere Modernisierungsschritte<br />
ausgelöst. Neben dem Ofen und<br />
der neuen Induktionsanlage hat<br />
Steeltec zwei neue Garrett-Haspeln<br />
und eine kontrollierte Kühlung für<br />
die fertig gewalzten Draht-Coils<br />
angeschafft. Der Durchmesser dieser<br />
Walzprodukte beträgt als Rundoder<br />
Sechskantprofile bis zu 50 mm<br />
und wird mit den Haspeln zu Coils<br />
von bis zu 1.440 mm Durchmesser<br />
und maximal drei Tonnen Gewicht<br />
gehaspelt. In der nachfolgenden<br />
Controlled-Cooling-Anlage werden<br />
die Ringe an 16 Positionen von<br />
unten her mit eingeblasener Luft<br />
kontrolliert abgekühlt. Die Abkühlung<br />
erfolgt langsam, gleichmäßig,<br />
kontrolliert und kann für jede<br />
Stahlsorte individuell eingestellt<br />
werden.<br />
Weitere Investitionen<br />
sind geplant<br />
Die neusten Investitionen sind ein<br />
Bekenntnis zum Standort Emmenbrücke<br />
und zum Industriestandort<br />
Schweiz. Gleichzeitig bereiten sie<br />
weitere Modernisierungsschritte<br />
des Werkes vor. Der neue Hubbalkenofen<br />
wurde um 100 Meter<br />
zurückversetzt. Dies schafft Platz<br />
für einen Ausbau der Walzstraße<br />
und damit für künftig noch mehr<br />
Produktevielfalt und noch größere<br />
Flexibilität.<br />
Für Steeltec ist es wichtig,<br />
immer auf der Höhe des technisch<br />
Machbaren zu bleiben: „Unsere<br />
Kunden schätzen unsere hohe Flexibilität,<br />
hohe Liefertreue und<br />
Schweizer Pünktlichkeit. Gemeinsam<br />
mit unseren Kunden lösen wir<br />
auch sehr kurzfristige Herausforderungen<br />
auf hohem qualitativem<br />
Niveau“, sagt Dr. Geiger. „Diesen<br />
Vorteil der Flexibilität und der großen<br />
Produktevielfalt wollen wir uns<br />
erhalten und weiter ausbauen“. 2<br />
[Kontakt]<br />
Steeltec Group<br />
Emmenweidstrasse 90<br />
6020 Emmenbrücke<br />
Schweiz<br />
+41 41 2095151<br />
www.steeltec-group.com<br />
Rohstahlproduktion<br />
weltweit<br />
Die weltweite Rohstahlproduktion der 64<br />
Länder, die dem Weltstahlverband (worldsteel)<br />
Bericht erstatten, lag im März 2022<br />
bei 161,0 Mio. t, was einem Rückgang von<br />
5,8 % gegenüber März 2021 entspricht.<br />
Aufgrund der anhaltenden Schwierigkeiten,<br />
die die COVID-19-Pandemie mit sich bringt,<br />
sind viele dieser Zahlen des Monats Schätzungen,<br />
die mit der Produktionsaktualisierung<br />
des nächsten Monats revidiert werden<br />
können.<br />
Rohstahlproduktion weltweit März 2022<br />
China 88,3 Mio. t -6,4 %<br />
Japan 8,0 Mio. t -4,3 %<br />
Südkorea 5,7 Mio. t -6,1 %<br />
Deutschland 3,3 Mio. t -11,8 %<br />
EU 12,8 Mio. t -8,5 %<br />
USA 7,0 Mio. t -1,7 %<br />
GUS 7,4 Mio. t -19,2 %<br />
Russland 6,6 Mio. t -1,8 %<br />
Türkei 3,3 Mio. t -2,9 %<br />
März 2022 in Mio. t<br />
Veränderung zum Vorjahreszeitraum in Prozent<br />
Quelle: worldsteel<br />
Rohstahlproduktion<br />
in Deutschland<br />
Erste Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine<br />
und der dramatischen Lage auf den Energiemärkten<br />
zeigen sich in den aktuellen Zahlen<br />
zur Rohstahlproduktion in Deutschland. Im<br />
März 2022 wurden rund 3,3 Mio. t Rohstahl<br />
produziert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat<br />
sind dies knapp 12 % weniger. Insgesamt ist<br />
die Rohstahlerzeugung im ersten Quartal<br />
2022 um 3,7 % zurückgegangen.<br />
Rohstahlproduktion in Deutschland März 2022<br />
Rohstahl gesamt 3.327 -11,8 %<br />
Oxygenstahl 2.220 -13,2 %<br />
Elektrostahl 1.107 -9,0 %<br />
Roheisen 2.040 -12,3 %<br />
Warmgewalzte Stahlerzeugnisse 2.933 -13,1 %<br />
März 2022 in Tsd. t<br />
Veränderung zum Vorjahreszeitraum in Prozent<br />
Quelle: WV Stahl<br />
<strong>Stahlreport</strong> 5|22<br />
19
Stahlproduktion<br />
Nachrichten<br />
Salzgitter AG<br />
Wasserstoff-Elektrolyseur<br />
erzielt Rekord-Wirkungsgrad<br />
Bild: Salzgitter AG<br />
Der erste Stahl wurde bereits erschmolzen: Mit Rohren von Mannesmann Grossrohr soll das<br />
LNG-Terminal Wilhelmshaven angebunden werden.<br />
Mannesmann Grossrohr<br />
Auftrag für LNG-Terminal-Anbindung<br />
Die Salzgitter AG-Tochter Mannesmann<br />
Grossrohr GmbH (MGR) wurde vom<br />
Fernleitungsnetzbetreiber Open Grid Europe<br />
GmbH (OGE) mit der Lieferung der Pipelinerohre<br />
für die Wilhelmshaven-Anbindungsleitung<br />
(WAL) beauftragt. Der kurzfristige Bau<br />
der Leitung dient der zügigen weiteren nationalen<br />
Diversifizierung der Bezugsquellen<br />
von Gas. Das Projekt sei ein gutes Beispiel<br />
für die enge und erfolgreiche Zusammenarbeit<br />
zwischen Politik, Behörden und Unternehmen,<br />
so die Salzgitter AG.<br />
Da die knapp 30 km lange Pipeline bereits<br />
Ende des 2022 in Betrieb genommen werden<br />
soll, sollen die Rohre noch im 2. Quartal<br />
im Großrohrwerk in Salzgitter produziert<br />
werden. Um diesen extrem straffen Zeitplan<br />
einzuhalten, wurde der erste Stahl für dieses<br />
wichtige Projekt bereits im Stahlwerk<br />
der Salzgitter AG erschmolzen.<br />
„Wir sind uns der Bedeutung dieser Leitung<br />
als elementarer Teil der zukünftigen Ener-<br />
gieversorgung Deutschlands sehr bewusst<br />
und priorisieren das Projekt entsprechend.<br />
Ich bin stolz auf die Leistungsfähigkeit unserer<br />
Tochtergesellschaft Mannesmann Grossrohr,<br />
die unseren Kunden OGE überzeugt<br />
hat, die notwendigen Rohre in Rekordzeit<br />
und entsprechender Qualität liefern zu können“,<br />
sagte Gunnar Groebler, Vorsitzender<br />
des Vorstandes der Salzgitter AG.<br />
Vom neuen LNG-Terminal in Wilhelmshaven<br />
führt die Leitung in die Nähe des Gasspeichers<br />
Etzel, wo sie in das bestehende deutsche<br />
Gasleitungsnetz eingebunden wird.<br />
Von dort können jährlich die anfangs bis zu<br />
10 Milliarden Kubikmeter Gasmengen von<br />
der Nordseeküste in den Süden und Osten<br />
des Landes transportiert werden. Entsprechend<br />
den OGE-Anforderungen werden die<br />
Leitungsrohre von MGR so gefertigt, dass<br />
die Leitung zukünftig auch Wasserstoff<br />
transportieren kann.<br />
www.salzgitter-ag.de<br />
Der Salzgitter AG ist im Rahmen<br />
des Wasserstoffprojekts GrInHy2.0 ein<br />
technologischer Durchbruch gelungen,<br />
wie der Konzern mitteilte. Erstmalig produzierte<br />
der weltweit größte Hochtemperatur-Elektrolyseur<br />
im Frühjahr 200 Nm3<br />
(Normkubikmeter) grünen Wasserstoff<br />
pro Stunde. Zudem konnte ein Wirkungsgrad<br />
des Elektrolyseurs von 84 %el,LHV<br />
(el = elektrisch, LHV = unterer Heizwert)<br />
nachgewiesen werden. In dieser Größenordnung<br />
sei das bislang einmalig, so der<br />
Konzern. Andere Elektrolyse-Technologien<br />
wie Alkali oder PEM („proton exchange<br />
membrane“ oder „polymer electrolyte<br />
membrane“) erreichten demgegenüber<br />
lediglich Wirkungsgrade um die 60 %el,L-<br />
HV.“<br />
Um den eigenen CO 2 -Fußabdruck bis<br />
2033 drastisch zu senken, verfolgt der<br />
Salzgitter-Konzern das Programm SAL-<br />
COS ® Salzgitter Low CO 2 Steelmaking,<br />
zu dem auch das EU-geförderte Wasserstoffprojekt<br />
GrInHy2.0 gehört. In dessen<br />
Rahmen wird der weltweit größte Hochtemperatur-Elektrolyseur<br />
zur Herstellung<br />
von grünem Wasserstoff erprobt.<br />
„Die Anlage läuft bei Betriebstemperaturen<br />
von 850 °C und nutzt Wasserdampf<br />
aus der Abwärme der Stahlproduktion in<br />
Salzgitter“, erklärt Konstantin Schwarze,<br />
Head of Large Systems Product Development<br />
bei Sunfire. „Deswegen benötigt<br />
unser Hochtemperatur-Elektrolyseur viel<br />
weniger Strom als herkömmliche Technologien,<br />
um große Mengen grünen Wasserstoff<br />
zu produzieren. Im Rahmen von<br />
GrInHy2.0 konnten wir den hohen Wirkungsgrad<br />
nun auch im Megawatt-Maßstab<br />
nachweisen.“<br />
www.green-industrial-hydrogen.com<br />
Saarstahl investiert in französische Werke<br />
Die SHS/Saarstahl-Gruppe investiert rund 7 Mio. € in die französischen<br />
Werke Saarstahl Ascoval und Saarstahl Rail. Die beiden<br />
Werke nehmen mit der Produktion von CO 2 -armem Stahl und<br />
hochwertigen Infrastrukturprodukten für die Mobilitätswende eine<br />
wichtige strategische Rolle innerhalb der SHS-/Saarstahl-Gruppe<br />
ein. „Die Investition von rund 7. Mio. € in die Anlagen von Saarstahl<br />
Ascoval und Saarstahl Rail zeigt, dass wir die beiden Werke modern<br />
und wirtschaftlich erfolgreich in die Zukunft führen werden“, so<br />
Dr. Klaus Richter, Technikvorstand Saarstahl sowie Präsident Saarstahl<br />
Ascoval und Saarstahl Rail. Die rund 7 Mio. € fließen in die<br />
Modernisierung von Anlagen sowie in verschiedene Projekte zur Effizienzsteigerung.<br />
Weitere Investitionen für das Jahr 2022 sind derzeit<br />
in Planung.<br />
www.saarstahl.com<br />
20 <strong>Stahlreport</strong> 5|22
3D-Bügelbiegeautomaten<br />
• Leistungsstark<br />
• Energiesparend<br />
• Wartungsfreundlich<br />
Die EBA-Serie bietet zahlreiche<br />
Möglichkeiten zur Automatisierung:<br />
• Automatische Richtsatzverstellung und<br />
Draht-Durchmesserwechsel<br />
• Schnellwechselsystem<br />
• Motorisierte 5t-Haspeln<br />
• Drahtauslauf<br />
www.progress-m.com
Stahlverarbeitung<br />
Bericht<br />
Bei der Bearbeitung der Aufträge setzt Sturm auf moderne und flexible Anlagentechnik.<br />
Sturm Blechverarbeitung: strategische Stahl-Partnerschaften für Prozessqualität entscheidend<br />
Wichtigster Werkstoff: Stahl<br />
Ob Baugruppenmontage, Schweißen oder Laserschneiden – Kundenorientierung, Qualität, Flexibilität und die<br />
Einhaltung höchster Qualitätsstandards sind für einen Blechverarbeiter aus Niederbayern ein Muss. Eisen und<br />
Stahl nehmen dabei eine elementar wichtige Rolle in der Prozesskette ein. Ein Beitrag von Dipl.-Ing. Annedore<br />
Bose-Munde, Fachredakteurin für Wirtschaft und Technik.<br />
[Kontakt]<br />
Sturm Blechverarbeitung<br />
GmbH<br />
Industriestraße 20<br />
94330 Salching<br />
+49 9421 5320-0<br />
info@sturm-blech.com<br />
www.sturm-blech.com<br />
Über die Autorin<br />
Dipl.-Ing. Annedore<br />
BoseMunde ist<br />
Fachredakteurin für<br />
Wirtschaft und Technik<br />
in 99094 Erfurt,<br />
+49 361 78944695,<br />
info@bose-munde.de,<br />
www.bose-munde.de.<br />
Seit mehr als 25 Jahren ist die Sturm Blechverarbeitung<br />
GmbH aus Salching im Bereich Blechverarbeitung<br />
aktiv. Vom einfachen Laserzuschnitt bis hin zu<br />
komplexen Baugruppen bearbeitet das Unternehmen<br />
Aufträge für nationale und internationale Kunden aus<br />
den verschiedensten Bereichen. Im Fokus steht dabei<br />
die Herstellung von Komponenten für den Maschinenund<br />
Anlagenbau, beispielsweise für Food- & Nonfood-Anlagen,<br />
für Anlagen zur Trennung von Fest- und<br />
Flüssigstoffen, für landwirtschaftliche Gerätschaften,<br />
Anlagen zur Textilproduktion sowie für den Maschinenbau<br />
allgemein. Etwa 200 unterschiedliche Spezialisten<br />
können bei der Bearbeitung der Aufträge dabei<br />
nicht nur auf moderne Technik vertrauen. Regelmäßige<br />
Schulungen, effiziente Prozessketten und eine passgenaue<br />
Werkstoffauswahl unterstützen eine wirtschaftliche<br />
und qualitätsgerechte Fertigung.<br />
Bedeutung von Stahl in den Unternehmensprozessen<br />
„Mit der Rohmaterialbeschaffung beginnen unsere kompletten<br />
Geschäftstätigkeiten. Eisen und Stahl sind die<br />
mit Abstand relevantesten Werkstoffe in unserer eigenen<br />
Produktion“, sagt Thomas Seebauer, Bereichsleiter<br />
Vertrieb bei der Sturm Blechverarbeitung. Aus den<br />
Rohmaterialien entstehen dann beispielsweise lasergeschnittene<br />
Teile in kleinen und großen Stückzahlen,<br />
unterschiedlichste Biegeteile oder Schweiß- und Montagebaugruppen.<br />
Und nicht zuletzt können Kunden eine<br />
individuelle Oberflächenbearbeitung beauftragen.<br />
Mit Blick auf die Oberflächenbearbeitung von Stahlteilen<br />
sagt Seebauer: „Verletzungsfreie Kanten nehmen<br />
für die weiteren Bearbeitungsprozesse einen immer<br />
höheren Stellenwert ein. Die Entfernung von Zunderschichten<br />
zur optimierten Nachbehandlung, wie zum<br />
Beispiel beim Schweißen oder für Beschichtungen jeglicher<br />
Art, ist daher sehr wichtig.“<br />
Worauf es dabei konkret ankommt, erläutert<br />
Andreas Konnemann, Bereichsleiter Produktion bei<br />
Sturm, der unter anderem verantwortlich ist für die<br />
Abteilung Entgraten: „Bei der Herstellung metallischer<br />
Bauteile aus Laser- und Stanzprozessen entstehen Spritzer,<br />
Zunder und Grate, die nicht nur die Haptik und<br />
Optik eines Bauteils verändern, sondern auch Einfluss<br />
auf die Funktionalität haben. Wichtig ist daher ein wirtschaftliches<br />
und prozesssicheres Entgraten und Kantenverrunden,<br />
um Grate und Zunder, beziehungsweise<br />
scharfe Kanten zu entfernen. Das garantiert ein sicheres<br />
Handling im darauffolgenden Herstellungsprozess.“<br />
Ebenso sei eine Veredelung im Bereich Schleifen und<br />
Polieren für eine funktionelle und dekorative Oberflächengestaltung<br />
ein wichtiger Faktor, so unter anderem<br />
in Bezug auf Hygienevorschriften in der Lebensmittelindustrie.<br />
„Diese Veredelung bietet auch perfekte Voraussetzungen<br />
für eine nachgelagerte Oberflächenbear-<br />
22 <strong>Stahlreport</strong> 5|22
eitung, wie die Galvanik und das Lackieren“, so<br />
Konnemann weiter.<br />
Strategische Partnerschaften für<br />
Werkstoffbeschaffung unerlässlich<br />
Mit Blick auf den Einkauf von Stahl und Edelstahl ist<br />
für Thomas Seebauer die Absicherung der eigenen<br />
Handlungsfähigkeit besonders wichtig. Außerdem sei<br />
eine erhöhte Lagerhaltung erforderlich, um flexibel auf<br />
den Markt und die daraus resultierenden Bedürfnisse<br />
reagieren zu können. „Bei der Beschaffung von Rohmaterialien<br />
wird bei Sturm bestmöglich darauf geachtet,<br />
Werkstoffe zu beschaffen, die eine hohe Präzision der<br />
Vorgaben einhalten, da dies hohe Nacharbeitskosten<br />
reduzieren kann“, so der Vertriebsleiter.<br />
Die Beschaffung von Stahl ist bei Sturm Blechverarbeitung<br />
mittlerweile europäisch ausgerichtet. Dabei<br />
werden sowohl Werksbestellungen als auch auftragsbezogene<br />
Bestellungen vergeben. Thomas Seebauer<br />
unterstreicht: „Strategische Partnerschaften sind unentbehrlich,<br />
gerade in der Blechbeschaffung. Mit einem<br />
festen Lieferantenstamm werden die jährlichen Prognosen<br />
besprochen und geplant. Um unseren Geschäftspartnern<br />
eine kontinuierliche Versorgung gewährleisten<br />
zu können, werden regelmäßig Prognosen erstellt,<br />
so dass eine vorausschauende Beschaffungsstrategie<br />
verfolgt werden kann.“ Auf dem kurzfristigen Markt<br />
müsse man sich allerdings auch bedienen, um Spitzenauslastungen<br />
besser abfedern zu können.<br />
Und es gibt auch immer wieder Aufträge, die sowohl<br />
den Blechverarbeiter als auch den Stahllieferanten vor<br />
besondere Herausforderungen stellen. Als Beispiel nennt<br />
Produktionsleiter Andreas Konnemann ein Produkt, welches<br />
aus einem Strukturblech gefertigt wird. „Dieses<br />
Strukturblech erfordert bereits im Vorfeld eine besondere<br />
Bearbeitung, um es spannungsarm zu bekommen. Das<br />
Blech soll nach dem Laserprozess eine geforderte Ebenheit<br />
vorweisen. Diese ist aufgrund der Struktur jedoch nachträglich<br />
durch Richten nicht mehr herstellbar“, erklärt er.<br />
Bilder: Sturm Blechverarbeitung<br />
Für Andreas Konnemann (links), Bereichsleiter Produktion bei Sturm, und Thomas Seebauer,<br />
Bereichsleiter Vertrieb, steht fest: Gut ausgebildete Fachkräfte, moderne Technik,<br />
effiziente Prozessketten und eine passgenaue Werkstoffauswahl unterstützen<br />
eine wirtschaftliche und qualitätsgerechte Fertigung.<br />
Vom einfachen Laserzuschnitt bis hin zu komplexen Baugruppen bearbeitet die<br />
Sturm Blechverarbeitung GmbH Aufträge für nationale und internationale Kunden aus<br />
den verschiedensten Branchen.<br />
Durch Rahmenvereinbarungen flexibel auf<br />
Marktanforderungen reagieren<br />
Die Sturm-Geschäftspartner sind es gewohnt, dass das<br />
Unternehmen flexibel auf ihre Bedürfnisse reagieren<br />
kann. „Unser selbst auferlegter hoher Qualitätsstandard<br />
im Bereich der Nachbehandlung von Erzeugnissen wird<br />
sehr geschätzt. Meist führen unsere Lieferungen daher<br />
zu reduzierten Arbeitsleistungen im Unternehmen<br />
unser Kunden“, sagt Seebauer. Und generell würden<br />
auch die Lieferketten hervorragend funktionieren.<br />
Durch Rahmenvereinbarungen könne Sturm jederzeit<br />
flexibel auf Marktanforderungen reagieren. Aber er<br />
ergänzt: „In der aktuellen Situation ist jedoch auch für<br />
uns spürbar, dass Lieferketten nicht immer reibungslos<br />
planbar sind. Unsere just in time-Produktion litt schon<br />
deutlich in den letzten zwölf Monaten unter dem Einfluss<br />
durch Corona und wird auch in der gegenwärtigen<br />
Situation zusätzlich beeinflusst von dem kriegerischen<br />
Treiben Russlands gegen die Ukraine. 2<br />
Bei Sturm werden auch unterschiedlichste Schweiß- und Montagebaugruppen<br />
