antriebstechnik 12/2022
antriebstechnik 12/2022
antriebstechnik 12/2022
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19174<br />
<strong>12</strong><br />
Dezember <strong>2022</strong><br />
€ 15,50<br />
Organ der Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V.<br />
AUF DEM<br />
PRÜFSTAND<br />
Antriebstechnologie für<br />
Qualitätsprüfungen<br />
<strong>antriebstechnik</strong>.de
EDITORIAL<br />
MACHT EUCH DIE ERDE<br />
UNTERTAN – WIRKLICH?<br />
Mobile Safety HMI – ein<br />
Gerät für den kompletten<br />
Maschinenpark<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
aufmerksame Konsumenten der <strong>antriebstechnik</strong> haben es<br />
sofort bemerkt, hier schreibt diesmal nicht Miles Meier,<br />
sondern Guido Matthes. Ich bin seit 1. September in Mainz<br />
und somit noch recht neu bei den Vereinigten Fachverlagen.<br />
Aufgrund meiner langjährigen Berufserfahrung als Ingenieur<br />
und Fachredakteur bin ich von der Themenvielfalt der<br />
<strong>antriebstechnik</strong> sehr angetan.<br />
Beim Erarbeiten der letzten Ausgaben fiel mir immer wieder<br />
ein Themenbereich positiv auf: Energie sparen und CO 2<br />
reduzieren. Hier hat die Industrie bereits wichtige Hebel<br />
angesetzt, um die Ressourcen unserer Erde zu schonen.<br />
Und es gibt weitere Bemühungen, das bemerke ich verstärkt<br />
in der Berichterstattung. Zum Beispiel haben laut einer<br />
Fraunhofer Studie etwa 80 Prozent der befragten Unternehmen<br />
bereits Klimaziele festgelegt – das ist sehr erfreulich.<br />
Denn mittlerweile ist klar: Wir müssen unsere Bemühungen<br />
noch mehr verstärken, Energie zu sparen und Ressourcen zu<br />
schonen. Die Denkweise „ich mache mir die Erde untertan“<br />
ist von gestern und nicht zielführend.<br />
Viel Spaß beim Stöbern durch unsere Beiträge und einen<br />
geruhsamen Jahresausklang, wünscht Ihnen<br />
Ihr Guido Matthes<br />
g.matthes@vfmz.de<br />
mobil und sicher bedienen (kabellos)<br />
individuell und kostengünstig<br />
(Standard-Mediengerät,<br />
Betriebssystem nach Wunsch)<br />
induktives Laden<br />
Not-Halt, dreistufiger Zustimmtaster<br />
als Basisausführung, erweiterbar<br />
Wireless Safetyfunktionen SIL 3, PL e<br />
flexible Gehäuselösungen<br />
(Farbe, Form, Design etc.)<br />
Safety-SPS mit Zugang direkt<br />
in den Safety-BUS<br />
Komplettlösungen (Safety PLC,<br />
Safety Drives, Safety I/O Module)<br />
ACD Antriebstechnik GmbH<br />
Engelberg 2 | 88480 Achstetten<br />
Der direkte Link zu<br />
Mobile Safety HMI<br />
+49 7392 708-500<br />
info@acd-<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />
www.acd-gruppe.de/<strong>antriebstechnik</strong>
EDITORIAL<br />
03 Macht euch die Erde untertan – wirklich?<br />
SOFTSTARTER<br />
06 Altanlagen fit für die Zukunft<br />
07 Menschen, Märkte, Unternehmen<br />
14<br />
ELEKTRISCHE ANTRIEBSTECHNIK<br />
ELEKTROMOTOREN<br />
10 An einem Ort vereint: Tradition und Zukunft<br />
DREHGEBER<br />
26 Drum drehe, wer sich bindet<br />
STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />
30 Ausgewählt: SPS <strong>2022</strong><br />
MECHANISCHE ANTRIEBSTECHNIK<br />
34<br />
GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />
14 Bereit für die Zukunft mit neuem Antrieb<br />
10<br />
TITELBILD<br />
Foto: LVDESIGN –<br />
stock.adobe.com<br />
4 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de
KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />
18 Netz für den Maschinenbau<br />
42 SERIE Schnell bremsen am Tor<br />
WÄLZ- UND GLEITLAGER<br />
20 Elektrosegel reduziert Kraftstoffverbrauch<br />
22 Maximale Leistung bei höchster Energieeffizienz<br />
HYDRAULIK UND PNEUMATIK<br />
32 Hart am Wind drehen<br />
SPECIAL: ANTRIEBSTECHNIK<br />
FÜR PRÜFSTÄNDE<br />
34 Verbindungen und ihre Anforderungen<br />
20<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
38 Flexibler prüfen in der Hochschullehre<br />
SERVICE<br />
36 Impressum<br />
MEIN TIPP<br />
Innovation ist oft nicht die Erfindung von etwas<br />
völlig Neuem, sondern die Zusammenführung<br />
bekannter Technologien. Und wenn das noch in<br />
der Zusammenarbeit zweier Unternehmen<br />
gelingt – dann sind das genau die Geschichten<br />
aus dem Maschinenbau, die mir gefallen. Lesen<br />
Sie ab Seite 26 wie Siko und Megatron neue<br />
Präzisionspotentiometer entwickelt haben.<br />
Miles Meier, Chefredakteur, m.meier@vfmz.de<br />
www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> 5
STANDPUNKT<br />
ALTANLAGEN FIT FÜR<br />
DIE ZUKUNFT<br />
Welche Vorteile eine Modernisierung der<br />
Steuerungstechnik in Altanlagen mit sich bringt,<br />
dazu äußert sich Rainer Schulz, Geschäftsführer der<br />
Sysmat GmbH.<br />
