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antriebstechnik 12/2022

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19174<br />

<strong>12</strong><br />

Dezember <strong>2022</strong><br />

€ 15,50<br />

Organ der Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V.<br />

AUF DEM<br />

PRÜFSTAND<br />

Antriebstechnologie für<br />

Qualitätsprüfungen<br />

<strong>antriebstechnik</strong>.de


EDITORIAL<br />

MACHT EUCH DIE ERDE<br />

UNTERTAN – WIRKLICH?<br />

Mobile Safety HMI – ein<br />

Gerät für den kompletten<br />

Maschinenpark<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

aufmerksame Konsumenten der <strong>antriebstechnik</strong> haben es<br />

sofort bemerkt, hier schreibt diesmal nicht Miles Meier,<br />

sondern Guido Matthes. Ich bin seit 1. September in Mainz<br />

und somit noch recht neu bei den Vereinigten Fachverlagen.<br />

Aufgrund meiner langjährigen Berufserfahrung als Ingenieur<br />

und Fachredakteur bin ich von der Themenvielfalt der<br />

<strong>antriebstechnik</strong> sehr angetan.<br />

Beim Erarbeiten der letzten Ausgaben fiel mir immer wieder<br />

ein Themenbereich positiv auf: Energie sparen und CO 2<br />

reduzieren. Hier hat die Industrie bereits wichtige Hebel<br />

angesetzt, um die Ressourcen unserer Erde zu schonen.<br />

Und es gibt weitere Bemühungen, das bemerke ich verstärkt<br />

in der Berichterstattung. Zum Beispiel haben laut einer<br />

Fraunhofer Studie etwa 80 Prozent der befragten Unternehmen<br />

bereits Klimaziele festgelegt – das ist sehr erfreulich.<br />

Denn mittlerweile ist klar: Wir müssen unsere Bemühungen<br />

noch mehr verstärken, Energie zu sparen und Ressourcen zu<br />

schonen. Die Denkweise „ich mache mir die Erde untertan“<br />

ist von gestern und nicht zielführend.<br />

Viel Spaß beim Stöbern durch unsere Beiträge und einen<br />

geruhsamen Jahresausklang, wünscht Ihnen<br />

Ihr Guido Matthes<br />

g.matthes@vfmz.de<br />

mobil und sicher bedienen (kabellos)<br />

individuell und kostengünstig<br />

(Standard-Mediengerät,<br />

Betriebssystem nach Wunsch)<br />

induktives Laden<br />

Not-Halt, dreistufiger Zustimmtaster<br />

als Basisausführung, erweiterbar<br />

Wireless Safetyfunktionen SIL 3, PL e<br />

flexible Gehäuselösungen<br />

(Farbe, Form, Design etc.)<br />

Safety-SPS mit Zugang direkt<br />

in den Safety-BUS<br />

Komplettlösungen (Safety PLC,<br />

Safety Drives, Safety I/O Module)<br />

ACD Antriebstechnik GmbH<br />

Engelberg 2 | 88480 Achstetten<br />

Der direkte Link zu<br />

Mobile Safety HMI<br />

+49 7392 708-500<br />

info@acd-<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />

www.acd-gruppe.de/<strong>antriebstechnik</strong>


EDITORIAL<br />

03 Macht euch die Erde untertan – wirklich?<br />

SOFTSTARTER<br />

06 Altanlagen fit für die Zukunft<br />

07 Menschen, Märkte, Unternehmen<br />

14<br />

ELEKTRISCHE ANTRIEBSTECHNIK<br />

ELEKTROMOTOREN<br />

10 An einem Ort vereint: Tradition und Zukunft<br />

DREHGEBER<br />

26 Drum drehe, wer sich bindet<br />

STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />

30 Ausgewählt: SPS <strong>2022</strong><br />

MECHANISCHE ANTRIEBSTECHNIK<br />

34<br />

GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

14 Bereit für die Zukunft mit neuem Antrieb<br />

10<br />

TITELBILD<br />

Foto: LVDESIGN –<br />

stock.adobe.com<br />

4 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

18 Netz für den Maschinenbau<br />

42 SERIE Schnell bremsen am Tor<br />

WÄLZ- UND GLEITLAGER<br />

20 Elektrosegel reduziert Kraftstoffverbrauch<br />

22 Maximale Leistung bei höchster Energieeffizienz<br />

HYDRAULIK UND PNEUMATIK<br />

32 Hart am Wind drehen<br />

SPECIAL: ANTRIEBSTECHNIK<br />

FÜR PRÜFSTÄNDE<br />

34 Verbindungen und ihre Anforderungen<br />

20<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

38 Flexibler prüfen in der Hochschullehre<br />

SERVICE<br />

36 Impressum<br />

MEIN TIPP<br />

Innovation ist oft nicht die Erfindung von etwas<br />

völlig Neuem, sondern die Zusammenführung<br />

bekannter Technologien. Und wenn das noch in<br />

der Zusammenarbeit zweier Unternehmen<br />

gelingt – dann sind das genau die Geschichten<br />

aus dem Maschinenbau, die mir gefallen. Lesen<br />

Sie ab Seite 26 wie Siko und Megatron neue<br />

Präzisionspotentiometer entwickelt haben.<br />

Miles Meier, Chefredakteur, m.meier@vfmz.de<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> 5


STANDPUNKT<br />

ALTANLAGEN FIT FÜR<br />

DIE ZUKUNFT<br />

Welche Vorteile eine Modernisierung der<br />

Steuerungstechnik in Altanlagen mit sich bringt,<br />

dazu äußert sich Rainer Schulz, Geschäftsführer der<br />

Sysmat GmbH.<br />

In Zeiten von Rohstoffknappheit und<br />

immer teureren Ressourcen rücken Retrofitumbauten<br />

wieder stärker in den<br />

Fokus. Zwar läuft die Produktion oftmals<br />

noch problemlos und es heißt ja<br />

auch: „Never change a running system“,<br />

doch selbst wer sich aktuell gut am Markt<br />

behauptet, sollte immer wieder prüfen, ob<br />

sich eine Modernisierung als sinnvoll entpuppt.<br />

Denn der Fortschritt bleibt bekanntlich<br />

nicht stehen. Gerade in der Prozessindustrie<br />

betreiben Unternehmen Anlagen<br />

oft jahrzehntelang, schließlich waren<br />

sie teuer und sollen sich amortisieren.<br />

Schon um Qualität und Sicherheit nicht<br />

zu gefährden, bessern Betriebe eher vorsichtig<br />

nach, größere Veränderungen vermeiden<br />

sie. Doch der Innovationsdruck<br />

wächst – Kunden erwarten höhere Flexibilität,<br />

niedrigere Preise und schnellere Lieferung,<br />

die Produktlebenszyklen gestalten<br />

sich kürzer. Größere Modernisierungen<br />

fanden häufig gegen Ende des 20. Jahrhunderts<br />

statt, die Chancen der Digitalisierung<br />

lassen sich deshalb oft nicht oder<br />

nur in geringem Umfang nutzen, was wiederum<br />

erhebliches Potenzial verschenkt.<br />

NACHHALTIGKEIT IM<br />

BLICK BEHALTEN<br />

Ob in der Verfahrens- oder Fertigungsindustrie:<br />

Wenn Maschinen automatisierte<br />

Prozesse ausführen, übernehmen die<br />

elektronischen und programmierbaren<br />

Steuerungen eine entscheidende Rolle im<br />

Hinblick auf die Effizienz der Anlage. Mit<br />

neuen, innovativen Komponenten lassen<br />

sich Prozesse schnell optimieren. Als<br />

entscheidend dafür erweist sich in der<br />

Regel, dass die Steuerung angepasst wird.<br />

Der Betreiber der Anlage fungiert dann<br />

formal schnell als ‚Hersteller‘, wenn die<br />

Umbaumaßnahme eine wesentliche<br />

Veränderung im Sinne der Maschinenrichtlinie<br />

darstellt. Bei einer Modernisierung<br />

der Steuerungstechnik in Altanlagen<br />

entsteht beispielsweise erhebliches<br />

Potenzial – auch im Sinne des Nachhaltigkeitsaspekts.<br />

Hier gibt es etwa seit ein<br />

paar Jahren Umrichter für die Steuerung<br />

von Regalbediengeräten oder Aufzügen,<br />

die den Strom vom Bremsen oder Senken<br />

entweder ins Netz zurückspeisen oder<br />

diesen für die Hubbewegung einer<br />

anderen Achse verwenden. Dies bedeutet:<br />

Das Regalbediengerät fährt zu dem<br />

Fach und muss zum Anhalten dort<br />

bremsen. Hieraus gewonnene Energie<br />

kann dann wieder zum Einsatz kommen,<br />

um die Lastaufnahme im Hub zu bewegen.<br />

Ein wesentlicher Vorteil, denn eine<br />

höhere Anlagenperformance, reduzierte<br />

Inbetriebnahmezeiten und ein geringerer<br />

Energieverbrauch erweisen sich als die<br />

wesentlichen Anforderungen an Regalbediengeräte<br />

(RBG) der nächsten Generation.<br />

Steigende Produktivität und eine<br />

bessere Nutzung des verfügbaren Raums<br />

für logistische Aufgaben tragen somit<br />

maßgeblich zum Erfolg des Unternehmens<br />

bei.<br />

www.sysmat.de<br />

BEI EINER<br />

MODERNISIERUNG<br />

DER STEUERUNGS-<br />

TECHNIK IN<br />

ALT ANLAGEN<br />

ENTSTEHT GROSSES<br />

POTENZIAL – AUCH<br />

IM SINNE DER<br />

NACHHALTIGKEIT<br />

Rainer Schulz,<br />

Geschäftsführer der<br />

Sysmat GmbH<br />

6 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


SOFTSTARTER<br />

KOMPONENTENREIHE MIT ZWEI<br />

DESIGNAWARDS AUSGEZEICHNET<br />

Für die aus T-Griff<br />

GN 5063, Flügelmuttern<br />

GN 8340 und Flügelschrauben<br />

GN 8350<br />

bestehende A4-Edelstahl-<br />

Reihe hat Ganter Normelemente<br />

den German<br />

Design Award <strong>2022</strong> sowie<br />

den IF Design Award <strong>2022</strong><br />

erhalten. Die drei gemeinsam<br />

mit der Designagentur<br />

Corpus-C entwickelten Normen basieren auf der<br />

gleichen Formensprache: einer weichen, aber dennoch<br />

prägnanten Linienführung, die zugleich äußerst funktional<br />

ist. Glatte Verläufe und sanfte Übergänge erleichtern<br />

die Reinigung der wahlweise matt gestrahlten oder<br />

polierten Oberflächen. Zudem ermöglicht die Formgebung<br />

eine bessere ergonomische Handhabung und<br />

damit auch die Einleitung größerer Bedienkräfte.<br />

Die zurückhaltende und einheitliche Gestaltung lässt<br />

eine formal stimmige Integration verschiedener Spannund<br />

Bedienfunktionen zu und sorgt so auch für ein<br />

konsistentes Erscheinungsbild von Maschinen. Die Jury<br />

des IF Design Awards hob speziell die „hervorragenden<br />

ergonomischen Eigenschaften“, die „zeitlose“ sowie<br />

„sehr hochwertige“ Ästhetik hervor.<br />

www.ganternorm.com<br />

ZIEL ERREICHT UND MIT ERSTER<br />

UMSATZMILLIARDE WEITER AUF KURS<br />

Der 11. November<br />

markiert traditionell<br />

den Start des<br />

Karnevals in Köln.<br />

Exakt an diesem<br />

Tag hatte Igus<br />

doppelten Grund<br />

zur Freude, denn<br />

der Kölner<br />

Kunststoffspezialist<br />

knackte zum<br />

ersten Mal die<br />

Umsatzmilliarde.<br />

Eine Milliarde Euro Umsatz: Dieses von Igus bereits für das<br />

Jahr 2020 ausgerufene Ziel wurde jetzt trotz Corona-Pandemie<br />

zwei Jahre später erreicht – pünktlich zum Beginn des Kölner<br />

Karnevals am 11. November <strong>2022</strong>. „Unglaublich, aber wahr:<br />

Genau an diesem Tag haben wir als Kölner Familienunternehmen<br />

die Umsatzmilliarde erreicht“, so der auch in Köln geborene<br />

Igus-Geschäftsführer Frank Blase. Und die nächsten Ziele seien<br />

bereits gesteckt: Bis zum Jahr 2025 soll die eigene Produktion<br />

klimaneutral werden und bis 2030 möchte das Kunststoffunternehmen<br />

eine Million aktive Kunden verzeichnen. Aktuell betreut<br />

Igus unter dem Leitsatz „improve what moves“ rund<br />

188.000 Kunden aus über 50 Branchen weltweit und beschäftigt<br />

über 4.500 Mitarbeitende an 31 Standorten.<br />

www.igus.de<br />

ZIEHL-ABEGG STÄRKT PRODUKTION UND<br />

VERTRIEB IN NORDAMERIKA<br />

Der Elektromotorenbauer Ziel-Abegg investiert 100 Mio.<br />

Euro in eine neue Fabrik in den USA. Dabei handelt es<br />

sich um die größte standortbezogene Einzelinvestition in<br />

der 1<strong>12</strong>-jährigen Geschichte des Unternehmens. Grund<br />

ist die gestiegene Nachfrage nach robusten und energiesparenden<br />

Ventilatoren in Mexiko, Kanada und Nordamerika.<br />

Das Werk wird in Winston-Salem (North<br />

Carolina) errichtet, rund 20 km vom bisherigen Standort<br />

Greensboro entfernt. Bezugsfertig soll das 46.500 m²<br />

große Gebäude im Jahr 2024 sein. Die Verlagerung der<br />

Produktion ist für 2025 geplant. „Wir werden einerseits<br />

die Kapazitäten erweitern, aber auch die Fertigungstiefe<br />

erhöhen“, erklärt Produktionsvorstand Joachim Ley.<br />

„Durch eine vollständig lokalisierte Produktion beginnend<br />

mit den Motoren können wir unseren Kunden eine<br />

hohe Flexibilität und kurze Lieferzeiten ermöglichen.“<br />

Dazu werden unter anderem Schweißroboter und<br />

CNC-Maschinen installiert. Mittelfristig steht auch der<br />

Aufbau eines Entwicklungshubs auf der Agenda.<br />

www.ziehl-abegg.com<br />

Rostfrei.<br />

Sicherheits- und Wellenkupplungen im<br />

Hygienic Design sind komplett aus Edelstahl<br />

gefertigt und entsprechen den strengen Hygienevorschriften<br />

der Lebensmittel­, Medizin­ und<br />

Pharmaindustrie. Wir beraten Sie gern!<br />

Spanntechnik<br />

Kupplungen<br />

Made in Germany<br />

Tel. +49 6022 71070<br />

info@enemac.de<br />

www.enemac.de


SOFTSTARTER<br />

VERNETZEN SIE SICH MIT<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />

digital.<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de/facebook<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de/twitter<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de/linkedin<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de/xing<br />

VERTRIEBSBEREICH AUSGEBAUT<br />

Stefan Lenz ist seit<br />

Oktober <strong>2022</strong> neuer<br />

Branchenmanager beim<br />

Freiburger Familienunternehmen<br />

Rheintacho<br />

Messtechnik. Er erhöht<br />

dadurch die Kapazität und<br />

Kompetenz im Vertrieb<br />

rund um das Team von Wolfgang Sexauer. Um die Marktbearbeitung<br />

zu optimieren und das erfreulich gewachsene Kundenportfolio<br />

perfekt zu betreuen, wird Lenz neben seinen Kollegen Thomas Distel<br />

und Jörn Strasser das Rheintacho-Branchenmanagement verstärken.<br />

In den vergangenen zwölf Jahren arbeitete Stefan Lenz im Vertriebsaußendienst.<br />

Dort hat er von Konzern bis Familienunternehmen viel<br />

kennengelernt und Erfahrungen gesammelt. Die erworbenen<br />

Kenntnisse im technischen Vertrieb kann er jetzt im Umgang mit den<br />

Rheintechnik-Kunden einsetzen.<br />

www.rheintacho.de<br />

NEUES WERK IN DEN USA<br />

Nach nur zwölf Monaten Bauzeit eröffnete<br />

EBM-Papst sein neues Produktionswerk für<br />

hochenergieeffiziente Ventilatoren und<br />

Motoren in den USA. Anfang November fand<br />

die feierliche Zeremonie in Telford in Tennessee<br />

statt. Knapp 30 Millionen Dollar investierte<br />

das Unternehmen in den Neubau und die<br />

Ausstattung seines zweiten US-Standorts und<br />

wird dort zu Beginn rund <strong>12</strong>5 Mitarbeitende<br />

beschäftigen. Die feierliche Eröffnung des<br />

1,6 Hektar großen Gebäudes wurde begleitet<br />

von Vertretern aus Politik und Wirtschaft<br />

sowie den Eigentümern und zahlreichen<br />

Managern des Unternehmens. Die Führung<br />

rechnet mit kontinuierlichem Wachstum in<br />

Amerika. So bietet das neue Werk die Möglichkeit<br />

weiterer Ausbaustufen für die<br />

Fertigung von EC-Motoren, die durch eine<br />

phasenweise Implementierung bis Oktober<br />

2024 umgesetzt werden sollen.<br />

www.ebmpapst.com<br />

UMSATZ ÜBERSCHREITET DIE MILLIARDENGRENZE<br />

Die Weidmüller-Gruppe hat Anfang<br />

November <strong>2022</strong> im laufenden<br />

Geschäftsjahr erstmals die Umsatzmarke<br />

von einer Milliarde Euro überschritten.<br />

Das Unternehmen blickt<br />

optimistisch auf den weiteren<br />

Verlauf des aktuellen Jahres und<br />

prognostiziert ein positives Wachstum<br />

von insgesamt über 20 Prozent<br />

gegenüber dem Vorjahr. Die kontinuierlich steigenden Auftragsbestände konnte<br />

Weidmüller trotz einer herausfordernden Beschaffungssituation erfolgreich<br />

bedienen, was im vierten Quartal im Rekordumsatz resultierte. „Unsere<br />

Umsatzerwartungen wurden nicht nur erfüllt, sondern sogar übertroffen“,<br />

freut sich Vorstandssprecher und Technologievorstand Volker Bibelhausen und<br />

blickt optimistisch in die Zukunft: „Wir sind zuversichtlich, dass uns die gute<br />

Auftragslage trotz der angespannten Situation auf den Energiemärkten<br />

weiterhin Rückenwind verleihen wird.“<br />

www.weidmueller.com<br />

SCHAEFFLER KAUFT CERASPIN<br />

Schaeffler hat mit der Ceratizit-Gruppe einen<br />

Vertrag zum Erwerb von Ceraspin unterzeichnet.<br />

Das Unternehmen entwickelt und produziert im<br />

luxemburgischen Livange seit mehr als 25 Jahren<br />

Premium-Keramikprodukte, die überwiegend zu<br />

Walzkörpern für Lageranwendungen verarbeitet<br />

werden. „Das Know-how von Ceraspin bei Keramikkomponenten<br />

für Wälzlager ist für Schaeffler von<br />

entscheidender Bedeutung. Mit dem Kauf verstärken<br />

wir unsere Lieferkette vor allem in Europa. Gleichzeitig legen wir die Basis<br />

für eine zukunftsorientierte Aufstellung für hochwertige Komponenten in<br />

strategisch wichtigen Wachstumsfeldern“, sagt Dr. Michael Pausch, Leiter<br />

Forschung und Entwicklung bei Schaeffler Industrial. Mit dem Kauf übernimmt<br />