gefertigt, für die die Kunden auf Wunsch eine individuelle Oberflächenbearbeitung<br />
beauftragen können.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 5|22<br />
23
Stahlverarbeitung<br />
Bericht<br />
Atlantem: Unicompact schafft mehr Effizienz<br />
Französischer Fensterbauer entscheidet sich für Kasto<br />
Atlantem, ein französischer Hersteller von Fenstern, Türen, Fassaden sowie Verschlussvorrichtungen und Toren aus<br />
verschiedenen Materialien, nutzte den Bau seines neuen Werks in Saint-Sauveur-des-Landes, um den Materialfluss<br />
im Unternehmen zu optimieren. Bei der Lagertechnik entschied sich Atlantem für Kasto: Der Spezialist für Lagerund<br />
Sägetechnik installierte ein Unicompact-Wabenlagersystem. Damit ist Atlantem mit vollautomatischen<br />
Logistikprozessen zur Fenster- und Türenherstellung ausgestattet und kann so zuverlässig etwa 15 vor- und<br />
nachgelagerte Arbeitsstationen mit Material versorgen und Fertigprodukte entladen.<br />
Kasto realisierte für Atlantem ein Unicompact-Wabenlager mit 51,7 m Länge, 22,2 m Breite und einer Höhe von 16,1 m.<br />
Atlantem, eine Tochtergesellschaft der Hérige-Gruppe<br />
(ehemals VM Matériaux) mit Hauptsitz in<br />
Noyal-Pontivy in der Bretagne, beschäftigt in Frankreich<br />
850 Mitarbeiter an neun Standorten. Im Geschäftsjahr<br />
2019 belief sich der Umsatz auf 140 Mio. €. Das<br />
Unternehmen stellt Aluminium-, PVC-, Holz- und Hybridfenster<br />
her. Zum Portfolio gehören auch Rollläden,<br />
Tore und Eingangstüren – aktuell das umfassendste<br />
Angebot am französischen Markt in dieser Branche.<br />
Atlantem liefert seine Produkte über vier Vertriebskanäle<br />
ausschließlich an Fachbetriebe in ganz Frankreich.<br />
Wichtige Abnehmer sind die Baubranche, der<br />
Baustoffhandel und Installateursbetriebe. Es werden<br />
keine Produkte exportiert. Seit der Gründung im Jahr<br />
1995 wächst Atlantem kontinuierlich, auch durch den<br />
Zukauf mehrerer Unternehmen.<br />
Anforderungen von Industrie 4.0 umgesetzt<br />
Der Einzug in den neuen Firmensitz in Noyal-Pontivy<br />
im vergangenen Jahr ist ein wichtiger Meilenstein in<br />
der Unternehmensgeschichte. Das neue Verwaltungsgebäude<br />
wurde in Zusammenarbeit mit der Belegschaft<br />
entworfen und dient auch als Aushängeschild für das<br />
Know-how der gesamten Hérige-Gruppe. Ein Jahr zuvor<br />
begann bereits der Bau eines neuen Werks in Saint-<br />
Sauveur-des-Landes in der Bretagne. Auf einer Fläche<br />
24 <strong>Stahlreport</strong> 5|22
von 18.000 m 2 wurden 20 Mio. €<br />
investiert. Dort stellt das Unternehmen<br />
jetzt Multimaterial-Fenster<br />
und -Türen her. „Wir haben eine<br />
Fabrik mit einem hohen Vernetzungsgrad<br />
geschaffen. Dieses 4.0-<br />
Werk ist als Vorzeigeobjekt unserer<br />
Branche gedacht und soll als Pilotprojekt<br />
für die Optimierung unserer<br />
anderen Werke dienen“, sagt<br />
Jérémy Jouvrot, Leiter der Abteilung<br />
„Kontinuierliche Verbesserungen“.<br />
Auch seine internen Prozessabläufe<br />
wollte Atlantem mit diesem<br />
Neubau optimieren. Das Unternehmen<br />
suchte daher nach einer effizienten<br />
Lösung für die Lagerung und<br />
zur automatischen Versorgung des<br />
Zuschnitts: „Wir wollten ein zentrales<br />
System für unser gesamtes<br />
Profillager haben und alle unsere<br />
Sägemaschinen automatisch<br />
beschicken. Außerdem brauchten<br />
wir eine spezielle Station, die es uns<br />
ermöglicht, Aufträge durch Picking<br />
aus mehreren Kassetten vorzubereiten<br />
und auch die Profile, die von<br />
unserer Lackiereinrichtung<br />
zurückkommen, zu sortieren und<br />
zu lagern“, erklärt Jouvrot.<br />
Referenzen sprachen für Kasto<br />
Um ein Lastenheft mit allen wichtigen<br />
Werten zu erstellen und einen<br />
Lieferanten für das neue Lagersystem<br />
auszuwählen, besuchten die<br />
Atlantem-Experten etwa zehn<br />
Unternehmen, die bereits mit verschiedenen<br />
am Markt erhältlichen<br />
Lösungen ausgestattet sind. Am<br />
Ende fiel die Wahl auf Kasto: „Das<br />
weltbekannte Unternehmen bietet<br />
effiziente und hoch automatisierte<br />
Möglichkeiten zur Lagerung von<br />
Profilen“, erklärt Jouvrot. Darüber<br />
hinaus unterhält Kasto eine eigene<br />
Niederlassung in Frankreich und<br />
ein in der Nähe des neuen Werks<br />
ansässiges Außendienst-Team, das<br />
bei Bedarf immer schnell agieren<br />
kann. Die Lager- und Sägetechnik-Experten<br />
von Kasto empfahlen<br />
schließlich das Modell Unicompact.<br />
Kasto hat dieses als Wabenlager<br />
für einen Bedarf ab etwa 400 Plätzen<br />
konzipiert. Es kann pro Lagerplatz<br />
Traglasten bis zu 8.000 kg<br />
aufnehmen und ist entweder als<br />
selbsttragende Silokonstruktion<br />
mit Dach- und Wandverkleidung<br />
oder in bestehenden Gebäuden als<br />
freistehende Einheit einsetzbar. Die<br />
hohe Lagerdichte sorgt für eine effiziente<br />
Raumnutzung. Schnelle Kassettenwechsel<br />
im vollautomatischen<br />
Betrieb ermöglichen mit nur<br />
wenig Personal optimale Versorgungszeiten<br />
der Bearbeitungsmaschinen.<br />
Das Kasto Unicompact-Lager<br />
führt zudem eine permanente<br />
Inventur durch. Für den Anwender<br />
bedeutet dies eine optimale<br />
Bestandskontrolle.<br />
In Saint-Sauveur-des-Landes<br />
bauten die Kasto-Experten ein<br />
51,7 m langes, 22,2 m breites und<br />
16,1 m hohes Unicompact-Lager.<br />
Insgesamt sind dort jetzt 1.504<br />
Lagerplätze verfügbar. Die Kassetten<br />
mit 6.600 mm Länge, 760 mm<br />
Breite und einer Beladehöhe von<br />
770 mm nehmen jeweils eine maximale<br />
Last von einer Tonne auf und<br />
ermöglichen die Lagerung von Profilen<br />
direkt in der Kassette oder mit<br />
Kundengestellen. Das energieeffiziente<br />
Regalbediengerät (RBG)<br />
erreicht in der Längsfahrt<br />
Geschwindigkeiten bis zu 160 m/<br />
min, die Hubtraverse bis zu 50 m/<br />
min. Das Regalbediengerät ermöglicht<br />
das gleichzeitige Handling von<br />
zwei Kassetten: Es holt die Kassette<br />
A aus einer Station und transportiert<br />
sie in ein vorgewähltes Fach.<br />
Dort angekommen, entnimmt das<br />
Regalbediengerät die Kassette B aus<br />
dem Fach. Anschließend bewegt es<br />
sich um eine Kassettenbreite weiter<br />
und legt die Kassette A in das leere<br />
Lagerfach. Danach bringt das Regalbediengerät<br />
die Kassette B zur Station.<br />
Alle Erwartungen sind erfüllt<br />
Die neue Lager-Lösung hat die Verantwortlichen<br />
bei Atlantem überzeugt.<br />
„Kasto hat unsere hochgesteckten<br />
Erwartungen voll und<br />
ganz erfüllt. Die Anlage, auf der wir<br />
die Aufträge aus mehreren Kassetten<br />
vorbereiten, arbeitet reibungslos<br />
und vollautomatisch“, sagt Jouvrot.<br />
„Die Steuerungssoftware ist<br />
mit unserem ERP-System gekoppelt<br />
und wurde mit einwandfrei auf<br />
unsere Arbeitsweise abgestimmten<br />
Anpassungen geliefert“, fügt er<br />
Bilder: Kasto Maschinenbau GmbH & Co. KG<br />
noch an. Darüber hinaus hat Atlantem<br />
die Lagerverwaltung gesichert<br />
und die Handhabungsvorgänge zur<br />
Beschickung der Bearbeitungsstationen<br />
vereinfacht. „Das neue KAS-<br />
TO-Lager hat auch die Arbeitsbelastung<br />
für unsere Mitarbeiter deutlich<br />
verringert“, sagt der Leiter der<br />
Abteilung „kontinuierliche Verbesserungen“.<br />
2<br />
[Kontakt]<br />
Kasto Maschinenbau<br />
GmbH & Co. KG<br />
Industriestr. 14<br />
77855 Achern<br />
Tel. +49 7841 61-0<br />
kasto@kasto.com<br />
www.kasto.com<br />
Die Anlage verfügt auch über eine Station, an der Atlantem<br />
Aufträge vorbereiten kann, die aus mehreren Kassetten<br />
kommissioniert sind.<br />
Moderne Antriebstechnik sorgt in Kombination mit der Kasto-Systemsoftware<br />
für ein optimales Fahrverhalten des Regalbediengeräts.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 5|22<br />
25
Stahlverarbeitung<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Gesco-Bilanz 2021<br />
Umsatz auf Rekordniveau<br />
Installation der Photovotaikanlage auf dem Werksdach der Wuppermann Metalltechnik in<br />
Altmünster, Österreich. Bis 2025 soll die Produktion von verzinktem Bandstahl bei<br />
Wuppermann CO 2 -neutral sein.<br />
Bild: Wuppermann<br />
Die Industriegruppe Gesco AG<br />
hat ihre im März veröffentlichten vorläufigen<br />
Zahlen für das Geschäftsjahr<br />
2021 bestätigt. Trotz eines schwierigen<br />
Marktumfelds erhöhte sich der<br />
Konzernumsatz 2021 gegenüber dem<br />
Vorjahreswert um 2 3 % auf 488<br />
Mio. € (Vj: 397 Mio. €). Das Konzernjahresergebnis<br />
stieg überproportional<br />
zum Umsatz auf ein Rekordniveau<br />
von 26,9 Mio. € an (Vj: 5,8 Mio. €).<br />
Daraus errechnet sich ein Ergebnis je<br />
Aktie von 2,48 € (2020 aus fortgeführten<br />
Geschäftsbereichen: 0,54 €).<br />
Wuppermann-Standort Altmünster<br />
Eigenstrom aus Sonnenergie<br />
Wuppermann hat Mitte März 2022 am Produktionsstandort in<br />
Altmünster, Österreich, eine neue Photovoltaikanlage in Betrieb<br />
genommen. Die jährliche Energieerzeugung der Anlage, die auf dem<br />
Hallendach der Wuppermann Metalltechnik GmbH (WMT) errichtet<br />
wurde, beträgt etwa 492 MWh. Dies deckt circa 10 % des jährlichen<br />
Gesamtstromverbrauchs am Standort in Oberösterreich ab.<br />
Die Nennleistung der Photovoltaikanlage<br />
beträgt 530 KW, das<br />
Investitionsvolumen beläuft sich auf<br />
400.000 €. „Im vergangenen Jahr<br />
sind wir schon einen großen Schritt<br />
gegangen, indem wir unseren Strombezug<br />
auf 100 % Ökostrom umgestellt<br />
haben. Jetzt kommt mit der eigenen<br />
Erzeugung von Ökostrom der nächste<br />
wichtige Schritt unserer Nachhaltigkeitsstrategie<br />
hinzu“, erklärt<br />
Georg Wildauer, WMT-Geschäftsführer.<br />
Die WMT ist Spezialist für<br />
anspruchsvolle Lösungen auf der<br />
Basis von Stahlrohren und -blechen.<br />
Da in der Produktion ausschließlich<br />
Strom als Energiequelle eingesetzt<br />
wird, ist der Produktionsprozess der<br />
WMT damit bereits weitestgehend<br />
CO 2 -neutral. Seit Januar 2022 erzeugt<br />
bereits der Wuppermann-Standort<br />
in Ungarn Strom aus einer werkseigenen<br />
Photovoltaikanlage. „Diese<br />
Investitionen und die schnelle<br />
Umsetzung durch unsere Standorte<br />
sind für die Wuppermann-Gruppe<br />
von großer Bedeutung für unser<br />
Ziel der CO 2 -neutralen Produktion<br />
im Jahr 2025“, ergänzt Johannes<br />
Nonn, Vorstandssprecher der Wuppermann<br />
AG. 2<br />
Ein Video zum Aufbau der<br />
Photovoltaikanlage auf dem<br />
Werksdach der Wuppermann<br />
Metalltechnik GmbH finden Sie unter<br />
bit.ly/aufbau-voltaik<br />
[Kontakt]<br />
Wuppermann AG<br />
51381 Leverkusen<br />
Tel. +49 2171 5000800<br />
www.wuppermann.com<br />
Die Gesco-Gruppe ist zudem sehr gut<br />
ins Geschäftsjahr 2022 gestartet. Im<br />
Quartalsvergleich konnte nach vorläufigen<br />
Berechnungen der Umsatz<br />
um 23 % auf 138 Mio. € gesteigert<br />
werden, während das Konzernergebnis<br />
(nach Anteilen Dritter) sich mit<br />
8,8 Mio. € (Vj: 4,0 Mio. €) mehr als<br />
verdoppelte. Der Ausblick für das<br />
laufende Geschäftsjahr fällt dementsprechend<br />
zuversichtlich aus: Der<br />
Vorstand rechnet mit einem Umsatz<br />
in einer Spanne von 565 bis 585<br />
Mio. € (2021: 488 Mio. €) und einem<br />
Konzernergebnis (nach Anteilen Dritter)<br />
von 28,0 bis 30,5 Mio. € (2021:<br />
26,9 Mio. €).<br />
Die Prognose beinhalte auch absehbare<br />
negative Effekte des Russland-Ukraine-Krieges.<br />
Jedoch seien<br />
viele Auswirkungen kaum zu prognostizieren,<br />
dies betrifft insbesondere<br />
die Entwicklung der Material- und<br />
Energiepreise sowie der Lieferkettenprobleme,<br />
so das Unternehmen.<br />
Die direkten wirtschaftlichen Auswirkungen<br />
auf die GESCO-Gruppe insgesamt<br />
seien überschaubar, da weniger<br />
als 2 % des Konzernumsatzes in 2021<br />
auf Russland, Weißrussland und die<br />
Ukraine entfiel.<br />
www.gesco.de<br />
26 <strong>Stahlreport</strong> 5|22
DRÖSSER.STAHL<br />
Neues Schweißsystem von Trumpf<br />
Mehr Reichweite für E-Autos<br />
Stahl<br />
Tränenblech<br />
Aluminium<br />
Quintett<br />
Das Hochtechnologieunternehmen Trumpf hat auf der Fachmesse Laser World<br />
of Photonics eine neues Schweißsystem gezeigt, das eine hocheffiziente Herstellung<br />
von E-Auto-Batterien ermöglicht. Die Lösung setzt beim Schweißen von Busbars an –<br />
dem Kontaktieren einzelner Batteriezellen. Das neue Busbar-Schweißsystem basiert<br />
auf dem 8 kW starken Laser TruDisk 8000 in Kombination mit einer neuen Bearbeitungsoptik,<br />
einer neuen Einschweißtiefensensorik und der entsprechenden Software.<br />
Das System macht die Fertigung von Batteriezellen schneller und verringert den Ausschuss,<br />
so das Unternehmen. Durch die verbesserte Qualität der Fügeverbindung zwischen<br />
den Zellen wird der elektrische Widerstand verringert und damit steigt die<br />
Reichweite des E-Autos.<br />
Edelstahl<br />
Tränenblech<br />
Stahl Riffel-/<br />
Waffelblech<br />
Verzinktes<br />
Tränenblech<br />
Cor-Ten<br />
Tränenblech*<br />
www.trumpf.com<br />
Verzinktes Riffel-/<br />
Waffelblech<br />
Aluminium<br />
Duett<br />
Bild: Kässbohrer<br />
Kässbohrer hat am Standort Goch ein erweitertes Ersatzteillager in Betrieb genommen.<br />
Standort Goch<br />
Kässbohrer erweitert Ersatzteillager<br />
Der Sattelaufliegerhersteller Kässbohrer<br />
hat im Dezember 2021 die Erweiterung<br />
des Ersatzteillagers in der Produktionsstätte<br />
in Goch fertiggestellt. Es<br />
bietet auf einer Fläche von 2.160 m 2<br />
Platz für 156.000 Ersatzteile. Mit einem<br />
Team von sieben Mitarbeitern bedient<br />
Kässbohrer damit die Märkte Mitteleuropa,<br />
die Benelux-Region, die skandinavischen<br />
Länder, das Vereinigte Königreich<br />
und den Mittelmeerraum. Zusätzlich zum<br />
Standort Goch betreibt Kässbohrer ein<br />
weiteres Lagernetz in Ulm für Kunden in<br />
Mittel-, West- und Südeuropa, in Lyon<br />
(Frankreich) für Kunden in Europa und im<br />
Mittelmeerraum sowie in Adapazari (Türkei)<br />
für Kunden in mehr als 55 Ländern.<br />
Die Produktionsstätte von Kässbohrer<br />
in Goch ist eine von zwei Produktionsstätten<br />
in Deutschland. Der Standort<br />
Goch verfügt über eine Gesamtfläche<br />
von 108.000 m 2 . Der Standort dient<br />
als Pre-Delivery-Inspection-Zentrum für<br />
Nordeuropa, als After-Sales- und Vertriebszentrum<br />
für die Region Nordrhein<br />
Westfalen sowie als Ersatzteillager. Am<br />
Standort Goch unterhält Kässbohrer<br />
auch einen Herstellerservice, der seinen<br />
Kunden umfassende Reparatur und Wartungsdienstleistungen<br />
anbietet.<br />
Das Service-Team von Kässbohrer bietet<br />
Reparatur- und Wartungsdienstleistungen<br />
für alle Arten und Marken von Aufliegern<br />
an. Der Service in Goch ist mit<br />
Maschinen zum Schneiden und Biegen<br />
von Stahlteilen ausgestattet. In der 50 m<br />
langen Großraum-Lackierkabine können<br />
Nutzfahrzeuge aller Art und Größe sowie<br />
Sonderteile fachgerecht lackiert werden,<br />
dazu gibt es professionelle Waschmöglichkeiten.<br />
www.kaessbohrer.com<br />
BELAGBLECHE<br />
ERSTMALS AUCH<br />
AUS COR-TEN!<br />
STÄRKE:<br />
Tränen- / Riffel- & Waffelbleche<br />
3,0 bis 10,0 mm + Träne<br />
Duett- / Quintettbleche<br />
1,5 / 2,5 / 3,5 / 5 / 8 mm + Träne<br />
FORMATE:<br />
1.000 mm x 2.000 mm<br />
1.250 mm x 2.500 mm<br />
1.335 mm x 3.000 mm*<br />
1.500 mm x 3.000 mm<br />
LOGISTIK:<br />
von der einzelnen Tafel<br />
über Pakete bis hin zur<br />
kompletten Ladung<br />
droesser.de/belagbleche<br />
KONTAKT<br />
Koray Süerdem<br />
ksueerdem@droesser.de<br />
+49 (0) 2263 / 87 - 421<br />
<strong>Stahlreport</strong> 5|22<br />
27<br />
Peter Drösser GmbH<br />
Im Auel 67–69 // 51766 Engelskirchen<br />
www.droesser.de
Anarbeitung<br />
und Logistik<br />
Bericht<br />
Eine der drei neuen EBA Biegebügelautomaten,<br />
die in 2021 angeschafft wurden.<br />
Die Bügelbiegeautomaten von Progress Maschinen & Automation<br />
arbeiten direkt vom Coil.<br />
Trotz unsicherem 2021: Josef Fien investiert in drei neue Bügelbiegeautomaten<br />
Bewehrung optimal vorfertigen<br />
Die Josef Fien GmbH, Familienunternehmen in zweiter Generation, war schon in den frühen 90ern ein Befürworter<br />
modernster Maschinentechnik. 2021 wurde weiter kräftig investiert: in automatisierte Anlagen der Progress<br />
Maschinen & Automation, einem Unternehmen der Progress Group. Nachdem bereits zwei Multirotor-<br />
Richtschneidemaschinen des Typs MSR 16 von Progress im Maschinenpark vorzufinden sind, wurden nun gleich<br />
drei neue Bügelbiegeautomaten der Linie EBA bestellt.<br />
Die Josef Fien GmbH, Stahlhandel und Eisenbiegerei,<br />
wurde 1978 vom Kaufmann Josef S. Fien gegründet<br />
und 2008 an seinen Sohn Uwe Fien übergeben. Das<br />
Unternehmen, das über 20 Mitarbeiter beschäftigt,<br />
legt Wert auf eine moderne Maschinenausrüstung.<br />
Zwei der drei im vergangenen Jahr neu beschafften<br />
Bügelbiegeautomaten sind Ersatzinvestitionen, die<br />