In Zeiten von Rohstoffknappheit und<br />
immer teureren Ressourcen rücken Retrofitumbauten<br />
wieder stärker in den<br />
Fokus. Zwar läuft die Produktion oftmals<br />
noch problemlos und es heißt ja<br />
auch: „Never change a running system“,<br />
doch selbst wer sich aktuell gut am Markt<br />
behauptet, sollte immer wieder prüfen, ob<br />
sich eine Modernisierung als sinnvoll entpuppt.<br />
Denn der Fortschritt bleibt bekanntlich<br />
nicht stehen. Gerade in der Prozessindustrie<br />
betreiben Unternehmen Anlagen<br />
oft jahrzehntelang, schließlich waren<br />
sie teuer und sollen sich amortisieren.<br />
Schon um Qualität und Sicherheit nicht<br />
zu gefährden, bessern Betriebe eher vorsichtig<br />
nach, größere Veränderungen vermeiden<br />
sie. Doch der Innovationsdruck<br />
wächst – Kunden erwarten höhere Flexibilität,<br />
niedrigere Preise und schnellere Lieferung,<br />
die Produktlebenszyklen gestalten<br />
sich kürzer. Größere Modernisierungen<br />
fanden häufig gegen Ende des 20. Jahrhunderts<br />
statt, die Chancen der Digitalisierung<br />
lassen sich deshalb oft nicht oder<br />
nur in geringem Umfang nutzen, was wiederum<br />
erhebliches Potenzial verschenkt.<br />
NACHHALTIGKEIT IM<br />
BLICK BEHALTEN<br />
Ob in der Verfahrens- oder Fertigungsindustrie:<br />
Wenn Maschinen automatisierte<br />
Prozesse ausführen, übernehmen die<br />
elektronischen und programmierbaren<br />
Steuerungen eine entscheidende Rolle im<br />
Hinblick auf die Effizienz der Anlage. Mit<br />
neuen, innovativen Komponenten lassen<br />
sich Prozesse schnell optimieren. Als<br />
entscheidend dafür erweist sich in der<br />
Regel, dass die Steuerung angepasst wird.<br />
Der Betreiber der Anlage fungiert dann<br />
formal schnell als ‚Hersteller‘, wenn die<br />
Umbaumaßnahme eine wesentliche<br />
Veränderung im Sinne der Maschinenrichtlinie<br />
darstellt. Bei einer Modernisierung<br />
der Steuerungstechnik in Altanlagen<br />
entsteht beispielsweise erhebliches<br />
Potenzial – auch im Sinne des Nachhaltigkeitsaspekts.<br />
Hier gibt es etwa seit ein<br />
paar Jahren Umrichter für die Steuerung<br />
von Regalbediengeräten oder Aufzügen,<br />
die den Strom vom Bremsen oder Senken<br />
entweder ins Netz zurückspeisen oder<br />
diesen für die Hubbewegung einer<br />
anderen Achse verwenden. Dies bedeutet:<br />
Das Regalbediengerät fährt zu dem<br />
Fach und muss zum Anhalten dort<br />
bremsen. Hieraus gewonnene Energie<br />
kann dann wieder zum Einsatz kommen,<br />
um die Lastaufnahme im Hub zu bewegen.<br />
Ein wesentlicher Vorteil, denn eine<br />
höhere Anlagenperformance, reduzierte<br />
Inbetriebnahmezeiten und ein geringerer<br />
Energieverbrauch erweisen sich als die<br />
wesentlichen Anforderungen an Regalbediengeräte<br />
(RBG) der nächsten Generation.<br />
Steigende Produktivität und eine<br />
bessere Nutzung des verfügbaren Raums<br />
für logistische Aufgaben tragen somit<br />
maßgeblich zum Erfolg des Unternehmens<br />
bei.<br />
www.sysmat.de<br />
BEI EINER<br />
MODERNISIERUNG<br />
DER STEUERUNGS-<br />
TECHNIK IN<br />
ALT ANLAGEN<br />
ENTSTEHT GROSSES<br />
POTENZIAL – AUCH<br />
IM SINNE DER<br />
NACHHALTIGKEIT<br />
Rainer Schulz,<br />
Geschäftsführer der<br />
Sysmat GmbH<br />
6 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de
SOFTSTARTER<br />
KOMPONENTENREIHE MIT ZWEI<br />
DESIGNAWARDS AUSGEZEICHNET<br />
Für die aus T-Griff<br />
GN 5063, Flügelmuttern<br />
GN 8340 und Flügelschrauben<br />
GN 8350<br />
bestehende A4-Edelstahl-<br />
Reihe hat Ganter Normelemente<br />
den German<br />
Design Award <strong>2022</strong> sowie<br />
den IF Design Award <strong>2022</strong><br />
erhalten. Die drei gemeinsam<br />
mit der Designagentur<br />
Corpus-C entwickelten Normen basieren auf der<br />
gleichen Formensprache: einer weichen, aber dennoch<br />
prägnanten Linienführung, die zugleich äußerst funktional<br />
ist. Glatte Verläufe und sanfte Übergänge erleichtern<br />
die Reinigung der wahlweise matt gestrahlten oder<br />
polierten Oberflächen. Zudem ermöglicht die Formgebung<br />
eine bessere ergonomische Handhabung und<br />
damit auch die Einleitung größerer Bedienkräfte.<br />
Die zurückhaltende und einheitliche Gestaltung lässt<br />
eine formal stimmige Integration verschiedener Spannund<br />
Bedienfunktionen zu und sorgt so auch für ein<br />
konsistentes Erscheinungsbild von Maschinen. Die Jury<br />
des IF Design Awards hob speziell die „hervorragenden<br />
ergonomischen Eigenschaften“, die „zeitlose“ sowie<br />
„sehr hochwertige“ Ästhetik hervor.<br />
www.ganternorm.com<br />
ZIEL ERREICHT UND MIT ERSTER<br />
UMSATZMILLIARDE WEITER AUF KURS<br />
Der 11. November<br />