Schaeffler 100 Prozent der Anteile an Ceraspin. Der Vollzug der<br />

Transaktion wird noch im vierten Quartal erwartet. Der Abschluss steht unter<br />

dem Vorbehalt, dass übliche Vertragsbedingungen erfüllt werden. Über die<br />

Details der Transaktion wurde Stillschweigen vereinbart.<br />

www.schaeffler.de<br />

8 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


SOFTSTARTER<br />

ANZEIGE<br />

VTH-FACHGRUPPE „ANTRIEBSTECHNIK“<br />

In Schweinfurt trafen sich am<br />

18. und 19. Oktober <strong>2022</strong> die<br />

Mitglieder der Fachgruppe<br />

„Antriebstechnik“ im VTH<br />

Verband Technischer Handel<br />

e.V. und der zugehörige<br />

Lieferantenkreis. Am ersten<br />

Tag stand die Besichtigung<br />

des Wälzlager-Herstellers SKF<br />

auf dem Programm. Ein<br />

Rundgang durch die Produktionshallen<br />

zeigte die Vielfalt<br />

der dort produzierten Wälzlager,<br />

den Grad der Automatisierung<br />

vieler Prozessabläufe<br />

und den stetigen Ausbau des<br />

Unternehmens mit neuen<br />

Werkhallen. Am nächsten Tag<br />

folgte die Mitgliederversammlung mit Fachvorträgen und regen Diskussionen. Themen waren – neben der Analyse der aktuellen<br />

Wirtschaftslage – weiterhin Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Das Inkrafttreten des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes<br />

(LkSG) am 1. Januar 2023 verbindet diese beiden Aspekte und spielt selbst in kleineren Handelshäusern eine zunehmend<br />

wichtige Rolle. Bei der Mitgliederversammlung konnte der VTH einmal mehr die Unterstützung beweisen, die er seinen Mitgliedern<br />

im D-A-CH-Gebiet zukommen lässt, beispielsweise durch juristische Beratungen.<br />

Weitere Informationen und Materialien zum Download finden Sie hier:<br />

bit.ly/vth_at_<strong>2022</strong><br />

Das Münster in Mönchengladbach, der Heimat unseres<br />

Tochterunternehmens Walter Rothermundt GmbH & Co. KG.<br />

BRECOFLEXmove BRECOprotect BRECOFLEXgreen BRECObasic<br />

f.steffen@breco.de<br />

www.breco.de


XXX ELEKTROMOTOREN<br />

Winfried Bauer, Chefredakteur unserer Schwesterzeitschrift f+h<br />

50 JAHRE MOTORENWERK USLAR<br />

AN EINEM ORT VEREINT:<br />

TRADITION UND ZUKUNFT<br />

Das Motorenwerk Uslar der Demag Cranes & Components GmbH kann auf eine<br />

lange Geschichte zurückblicken. Eines kennzeichnet die Belegschaft des Werks<br />

über all die Jahre: Sich an neue Rahmenbedingungen anzupassen. Und so befindet<br />

sich der Standort momentan in einem Transformationsprozess hin zu einer<br />

kundenorientierten Servicefabrik.<br />

Was verbindet die Hauptstadt Argentiniens mit der<br />

niedersächsischen Gemeinde Uslar? Nun: Die in<br />

der Frauenbrücke in Puerto Madero, Buenos Aires,<br />

eingesetzte Antriebstechnik stammt aus dem Motorenwerk<br />

der Demag Cranes & Components GmbH. Werkleiter<br />

Markus Dierschke bleibt beim Betriebsrundgang vor einem Foto<br />

stehen, auf dem das Bauwerk zu sehen ist: „Im Allgemeinen arbeiten<br />

unsere Antriebe in derartigen Anwendungen im Verborge-<br />

nen. Demzufolge ist unser Know-how auch nicht so ohne weiteres<br />

für jedermann ersichtlich.“<br />

Davon kann beim Betriebsrundgang keine Rede sein. Auf einer<br />

Produktionsfläche von 14.900 m² fertigen 211 Personen etwa<br />

325.000 Bauteile pro Jahr. Zu den Produkten gehören unter anderem<br />

konische und zylindrische Motoren, Kettenzugmotoren und<br />

Komponenten. Dierschke: „Im Bereich Komponenten, darunter<br />

verstehen wir Bauteile wie Ketten- und Umlenkräder sowie<br />

10 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


XXX<br />

MEILENSTEINE DES MOTORENWERKS USLAR<br />

<strong>2022</strong><br />

50 Jahre<br />

Motorenwerk Uslar<br />

2018<br />

Aufbruch auf den Weg hin zu einer<br />

kundenorientierten Servicefabrik<br />

01 Sprüht vor Leidenschaft für den Standort Uslar: Werkleiter<br />

Markus Dierschke (l.), hier im Gespräch mit Winfried Bauer,<br />

Chefredakteur f+h<br />

2017<br />

2007<br />

Übernahme der Marken Demag<br />

und Gottwald durch das finnische<br />

Maschinenbauunternehmen<br />

Konecranes<br />

Im September liefert das Werk<br />

erstmals 10.000 Motoren in einem<br />

Monat aus<br />

Bremsen und Kupplungen, sehen wir weiteres Wachstumspotenzial<br />

für den Standort.“<br />

INSOURCING BIETET CHANCEN ZU WACHSEN<br />

Um dieses zu erschließen, widmet sich Dierschke, der seit seiner<br />

Ausbildung in Uslar das Werk gut kennt, gemeinsam mit der<br />

Mannschaft vor Ort und den zentralen Diensten im Konzern der<br />

Weiterentwicklung des Standorts, prüft mögliche Produktionserweiterungen<br />

im Hinblick auf Fertigungstiefe und Kompatibilität<br />

mit den etablierten Prozessen – und die Erfolge sprechen<br />

für sich: Im Wettbewerb mit anderen Demag-Standorten gewann<br />

Uslar im Jahr 2019 zunächst die Produktion von Kettenzugbremsen.<br />

Darüber hinaus fertigt Uslar seit 2020 die Kettenund<br />

Umlenkräder nicht nur für die Krane der Demag, sondern<br />

auch für die Kettenzüge der Konecranes-Gruppe. Durch den<br />

Ausbau der Druckgießerei erhielt Uslar in einem konzerninternen<br />

Wettbewerb auch den Zuschlag für den Bau der Gehäuse<br />

des Radblock-Modells DRS-M 1<strong>12</strong>. Seit Ende 2020 wird in Uslar<br />

eine Insourcing-Strategie umgesetzt. Bis dato zugelieferte<br />

Druckgussteile aus Aluminium werden werksintern produziert.<br />

„Konzernweit sind wir der einzige Standort mit entsprechender<br />

Fertigungskompetenz“, so Dierschke.<br />

NEUE AUSRICHTUNG DES STANDORTS<br />

Die neue Ausrichtung des Werks hin zu einer kundenorientierten<br />

Fabrik für Motoren- und Komponentenproduktion spiegelt<br />

sich in flexiblen Strukturen. Denn zunehmend produziert Uslar<br />

zusätzlich zum Neugeschäft auch für den Servicebereich von<br />

Konecranes mit ganz speziellen Anforderungen. Dierschke:<br />

„Dabei verlieren wir aber nie das Ziel einer auftragsbezogenen<br />

Fertigung aus den Augen.“<br />

Daneben wirbt das Werk zusätzlich Projekte bei Drittkunden<br />

ein, auch wenn angesichts der zahlreichen aus dem Konzern<br />

nach Niedersachsen verlagerten Produktionsschritte das Geschäft<br />

bis jetzt nur eine untergeordnete Rolle spielt. Die Störung<br />

weltweiter Lieferketten spätestens seit Beginn der Corona-Krise<br />

lässt die Verantwortlichen wieder auf verkürzte Handelswege<br />

und lokalere Lieferanten setzen. Das kommt dem Standort mit<br />

seinen gut ausgebildeten Mitarbeitern und hoher Produktivität<br />

entgegen.<br />

Auch das Thema Entwicklung spielt für Uslar eine stetig wachsende<br />

Rolle. Gemeinsam mit den Ingenieuren des Konzerns<br />

1997<br />

1995<br />

Im Mai feiert das<br />

Montage-Team den<br />

1.000.000sten Motor<br />

1992<br />

Investition in weitere<br />

Fertigungshalle.<br />

Im Oktober läuft<br />

das 1.000.000ste<br />

Ständerpaket vom Band<br />

1982-1986<br />

1976<br />

1975<br />

Im Mai feiert das<br />

Montage-Team den<br />

100.000sten Motor<br />

1973<br />

Am 31. Januar wird<br />

der erste komplette<br />

Demag-Bremsmotor<br />

montiert<br />

1972<br />

April: Aufnahme der Produktion der<br />

neuen ZN-/ZB-Drehstrommotorenbaureihe<br />

in Zylinderläuferbauweise<br />

Werkserweiterung um neue<br />

Fertigungshalle, Verwaltungs- und<br />

Sozialgebäude<br />

Ab April läuft die neue Aluminium-<br />

Motorenreihe KB 80-225 vom Band<br />

Das neu gebaute Motorenwerk<br />

der Demag in Uslar nimmt die<br />

Arbeit auf<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> 11


ELEKTROMOTOREN<br />

02<br />

02 + 03 Entscheidend für die Motoren- und Komponentenfertigung<br />

ist die hohe Präzision der Bauteile<br />

04 Eine hohe Ausbildungsquote ist wichtig für die Zukunft<br />

des Standorts<br />

wurde in Uslar von der Feststellung des Bedarfs über die Bestimmung<br />

der Komponenten bis hin zur Einrichtung der Arbeitsplätze –<br />

einschließlich einer innovativen Maschine für die Montage – eine<br />

neue Bremse für elektrische Kettenzüge entwickelt. Laut Dierschke<br />

ist die Neuentwicklung mittlerweile in die Serienproduktion gegangen.<br />

Schließlich unterstützen die Spezialisten aus Uslar als<br />

Servicepartner mit ihrem Detailwissen und ihrer Fachkompetenz<br />

auch andere Konzern-Standorte. Das betrifft die Technik ebenso<br />

wie das seit dem Jahr 2019 implementierte konzerninterne Produktionssystem<br />

Konecranes Way (KC Way) für schlanke Prozesse<br />

und Informationsaustausch.<br />

Angesichts der Fülle der Herausforderungen und der Zukunftsaussichten<br />

ist Ausbildung wichtiger als je zuvor. 14 junge Menschen<br />

werden derzeit zu Industrie-, Werkzeug- und Zerspanungsmechanikern,<br />

Fachkräften für Lagerlogistik, Elektronikern und –<br />

seit diesem Jahr erstmals auch – Mechatronikern ausgebildet und<br />

in aller Regel unbefristet übernommen. Zukünftig sollen auch Industriekaufleute<br />

dazukommen und duale Studenten ihren Bachelor<br />

of Engineering mit Praxiserfahrung im Werk Uslar begleiten.<br />

03<br />

FAZIT<br />

Das Werk in Uslar ist ein starker Partner im Verbund von<br />

Konecranes – mit engen Verbindungen und kurzen Kommunikationswegen<br />

zu anderen Konzernteilen. Seit 50 Jahren hat der<br />

Standort Uslar seine Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt und<br />

sich immer wieder flexibel an immer neue Gegebenheiten angepasst.<br />

Auch in Zukunft wird Uslar als kundenorientierte Servicefabrik<br />

für die Fertigung von Motoren und Komponenten eine<br />

wichtige Rolle beim Bau von Industriekranen spielen.<br />

Bilder: Demag<br />

www.demagcranes.de<br />

04<br />

<strong>12</strong> <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


MARKTPLATZ<br />

CLEVERE ALTERNATIVE FÜR DIE<br />

ERSATZTEILVERFÜGBARKEIT<br />

Speziell für Scheibenläufermotoren<br />

bietet das<br />

Unternehmen Mattke<br />

über die Wartung und<br />

Instandhaltung hinaus<br />

auch Retrofits in Form<br />

permanenterregter<br />

Synchronmotoren an.<br />

Das Unternehmen hat für die Baureihen MC 13, MC 17,<br />

MC 19 und MC 23 die permanenterregten Synchronmotoren<br />

MC 13-BL, MC 17-BL, MC 19-BL und MC 23-BL entwickelt. Die<br />

Retrofits haben das gleiche flache Design wie die ursprünglichen<br />

Motoren. Auch die Wellenlänge, der Wellendurchmesser,<br />

der Zentrierbund und die Befestigungsbohrungen<br />

wurden beibehalten. Die bürstenlosen Servomotoren lassen<br />

sich so ohne weitere mechanische Justierungen eins zu eins<br />

in jede Anwendung integrieren. Neu hingegen ist die<br />

Reglertechnologie, die jedoch identische Eingangssignale<br />

aufweist. Eine Anpassung der übergeordneten Steuerung ist<br />

laut Herteller nicht erforderlich.<br />

www.mattke.de<br />

WÄRMEENTWICKLUNG AUCH BEI HOHEM<br />

TEMPO IMMER IM BLICK<br />

Hohe Drehzahlen fördern die<br />

Wärmeentwicklung. Eine<br />

Labyrinthdichtung reduziert bei<br />

den Planetgear VRS High Speed<br />

Getrieben von Nidec Graessner<br />

deshalb die Erwärmung. Dieses<br />

Konstruktionsprinzip verhindert,<br />

dass die Getriebe überhitzen.<br />

Die kompakte Bauweise, das Beschleunigungsmoment bis<br />

3.700 Nm und das verringerte Verdrehspiel von ≤ 3 arcmin<br />

prädestiniert die Baureihe laut Hersteller für Automatisierungsvorhaben.<br />

Kennzeichnend sind unter anderem eine einsatzgehärtete<br />

Schrägverzahnung, die einen ruhigen Lauf ermöglicht,<br />

sowie eine einteilige Antriebswelle und Planetenradräder mit<br />

zwei robusten Kegelrollenlagern. Letztere sorgen für eine hohe<br />

radiale/axiale Belastbarkeit, eine große Steifigkeit und Drehmomentdichte.<br />

Die speziell entwickelte Labyrinthdichtung<br />

mindert wie erwähnt die Wärmeentwicklung und ein direkt in<br />

das Gehäuse verzahntes Hohlrad verbessert den Rundlauf und<br />

eliminiert Drehzahlschwankungen.<br />

www.graessner.de<br />

PFIFFIG KOMBINIERT UND PLUG-AND-PLAY-KONFORM<br />

Die Unternemen Framo Morat und MinebeaMitsumi Technology Center Europe (MTCE) haben gemeinsam<br />

einen modularen, integrierten Radnabenantrieb für den Einsatz in fahrerlosen Transportfahrzeugen<br />

entwickelt. Das skalierbare All-inclusive-Kraftpaket weist Funktionselemente wie das Laufrad, ein<br />

Planetengetriebe, einen Elektromotor sowie Bremse und Elektronik in einer kompakten Einheit auf.<br />

Durch den eingesparten Bauraum lassen sich Fahrzeuge kleiner dimensionieren oder mit größeren<br />

Akkus ausstatten. Die Antriebslösung gibt es für zwei Traglastbereiche. So sind standardmäßig Anwendungen<br />

von 250 bis 500 kg Traglast pro Achse sowie von 500 bis 1.000 kg umsetzbar. Die hohen<br />

Radiallasten werden bei konstant hoher Beschleunigung und Geschwindigkeit realisiert. Das System<br />

verfügt über eine Plug-and-play-Funktion und lässt sich optional auch mit Sensorik ausstatten. Über Standardschnittstellen, wie<br />

RS485 oder CAN, ist eine ganzheitliche Antriebssteuerung als e-Achse möglich.<br />

www.minebeamitsumi.eu<br />

DER<br />

HUBWERKS-<br />

LÖSUNG<br />

ANTRIEB<br />

Sicher Flexibel International<br />

Das neue<br />

MAXXDRIVE ® XD<br />

Robust<br />

Modular<br />

Getriebebau NORD GmbH & Co. KG | Fon +49 4532 289-0 | info@nord.com | www.nord.com


GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

HUBWERKSGETRIEBE<br />

BEREIT FÜR DIE ZUKUNFT MIT<br />

NEUEM ANTRIEB<br />

Portalkrane werden in vielen Industriezweigen zum Umschlag der Güter<br />

eingesetzt. Auch in der Zementherstellung sorgen sie für den<br />

Warentransport. Für einen zuverlässigen Betrieb der Maschinen spielt die<br />

Antriebstechnik eine Schlüsselrolle. Bei einem Zementproduzenten wurden<br />

zwei Hubwerksgetriebe nach Erreichen der theoretischen Nutzungsdauer<br />

ausgetauscht. Mit den neuen Antrieben ist der reibungslose Betrieb der<br />

Krananlage nun für weitere Jahre sichergestellt.<br />

Christian Rüttling, Marktmanager Industriegetriebe,<br />

SEW-EURODRIVE GmbH & Co KG, Bruchsal<br />

Im laufenden Betrieb unterliegen Kranhubwerke fortwährendem<br />

Verschleiß sowie voranschreitender Materialermüdung.<br />

Die Restnutzungsdauer der Hubwerke nimmt dadurch kontinuierlich<br />

ab. Ein über die projektierte Nutzungsdauer hinausgehender<br />

Betrieb birgt daher nicht vertretbare Sicherheitsrisiken.<br />

Deshalb sieht der Gesetzgeber vor, dass die Betreiber von Krananlagen<br />

ihre Hubwerke nach Ablauf der theoretischen Nutzungsdauer<br />

stilllegen oder generalüberholen. Die Ermittlung der Restnutzungsdauer<br />

oder SWP (Safe Work Period) ist daher integraler<br />

Bestanteil, um den sicheren Betrieb der Krananlage zu gewährleisten.<br />

Sie wird im Rahmen der jährlich stattfindenden Sachverständigenprüfung<br />

durchgeführt. Grundlage hierfür ist die Unfallverhütungsvorschrift<br />

54 (Winden, Hub- und Zuggeräte) der<br />

Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung.<br />

Mit einer zu Ende gehenden Restnutzungsdauer des Kranhubwerks<br />

sah sich auch Heidelbergcement am Standort Lengfurt<br />

konfrontiert. Der betroffene 8,5 Tonnen Greiferportalkran sorgt<br />

hier für eine Entladung der anlandenden Schiffe, die das Werk<br />

14 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


01 Kann losgehen: Der Tausch der Hubwerksgetriebe am<br />

Greiferportalkran ermöglicht nun wieder die Entladung der<br />

anlandenden Schiffe<br />

02 Verdient, aber alt: Die in die Jahre gekommenen Hubwerksgetriebe<br />

vor dem Retrofit<br />

03 Kraftpaket: Der Ausbau der alten Hubwerksgetriebe erfolgte<br />

natürlich mit einem anderen Kran<br />

01<br />

mit Zuschlagstoffen wie Sand oder Kies versorgen. Die Schiffsanbindung<br />

erfolgt über den Main, der im unterfränkischen Lengfurt<br />

am Standort des Zementproduzenten vorbeiführt. Eine geplante<br />

Revision an einer Schifffahrtsschleuse, während der der Schiffsverkehr<br />

sowieso ausgesetzt werden musste, wollten die Verantwortlichen<br />

deshalb nutzen, um die notwendigen Modernisierungsarbeiten<br />

am Greiferportalkran durchzuführen.<br />

SCHNELL PLANEN UND SICHER UMSETZEN<br />

Um die zeitliche Herausforderung zu meistern, die sich aus dem<br />

engen Zeitfenster der Schleusenrevision ergab, musste man den<br />

Austausch des Hubwerks unter Hochdruck vorantreiben. Mit<br />

SEW-Eurodrive stand hierbei ein Hersteller zur Seite, der flexibel<br />

auf Anfragen dieser Art reagieren kann. Neben profundem Applikations-Know-How<br />

