01.12.2022 Aufrufe

Stahlreport 2022.09

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Unternehmen werden zusätzlich mit<br />

500 Mio. € pro Jahr belastet<br />

Stahlindustrie kritisiert<br />

Gas-Umlage<br />

Die Trading Hub Europe GmbH hat<br />

am 15. August 2022 die Höhe der ab<br />

Oktober in Kraft tretenden Gas-Umlage<br />

bekanntgegeben. Diese beträgt 2,419<br />

Cent je Kilowattstunde. Aktuell führen die<br />

erheblichen Energiepreissteigerungen für<br />

die Unternehmen im Vergleich zum<br />

Vorjahr der Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />

schon zu Mehrkosten von rund 7 Mrd. €.<br />

Mit der jetzt festgelegten Gas-Umlage<br />

kommen dem Verband zufolge jährlich<br />

rund 500 Mio. € hinzu.<br />

„Die Gas-Umlage vergrößert den bereits<br />

durch die extremen Preissteigerungen<br />

auf den Energiemärkten bestehenden<br />

Kostendruck auf die Stahlindustrie weiter<br />

erheblich. Wettbewerbsfähige Preise für<br />

Gas und Strom sind eine Grundvoraussetzung<br />

für die Stahlproduktion und stahlbasierte<br />

Wertschöpfung in Deutschland,<br />

gerade auch auf dem Weg in eine klimaneutrale<br />

Zukunft. Die Bundesregierung<br />

muss dringend Wege finden, die Kosten<br />

durch die Gas-Umlage zu begrenzen“,<br />

sagte Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident<br />

der Wirtschaftsvereinigung Stahl.<br />

Ziel der Gas-Umlage ist es, einen Zahlungsausfall<br />

von Gasimporteuren durch<br />

hohe Ersatzbeschaffungskosten zu verhindern.<br />

So soll das bestehende Gassystem<br />

stabil gehalten werden. Erdgas wird<br />

in der Stahlproduktion zur Erzeugung von<br />

Prozesswärme benötigt und ist in diesen<br />

Prozessen kurzfristig kaum ersetzbar. Die<br />

Stahlindustrie in Deutschland nutzt rund<br />

2 Mrd. m3 Erdgas jährlich. Das entspricht<br />

in etwa dem Pro-Kopf-Verbrauch in privaten<br />

Haushalten in Berlin und München<br />

zusammen.<br />

www.wvstahl.de<br />

Standortgarantie und Millionen-Investment<br />

Neustart für das Magnesita-Werk Mainzlar<br />

Das in Schieflage geratene Werk des Feuerfestspezialisten RHI Magnesita in Mainzlar<br />

wird fortgeführt. Das Unternehmen hat eine Standortgarantie von fünf Jahren abgegeben<br />

und will die Produktion mit einer Investition von über 7 Mio €. auf neue Beine Stellen.<br />

Anfang August 2022 haben sich die Belegschaft, das Management und der Betriebsrat des<br />

Unternehmens auf eine Weiterführung des Werks in Mainzlar geeinigt. Mit der Standortsicherung<br />

sowie der der Millionen-Investition soll das Werk nun so aufgestellt werden, dass<br />

man in Zukunft flexibler auf Kundennachfragen reagieren könne. „Nun warten wir nur noch<br />

auf grünes Licht seitens der Politik für die Bahnverbindung Mainzlar-Lollar“, sagte Michael<br />

Schwarz, Betriebsrat der RHI Magnesita in Deutschland.<br />

Das Werk in Mainzlar ist aufgrund der Nähe zu wichtigen Kunden geographisch zwar optimal<br />

gelegen. Allerdings sei, auch aus Gründen der Nachhaltigkeit, der Einsatz von Lkw für<br />

die benötigten Transport (etwa 70 Fahrten pro Woche zum und vom Werk Mainzlar) keine<br />

Option, so das Unternehmen. Deshalb sei eine Instandsetzung der 4,4 km langen Bahnverbindung<br />

von Mainzlar nach Lollar eine der Voraussetzungen für die erfolgreiche Zukunft des<br />

Werkes. Constantin Beelitz dazu: „Wir haben bis dato von Seiten aller beteiligten Behörden<br />

und der Politik sowie der Hessischen Landesbahn positive Signale erhalten, die uns zuversichtlich<br />

stimmen, dass auch dieses Vorhaben 2023 umgesetzt werden kann.“ Die offiziellen<br />

Zusicherungen der Instandsetzung der Gleise seitens der Politik und der Hessischen<br />

Landesbahn stehen allerdings noch immer aus.<br />

www.rhimagnesita.com<br />

Swiss Steel veröffentlicht White Paper<br />

Green Steel-Knowhow zum Nachlesen<br />

Die Transformation der Stahlindustrie<br />

hin zu „Green Steel“ ist eine der entscheidenden<br />

Stellschrauben zur CO 2 -Reduktion.<br />

Auch Swiss Steel habe bei der<br />

Umstellung der Produktion bereits entscheidende<br />

Schritte bei der Dekarbonisierung<br />

gemacht, so das Unternehmen. Der<br />

ökologische Fußabdruck der auf der Elektroofenroute<br />

produzierenden Swiss Steel<br />

Group ist demnach um rd. 78 % niedriger<br />

als der des weltweiten Branchendurchschnitts.<br />

Wie sich die Werte zusammensetzen,<br />

welche Faktoren bei der Umstellung<br />

der Produktion von Bedeutung sind und<br />

viele weitere Informationen zu Green Steel<br />

erklärt Swiss Steel nun in einem „White<br />

Paper“. Themen der kostenlosen Veröffentlichung<br />

sind unter anderem die Hochofenroute<br />

im Vergleich mit der Lichtbogenofenroute,<br />

«Green Steel» als Forschungs- und<br />

Technologieplattform sowie als Signal für<br />

andere Branchen und ein“Bio-Label für<br />

Stahl“. Das White Paper soll umfänglich<br />

über den Status Quo und die zukünftigen<br />

Schritte bei der Stahlherstellung in den<br />

Werken der Swiss Steel Group informieren.<br />

Download des White Papers unter bit.ly/<br />

wp­greensteel<br />

Bild: RHI Magnesita<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|22<br />

15

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!