markiert traditionell<br />
den Start des<br />
Karnevals in Köln.<br />
Exakt an diesem<br />
Tag hatte Igus<br />
doppelten Grund<br />
zur Freude, denn<br />
der Kölner<br />
Kunststoffspezialist<br />
knackte zum<br />
ersten Mal die<br />
Umsatzmilliarde.<br />
Eine Milliarde Euro Umsatz: Dieses von Igus bereits für das<br />
Jahr 2020 ausgerufene Ziel wurde jetzt trotz Corona-Pandemie<br />
zwei Jahre später erreicht – pünktlich zum Beginn des Kölner<br />
Karnevals am 11. November <strong>2022</strong>. „Unglaublich, aber wahr:<br />
Genau an diesem Tag haben wir als Kölner Familienunternehmen<br />
die Umsatzmilliarde erreicht“, so der auch in Köln geborene<br />
Igus-Geschäftsführer Frank Blase. Und die nächsten Ziele seien<br />
bereits gesteckt: Bis zum Jahr 2025 soll die eigene Produktion<br />
klimaneutral werden und bis 2030 möchte das Kunststoffunternehmen<br />
eine Million aktive Kunden verzeichnen. Aktuell betreut<br />
Igus unter dem Leitsatz „improve what moves“ rund<br />
188.000 Kunden aus über 50 Branchen weltweit und beschäftigt<br />
über 4.500 Mitarbeitende an 31 Standorten.<br />
www.igus.de<br />
ZIEHL-ABEGG STÄRKT PRODUKTION UND<br />
VERTRIEB IN NORDAMERIKA<br />
Der Elektromotorenbauer Ziel-Abegg investiert 100 Mio.<br />
Euro in eine neue Fabrik in den USA. Dabei handelt es<br />
sich um die größte standortbezogene Einzelinvestition in<br />
der 1<strong>12</strong>-jährigen Geschichte des Unternehmens. Grund<br />
ist die gestiegene Nachfrage nach robusten und energiesparenden<br />
Ventilatoren in Mexiko, Kanada und Nordamerika.<br />
Das Werk wird in Winston-Salem (North<br />
Carolina) errichtet, rund 20 km vom bisherigen Standort<br />
Greensboro entfernt. Bezugsfertig soll das 46.500 m²<br />
große Gebäude im Jahr 2024 sein. Die Verlagerung der<br />
Produktion ist für 2025 geplant. „Wir werden einerseits<br />
die Kapazitäten erweitern, aber auch die Fertigungstiefe<br />
erhöhen“, erklärt Produktionsvorstand Joachim Ley.<br />
„Durch eine vollständig lokalisierte Produktion beginnend<br />
mit den Motoren können wir unseren Kunden eine<br />
hohe Flexibilität und kurze Lieferzeiten ermöglichen.“<br />
Dazu werden unter anderem Schweißroboter und<br />
CNC-Maschinen installiert. Mittelfristig steht auch der<br />
Aufbau eines Entwicklungshubs auf der Agenda.<br />
www.ziehl-abegg.com<br />
Rostfrei.<br />
Sicherheits- und Wellenkupplungen im<br />
Hygienic Design sind komplett aus Edelstahl<br />
gefertigt und entsprechen den strengen Hygienevorschriften<br />
der Lebensmittel, Medizin und<br />
Pharmaindustrie. Wir beraten Sie gern!<br />
Spanntechnik<br />
Kupplungen<br />
Made in Germany<br />
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info@enemac.de<br />
www.enemac.de
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VERNETZEN SIE SICH MIT<br />
www.<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />
digital.<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />
www.<strong>antriebstechnik</strong>.de/facebook<br />
www.<strong>antriebstechnik</strong>.de/twitter<br />
www.<strong>antriebstechnik</strong>.de/linkedin<br />
www.<strong>antriebstechnik</strong>.de/xing<br />
VERTRIEBSBEREICH AUSGEBAUT<br />
Stefan Lenz ist seit<br />
Oktober <strong>2022</strong> neuer<br />
Branchenmanager beim<br />
Freiburger Familienunternehmen<br />
Rheintacho<br />
Messtechnik. Er erhöht<br />
dadurch die Kapazität und<br />
Kompetenz im Vertrieb<br />
rund um das Team von Wolfgang Sexauer. Um die Marktbearbeitung<br />
zu optimieren und das erfreulich gewachsene Kundenportfolio<br />
perfekt zu betreuen, wird Lenz neben seinen Kollegen Thomas Distel<br />
und Jörn Strasser das Rheintacho-Branchenmanagement verstärken.<br />
In den vergangenen zwölf Jahren arbeitete Stefan Lenz im Vertriebsaußendienst.<br />
Dort hat er von Konzern bis Familienunternehmen viel<br />
kennengelernt und Erfahrungen gesammelt. Die erworbenen<br />
Kenntnisse im technischen Vertrieb kann er jetzt im Umgang mit den<br />
Rheintechnik-Kunden einsetzen.<br />
www.rheintacho.de<br />
NEUES WERK IN DEN USA<br />
Nach nur zwölf Monaten Bauzeit eröffnete<br />
EBM-Papst sein neues Produktionswerk für<br />
hochenergieeffiziente Ventilatoren und<br />
Motoren in den USA. Anfang November fand<br />
die feierliche Zeremonie in Telford in Tennessee<br />
statt. Knapp 30 Millionen Dollar investierte<br />
das Unternehmen in den Neubau und die<br />
Ausstattung seines zweiten US-Standorts und<br />
wird dort zu Beginn rund <strong>12</strong>5 Mitarbeitende<br />
beschäftigen. Die feierliche Eröffnung des<br />
1,6 Hektar großen Gebäudes wurde begleitet<br />
von Vertretern aus Politik und Wirtschaft<br />