dritte Anlage kam noch dazu.<br />
Modernster Maschinenpark als<br />
Zukunftsvision in unsicheren Zeiten<br />
Bei der Firma Josef Fien setzt man also auch in Zukunft<br />
auf kontinuierliche Investitionen im Maschinenpark<br />
„Neue Herausforderungen<br />
wie der Ukraine-Krieg zeigen<br />
uns sehr deutlich, dass der<br />
gewohnte Umgang mit Ressourcen<br />
infrage zu stellen ist.“<br />
Uwe Fien, Inhaber und Geschäftsführer Josef<br />
Fien GmbH<br />
– und darauf, die Kundenbindung durch Zuverlässigkeit,<br />
kundenorientierten Service sowie durch Produktpalettenerweiterung<br />
zu stärken. Das Unternehmen<br />
beliefert sowohl die umliegenden Landkreise mit<br />
schwarzem Bewehrungsstahl als auch Kunden in der<br />
nahen Schweiz. Legierter Bewehrungsstahl wird hingegen<br />
in ganz Deutschland geliefert.<br />
Mit dem kompletten Service rund um den Bewehrungseinbau<br />
will der Biegebetrieb den Kunden so viel<br />
Verlege-Aufwand wie möglich abnehmen. Dafür wird<br />
optimal vorgefertigte Bewehrung benötigt, die mit den<br />
neuen Maschinen nun noch schneller und effizienter<br />
hergestellt werden kann, so das Unternehmen. Der<br />
moderne Maschinenpark ermögliche auch eine deutliche<br />
Reduzierung des Energieverbrauchs.<br />
„Es wird immer wieder behauptet, dass der Zenit<br />
des Einsatzes von Betonstahl bei der monolithischen<br />
Bauweise als überschritten angesehen werden muss“,<br />
sagt Uwe Fien. Dafür sprechen dem Unternehmer zufolge<br />
verschiedene Faktoren wie die Abwanderung<br />
wesentlicher Bauteile in die Fertigteil-Industrie oder<br />
der Einsatz neuer Materialien, zum Beispiel dem Holzbau.<br />
„Trotzdem wird der lokale Biegestandort mit seiner<br />
Flexibilität und den kurzen Lieferterminen auch<br />
in der absehbaren Zukunft seine Berechtigung haben“,<br />
meint Uwe Fien zur allgemeinen Entwicklung.<br />
28 <strong>Stahlreport</strong> 5|22
Durch den schnellen und automatisierten Drahtdurchmesserwechsel<br />
kann die Produktion ohne lange Unterbrechung laufen und in höherer<br />
Stückzahl produzieren.<br />
Die Multirotor-Richtschneidemaschinen können Draht vom<br />
Coil von bis zu 16 mm genau und automatisiert bearbeiten.<br />
Corona-Krise 2021 gut<br />
überstanden, jetzt warten neue<br />
Herausforderungen<br />
Die Corona-Krise mit den einhergehenden<br />
Beschaffungsschwierigkeiten<br />
in 2021 ist am Traditionsunternehmen<br />
Fien erfreulicherweise<br />
nahezu spurlos vorbei gegangen.<br />
Die Kunden habe man jederzeit bei<br />
allen laufenden Projekten durch<br />
vertragsmäßige Belieferung im<br />
Rahmen der festgelegten Preise<br />
unterstützen können. „Nicht<br />
zuletzt war eine offene und ehrliche<br />
Kommunikation förderlich und<br />
Dank der zuverlässigen Lieferanten<br />
konnten alle vereinbarten Liefertermine<br />
eingehalten werden“, so<br />
Fien weiter. „Doch neue und größere<br />
Herausforderungen wie der<br />
aktuelle Ukraine-Krieg mit all seinen<br />
menschlichen und wirtschaftlichen<br />
Folgen und Problemen zeigen<br />
uns sehr deutlich, dass die<br />
Verfügbarkeit und der gewohnte<br />
Umgang mit Ressourcen infrage<br />
zu stellen ist.“<br />
sollen die wesentlichen Bedienvorgänge<br />
homogenisieren bzw. automatisieren.<br />
Dadurch werde die<br />
Anlernphase der Mitarbeiter verkürzt,<br />
die Flexibilität untereinander<br />
erhöht sowie Fehler reduziert<br />
und die Produktion gesteigert. Einsparungen<br />
werden auch durch den<br />
niedrigeren Stromverbrauch und<br />
den Verzicht auf hydraulische Komponenten<br />
erreicht, was zudem den<br />
Verschleiß reduziere.<br />
Beim Austausch der zwei<br />
Bügelautomaten, die als Ersatz<br />
angeschafft wurden, war es Voraussetzung,<br />
dass die Produktion nicht<br />
gestört und so wenig wie möglich<br />
in den laufenden Betrieb eingegriffen<br />
wurde. Progress hat dafür, laut<br />
Fien, das überzeugendste Konzept<br />
liefern können und für eine reibungslosen<br />
Abbau der alten, als<br />
auch Montage der neuen Maschinen<br />
gesorgt. „Aufgrund des besonderen<br />
Einsatzes der Monteure vor Ort<br />
waren wir stets vor dem Zeitplan,<br />
sodass die Anlernphase noch um<br />
einen guten Tag verlängert werden<br />
konnte“, lobt Uwe Fien das Engagement<br />
der Progress-Mitarbeiter. „Wir<br />
haben in sehr guter Zusammenarbeit<br />
zahlreiche Änderungen, neue<br />
Features und Verbesserungsvorschläge<br />
umsetzen können.“ 2<br />
[Kontakt]<br />
Josef Fien GmbH<br />
Stahlhandel –<br />
Eisenbiegerei<br />
Rheingrüttäcker 8<br />
79713 Bad Säckingen<br />
+49 7761 938650-0<br />
biegerei@fienstahl.de<br />
www.fienstahl.de<br />
progress Maschinen &<br />
Automation AG<br />
Julius-Durst-Straße 100<br />
39042 Brixen/Italien<br />
Tel. + 39 472 979100<br />
info@progress-m.com<br />
www.progress-m.com<br />
2021 wurde in Modernisierung<br />
investiert<br />
Mitte 2021 wurde in gleich drei<br />
neue Bügelbiegeautomaten investiert,<br />
damit sich Engpässe und eventuelle<br />
Verzögerungen verhindern<br />
lassen. Die Bügelbiegeautomaten<br />
EBA als auch die bereits vorhandenen<br />
MSR Richtschneidemaschinen<br />
Bilder: Josef Fien<br />
Das Team von<br />
Josef Fien versorgt<br />
seine Kunden in ganz<br />
Deutschland mit den<br />
benötigten Stahlerzeugnissen.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 5|22<br />
29
Anarbeitung<br />
und Logistik<br />
XXXXX Bericht A XXXXX<br />
Hergarten-Gruppe baut weiter auf einen konstruktiven Dialog mit der Stahlindustrie<br />
Folgen des Ukraine-Krieges bedrohen Stahllogistik<br />
Als Marcel Hergarten, Geschäftsführer der Hergarten-Gruppe, vor vier Monaten angesichts massiver Lieferengpässe,<br />
eines gravierenden Fachkräftemangels und steigender Klimaschutzkosten in einem Interview (siehe <strong>Stahlreport</strong> 11.2021,<br />
S. 34) eindringlich an die Kooperationsbereitschaft der Stahlindustrie appellierte, ahnte er noch nicht, dass ein Krieg<br />
zwischen Russland und der Ukraine die ohnehin schon angespannte Situation der Logistikbranche von heute auf morgen<br />
rasant weiter verschärfen würde. Damals sagte der Geschäftsführer der Stahlspedition, es sei fünf vor zwölf. Heute sieht<br />
er den große Zeiger bereits auf zwei vor zwölf.<br />
Der Ukraine-Krieg hat die Situation<br />
für Logistikunternehmen verschärft.<br />
Und zwar aus Sicht von Marcel<br />
Hergarten so extrem, dass viele<br />
mittelständische Unternehmen schon<br />
jetzt um ihre Existenz bangen. In<br />
Kürze würden aufgrund der neuen<br />
Krise weitere Logistikunternehmen<br />
ihr Geschäft einstellen müssen und<br />
damit aus dem Markt ausscheiden. Es<br />
drohen einbrechende Lieferkapazitäten,<br />
die auch unmittelbar für den<br />
Endverbraucher spürbar seien.<br />
„Daran ändern auch die jüngst von<br />
der Koalition eingeführten 14 Cent<br />
Rabatt auf Diesel nichts. Meiner<br />
Meinung nach gibt es nur einen<br />
Weg aus dieser Misere.<br />
Und das ist derselbe, den<br />
ich schon vor Monaten<br />
aufgezeigt habe“, so Hergarten.<br />
Bild: Hergarten<br />
Rein preisgetriebene<br />
Entscheidungen<br />
nicht der Weg<br />
Dieser Weg führe über<br />
die Veränderungs- und<br />
Kooperationsbereitschaft<br />
der Stahlindustrie,<br />
weiter über strategische<br />
Partnerschaften<br />
bis zur gemeinsamen<br />
Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle<br />
zwischen Stahlunternehmen<br />
und Logistikpartnern wie der<br />
Hergarten-Gruppe. „In jedem Fall<br />
führt er weg von rein preisgetriebenen<br />
Entscheidungen für oder gegen<br />
eine Zusammenarbeit. Denn dass die<br />
Preise für unsere Dienstleistungen<br />
steigen werden, ist in Anbetracht der<br />
Lage im Osten Europas noch einmal<br />
frappierend klar geworden,“ betont<br />
Hergarten.<br />
Fakt sei: Die in neue Sphären geschossenen<br />
Dieselpreise und Energiekosten<br />
brechen den mittelständischen Logistikunternehmen<br />
zunehmend<br />
das Genick. Bei der Hergarten-Gruppe<br />
seien<br />
glücklicherweise<br />
fast alle Kunden an<br />
ein Diesel floater-<br />
Modell gebunden,<br />
bei dem der Kraftstoffzuschlag<br />
sich<br />
in einem bestimmten<br />
Rhythmus automatisch<br />
an die Entwicklung des<br />
Kraftstoffpreises anpasst. So auch im<br />
März 2022, wo er wöchentlich entsprechend<br />
der sehr dynamischen Entwicklung<br />
geändert wurde.<br />
Für Erleichterung sorge das aber nur<br />
kurzfristig. Denn zusätzlich sind auch<br />
„Dass die<br />
Preise für unsere<br />
Dienstleistungen steigen<br />
werden, ist noch<br />
einmal frappierend<br />
klar geworden.“<br />
Fahrerlöhne sowie die direkten und<br />
indirekten Transportkosten zum Jahresbeginn<br />
2022 dramatisch gestiegen,<br />
beispielsweise Adblue zur Reduzierung<br />
der Stickoxidemissionen<br />
(+100 %), Treibgas für den Lagerumschlag<br />
(+15 %), Lkw-Neuanschaffungen<br />
(+12 %), Ersatzteil-Preise (+12 %)<br />
und die Stundenverrechnungssätze<br />
der Fachwerkstätten (+4%).<br />
Energiehilfe für Lkw wäre<br />
sinnvoller gewesen<br />
„Die Endverbraucher werden diese<br />
dramatischen Entwicklungen im<br />
Transportsektor zunehmend<br />
durch etliche Preiserhöhungen<br />
zu spüren bekommen.<br />
Die 14 Cent<br />
Rabatt auf den Liter<br />
Diesel kann den<br />
Endverbrauchern<br />
gar nicht die erhoffte<br />
Entlastung bringen.<br />
Bei durchschnittlich<br />
100 l pro zugelassenen<br />
Pkw (aktuell ca. 67 Mio. Fahrzeuge)<br />
und Monat kann der Durchschnittsbürger<br />
gerade einmal 14 € im<br />
Monat sparen. Wem hilft das wirklich<br />
weiter? Die 937 Mio. €, die der Staat<br />
monatlich für diesen Minimaleffekt<br />
ausgibt, wären deutlich besser inves-<br />
30 <strong>Stahlreport</strong> 5|22
tiert gewesen, wenn die Summe den<br />
zugelassenen Lkw zugeteilt worden<br />
wäre. Dies wären etwa 300 € pro Lkw<br />
monatlich – das hätte auch den Bürgern<br />
wahrscheinlich mehr Entlastung<br />
gebracht als letztendlich die steigenden<br />
Energiekosten über Produktpreise<br />
in allen möglichen Warensegmenten<br />
refinanzieren zu müssen“, ärgert<br />
sich der Geschäftsführer der Hergarten-Gruppe.<br />
Erschwerend kommt hinzu, dass Fachkräfte<br />
aus der Ukraine und Polen, die<br />
über Subunternehmen für deutsche<br />
Unternehmen wie Hergarten im Einsatz<br />
sind, aufgrund der Kriegssituation<br />
fehlen und damit nochmals die<br />
ohnehin schon knappen Laderaumkapazitäten<br />
am deutschen Frachtmarkt<br />
weiter stark reduzieren. „Sechs Prozent<br />
aller deutschen Binnentransporte<br />
wurden bisher von ukrainischen<br />
Fahrern durchgeführt“, verdeutlicht<br />
Marcel Hergarten die Situation.<br />
Erste zaghafte Schritte<br />
sind gemacht<br />
Trotzdem gibt es auch Grund zur Hoffnung,<br />
dass Bewegung in die Sache<br />
kommt. Mit seinen klaren Worten in<br />
der Presse ist es Marcel Hergarten<br />
bereits gelungen, einen Dialog zwischen<br />
Stahlindustrie und Logistik<br />
anzustoßen. So hatte Hergarten zum<br />
Beispiel zu einem Expertennetzwerk<br />
eingeladen um in Form von strategischen<br />
Partnerschaften gemeinsam<br />
konkrete Lösungen auf den Weg zu<br />
bringen. „Die Resonanz war zunächst<br />
sehr positiv“, berichtet Marcel Hergarten<br />
von den Tagen nach der Veröffentlichung.<br />
Das rundum aufgeschlossene<br />
Feedback erreichte das<br />
Unternehmen sowohl aus der<br />
eigenen Kundschaft – den<br />
Stahlherstellern und<br />
-händlern – als auch von<br />
Wettbewerbern und<br />
damit von potenziellen,<br />
strategischen Logistikpartnern.<br />
„Es ist uns mit dem Interview<br />
definitiv gelungen zu sensibilisieren.<br />
Die mittelständischen<br />
Logistikunternehmen zeigten sich<br />
erleichtert, dass ihre Perspektive und<br />
ihre Herausforderungen einmal so<br />
deutlich benannt wurden. Und ich<br />
freue mich sehr darüber, dass auch<br />
„Es ist<br />
uns defintiv<br />
gelungen, zu<br />
sensiblisieren.“<br />
einige Vertreter der Stahlbranche sich<br />
nicht angegriffen fühlten, sondern im<br />
Gespräch sofort mehr Verständnis für<br />
die im Interview aufgezeigten<br />
Zukunftsentwicklungen entwickelten“,<br />
berichtet Hergarten von den<br />
Gesprächen. Das Interview habe die<br />
Problematik aller Seiten auf den<br />
Punkt gebracht und damit einen wichtigen<br />
Beitrag dafür geleistet, dass<br />
zukünftig Geschäftsbeziehungen mit<br />
Logistikdienstleister hoffentlich eben<br />
nicht mehr einzig aus kostengetriebenen<br />
Gründen beendet oder fortgesetzt<br />
würden.<br />
Güter nur von A nach B<br />
bringen – das war einmal<br />
Full-Service-Logistikdienstleister<br />
wie die Hergarten-Gruppe bieten<br />
ihren Geschäftspartnern nämlich<br />
nicht nur den reinen Transport ihrer<br />
Güter von A nach B, sondern unterstützen<br />
die Industrie dabei, Logistikprozesse<br />
effizienter zu gestalten und<br />
die dafür notwendigen, übergreifenden<br />
Organisationsstrukturen zu<br />
schaffen. Ein Mehrwert, der seinen<br />
Preis hat. „Und ein Service, der in<br />
Anbetracht der großen Herausforderungen<br />
der Stahlbranche nahezu<br />
unverzichtbar ist“, betont der<br />
Geschäftsführer der Gruppe.<br />
Die Hergarten-Gruppe selbst hat<br />
bereits Ende des letzten Jahres damit<br />
begonnen, ihre Aktivitäten zu einigen<br />
Teilaspekten konsequent zu verstärken.<br />
So ist sie etwa dabei das<br />
Recruiting von Fachkräften systematisch<br />
zu professionalisieren. Der<br />
Ansatz, die Kosten für Logistikdienstleistungen<br />
anzuheben, dafür aber<br />
kürzere Preisbindungszyklen zu vereinbaren,<br />
steht derzeit ebenfalls<br />
im Fokus der Hergarten-Gruppe,<br />
weil damit<br />
auf Seite der Stahlbranche<br />
Kostenoptimierungsprozesse<br />
vielversprechend<br />
stabilisiert<br />
werden könnten. „Alles<br />
Themen, die auch unsere<br />
Gesprächspartner bewegen und zu<br />
denen wir wo möglich Synergien<br />
schaffen könnten. Wir freuen uns<br />
nach wie vor über jeden, der mit uns<br />
in den Dialog gehen möchte und<br />
unser Interesse an ressourcenschonenden,<br />
wertschöpfenden Aktivitä-<br />
ten und Lösungen teilt“, so Initiator<br />
Marcel Hergarten.<br />
Tiefgreifender Wandel in der<br />
Auftraggeber-Auftragnehmer-<br />
Beziehung<br />
Dass es viel zu tun gibt und alle ihre<br />
Komfortzone verlassen müssen –<br />
daran gibt es laut Hergarten absolut<br />
keinen Zweifel mehr. Aber jetzt müsse<br />
es auch noch sehr schnell gehen.<br />
„Putins Krieg wirkt wie ein Brandbeschleuniger<br />
für die herausfordernde<br />
Situation der Stahl- und Logistikbranche.<br />
Denkweise und Methodik<br />
hätten sich bisher im Logistik-Management<br />
der<br />
Branche noch nicht konsequent<br />
genug weg von<br />
Kostensenkungsprogrammen<br />
hin zu nachhaltiger<br />
Versorgungssicherheit<br />
und Stabilität in<br />
punkto Transport und<br />
Logistik entwickelt. „Ich beobachte<br />
vor allem in konzerngebundenen<br />
Handelsunternehmen wenig<br />
Bewegung. Der Mittelstand im Logistik-<br />
und Stahlsektor zeigt sich derzeit<br />
besonders aufgeschlossen und flexibel“,<br />
greift Hergarten die großen Themen<br />
seines Kick-Offs-Interviews<br />
erneut auf. Der gesamte Stahlhandel<br />
beanspruche nach wie vor sehr seine<br />
Führungsrolle als Treiber der Volkswirtschaft.<br />
„Im Jahr 2021 erzielte der<br />
Stahlhandel enorme Gewinnsteigerungen.<br />
Damit wurden die akuten und<br />
die absehbaren Probleme in der rollenden<br />
Logistik quasi überschminkt“,<br />
sagt Hergarten.<br />
Diese getrübte Sicht auf die akuten<br />
Schwierigkeiten der Transportlogistik<br />
behindere daher an einigen Stellen<br />
noch den absoluten Willen zur<br />
Entwicklung von strategischen<br />
Lösungen, die mittel- und langfristig<br />
die Lieferketten auf der letzten Meile<br />
der Stahldistribution sichern. Aus<br />
Sicht des 41-Jährigen werden am<br />
Ende die Unternehmen erfolgreicher<br />
sein, denen es bereits jetzt gelingt,<br />
die knappen Ressourcen für<br />
Stahltransporte und -distribution<br />
frühzeitig zu sichern und strategische<br />
Partnerschaften zu forcieren.<br />
Kooperation sei die entscheidende<br />
Zutat im Erfolgsrezept der Zukunft.<br />
Erst recht in Kriegszeiten. 2<br />
„Putins<br />
Krieg wirkt<br />
wie ein Brandbeschleuniger<br />
für die<br />
herausfordernde<br />
Situation der Stahlund<br />
Logistikbranche.“<br />
[Kontakt]<br />
Hergarten GmbH<br />
Stahlspedition<br />
Marcel Hergarten<br />
Geschäftsführer<br />
Gladbacher Straße 435<br />
41460 Neuss<br />
+49 211 565313-0<br />
m.hergarten@<br />
stahlspedition.de<br />
www.stahlspedition.de<br />
<strong>Stahlreport</strong> 5|22<br />
31
Anarbeitung<br />
und Logistik<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Vollautomatische Biegezellen wie diese mit einer vollelektrischen Multiradius-Rohrbiegemaschine CNC 80 E TB MR<br />
steigern die Effizienz des gesamten Biegeprozesses.<br />
Bild: Schwarze-Robitec GmbH<br />
Schwarze-Robitec als Allround-Systemanbieter auf der Tube<br />