kann der Antriebsspezialist zudem auf ein<br />

breites Antriebstechnikportfolio mit hoher Wertschöpfungstiefe<br />

zurückgreifen. So vergingen im Fall des Austausches der Hubwerke<br />

zwischen Angebotslegung mit Maßaufnahme und Zeichnungserstellung<br />

sowie der Auslieferung der Getriebe nur rund<br />

zehn Wochen.<br />

Die beiden neuen Hubwerksgetriebe vom Typ X4FCC140/HC<br />

haben jeweils ein dauerfestes Nenndrehmoment von<br />

22.000 Nm. Sie sind damit ausreichend groß bemessen, um den<br />

sicheren Betrieb des Krans auch in Zukunft zu ermöglichen.<br />

Für die Adaption an die bestehenden Anschlussmaße im Maschinenhaus<br />

wurde unter jedem der beiden Getriebe eine<br />

Stahlplatte angebracht. Eine aufwändige Anpassung der bestehenden<br />

Konstruktion entfiel damit. Neben den Adapterplatten<br />

waren auch die an- und abtriebsseitigen Kupplungen Bestandteil<br />

des Lieferumfangs.<br />

Die Verbindung zwischen Hubwerksmotor und Getriebe wurde<br />

mit drehelastischen Bolzenkupplungen realisiert, während für<br />

die Anbindung an die beiden Seiltrommeln Tonnenkupplungen<br />

zum Einsatz kamen. Alle für das Retrofit erforderlichen Antriebskomponenten<br />

wurde somit zentral projektiert und bereitgestellt.<br />

Auf diese Weise entfiel der für einen Betreiber sonst oft übliche<br />

Abstimmungsaufwand zwischen verschiedenen Lieferanten und<br />

die hierdurch gerne entstehenden Schnittstellenprobleme. Neben<br />

Auslegung und Lieferung der neuen Antriebskomponenten<br />

hat SEW zudem beim Ausbau der alten Antriebe sowie beim Einbau<br />

und der Inbetriebnahme unterstützt. Die Monteure stellten<br />

02 03<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> 15


GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

04<br />

05<br />

sicher, dass die Antriebe präzise ausgerichtet sind und es zu<br />

keinen Fluchtungsfehlern kommt.<br />

ABSTAND VERGRÖSSERN<br />

Die beiden neuen Getriebe des Greiferportalkrans basieren<br />

auf der speziell für Hubwerke entwickelten Applikationsbaureihe<br />

X..e/HC. Typisch für Hubwerksanordnungen ist der<br />

Einsatz von Parallelwellengetrieben, bei der Seiltrommel und<br />

Motor auf der gleichen Getriebeseite angeordnet sind. Da der<br />

Achsabstand zwischen An- und Abtriebswelle bei kompakten<br />

Universalgetrieben hierfür häufig nicht ausreicht, müssen<br />

diese, in Bezug auf das Drehmoment, überdimensioniert werden.<br />

Die Applikationsbaureihe setzt hier an und ermöglicht<br />

durch den vergrößerten Achsabstand eine zum Drehmomentbedarf<br />

passende Getriebeauswahl: Überdimensionierung<br />

aus Platzgründen kann damit der Vergangenheit angehören.<br />

Die optimierte Gehäusegestaltung des Getriebes<br />

resultiert zudem in einer Gewichtseinsparung gegenüber<br />

vielen gängigen Universalgetrieben. Mit einem Nenndrehmomentbereich<br />

von <strong>12</strong>,8 bis 175 kNm ist die Baureihe in<br />

15 Baugrößen verfügbar.<br />

TAUSCHEN UND MODERNISIEREN<br />

Der Greiferportalkran ist mit den neuen Hubwerksgetrieben<br />

nun wieder in der Lage, die Materialversorgung des Werks<br />

Lengfurt durchzuführen. Die zügige Umsetzung des Retrofits<br />

wurde durch eine enge Zusammenarbeit zwischen beiden<br />

Unternehmen ermöglicht. Bereits in der Retrofitplanungsphase<br />

wurden hierfür die Weichen gestellt: Die kurzfristige<br />

Vor-Ort-Maßaufnahme sowie die Projektierung der neuen<br />

Antriebe inklusive Zeichnungserstellung waren ein Grund<br />

dafür, frühzeitig die passende Antriebslösung für den Greiferportalkran<br />

zu finden. Weiterhin ist sich SEW sicher, dass die<br />

kurze Lieferzeit sowie die Montageunterstützung vor Ort mit<br />

zu einer pünktlichen Modernisierung der Antriebe beigetragen<br />

haben. Der Service Retrofit des Antriebspezialisten umfasst<br />

entweder den Austausch einzelner Antriebstechnikkomponenten<br />

(Komponenten-Retrofit) oder die Modernisierung<br />

von kompletten Maschinen und Anlagen (System-Retrofit).<br />

Bilder: HeidelbergCement, SEW<br />

www.sew-eurodrive.de<br />

04 Fit für die Zukunft: Die beiden neuen Hubwerksgetriebe haben jeweils<br />

ein dauerfestes Nenndrehmoment von 22.000 Nm<br />

05 Aktualisiert: Die beiden neuen Hubwerksgetriebe (im Hintergrund)<br />

und das Hubwerk<br />

DIE IDEE<br />

„Safety first gilt natürlich auch bei<br />

Portalkränen und deren Hubwerken.<br />

Auch wenn die Maschinen noch eine<br />

Zeit lang sicher funktionieren<br />

würden, es ist auf jeden Fall sicherer,<br />

sie nicht über die projektierte<br />

Nutzungsdauer hinaus zu betreiben.<br />

Eine Herausforderung bei solchen<br />

Projekten ist immer das knappe<br />

Zeitfenster. In diesem Fall kam uns<br />

zwar die Schleusenrevision entgegen,<br />

aber auch die war natürlich<br />

zeitlich sehr begrenzt. Letztendlich<br />

können die neuen Hubwerksgetriebe<br />

die Anlage nun wieder<br />

sicher betreiben.“<br />

Christian Rüttling, Marktmanager<br />

Industriegetriebe, SEW-Eurodrive,<br />

Bruchsal<br />

16 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


MARKTPLATZ<br />

GROSSE ACHSABSTÄNDE ÜBERBRÜCKEN<br />

KBK produziert<br />

Distanzkupplungen<br />

in vielen Varianten<br />

und millimetergenau<br />

nach Wunsch. Mit<br />

ihnen lassen sich<br />

weit auseinanderliegende<br />

Antriebsachsen<br />

genau<br />

synchronisieren. Die<br />

Kupplungen sind<br />

durch leichte und zugleich steife Aluminiumpräzisionsrohre<br />

spielfrei. Sie werden in Längen bis 3 m gefertigt, auf Anfrage<br />

sind Ausführungen bis 6 m Länge möglich. Neben einseitig<br />

oder komplett starren Varianten gibt es auch Modelle in<br />

Metallbalg- und Elastomerausführung. Die Kupplungen der<br />

Baureihe DRE sind beidseitig mit Elastomersternen ausgestattet<br />

und haben daher schwingungsdämpfende Eigenschaften.<br />

Für die Synchronisierung dynamischer Achsen ist<br />

die Baureihe DRB ausgelegt, denn diese Kupplungen verfügen<br />

beidseitig über Metall bälge und weisen deshalb eine<br />

hohe Torsionssteifigkeit auf. Für Bereiche mit strengen<br />

Hygieneanforderungen bietet der Hersteller Distanzkupplungen<br />

in Edelstahlausführung an, die sich mit scharfen<br />

Reinigungsmitteln säubern lässt.<br />

www.kbk-<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />

WISSEN, WAS IM INNEREN VOR SICH GEHT<br />

Ringspann bietet<br />

für seine langsam<br />

laufenden<br />

Rücklaufsperren<br />

der Baureihen<br />

FRHD, FRHN und<br />

FRSC ein software-<br />

und<br />

sensorgestütztes<br />

Condition-Monitoring-System mit Internetanbindung an.<br />

Dies ermöglicht Echtzeitkontrolle aller funktionsrelevanten<br />

Ereignisse im Inneren der Freiläufe. Betreibern<br />

und Instandhaltern von Schüttgutanlagen gibt das die<br />

Möglichkeit, wichtige Leistungsparameter der Rücklaufsperren<br />

in den Antriebssystemen ihrer fördertechnischen<br />

Anlagen vorausschauend zu überwachen. Das kann die<br />

Betriebssicherheit erhöhen und den Wartungsaufwand<br />

reduzieren. Die Systemlösung besteht aus einem<br />

Schwingungssensor der Lager und Unwucht überwacht,<br />

einem Drehzahlsensor sowie einem Ölfeuchtigkeitssensor<br />

mit Temperaturfühler und der zur weiteren Analyse<br />

erforderlichen Diagnoseelektronik. Die Messdaten der<br />

Sensoren kann der Anwender über eine Ethernet-Schnittstelle<br />

in Echtzeit (fern)abrufen und mit der Software<br />

Smart observer auswerten.<br />

www.ringspann.de<br />

HEAVYDUTY<br />

INTELLIGENTE GLEITLAGERLÖSUNGEN –<br />

FÜR EINEN REIBUNGSFREIEN ABLAUF UND MEHR EFFEKTIVITÄT<br />

PASSION FOR TECHNOLOGY.


KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

KUPPLUNGEN ALS SCHUTZ<br />

NETZ FÜR DEN MASCHINENBAU<br />

Sicherheitskupplungen leisten einen<br />

wertvollen Beitrag, um Maschinenteile im<br />

Falle eines Falles vor Zerstörung zu<br />

bewahren. Selbstverständlich sichern die<br />

Bauteile auch Ketten- und<br />

Riemenantriebe zuverlässig ab. Um hier<br />

unterschiedliche Einsatzgebiete<br />

abzudecken, gibt es verschiedene<br />

Ausführungen.<br />

Iris Jakob, M. A., Geschäftsführerin, ENEMAC GmbH, Kleinwallstadt<br />

Sicherheitskupplungen von Enemac weisen ein ausgereiftes<br />

Kugelrastprinzip auf und können im Schadensfall kostspielige<br />

Reparaturen und Maschinenstillstände minimieren.<br />

Die Kupplungen lassen sich im gesamten Maschinen- und<br />

Anlagenbau einsetzen. Die Funktion ist einfach sowie effektiv:<br />

Innerhalb kürzester Zeit wird im Störfall der Antriebsstrang<br />

unterbrochen und destruktive Massenkräfte und Drehmomentspitzen<br />

werden sicher weggeschaltet. Im laufenden Betrieb<br />

sind eine spielfreie, exakte Drehmomentübertragung, stufenlos<br />

einstellbare Ausrückmomente und automatisches Wiedereinrücken<br />

charakteristische Features dieser Kupplungsart.<br />

VIELFALT SORGT FÜR SICHERHEIT<br />

Speziell für indirekte Antriebe, wie man sie häufig in Verpackungsmaschinen<br />

und Abfüllanlagen vorfindet, gibt es von dem<br />

Kupplungshersteller eine große Typenvielfalt. Indirekte Antriebe<br />

sind dadurch gekennzeichnet, dass Motor- und Abtriebselement<br />

nicht auf einer gemeinsamen Achse liegen. Die Antriebswelle<br />

sitzt parallel oder versetzt zur Abtriebswelle und das Drehmoment<br />

übertragen Riemen, Zahnräder oder Ketten. Um den unterschiedlichsten<br />

Einsatzbereichen und Arbeitsumwelten gerecht<br />

zu werden, gibt es von Enemac Sicherheitskupplungen in drei<br />

unterschiedlichen Ausführungen.<br />

Unter Standardbedingungen sind meistens Drehmomentbegrenzer<br />

aus Vergütungsstahl die richtige Wahl. Der Qualitätswerkstoff<br />

sorgt für ein sicheres, präzises Schaltverhalten und<br />

schützt den Motorstrang zuverlässig und sicher. Eine Besonderheit<br />

des Kleinwallstädter Unternehmens im Bereich der Überlastabsicherung<br />

in Kettenantrieben stellt der Typ ECH dar, welche<br />

mit einem integrierten Kettenrad ausgestattet ist. Hier bilden<br />

Nabe, Kugeln und Kettenrad eine Einheit, wodurch diese Kupplung<br />

axial so schmal wie eine Rutschkupplung gebaut ist, jedoch mit<br />

ihrer hohen Wiederholgenauigkeit und dem exakt einzustellenden<br />

01 Sauber und rein: Kompakter<br />

Dreh momentbegrenzer ECG_ES<br />

im Hygienic Design<br />

02 Guter Schutz: Gekapselte<br />

Edelstahl sicherheitskupplung ECR<br />

03 An der Kette: Sicherheitskupplung ECH<br />

mit integriertem Kettenrad<br />

01 02<br />

18 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


Ausrückmoment die Vorteile einer Kugelrastkupplung<br />

aufweist. Ein weiterer Anbau anwenderseitig<br />

ist nicht mehr nötig. Die ECH ist in elf<br />

Baugrößen für Ausrückmomente zwischen<br />

2 Nm und 900 Nm erhältlich. Die Kettenradgröße<br />

kann dabei der Anwender bestimmen.<br />

KLEINER TEILKREIS UND<br />

KORROSIONSSCHUTZ<br />

Für anspruchsvollere Umgebungen gibt es<br />

aus Kleinwallstadt viele Sicherheitskupplungen<br />

als korrosionsgeschützte Variante. Durch<br />

spezielle Härteverfahren werden die Hauptbauteile<br />

der Drehmomentbegrenzer nitrokarburiert<br />

(oder auch gasnitriert) und anschließend<br />

oxidiert. Die verbauten Tellerfedern sind<br />

beschichtet und Kugeln sowie Kugellager bestehen<br />

aus Edelstahl. Dadurch lassen sich diese<br />

Kupplungstypen für viele Anwendungen im<br />

Freien und überall dort einsetzen, wo Feuchtigkeit<br />

oft ein Problem darstellt.<br />

Eine der meistverkauften Typen in diesem<br />

Segment ist laut Enemac die Baureihe ECOL_<br />

KS. Diese ist für Anbauteile mit kleinem Befestigungsteilkreis<br />

konzipiert. Zur Befestigung<br />

auf der Welle besitzt der Drehmomentbegrenzer<br />

eine radiale Klemmnabe für Wellen bis zu<br />

58 mm. Die Sicherheitskupplung ist geeignet<br />

für einen Drehmomentbereich zwischen<br />

2 Nm und 800 Nm und für Betriebstemperaturen<br />

bis zu 200 °C. Es stehen <strong>12</strong> Baugrößen zur<br />

Verfügung, die sich für Drehzahlen bis 4.000<br />

Umdrehungen pro Minute einsetzen lassen.<br />

ANSPRUCHSVOLLERE EINSÄTZE<br />

Edelstahlkupplungen entsprechen den strengen<br />

Hygienevorschriften der Lebensmittelsowie<br />

Pharmaindustrie und können ebenfalls<br />

im Bereich der Medizintechnik und in Reinräumen<br />

eingesetzt werden. Bei der Herstellung<br />

von Sicherheitskupplungen im Hygienic<br />

Design werden Edelstähle A2 sowie A4 verwendet<br />

und somit höchste Qualität für anspruchsvolle<br />

Einsätze erreicht.<br />

Diese Anwendungsfelder stehen schon seit<br />

Jahrzehnten im Mittelpunkt des Antriebsspezialisten,<br />

wodurch dem Konstrukteur ein breit<br />

gefächertes Angebot an Drehmomentbegren-<br />

03<br />

DIE IDEE<br />

„Sicherheitskupplungen können<br />

einen wertvollen Beitrag leisten, um<br />

Maschinenteile im Falle eines Falles<br />

vor Zerstörung zu bewahren. In der<br />

Industrie müssen diese Bauteile<br />

vielfältige, unterschiedliche<br />

Anwendungsbereiche abdecken.<br />

Dafür gibt es nicht nur verschiedene<br />

Konstruktionen, sondern auch die<br />

dazugehörigen Materialien.“<br />

Iris Jakob, M. A., Geschäftsführerin,<br />

Enemac, Kleinwallstadt<br />

zern im Hygienic Design insbesondere für<br />

Ketten- und Riemenantriebe zur Auswahl<br />

steht, zum Beispiel die Sicherheitskupplung<br />

aus der Baureihe ECG_ES. Sie hat eine kompakte<br />

Bauweise mit schmaler Lagerstelle und<br />

eröffnet laut Hersteller viele Vorteile bei engen<br />

Einbausituationen. Die einfache Konstruktion<br />

dieser Ausführung, mit wenigen Einzelteilen<br />

und punktgenauer Drehmomentbegrenzung,<br />

hat sich laut Enemac vielfach in der<br />

Industrie bewährt.<br />

Insgesamt 14 Baugrößen stehen für einen<br />

Drehmomentbereich zwischen 2 Nm und<br />

900 Nm zur Verfügung. Die Nabe ist in der Lage,<br />

Wellen zwischen 10 mm und 50 mm aufzunehmen.<br />

Die ECG_ES lässt sich in einem<br />

Temperaturbereich zwischen -30 °C und<br />

200 °C und bei Drehzahlen bis zu 3.000 Umdrehungen<br />

pro Minute einsetzen.<br />

Last but not least möchte der Hersteller<br />

noch die gekapselte Sondervariante ECR hervorheben.<br />

Bei diesem Drehmomentbegrenzer,<br />

bei dem auch eine Edelstahltellerfeder zum<br />

Einsatz kommt, werden zudem die Rastkugeln<br />

mit einer Lebensdauerschmierung entsprechend<br />

der NSF-Registrierung versehen.<br />

Dieser Typ ist für stufenlos einstellbare Ausrückmomente<br />

zwischen 15 Nm und 350 Nm<br />

konzipiert und eignet sich für Anbauteile wie<br />

Zahnscheiben, Gelenkwellen und Teilen mit<br />

Anschlussflansch. Er hat eine sehr kompakte<br />

Bauweise, wodurch sich natürlich ein platzsparender<br />

Einbau ermöglichen lässt. Im umfangreichen<br />

Produktportfolio der Drehmomentabsicherung<br />

für indirekte Antriebe<br />

kann der suchende Anwender mit Hilfe der<br />

Servicemitarbeiter des Unternehmens bestimmt<br />

auch für schwierige Fälle eine passende<br />

Lösung finden.<br />

Bilder: Enemac<br />

www.enemac.de<br />

Große Kraft auf<br />

kleinem Weg<br />

Bauen Sie Ihre Maschine<br />

schnell, leicht und kompakt.<br />

Den Rest übernimmt der<br />

PowerStroke.<br />

SITEMA GmbH & Co. KG<br />

Karlsruhe, Deutschland<br />

Tel. + 49 721 98661-0<br />

info@sitema.de<br />

www.sitema.de<br />

Erfahren Sie mehr!