sowie den Eigentümern und zahlreichen<br />
Managern des Unternehmens. Die Führung<br />
rechnet mit kontinuierlichem Wachstum in<br />
Amerika. So bietet das neue Werk die Möglichkeit<br />
weiterer Ausbaustufen für die<br />
Fertigung von EC-Motoren, die durch eine<br />
phasenweise Implementierung bis Oktober<br />
2024 umgesetzt werden sollen.<br />
www.ebmpapst.com<br />
UMSATZ ÜBERSCHREITET DIE MILLIARDENGRENZE<br />
Die Weidmüller-Gruppe hat Anfang<br />
November <strong>2022</strong> im laufenden<br />
Geschäftsjahr erstmals die Umsatzmarke<br />
von einer Milliarde Euro überschritten.<br />
Das Unternehmen blickt<br />
optimistisch auf den weiteren<br />
Verlauf des aktuellen Jahres und<br />
prognostiziert ein positives Wachstum<br />
von insgesamt über 20 Prozent<br />
gegenüber dem Vorjahr. Die kontinuierlich steigenden Auftragsbestände konnte<br />
Weidmüller trotz einer herausfordernden Beschaffungssituation erfolgreich<br />
bedienen, was im vierten Quartal im Rekordumsatz resultierte. „Unsere<br />
Umsatzerwartungen wurden nicht nur erfüllt, sondern sogar übertroffen“,<br />
freut sich Vorstandssprecher und Technologievorstand Volker Bibelhausen und<br />
blickt optimistisch in die Zukunft: „Wir sind zuversichtlich, dass uns die gute<br />
Auftragslage trotz der angespannten Situation auf den Energiemärkten<br />
weiterhin Rückenwind verleihen wird.“<br />
www.weidmueller.com<br />
SCHAEFFLER KAUFT CERASPIN<br />
Schaeffler hat mit der Ceratizit-Gruppe einen<br />
Vertrag zum Erwerb von Ceraspin unterzeichnet.<br />
Das Unternehmen entwickelt und produziert im<br />
luxemburgischen Livange seit mehr als 25 Jahren<br />
Premium-Keramikprodukte, die überwiegend zu<br />
Walzkörpern für Lageranwendungen verarbeitet<br />
werden. „Das Know-how von Ceraspin bei Keramikkomponenten<br />
für Wälzlager ist für Schaeffler von<br />
entscheidender Bedeutung. Mit dem Kauf verstärken<br />
wir unsere Lieferkette vor allem in Europa. Gleichzeitig legen wir die Basis<br />
für eine zukunftsorientierte Aufstellung für hochwertige Komponenten in<br />
strategisch wichtigen Wachstumsfeldern“, sagt Dr. Michael Pausch, Leiter<br />
Forschung und Entwicklung bei Schaeffler Industrial. Mit dem Kauf übernimmt<br />
Schaeffler 100 Prozent der Anteile an Ceraspin. Der Vollzug der<br />
Transaktion wird noch im vierten Quartal erwartet. Der Abschluss steht unter<br />
dem Vorbehalt, dass übliche Vertragsbedingungen erfüllt werden. Über die<br />
Details der Transaktion wurde Stillschweigen vereinbart.<br />
www.schaeffler.de<br />
8 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de
SOFTSTARTER<br />
ANZEIGE<br />
VTH-FACHGRUPPE „ANTRIEBSTECHNIK“<br />
In Schweinfurt trafen sich am<br />
18. und 19. Oktober <strong>2022</strong> die<br />
Mitglieder der Fachgruppe<br />
„Antriebstechnik“ im VTH<br />
Verband Technischer Handel<br />
e.V. und der zugehörige<br />
Lieferantenkreis. Am ersten<br />
Tag stand die Besichtigung<br />
des Wälzlager-Herstellers SKF<br />
auf dem Programm. Ein<br />
Rundgang durch die Produktionshallen<br />
zeigte die Vielfalt<br />
der dort produzierten Wälzlager,<br />
den Grad der Automatisierung<br />
vieler Prozessabläufe<br />
und den stetigen Ausbau des<br />
Unternehmens mit neuen<br />
Werkhallen. Am nächsten Tag<br />
folgte die Mitgliederversammlung mit Fachvorträgen und regen Diskussionen. Themen waren – neben der Analyse der aktuellen<br />
Wirtschaftslage – weiterhin Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Das Inkrafttreten des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes<br />
(LkSG) am 1. Januar 2023 verbindet diese beiden Aspekte und spielt selbst in kleineren Handelshäusern eine zunehmend<br />
wichtige Rolle. Bei der Mitgliederversammlung konnte der VTH einmal mehr die Unterstützung beweisen, die er seinen Mitgliedern<br />
im D-A-CH-Gebiet zukommen lässt, beispielsweise durch juristische Beratungen.<br />
Weitere Informationen und Materialien zum Download finden Sie hier:<br />
bit.ly/vth_at_<strong>2022</strong><br />
Das Münster in Mönchengladbach, der Heimat unseres<br />
Tochterunternehmens Walter Rothermundt GmbH & Co. KG.<br />
BRECOFLEXmove BRECOprotect BRECOFLEXgreen BRECObasic<br />
f.steffen@breco.de<br />
www.breco.de
XXX ELEKTROMOTOREN<br />
Winfried Bauer, Chefredakteur unserer Schwesterzeitschrift f+h<br />
50 JAHRE MOTORENWERK USLAR<br />
AN EINEM ORT VEREINT:<br />
TRADITION UND ZUKUNFT<br />
Das Motorenwerk Uslar der Demag Cranes & Components GmbH kann auf eine<br />
lange Geschichte zurückblicken. Eines kennzeichnet die Belegschaft des Werks<br />
über all die Jahre: Sich an neue Rahmenbedingungen anzupassen. Und so befindet<br />
sich der Standort momentan in einem Transformationsprozess hin zu einer<br />