So effizient geht Rohrbiegen<br />
Was Schwarze-Robitec nach langer Messepause in Deutschland auf der Weltleitmesse Tube vom 20. bis 24. Juni in<br />
Düsseldorf zeigt, macht das Warten wett: Eine vollelektrische Multiradius-Rohrbiegemaschine, eingebunden in eine<br />
Biegezelle, potenziert die Effizienz des gesamten Fertigungsprozesses. Als weiteres Highlight präsentiert der Kölner<br />
Rohrbiegemaschinenhersteller pünktlich zur Messe eine neue Maschinenserie – mit überraschend anderem Ansatz.<br />
[Kontakt]<br />
Schwarze-Robitec GmbH<br />
Heike Ahlers<br />
Olpener Straße 460–474<br />
51109 Köln<br />
+49 221 89008-0<br />
sales@schwarze-robitec.com<br />
www.schwarze-robitec.com<br />
Mit der zur vollautomatischen<br />
Biegezelle ausgebauten, vollelektrischen<br />
Multiradius-Rohrbiegemaschine<br />
CNC 80 E TB MR<br />
präsentiert sich Schwarze-Robitec<br />
einmal mehr als Allround-Systemanbieter.<br />
An einem solchen exemplarisch<br />
konzipierten Gesamtsystem<br />
zeigt das Unternehmen auf der<br />
Tube, wie Anwender alle Produktionsschritte<br />
rund um das Biegen<br />
effizient miteinander verknüpfen:<br />
Der integrierte Roboter be- und entlädt<br />
die Maschine kontinuierlich<br />
mit Rohren, der Biegeprozess geht<br />
vollautomatisiert und unterbrechungsfrei<br />
vonstatten.<br />
Bei vielfältigen Konfigurationsmöglichkeiten<br />
haben Biegezellen<br />
gemein, dass alle Fertigungsschritte<br />
vor und nach dem Biegen optimal<br />
ineinandergreifen. So erhöhen die<br />
stets kundenspezifisch konzipierten<br />
Systeme die Effizienz des<br />
gesamten Rohrbiegeprozesses, die<br />
in anspruchsvollen Branchen wie<br />
der Automobilindustrie von grundlegender<br />
Relevanz ist. Das Ergebnis<br />
ist eine kurze Taktzeit bei wiederholgenauem<br />
und präzisem Biegeergebnis.<br />
Neue Maschinenserie für<br />
grundlegende Biegeaufgaben<br />
Mit kundenspezifisch zugeschnittenen<br />
Biegemaschinen begegnet<br />
Schwarze-Robitec den hochindividuellen<br />
Fertigungsansprüchen der<br />
Anwender aus Branchen wie Automotive,<br />
Luftfahrt sowie Anlagenund<br />
Schiffsbau. Um elementare<br />
Biegeaufgaben in der kleineren und<br />
mittleren Serienfertigung zu bewältigen,<br />
können aber auch wenige,<br />
grundlegende Funktionalitäten ausreichen:<br />
Für genau diesen Anspruch<br />
hat Schwarze-Robitec eine völlig<br />
neue Basis-Maschinenserie konzipiert,<br />
die einfache Biegeaufgaben<br />
in bewährter Qualität erfüllt. Alle<br />
Details und Vorteile dieser Serie<br />
stellt das Unternehmen auf der Tube<br />
erstmals vor.<br />
Ob hochkomplex oder elementar:<br />
Im direkten Gespräch und in<br />
der umfassenden Beratung erarbeiten<br />
die Experten von Schwarze-Robitec<br />
das individuelle Erfolgsrezept<br />
für jeden Anwendungsfall. Daher<br />
sind Fachleute herzlich zum persönlichen<br />
Austausch auf der Tube an<br />
den Messestand E31 in Halle 5 eingeladen.<br />
2<br />
32 <strong>Stahlreport</strong> 5|22
Mitarbeitende schätzen Arbeitsplatzkultur<br />
GWS erneut ausgezeichneter Arbeitgeber<br />
Bild: Kaltenbach.Solutions<br />
Die GWS Gesellschaft für Warenwirtschafts-Systeme<br />
mbH wurde im Rahmen<br />
des bundesweiten Wettbewerbs „Great<br />
Place to Work 2022“ erneut zu einem der<br />
besten Arbeitgeber ausgezeichnet. Preise<br />
gab es für das Unternehmen in den Bereichen<br />
ITK (IT- und Telekommunikation),<br />
Nordrhein-Westfalen und Münsterland.<br />
Grundlage der Auszeichnungen, die jährlich<br />
vom Great Place to Work Institut Deutschland<br />
vergeben werden, sind die hervorragende<br />
Zusammenarbeit und der Teamspirit<br />
aller Mitarbeitenden. Dies wurde im Rahmen<br />
eines von der GPtW-Organisation strikt<br />
festgelegten anonymen Verfahrens zu Führungsverhalten,<br />
Qualität der Zusammenarbeit,<br />
Gesundheitsförderung oder beruflichen<br />
Entwicklungsmöglichkeiten ermittelt.<br />
Die Einzelergebnisse der aktuellen Umfrage<br />
zeigen, dass die GWS-Mitarbeitenden ihren<br />
Arbeitgeber als attraktiv und fair beurteilen<br />
und mit großer Überzeugung weiterempfehlen.<br />
Das Unternehmen verfügt aus ihrer<br />
Sicht über eine „besonders vertrauenswürdige,<br />
wertschätzende und attraktive<br />
Arbeitsplatzkultur“. Die Qualität der Personal-<br />
und Führungsarbeit wird von den Mitarbeitenden<br />
ebenfalls als sehr gut bewertet.<br />
Neben klar formulierten Unternehmenszielen<br />
und dem Respekt vor der Persönlichkeit<br />
eines jeden Einzelnen werden insbesondere<br />
die Förderung langfristiger Bindung<br />
und teamorientierter Zusammenarbeit<br />
geschätzt und als sehr wertvoll empfunden.<br />
www.gws.ms<br />
Kaltenbach.Solutions: neues Innovations- und Testzentrum in Betrieb<br />
Kapazitäten erweitert<br />
Um die gestiegene Nachfrage nach<br />
digitalen Industrie 4.0-Lösungen bedienen<br />
zu können, hat die Kaltenbach.Solutions<br />
GmbH neue Räume bei Düsseldorf bezogen.<br />
Hier werden die Hardware-Komponenten für<br />
das universell einsetzbare digitale Messgerät<br />
BoosterBOX entwickelt, getestet und<br />
konfiguriert. Zu den Hardware-Bausteinen<br />
für die BoosterBOX gehören IoT-Gateways,<br />
Kommunikationsmodule, Mess- und Sensormodule<br />
sowie automatische Konfigurationsund<br />
Prüfstationen. Das Innovations- und<br />
Testzentrum kann jährlich rund 5.000 Messgeräte<br />
für Kunden aus der verarbeitenden<br />
Industrie produzieren.<br />
Vor fünf Jahren gründete der studierte<br />
Maschinenbauer die Kaltenbach.Solutions<br />
GmbH ausschließlich für die Umsetzung<br />
von Industrie 4.0-Lösungen. Sein Ziel ist es,<br />
die Tools der Digitalisierung einzusetzen,<br />
um die Performance von Maschinen in der<br />
verarbeitenden Industrie nachhaltig zu steigern.<br />
Um auch in Zukunft als ein führender<br />
Anbieter von digitalen Lösungen am Markt<br />
zu bestehen, wurde es notwendig, die Kapazitäten<br />
des Unternehmens im Bereich Research<br />
& Development auszubauen. Bereits<br />
in den zurückliegenden Monaten habe man<br />
aufgrund der wachsenden Nachfrage nach<br />
elektronischen Komponenten in den Aufbau<br />
von verlässlichen Lieferketten investiert,<br />
so das Unternehmen. Damit sei die Bereitstellung<br />
aller Bestandteile gesichert, um<br />
den rasant wachsenden Bedarf an digitalen<br />
Lösungen für die verarbeitende Industrie<br />
bedienen zu können.<br />
www.kaltenbach-solutions.com<br />
Main Capital Partners übernimmt<br />
Unternehmensanteile<br />
Nissen & Velten wird Teil der<br />
enventa Group<br />
Mit dem Einstieg des strategischen<br />
Investors Main Capital Partners<br />
sichern die Gründer der Nissen & Velten<br />
Software GmbH die zukünftige Entwicklung<br />
des Unternehmens und der Softwarelösung<br />
eNVenta ERP. Gemeinsam<br />
mit drei weiteren deutschen Softwareunternehmen<br />
– der aruba informatik GmbH,<br />
der Litreca AG und der texdata software<br />
GmbH – wird Nissen & Velten Mitglied<br />
der neu gegründeten enventa Group.<br />
Die Gründer und Geschäftsführer der Nissen<br />
& Velten Software GmbH Jörg Nissen<br />
und Günter Velten haben ihre Unternehmensanteile<br />
an den strategischen Investor<br />
Main Capital Partners übertragen. Mit<br />
diesem Schritt werde die zukünftige Entwicklung<br />
des im Jahr 1989 gegründeten<br />
Unternehmens Nissen & Velten und der<br />
Software eNVenta ERP gesichert, auch<br />
vor dem Hintergrund, dass die Option<br />
einer familieninternen Nachfolge nicht in<br />
Betracht kam, teilte das Unternehmen im<br />
April mit.<br />
Nissen & Velten hat sich in den vergangenen<br />
33 Jahren zu einem der führenden<br />
Anbieter von Branchensoftwarelösungen<br />
für den technischen Handel, den<br />
Stahlhandel und den SHK-Großhandel<br />
im deutschsprachigen Raum entwickelt.<br />
Beide Geschäftsführer werden auch nach<br />
dem Verkauf weiter in der Verantwortung<br />
für das Unternehmen stehen. „Wir sind<br />
froh, dass wir mit Main Capital einen<br />
erfahrenen Investor gefunden haben,<br />
der über so großes Know-how in der<br />
Softwarebranche verfügt. Wir sehen<br />
das von Jörg Nissen und mir gegründete<br />
Unternehmen und unsere Software in<br />
sehr guten Händen und sind überzeugt,<br />
für Kunden, Partner und Mitarbeiter eine<br />
optimale Lösung gefunden zu haben. Wir<br />
freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit<br />
mit den Partnern in der enventa<br />
Group“, sagte Geschäftsführer Günter<br />
Velten.<br />
www.nissen-velten.de<br />
<strong>Stahlreport</strong> 5|22<br />
33
Anarbeitung<br />
und Logistik<br />
Bericht<br />
Effizienter und flexibler mit einer innovativen Komplettlösung<br />
Postausgang unter Dach und Fach<br />
Die Eisen-Fischer GmbH ist ein Komplettanbieter rund um Stahl, Baubiegerei, Haus- und Gartenbau sowie<br />
Innenausbau. Das mittelständische Großhandelsunternehmen hat Standorte in Nördlingen (Zentrale),<br />
Crailsheim, Heidenheim und Bad Mergentheim. Pro Monat verschickt die Zentrale tausende Rechnungen, teils<br />
per Post, teils elektronisch. Das war früher mit sehr hohem Aufwand verbunden. Seit August 2016 arbeitet das<br />
Unternehmen mit der modularen Lösung mail4business. Wie es dazu kam und was es gebracht hat, erzählt<br />
Wolfgang Weichenmeier, Marketingleiter bei Eisen-Fischer.<br />
„Wir verschicken mehr als 500 Rechnungen pro<br />
Tag. Anfangs wurden diese in der zentralen Buchhaltung<br />
übers SAP-System fakturiert und auf standortspezifische<br />
Briefbögen gedruckt. Eine Mitarbeiterin war täglich etwa<br />
zwei bis drei Stunden damit beschäftigt, den Druckstapel<br />
manuell vorzusortieren – fürs Kuvertieren und Frankieren,<br />
wofür wir seit jeher Quadient-Maschinen nutzten.<br />
Im Kuvertierlauf legten wir den Rechnungen übrigens<br />
hin und wieder Marketinginformationen bei. Schon vor<br />
einiger Zeit hatten wir eine Output-Management-Software<br />
von Quadient eingeführt, um Dokumente digital aufzubereiten:<br />
z.B. für eine optimierte Druckausgabe sowie ein<br />
sicheres, portooptimiertes Kuvertieren. Auch konnten wir<br />
damit digitale Briefbögen einrichten und automatisch mit<br />
Rechnungsdaten befüllen. So ließ sich dem zunehmenden<br />
Kundenwunsch nach elektronischen Rechnungen leichter<br />
nachkommen, die wir als PDF-Datei per E-Mail verschickten.“<br />
Vielschichtige Anforderungen<br />
„Alles in allem hatten wir für unseren Rechnungsausgang<br />
einen funktionierenden Prozess, in den mehrere Abteilungen<br />
involviert waren – wie die Buchhaltung, die die<br />
Rechnungen im SAP-System fakturiert, das Marketing,<br />
das Rechnungsbeilagen zuliefert, und die IT, die das Output-Management-<br />
System betreut. Dadurch war der Rechnungsausgang<br />
mit großem personellem Aufwand verbunden.<br />
Hinzu kam umfangreicher Abstimmungsbedarf, der<br />
viele interne Besprechungen nötig machte. Außerdem<br />
gestaltet sich der Rechnungsausgang bei uns relativ kom-<br />
plex. Denn unsere Kunden erhalten Rechnungen nicht nur<br />
in diversen Wunschformaten, sondern oft auch parallel<br />
(Original und Kopie) über mehrere Zustellkanäle: so etwa<br />
gleichzeitig per Post und per E-Mail. Und seit einiger Zeit<br />
verlangen immer mehr Kunden nicht einfach nur nach<br />
elektronischen Rechnungen, sondern insbesondere auch<br />
nach strukturierten Datensätzen, um diese automatisiert<br />
weiterverarbeiten zu können. Klar war also, dass Zahl und<br />
Vielfalt der E-Rechnungen bei uns weiter zunehmen würden.<br />
Angesichts dieser Situation wünschten wir uns eine<br />
Lösung, die Folgendes ermöglicht:<br />
z Versandwünsche kundenindividuell erfüllen<br />
z Personal-, Zeit- und Kostenaufwand einsparen<br />
z Abläufe beschleunigen und effizienter gestalten<br />
z Medienbrüche in der Postbearbeitung beseitigen<br />
z Prozesstransparenz und Reporting optimieren<br />
Zudem suchten wir einen Lösungsanbieter, der uns auch<br />
dabei unterstützt, unsere Kunden in puncto E-Rechnung<br />
anzubinden (Onboarding-Service). Denn langfristig wollten<br />
wir ganz weg vom Papier und komplett auf digitalen<br />
Versand umstellen, unter anderem um Porto zu sparen<br />
und die Umwelt zu schonen.“<br />
Flexible Komplettlösung<br />
„Zunächst hatten wir erwogen, den ganzen Rechnungsausgang<br />
auszulagern. Mit mail4business bot uns Quadient<br />
jedoch eine interessante Alternative: eine modulare Allin-one-Lösung<br />
mit Hard- und Software nach Wahl sowie<br />
34 <strong>Stahlreport</strong> 5|22
INFO Über Quadient®<br />
Quadient unterstützt mehrere hunderttausend<br />
Unternehmen auf der ganzen Welt dabei, mit ihren<br />
Kunden in Verbindung zu bleiben. Der Fokus liegt auf<br />
drei Kernbereichen der modernen Kundeninteraktion:<br />
der intelligenten Automatisierung von<br />
Kundenkommunikation, Paketschließfachlösungen<br />
und Mailinglösungen. In diesen Feldern entwickelt<br />
Quadient innovative Lösungen, die relevante,<br />
personalisierte und wertvolle Kundenerlebnisse<br />
schaffen.<br />
Bilder: Quadient<br />
Mehr Infos unter www.quadient.com.<br />
Zugang zum webbasierten Quadient-eServices-Portal. Dieses<br />
unterstützt neben Briefpost- Outsourcing (Hybridmail)<br />
auch den Digitalversand von Rechnungen (Quadient e-Invoicing)<br />
für verschiedenste Zustellkanäle und Formate – ob<br />
bildhaft (z. B. PDF) oder strukturiert (Edifact, XML, ZUG-<br />
FeRD etc.).<br />
Und das alles zum volumenabhängigen monatlichen<br />
Fixpreis inklusive Full Service, zzgl. Porto für Briefe. Kurzum:<br />
eine vielseitige, aber dennoch schlanke und wirtschaftliche<br />
Lösung, die auch im Marktvergleich überzeugte. Was<br />
uns zudem wichtig war: Wir würden nur einen festen<br />
Ansprechpartner haben. Obendrein denselben wie bisher,<br />
und zwar für den ganzen Postausgangsprozess – von Briefproduktion<br />
bis Versand und ganz gleich, ob papierbasiert<br />
oder digital. Also entschieden wir uns für Quadient und<br />
die Lösung mail4business. Im Rahmen der Prozessoptimierung<br />
ersetzten wir unsere bisherige Output-Management-Lösung<br />
durch die Output-Management-Software<br />
OMS-500, die Zukunftssicherheit bietet: dank modernster<br />
Technik und bedarfsgerechter Skalierbarkeit.<br />
Den Großteil der Papierrechnungen wollten wir über<br />
Hybridmail abwickeln, um das interne Briefpostvolumen<br />
zu minimieren. Das erlaubte uns, die Kuvertier- und Frankiermaschine<br />
durch kleinere neue Geräte auszutauschen.<br />
Gleichzeitig hatten wir alle Möglichkeiten des elektronischen<br />
Rechnungsversands zur Verfügung.“<br />
Erste Erfolgsbilanz<br />
„Seit August 2016 nutzen wir mail4business und sind<br />
damit rundum flexibel. Nicht nur, weil wir unseren Kunden<br />
bei Rechnungen nahezu jeden Versandwunsch in kürzester<br />
Zeit erfüllen können. Es lässt sich auch wählen,<br />
welche Ausgangdokumente wir intern bearbeiten wollen<br />
und welche übers Quadient-Portal – um Kunden die Rechnungsdaten<br />
bedarfsgerecht zu liefern.<br />
Die Rechnungen werden zentral in der Buchhaltung<br />
fakturiert und fließen dann automatisch ins neue Output-<br />
Management-System. Dort werden sie aufbereitet und<br />
verteilt:<br />
z an den Drucker – zur hauseigenen Produktion papierbasierter<br />
Sendungen<br />
z an den Mail-Server – zum E-Mail-Versand von Rechnungen<br />
als PDF-Datei<br />
z ans Quadient e-Services-Portal – für den externen Briefdruck/-versand<br />
Unsere IT-Abteilung hat alles entsprechend eingerichtet.<br />
Und dank der tatkräftigen Quadient-Unterstützung ließen<br />
sich auch die besonderen Herausforderungen unseres<br />
Rechnungsausgangs meistern. Schlussendlich konnten<br />
wir unseren vertrauten Prozess beibehalten und intern<br />
nahezu medienbruchfrei gestalten.<br />
Zugleich wurden wichtige Weichen gestellt, um den<br />
Zeit- und Personalaufwand und somit die Ausgangskosten<br />
dauerhaft zu senken. Unter anderem, weil die meisten<br />
Rechnungen, mehr als 12.000 pro Monat, schon übers<br />
Quadient e-Services- Portal laufen – vorerst noch mit postalischer<br />
Zustellung. Je mehr Rechnungen wir künftig elektronisch<br />
versenden, desto stärker werden die Effizienzvorteile<br />
zum Tragen kommen.<br />
Die Kollegen in der Buchhaltung sind jedenfalls schon<br />
heute sichtlich entlastet. Nicht zuletzt, weil sie von transparenteren<br />
Prozessen profitieren, die unter anderem den<br />
softwareseitigen Postausgangslisten und Filterfunktionen<br />
geschuldet sind. Mit mail4business haben wir außerdem<br />
beste Voraussetzungen geschaffen, um möglichst viele<br />
unserer Kunden – und später auch unsere Lieferanten –<br />
für die E-Rechnung zu gewinnen und technisch entsprechend<br />
anzubinden. Das wird der nächste Schritt sein, bei<br />
dem uns Quadient unterstützt: mit seinem Onboarding-<br />
Team und einem strukturierten Rollout.<br />
Des Weiteren planen wir gerade mit Quadient eine<br />
digitale Archivierung, die pünktlich zum Rollout-Start<br />