WÄLZ- UND GLEITLAGER<br />

LAGERTECHNIK<br />

ELEKTROSEGEL REDUZIERT KRAFTSTOFF-<br />

VERBRAUCH UM BIS ZU 40 PROZENT<br />

Umweltschädliche Emissionen der weltweiten Schifffahrt reduzieren:<br />

Mit diesem Ziel vor Augen hat ein spanisches Start-up eine neuartige<br />

Antriebstechnik entwickelt – vollautomatisierte Segel, die den<br />

Kraftstoffverbrauch signifikant reduzieren. Zum Einsatz kommen dabei<br />

schmier- sowie wartungsfreie Gleit- und Radialrillenkugellager.<br />

Ein Großteil der Hochsee-, Küsten- und Binnenschiffe fährt<br />

immer noch mit Schweröl und Diesel. Eine Belastung für<br />

die Umwelt, die für Reedereien weltweit nicht länger tragbar<br />

ist. Um in der interna tionalen Schifffahrtsindustrie das<br />

gemeinsame Ziel der Klimaneu tralität bis 2050 zu erreichen, ent-<br />

Stefan Loockmann-Rittich ist Leiter des Geschäftsbereichs<br />

iglidur Gleitlager bei der igus GmbH in Köln<br />

wickeln Ingenieure deshalb fieberhaft grünere Antriebstechnologien<br />

– etwa Elektromotoren oder Treibstoffe auf Methanol- und<br />

Ammoniakbasis. Ein Start-up namens Bound4blue aus Barcelona<br />

geht allerdings in eine ganz andere Richtung. Die Idee: Mit einem<br />

neuartigen Antriebssystem die Kraft des Windes nutzen, um den<br />

Treibstoffverbrauch zu senken. Um diese Idee in die Tat umzusetzen,<br />

braucht es robuste und langlebige Bauteile, denen auch<br />

eine raue Umgebung nichts anhaben kann. Mit den Gleit- und<br />

Rillenkugellagern von Igus ist das möglich.<br />

20 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


WÄLZ- UND GLEITLAGER<br />

SOGMECHANISMUS SORGT FÜR AUFTRIEB<br />

Die Erfindung der spanischen Ingenieure besteht aus zwei komplementären<br />

Antriebssystemen: den Wingsails und den eSails. Dahinter verbergen sich rund<br />

20 m hohe Giganten, die an Deck montiert sind und sich automatisch nach dem<br />

Wind ausrichten – ähnlich wie ein klassisches Segel. Das Wingsail erinnert dabei<br />

optisch an einen Flugzeugflügel und beruht auf den gleichen aerodynamischen<br />

Prinzipien. Der Vorteil: Es handelt sich um ein zusammenklappbares System<br />

mit geringem Platzbedarf an Deck. Das säulenartige eSail kommt mit einer<br />

technischen Besonderheit: Durch einen elektrischen Sogmechanismus wird<br />

während der Fahrt Wind auf der Segelrückseite angesaugt. Dadurch werden<br />

sonst übliche Verwirbelungen reduziert. Die Folge: Der Luftstrom umschließt<br />

förmlich das Segel, sodass ein enormer Auftrieb bei geringem Widerstand entsteht.<br />

Er ist bis zu sieben Mal höher als bei einem herkömmlichen Segel bei minimalem<br />

Stromverbrauch und somit stark genug, um die Motoren zu entlasten.<br />

Mithilfe der Wingsails und eSails kann der Kraftstoffverbrauch um bis zu 40 %<br />

reduziert werden. Laut Unternehmen ist deshalb eine Amortisationszeit von<br />

weniger als fünf Jahren möglich. Um Reedereien von diesem neuen Antriebssystem<br />

zu überzeugen, wollen die Ingenieure zudem den Wartungsaufwand<br />

möglichst gering halten. Das System muss hohen Belastungen, salzigem Seewasser,<br />

hoher Luftfeuchtigkeit und wechselnden Temperaturen über Jahre<br />

standhalten – ohne häufige Technikereinsätze. Ansprüche, denen nicht nur die<br />

größten, sondern auch die kleinsten Bauteile gerecht werden müssen – etwa die<br />

Gleitlager. Beim eSail kommen daher Komponenten von Igus zum Einsatz.<br />

KORROSIONSBESTÄNDIGE UND SCHMIERFREIE<br />

LAGERTECHNIK<br />

So nutzen die Konstrukteure für die Getriebewellen und Stützstangen des Segels<br />

zylindrische Gleitlager des Werkstoffs Iglidur X. Der Vorteil im Vergleich zu Metalllagern:<br />

Die Polymerlager korrodieren auch im direkten Kontakt mit Seewasser<br />

nicht. Anders als bei vielen Lagern aus Metall können Reedereien zudem auf<br />

Schmierarbeiten verzichten. Festschmierstoffe sorgen als wichtiger Bestandteil in<br />

den Igus Werkstoffen dafür, dass ein wartungsfreier Trockenlauf ohne einen einzigen<br />

Tropfen Schmieröl möglich ist. Auch im Pilot-System – ein Sensor-In strument<br />

zur Messung des atmosphärischen Drucks – kommt Lagertechnik des Motion-<br />

Plastics-Spezialisten zum Einsatz. Hier vertrauen die Ingenieure auf Radialrillenkugellager<br />

der Serie Xirodur B180. Die Lager bestehen aus vier, hauptsächlich<br />

spritzgegossenen, Komponenten: Innen- und Außenringen aus Hochleistungskunststoff<br />

sowie einem Käfig und Kugeln aus Edelstahl. Sie arbeiten ebenfalls<br />

schmiermittelfrei, sind seewasserbeständig und einsetzbar in Temperaturbereichen<br />

zwischen - 40 und + 80 °C. Ein positiver Nebeneffekt: Die Lager sind<br />

ca. 60 % leichter und bis zu 40 % günstiger als vergleichbare Metalllager.<br />

Bild: Igus<br />

www.igus.de<br />

DIE IDEE<br />

„Um in der internationalen Schifffahrtsindustrie<br />

das gemeinsame Ziel<br />

der Klimaneutralität bis 2050 zu<br />

erreichen, entwickeln Ingenieure<br />

fieberhaft grünere Antriebstechnologien<br />

– etwa Elektromotoren oder<br />

Treibstoffe auf Methanol- und<br />

Ammoniakbasis. Unser Kunde<br />

Bound4blue aus Barcelona geht<br />

allerdings in eine ganz andere<br />

Richtung. Seine pfiffige Idee: Mit<br />

einem neuartigen Antriebssystem<br />

die Kraft des Windes nutzen, um<br />

den Treibstoffverbrauch signifikant<br />

zu senken.“<br />

Stefan Loockmann-Rittich, Leiter des<br />

Geschäftsbereichs iglidur Gleitlager,<br />

Igus GmbH


WÄLZ- UND GLEITLAGER<br />

AKTUELLE TRENDS BEI WÄLZLAGERN<br />

MAXIMALE LEISTUNG BEI<br />

HÖCHSTER ENERGIEEFFIZIENZ<br />

In der industriellen Antriebstechnik geht der Trend klar zu Elektromotoren mit<br />

verbesserter Energieeffizienz. Ein weiterer Trend ist die steigende Nachfrage<br />

nach Servomotoren mit hoher Positioniergenauigkeit. Bei den Motortypen<br />

Hocheffizienz-, Umrichter- und Servomotoren, können neue<br />

Wälzlagergenerationen einen Beitrag dazu leisten, dass die Antriebe mit<br />

maximaler Leistung, minimalem Energieverbrauch und hoher Präzision arbeiten.<br />

Gerald Scheffels M.A., freier Fachjournalist, Wuppertal<br />

22 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


Sowohl weltweite Vorschriften als auch der Wunsch der Industrie nach<br />

möglichst nachhaltigen Antriebslösungen führen dazu, dass immer<br />

häufiger Elektromotoren mit hoher Energieeffizienz, somit hohem Wirkungsgrad,<br />

zum Einsatz kommen. Bei der Entwicklung dieser Motoren<br />

gibt es aus Sicht der Konstrukteure verschiedene Stellschrauben: Eisenverluste<br />

(Wärmeerzeugung durch den Eisenkern), Kupferverluste (Wärmeerzeugung<br />

durch die Wicklung) und mechanische Verluste (zum Beispiel durch die<br />

innere Reibung der Wälzlager). NSK hat für den Bereich Energieeffizienz drei<br />

Wälzlagertrends ausgemacht, die wir im Folgenden näher beleuchten.<br />

1. REIBUNGSARME LAGER<br />

NSK hat die mechanischen Verluste von Wälzlagern an Hocheffizienzmotoren<br />

unter realen Betriebsbedingungen untersucht. Dazu wurde eine Testmethode<br />

entwickelt, die eine direkte Bewertung dieser Verluste ermöglicht – mit<br />

dem Ziel, die Testergebnisse für ein Entwicklungsprogramm von Wälz lagern<br />

für Hocheffizienzmotoren zu nutzen. Ein Test mit einem zweipoligen Hocheffizienzmotor<br />

bei 3.000 Umdrehungen pro Minute ergab beispielsweise, dass<br />

der Schmierstoff, genauer gesagt dessen Widerstand, die Ursache für<br />

etwa 80 % des mechanischen Verlustes ist. Daraufhin initiierte NSK ein Entwicklungsprojekt<br />

zur Optimierung der Fettart und -menge sowie der Käfigform<br />

des Lagers.<br />

Anschließende Tests zeigten, dass allein die Optimierung der Fettmenge die<br />

mechanischen Verluste im Vergleich zu herkömmlichen Lagern um 60 % reduziert.<br />

Außerdem sind die Low-Torque-Lager von NSK mit einem speziellen<br />

Fett befüllt, das in Tests eine um den Faktor 2,7 höhere Lebensdauer bei<br />

Schmierstoffverschleiß zeigte. Weitere Untersuchungen ergaben, dass der eigens<br />

entwickelte Kunststoffkäfig die mechanischen Verluste im Vergleich zu<br />

Stahlkäfigen um die Hälfte reduziert. Das ist vor allem darauf zurückzuführen,<br />

dass der Kunststoffkäfig den inneren Widerstand des Fettes zwischen Käfig<br />

und Kugeln unterdrückt. Diese Low-Torque-Lager sind in Größen von 16 bis<br />

170 mm (Außendurchmesser) verfügbar. Laut Hersteller reduzieren sie die<br />

mechanischen Verluste und ermöglichen eine längere Lebensdauer des Fettes,<br />

besonders in hocheffizienten Motoren.<br />

2. KERAMIKBESCHICHTETE LAGER<br />

Umrichtermotoren ermöglichen eine bedarfsgerechte Antriebsregelung und<br />

eignen sich auch für Energieeinsparungen bei Pumpen und Gebläsen. Der<br />

Trend geht hier zu steigenden Trägerfrequenzen, damit der Motor mit höherer<br />

Genauigkeit arbeiten kann. Mit zunehmender Trägerfrequenz kann es jedoch<br />

aufgrund des Hochfrequenzstroms im Lager zu elektrolytischer Korrosion<br />

kommen. Bei dieser besonderen Art der Korrosion entstehen Funken zwischen<br />

der Laufbahnoberfläche und den Wälzkörpern. Sie dringen durch den<br />

Schmierölfilm und verursachen lokale Aufschmelzungen und Riffelbildung<br />

sowie, in der Folge, hohe Laufgeräusche oder gar Lagerausfall. Einige Wälzlagerbaureihen<br />

von NSK für kleine Motorleistungen sind mit Keramikkugeln<br />

ausgestattet, die durch ihre isolierende Wirkung<br />

Schutz vor elektrolytischer Korrosion<br />

ermöglichen. Bei Kugeln mit größerem<br />

Durchmesser, die man für<br />

Lager von mittleren und großen<br />

Umrichtermotoren benötigt, bewährt<br />

sich als Alternative eine<br />

neuartige Keramiksprühbeschichtung<br />

des Außenrings.<br />

Die neu entwickelte Baureihe<br />

mit einer solchen Sprühbeschichtung<br />

weist eine sehr gute<br />

POWER TO MOVE.<br />

AUSGEZEICHNET<br />

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DEUTSCHEN UMWELTPREIS<br />

HIGHTECH MIT<br />

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01 Minimieren das Risiko von<br />

Elektrokorrosion: Keramikbeschichtete<br />

Wälzlager für Umrichtermotoren<br />

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WÄLZ- UND GLEITLAGER<br />

hohen Drehmomenten einen sehr guten Schutz vor Verunreinigungen<br />

ermöglicht.<br />

Vergleichende Testreihen an Servomotoren mit Encoder-<br />

Bremsplatten bestätigten, dass bei dem Einsatz von Lagern mit<br />

reibungsarmer Dichtung und emissionsarmem LGU-Fett die Codierung<br />

wesentlich besser lesbar bleibt (im Vergleich zu Lagern<br />

mit berührungsloser Dichtung und herkömmlichem Fett). Die<br />

partikelarmen Wälzlager von NSK mit LGU-Fett und DW-Dichtungen<br />

sind in Außendurchmessern von 26 bis <strong>12</strong>0 mm für alle<br />

gängigen Servomotoren erhältlich.<br />

ZIEL: SCHRITT FÜR SCHRITT ZU „NET ZERO“<br />

Die hier beschriebenen Wälzlagerentwicklungen von NSK für<br />

hocheffiziente Umrichter- und Servomotoren können einen Beitrag<br />

zur Einsparung von elektrischer Energie leisten, was wiede rum<br />

dazu beiträgt, die Lebenszykluskosten von Maschinen zu senken<br />

und die CO 2<br />

-Emissionen im Rahmen des weltweiten Netto-Null-<br />

Ziels zu reduzieren. Dieses umweltschonende Ziel nimmt NSK<br />

laut eigener Aussage sehr ernst.<br />

Bilder: stock.adobe.com, NSK Deutschland<br />

02 Richtige Wahl: Bei den Low-Torque-Lagern hat der Anwender die<br />

Möglichkeit, zwischen verschiedenen Käfigwerkstoffen zu wählen<br />

www.nskeurope.com<br />

elektrische Isolierung auf. Tests ergaben eine etwa zehnmal höhere<br />

Isolierung (bei Beaufschlagung mit Gleichstrom) als bei konventionellen<br />

allgemein keramikbeschichteten Lagern. Unter<br />

Wechselstromversorgung wurde eine gleichwertige oder sogar<br />

leicht bessere Isolierung gemessen. Bei einer Frequenz von<br />

1 MHz wird eine Impedanz von 100 Ω oder mehr erreicht. Außerdem<br />

ist die Schlagfestigkeit der Beschichtung etwa um den<br />

Faktor Drei höher.<br />

Die Wärmeableitung, einer der wenigen Nachteil keramischer<br />

Beschichtungen, kann durch die im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Lagern relativ dichte Beschichtung unterdrückt werden. Das verlängert<br />

sowohl die Lebensdauer des Schmiermittels als auch die<br />

des Motors. In Tests war der Temperaturanstieg beim Betrieb um<br />

etwa 10 °C niedriger als bei herkömmlichen keramik beschichteten<br />

Lagern. Die neuen keramikbeschichteten Wälzlager von NSK sind<br />

in Größen von 130 bis 230 mm Außendurchmesser verfügbar. Sie<br />

eignen sich damit für mittlere und große Umrichtermotoren.<br />

3. LAGER MIT GERINGER PARTIKELEMISSION<br />

Die präzise Positionierfähigkeit eines Servomotors beruht auf der<br />

Übertragung oder Reflexion eines LED-Lichtsignals, das auf die<br />

Codierung einer Geberplatte oder –scheibe trifft. Dieses Signal<br />

wird ausgelesen und an die Motorsteuerung übertragen. So wird<br />

die Ist-Position des Antriebs bestimmt. Eine Verschmutzung der<br />

Oberfläche der Encoderplatte mit Öl oder anderen Stoffen behindert<br />

jedoch den Signalempfang und die Rückmeldung der Positionsinformationen<br />

an die Motorsteuerung. Unter Umständen ist<br />

dann eine korrekte Positionserfassung nicht mehr möglich. Bei<br />

Servomotoren für die Robotik kommt als zusätzliches Risiko die<br />

Verschmutzung der elektromagnetischen Bremse hinzu.<br />

Aus diesen Gründen – Vermeiden der Verschmutzung von Encoder<br />

und Bremse – müssen Lager für Servomotoren eine geringe<br />

Partikelemission aufweisen. Deshalb hat NSK eigens für diesen<br />

Einsatzzweck eine besondere Lagerbaureihe entwickelt, die ein<br />

Schmierfett mit geringer Partikelemission und optimierter Zusammensetzung<br />

verwendet. Außerdem kommt bei diesem Lager<br />

die reibungsarme DW-Dichtung zum Einsatz, die besonders bei<br />

DIE IDEE<br />

„Neue Wälzlagergenerationen<br />

können einen Beitrag dazu leisten,<br />

dass Antriebe energieeffizienter<br />

arbeiten. NSK hat dafür drei<br />

Wälzlagertrends ausgemacht und<br />

näher untersucht. Erstens reibungsarme<br />

Lager für hocheffiziente<br />

Motoren, zweites keramikbeschichtete<br />

Lager für Umrichtermotoren<br />

und drittens Lager mit geringer<br />

Partikelemission für Servomotoren.<br />

Testreihen bestätigten, dass in allen<br />

drei Bereichen durch die neu ent -<br />

wickelten Lager Einsparpotential<br />

vorhanden ist.“<br />

Ralf Petersen, Manager Industrial<br />

Bearings, European Technology<br />

Center, NSK Deutschland GmbH,<br />

Ratingen<br />

24 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


MARKTPLATZ<br />

HOCHDREHENDE ENCODER FÜR MOTORPRÜFSTÄNDE<br />

Die stetig steigenden Drehzahlen von Fahrzeugantrieben zwingen Hersteller von Motorprüfständen<br />

dazu, die Messtechnik ihrer Anlagen aufzurüsten. Der Absolutwertgeber Acuro AC58-I von<br />

Hengstler eignet sich sehr gut für den Einsatz an Motorprüfständen. Er hat eine Auflösung von<br />

bis 29 Bit (Multiturn) sowie einen integrierten Inkrementalgeber bis zu 2.048 Strichen. Mit seiner<br />

Genauigkeit von ± 35" und einer Wiederholgenauigkeit von ± 10" ist der er geradezu prädestiniert<br />

für alle Anwendungen, in denen eine exakte Positionierung mit Geschwindigkeitsrückführung<br />

benötigt wird. Der Absolutwertgeber lässt sich sowohl am zu testenden Motor als auch am<br />

Antriebsmotor des Prüfstands einsetzen. Durch seine geringe Länge von 50 mm fügt er sich<br />

zudem sehr gut in die engen Bauräume von Motorprüfständen ein. Die Datenübertragung läuft<br />

wahlweise über einen HTL- oder einen TTL-inkremental-Ausgang. Über eine SSI-Schnittstelle können die gemessenen Werte zur<br />

Auswertung an eine Steuerung gesendet werden.<br />

www.hengstler.de<br />

GRAPHITSCHMIERUNG<br />

AUCH IN WÄLZLAGERN<br />

Wie Graphitschmierung bei<br />

hohen Anpressdrücken, etwa in<br />

Wälzlagern, einsetzbar ist,<br />

haben Forschende des Fraunhofer-Instituts<br />

für Werkstoffmechanik<br />

IWM und des Karlsruher<br />

Instituts für Technologie KIT<br />

untersucht. Zudem erforschten<br />

sie, welche Rolle die Luftfeuchtigkeit<br />

spielt, denn bei zu<br />

geringer Luftfeuchte funktioniert<br />

die Graphitschmierung<br />

nicht. Dem Adsorptionsmodell<br />

von Savage zufolge wird die<br />

oberste Graphitlage mit Wasser<br />

gesättigt und somit passiviert.<br />

Die Forscher fanden heraus,<br />

dass durch die Scherung im<br />

Reibkontakt eine Strukturänderung<br />

auftritt. Durch quantenchemische<br />

Simulationen<br />

konnten sie zeigen, dass die<br />

Graphitkristalle unter Druck<br />

nicht stabil bleiben, sondern<br />

gebogene Ketten bilden. Auf<br />

Basis dieser Erkenntnisse will<br />

das Team ein graphitgeschmiertes<br />

Axialwälzlager entwickeln.<br />

www.iwm.fraunhofer.de<br />

CRASH DÄMPFER REDUZIEREN<br />

STILLSTANDSZEITEN<br />

• Zuverlässiger Schutz<br />

vor unnötigen Maschinenschäden<br />

• Hohe Schadensreduzierung<br />

durch geringe Stützkräfte<br />

• Hohe Energieaufnahme<br />

mit bis zu 98 % Energieabbau<br />

• Einfache Montage und Austausch<br />

sparen wertvolle Zeit<br />

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DREHGEBER<br />

GETRIEBE- UND MULTITURNPOTENTIOMETER<br />

DRUM DREHE, WER SICH BINDET<br />

Ein Unternehmen aus Buchenbach ist auf die Fertigung industrieller Mess- und<br />