kundenorientierten Servicefabrik.<br />
Was verbindet die Hauptstadt Argentiniens mit der<br />
niedersächsischen Gemeinde Uslar? Nun: Die in<br />
der Frauenbrücke in Puerto Madero, Buenos Aires,<br />
eingesetzte Antriebstechnik stammt aus dem Motorenwerk<br />
der Demag Cranes & Components GmbH. Werkleiter<br />
Markus Dierschke bleibt beim Betriebsrundgang vor einem Foto<br />
stehen, auf dem das Bauwerk zu sehen ist: „Im Allgemeinen arbeiten<br />
unsere Antriebe in derartigen Anwendungen im Verborge-<br />
nen. Demzufolge ist unser Know-how auch nicht so ohne weiteres<br />
für jedermann ersichtlich.“<br />
Davon kann beim Betriebsrundgang keine Rede sein. Auf einer<br />
Produktionsfläche von 14.900 m² fertigen 211 Personen etwa<br />
325.000 Bauteile pro Jahr. Zu den Produkten gehören unter anderem<br />
konische und zylindrische Motoren, Kettenzugmotoren und<br />
Komponenten. Dierschke: „Im Bereich Komponenten, darunter<br />
verstehen wir Bauteile wie Ketten- und Umlenkräder sowie<br />
10 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de
XXX<br />
MEILENSTEINE DES MOTORENWERKS USLAR<br />
<strong>2022</strong><br />
50 Jahre<br />
Motorenwerk Uslar<br />
2018<br />
Aufbruch auf den Weg hin zu einer<br />
kundenorientierten Servicefabrik<br />
01 Sprüht vor Leidenschaft für den Standort Uslar: Werkleiter<br />
Markus Dierschke (l.), hier im Gespräch mit Winfried Bauer,<br />
Chefredakteur f+h<br />
2017<br />
2007<br />
Übernahme der Marken Demag<br />
und Gottwald durch das finnische<br />
Maschinenbauunternehmen<br />
Konecranes<br />
Im September liefert das Werk<br />
erstmals 10.000 Motoren in einem<br />
Monat aus<br />
Bremsen und Kupplungen, sehen wir weiteres Wachstumspotenzial<br />
für den Standort.“<br />
INSOURCING BIETET CHANCEN ZU WACHSEN<br />
Um dieses zu erschließen, widmet sich Dierschke, der seit seiner<br />
Ausbildung in Uslar das Werk gut kennt, gemeinsam mit der<br />
Mannschaft vor Ort und den zentralen Diensten im Konzern der<br />
Weiterentwicklung des Standorts, prüft mögliche Produktionserweiterungen<br />
im Hinblick auf Fertigungstiefe und Kompatibilität<br />
mit den etablierten Prozessen – und die Erfolge sprechen<br />
für sich: Im Wettbewerb mit anderen Demag-Standorten gewann<br />
Uslar im Jahr 2019 zunächst die Produktion von Kettenzugbremsen.<br />
Darüber hinaus fertigt Uslar seit 2020 die Kettenund<br />
Umlenkräder nicht nur für die Krane der Demag, sondern<br />
auch für die Kettenzüge der Konecranes-Gruppe. Durch den<br />
Ausbau der Druckgießerei erhielt Uslar in einem konzerninternen<br />
Wettbewerb auch den Zuschlag für den Bau der Gehäuse<br />
des Radblock-Modells DRS-M 1<strong>12</strong>. Seit Ende 2020 wird in Uslar<br />
eine Insourcing-Strategie umgesetzt. Bis dato zugelieferte<br />
Druckgussteile aus Aluminium werden werksintern produziert.<br />
„Konzernweit sind wir der einzige Standort mit entsprechender<br />
Fertigungskompetenz“, so Dierschke.<br />
NEUE AUSRICHTUNG DES STANDORTS<br />
Die neue Ausrichtung des Werks hin zu einer kundenorientierten<br />
Fabrik für Motoren- und Komponentenproduktion spiegelt<br />
sich in flexiblen Strukturen. Denn zunehmend produziert Uslar<br />
zusätzlich zum Neugeschäft auch für den Servicebereich von<br />
Konecranes mit ganz speziellen Anforderungen. Dierschke:<br />
„Dabei verlieren wir aber nie das Ziel einer auftragsbezogenen<br />
Fertigung aus den Augen.“<br />
Daneben wirbt das Werk zusätzlich Projekte bei Drittkunden<br />
ein, auch wenn angesichts der zahlreichen aus dem Konzern<br />
nach Niedersachsen verlagerten Produktionsschritte das Geschäft<br />
bis jetzt nur eine untergeordnete Rolle spielt. Die Störung<br />
weltweiter Lieferketten spätestens seit Beginn der Corona-Krise<br />
lässt die Verantwortlichen wieder auf verkürzte Handelswege<br />
und lokalere Lieferanten setzen. Das kommt dem Standort mit<br />
seinen gut ausgebildeten Mitarbeitern und hoher Produktivität<br />
entgegen.<br />
Auch das Thema Entwicklung spielt für Uslar eine stetig wachsende<br />
Rolle. Gemeinsam mit den Ingenieuren des Konzerns<br />
1997<br />
1995<br />
Im Mai feiert das<br />
Montage-Team den<br />
1.000.000sten Motor<br />
1992<br />
Investition in weitere<br />
Fertigungshalle.<br />
Im Oktober läuft<br />
das 1.000.000ste<br />
Ständerpaket vom Band<br />
1982-1986<br />
1976<br />
1975<br />
Im Mai feiert das<br />
Montage-Team den<br />
100.000sten Motor<br />
1973<br />
Am 31. Januar wird<br />
der erste komplette<br />
Demag-Bremsmotor<br />
montiert<br />
1972<br />
April: Aufnahme der Produktion der<br />
neuen ZN-/ZB-Drehstrommotorenbaureihe<br />
in Zylinderläuferbauweise<br />
Werkserweiterung um neue<br />