bereitstehen soll – für die vorschriftsgemäße Aufbewahrung<br />
aller ausgehenden und eingehenden elektronischen<br />
Rechnungen. In Verbindung mit mail4business sind wir<br />
dann für den digitalen Dokumentenaustausch optimal<br />
vorbereitet. Bleibt nur noch, unseren neuen Rechnungsservice<br />
bekannt zu machen, damit alle Geschäftspartner<br />
informiert sind.<br />
Unsere Kunden haben künftig freie Wahl, auf welchem<br />
Weg und in welchem Format sie ihre Rechnungen erhalten<br />
wollen. Unsere Lieferanten können uns ihre Rechnungen<br />
elektronisch schicken, wie auch immer sie mögen. Und<br />
alle Seiten profitieren von einer rundum effizienten<br />
Lösung, die sich jedem Bedarf flexibel anpasst, ganz gleich,<br />
was die Zukunft bringt.“ 2<br />
[Kontakt]<br />
Eisen-Fischer GmbH<br />
Hofer Straße 3<br />
86720 Nördlingen<br />
+49 9081 82-0<br />
www.eisenfischer.de<br />
Quadient Germany<br />
GmbH & Co. KG<br />
Dennis Palmowski<br />
Key Account Manager<br />
Business Process<br />
Automation (BPA)<br />
+49 89 208046285<br />
d.palmowski@quadient.de<br />
Landsberger Straße 154<br />
80339 München<br />
www.quadient.de<br />
<strong>Stahlreport</strong> 5|22<br />
35
BDS<br />
XXXXX Research A XXXXX<br />
Neueste Zahlen aus dem Bereich Research<br />
Die Ruhe vor dem Sturm<br />
Nach dem denkwürdigen Vorjahr 2021 verliefen die ersten Wochen im Jahr 2022 für den Stahlhandel vergleichsweise<br />
unspektakulär. Noch glaubte so recht keiner an einen Krieg in der Ukraine, nur einige Preise zogen schon wieder<br />
deutlicher an. Verglichen mit den exorbitanten Preissprüngen bei Rohstoffen und Fertigerzeugnissen sowie der<br />
grassierenden Materialknappheit über weite Strecken des vergangenen Jahres herrschte zum Jahresstart rückblickend<br />
noch die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm.<br />
Jörg Feger, Bereichsleiter<br />
Research im<br />
Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel<br />
(BDS), berichtet<br />
zusammenfassend<br />
angesichts der ihm<br />
bis einschließlich<br />
Februar 2022 vorliegenden<br />
Zahlen.<br />
Fragen zur<br />
Statistik<br />
beantwortet im<br />
Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel<br />
(BDS) Jörg<br />
Feger, Prokurist<br />
und Bereichsleiter<br />
Research:<br />
Feger-BDS@<br />
stahlhandel.com<br />
Foto: privat<br />
Lagerabsatz<br />
Im Jahr 2021 wurden 10,62 Mio. t<br />
Walzstahlfertigerzeugnisse abgesetzt.<br />
Das ist ein Plus von 2,7 %<br />
gegenüber dem Vorjahr. Im Vergleich<br />
zu 2019 und den Jahren zuvor<br />
fiel der Lagerabsatz jedoch geringer<br />
aus. Quartoblech, das in den Vorjahren<br />
recht deutliche Mengenverluste<br />
verzeichnet hatte, konnte 2021<br />
zweistellig zulegen. Betonstahl hingegen<br />
verpasste das zwölfte Plus in<br />
Folge und verfehlte den Lagerabsatz<br />
des überaus starken Vorjahres um<br />
knapp 6 %.<br />
Der Start ins Jahr 2022 verlief<br />
ohne besondere Vorkommnisse.<br />
Den Kunden der deutschen Stahldistribution<br />
wurden im Januar<br />
knapp 858.000 t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />
geliefert. Das sind knapp<br />
6 % weniger als im Januar des Vorjahres.<br />
Der Februar lag mit 899.000 t<br />
um 1 % knapp unter der Tonnage<br />
des Vergleichsmonats. Zuwächse<br />
konnten lediglich bei Stabstahl und<br />
Betonstahl verzeichnet werden.<br />
Besonders bei letzterem Produkt<br />
wird die vergleichsweise milde Witterung<br />
einen positiven Effekt gehabt<br />
haben. Ins Auge fallen die Rückgänge<br />
bei kaltgewalzten und oberflächenveredelten<br />
Blechen. Hier mag<br />
die geringe Produktion im Fahrzeugbau<br />
aufgrund nicht verfügbarer<br />
Halbleiter eine entscheidende<br />
Rolle gespielt haben.<br />
Lagerbestand<br />
Nach sehr geringen Lagerbeständen<br />
zum Jahreswechsel 2020/2021<br />
konnten die Lagermengen in den<br />
meisten Monaten des Jahres 2021<br />
zulegen, so dass im Spätsommer<br />
erstmals wieder von relativ normalen<br />
Bestandsgrößen gesprochen<br />
werden konnte. Im November und<br />
Dezember 2021 kam es zum saisonal<br />
üblichen Bestandsabbau. Mit<br />
2,07 Mio. t lag der Bestand im<br />
Dezember 2021 um 8,1 % über dem<br />
sehr niedrigen Vorjahresniveau. Zu<br />
Jahresbeginn legten die Bestände<br />
bei allen Produkten zu. Der Zuwachs<br />
war in den meisten Produktgruppen<br />
signifikant. Die Lagerbestände<br />
bei Walzstahlfertigerzeugnissen<br />
lagen Ende Februar bei 2,28 Mio. t<br />
und somit um 12,5 % höher als im<br />
Jahr zuvor.<br />
Lagerreichweite<br />
Aufgrund der sehr niedrigen Lagerbestände<br />
und ordentlichen Absätze<br />
war die Reichweite im gesamten<br />
ersten Halbjahr 2021 sehr niedrig.<br />
Ab dem Spätsommer normalisierte<br />
sie sich und schwankte, mit Ausnahme<br />
des Dezembers, zwischen 2,2<br />
und 2,5 Monaten. Im Jahresdurchschnitt<br />
lag sie bei niedrigen 2,3<br />
Monaten bzw. 69 Tagen. Anfang<br />
2022 legte die Lagerreichweite aufgrund<br />
des Bestandsaufbaus und des<br />
eher unterdurchschnittlichen Lagerabsatzes<br />
zu. Sie lag im Januar und<br />
Februar bei 2,5 Monaten. Dies entspricht<br />
75 Tagen (vgl. Abbildung 1).<br />
Lagerverkaufspreise<br />
Den Angaben des BDS-Marktinformationsverfahrens<br />
für durchschnittliche<br />
Verkaufspreise im kleinlosigen<br />
Bereich zufolge stiegen die<br />
Preise in den ersten sieben Monaten<br />
des Jahres 2021 wie es zuvor selbst<br />
im Jahr 2008 nicht erlebt wurde.<br />
Dabei fiel der Anstieg bei Flachprodukten<br />
noch viel deutlicher als bei<br />
Langprodukten aus. Im August kam<br />
dieser Preisaufbau bei den meisten<br />
Produkten zum Stillstand. In den<br />
letzten Monaten des Jahres wurden<br />
vor allem bei Flachprodukten Preisreduzierungen<br />
festgestellt.<br />
Langprodukte zeigten sich vergleichsweise<br />
stabiler und konnten<br />
teilweise sogar zulegen. In den ersten<br />
Wochen des Jahres 2022 wurden<br />
verstärkt wieder Preisanstiege<br />
wahrgenommen. Bis Ende Februar<br />
und dem Beginn des Ukraine-Kriegs<br />
bewegten sich diese aber noch im<br />
halbwegs moderaten Rahmen (vgl.<br />
Abbildungen 2 und 3). 2<br />
36 <strong>Stahlreport</strong> 5|22
Lagerabsatz und Lagerreichweite der Stahldistribution<br />
n Absatzindex (2007 = 100) n Lagerreichweite in Tagen<br />
Abb.1<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
97<br />
Ø<br />
2018<br />
94<br />
Ø<br />
2019<br />
90 89 89<br />
Ø<br />
2020<br />
Ø<br />
2021<br />
Ø<br />
2022<br />
108<br />
94<br />
91 92<br />
87<br />
91 89 89<br />
84 87<br />
91<br />
86<br />
81 81 72 69 75 66 54 63 69 60 66 75 72 75 72 99 75 75<br />
Feb.<br />
2021<br />
März<br />
2021<br />
April<br />
2021<br />
Mai<br />
2021<br />
Juni<br />
2021<br />
Juli<br />
2021<br />
Aug.<br />
2021<br />
Sep.<br />
2021<br />
Okt.<br />
2021<br />
Nov.<br />
2021<br />
64<br />
Dez.<br />
2021<br />
Jan.<br />
2022<br />
Feb.<br />
2022<br />
200<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
250<br />
Preisentwicklung bei Langprodukten Abb. 2<br />
Index (Januar 2010 = 100)<br />
Formstahl Breitflanschträger Stabstahl Betonstahl in Stäben Betonstahlmatten<br />
250<br />
200<br />
200<br />
150<br />
150<br />
100<br />
100<br />
|<br />
2010<br />
|<br />
2011<br />
|<br />
2012<br />
|<br />
2013<br />
|<br />
2014<br />
|<br />
2015<br />
|<br />
2016<br />
|<br />
2017<br />
|<br />
2018<br />
|<br />
2019<br />
|<br />
2020<br />
|<br />
2021<br />
|<br />
2022<br />
Preisentwicklung bei Flachprodukten und Rohren Abb. 3<br />
Index (Januar 2010 = 100)<br />
Quelle: BDS<br />
400<br />
400<br />
350<br />
350<br />
300<br />
300<br />
250<br />
250<br />
200<br />
200<br />
150<br />
150<br />
100<br />
100<br />
50<br />
50 |<br />
2010<br />
Quartoblech Bandblech Kaltgewalztes Blech OV Blech Quad. & RE-Rohr Nahtloses Rohr<br />
|<br />
2011<br />
|<br />
2012<br />
|<br />
2013<br />
|<br />
2014<br />
|<br />
2015<br />
|<br />
2016<br />
|<br />
2017<br />
|<br />
2018<br />
|<br />
2019<br />
|<br />
2020<br />
|<br />
2021<br />
|<br />
2022<br />
<strong>Stahlreport</strong> 5|22<br />
37
Messen<br />
XXXXXXXXXX<br />
und Märkte<br />
Bericht<br />
Weltleitmessen wire 2022 und Tube 2022 in Düsseldorf<br />
Vorfreude auf die Branchenhighlights im Juni<br />
Nach vier Jahren coronabedingter Pause präsentieren sich die Weltleitmessen wire, Internationale Fachmesse<br />
Draht und Kabel, und Tube, Internationale Rohrfachmesse, vom 20. bis 24. Juni 2022 wieder gemeinsam auf<br />
dem Düsseldorfer Messegelände.<br />
Die Vorfreude ist groß und die<br />
Branchen sind zuversichtlich, in<br />
Düsseldorf fünf Tage voller technologischer<br />
Innovationen zu erleben,<br />
Gespräche mit Fachleuten aus der<br />
ganzen Welt führen zu können und<br />
am Ende eines Messetages<br />
den „social part“ einer Messe wieder<br />
genießen zu dürfen. Seit über<br />
35 Jahren treffen sich in Düsseldorf<br />
die Key-Player der Draht-, Kabelund<br />
Rohrindustrien, um neueste<br />
Maschinen, Anlagen, Produkte und<br />
Dienstleistungen zu präsentieren,<br />
INFO Hygienekonzept sorgt für Sicherheit<br />
Ein Abflachen der Pandemie im Sommer sowie<br />
international gelockerte Ein- und Ausreisebestimmungen<br />
machen es möglich, dass wieder Aussteller<br />
und Fachbesucher aus der ganzen Welt zu Messeveranstaltungen<br />
nach Düsseldorf reisen können.<br />
Auf dem gesamten Messegelände und in den Hallen<br />
sorgen eine Vielzahl von Desinfektionsspendern<br />
und ein ständiger Luftaustausch für hygienische<br />
Rahmenbedingungen, das Tragen einer Maske und<br />
ein Gesprächsabstand von 1,5 m werden dennoch<br />
empfohlen.<br />
internationale Kunden zu treffen<br />
und Geschäftsabschlüsse zu tätigen.<br />
Tube mit BDS-Gemeinschaftsstand<br />
Die Internationale Rohrfachmesse<br />
Tube zeigt auf über 40.000 m 2 netto<br />
die gesamte Bandbreite von der<br />
Rohrherstellung über die Rohrbearbeitung<br />
bis hin zur Verarbeitung<br />
von Rohren und den Rohrhandel.<br />
Auch der BDS ist dabei: Auf dem<br />
Gemeinschaftsstand des Bundesverbands<br />
Deutscher Stahlhandel in<br />
Halle 1, Stand A59 präsentieren<br />
Unternehmen des Stahlhandels ihr<br />
Portfolio.<br />
Das Angebot der Tube reicht von<br />
Rohmaterialien, Rohren und Zubehör,<br />
Maschinen zur Herstellung von<br />
Rohren und Gebrauchtmaschinen<br />
über Werkzeuge zur Verfahrenstechnik,<br />
Hilfsmittel und Mess-,<br />
Steuer-, Regel- und Prüftechnik.<br />
Pipelines und der Bereich der<br />
OCTG-Technologie sowie Profile<br />
und Maschinen ergänzen das Angebot.<br />
Angemeldet sind bisher 735<br />
Aussteller aus 44 Ländern, so die<br />
Messe Düsseldorf im April 2022.<br />
Die Nr. 1 Messe der Rohrindustrie<br />
belegt mit den Bereichen Rohrherstellung,<br />
Rohrzubehör und Rohrhandel<br />
zum ersten Mal die neue<br />
Messehalle 1 sowie die angeschlossenen<br />
Hallen 3 und 4. In den Hallen<br />
5 und 6 schließt sich die Umformtechnik<br />
an, der Bereich Rohrbearbeitungstechnik<br />
folgt in den Hallen<br />
6 und 7a. Halle 7a wird von großen<br />
Maschinen und Anlagen belegt.<br />
Schon jetzt über 1.000<br />
Aussteller auf der wire<br />
Zur wire 2022 haben sich jetzt<br />
bereits 1.000 Unternehmen aus 47<br />
Ländern angemeldet, meldet die<br />
Messe Düsseldorf. Sie belegen eine<br />
Nettofläche von 53.210 m 2 . Die internationale<br />
Leitmesse der Drahtbranche<br />
zeigt Maschinen zur Drahtherstellung<br />
und Veredelung,<br />
Werkzeuge und Hilfsmaterialien zur<br />
Verfahrenstechnik sowie Werkstoffe,<br />
Spezialdrähte und Kabel. Außerdem<br />
werden Innovationen aus den<br />
Bereichen Mess-, Steuer- und Regeltechnik<br />
sowie Prüftechnik und Spe-<br />
38 <strong>Stahlreport</strong> 5|22
Bilder: Messe Düsseldorf<br />
zialgebiete präsentiert. Zum ersten<br />
Mal werden auch die Endprodukte<br />
aus den traditionellen Bereichen<br />
Fastener Technology und Spring<br />
Making Technology gezeigt. So halten<br />
Endprodukte wie technische<br />
Federn, Schrauben, Litzen, Ösen etc.<br />
Einzug ins Sortiment der wire 2022.<br />
Die internationale Fachmesse<br />
wire belegt mit den Bereichen<br />
Draht, Kabel, Drahtprodukte und<br />
Fertigungstechnik, Befestigungstechnik<br />
(Fastener Technology) und<br />
Federfertigungstechnik (Spring<br />
Making Technology) plus Endprodukte<br />
die Messehallen 9 bis 14,<br />
wobei Halle 13 ganz im Zeichen von<br />
Fastener und Spring Making Technologies<br />
und deren Endprodukten<br />
steht. Die großen und energieintensiven<br />
Gitterschweißmaschinen und<br />
die dazugehörige Technik schließen<br />
sich in Halle 15 an.<br />
Expertentreff rund um<br />
die Grüne Transformation<br />
Unter dem Motto „Die Stahlindustrie<br />
forciert ihre grüne Transformation“<br />
findet am Montag, dem 20.<br />
Juni ab 14.00 h der Expertentreff<br />
mit einem rund vierstündigen Programm<br />
und acht Fachbeiträgen in<br />
der neuen Messehalle 1, EG Süd,<br />
Raum 15 statt. Experten internationaler<br />
Unternehmen stellen sich<br />
den Herausforderungen der grünen<br />
Transformationen und berichten<br />
von spannenden Transformationsprozessen<br />
aus ihren Produktionshallen<br />
und Forschungslaboratorien.<br />
Organisator des Events ist die<br />
Agentur Stahl-Kommunikation. Da<br />
die Besucherzahl limitiert ist, ist es<br />
ratsam, sich frühzeitig anzumelden<br />
– formlos mit Namen, Firmenanschrift,<br />
Telefon-Nr. und E-Mailadresse<br />
bei hgd@stahl-kommunikation.de<br />
Premiere für die ecoMetal-trails<br />
Nachhaltig, umweltfreundlich,<br />
energieeffizient und innovativ: So<br />
wollen die meisten produzierenden<br />
Unternehmen im Licht der Öffentlichkeit<br />
glänzen. Doch der Weg<br />
dahin ist besonders in den ressourcenintensiven<br />
Technologieunternehmen<br />
der Draht-, Kabel- und<br />
Rohrindustrien oft lang. Welche<br />
Pfade die Unternehmen dabei<br />
beschreiten und wo sie sich befinden,<br />
können Besucher und Besucherinnen<br />
sich auf den Messen wire<br />
und Tube selbst ansehen: Vom 20.<br />
bis 24. Juni gibt es für die Besucher<br />
täglich geführte, kostenfreie Touren,<br />
sogenannte ecoMetals-trails,<br />
zu Messeständen von Ausstellern,<br />
die nachhaltig produzieren. 2<br />
[Kontakt]<br />
Messe Düsseldorf GmbH<br />
Messeplatz<br />
Stockumer Kirchstraße 61<br />
40474 Düsseldorf<br />
+49 211 4560-01<br />
www.messe-duesseldorf.de<br />
INFO BDS-Gemeinschaftsstand auf der Tube<br />
Der Gemeinschaftsstand der BDS AG –<br />
Bundesverband Deutscher Stahlhandel mit den<br />
ausstellenden Unternehmen des Stahlhandels<br />
befindet sich in Halle 1, Stand A59. Ausstellende<br />
Unternehmen sind<br />
z BEPRO Blech und Profilstahl Handelsgesellschaft<br />
mbH & Co. KG, Gelsenkirchen<br />
z Heine + Beisswenger Stiftung + Co. KG, Fellbach<br />
z Naumann Stahl GmbH & Co. KG, Neuss<br />
z Peter Drösser GmbH, Köln<br />
z RHB Voß GmbH, Düsseldorf<br />
z Voß Edelstahlhandel GmbH & Co. KG, Neu<br />
Wulmstorf<br />
z Weinmann Aach AG, Dornstetten<br />
Aktuelle Informationen zu beiden Fachmessen<br />
finden sich unter www.wire.de und www.<br />
tube.de. Einen interaktiven Hallenplan mit der<br />
Möglichkeit, sich einzelne Hallen als komfortablen<br />
Übersichtsplan mit allen Ausstellern anzeigen zu<br />
lasen und ausdrucken zu können gibt es auf www.<br />
tube.de/de/Interaktiver_Hallenplan bzw. www.<br />
wire.de/de/Interaktiver_Hallenplan.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 5|22<br />
39
Messen<br />
XXXXXXXXXX<br />
und Märkte<br />
Bericht /Nachrichten<br />
LogiMAT 2022<br />
Geballte Intralogistik-Kompetenz<br />
Auf der Internationalen Fachmesse für Intralogistik-Lösungen und Prozessmanagement vom 31. Mai bis 2. Juni<br />
präsentieren die weltweit führenden Flurförderzeuge-Hersteller in Stuttgart die aktuellsten Neuentwicklungen und<br />
Produktinnovationen im Bereich der mobilen Lagertransporte. Die international bedeutendste Fachmesse der Branche<br />
bietet einen kompakten Überblick mit zahlreichen Premieren.<br />
[Kontakt]<br />
Euroexpo Messe- und<br />
Kongress-GmbH<br />
Joseph-Dollinger-Bogen 7<br />
80807 München<br />
+49 89 32391-259<br />
www.logimat-messe.de<br />
Die LogiMAT findet zum passenden Zeitpunkt<br />
statt: Der globale Material-Handling-Markt ist aktuell<br />
hochdynamisch und hat im Jahr 2021 erneut die Dynamik<br />
der Vorjahre übertroffen. Alle namhaften Hersteller<br />
weisen in ihren Jahresbilanzen ein deutlich zweistelliges<br />
Wachstum aus. Jungheinrich etwa verzeichnet<br />
für 2021 „das erfolgreichste Geschäftsjahr in seiner<br />
Unternehmensgeschichte“.<br />
Der Auftragseingang stieg um 45 %. Die Kion<br />
Group, unter anderem mit den Konzerntöchtern Linde<br />
Material Handling, Still GmbH und Baoli EMEA S.p.A.<br />
auf der LogiMAT 2022 vertreten, vermeldet für das<br />
abgelaufene Jahr im Bereich Industrial Trucks & Services<br />
(ITS), zu dem die Flurförderzeuge und verbundenen<br />