Antriebstechnik spezialisiert. Es stellt hohe Anforderungen an seine Produkte und<br />

hat die Seilzugnehmer und Getriebepotentiometer deshalb weiter optimiert.<br />

Für die zuverlässige Messwerterfassung kommen künftig Präzisionspotentiometer<br />

zum Einsatz, die die strengen Tests ohne Beanstandung durchliefen.<br />

Siko ist für seine Längen-, Winkel- und Drehzahlmesstechnik<br />

bekannt und produziert innovative Messgeräte sowie<br />

Positioniersysteme für eine breite Applikationslandschaft.<br />

Obwohl sich die Produkte durch eine hohe Qualität auszeichnen,<br />

gibt es hin und wieder Raum für Verbesserungen. Zum<br />

Beispiel bei den Getriebepotentiometern und potentiometrischen<br />

Seilzugaufnehmern: Durch die Integration von Megatron-Potentiometern<br />

ist die Lebensdauer der Produkte nun optimiert und<br />

die Ausfallquote zusätzlich minimiert.<br />

EIN WAHRES TRUE-POWER-ON<br />

Potentiometrische Sensoren setzt die Industrie nach wie vor sehr<br />

häufig zur Messwerterfassung ein. Die Technologie ist seit Jahrzehnten<br />

erprobt und hat sich in vielen Anwendungen bewährt.<br />

Insbesondere in Applikationen mit beengten Platzverhältnissen,<br />

in denen Messwerte über mehrere Wellenumdrehungen hinweg<br />

erfasst werden müssen (Multiturn), gibt es nur wenige Alternativen<br />

zu Potentiometern – auch, und ganz besonders, unter ökonomischen<br />

Gesichtspunkten. Die Fähigkeit, die korrekte Positionsinformation<br />

nach einem stromlosen Zustand sofort liefern zu<br />

können (True-Power-On) besitzen Potentiometer technologisch<br />

bedingt von Natur aus. Nur wenige Technologien vereinen diesen<br />

Vorteil in einer kompakten und wirtschaftlichen Bauweise, die<br />

zusätzlich eine inhärente Immunität gegenüber EMV-Einflüssen<br />

besitzt. Ein gutes Anwendungsbeispiel für Potentiometer in<br />

industriellen Applikationen sind Getriebepotentiometer.<br />

Ein Getriebepotentiometer besteht im Grunde aus zwei<br />

Komponenten: Einem Messgetriebe mit Präzisionszahnrädern<br />

und einem Potentiometer, dessen Widerstandswert sich durch<br />

Drehen der Welle verändern lässt. Die so erfassten absoluten<br />

Messwerte werden als analoges Signal an die Auswerteinheit zur<br />

Verarbeitung weitergegeben. Winkelbereiche, Widerstandswerte<br />

und Getriebe eines Getriebepotentiometers lassen sich auf die<br />

Applikation abstimmen. Mit Getriebepotentiometern aus Buchenbach<br />

haben Anwender auch die Möglichkeit, Schaltmuster mittels<br />

integrierter Schaltnocke zu konfigurieren.<br />

Im Produktprogramm gibt es insgesamt sechs Getriebepotentiometer-Baureihen,<br />

die ab sofort mit Präzisionspotentiometern<br />

von Megatron ausgestattet sind. Die Baureihe GP09 verfügt über<br />

eine durchgehende Hohlwelle und eignet sich für Wellen bis<br />

20 mm Durchmesser. Sie hat Übersetzungen von 0.2 bis 244 und<br />

Widerstandswerte von 1,5 bis 10 kOhm. Das GP09 ist selbst in<br />

schwierigen Umweltumgebungen verwendbar, da es mit Öl gefüllt<br />

werden kann. So erreicht es die Anforderungen der Schutzart<br />

IP68. Das Modell GP43 hat sogar einen Übersetzungsbereich von<br />

0.1 bis 5<strong>12</strong> und besitzt eine Vollwelle von 6 mm Durchmesser. Bei<br />

diesem Getriebepotentiometer können bis zu drei Nockenschaltausgänge<br />

frei justiert werden. Durch das breite Spektrum an<br />

Übersetzungen lassen sich die Getriebepotentiometer zudem an<br />

unterschiedlichste Messwege anpassen. Zu den bevorzugten<br />

Anwendungen zählen Textilmaschinen, Maschinen für die Papierverarbeitung<br />

oder auch Stellantriebe in Kraftwerken sowie<br />

Schwenk- und Hubwerke von Krananlagen.<br />

DREH- UND ANGELPUNKT IST DER SENSOR<br />

Die neuen Herzstücke der Getriebepotentiometer sind hochpräzise<br />

Multiturn-Potentiometer der Serie AL17/19 von Megatron. Der<br />

Messtechnikspezialist hatte mehr als 1.500 Megatron-Potentio-<br />

26 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


DREHGEBER<br />

01 03<br />

02<br />

meter auf Herz und Nieren getestet – ohne eine einzige Beanstandung. Neben umfangreichen<br />

Umwelt- und Belastungsprüfungen durchliefen die Potentiometer auch Tests,<br />

bei denen die Ingenieure die Signalgüte untersuchten. In einem automatisierten Verfahren<br />

achtete man vor allem auf Spiking und Abweichungen in der Bewegung. Bei<br />

keinem der Tests wurden Qualitätsmängel festgestellt.<br />

LEBENSDAUER IST HOCH<br />

Die Präzisionspotentiometer sind laut Hersteller bei Anwendern aufgrund zahlreicher<br />

Optimierungsmöglichkeiten sowie ihrer Verlässlichkeit und Wirtschaftlichkeit beliebt.<br />

Die kompakt gebauten Potentiometer (Ø 22 mm) mit einem Messbereich bis 3.600 °<br />

lassen sich durch ihre zahlreichen Optionen sehr gut auf die Applikation abstimmen<br />

und sind unter anderem auch mit einer montagefreundlichen Steckerversion verfügbar.<br />

Ihr hochvergütetes Widerstandselement verleiht der Serie AL17/19 eine höhere<br />

Lebensdauer und Zuverlässigkeit. Die hohe Güte der Potentiometer ermöglicht präzise<br />

Positionsmessungen über eine längere Einsatzzeit als es bei vielen vergleichbaren Produkten<br />

der Fall sein kann. Die Messtechnikspezialisten sind überzeugt, dass Anwender<br />

von der Umstellung auf die neuen Potentiometer vor allem durch noch geringere<br />

Wartungskosten und Ausfallzeiten profitieren.<br />

Das potentiometrische Messprinzip beruht auf einem Kontakt zwischen Schleifer<br />

und Widerstandsbahn, so dass die verwendeten Sensorelemente einem unmittelbaren<br />

und nicht vermeidbaren Verschleiß unterliegen. Es entsteht ein mikroskopischer<br />

Abrieb, der sich auf die Widerstandsbahn legt. Dieser Abrieb ist es, der die Signalgüte<br />

beeinflussen kann und sich bei Potentiometern in einem Spiking der Signale äußert.<br />

Durch langjähriges Know-how und die Verwendung hochwertiger, optimal aufeinander<br />

abgestimmter Komponenten ist es gelungen, diese negativen Effekte des Messprinzips<br />

auf ein Minimum zu reduzieren.<br />

EXAKTE ANPASSUNG AN DIE APPLIKATION<br />

Darüber hinaus können die Spezialisten aus Putzbrunn sämtliche Potentiometer an<br />

die in der Applikation herrschenden Umgebungsbedingungen anpassen. Zum Beispiel<br />

an ungedämpfte Vibrationen, die oszillatorische Bewegungen des Schleiferelements<br />

auf der Widerstandsbahn verursachen. Geht man von einem denkbaren 50 Hz-Zittern<br />

aus, so ergeben sich an einer dem Anschein nach statischen Schleiferposition rund<br />

acht Millionen Überläufe innerhalb von 24 Stunden. In den Signalen äußert sich dies<br />

anschließend im sogenannten Spiking, dem ein überdurchschnittlicher lokaler Verschleiß<br />

auf der Widerstandsbahn vorausging. Die Megatron-Ingenieure konstruieren<br />

die Potentiometer in diesen Fällen deshalb so, dass ein erhöhter Anpressdruck auf den<br />

Schleifer wirkt und ihn gegen die Widerstandsbahn drückt. So kann er nicht mehr so<br />

leicht abheben. Bei der Auslegung des Anpressdrucks ist allerdings Fingerspitzengefühl<br />

gefragt: Fällt er zu hoch aus, führt dies zu einer frühzeitigen Abnutzung der Widerstandsbahn<br />

und einer reduzierten Lebensdauer. Die Experten sind durch ihre Erfahrung<br />

und ihr feinmechanisches Know-how in der Lage, das Schleifer-Widerstandsbahn- System<br />

optimal und hochpräzise auf die Anforderungen der Anwendung abzustimmen.<br />

Es lässt sich zusammenfassen, dass Siko seine Getriebepotentiometer durch den<br />

Einsatz der Präzisionspotentiometer von Megatron optimieren konnte. Die AL17/19<br />

Multiturn-Draht-Potentiometer verlängern laut Hersteller die Lebensdauer der Produkte<br />

und reduzieren die bereits niedrige Ausfallquote zusätzlich. Anwender können durch<br />

die neue Partnerschaft nun passende Seilzuggeber- beziehungsweise Getriebepotentiometerlösungen<br />

für ihre Applikation erhalten.<br />

Bilder: Jose Luis Stephens – stock.adobe.com, Megatron, Siko<br />

www.siko-global.com; www.megatron.de<br />

01 Das Runde im Eckigen: Die Multiturnpotentiometer<br />

gibt es unter anderem in einem<br />

komplett gehausten Gehäuse in Schutzart IP65<br />

02 Durchgängiger Schutz: Die Getriebepotentiometer<br />

GP03 und GP43 mit durchgehender<br />

Vollwelle erfüllen die Kriterien der<br />

Schutzart IP65<br />

03 Auch verfügbar: Multiturnpotentiometer<br />

mit radialem Stecker<br />

DIE IDEE<br />

„Potentiometrische Sensoren setzt<br />

die Industrie häufig zur Messwerterfassung<br />

ein. Die erprobte Technologie<br />

hat sich in vielen Anwendungen<br />

bewährt. Denn müssen Messwerte<br />

über mehrere Wellenumdrehungen<br />

hinweg erfasst werden (Multiturn),<br />

gibt es nur wenige Alternativen zu<br />

Potentiometern. Ein gutes Anwendungsbeispiel<br />

in industriellen<br />

Applikationen sind Getriebepotentiometer.<br />

Deren Herzstücke sind<br />

hochpräzise Multiturn-Potentiometer.<br />

Es lag auf der Hand, beide<br />

Technologien miteinander zu<br />

verbinden und damit bewährte<br />

Produkte aus beiden Welten noch<br />

ein Stück besser zu machen.“<br />

Matthias Herrmann,<br />

Marketingmanager, Megatron,<br />

Putzbrunn/München<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> 27


MARKTPLATZ<br />

FUNKTIONALE SICHERHEIT ALS<br />

INTEGRALER BESTANDTEIL<br />

Mit Solo Triple<br />

Twitter, Solo<br />

Quartet und<br />

String Quartet<br />

bringt Elmo<br />

Motion eine<br />

neue Generation<br />

hochkompakter,<br />

direkt<br />

einsatzfähiger<br />

Controller für<br />

Anwendungen<br />

in Maschinen und Robotern auf den Markt. Angaben zufolge<br />

zählen die Geräte zu den kleinsten und leistungsstärksten<br />

Servoantrieben mit funktionaler Sicherheit. Kennzeichnend<br />

sind ferner geringe Jitter und gegen Null gehende Latenz bei<br />

der EtherCAT-Kommunikation. Mithilfe spezieller Softwaretools<br />

sind die Controller der Platinum-Reihe zudem einfach zu<br />

parametrieren. Aus einem Bauraum von knapp 166 cm³ liefert<br />

der Solo Triple Twitter bis zu 17 kW Leistung. Funktionale<br />

Sicherheit ist unter anderem nach IEC 61800-5-2 (SIL-3, Cat4<br />

PL-e) und FSoE gegeben. Ebenfalls in offener Ausführung wird<br />

der Solo Quartet mit 95 × 72 × 30,3 mm³ Volumen angeboten,<br />

der in zwölf Leistungsabstufungen erhältlich ist. Kompakt ist<br />

auch der String Quartet mit 224 × 133 × 80 mm³, der wie der<br />

Solo Quartet über vier integrierte Servorantriebe verfügt.<br />

www.elmomc.com<br />

HARD- UND SOFTWARE FÜR<br />

TEILAUTONOME SYSTEME<br />

Das Unternehmen Sensor-<br />

Technik Wiedemann (STW)<br />

präsentierte auf der SPS in<br />

Nürnberg Kommunikationsund<br />

Automatisierungslösungen<br />

für mobile<br />

Maschinen der Zukunft<br />

sowie Services, die dabei<br />

helfen, diese auf der<br />

Maschine zu integrieren.<br />

Komponenten, um auf<br />

künstlicher Intelligenz (KI) basierende, teilautonome Systeme<br />

aufzubauen, sind unter anderem der Neigungssensor SMX.<br />

igs-e, Steuerungs-platt formen, die auf Multi-Core Prozessoren<br />

beruhen, oder das Kommunikationsmodul TCG-4. Letzteres<br />

unterstützt die Kommunikation mit etablierten Cloudlösungen,<br />

ist offen für individuelle Anbindungen und ermöglicht Edge<br />

Computing zur Datenvorverarbeitung. Für vollautomatisierte<br />

Funktionen und Prozesse entwickelt das Future-Tech-Team<br />

Lösungen rund um 5G- und V2X-Konnektivität, Algorithmen zur<br />

Objekterkennung und zur Implementierung von KI auf der<br />

Maschine. Bei der Umsetzung unterstützt der Sensortechnikspezialist<br />

mit Qualifizierungs angeboten über die Systementwicklung<br />

bis zur Open Source Software Plattform openSYDE.<br />

www.stw-mm.com<br />

ELEKTRISCHER ANTRIEB MIT SCHUBKRAFT<br />

BIS ZU <strong>12</strong>.000 N<br />

Für das Heben oder<br />

den allgemeinen<br />

Materialtransport<br />

setzen Unternehmen<br />

branchenweit<br />

auf elektrische<br />

Antriebe. In<br />

bestimmten Fällen<br />

müssen sie dabei<br />

auf besonders leistungsstarke Zylinder zurückgreifen, die<br />

zugleich eine hohe Flexibilität ermöglichen. Genau dafür hat<br />

SMC jetzt seine Serie LEY um die Modelle der Serie LEY100<br />

erweitert. Sie haben eine hohe Schubkraft, bis zu <strong>12</strong>.000 N,<br />