Fertigungshalle, Verwaltungs- und<br />
Sozialgebäude<br />
Ab April läuft die neue Aluminium-<br />
Motorenreihe KB 80-225 vom Band<br />
Das neu gebaute Motorenwerk<br />
der Demag in Uslar nimmt die<br />
Arbeit auf<br />
www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> 11
ELEKTROMOTOREN<br />
02<br />
02 + 03 Entscheidend für die Motoren- und Komponentenfertigung<br />
ist die hohe Präzision der Bauteile<br />
04 Eine hohe Ausbildungsquote ist wichtig für die Zukunft<br />
des Standorts<br />
wurde in Uslar von der Feststellung des Bedarfs über die Bestimmung<br />
der Komponenten bis hin zur Einrichtung der Arbeitsplätze –<br />
einschließlich einer innovativen Maschine für die Montage – eine<br />
neue Bremse für elektrische Kettenzüge entwickelt. Laut Dierschke<br />
ist die Neuentwicklung mittlerweile in die Serienproduktion gegangen.<br />
Schließlich unterstützen die Spezialisten aus Uslar als<br />
Servicepartner mit ihrem Detailwissen und ihrer Fachkompetenz<br />
auch andere Konzern-Standorte. Das betrifft die Technik ebenso<br />
wie das seit dem Jahr 2019 implementierte konzerninterne Produktionssystem<br />
Konecranes Way (KC Way) für schlanke Prozesse<br />
und Informationsaustausch.<br />
Angesichts der Fülle der Herausforderungen und der Zukunftsaussichten<br />
ist Ausbildung wichtiger als je zuvor. 14 junge Menschen<br />
werden derzeit zu Industrie-, Werkzeug- und Zerspanungsmechanikern,<br />
Fachkräften für Lagerlogistik, Elektronikern und –<br />
seit diesem Jahr erstmals auch – Mechatronikern ausgebildet und<br />
in aller Regel unbefristet übernommen. Zukünftig sollen auch Industriekaufleute<br />
dazukommen und duale Studenten ihren Bachelor<br />
of Engineering mit Praxiserfahrung im Werk Uslar begleiten.<br />
03<br />
FAZIT<br />
Das Werk in Uslar ist ein starker Partner im Verbund von<br />
Konecranes – mit engen Verbindungen und kurzen Kommunikationswegen<br />
zu anderen Konzernteilen. Seit 50 Jahren hat der<br />
Standort Uslar seine Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt und<br />
sich immer wieder flexibel an immer neue Gegebenheiten angepasst.<br />
Auch in Zukunft wird Uslar als kundenorientierte Servicefabrik<br />
für die Fertigung von Motoren und Komponenten eine<br />
wichtige Rolle beim Bau von Industriekranen spielen.<br />
Bilder: Demag<br />
www.demagcranes.de<br />
04<br />
<strong>12</strong> <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de
MARKTPLATZ<br />
CLEVERE ALTERNATIVE FÜR DIE<br />
ERSATZTEILVERFÜGBARKEIT<br />
Speziell für Scheibenläufermotoren<br />
bietet das<br />
Unternehmen Mattke<br />
über die Wartung und<br />
Instandhaltung hinaus<br />
auch Retrofits in Form<br />
permanenterregter<br />
Synchronmotoren an.<br />
Das Unternehmen hat für die Baureihen MC 13, MC 17,<br />
MC 19 und MC 23 die permanenterregten Synchronmotoren<br />
MC 13-BL, MC 17-BL, MC 19-BL und MC 23-BL entwickelt. Die<br />
Retrofits haben das gleiche flache Design wie die ursprünglichen<br />
Motoren. Auch die Wellenlänge, der Wellendurchmesser,<br />
der Zentrierbund und die Befestigungsbohrungen<br />
wurden beibehalten. Die bürstenlosen Servomotoren lassen<br />
sich so ohne weitere mechanische Justierungen eins zu eins<br />
in jede Anwendung integrieren. Neu hingegen ist die<br />
Reglertechnologie, die jedoch identische Eingangssignale<br />
aufweist. Eine Anpassung der übergeordneten Steuerung ist<br />
laut Herteller nicht erforderlich.<br />
www.mattke.de<br />
WÄRMEENTWICKLUNG AUCH BEI HOHEM<br />
TEMPO IMMER IM BLICK<br />
Hohe Drehzahlen fördern die<br />
Wärmeentwicklung. Eine<br />
Labyrinthdichtung reduziert bei<br />
den Planetgear VRS High Speed<br />
Getrieben von Nidec Graessner<br />
deshalb die Erwärmung. Dieses<br />
Konstruktionsprinzip verhindert,<br />
dass die Getriebe überhitzen.<br />
Die kompakte Bauweise, das Beschleunigungsmoment bis<br />
3.700 Nm und das verringerte Verdrehspiel von ≤ 3 arcmin<br />
prädestiniert die Baureihe laut Hersteller für Automatisierungsvorhaben.<br />
Kennzeichnend sind unter anderem eine einsatzgehärtete<br />
Schrägverzahnung, die einen ruhigen Lauf ermöglicht,<br />
sowie eine einteilige Antriebswelle und Planetenradräder mit<br />
zwei robusten Kegelrollenlagern. Letztere sorgen für eine hohe<br />
radiale/axiale Belastbarkeit, eine große Steifigkeit und Drehmomentdichte.<br />
Die speziell entwickelte Labyrinthdichtung<br />
mindert wie erwähnt die Wärmeentwicklung und ein direkt in<br />
das Gehäuse verzahntes Hohlrad verbessert den Rundlauf und<br />
eliminiert Drehzahlschwankungen.<br />
www.graessner.de<br />
PFIFFIG KOMBINIERT UND PLUG-AND-PLAY-KONFORM<br />