Dienstleistungen in der Group zählen, beim<br />
Neufahrzeuggeschäft ein Plus von 40,9 % gegenüber<br />
dem Vorjahr. Größtes Wachstum bei den Auftragseingängen<br />
weisen dabei die Gegengewichtsstapler auf –<br />
mit einem spürbaren Trend Richtung Elektrostapler.<br />
Trends bei Flurförderzeugen<br />
Diese positiven Bilanzen, das belegen die Aussteller<br />
der Flurförderzeug (FFZ)-Branche mit ihren Exponaten<br />
auf der LogiMAT 2022, bilden zugleich mehrere aktuelle<br />
Trends im FFZ-Segment ab. Zum einen sind Mobilität<br />
und Materialflüsse im Lager offenbar weiterhin<br />
gestützt auf den Einsatz von Flurförderzeugen: Geräte<br />
der Klassen 1 bis 3 wie etwa Hubwagen, Routenzüge,<br />
Gegengewichts-, Deichsel-, Gelenk- und Schubmaststapler<br />
oder Fahrerlosen Transportfahrzeuge (FTF). Zweitens<br />
werden sie technologisch, über die unterschiedlichen<br />
Handlings- und Staplerprozesse hinweg,<br />
elektromotorisch unterstützt und zunehmend automatisiert.<br />
Ein dritter, perspektivisch ausgerichteter Trend,<br />
der sich mit Blick auf die Exponate daraus indirekt<br />
ablesen lässt, ist das hohe Engagement und wirtschaftliche<br />
Interesse der Hersteller im Bereich von FTF und<br />
Automatisierten Mobilen Robotern (AMR).<br />
Transportfahrzeuge werden autonom<br />
Nahezu alle FFZ-Hersteller sind in diesem Segment<br />
bereits im Markt vertreten. Unter Einbindung von Sensorik<br />
sowie Methoden und Verfahren Künstlicher Intelligenz<br />
(KI) wird dabei die Entwicklung in Richtung<br />
autonom agierender Transportfahrzeuge verfolgt. So<br />
arbeitet etwa Still (Halle 10, Stand B41) auf Basis des<br />
Kommissionierers OPX iGo neo, der bereits autonom<br />
im Regalgang unterwegs ist, als deutscher Vertreter<br />
im europäischen Forschungsprojekt IMOCO (Intelligent<br />
Motion Control) mit, um FTF und AMR zu gänzlich<br />
autonom fahrenden Fahrzeugen weiter zu entwickeln.<br />
An ähnlichen Entwicklungen arbeitet die Jungheinrich<br />
AG (Halle 9, Stand B05).<br />
Neben Exponaten auf den Ständen der Flurförderzeug-Hersteller<br />
sind auch die Segmente für Fahrerlose<br />
Transportfahrzeuge (FTF) sowie Automatisierte Mobile<br />
Roboter (AMR) auf der LogiMAT 2022 vertreten.<br />
Mehr als 80 Aussteller zeigen dem internationalen<br />
Fachpublikum dort ihre jüngsten Entwicklungen für<br />
FTF- und Roboter-basierte Automatisierung in der Intralogistik.<br />
2<br />
Internationale Fachmesse<br />
für Intralogistik-Lösungen<br />
und Prozessmanagement<br />
31. Mai – 2. Juni 2022 · Messe Stuttgart<br />
40 <strong>Stahlreport</strong> 5|22
Technologiekette der Blechbearbeitung<br />
EuroBLECH kehrt zum Live-Format zurück<br />
Die EuroBLECH 2022, die 26. Internationale<br />
Fachmesse für Blechbearbeitung,<br />
findet vom 25. bis 28. Oktober in Hannover<br />
statt. Nach den jüngsten Lockerungen der<br />
Covidbeschränkungen hat Messeveranstalter<br />
Mack-Brooks Exhibitions bestätigt, dass<br />
das weltgrößte Branchentreffen für die<br />
blechbearbeitende Industrie wie geplant<br />
stattfinden kann.<br />
Die Nachfrage nach Standfläche war zuletzt<br />
stark gestiegen, wie Mack-Brooks mitteilte:<br />
Auf der aktuellen Ausstellerliste befinden<br />
sich derzeit 1.257 Unternehmen aus 39<br />
Nationen, die eine Nettoausstellungsfläche<br />
von insgesamt mehr als 88.000 m 2 belegen.<br />
Erstmals wird es auf der EuroBLECH eine<br />
neunte Messehalle mit besonderem Fokus<br />
auf Fügetechnologie geben – einer der<br />
wichtigen Wachstumsmärkte im Bereich<br />
E-Mobilität und vielen anderen Industrieanwendungen.<br />
Die Exponate der Messe decken die gesamte<br />
Technologiekette der Blechbearbeitung<br />
zur Herstellung von Prototypen, Produkten<br />
und Industriekomponenten aus Metall ab.<br />
Dazu gehören Maschinen, Werkzeuge und<br />
IT-Lösungen zum Schneiden, Stanzen und<br />
Umformen, Fügen, Schweißen und Befestigen,<br />
für die Oberflächenbehandlung und<br />
-veredelung, Prozesskontrolle und Qualitätssicherung,<br />
Maschinenelemente und -komponenten,<br />
CAD/CAM/CIM-Systeme, Lager- und<br />
Betriebseinrichtungen, Materialrecycling und<br />
viele weitere Lösungen zum Verarbeiten von<br />
Blechen, Rohren, Profilen, Kunststoff-Metall-Hybriden<br />
und anderen Strukturen.<br />
www.euroblech.com<br />
Neue Schleiftechnik-<br />
Messe in Stuttgart<br />
Vom 17. bis 22. Mai feiert die GrindingHub,<br />
die neue Fachmesse für Schleiftechnik,<br />
in Stuttgart ihre Premiere. Rund<br />
340 namhafte Aussteller aus über 20<br />
Ländern haben der Erstveranstaltung<br />
aus dem Stand heraus ihr Vertrauen<br />
ausgesprochen. Sie untermauern damit<br />
den Anspruch der GrindingHub, sich als<br />
internationales Drehkreuz der Branche zu<br />
etablieren, so der Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken,<br />
Veranstalter der<br />
Messe. „Die Vorfreude ist groß“, sagt<br />
Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des<br />
GrindingHub-Veranstalters VDW (Verein<br />
Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken),<br />
Frankfurt am Main. „Nach mehr als zwei<br />
Jahren Zwangspause für die meisten<br />
Messen erwarten alle Beteiligten mit<br />
Ungeduld das persönliche Wiedersehen<br />
vor Ort“, so Schäfer weiter.<br />
www.grindinghub.de<br />
Bild: GrindingHub<br />
Welthandelsstudie von Allianz Trade<br />
Nachhaltigkeit derzeit nicht relevant für deutsche Exporteure<br />
Der Welthandel sorgt für zahlreiche<br />
Innovationen, globales Wachstum und wirtschaftliche<br />
Weiterentwicklung. Gleichzeitig<br />
ist er auch verantwortlich für große Mengen<br />
an CO 2 -Emissionen. Entscheidende Faktoren<br />
auf dem Weg zur Reduzierung von Kohlenstoffemissionen<br />
sind deshalb die Definition<br />
und Umsetzung sogenannter<br />
ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance).<br />
Obwohl den globalen Exportunternehmen<br />
die Bedeutung dieser Kriterien und<br />
ihre Einhaltung für den Klimawandel<br />
bewusst ist, spielen sie aktuell nur eine<br />
Nebenrolle in der Geschäftsstrategie. Das<br />
ist das Ergebnis der „Allianz Trade Global<br />
Survey“ des Kreditversicherers Allianz Trade<br />
im Zuge seiner aktuellen Welthandelsstudie.<br />
„ESG-Kriterien sind bei vielen Unternehmen<br />
bisher nicht Chefsache. Sie spielen, wenn<br />
überhaupt, nur eine Nebenrolle“, sagt Ana<br />
Boata, Head of Economic Research bei Allianz<br />
Trade. „Das liegt unter anderem daran,<br />
dass Unternehmen aktuell viele Bälle gleichzeitig<br />
in der Luft halten müssen – darunter<br />
die hohen Energie- und Transportkosten,<br />
Störungen von Lieferketten, höhere Finanzierungskosten<br />
und Fachkräftemangel.<br />
Das ist nachvollziehbar. Allerdings haben<br />
Unternehmen, die jetzt die Weichen für ein<br />
nachhaltigeres Handeln stellen, in Zukunft<br />
eine sehr gute Ausgangsposition.“<br />
Eine Zusammenfassung der Studie mit<br />
Prognosen zum Welthandel ist unter bit.ly/<br />
allianzstudie zu finden.<br />
www.allianz-trade.de<br />
Schleiflösungen für<br />
Bauteile aus der<br />
Elektromobilität<br />
Flexible und zugleich hochproduktive<br />
Lösungen für das Schleifen für Elektromobilität<br />
und Co. – dies zeigt die<br />
EMAG-Gruppe auf der GrindingHub<br />
vom 17. bis 20 Mai in Stuttgart. Für die<br />
neue Fachmesse für Schleiftechnik hat<br />
das Unternehmen ein interessantes<br />
Programm zusammengestellt. Neben<br />
Exponaten, wie den Universalrundschleifmaschinen<br />
von EMAG Weiss und der<br />
Kombinationsbearbeitungsmaschine VLC<br />
350 GT, gibt EMAG einen Einblick in die<br />
Entwicklungen aus dem Bereich Industrie<br />
4.0 und IoT, in dem sich in den letzten<br />
Jahren viel getan hat – auch bei der Technologie<br />
Schleifen.<br />
www.emag.com<br />
EMAG auf der GrindingHub:<br />
Halle 9, Stand 9C41<br />
<strong>Stahlreport</strong> 5|22<br />
41
*) Persönliches DGM-Mitglied | Mitarbeiter/-in eines DGM-Mitgliedsunternehmens /-institutes. Bitte geben Sie bei der<br />
Anmeldung Ihre persönliche Mitgliedsnummer bzw. die Firmenmitgliedsnummer an.<br />
Titel . Vorname . Name<br />
Weitere Teilnehmer<br />
Firma . Universität<br />
Abteilung . Institut<br />
Straße<br />
PLZ . Ort . Land<br />
DGM-Mitgliedsnummer (wenn vorhanden)<br />
Geburtsdatum<br />
Telefon . Telefax<br />
E-Mail<br />
Nach Ihrer Anmeldung erhalten Sie eine Anmeldebestätigung. Nachwuchsplätze werden nur vergeben, wenn die Veranstaltung<br />
nicht voll ausgelastet ist. Spätestens drei Wochen vor Veranstaltungsbeginn erhalten die angemeldeten Nachwuchsteilnehmer<br />
eine Mitteilung, ob die Teilnahme möglich ist. Bei großer Nachfrage wird bei der Platzvergabe das<br />
DGM-Nachwuchsmitglied bevorzugt. Es gelten ausschließlich die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der DGM e.V. sowie<br />
die Teilnahmebedingungen für Fortbildungen, zu finden auf www.dgm.de/agb. Durch die Anmeldung erklären Sie<br />
sich mit der Speicherung personenbezogener Daten für die Zwecke der Veranstaltungsabwicklung sowie künftiger Informationszusendung<br />
durch die DGM einverstanden. Die Datenspeicherung unterliegt den datenschutzrechtlichen Bestimmungen.<br />
Ausführliche Informationen zu unseren Datenschutzrichtlinien finden Sie unter: www.dgm.de/datenschutz.<br />
Messen<br />
XXXXXXXXXX<br />
und Märkte<br />
Nachrichten<br />
Fachmesse voraus<br />
Nortec<br />
Die Fachmesse Nortec für Produktion<br />
und Campus für den Mittelstand lädt vom<br />
31. Mai bis zum 3. Juni in Hamburg zum Networking<br />
ein und zeigt in zwei Hallen der<br />
Hamburger Messe, welche Technologien<br />
und Fähigkeiten KMUs fit für die Zukunft<br />
machen. Die Nortec in Hamburg ist Anlaufstelle<br />
für norddeutsche Fachleute der Fertigungstechnik.<br />
Themenschwerpunkte sind<br />
neueste Verfahren, Maßnahmen und Dienstleistungen<br />
rund um die industrielle Herstellung<br />
von Gütern, Vorläufer- oder Zwischenprodukten<br />
sowie Einzelteilen.<br />
www.nortec-hamburg.de<br />
Vulkan-Verlag<br />
HärtereiPraxis 2022<br />
Vom 21. bis 23. November 2022 findet<br />
die 6. Prozesswärme-Tagung „HärtereiPraxis“<br />
im Alpenpark Neuss statt. Die Veranstaltung<br />
der Zeitschrift Prozesswärme<br />
des Vulkan-Verlags ist gemacht von Praktikern<br />
für Praktiker, so der Veranstalter. Qualitativ<br />
hochwertige Vorträge, ein intensiver<br />
Austausch zwischen Referenten und Teilnehmern<br />
sowie eine Podiumsdiskussion mit<br />
Experten aus der Wärmebehandlungsbranche<br />
zeichnen dieses Veranstaltungsformat<br />
aus.<br />
Die Veranstaltung richtet sich an Ingenieure<br />
und Techniker aus der betrieblichen Praxis<br />
sowie für Mitarbeiter aus der Fertigungsplanung,<br />
dem Einkauf, der Qualitätssicherung,<br />
der Konstruktion und Entwicklung.<br />
Angesprochen sind Interessenten aus allen<br />
Bereichen der Wärmebehandlung, aus dem<br />
Maschinen-, Anlagen- und Vorrichtungsbau,<br />
aus der Automobilindustrie sowie aus der<br />
Stahlerzeugung, der Gießerei- und Umformtechnik.<br />
Weitere Informationen zu Tickets,<br />
Programm und Anreise unter<br />
https://prozesswaerme.net/haertereipraxis<br />
Save-the-Date<br />
BIMKIT-Jahrestagung 2022<br />
Das BIMKIT-Projekt lädt nach einem<br />
Jahr intensiver Forschung am 24.6. in Berlin<br />
zur Präsentation der ersten Ergebnisse ein.<br />
Im Projektverbund BIMKIT werden KI-Verfahren<br />
zur Auswertung von heterogenen<br />
Bestandsinformationen und Generierung<br />
von Bestandsmodellen entwickelt. BIMKIT<br />
unterstützt die Digitalisierungsstrategie der<br />
Bundesregierung und macht die Schlüsseltechnologien<br />
Künstliche Intelligenz (KI) und<br />
CloudComputing für die Bauwirtschaft einfach<br />
anwendbar.<br />
Bei der BIMKIT-Jahrestagung wird bisher<br />
erreichtes gezeigt und über Weiterentwicklungen<br />
und zukünftige Trends in der KI und<br />
ihre Einsatzmöglichkeiten in der Bauwirtschaft<br />
diskutiert.<br />
Weitere Informationen und Anmeldung<br />
unter bit.ly/bimkittagung<br />
DGM-Fortbildung<br />
Einführung in die moderne<br />
Gefügeanalyse<br />
Vom 17. bis 21. Oktober findet die<br />
Fortbildung „Einführung in die modernen<br />
Methoden und Werkzeuge der Gefügeanalyse“<br />
der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde<br />
in St. Augustin statt. Diese Fortbildung<br />
richtet sich an alle Anwender und<br />
Anwenderinnen der Gefügeanalyse in Qualitätskontrolle<br />
und Werkstoffentwicklung.<br />
Vorausgesetzt werden Grundkenntnisse der<br />
Werkstoffkunde. Alle methodischen Grundlagen<br />
der Gefügeanalyse werden erarbeitet<br />
und praxisorientiert vermittelt.<br />
Fachmesse der Gießerei-Branche<br />
CastForge<br />
Die Weiterbildung beginnt mit einer kurzen<br />
Einführung in die Grundlagen der digitalen<br />
Bildanalyse in 2D und deren sinnvollen<br />
Übertragung in 3D-Informationen. Neben<br />
den unterschiedlichen<br />
Abbildungsverfahren<br />
Einführung in die modernen<br />
Ihre Anmeldung Methoden der Gefügeanalyse<br />
Termin:<br />
17. - 21.10.2022<br />
vom Lichtmikroskop<br />
DGM-Mitglieder<br />
über die Elektronenmikroskopie<br />
bis hin zur<br />
* | Regulär 1.390 € | 1.490 €<br />
DGM-Nachwuchs * | Nachwuchsteilnehmer (
Messekalender<br />
Datum Messe Ort Info<br />
10.-12.05.2022 SENSOR + TEST, Messtechnik-Messe Nürnberg www.sensor-test.de<br />
10.-13.05.2022 Intertool, Österreichs Fachmesse für Fertigungstechnik Wels/Österreich www.intertool.at<br />
16.-17.05.2022 BDS-Seminar: „Ladies first“ – die Arbeitswelt der Frau im Stahlhandel Fulda www.stahlhandel.com<br />
17.-20.05.2022 GrindingHub – von der Branche für die Branche Stuttgart www.grindinghub.de<br />
18.-21.05.2022 Lamiera Mailand www.lamiera.net<br />
Immer aktuell<br />
auch auf<br />
www.stahlreport.com<br />
30.05.-02.06.2022 Hannover Messe Hannover www.hannovermesse.de<br />
31.05.-02.06.2022 EuroCIS, The Leading Trader Fair for Retail Technology Düsseldorf www.eurocis.com<br />
31.05.-02.06.2022 LogiMAT, Fachmesse für Intralogistik-Lösungen und Prozessmanagement Stuttgart www.logimat-messe.de<br />
31.05.-02.06.2022 digitalBAU, Fachmesse für digitale Lösungen in der Baubranche Köln www.digital-bau.com<br />
31.05.-02.06.2022 LEARNTEC, Internationale Fachmesse und Kongress Karlsruhe www.learntec.de<br />
31.05.-03.06.2022 NORTEC, Fachmesse für Produktion Hamburg www.nortec-hamburg.de<br />
08.-10.06.2022 EUROGUSS, Internationale Fachmesse für Gruckguss, Technik, Prozesse, Produkte Nürnberg www.euroguss.de<br />
20.–24.06.2022 wire und Tube, Internationale Fachmesse für Rohr, Röhren, Herstellung und Düsseldorf www.tube.de<br />
Verarbeitung sowie Internationale Messe der Draht- und Kabelindustrie<br />
www.wire.de<br />
Treffpunkt Stahlhandel, BDS-Gemeinschaftsstand auf der Tube, Halle 1<br />
21.-22.06.2022 BDS-Seminar: Stahleinkauf kompakt Duisburg www.stahlhandel.com<br />
21.-23.06.2022 CastForge, Fachmesse für Guss- und Schmiedeteile mit Bearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/castforge<br />
21.-23.06.2022 LASYS Fachmesse für Systemlösungen für die Laser-Materialbearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/lasys<br />
21.–23.06.2022 Surface Technology Germany 2022, Internationale Fachmesse für Stuttgart www.surface-technology-germany.de<br />
Oberflächen & Schichten<br />
21.-24.06.2022 METAV, 22. Internationale Messe für Technologien der Metallbearbeitung Düsseldorf www.metav.de<br />
21.-24.06.2022 autom atica, Weltleitmesse für intelligente Automation und Robotik München www.automatica-munich.com<br />
28.06.2022 BDS-Seminar: Stahl AGB – juristische Grundlagen Düsseldorf www.stahlhandel.com<br />
20.-22.07.2022 Hybrid 2022 – Materialien und Strukturen Leoben/AT www.dgm.de/hybrid/2022<br />
& online<br />
31.08.-01.09.2022 BDS-Seminar: Qualitäts- und Edelstahl Osnabrück www.stahlhandel.com<br />
13.-14.09.2022 BDS-Seminar: Ladies first – sicher eigene Akzente setzen Soltau www.stahlhandel.com<br />
13.-17.09.2022 AMB, Internationale Ausstellung für Metallbearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/amb<br />
14.-17.09.2022 GaLaBau, Internationale Leitmesse für Planung, Bau und Pflege von Urban-, Nürnberg www.galabau-messe.com<br />
Grün- und Freiräumen<br />
19.09.2022 BDS-Gebietsversammlungen Soltau www.stahlhandel.com<br />
20.09.2022 BDS-Gebietsversammlungen Leipzig www.stahlhandel.com<br />
21.09.20222 BDS-Gebietsversammlungen Merklingen www.stahlhandel.com<br />
22.09.2022 BDS-Gebietsversammlungen Groß-Gerau www.stahlhandel.com<br />
23.09.2022 BDS-Gebietsversammlungen Duisburg www.stahlhandel.com<br />
25.-28.09.2022 Internationale Eisenwarenmesse Köln www.eisenwarenmesse.de<br />
27.09.2022 BDS-Seminar: Prüfbescheinigungen und Produkthaftung Düsseldorf www.stahlhandel.com<br />
27.-29.09.2022 Aluminium Düsseldorf www.aluminium-exhibition.com<br />
27.-28.09.2022 MBI-StahlTag 2022 Frankfurt/Main www.mbi-infosource.de<br />
27.-29.09.2022 FachPack 2022, Fachmesse für Verpackungen, Prozesse und Technik Nürnberg www.fachpack.de<br />