aufgrund des AC-Servomotors mit 750 W, einem maximalen<br />

Hub von 1.000 mm und ISO15552-konformer Montage. Zudem<br />

ermöglichen die Antriebe hohe Flexibilität unter anderem in<br />

Sachen Anpassung von Kraft und Geschwindigkeit sowie<br />

verschiedenen Optionen: von motorloser Variante über<br />

installierbarem Signalgeber (Auto-Switch) bis hin zum integrierten<br />

Absolut-Encoder. Während bei der Vorgängerserie LEY63<br />

bei 400 W Leistung Schluss war, haben die Konstrukteure von<br />

SMC der Serie LEY100 einen AC-Servomotor mit 700 W verpasst.<br />

Der elektrische Antrieb schafft damit eine maximale horizontale<br />

Schubkraft von <strong>12</strong>.000 N und kann so eine Nutzlast von<br />

1.200 kg bewegen – vertikal liegt diese bei 200 kg. Dabei lassen<br />

sich die Kraft- und Geschwindigkeitsspezifikationen durch das<br />

Installieren eines Getriebes ändern, um eine bedarfsgerechte<br />

Anwendung sicherzustellen. Die Anwender haben hierzu die<br />

Auswahl zwischen „ohne Reduzierung“, „Reduzierungsverhältnis<br />

1/3" und „Reduzierungsverhältnis 1/5". Weiterhin steht<br />

steht dem Nutzer eine motorlose Ausführung zur Verfügung:<br />

Die Serie LEY100 ist dazu mit Motoren von sieben verschiedenen<br />

Herstellern kompatibel.<br />

www.smc.eu<br />

SMARTES TRIO KOMPLETT UND KOMPAKT<br />

INTEGRIERT<br />

Mit Smartris haben Sumitomo<br />

Drive Technologies und die Lafert<br />

Group eine Plug-and-play-Komplettlösung<br />

für den Antrieb von<br />

fahrerlosen Transportsystemen<br />

(FTS) und autonomen mobilen<br />

Robotern (AMR) entwickelt.<br />

Dabei handelt es sich um eine<br />

Kombination aus Zykloidgetriebe,<br />

Servomotor und Antriebsregler.<br />

Die Einheit ist durch das Cyclo-Prinzip im Getriebe und der<br />

In-Wheel-Struktur kompakt konstruiert. Weitere Merkmale sind<br />

Sicherheitsfunktionen wie STO (IEC 61800-5-2), gängige<br />

Schnittstellen sowie Möglichkeiten für individuelle Anpassungen.<br />

Der Lieferumfang beinhaltet neben den optionalen Rädern<br />

alle Kommunikations- und Leistungskabel. Bei einem Gesamtgewicht<br />

bis 3.000 kg lassen sich Geschwindigkeiten bis 2.0 m/s<br />

erreichen. Unterstützt werden Drehzahlregelung, Positionsregelung<br />

und Drehmomentregelung. Diese drei Steuerungsmodi<br />

ermöglichen eine äußerst präzise Steuerung. Smartris ist mit<br />

Lebensdauer-Fettschmierung wartungsfrei und laut Hersteller<br />

einfach zu installieren und in Betrieb zu nehmen.<br />

www.sumitomodrive.com<br />

28 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


MARKTPLATZ<br />

MASCHINEN UND ANLAGEN<br />

PLATTFORMUNABHÄNGIG VISUALISIEREN<br />

KEB Automation<br />

und HMI Project<br />

entwickeln eine<br />

neuartige Lösung<br />

für Human<br />

Machine Interfaces<br />

(HMI). Die<br />

Erstellung<br />

webbasierter<br />

HMI- oder SCADA-Anwendungen ist über Helio ohne<br />

Programmierkenntnisse möglich. Das Programm setzt auf<br />

moderne Webtechnologie. Die Entwicklungsumgebung und<br />

das HMI werden über den Browser ausgeführt und sind<br />

damit unabhängig vom Zielgerät. Für Anwender bedeutet<br />

das: Konfigurieren statt programmieren. Das neue HMI<br />

Management System unterstützt mittels detaillierter<br />

Projektvorlagen gezielt bei der Erstellung von HMIs. Entwickler<br />

legen die wesentliche Struktur zum Aufbau der Visualisierung<br />

fest. Dabei sind ein professionelles Interfacedesign und<br />

Responsivität laut Hersteller sichergestellt. Die Visualisierung<br />

erfolgt automatisch und das Ergebnis wird in Echtzeit<br />

bereitgestellt – mit Live-Daten aus der Steuerung. Helio<br />

befindet sich derzeit mit Pilotkunden in der Erprobung.<br />

Weitere Interessenten können sich dem Programm anzuschließen.<br />

Die Markteinführung ist für Ende 2023 geplant.<br />

www.keb.de<br />

LINEARAKTUATOR MIT<br />

INTEGRIERTEM CONTROLLER<br />

Mit dem PSA56 stellt<br />

Nanotec einen<br />

Linearaktuator mit<br />

integriertem Controller<br />

vor. Die sehr<br />

kompakte Antriebseinheit<br />

ist eine<br />

Kombination aus dem<br />

Hybrid-Linearaktuator<br />

LSA56 und den intelligenten Controllern der PD4-E-Serie.<br />

Der integrierte magnetische Singleturn-Absolut-Encoder<br />

hat eine Auflösung von 1.024 Umdrehungen pro Sekunde<br />

und unterstützt die feldorientierte Regelung über<br />

CANopen. Die Spindel ist mit einem Kohlenstoffmaterial<br />

beschichtet, das die Gleiteigenschaften verbessert und die<br />

Lebensdauer der Mutter erhöht. Viele Ansteuerungs-,<br />

E/A- und Kommunikationsoptionen stehen zur Auswahl,<br />

auch individuelle Konfigurationen sind möglich. Speziell<br />

für anspruchsvolle Anwendungen, die hohe Wiederholgenauigkeit<br />

erfordern, ermöglicht der frei programmierbare<br />

Linearaktuator eine robuste und langlebige Lösung,<br />

unter anderem in der Labor-Automatisierung, Verpackungs<br />

industrie oder Medizintechnik. Da Controller und<br />

Encoder integriert sind, können Installationskosten<br />

und Verkabelungsaufwand sinken.<br />

www.nanotec.de<br />

Zahnriemen<br />

[ unsere große Liebe! ]<br />

Der neue<br />

BRECOroll<br />

[ nahezu reibungslos &<br />

kurz vorm Abheben ]<br />

Zahnriementechnik aus Porta Westfalica. Das ist Bewegung.<br />

Mehr unter www.breco.de


Miles Meier, Chefredakteur<br />

DAS THEMA:<br />

SPS <strong>2022</strong><br />

KOMPAKT, LEICHT,<br />

INTEGRIERT<br />

Auf der SPS in Nürnberg präsentierten auch in<br />

diesem Jahr wieder Aussteller aus der ganzen<br />

Welt die neuesten Produkte, Innovationen und<br />

Trends für die elektrische Automatisierung.<br />

Große Unternehmen von Weltgeltung zeigten<br />

erstaunliche Ingenieursleistungen. Aber auch<br />

kleinere Firmen brachten sehr spannende<br />

Neuheiten mit. Wir haben uns umgeschaut<br />

und stellen hier eine kleine Auswahl vor.<br />

INTEGRIERTES<br />

PROZESSÜBERWACHUNGSSYSTEM<br />

MOTORENPLATTFORM MIT INTEGRIERTER SENSORIK<br />

Die Firma Ate Antriebstechnik<br />

aus Leutkirch im<br />

Allgäu stellt unter<br />

anderem feldschwächbare<br />

Synchronmotoren<br />

und Torquemotoren her.<br />

Auf der SPS legte das<br />

Unternehmen seinen<br />

Schwerpunkt aber auf<br />

die anwederspezifische<br />

Entwicklungsarbeit.<br />

Dazu passend hat Ate<br />

eine Motorenplattform<br />

mit integrierter Sensorik und optimierter Wasserkühlung entwickelt.<br />

Kunden haben bei der Motortopologie große Entscheidungsfreiheiten.<br />

Die Motoren haben IP6K9K und eignen sich sowohl für hohdrehende<br />

Antriebe bis 40.000 min -1 und oder drehmomentstarke Systeme<br />

mit bis zu 750 Nm Dauerdrehmoment.<br />

www.ate-system.de<br />

BMR präsentierte mit MotorView ein System,<br />

um jeden Bearbeitungsschritt bei Spindel-<br />

Umrichter-Systemen zu verfolgen. MotorView<br />

ist aufgeteilt in zwei Komponenten, einen<br />

Sensorik-Teil und einen Anzeige-Teil. Der<br />

Sensorik-Teil erfasst die Motorphasen und alle<br />

Informationen über Spannungen und Ströme<br />

und speichert diese, ohne den Ablauf zu<br />

beeinträchtigen. Der Display-Teil stellt den<br />

erfassten Lastzustand der Spindel grafisch<br />

dar. Der Lastzustand des Motors bildet in der<br />

Regel auch den Bearbeitungsvorgang ab, was<br />

wertvolle Rückschlüsse ermöglicht, ob der<br />

Prozess ordnungsgemäß abläuft, oder ob sich<br />

Probleme ankündigen.<br />

www.bmr-gmbh.de<br />

LUFTLAGERTECHNIK FÜR VERBUNDMATERIALIEN<br />

JAT stellte mit Fast Four-Axis-System for Pick‘n‘Place (FAST 4PnP)<br />

eine neue Positionier- und Bewegungslösung vor, in der erstmals<br />

Luftlagertechnik und Verbundmaterialen (CFK) miteinander<br />

kombiniert wurden. Mit dem neuartigen Mehrachssystem kann<br />

man einen Laser, beispielsweise Faserlaser, hochdynamisch und<br />

ultrapräzise verfahren. Die entsprechende Dynamik hat den<br />

Vorteil, dass das zu bearbeitende Material nicht verbrennt.<br />

Durch die Genauigkeit erhalten Ecken und Radien eine saubere<br />

präzise Kontur. Zusätzlich könnte man simultan arbeiten, also<br />

ein weiteres Werkzeug auf der anderen Seite der Achse anbringen<br />

und diese gegeneinander laufen lassen.<br />

www.jat-gmbh.de<br />

30 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


AUSGEWÄHLT<br />

MOTOREN MIT ITALIENISCHEM CHIC<br />

Der italienische Hersteller<br />

Cantoni Motor stellte<br />

Energieeffizienz und<br />

Atex-Zertifizierung in den<br />

Vordergrund seiner<br />

Produktpräsentation.<br />

Im Bild ist ein Motor der<br />

Effizienzklasse IE3, ausgestattet<br />

mit der elektromagnetischen<br />

Bremse der<br />

Serie HEX. Der Motor hat<br />

eine Leistung von 160 kW<br />

bei 1500 min -1 .<br />

www.cantonigroup.com<br />

LASERMARKIERSYSTEM<br />

FÜR GROSSE BAUTEILE<br />

Am Stand der Firma Oswald<br />

erhielt das neue Lasermarkiersystem<br />

Lighttag große Aufmerksamkeit.<br />

Mit einem<br />

gepulsten Faserlaser kann<br />

dieses Gerät verschiedenste<br />

Materialien mit Texten, Bildern<br />

oder Codes markieren. Dabei<br />

nutzt das Gerät unterschiedliche<br />

Markiertechniken, vom<br />

Lasergravieren bis zum<br />

Umschmelzverfahren. Lighttag<br />

eignet sich für die mobile<br />

Markierung großer Bauteile.<br />

www.oswald.de<br />

ELEKTROMECHANISCHE UND<br />

ELEKTROHYDRAULISCHE<br />

LÖSUNGEN<br />

Zu den elektromechanischen Lösungen,<br />

die Moog auf der SPS vorstellte,<br />

gehören kundenspezifisch anpassbare<br />

Servomotoren und Steuerungen,<br />

elektrohydraulische und lineare<br />

Bewegungstechnologien sowie<br />

Technologien für große drehende<br />

Maschinen. Die bürstenlosen Moog<br />

HD-Servomotoren (im Bild) sind<br />

Permanentmagnetmotoren, die sich<br />

durch extrem hohe Leistung und hohe<br />

Beschleunigungsgeschwindigkeiten<br />

auszeichnen. Der Fastact H-Motor ist in<br />

einer Vielzahl von Größen mit Nenndrehmomenten<br />

von 0,4 Nm bis 831 Nm<br />

und Spitzendrehmomenten von 1,8 Nm<br />

bis 17<strong>12</strong> Nm erhältlich. Die Motoren<br />

der Fastact H-Serie verfügen über<br />

spezielle Wicklungen, um die Leistung<br />

zwischen Motor und Antrieb zu<br />

optimieren.<br />

www.moog.de<br />

STARKE LINEARAKTUATOREN MIT INTEGRIERTER SPINDEL<br />

Faulhaber präsentierte die neuen Linearaktuatoren der Serie L, ausgelegt<br />

für hohe Leistungen bei kompakten Abmessungen. Diese Aktuatoren können<br />

hohe Eingangsdrehzahlen aufnehmen, liefern hohe Ausgangskräfte<br />

und eignen sich für ein breites Spektrum von Anwendungen wie Robotik,<br />

Industriemaschinen und Laborgeräte. Es stehen zahlreiche, gleichmäßig<br />

verteilte Untersetzungsverhältnisse zur Verfügung, so dass je nach<br />

Anwendung die am besten geeignete Konfiguration für verschiedene<br />

Kraft- oder Geschwindigkeits-Arbeitspunkte gewählt werden kann. Für<br />

die neue Familie stehen unterschiedliche Spindelgrößen und -typen zur<br />

Wahl. Faulhaber hält eine Auswahl an Optionen bereit, um unterschiedlichen<br />

Umgebungsbedingungen Rechnung zu tragen und die mechanische<br />

Integration in Anwendungen durch verschiedene Konfigurationen schneller und reibungsloser zu gestalten.<br />

www.faulhaber.com<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> 31


HYDRAULIK UND PNEUMATIK<br />

STEUERUNG FÜR WINDENERGIEANLAGEN<br />

HART AM WIND DREHEN<br />

Im ersten Moment nicht sichtbar, gibt es an Windenergieanlagen verschiedene<br />

Anpassungsmöglichkeiten an die aktuellen Windverhältnisse. Das betrifft unter<br />

anderem die Blattverstellung mit Hilfe eines Pitchmoduls oder das Aktivieren<br />

der Blattspitzenbremse. Je nach Wetter und Windgeschwindigkeit kann die<br />

Steuerung dafür die richtigen Parameter einstellen. Bei Wartungsarbeiten muss<br />

die Technik auch sicher agieren, zum Beispiel nach dem Stoppen der<br />

Windkraftanlage, um den Rotor zuverlässig zu halten.<br />

In Windenergieanlagen dienen Pitchsteuerungen und Pitchantriebe<br />

zur zuverlässigen Anpassung des Blattwinkels an die<br />

Windstärke. Die Steuerungen sind außerdem maßgeblich dafür<br />

verantwortlich, dass aus der Windkraft ein bestmöglicher<br />

Energieertrag gewonnen wird. Die Technik muss über die gesamte<br />

Lebensdauer der Anlage zuverlässig arbeiten. Aktuelle Entwicklungstrends<br />

zeigen eine kontinuierliche Zunahme der Pitchaktivität,<br />

unter anderem hervorgerufen durch extremere Wetterbedingungen.<br />

Gleichzeitig hat die Funktionalität der Antriebe erheblichen<br />

Einfluss auf die Lebensdauer weiterer Komponenten<br />

wie Turm und Fundament.<br />

LAUES LÜFTCHEN AUSNUTZEN<br />

Hawe Energy Solutions, eine 100-prozentige Tochterfirma der<br />

Hawe Hydraulik hat gemeinsam mit Thyssen Krupp Rothe Erde<br />

eine Pitch Bearing Unit (PBU) bestehend aus Blattlager und Pitchantrieb<br />

entwickelt. Der hydraulische Pitchantrieb (Pitchmodul)<br />

wird hierbei direkt als vorgefertigte und geprüfte Einheit in das<br />

Blattlager integriert. Diese Kombination stellt dann für den Anwender<br />

eine einbaufertige Systemlösung dar. Dennoch lässt sich<br />

das Pitchmodul auch als eigenständige Komponente sehen.<br />

Es besteht aus den Pitchzylindern zur Drehung des Blattes, hydraulischen<br />

Kolbenspeichern zur bedarfsgerechten Energieversor­<br />

gung, dem Steuerblock mit einem hochdynamischen Proportionalventil<br />

und der notwendigen Verrohrung. Das Pitchmodul kann<br />

der Windkraftanlagenbauer für hydraulische Pitchsysteme einsetzen<br />

oder im Austausch für elektrische Pitchsysteme verwenden.<br />

SPITZENBREMSE<br />

Durch den modularen Aufbau sind verschiedene konstruktive<br />

Ausführungen möglich. Drei verschiedene sind bereits durch die<br />

Ingenieure von Hawe konstruktiv umgesetzt. Damit lassen sich<br />

kundenindividuelle Lösungen für jede Größe von Windturbinen<br />

realisieren. Durch die vormontierte Lieferung reduzieren sich<br />

darüber hinaus Logistikkosten und Montagezeiten.<br />

Bei kleineren Windenergieanlagen kommen Blattspitzenbremsen<br />

zum Einsatz, die kompakt bauen müssen. Sie sorgen dafür,<br />

dass sich die Rotorspitzen aus dem Wind drehen, was die Anlage<br />

zum Stehen bringt. Die hierzu benötigten Komponenten lassen<br />

sich hydraulisch antreiben. Mit seinem speziell dafür zugeschnittenen<br />

Minihydrau likaggregat gibt es laut Hersteller eine sehr<br />

kompakte robuste Lösung. Dies kann nicht nur den Wartungsaufwand<br />

vermindern, sondern auch die Zuverlässigkeit der Gesamtanlage<br />

erhöhen.<br />

Die Blattspitzenbremsen werden von einem Aggregat angesteuert<br />

und regeln sämtliche drei Blattspitzen simultan. Deshalb<br />

32 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


HYDRAULIK UND PNEUMATIK<br />

01 02 03<br />

01 Kann verstellen: Eine von mehreren Bauformen für das<br />

anschlussfertige Pitchmodul<br />

02 Kann drehen: Kompakte Steuerung für das Drehen der Blattspitzenbremse in kleineren<br />

Windenergieanlagen<br />

03 Kann bremsen: Kompaktaggregat mit direkt angebauter Handpumpe,<br />

hier in der Cold Climate Variante mit aufgesetztem Silica-Gel-Filter<br />

ist es wichtig, hier ein absolut zuverlässiges und robustes Aggregat einzusetzen.<br />

Hawe hat hierfür das Minihydraulikaggrat Typ HR als platzsparende und gleichzeitig<br />

kosteneffiziente Lösung im Programm. Das Aggregat lässt sich mit der eingebauten<br />

bidirektional arbeitenden Hydraulikpumpe, mit einem doppeltwirkenden<br />

Zylinder ohne weitere Ventiltechnik ansteuern. Auch ein einfachwirkender Zylinder<br />

kann zum Einsatz kommen. Dann allerdings wird zusätzliche Ventiltechnik benötigt.<br />

Die eingebaute Radialkolbenpumpe sorgt laut Hersteller für eine robuste<br />

und langlebige Arbeitsweise. Das System kann der Anlagenbetreiber für verschiedene<br />

Anlagengrößen abstimmen und modular anpassen. Ein zuverlässiges Funktionieren<br />

der Bremse im Bedarfsfall verhindert kritische Betriebszustände.<br />

MANCHMAL MUSS MAN STOPPEN<br />

Im Notfall oder bei geplanter Wartung beziehungsweise Servicearbeiten muss in<br />

jeder Windturbine eine Vorrichtung das Drehen des Rotors sicher stoppen und<br />

dies sicher halten. Dazu wird in mittleren und großen Windenergieanlagen eine<br />

Scheibenbremse auf der Welle positioniert. Diese löst ein Hydraulikaggregat mit<br />

angebautem Steuerblock zuverlässig aus und betätigt sie auch. Hawe baut je nach<br />

Bremsengröße das passende Kompaktaggregat aus dem modular aufgebauten<br />

Baukasten zusammen.<br />

An das Aggregat direkt angeflanscht befindet sich der Steuerblock, der von Hawe<br />

in diesem Fall mit Wegesitzventilen ausgeführt ist. Zur Auswahl stehen Steuerblöcke<br />

mit Einschraubventilen oder die anwenderfreundliche Funktionsmodulbauweise.<br />

Durch ihre Konstruktion halten die in beiden Bauformen integrierten<br />

Wegesitzventile die Bremse und das auch bei ausgefallener Stromversorgung.<br />

Direkt an das Aggregat lässt sich zusätzlich eine Handpumpe anbauen.<br />

Mit dieser kann im Wartungsfall der Servicemitarbeiter die Bremse gezielt manuell<br />

aktivieren und so für noch mehr Sicherheit sorgen.<br />

Die kundenspezifisch ausgeführten Kompaktaggregaten lassen sich auch direkt<br />

an der Rotorbremse anbauen, wodurch unnötige Leitungslängen vermieden werden.<br />