Die Unternemen Framo Morat und MinebeaMitsumi Technology Center Europe (MTCE) haben gemeinsam<br />
einen modularen, integrierten Radnabenantrieb für den Einsatz in fahrerlosen Transportfahrzeugen<br />
entwickelt. Das skalierbare All-inclusive-Kraftpaket weist Funktionselemente wie das Laufrad, ein<br />
Planetengetriebe, einen Elektromotor sowie Bremse und Elektronik in einer kompakten Einheit auf.<br />
Durch den eingesparten Bauraum lassen sich Fahrzeuge kleiner dimensionieren oder mit größeren<br />
Akkus ausstatten. Die Antriebslösung gibt es für zwei Traglastbereiche. So sind standardmäßig Anwendungen<br />
von 250 bis 500 kg Traglast pro Achse sowie von 500 bis 1.000 kg umsetzbar. Die hohen<br />
Radiallasten werden bei konstant hoher Beschleunigung und Geschwindigkeit realisiert. Das System<br />
verfügt über eine Plug-and-play-Funktion und lässt sich optional auch mit Sensorik ausstatten. Über Standardschnittstellen, wie<br />
RS485 oder CAN, ist eine ganzheitliche Antriebssteuerung als e-Achse möglich.<br />
www.minebeamitsumi.eu<br />
DER<br />
HUBWERKS-<br />
LÖSUNG<br />
ANTRIEB<br />
Sicher Flexibel International<br />
Das neue<br />
MAXXDRIVE ® XD<br />
Robust<br />
Modular<br />
Getriebebau NORD GmbH & Co. KG | Fon +49 4532 289-0 | info@nord.com | www.nord.com
GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />
HUBWERKSGETRIEBE<br />
BEREIT FÜR DIE ZUKUNFT MIT<br />
NEUEM ANTRIEB<br />
Portalkrane werden in vielen Industriezweigen zum Umschlag der Güter<br />
eingesetzt. Auch in der Zementherstellung sorgen sie für den<br />
Warentransport. Für einen zuverlässigen Betrieb der Maschinen spielt die<br />
Antriebstechnik eine Schlüsselrolle. Bei einem Zementproduzenten wurden<br />
zwei Hubwerksgetriebe nach Erreichen der theoretischen Nutzungsdauer<br />
ausgetauscht. Mit den neuen Antrieben ist der reibungslose Betrieb der<br />
Krananlage nun für weitere Jahre sichergestellt.<br />
Christian Rüttling, Marktmanager Industriegetriebe,<br />
SEW-EURODRIVE GmbH & Co KG, Bruchsal<br />
Im laufenden Betrieb unterliegen Kranhubwerke fortwährendem<br />
Verschleiß sowie voranschreitender Materialermüdung.<br />
Die Restnutzungsdauer der Hubwerke nimmt dadurch kontinuierlich<br />
ab. Ein über die projektierte Nutzungsdauer hinausgehender<br />
Betrieb birgt daher nicht vertretbare Sicherheitsrisiken.<br />
Deshalb sieht der Gesetzgeber vor, dass die Betreiber von Krananlagen<br />
ihre Hubwerke nach Ablauf der theoretischen Nutzungsdauer<br />
stilllegen oder generalüberholen. Die Ermittlung der Restnutzungsdauer<br />
oder SWP (Safe Work Period) ist daher integraler<br />
Bestanteil, um den sicheren Betrieb der Krananlage zu gewährleisten.<br />
Sie wird im Rahmen der jährlich stattfindenden Sachverständigenprüfung<br />
durchgeführt. Grundlage hierfür ist die Unfallverhütungsvorschrift<br />
54 (Winden, Hub- und Zuggeräte) der<br />
Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung.<br />
Mit einer zu Ende gehenden Restnutzungsdauer des Kranhubwerks<br />
sah sich auch Heidelbergcement am Standort Lengfurt<br />
konfrontiert. Der betroffene 8,5 Tonnen Greiferportalkran sorgt<br />
hier für eine Entladung der anlandenden Schiffe, die das Werk<br />
14 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de
01 Kann losgehen: Der Tausch der Hubwerksgetriebe am<br />
Greiferportalkran ermöglicht nun wieder die Entladung der<br />
anlandenden Schiffe<br />
02 Verdient, aber alt: Die in die Jahre gekommenen Hubwerksgetriebe<br />
vor dem Retrofit<br />
03 Kraftpaket: Der Ausbau der alten Hubwerksgetriebe erfolgte<br />
natürlich mit einem anderen Kran<br />
01<br />
mit Zuschlagstoffen wie Sand oder Kies versorgen. Die Schiffsanbindung<br />
erfolgt über den Main, der im unterfränkischen Lengfurt<br />
am Standort des Zementproduzenten vorbeiführt. Eine geplante<br />
Revision an einer Schifffahrtsschleuse, während der der Schiffsverkehr<br />
sowieso ausgesetzt werden musste, wollten die Verantwortlichen<br />
deshalb nutzen, um die notwendigen Modernisierungsarbeiten<br />
am Greiferportalkran durchzuführen.<br />
SCHNELL PLANEN UND SICHER UMSETZEN<br />
Um die zeitliche Herausforderung zu meistern, die sich aus dem<br />
engen Zeitfenster der Schleusenrevision ergab, musste man den<br />
Austausch des Hubwerks unter Hochdruck vorantreiben. Mit<br />
SEW-Eurodrive stand hierbei ein Hersteller zur Seite, der flexibel<br />
auf Anfragen dieser Art reagieren kann. Neben profundem Applikations-Know-How<br />
kann der Antriebsspezialist zudem auf ein<br />
breites Antriebstechnikportfolio mit hoher Wertschöpfungstiefe<br />
zurückgreifen. So vergingen im Fall des Austausches der Hubwerke<br />
zwischen Angebotslegung mit Maßaufnahme und Zeichnungserstellung<br />