27.-29.09.2022 MSE 2022, Internationaler Kongress für Materialwirtschaft und Werkstofftechnik Darmstadt/online www.dgm.de/mse/2022<br />
04.-07.10.2022 Motek, Internationale Fachmesse für Produktions- und Montageautomatisierung Stuttgart www.motek-messe.de<br />
04.-07.10.2022 Bondexpo, Internationale Fachmesse für Klebtechnologie Stuttgart www.bondexpo-messe.de<br />
10.-11.10.2022 BDS-Seminar: Grobbleche Wernigerode www.stahlhandel.com<br />
11.-13.10.2022 11. Internationale Zulieferbörse (IZB) Wolfsburg www.izb-online.com<br />
17.-18.10.2022 BDS-Seminar: Methodische Prüfungsvorbereitung für Auszubildende Münster www.stahlhandel.com<br />
19.-20.10.2022 BDS-Seminar: Auszubildende im Fokus Münster www.stahlhandel.com<br />
24.–30.10.2022 bauma, 33. Weltleitmesse für Baumaschinen, Baustoffmaschinen, München www.bauma.de<br />
Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte<br />
25.-28.10.2022 EuroBLECH, Internationale Technologiemesse für Blechbearbeitung Hannover www.euroblech.com<br />
27.-28.10.2022 Werkstoffprüfung 2022 – 40. Vortrags- und Diskussionstagung Dresden & online www.dgm.de/wp/2022<br />
08.-09.11.2022 BDS-Seminar: Stahleinkauf kompakt Duisburg www.stahlhandel.com<br />
14.-15.11.2022 BDS-Seminar: Mehr Umsatz, Ertrag und Kunden I Köln www.stahlhandel.com<br />
22.-23.11.2022 BDS-Seminar: Betonstahl Kehl www.stahlhandel.com<br />
29.11.-01.12.2022 BDS-Seminar: Stahlkunde Gengenbach www.stahlhandel.com<br />
05.-06.12.2022 BDS-Seminar: Nichtrostende Stähle Düsseldorf www.stahlhandel.com<br />
07.-10.03.2023 Intec, Internationale Fachmesse für Werkzeugmaschinen, Leipzig www.messe-intec.de<br />
Fertigungs- und Automatisierungstechnik<br />
07.-10.03.2023 Z, Internationale Zuliefermesse für Teile, Komponenten, Module und Technologien Leipzig www.zuliefermesse.de<br />
Sie möchten Ihre Veranstaltung bei uns im Kalender sehen?<br />
Kommen Sie gern auf uns zu unter +49 211 86497-0 oder jung-bds@stahlhandel.com<br />
<strong>Stahlreport</strong> 5|22<br />
43
Messen<br />
XXXXXXXXXX<br />
und Märkte<br />
Berichte<br />
ArGeZ: Geschäftsklima Zulieferindustrie April 2022<br />
Deutsche Zulieferer vor großen Unsicherheiten<br />
Nach dem historischen Einbruch im Vormonat stabilisiert sich das Geschäftsklima der deutschen Zulieferer laut ifo-<br />
Institut im April leicht. Das meldet die Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie (ArGeZ). Von -7,5 Saldenpunkten geht es<br />
hoch auf 4,8 Punkte.<br />
[Kontakt]<br />
Arbeitsgemeinschaft<br />
Zulieferindustrie – ArGeZ<br />
c/o BDG – Bundesverband<br />
der Deutschen Gießerei-<br />
Industrie e. V.<br />
Hansaallee 203<br />
40549 Düsseldorf<br />
+49 211 6871–0<br />
info@bdguss.de<br />
www.argez.de<br />
Quelle: ArGeZ<br />
Während die Beurteilung der<br />
aktuellen Geschäftslage im Vormonatsvergleich<br />
nahezu unverändert<br />
geblieben ist, sind die Erwartungen<br />
für die kommenden sechs Monate<br />
etwas weniger pessimistisch als vor<br />
vier Wochen, so die ArGeZ. Gleichwohl<br />
zeige sich, dass der Krieg in<br />
der Ukraine eine deutliche konjunkturelle<br />
Zäsur bedeutet. Der<br />
Saldo von positiven und negativen<br />
Erwartungen verbessert sich folglich<br />
nur geringfügig von -40,5 auf<br />
-36,3 Punkte und liegt nach wie vor<br />
Geschäftsklima Zulieferindustrie Deutschland März 2022<br />
Saldo der positiven und negativen Meldungen<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
-20<br />
-30<br />
-40<br />
-50<br />
-60<br />
Aktuelle Lage<br />
Erwartungen für die nächsten sechs Monate<br />
erheblich unter dem Vorkriegsniveau.<br />
Nur wenige erwarten eine<br />
kurzfristige Verbesserung<br />
Unterm Strich erwarten nur 9 % der<br />
deutschen Zulieferer bessere<br />
Geschäfte in den kommenden sechs<br />
Monaten. Wenngleich die Beurteilung<br />
der aktuellen Geschäftslage<br />
seit dem Angriff Russlands auf die<br />
Ukraine nur geringfügig nachgegeben<br />
hat, weisen die negativen Aussichten<br />
auf teils massive Verwerfun-<br />
-70<br />
2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022<br />
gen und erhebliche Unsicherheiten<br />
hin. Werden Sanktionen auf der<br />
einen Seite stets weiter ausgebaut,<br />
ist damit zu rechnen, dass eine Vielzahl<br />
indirekter Effekte auf die Märkte<br />
erst nach einigen Wochen zu Entfaltung<br />
kommen. Im Hinblick auf<br />
die „zum Zerreißen gespannten<br />
internationalen Lieferketten“ spiegele<br />
sich dies unter anderem durch<br />
steigende Kosten in den Wertschöpfungsketten<br />
wider. Effekte auf die<br />
gesamtwirtschaftliche Nachfrage<br />
werden folgen, so die ArGeZ.<br />
Während die Energiesicherheit<br />
und ein mögliches Embargo auf<br />
Energieträger aus Russland nach<br />
wie vor in Deutschland und Europa<br />
diskutiert werden, sieht die Arbeitsgemeinschaft<br />
die derweil bereits<br />
enorm gestiegenen Energiepreise<br />
für viele Zulieferer als existenzbedrohend<br />
an. „Die wirtschaftlichen<br />
Folgen des Krieges in der Ukraine<br />
werden die deutschen Zulieferer an<br />
verschiedenen Ecken und über<br />
einen längeren Zeitraum spüren, da<br />
unter anderem auch Investitionspläne<br />
neu geschrieben werden müssen“,<br />
so die ArGeZ. Ein Großteil der<br />
Effekte werde sich erst in den kommenden<br />
Wochen und womöglich<br />
Monaten bemerkbar machen. Dies<br />
berge große Unsicherheiten. 2<br />
44 <strong>Stahlreport</strong> 5|22
Quelle: Statistisches Bundesamt<br />
Folgen des Ukraine-Kriegs schlagen durch<br />
Bau startet gut ins Jahr – jetzt drohen Probleme<br />
Die Bauindustrie profitierte im Februar dieses Jahres vom schwachen Vorjahresergebnis: Die Bauunternehmen<br />
meldeten ein nominales Umsatzplus von 26,5 %, preisbereinigt ist dies ein Plus von 11,0 %. Das meldete<br />
der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e. V. Diese positiven Zahlen spiegeln jedoch noch nicht die<br />
Auswirkungen des Ukraine-Kriegs wider.<br />
resmonat waren hingegen 64 %<br />
betroffen. In Summe ergäbe sich für<br />
Januar bis Februar 2022 ein<br />
Umsatzplus von nominal 23,5 %,<br />
real von 9,2 %.<br />
Erhebliche Auswirkungen des<br />
Ukraine-Kriegs<br />
„Die bis Februar hohe Bautätigkeit<br />
spiegelt natürlich noch nicht die<br />
aktuelle Situation wider. Die durch<br />
den Ukraine-Krieg verursachten<br />
Lieferengpässe und Preissteigerungen<br />
bei Baumaterial sind hier noch<br />
nicht zu sehen.<br />
Die Ergebnisse unserer aktuellen<br />
Verbands-Umfragen deuten<br />
aber auf Verzögerungen bei einzelnen<br />
Projekten hin, dies meldeten<br />
immerhin 70 % der Umfrage-Teilnehmer.<br />
Hinzu kommt, dass 30 %<br />
angaben, von Stornierungen betrof-<br />
Der starke Anstieg ist überwiegend<br />
auf einen Basiseffekt<br />
zurückzuführen, im Februar 2021<br />
ist der Umsatz um nominal 17,0<br />
bzw. real 14,7 % gesunken. Aber<br />
auch die milden Temperaturen<br />
haben eine Rolle gespielt. „Wie im<br />
Januar konnten die Bauunternehmen<br />
auch im Februar die vergleichsweise<br />
gute Witterung nutzen, um<br />
die (noch) hohen Auftragsbestände<br />
abzuarbeiten.“<br />
Mit diesen Worten kommentierte<br />
der Hauptgeschäftsführer der<br />
Bauindustrie, Tim-Oliver Müller,<br />
die aktuellen Konjunkturindikatoren<br />
für die Bauwirtschaft. Im Februar<br />
hätten nur 39 % der im Rahmen<br />
des ifo-Konjunkturtests befragten<br />
Bauunternehmen über eine witterungsbedingte<br />
Behinderung<br />
geklagt, im vergleichbaren Vorjahfen<br />
zu sein. 40 % berichteten sogar,<br />
dass der Auftraggeber sein Projekt<br />
erst einmal zurückgestellt hat. Für<br />
die kommenden Monate ist dies<br />
bedenklich. Wir stellen uns darauf<br />
ein, dass Unternehmen bald Kurzarbeit<br />
anmelden müssen“, sagte<br />
Müller weiter.<br />
Schon im Februar hätte sich die<br />
Nachfrage eher schwach entwickelt:<br />
Die Bauunternehmen meldeten – im<br />
Vergleich zum Vorjahresmonat –<br />
zwar ein nominales Orderplus von<br />
8,6 %, real sei dies aber ein Rückgang<br />
von 4,3 %. Nach Berechnungen<br />
des Statistischen Bundesamtes sei<br />
der Auftragseingang auch im Vergleich<br />
zum Vormonat gesunken,<br />
und zwar um 2,7 %. Für die ersten<br />
zwei Monate ergibt sich ein nominales<br />
Orderplus von 9,0 %, real ist<br />
dies ein Minus von 3,4 %. 2<br />
[Kontakt]<br />
Hauptverband der<br />
Deutschen Bauindustrie<br />
e. V.<br />
Kurfürstenstraße 129<br />
10785 Berlin<br />
+49 30 21286-0<br />
www.bauindustrie.de<br />
info@bauindustrie.de<br />
<strong>Stahlreport</strong> 5|22<br />
45
Messen<br />
und Märkte<br />
Bericht<br />
VDMA-Konjunkturbulletin April 2022<br />
Ukraine-Krieg noch nicht in der Statistik<br />
Es war noch vor dem Einmarsch des russischen Militärs in die Ukraine: Der Auftragseingang des Deutschen Maschinenund<br />
Anlagenbaus hat im Februar sein Vorjahresniveau um 11 % übertroffen. Dabei wuchsen die Inlandsorders um 13 %,<br />
die Nachfrage aus dem Ausland um 9 %.<br />
Mögliche erste Auswirkungen<br />
des Ukraine-Kriegs haben sich<br />
in den jüngsten Auftragseingangszahlen<br />
des deutschen Maschinenund<br />
Anlagenbaus aus nachvollziehbaren<br />
Gründen nicht niedergeschlagen,<br />
wie der VDMA mitteilt.<br />
Die Erhebung deckt den kompletten<br />
Monat Februar ab und<br />
damit also nur wenige Tage des<br />
Kriegs in der Ukraine.<br />
Jahresprognose nach<br />
unten korrigiert<br />
Die preisbereinigte Produktion im<br />
Maschinenbau in Deutschland hat<br />
dem VDMA zufolge nach noch<br />
immer vorläufigen Berechnungen<br />
des Statistischen Bundesamtes ihr<br />
Vorjahresniveau im Jahr 2021 um<br />
6,4 % übertroffen. Damit würde die<br />
letzte VDMA-Schätzung von plus<br />
7 % engpassbedingt knapp verfehlt.<br />
Mit einem (ebenfalls vorläufigen)<br />
Plus von 9,1 % ist die Maschinenproduktion<br />
im Januar gut ins<br />
neue Jahr gestartet. Doch der Krieg<br />
in der Ukraine dürfte das Ergebnis<br />
für das gesamte Jahr stark belasten.<br />
Der VDMA hat daher seine Prognose<br />
für die reale Maschinenproduktion<br />
von ehemals plus 7 % auf plus<br />
4 % nach unten revidiert.<br />
Die deutschen Maschinenausfuh-<br />
Deutschland: Auftragseingang im Maschinenbau<br />
Preisbereinigte Indizes, Basis Umsatz 2015 = 100<br />
200<br />
Inland<br />
Ausland<br />
180<br />
160<br />
140<br />
Gleitender 12-Monats-Durchschnitt<br />
Originalindizes<br />
[Kontakt]<br />
Verband Deutscher<br />
Maschinen- und<br />
Anlagenbau e. V.<br />
(VDMA)<br />
Lyoner Str. 18<br />
60528 Frankfurt<br />
+49 69 6603-0<br />
www.vdma.org<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022<br />
46 <strong>Stahlreport</strong> 5|22
140<br />
80<br />
100<br />
120<br />
60<br />
80<br />
100<br />
60<br />
80<br />
2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022<br />
2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022<br />
ren sind im Januar 2022 nach vorläufigen<br />
Zahlen um nominal 2,7 %<br />
gegenüber dem Vorjahresmonat<br />
gestiegen. Im weniger schwankungsanfälligen<br />
Dreimonatsdurchschnitt<br />
November 2021 bis Januar<br />
2022 lagen die Ausfuhren der<br />
Maschinen- und Anlagenbauer<br />
nominal 3,9 % über dem gleichen<br />
Vorjahresniveau.<br />
Die Maschinenausfuhren nach<br />
Zentral- und Südasien sowie Australien-Ozeanien<br />
legten jeweils mit<br />
knapp ein Fünftel besonders kräftig<br />
zu. Die Dynamik bei den Maschinenexporten<br />
nach Nordamerika ist<br />
mit 14,5 % unverändert hoch. Die<br />
Absatzmärkte der EU-27 hingegen<br />
zeigten in den letzten drei Berichtsmonaten<br />
einen deutlichen Wachstumsdämpfer<br />
(plus 1,6 %). Nach<br />
Ostasien lieferten die Maschinenexporteure<br />
aus Deutschland sogar<br />
mehr als 5 % weniger als noch vor<br />
einem Jahr.<br />
In den letzten drei statistisch<br />
nachweisbaren Monaten (Dezember<br />
2021 – Februar 2022) wiesen 22 der<br />
insgesamt 27 in der VDMA-<br />
Auftragseingangs-Statistik im Vorjahresvergleich<br />
ein Plus auf, fünf<br />
Fachzweige ein Minus. Sechs Fachzweige<br />
erzielten dabei Zuwachsraten<br />
von 40 % und mehr: Textile Care,<br />
fabric and leather technologies,<br />
Werkzeugmaschinen, Power Systems<br />
(Turbinen), Robotik u. Automation,<br />
Verfahrenstechnische<br />
Maschinen u. Apparate und Motoren<br />
und Systeme. Die Teilbranchen Gießereimaschinen<br />
und Bergbaumaschinen<br />
mussten ein Minus von<br />
mehr als 10 % hinnehmen.<br />
Ausblick<br />
Das ifo-Geschäftsklima für den<br />
Maschinenbau ist im März erwartungsgemäß<br />
eingebrochen. Insbesondere<br />
die Geschäftserwartungen<br />
haben sich stark eingetrübt. Die<br />
Exporterwartungen mussten einen<br />
spürbaren Rückschlag verkraften.<br />
Selbst die Lageeinschätzung kam<br />
nicht ohne einen Dämpfer davon.<br />
Dank gut gefüllter Auftragsbücher<br />
bewerten viele Unternehmen ihre<br />
aktuelle Situation aber nach wie vor<br />
als vergleichsweise gut. 2<br />
Quelle: VDMA<br />
Deutsche Maschinenausfuhr nach Regionen<br />
60<br />
Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Prozent<br />
Region (Bedeutung*)<br />
Region<br />
Zentral-<br />
(Bedeutung*)<br />
u. Südasien (2,4)<br />
Australien-Ozeanien (1,4)<br />
Region Zentral- Lateinamerika (Bedeutung*)<br />
u. Südasien (2,4) (3,6)<br />
Deutschland: Auftragseingang für ausgewählte Fachzweige<br />
Reale Veränderungen in Prozent z. Vj., Dezember 2021 – Februar 2022<br />
| Volkswirtschaft und Statistik Antriebstechnik<br />
Robotik u. Automation<br />
Nahrungsm.u.Verpm.<br />
Verfahrenstechnik<br />
Fördertechnik<br />
| Volkswirtschaft und Statistik Robotik Antriebstechnik<br />
u. Automation<br />
Allgemeine Luftttechnik<br />
Nahrungsm.u.Verpm.<br />
Verfahrenstechnik<br />
Präzisionswerkzeuge<br />
| Volkswirtschaft und Statistik Antriebstechnik<br />
Fördertechnik<br />
Armaturen<br />
Allgemeine Nahrungsm.u.Verpm.<br />
Luftttechnik<br />
Fluidtechnik<br />
Ø Maschinenbau 17%<br />
Präzisionswerkzeuge<br />
Fördertechnik<br />
Kunststoff- u.Gummimasch.<br />
Allgemeine Luftttechnik Armaturen<br />
Baumaschinen u. Baustoffanlagen<br />
Präzisionswerkzeuge<br />
Fluidtechnik<br />
Druck- und Papiertechnik<br />
Ø Maschinenbau 17%<br />
Kunststoff- u.Gummimasch. Armaturen<br />
Landtechnik<br />
Baumaschinen u. Baustoffanlagen<br />
Fluidtechnik<br />
Ø Maschinenbau 17%<br />
Kunststoff- -10 0 10 20 30 40 50 60<br />
Druck- und u.Gummimasch.<br />
Papiertechnik<br />
Baumaschinen u. Baustoffanlagen<br />
Landtechnik<br />
Druck- und Papiertechnik<br />
-10 0 10 20 30 40 50 60<br />
Landtechnik<br />
Deutschland: Lagebeurteilung und Geschäftserwartungen im Maschinenbau<br />
Saldo der positiven und negativen Meldungen<br />
Jan. - Dezember 2021 Nov. 2021- Januar 2022<br />
Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Prozent<br />
Australien-Ozeanien Nordamerika (12,5) (1,4)<br />
Jan. - Dezember 2021 Nov. 2021- Januar 2022<br />
Zentral- u. Südasien (2,4)<br />
Sonstiges Lateinamerika Europa (14,8) (3,6)<br />
Australien-Ozeanien (1,4)<br />
Nordamerika EU-27 (12,5) (43,8)<br />
Lateinamerika (3,6)<br />
Sonstiges Ostasien Europa (14,8) (14,9)<br />
Ø Jan. -Dezember 2021:<br />
Nordamerika (12,5)<br />
EU-27 Afrika (43,8) (2,0)<br />
9,8% (real 7,9%)<br />
Sonstiges Europa (14,8)<br />
Südostasien Ostasien (14,9) (2,5)<br />
Ø Jan. -Dezember 2021:<br />
EU-27 (43,8)<br />
Naher,Mittlerer Osten Afrika (2,0) (2,1)<br />
9,8% (real 7,9%)<br />
Ø Jan. -Dezember 2021:<br />
Ostasien (14,9)<br />
Südostasien (2,5)-10 -5 0 5 10 15 20 25<br />
Afrika (2,0)<br />
9,8% (real 7,9%)<br />
Naher,Mittlerer Osten (2,1)<br />
*) Anteil an der gesamten deutschen Maschinenausfuhr in Prozent.<br />
Südostasien (2,5)<br />
-10 -5 0 5 10 15 20 25<br />
Naher,Mittlerer Osten (2,1)<br />
*) Anteil an der gesamten deutschen Maschinenausfuhr in Prozent.<br />
80<br />
60<br />
80<br />
40<br />
80<br />
60<br />
20<br />
60 40<br />
0<br />
20<br />
-20 40<br />
0<br />
-40 20<br />
-20<br />
-60 0<br />
-40 -20 -80<br />
-60 -40<br />
-80 -60<br />
-80<br />
2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022<br />
Robotik u. Automation<br />
Verfahrenstechnik<br />
Lagebeurteilung<br />
Lagebeurteilung<br />
Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Prozent<br />
Jan. - Dezember 2021 Nov. 2021- Januar 2022<br />
Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Prozent<br />
-10 -5 0 5 10 15 20 25<br />
Lagebeurteilung<br />
*) Anteil an der gesamten deutschen Maschinenausfuhr in Prozent.<br />
-10 0 10 20 30 40 50 60<br />
Geschäftserwartungen für die nächsten 6 Monate<br />
Geschäftserwartungen für die nächsten 6 Monate<br />
Geschäftserwartungen für die nächsten 6 Monate<br />
2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022<br />
2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022<br />
2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022<br />
<strong>Stahlreport</strong> 5|22<br />
47
Wissenswertes<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Studie zum steigenden Beschaffungsaufwand<br />