Die Aggregate kann der Windkraftanlagenbauer sowohl liegend als auch stehend<br />

anordnen. Sie sind, wie in diversen Einsatzländern gefordert, „Cold Climate“<br />

tauglich und auf Anfrage auch UL zugelassen.<br />

Bilder: Christian Schwier – stock.adobe.com, Hawe Hydraulik<br />

www.hawe.com<br />

DIE IDEE<br />

„Rotorblätter an modernen Windkraftanlagen<br />

sehen im ersten<br />

Moment vielleicht starr aus. Aber<br />

damit sie bei (fast) jedem Wetter<br />

sicher Energie liefern, müssen<br />

diverse Einstellmöglichkeiten<br />

vorhanden sein. Dies betrifft unter<br />

anderen die Pitchsteuerung oder die<br />

Blattspitzenbremse. Beides sind<br />

wichtige Geräte, um das Rotorblatt<br />

oder deren Spitze zu verstellen.<br />

Auch bei Wartungsarbeiten muss<br />

die Technik sicher agieren, zum<br />

Beispiel um die schnelldrehende<br />

Getriebewelle sicher zu halten.“<br />

Andreas Nocker, Key Market<br />

Manager Renewable Energy/<br />

Key Markets & Application,<br />

Aschheim/München<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> 33


SPECIAL: ANTRIEBSTECHNIK FÜR PRÜFSTÄNDE<br />

Nadine Distl-Paulus, Marketing,<br />

R+W Antriebselemente GmbH, Wörth am Main<br />

KUPPLUNGSPRÜFSTAND FÜR DIE QS<br />

VERBINDUNGEN UND<br />

IHRE ANFORDERUNGEN<br />

Ein Prüfstand unterstützt in vielen herstellenden Unternehmen die<br />

Verifizierung von Eigenschaften technischer Produkte. So auch in der<br />

Qualitätssicherung bei einem Kupplungshersteller. Denn auch diese<br />

Produkte muss man reproduzierbar prüfen.<br />

Die Anforderungen an den hauseigenen Prüfstand in der<br />

Qualitätssicherung (QS) beim Kupplungshersteller<br />

R+W sind hoch. Sichert er doch den hauseigenen Qualitätsanspruch<br />

und ermöglicht, dass die hochwertigen<br />

Kupplungen im Einsatz einwandfrei funktionieren. Der Prüfstand<br />

dient als End-of-line-Prüfung der Kupplungen. Hierbei<br />

untersucht die QS zum Beispiel die Haltbarkeit von Klebungen<br />

der Metallbalgkupplungen. Weiterhin kommt der Prüfstand<br />

auch zum Einsatz, wenn ein Service von Kupplungen stattfindet.<br />

Übrigens verwendet R+W in allen Prüfständen Sicherheitskupplungen<br />

vom Typ SK2, um die verbaute Messtechnik zu schützen.<br />

Zu den Aufgaben der Mitarbeiter in der Qualitätssicherung<br />

zählen neben der Wareneingangs- und Warenausgangskontrolle<br />

auch die Optimierung der bestehenden Prüfgeräte. So kam es,<br />

dass bei einer Kontrolle des Prüfstandes den zuständigen Mitarbeitern<br />

die Idee kam, die eigene, neue intelligente Kupplung mit<br />

integrierter Sensorik in den Prüfstand zu verbauen.<br />

FUNKTIONSWEISE DER<br />

SICHERHEITSKUPPLUNGEN<br />

Bei den Präzisionssicherheitskupplungen (SK) testen die Ingenieure<br />

gemäß den Anforderungen vom Kunden, ob die Kupplung<br />

ausrastet, denn die SK arbeiten nach dem federvorgespannten<br />

Kugel-Rast-Prinzip. Die SKs lassen sich mechanisch<br />

so einstellen, dass sie bei definierten Lastwerten die Verbindung<br />

innerhalb weniger Millisekunden lösen. Im Vergleich dazu<br />

weisen elektronische Sicherheitskomponenten oft eine vielfach<br />

längere Reaktionszeit auf, natürlich vorausgesetzt, es bestand<br />

eine elektrische Versorgung zum Notfallzeitpunkt. Das<br />

federvorgespannte Kugel-Rast-Prinzip schützt somit den Antriebsstrang<br />

davor, dass im Falle eines Schadens zu hohe Drehmomentkräfte<br />

direkt in den Motor oder das Getriebe geleitet<br />

werden. Durch das mechanische Prinzip und die präzise Verarbeitung<br />

kann die Sicherheitskupplung somit als wirksame<br />

34 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


SPECIAL: ANTRIEBSTECHNIK FÜR PRÜFSTÄNDE<br />

Schutzmaßnahme dienen, und das sogar ohne großen Wartungsaufwand<br />

zu verursachen.<br />

INTELLIGENTE VERBINDUNG<br />

Die Ausgangssituation für das Projektteam war klar: Den<br />

Prüfstand mit Hilfe der eigenen intelligenten Kupplung zu<br />

optimieren. Aufgrund der Wellen im Prüfstand stand fest,<br />

dass die Anbindung mit Naben erfolgen musste. Weitere Anforderungen<br />

an die Sensorik waren: Messbereich je nach<br />

Kupplungsart und -serie 0 – 200 Nm, als Messgröße dient das<br />

Drehmoment und die Ausgabe der Messwerte erfolgt auf einen<br />

Laptop via herstellereigenem Gateway mit Schnittstelle.<br />

Die Software basiert übrigens auf einem selbst geschriebenen<br />

und somit perfekt passenden Programm.<br />

Neben der Aufgabenstellung an die Sensorik war die Auswahl<br />

der passenden Kupplung fundamental. Dies ist meistens<br />

auch ein sehr relevanter Punkt für den kompletten Anlagen-<br />

und Maschinenbau. Die verschiedenen Applikationen<br />

haben oft unterschiedliche Anforderungen an den Antriebsstrang.<br />

Die diversen Eigenschaften der Kupplungstypen lassen<br />

sich, wenn die Anforderungen der Applikation bekannt<br />

sind, ideal auswählen und einsetzen.<br />

Neben der Feststellung des Einsatzgebiets der Anlage oder<br />

Maschine spielen für die Auswahl der optimalen Kupplung<br />

weitere Faktoren eine wichtige Rolle: Nenn- und maximales<br />

Drehmoment sowie maximale Drehzahl.<br />

Für den hauseigenen Prüfstand wurden folgende Werte als<br />

Basis festgelegt: Nenndrehmoment 150 Nm, maximales<br />

Drehmoment 300 Nm und maximale Drehzahl 3.000 1/min.<br />

Das Projektteam konstruierte für den Prüfstand eine Sonderkupplung<br />

inklusive Sensorik und verbaute die Komponenten<br />

bereits nach kurzer Entwicklungszeit. Die Kupplung arbeitet<br />

starr, ist aus Aluminium hergestellt und wird mit Hilfe von<br />

Halbschalen angebunden. Die Konstruktion muss keine Versätze<br />

ausgleichen, da in der Reihe der Messwelle bereits eine<br />

Präzisionssicherheitskupplung eingebaut ist. Diese dient<br />

dem Versatzausgleich innerhalb des Prüfstands und vor allem<br />

der Sicherheitsabschaltung.<br />

NACHRÜSTEN SMART UND SIMPLE<br />

Durch die Lösung, die Messeinheit kabellos in die Kupplung<br />

zu integrieren, misst man Drehmoment, Drehzahl, Beschleunigung<br />

und optional Zug- oder Druckkräfte sowie Querkraft/<br />

Biegung direkt aus dem rotierenden Antriebsstrang. Das Projektteam<br />

hatte sich bezüglich der Energieversorgung der<br />

Sensorik für die induktive Variante entschieden, da der kontinuierliche<br />

Betrieb mit permanenter Datenmessung ohne<br />

Unterbrechungen gegeben ist. Grundsätzlich stehen drei<br />

Varianten der Kupplung mit integrierter Messeinheit und ihrer<br />

Stromversorgung zur Auswahl. Erstens die integrierte<br />

Energieversorgung (Standardausführung). Dabei speist ein<br />

integrierter Akku die Sensorik. Zweitens die Energieversorgung<br />

via Induktion. Hier erfolgt, anstelle einer integrierten<br />

Stromquelle, die Stromversorgung über Induktion. Dies ermöglicht<br />

einen kontinuierlichen Betrieb durch permanente<br />

Datenmessung ohne Unterbrechungen. Diese stationäre Variante<br />

verwendet eine an das Stromnetz angeschlossene Box,<br />

die kontaktlos nahe der Kupplung montiert wird. Für die<br />

01<br />

02<br />

01 Überbringer: Das Gateway gibt<br />

die Sensorsignale weiter in<br />

nach gelagerte Mess-, Regel oder<br />

Datenverarbeitungssysteme<br />

02 Gerendert: 3-D-Darstellung<br />

der Sonderkonstruktion mit<br />

Induktions-Pick-up<br />

03<br />

03 En détail: Technische Zeichnung<br />

der Sonderkonstruktion mit Kupplung<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> 35


SPECIAL: ANTRIEBSTECHNIK FÜR PRÜFSTÄNDE<br />

Energieübertragung werden ISM-Bänder genutzt, die Datenüber tragung erfolgt<br />

weiterhin über Bluetooth. Last but not least gibt es die Variante mit<br />

Energy Harvesting. Sie ermöglicht eine autarke Stromerzeugung durch Nutzung<br />

der Rotationsenergie und ist auf Anfrage verfügbar. Die induktive<br />

Stromversorgung eignet sich sehr für Messungen im Dauerbetrieb. Eine Variante<br />

mit Akku empfiehlt sich bei mobilen Anwendungen.<br />

AUSLESEN DER MESSWERTE<br />

Die Messdatenbereitstellung bei der integrierten Sensorik kann durch verschiedene<br />

Arten erfolgen. In der Standardausführung gibt es dafür eine App.<br />

Mit der lassen sich die Mess daten der intelligenten Kupplung anzeigen und<br />

aufnehmen. Das hat diverse Vorteile: Eine einfache und intuitive Bedienung,<br />

eine übersichtliche Darstellung aller Messwerte mit Min-, Max und Mittelwerten<br />

sowie eine graphische Darstellung in zeitabhängigen oder X-Y-Diagrammen.<br />

Weiterhin sind bis zu vier verbundene Sensoreinheiten gleichzeitig<br />

möglich, Aufnahmefunktion für alle Messwerte, Exportdatei (CSV-Format)<br />

und die Einstellungen sowie Informationsdarstellung für die intelligente<br />

Kupplung und das Gateway in der App. Die Anforderungen dafür sind ein<br />

Tablet oder Smartphone mit Android (Version 6.0 oder neuer), mindestens<br />

30 MB freier Speicherplatz und Bluethooth 4.1 oder höher.<br />

Beim Prüfstand in der R+W QS gab es andere Voraussetzungen. Hier wollten<br />

die Prüfer die vorhandene Hardware, einen Laptop, nutzen. Auch das<br />

stellte kein Problem dar und ließ sich einfach umsetzen. Dazu setzten die<br />

Ingenieure ein Programm zum Auslesen der Daten (Min/Max) auf, was die<br />

Messwerte der eingesetzten Sensorik digital anzeigt. Die Werte stellt dabei<br />

die serielle USB-Anbindung des Gateways bereit. Dies dient zur Weitergabe<br />

der Sensorsignale in nachgelagerte Mess-, Regel- oder Datenverarbeitungssysteme.<br />

Der Prüfstand ist jetzt seit einem Jahr im Einsatz und funktioniert<br />

laut R+W ausgezeichnet.<br />

Bilder: R+W Antriebselemente<br />

www.rw-kupplungen.de<br />

DIE IDEE<br />

„Präzisionssicherheitskupplungen<br />

(SK) arbeiten nach dem federvorgespannten<br />

Kugel-Rast-Prinzip.<br />

Die SKs lassen sich mechanisch so<br />

einstellen, dass sie bei definierten<br />

Lastwerten die Verbindung innerhalb<br />

weniger Millisekunden lösen.<br />

Dieses Prinzip schützt somit den<br />

Antriebsstrang davor, dass im Falle<br />

eines Schadens zu hohe Drehmomentkräfte<br />

direkt in den Motor<br />

oder das Getriebe geleitet werden.“<br />

Sascha Markert, Entwicklungsleiter,<br />

R+W Antriebselemente,<br />

Wörth am Main<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2022</strong> im 61. Jahrgang,<br />

ISSN 0722-8546 / ISSN E-Paper: 2747-7991<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteur: Miles Meier (mm),<br />

Tel.: 06131/992-208,<br />

E-Mail: m.meier@vfmz.de<br />

(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />

Redakteur:<br />

Dipl.-Ing. (FH) Guido Matthes (gm),<br />

Tel.: 06131/992-351, E-Mail: g.matthes@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Vivien Backof, Tel.: 06131/992-415, Melanie Lerch,<br />

Tel.: 06131/992-261, Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

GESTALTUNG<br />

Anette Fröder, Sonja Daniel, Conny Grothe<br />

SALES<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Auftragsmanagement: Heike Rauschkolb,<br />

Tel.: 06131/992-241, E-Mail: h.rauschkolb@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste 2023, gültig ab 01.10.<strong>2022</strong><br />

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36 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


MARKTPLATZ<br />

GERÜSTET FÜR 100 MILLIONEN<br />

DOPPELHÜBE<br />

Igus hat seine<br />

Chainflex Steuerleitungen<br />

weiterentwickelt.<br />

CF98.Plus und<br />

CF99.Plus sollen<br />

über 100 Mllionen<br />

Doppelhüben<br />

standhalten und<br />

lassen sich bei<br />

kleinen Radien<br />

vom dreifachen Durchmesser der Leitung (3xd) in der<br />

Energiekette einsetzen. CF98 ist als ungeschirmte, CF99 als<br />

geschirmte Ausführung erhältlich. „Die neuen Leitungen<br />

sind die ersten und einzigen auf dem Markt verfügbaren<br />

Leitungen, die für den Einsatz in der Energiekette zugelassen<br />

sind und für die wir eine Garantie von 100 Millionen<br />

Doppelhüben versprechen“, sagt Rainer Rössel, Geschäftsbereichsleiter<br />

Chainflex. Das bedeute eine Steigerung der<br />

Lebensdauer um 250 Prozent gegenüber der Ursprungsreihe.<br />

Hinzu kommt die Auslegung der Leitungen für minimale<br />

Biegeradien, die dem dreifachen Durchmesser der<br />

Leitung entsprechen (3xd). „Anwender, die sich für eins der<br />

Modelle entscheiden, tragen maßgeblich zum Nachhaltigkeitskonzept<br />

eines Unternehmens bei, denn sie setzen auf<br />

Langlebigkeit ihrer Maschine“, ist sich Rössel sicher.<br />

www.igus.de<br />

EMV-STÖRUNGEN VERHINDERN<br />

Durch die steigende Vernetzung<br />

von Maschinen<br />

und Anlagen in der<br />

Smart Factory steigen<br />

die Anforderungen an<br />

die elektromagnetische<br />

Verträglichkeit (EMV)<br />

der Kabel. Lapp stellt<br />

mit der Zerocm-Technologie<br />

eine neue,<br />

innovative EMV-Lösung<br />

vor. Statt das Problem<br />

EMV über die Schirmung<br />

zu lösen, haben die Spezialisten das komplette<br />

Kabeldesign der Ölflex Servo FD Zerocm neu gedacht:<br />

Drei Phasenleiter sind nun symmetrisch angeordnet und<br />

in einer Innenlage verseilt. Ergänzend wird der Schutzleiter<br />

in einer Außenlage mit entgegengesetzter Schlagrichtung<br />

um die drei Phasenleiter in einem bestimmten<br />

Schlaglängenverhältnis verseilt. Die Isolation der Leiter<br />

ist kapazitätsoptimiert und besteht aus Polyethylen,<br />

Polypropylen oder einer geschäumten Variante. Zwischen<br />

der Innenlage und der Außenlage befindet sich<br />

ein trennendes Vlies. Dieser Kabelaufbau ermöglich um<br />

bis zu 80 Prozent reduzierte Ausgleichsströme am Frequenzumrichter-Ausgang<br />

und auf parallelen Pfaden wie<br />

beispielsweise Datenleitungen.<br />

www.lappkabel.de<br />

NEUE WERKSTOFFE FÜR HOCHELASTISCHE<br />

FLANSCHKUPPLUNG<br />

KTR hat seine Sinulastic-Reihe an<br />

Flanschkupplungen um die Werkstoffe<br />

Synthetischer Kautschuk<br />

(EPDM) und Silikonkautschuk (SI)<br />

erweitert. Die hochdrehelastischen<br />

Elastomerwerkstoffe sind besonders<br />

für den Einsatz bei Umgebungstemperaturen<br />

bis 130 °C geeignet. Die<br />

Elemente werden zwischen dem<br />

Flanschring und der Kupplungsnabe<br />

eingesetzt. Hier dämpfen sie die<br />

durch den Motor ins System<br />

eingebrachten Torsionsschwingungen<br />

und verlagern den Betriebsbereich<br />

oberhalb der kritischen Resonanzdrehzahl. Je nach<br />

Shore-Härte der Elastomere werden dabei Verdrehwinkel<br />

von 13 bis 18 Grad erreicht. Mit den beiden neuen Werkstoffen<br />

hat der Hersteller die Reihe um zwei dynamische<br />

Eigenschaften erweitert: Beim EPDM weist die Drehfedersteifigkeit<br />

einen geringen Abfall auf, während sie sich beim<br />

SI leicht progressiv verhält. Durch die modulare Bauweise<br />

der Sinulastic lassen sich die neuen Elastomere einreihig<br />

oder als duale Lösung mit zwei parallel geschalteten<br />

Elementen einsetzen.<br />

www.ktr.com<br />

KOMPLETTER MASCHINENSATZ<br />

FÜRS PRÜFFELD<br />

Komplette<br />

rotierende Umformersätze<br />

für Prüffelder,<br />

die individuell<br />

für das geforderte<br />

Leistungsprofil<br />

durchgerechnet<br />

sind, gibt<br />

es von Menzel.<br />

Die Motoren<br />

und Generatoren kommen aus eigener Fertigung. Inklusive<br />

sind außerdem Frequenzumrichter, Transformatoren, eine<br />

Steuerung und eine selbst programmierte Software. Die<br />

Maschinensätze können auch als Gesamtsystem geprüft<br />

und abgenommen werden. Mit ihnen lassen sich Leistungen<br />

bis 20 MVA und Spannungen bis 13,8 kV abdecken. Vor<br />

kurzem hat der Hersteller zum Beispiel einen 7,5-MVA-Motor-Generator-Satz<br />

für ein Transformatorenprüffeld nach<br />

Ägypten geliefert und in Betrieb genommen. Eine Spezialanforderung<br />

war, dass der Generator im 3-Phasen-Betrieb<br />

und zusätzlich auch im 1-Phasen-Betrieb funktionieren<br />

muss. Dafür wurde ein 1/3-Phasen-Umschalter eingeplant.<br />

Mitgeliefert wurden auch verschiedene Nebenantriebe,<br />

etwa für Fremdlüfter, sowie eine Ölversorgungsanlage mit<br />

Pumpe für die Schmierung der Generatorlager.<br />

www.menzel-motors.com<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> 37


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

PRÜFSTAND FÜR ELEKTROMOTOREN<br />

FLEXIBLER PRÜFEN IN DER<br />

HOCHSCHULLEHRE<br />

Damit die Fachhochschule Dortmund industrienahe Versuche durchführen<br />

kann, plante sie einen Prüfstand für Elektromotoren. Der ist für<br />

Studierende verschiedener Schwerpunkte, da sich Projekte aus<br />

den Bereichen Antriebs-, Automatisierungs- und Messtechnik flexibel mit<br />

ihm realisieren lassen. Mit Inbetriebnahme starteten gleich drei Projekte<br />

von Masterstudierenden. Die hohe Resonanz und Vergabe weiterer<br />

Arbeiten für Studierende, führen bereits nach wenigen Monaten zu einem<br />

durchweg positiven Zwischenfazit.<br />

Die in Vorlesungen vermittelten, theoretischen Grundlagen<br />

ergänzt die Fachhochschule (FH) Dortmund in der elektrotechnischen<br />

Hochschulausbildung durch praktische<br />

Laborversuche. Für das Fachgebiet der elektrischen<br />

Maschinen stehen an der FH dafür acht Laborplätze mit klassischen<br />

Lehrmitteln zur Verfügung [1]. In Gruppen können Studierende<br />

verschiedene elektrische Maschinen kleiner Leistung<br />

(< 1 kW) kennenlernen und einfache Kennlinien aufnehmen.<br />

Diese zugeschnittenen Versuche sind wichtig in der Ausbildung,<br />

ermöglichen jedoch keine Untersuchungen von Industrieantrieben<br />

und sind daher nicht für Abschlussarbeiten oder Projekte in hö-<br />

heren Semestern für Studierende im Einsatz. Aus diesem Grund<br />

plante und realisierte man in Zusammenarbeit mit der Firma<br />

Vogelsang und Benning [2] einen zusätzlichen, flexiblen Elektromotorprüfstand.<br />

Dieser bietet den Studierenden vielfältige<br />

Möglichkeiten, an elektrischen Maschinen zu forschen und<br />

professionell zu messen.<br />

AUFBAU UND FUNKTIONEN<br />

Bild 01 zeigt den mechanischen Aufbau, den die Firma auf einem<br />

bereits vorhandenen Maschinenfundament realisierten. Die<br />

38 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

01 Fachbereichsübergreifend: Aufbau des Prüfstands<br />

Welle des zu prüfenden Motors ist über Balgenkupplungen mit<br />

dem Bremsmotor verbunden. Dazwischen liegt die Präzisionsdrehmomentmesswelle<br />

mit einem Messbereich bis 200 Nm. Eine<br />

mit Sicherheitsschalter versehene Haube schützt den Anwender<br />

vor den rotierenden Teilen. Bei dem Bremsmotor handelt es sich<br />

um einen permanenterregten Servomotor mit Lagegeber, der<br />

sich bis 20 kW oder 200 Nm belastet lässt. Die Maximaldrehzahl<br />

liegt bei 5.000 1/min. Zur Geräuschminimierung wählte man eine<br />

Wasserkühlung. Um möglichst viele unterschiedliche Motoren<br />

prüfen zu können, steht der Prüfling (E-Motor) auf einem Hubtisch,<br />

der dann entsprechend der Achshöhe des Motors elektrisch<br />

einstellbar ist. Er ist bis zu 500 kg belastbar.<br />

Bild 02 zeigt vereinfacht den elektrischen Aufbau mit seinen<br />

verschiedenen Schaltmöglichkeiten. Die Speisung der zu prüfenden<br />

Motoren lässt sich dabei variieren. Neben einem Betrieb am<br />

starren Netz (8) ist auch ein 20 kVA-Stelltransformator (7) vorhanden,<br />

dessen Ausgang motorisch gesteuert wird und der bis zu<br />

500 V liefert. Damit ist gewährleistet, dass Motoren mit 400 V<br />

Nennspannung weit in Sättigung oder auch in Überlast betrieben<br />

werden können. Für den Betrieb mit variabler Drehzahl steht ein<br />

Frequenzumrichter zur Verfügung (4). Er ist mit einem motorseitigen<br />

Sinusfilter (5) ausgestattet, der sich wahlweise ein- und<br />

ausschalten lässt, damit Studierende seinen Einfluss untersuchen<br />

können. Um die Spannungsverminderung durch Frequenzumrichter<br />

und Sinusfilter auszugleichen, ist ein nachgeschalteter<br />

Transformator mit zwei Anzapfungen (6) installiert. Der Trafo<br />

sorgt dafür, dass entweder wieder 400 V Netzspannung zur Verfügung<br />

stehen oder eine erhöhte Spannung bis zu 560 V. Die<br />

Leistungselektronik besteht aus einem Gleichrichter (3) und<br />

zwei Wechselrichtern. Prüfling und Bremsmotor teilen sich den<br />

Gleichstromzwischenkreis und die Bremsenergie wird zurückgeführt.<br />

Für den Sonderfall, dass die Netzspannung ausfällt, steht<br />

ein zusätzlicher 3.000 W Bremswiderstand (nicht im Bild berücksichtigt)<br />

zur Verfügung, der dann bei generatorischem Betrieb<br />

des Belastungsmotors die Spannungsspitzen begrenzt und Schäden<br />

am Prüfstand verhindert. Eine Schaltmatrix für die Stern-Dreieck-Umschaltung<br />

(<strong>12</strong>) lässt sich beim Anlauf von Asynchronmaschinen<br />

verwenden oder allgemein, um beide Verschaltungen<br />

ohne Rüstaufwand nutzen zu können. Besondere Antriebe, die<br />

mit einem eigenen Frequenzumrichter ausgestattet sind oder die<br />

die Studierenden mit verschiedenen Frequenzumrichtern testen<br />

sollen, können eingeschleift werden, so dass alle Funktionen des<br />

Prüfstands weiterhin zur Verfügung stehen. Das Leistungsmessgerät<br />

(10) ist mit zwei Gruppen (je 3 Kanäle) ausgestattet, damit<br />

sich alle elektrischen Daten vor und nach dem Frequenzumrichter<br />

bestimmen lassen. Die Verlustleistung des Frequenzumrichters<br />

können die Studierenden bei diesen Messungen berücksichtigen.<br />

Durch Hinzunahme eines weiteren, über Ethercad in die Prüfstandssteuerung<br />

integrierten, Leistungsmessgeräts wird es dann<br />

möglich, auch noch zwischen Frequenzumrichter und einem<br />

externen Sinusfilter zu messen, um seine Verlustleistung sowie<br />

Auswirkungen auf die Spannung zu bewerten. Die Messstelle des<br />

Milliohmmeters (11) ist so platziert, dass unabhängig von der gewählten<br />

Betriebsart des Prüfstands, die Studierenden immer den<br />

Wicklungswiderstand des Prüflings aufzeichnen können. Weiterhin<br />

ermöglicht eine Schaltmatrix das unkomplizierte Messen<br />

zwischen allen drei Phasen.<br />

MESSEN UND ANALYSIEREN<br />

Um die Mess- und Steuerungstechnik optisch besser zu präsentieren,<br />

sind das zentrale Leistungsmessgerät, das Milliohmmeter<br />

für die Wicklungswiderstände sowie einige Komponenten der<br />

SPS in einem Schaltschrank mit Glastür untergebracht (siehe<br />

Bild 03). Die umfangreichen Optionen und Parameter von Leistungsmessgerät<br />

und Milliohmmeter lassen sich alle mit Hilfe von<br />

SCPI-Befehlen über die SPS fernsteuern, wobei die Realisierung<br />

dieser Fernsteuerung ein weiteres Projekt für Studierende aus<br />

unterschiedlichen Fachbereichen sein wird.<br />

Das Leistungsmessgerät mit seinen sechs Strom- und Spannungskanälen<br />

in zwei Gruppen bietet umfangreiche Analysemöglichkeiten.<br />

Für beide Gruppen ist die Grenzfrequenz des<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> 39


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

04<br />

02<br />

03<br />

Tiefpassfilters einzeln zu konfigurieren, um bei Frequenzumrichterbetrieb<br />

auch Effekte höherer Ordnung zu analysieren. Die Signale<br />

von Drehzahl und Drehmoment der Drehmomentmesswelle<br />

werden dem Leistungsmessgerät zugeführt, so dass alle elektrischen<br />

und mechanischen Größen transient aufgezeichnet werden<br />

können, um die dynamischen Vorgänge beim Anlauf oder Laststößen<br />

zu messen. Für stationäre Zustände oder langsam veränderliche<br />

Vorgänge werden alle Messdaten mit Hilfe der SPS<br />

und einem gemeinsamen Zeitstempel erfasst. Dazu gehören<br />

dann auch die weiteren Inputs, die zusätzliche Feldgeräte zur<br />

Verfügung stellen. Temperaturmessungen sind sowohl über 10<br />

PT100 als auch 10 Thermoelemente möglich. Anschlüsse für<br />

sechs Schwingungsaufnehmer mit 4-20 mA Signal sind vorhanden.<br />

Bild 04 zeigt die Anschlüsse in der Schaltschrankwand.<br />

Der bereits beschriebene Bremsmotor lässt sich auch als Motor<br />

betreiben. Damit eröffnen sich neue Möglichkeiten: Er kann<br />

dann Pumpen antreiben und deren hydraulisches Verhalten analysieren.<br />

Der Aufbau eines Kreislaufs, der zur Realisierung auf<br />

dem Hubtisch platziert wird, ist als Ausbaustufe des Prüfstands<br />

in Planung. Eingänge für Drücke und Volumenströme wurden<br />

bereits berücksichtigt.<br />

STEUERN UND PROGRAMMIEREN<br />

02 Theorie: Elektrischer Aufbau<br />

03 Praxis: Schaltschrank mit Leistungsmessgerät,<br />

Milliohmmeter und SPS-Komponenten<br />

04 Möglichkeiten: Sensor Inputs<br />

Randbedingung für die Auswahl einer geeigneten SPS war der<br />

Konsens mit bestehenden Lehrveranstaltungen, in denen die<br />

Studierenden bereits die Grundlagen von Codesys lernen. Im<br />

Prüfstand kommt deshalb eine Beckhoff-Soft-SPS mit TwinCat<br />

als Entwicklungsumgebung zum Einsatz, die Codesys integriert.<br />

Somit kann die Fachhochschule Projekte anbieten, die auf Vorlesung<br />

und Praktikum aufbauen und den nahtlosen Übergang zu<br />

industrienahen Aufgabenstellungen schaffen. Im Lastenheft für<br />

den Prüfstand verzichtete Professor Raabe (FH Dortmund) bewusst<br />

auf die Automatisierung gängiger Prüfabläufe. Diese Aufgaben<br />

sollen später Studierende übernehmen. Aus diesem<br />

Grund sind zunächst nur Bibliotheken zum Ansprechen der<br />

40 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

Mess- und Feldgeräte vorhanden, nicht jedoch fertige Bausteine<br />

für einen Leerlauf, Lastlauf oder ähnliches. Eine einfache grafische<br />

Benutzeroberfläche ermöglicht zumindest für den Anfang<br />

den Handbetrieb des Prüfstands. So ist das Einstellen stationärer<br />

Betriebszustände und deren Validierung möglich.<br />

WICHTIGE PROJEKTE<br />

Den Prüfstand entwickelte die FH unter der Maßgabe, dass Studierende<br />

mit unterschiedlichen Schwerpunkten Fragestellungen<br />

im Zusammenhang mit der elektrischen Antriebstechnik bearbeiten<br />

können. Zunächst besteht die Möglichkeit, elektrische<br />

Maschinen im Detail zu untersuchen und dabei die beschriebenen<br />

Betriebsarten des Prüfstands für den Prüflingsmotor auszunutzen.<br />

Für ein breites Spektrum an Themen sind folgende Maschinentypen<br />

im Labor vorhanden: Asynchronmotor (2- bis-8-polig, bis 11 kW)<br />

und 4-polige Motoren (3 kW): Permanentmagnetischer Synchronmotor,<br />

Synchronreluktanzmotor sowie ein Line-Start-<br />

Permanentmagnetmotor.<br />

Leer-, Last- und Erwärmungsläufe lassen sich durchführen<br />

sowie das Verhalten bei Variation von Spannung sowie Frequenz<br />

aufzeichnen und mit analytischen Berechnungen vergleichen.<br />

Studierende mit dem Schwerpunkt Automatisierungstechnik erhalten<br />

Aufgaben zur Erweiterung der Funktionalitäten der SPS.<br />

Dabei kann es sich um das Programmieren von Prüfabläufen<br />

handeln oder auch die kontinuierliche Aufzeichnung und Auswertung<br />

von Messdaten. Außerdem bieten sich Themen im<br />

Zusammenhang mit der noch rudimentären grafischen Benutzeroberfläche<br />

an. Hier können weitere Arbeiten die Optionen und<br />

Parameter der Messgeräte, Prüfabläufe, das Speichern von<br />

Messwerten in Dateien sowie zeitliche Verläufe von Messgrößen<br />

ergänzen. Bei einem messtechnischen Schwerpunkt sind Untersuchungen<br />

der eingesetzten Sensoren, Toleranzbetrachtungen<br />

und Vergleiche mit anderen im Labor zur Verfügung stehenden<br />

Messgeräten möglich.<br />

Mit Inbetriebnahme des Prüfstands im Februar <strong>2022</strong> wurden<br />

gleich drei Projekte von Masterstudierenden begonnen. Um<br />

Rüstzeiten zu vermeiden, basieren alle auf einem 3 kW Asynchronmotor<br />

als Prüfling. Dieser Motor wurde von der Firma<br />

Nord-Getriebe [3] gespendet. Die Aufgabe im ersten Projekt ist<br />

die Automatisierung des Leerlaufversuchs nach IEC 60034-2-1.<br />

Hier sind alle Schaltvorgänge, das Warmfahren, Einstellen der<br />

Spannung am Stelltransformator und Aufzeichnen sowie Speichern<br />

der Messwerte zu berücksichtigen. Der Fokus liegt auf der Programmierung<br />

in strukturiertem Text und dem Erstellen einer passenden<br />

sowie leicht verständlichen Visualisierung. Im zweiten Projekt<br />

geht es um die Analyse und den Vergleich der Einzelverluste<br />

und des Wirkungsgrads bei Netz- und Frequenzumrichterbetrieb.<br />

Hier liegen die Aufnahme von Messungen und die physikalische<br />

Interpretation der Ergebnisse im Fokus. Das dritte Projekt behandelt<br />

ausschließlich den Frequenzumrichterbetrieb, wobei dieser<br />

ungeregelt bleibt. Stattdessen wird versucht, eine Regelung auf<br />

Basis der SPS zu entwerfen, die für einen neuen Betriebspunkt<br />

nach Lastanstieg oder -abwurf eine optimale Kombination aus<br />

Spannung und Frequenz findet. Das Optimalitätskriterium lässt<br />

sich dabei unterschiedlich definieren.<br />

WEITERFÜHRENDE ARBEITEN<br />

Folgeprojekte mit weiteren Studierenden sind bereits parallel<br />

gestartet. In einer Bachelorarbeit geht es um den Vergleich von<br />

Asynchron- und permanenterregtem Synchronmotor im Teillastbetrieb.<br />

Dabei kommt zum ersten Mal ein externer Frequenzumrichter<br />

mit Sinusfilter und zusätzlichem Leistungsmessgerät zum<br />

Einsatz, um die Gesamtverluste des Antriebsstrangs aufteilen zu<br />

können. Spannungen, Ströme und Leistungen werden hier an<br />

insgesamt drei Stellen aufgezeichnet. Aufgabe ist, zu untersuchen,<br />

wann sich der Einsatz des Sinusfilters in Bezug auf den<br />

Gesamtwirkungsgrad tatsächlich lohnt.<br />

In einer weiteren Bachelorarbeit wird die grafische Benutzeroberfläche<br />

neu aufgesetzt und erweitert. Dabei lassen die Studierenden<br />

die bisher gesammelten Erfahrungen einfließen und legen<br />

besonderen Wert auf Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit.<br />

Wichtige Parameter, zum Beispiel Grenzfrequenzen der Leistungsmessungen<br />

sind wie bereits beschrieben aktuell nur am Messgerät<br />

selbst zugänglich. Zukünftig soll der Bediener diese direkt am<br />

Touchpanel überprüfen und auch einstellen können. Analog verhält<br />

es sich mit den Einstellungen für das Milliohmmeter, auch<br />

diese sind bisher ausschließlich am Messgerät vorzunehmen.<br />

Die Gefahr, dass Studierende die Messungen mit ungünstigen<br />

oder ungewollten Einstellungen durchführen und die Ergebnisse<br />

signifikant verändern, ist gegeben, da mittlerweile eine<br />

größere Zahl Studierende im Wechsel am Prüfstand arbeitet.<br />

Dies zeigt die Wichtigkeit der Bachelorarbeit.<br />

Zuletzt laufen im Rahmen einer betrieblichen Praxis noch<br />

Messungen an einem kleinen Asynchronmotor mit 0,37 kW. Dabei<br />

vergleichen die Anwender die Ergebnisse mit den zu Beginn<br />

genannten einfachen Lehrmitteln für Praktikumsversuche mit<br />

denen des neuen Prüfstands. Anschließend sollen die Tester<br />

die gemessenen Motorcharakteristiken auch noch mit analytischen<br />

Berechnungen auf Basis des magnetischen Kreises nachvollziehen<br />

und so den Bogen zwischen Theorie und Praxis schlagen.<br />

Bilder: FH Dortmund<br />

www.fh-dortmund.de<br />

Links/Literaturhinweis<br />

[1] www.fh-dortmund.de/labore/elektrische-maschinen-em.php<br />

[2] www.vogelsangbenning.de<br />

[3] www.nord.com<br />

[4] DIN EN 60034-2-1: Drehende elektrische Maschinen – Teil 2-1: Standardverfahren<br />

zur Bestimmung der Verluste und des Wirkungsgrades aus Prüfungen,<br />

2015<br />

DER AUTOR<br />

Prof. Dr. Nick Raabe,<br />

FB Elektrotechnik und<br />

Elektrische Antriebssysteme,<br />

Fachhochschule Dortmund<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> 41


KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

FEDERDRUCKBREMSEN FÜR SCHNELLLAUFTORE<br />

SCHNELL BREMSEN AM TOR<br />

Bremsen für Schnelllauftore müssen hohe Anforderungen<br />

bezüglich Lebensdauer und Sicherheit aufweisen. Elektromagnetische<br />

Bremsen sind für diese Ansprüche die richtige<br />

Wahl. Durch ihre schnellen Schaltzeiten, der Restmomentfreiheit<br />

und einer hohen Lebensdauer sind sie gut für den<br />

Einsatz in diesem Markt geeignet.<br />

SERIE<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

FÜR GEBÄUDE<br />

Teil 1: <strong>antriebstechnik</strong> 10/<strong>2022</strong><br />

Antriebe im Zugangsbereich<br />

Teil 2: <strong>antriebstechnik</strong> 11/<strong>2022</strong><br />

Aufzugshydraulik<br />

Teil 3: <strong>antriebstechnik</strong> <strong>12</strong>/<strong>2022</strong><br />

Bremsen für Schnelllauftore<br />

Schnelllauftore werden überwiegend im industriellen Bereich<br />

eingesetzt. Sie zeichnen sich durch ihre hohe Laufgeschwindigkeit<br />

aus und sind für ein häufiges Öffnen und<br />

Schließen ausgelegt. Auch die in den Antrieben verbauten<br />

Bremsen müssen diesen Einsatzbedingungen standhalten. „Drei<br />

Faktoren sind bei Bremsen in diesem Anwendungsbereich wichtig:<br />

Sicherheit, Komfort und Taktfrequenz“, erklärt Johannes Singer,<br />

Key Account Management beim Industriebremsenhersteller<br />

Kendrion. „Die Tore sollen sich bis zu 500-mal in der Stunde möglichst<br />

schnell öffnen und schließen. Dabei muss die Personensicherheit<br />

jederzeit gewährleistet sein.“ Für diese Anforderungen<br />

sind die Bremsen des Herstellers prädestiniert, denn sie halten notfalls<br />

in Millisekunden den Torantrieb in der Abwärtsbewegung an.<br />

AUSLEGEN ERHÖHT LEBENSDAUER<br />

Eine möglichst lange Lebensdauer erreicht die Bremse durch<br />

eine entsprechende Auslegung der mechanischen Komponenten.<br />

In Untersuchungen des Herstellers wurde bestätigt, dass die<br />

Federn der Bremsen für über 10 Millionen Schaltungen ausgelegt<br />

sind. Auch der Reibbelag ist auf größtmögliche Langlebigkeit<br />

konstruiert. „Hier haben wir durch den Zusammenschluss mit<br />

Kendrion Intorq weiteres Know how dazugewonnen“, ist sich<br />

Andreas Kraiczek, Account Manager sicher. „Denn die entsprechenden<br />

Bremsen-Rotoren werden hier inhouse gefertigt und<br />

die Kollegen haben diesbezüglich eine jahrelange Erfahrung.“<br />

SICHER BREMSEN FÜR DEN PERSONENSCHUTZ<br />

In Schnelllauftoren kommen in der Regel Federkraftbremsen<br />

zum Einsatz. Diese elektromagnetisch betriebenen Lösungen<br />

bauen das Bremsmoment auf, wenn der Strom abgeschaltet wird.<br />

Oft ist das auch bei einem Stromausfall essenziell: Das Tor wird<br />

unbestromt in der Position gehalten und kann keine Menschen<br />

gefährden. Optional lassen sich die Bremsen mit einer Handlüftung<br />

ausstatten, sodass ein Mitarbeiter das Tor auch ohne<br />

Strom manuell öffnen oder schließen kann.<br />

Für Schnelllauftore eignen sich im Wesentlichen zwei Baureihen<br />

des Bremsenherstellers. Bei den Federdruck-Einscheibenbremsen<br />

der Compact Line ist die Bremsscheibe kraftschlüssig<br />

auf den abzubremsenden Wellen angeordnet. Durch den konstruktiven<br />

Aufbau der Einscheibenbremse sind diese Bremsen<br />

besonders flach. Die Federdruck-Einscheibenbremsen der Vario<br />

Line sind für Gleichstrom konzipiert und lassen sich durch das<br />

große Variantenprogramm gezielt auf den jeweiligen Anwendungsfall<br />

abstimmen.<br />

Bild: Kendrion<br />

Andreas Kraiczek, Kendrion INTORQ, Aerzen<br />

www.kendrion.com/industriebremsen<br />

42 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


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Carmen Nawrath<br />

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