an Corporate Learning<br />
Sind Weiterbildungseinkauf<br />
und -management bereit<br />
für 2030?<br />
Die Studie ist kostenlos erhältlich<br />
unter bit.ly/studie-weiterbildung<br />
BME und Haufe Group veröffentlichen Studie zum steigenden Beschaffungsaufwand an Corporate Learning<br />
Weiterbildungsmanagement hat noch Reserven<br />
„Sind Weiterbildungseinkauf und -management bereit für 2030?“ Das haben der Bundesverband Materialwirtschaft,<br />
Einkauf und Logistik e.V. (BME) und die Haufe Group, Anbieter für integrierte Unternehmens- und Arbeitsplatzlösungen,<br />
in einer gemeinsamen Studie untersucht. Nach den jetzt vorliegenden Ergebnissen sind schon deutliche Erfolge zum<br />
Erreichen dieses Zieles erkennbar. Dennoch gibt es weiter eine Menge zu tun.<br />
[Kontakt]<br />
Bundesverband Materialwirtschaft,<br />
Einkauf und<br />
Logistik e.V. (BME)<br />
Frankfurter Straße 27<br />
65760 Eschborn<br />
+49 6196 5828-0<br />
www.bme.de<br />
Die Corona-Krise hat bei einem<br />
Großteil der Firmen die Digitalisierung<br />
vorangetrieben. Das ging auch<br />
am Einkauf nicht vorbei: Digitale Prozesse<br />
erhalten hier mittlerweile<br />
einen deutlich höheren Stellenwert.<br />
„Nahezu alle von uns Befragten definieren<br />
Weiterbildung als einen zentralen<br />
Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit<br />
des Unternehmens. Dennoch<br />
hakt es momentan vielerorts noch an<br />
der Umsetzung und der Integration<br />
zukunftsfähiger Lösungen wie Lerntechnologien<br />
oder Plattformlösungen“,<br />
sagt Christian Friedrich,<br />
Geschäftsführer der Haufe Akademie.<br />
Dabei machten diese Lösungen<br />
es möglich, das Weiterbildungsgeschehen<br />
im Unternehmen jederzeit<br />
im Blick behalten und individuell<br />
monitoren zu können sowie dabei<br />
nachhaltige und innovative Lernerlebnisse<br />
zu schaffen. Hier schöpften<br />
die meisten Unternehmen das<br />
Potenzial noch nicht aus.<br />
Arbeitswelt wandelt sich<br />
„Wir erleben seit einigen Jahren<br />
einen dramatischen Wandel unserer<br />
Arbeitswelt. Es ist jetzt an der Zeit,<br />
sich auf die Anforderungen der<br />
Zukunft intensiv vorzubereiten. Das<br />
gilt insbesondere für den Einkauf,<br />
der als Schnittstellenmanager zu<br />
allen anderen Unternehmensbereichen<br />
eine besondere Verantwortung<br />
trägt“, betont BME-Bundesvorstandsvorsitzende<br />
Gundula Ullah.<br />
Die aktuelle Studie zeige, dass sich<br />
der Einkauf noch stärker für neue<br />
Arbeitsprozesse und Organisationsstrukturen<br />
öffnen müsse. Dieser<br />
Anspruch lasse sich aber nur erfolgreich<br />
verwirklichen, wenn sein Weiterbildungsmanagement<br />
reibungslos<br />
funktioniert.<br />
Die Studie ergab ferner, dass es<br />
vielen Unternehmen noch an einem<br />
digitalen Beschaffungsprozess mangelt;<br />
dieser ermöglicht es aber erst<br />
den Mitarbeiter:innen, Weiterbildungen<br />
schnell und einfach über ein<br />
zentrales Buchungssystem zu beziehen.<br />
Durch solche uneinheitlichen<br />
Prozesse entstehen den Betrieben<br />
unnötige manuelle Aufwände und<br />
damit auch höhere Kosten. Hier sollte<br />
auch der Einkauf auf eine geeignete<br />
Beschaffungslösung für Weiterbildung<br />
drängen. Denn der Bedarf<br />
an Lerntechnologien in Unternehmen<br />
nimmt zu, der Beschaffungsaufwand<br />
für Weiterbildung steigt.<br />
Hier liegt enormes Einsparpotenzial<br />
durch einen zentralen Einkaufsprozess<br />
von externer Weiterbildung.<br />
Darum sollten Unternehmen sich<br />
Gedanken über eine geeignete Plattform<br />
machen, die einen zentralisierten<br />
Beschaffungsprozess für Weiterbildung<br />
ermöglicht.<br />
Über die Studie<br />
Ziel der Studie war es, zu ermitteln,<br />
inwieweit sich Einkaufsabteilungen<br />
bereits mit dem Einkauf und<br />
Management von Weiterbildungen<br />
beschäftigen und wie mit dem<br />
Thema der Digitalisierung des Corporate<br />
Learnings umgegangen wird.<br />
Datengrundlage: Die Befragung<br />
fand online als Kooperation von<br />
Haufe Group und BME zwischen<br />
dem 27. Oktober und dem 24.<br />
Dezember 2021 statt. An der Studie<br />
haben 277 Mitarbeiter:innen aus<br />
Unternehmen unterschiedlicher<br />
Branchen teilgenommen, die im Einkauf<br />
tätig sind. Das Einkaufsvolumen<br />
betrug bei knapp der Hälfte der<br />
befragten Unternehmen weniger als<br />
50 Mio. € im Jahr 2020; lediglich 5<br />
% verfügten über ein sehr hohes Einkaufsvolumen<br />
von 100 Mio. € bis zu<br />
1 Mrd. €. 2<br />
48 <strong>Stahlreport</strong> 5|22
Bedeutung digitaler<br />
Schulungskonzepte steigt<br />
„Videobasiertes Lernen ist im<br />
Mittelstand angekommen“<br />
Fachleute aus dem DACH-Raum<br />
sind sich laut einer Online-Umfrage einig:<br />
wenn es um betriebliches Lernen im<br />
Unternehmen geht, kommt digitalen Lernangeboten<br />
in den nächsten Jahren ein<br />
hoher Stellenwert zu. Ganz vorne dabei:<br />
Lernen anhand von Videos. Als Entwickler<br />
einer individualisierbaren E-Learning-Plattform<br />
und Start-up-Gründer kann<br />
Manuel Epli dieses Ergebnis nur bestätigen.<br />
Bei der Umfrage zur Bedeutung von E-Learning-Anwendungen<br />
Ende des vergangenen<br />
Jahres gaben 93 % der befragten<br />
Experten an, dass Videos bzw. Erklärfilme<br />
als Lernform in den nächsten drei Jahren<br />
„eine zentrale Bedeutung“ haben werden.<br />
Nur die Bedeutung von Micro-Learning<br />
bzw. Learning Nuggets wird mit 94 %<br />
noch höher eingeschätzt (Quelle: Statista).<br />
„Hier muss man aber sagen, dass<br />
sich Micro-Learning und Lernen über<br />
Videos keinesfalls ausschließt, denn<br />
unter Micro-Learning versteht man Lernen<br />
in kleinen Einheiten und das können<br />
natürlich auch Filmsequenzen mit einer<br />
Länge von nur wenigen Minuten sein“,<br />
erklärt Manuel Epli.<br />
Der Unternehmer kann auf über zehn<br />
Jahre Berufserfahrung im pädagogischen<br />
und didaktischen Bereich zurückblicken<br />
und setzt bereits seit Langem auf digitale<br />
Lernangebote. Seine Erfahrungswerte<br />
sowie gute Einblicke in die Belange<br />
von Unternehmen waren schließlich<br />
ausschlaggebend für die Entwicklung<br />
von eLearningPlus, einer Aus- und Weiterbildungsplattform<br />
für Unternehmen.<br />
Das Innovative daran: Die Lerninhalte<br />
werden vor allem über Videos vermittelt<br />
und sind ganz spezifisch auf das jeweilige<br />
Unternehmen zugeschnitten. Für den<br />
Vertrieb und die Weiterentwicklung der<br />
E-Learning-Plattform gründete Manuel<br />
Epli gemeinsam mit Martin Sommer, der<br />
ebenfalls an der Entwicklung des Lernsystems<br />
beteiligt war, im vergangenen<br />
Jahr ein eigenes Unternehmen – die digi<br />
professionals GmbH.<br />
www.e-learning-plus.de<br />
Neue VDI-Richtlinie<br />
Verlässlicher Datenaustausch in BIM-Projekten<br />
Die Richtlinienreihe VDI 2552 widmet<br />
sich Building Information Modeling (BIM)<br />
von den Grundlagen bis hin zu detaillierten<br />
Vorgaben für alle Beteiligten. Sie gibt allen<br />
an Planen, Bauen und Betreibern von Bauwerken<br />
das Nötige an die Hand, um mit BIM<br />
professionell, effizient und standardisiert<br />
arbeiten zu können. Die VDI 2552<br />
Blatt 9 ‚Building Information Modeling –<br />
Klassifikationssysteme‘ beschreibt, wie entsprechende<br />
Systeme zu Bauteiltypen in<br />
einem digitalen Bauwerksinformationsmodell<br />
prozessübergreifend aufgebaut und<br />
angewendet werden können.<br />
Die Richtlinie stellt die Bestandteile eines<br />
Klassifikationssystems vor, darunter Klassifikationen<br />
von Raumnutzungsarten, Bauteiltypen,<br />
Dokumententypen, Bauwerkstypen<br />
und Kostengruppen. Sie stellt mögliche<br />
Anwendungsfälle dar, von der Ausschrei-<br />
bung über die Kostenermittlung und die<br />
Qualitätssicherung bis zum Gewährleistungsmanagement.<br />
Sie gibt darüber hinaus<br />
Informationen zur Nutzung von bestehenden<br />
Klassifikationssystemen in BIM-spezifischer<br />
Software sowie zu deren optimalen<br />
Aufbereitung.<br />
Herausgeber der VDI 2552 Blatt 9 Building<br />
Information Modeling – Klassifikationssysteme<br />
ist die VDI-Gesellschaft Bauen<br />
und Gebäudetechnik. Die Richtlinie ist im<br />
März 2022 als Weißdruck erschienen und<br />
ersetzt den Entwurf von August 2020. Sie<br />
kann zum Preis von 105,40 € beim Beuth<br />
Verlag bestellt werden. Onlinebestellungen<br />
sind unter www.vdi.de/2552-9 oder www.<br />
beuth.de möglich.<br />
Weitere Infos zu der Richtlinie unter<br />
www.vdi.de/2552-9<br />
Studie des TÜV-Verbands<br />
Unternehmen müssen mehr in KI-Weiterbildung investieren<br />
Eine Studie des TÜV-Verbands offenbart Defizite bei der betrieblichen Weiterbildung<br />
in Sachen Künstlicher Intelligenz. Für die Unternehmen geht es darum, die Weichen für die<br />
digitale Zukunft zu stellen – die Bedeutung der Mitarbeitenden werde künftig noch einmal<br />
steigen. Die KI-Technologie ist ein zentraler Helfer auf dem Weg in die digitale Zukunft:<br />
Künstliche Intelligenz (KI) kann in Unternehmen von der Produktion bis zum Vertrieb Prozesse<br />
verbessern oder als Grundlage für neue Produkte und Dienstleistungen dienen.<br />
„Künstliche Intelligenz ist für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft von enormer<br />
Bedeutung“, sagt Marc Fliehe, Leiter Digitales und IT-Sicherheit beim TÜV-Verband.<br />
„Mit Blick auf die Beschäftigten zeigt sich jedoch dringender Handlungsbedarf.“<br />
Zwei von drei Bundesbürger:innen sind der Ansicht, dass die Arbeitnehmer:innen in<br />
Deutschland nur schlecht auf die Nutzung Künstlicher Intelligenz im Arbeitsleben vorbereitet<br />
sind (66 %). Und 78 % stimmen der Aussage zu, dass Unternehmen beim Thema KI mehr<br />
in die Schulung ihrer Mitarbeitenden investieren müssen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen<br />
Umfrage des Marktforschungsunternehmens Statista im Auftrag des TÜV-Verbands<br />
unter 1.000 Personen ab 16 Jahren, darunter 568 Erwerbtätige.<br />
Die Studie „Sicherheit und Künstliche Intelligenz“ ist kostenlos verfügbar<br />
unter www.tuev-verband.de/studien/ki-studie-2021<br />
<strong>Stahlreport</strong> 5|22<br />
49
Lifesteel XXXXXXXXXX<br />
XXXXX Bericht A XXXXX<br />
Bilder: weissblech-kommt-weiter<br />
Maltes Kitchen kooperiert mit weissblech-kommt-weiter.de<br />
Auch Foodblogger kochen<br />
mit Lebensmitteln aus der Dose<br />
Frische und oft exotische Zutaten, ausgefallene Rezeptideen und ungewöhnliche Zubereitungen – für Foodblogger<br />
ist das nahezu Alltag. Malte Adrian von Malteskitchen.de wagt sich nun aber an eine ganz neue Art von kulinarischer<br />
Herausforderung: Kochen aus Dosen. In Zusammenarbeit mit der Nachhaltigkeitsinitiative weissblech-kommt-weiter.de<br />
hat sich Foodblogger Malte Adrian vorgenommen, ein ganz besonders leckeres Gericht mit Lebensmitteln aus der Dose<br />
zu zaubern.<br />
„Spitzenköche nutzen sie sehr<br />
gerne. Aber bei Otto Normalverbraucher<br />
haben Lebensmittel aus der Dose<br />
einen nicht so guten Ruf. Völlig zu<br />
Unrecht, denn Dosen sind für Lebensmittel<br />
eine Art Zauberverpackung.<br />
Inhalte bleiben darin sehr gut haltbar<br />
und vor allem sehr geschmacksstark“,<br />
erläutert der Top-Influencer, der auf<br />
seinem Blog monatlich knapp 1 Millionen<br />
Seitenaufrufe verzeichnet,<br />
„und genau deshalb will ich zeigen,<br />
wie außergewöhnlich lecker Dosengerichte<br />
sein können.“<br />
Dafür hat er sich ein besonders<br />
sommerliches Essen ausgesucht. Auf<br />
den Tisch kommt griechisches Hähnchen<br />
aus dem Ofen mit Kartoffeln,<br />
grünen Bohnen aus der Dose und<br />
Feta. „Eigentlich ist es sogar ein<br />
Gericht, das wir das ganze Jahr über<br />
essen, weil es einfach lecker ist und<br />
weil wir uns auch gerne mal an kälteren<br />
Tagen ein bisschen Sommerfeeling<br />
auf den Tisch holen.“<br />
Vollwertige Gerichte aus der<br />
Konserve<br />
Auf seinem Blog schreibt Malte, dass<br />
beim Kochen auch Leichtigkeit und<br />
Entspannung für ihn im Vordergrund<br />
stehen. Da dürfen es auch mal Produkte<br />
aus der Dose sein, denn das ist<br />
für ihn kein Widerspruch. Während<br />
seiner Entwicklung von Rezepten für<br />
die Initiative Weißblechkommt-weiter<br />
verriet er: „Natürlich verwende<br />
ich zum Kochen auch Lebensmittel<br />
aus der Dose. Vor allem, weil darin<br />
immer noch viel Gutes steckt, das ich<br />
guten Gewissens verarbeiten kann.<br />
Ich zeige meinen Followern, wie man<br />
sowohl mit frischen als auch mit<br />
Lebensmitteln aus der Dose ein lecke-<br />
res und vollwertiges Gericht zubereiten<br />
kann, ohne dafür stundenlang in<br />
der Küche zu stehen.“<br />
Auch über die Nachhaltigkeit<br />
von Lebensmittelverpackungen<br />
macht sich Malte Adrian Gedanken:<br />
„Ganz persönlich werde ich in<br />
Zukunft noch ein bisschen stärker<br />
darauf achten, ob ich nicht das eine<br />
oder andere Lebensmittel in Plastikverpackung<br />
gegen die Dose austauschen<br />
kann. Dieser gigantische Verpackungsmüll,<br />
den wir erzeugen,<br />
muss unbedingt reduziert werden.<br />
Ich denke, das ist uns allen klar und<br />
nahezu 100% recycelbares Weißblech<br />
hilft dabei.“ Genau diese Überlegungen<br />
führten die Initiative<br />
weissblech-kommt-weiter.de und<br />
Malte Adrian zusammen. 2<br />
www.weissblech-kommt-weiter.de<br />
www.malteskitchen.de<br />
Impressum<br />
STAHLREPORT<br />
Nachrichten aus Handel,<br />
Produktion und Verarbeitung<br />
Offizielles Organ des<br />
BDS-Fernstudiums<br />
Herausgeber:<br />
Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel<br />
Wiesenstraße 21<br />
40549 Düsseldorf<br />
Redaktion:<br />
Markus Huneke (Chefredakteur)<br />
Telefon +49 211 86497-24<br />
Huneke-BDS@stahlhandel.com<br />
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Ksenija Sandek<br />
Telefon+49 211 86497-21<br />
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Verlag:<br />
BDS AG<br />
Wiesenstraße 21<br />
40549 Düsseldorf<br />
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Layout und Herstellung:<br />
auhage|schwarz, Leichlingen<br />
Erscheinungsweise:<br />
monatlich (10 Hefte/Jahr)<br />
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Zur Zeit gilt die Preisliste Nr. 39<br />
Bezugspreis:<br />
Jährlich 65 € im Inland und 70 € im<br />
Ausland zuzüglich Versandspesen und<br />
Mehrwertsteuer. Abbestellungen sind<br />
lediglich unter Einhaltung einer dreimonatigen<br />
Kündigungsfrist zum Jahresende<br />
möglich. Für die Mitglieder des<br />
BDS und die Teilnehmer im BDS-Fernstudium<br />
ist der Bezug eines Exemplars<br />
der Fachzeitschrift „<strong>Stahlreport</strong>“ im<br />
Mitgliedsbeitrag bzw. in der Studiengebühr<br />
enthalten. Ein Nachdruck ist<br />
nur mit ausdrücklicher Genehmigung<br />
der Redaktion gestattet.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />
oder Fotos übernehmen Herausgeber,<br />
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Gewähr. Namentlich oder mit Initialen<br />
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Außerdem bittet die Redaktion um<br />
Verständnis, dass insbesondere Firmennamen<br />
je Artikel in der Regel nur<br />
einmal in ihrer werbeorientierten Form<br />
verwendet und entsprechende Begriffe<br />
häufig eingedeutscht werden.<br />
International Standard<br />
Serial Number:<br />
ISSN 0942-9336<br />
Diese Zeitschrift wurde aus umweltschonendem<br />
Papier hergestellt.<br />
50 <strong>Stahlreport</strong> 5|22
SEMINAR<br />
STAHL AGB -<br />
JURISTISCHE GRUNDLAGEN<br />
TEILNEHMERKREIS<br />
Angesprochen sind vor allem Fach- und Führungskräfte,<br />
die mit der Vertragsgestaltung und<br />
-verhandlung betraut bzw. in diesen Prozess mit<br />
eingebunden sind.<br />
28. JUNI 2022<br />
DÜSSELDORF<br />
Rechtliche Regelungen haben einen immer größeren Einfluss auf das tägliche<br />
Betriebsgeschehen. Sich im Paragrafendschungel zurechtzufinden, stellt<br />
verantwortliche Mitarbeiter vor immer größere Herausforderungen.<br />
DAS PROGRAMM<br />
Auf dem Programm stehen u. a.<br />
Einbeziehung von AGB in einen<br />
Vertrag, was bei einer „Kollision” von<br />
Verkaufs- und Einkaufsbedingungen<br />
gilt und welche Möglichkeiten zur<br />
Haftungsbeschränkung AGBs bieten.<br />
DAS SEMINARZIEL<br />
Die Teilnehmer erhalten einen<br />
umfassenden Überblick über die<br />
juristischen Grundlagen der Allgemeinen<br />
Geschäftsbedingungen im<br />
Stahlhandel.<br />
DER DOZENT<br />
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ist spezialisiert auf Vertrags- und<br />
Handelsrecht sowie Zoll- und Außenwirtschaftsrecht<br />
im nationalen und<br />
internationalen Stahlhandel.<br />
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Diese Übersicht gibt den aktuellen Stand der Seminarplanungen wieder. Änderungen sind vorbehalten. Über weitere Details<br />
sowie zu den Anmeldemöglichkeiten informieren Sie sich bitte unter www.stahlhandel.com.<br />
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