sowie der Auslieferung der Getriebe nur rund<br />
zehn Wochen.<br />
Die beiden neuen Hubwerksgetriebe vom Typ X4FCC140/HC<br />
haben jeweils ein dauerfestes Nenndrehmoment von<br />
22.000 Nm. Sie sind damit ausreichend groß bemessen, um den<br />
sicheren Betrieb des Krans auch in Zukunft zu ermöglichen.<br />
Für die Adaption an die bestehenden Anschlussmaße im Maschinenhaus<br />
wurde unter jedem der beiden Getriebe eine<br />
Stahlplatte angebracht. Eine aufwändige Anpassung der bestehenden<br />
Konstruktion entfiel damit. Neben den Adapterplatten<br />
waren auch die an- und abtriebsseitigen Kupplungen Bestandteil<br />
des Lieferumfangs.<br />
Die Verbindung zwischen Hubwerksmotor und Getriebe wurde<br />
mit drehelastischen Bolzenkupplungen realisiert, während für<br />
die Anbindung an die beiden Seiltrommeln Tonnenkupplungen<br />
zum Einsatz kamen. Alle für das Retrofit erforderlichen Antriebskomponenten<br />
wurde somit zentral projektiert und bereitgestellt.<br />
Auf diese Weise entfiel der für einen Betreiber sonst oft übliche<br />
Abstimmungsaufwand zwischen verschiedenen Lieferanten und<br />
die hierdurch gerne entstehenden Schnittstellenprobleme. Neben<br />
Auslegung und Lieferung der neuen Antriebskomponenten<br />
hat SEW zudem beim Ausbau der alten Antriebe sowie beim Einbau<br />
und der Inbetriebnahme unterstützt. Die Monteure stellten<br />
02 03<br />
www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> 15
GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />
04<br />
05<br />
sicher, dass die Antriebe präzise ausgerichtet sind und es zu<br />
keinen Fluchtungsfehlern kommt.<br />
ABSTAND VERGRÖSSERN<br />
Die beiden neuen Getriebe des Greiferportalkrans basieren<br />
auf der speziell für Hubwerke entwickelten Applikationsbaureihe<br />
X..e/HC. Typisch für Hubwerksanordnungen ist der<br />
Einsatz von Parallelwellengetrieben, bei der Seiltrommel und<br />
Motor auf der gleichen Getriebeseite angeordnet sind. Da der<br />
Achsabstand zwischen An- und Abtriebswelle bei kompakten<br />
Universalgetrieben hierfür häufig nicht ausreicht, müssen<br />
diese, in Bezug auf das Drehmoment, überdimensioniert werden.<br />
Die Applikationsbaureihe setzt hier an und ermöglicht<br />
durch den vergrößerten Achsabstand eine zum Drehmomentbedarf<br />
passende Getriebeauswahl: Überdimensionierung<br />
aus Platzgründen kann damit der Vergangenheit angehören.<br />
Die optimierte Gehäusegestaltung des Getriebes<br />
resultiert zudem in einer Gewichtseinsparung gegenüber<br />
vielen gängigen Universalgetrieben. Mit einem Nenndrehmomentbereich<br />
von <strong>12</strong>,8 bis 175 kNm ist die Baureihe in<br />
15 Baugrößen verfügbar.<br />
TAUSCHEN UND MODERNISIEREN<br />
Der Greiferportalkran ist mit den neuen Hubwerksgetrieben<br />
nun wieder in der Lage, die Materialversorgung des Werks<br />
Lengfurt durchzuführen. Die zügige Umsetzung des Retrofits<br />
wurde durch eine enge Zusammenarbeit zwischen beiden<br />
Unternehmen ermöglicht. Bereits in der Retrofitplanungsphase<br />
wurden hierfür die Weichen gestellt: Die kurzfristige<br />
Vor-Ort-Maßaufnahme sowie die Projektierung der neuen<br />
Antriebe inklusive Zeichnungserstellung waren ein Grund<br />
dafür, frühzeitig die passende Antriebslösung für den Greiferportalkran<br />
zu finden. Weiterhin ist sich SEW sicher, dass die<br />
kurze Lieferzeit sowie die Montageunterstützung vor Ort mit<br />
zu einer pünktlichen Modernisierung der Antriebe beigetragen<br />
haben. Der Service Retrofit des Antriebspezialisten umfasst<br />
entweder den Austausch einzelner Antriebstechnikkomponenten<br />
(Komponenten-Retrofit) oder die Modernisierung<br />
von kompletten Maschinen und Anlagen (System-Retrofit).<br />
Bilder: HeidelbergCement, SEW<br />
www.sew-eurodrive.de<br />
04 Fit für die Zukunft: Die beiden neuen Hubwerksgetriebe haben jeweils<br />
ein dauerfestes Nenndrehmoment von 22.000 Nm<br />
05 Aktualisiert: Die beiden neuen Hubwerksgetriebe (im Hintergrund)<br />
und das Hubwerk<br />
DIE IDEE<br />
„Safety first gilt natürlich auch bei<br />
Portalkränen und deren Hubwerken.<br />
Auch wenn die Maschinen noch eine<br />
Zeit lang sicher funktionieren<br />
würden, es ist auf jeden Fall sicherer,<br />
sie nicht über die projektierte<br />
Nutzungsdauer hinaus zu betreiben.<br />
Eine Herausforderung bei solchen<br />
Projekten ist immer das knappe<br />
Zeitfenster. In diesem Fall kam uns<br />
zwar die Schleusenrevision entgegen,<br />
aber auch die war natürlich<br />
zeitlich sehr begrenzt. Letztendlich<br />
können die neuen Hubwerksgetriebe<br />
die Anlage nun wieder<br />
sicher betreiben.“<br />
Christian Rüttling, Marktmanager<br />
Industriegetriebe, SEW-Eurodrive,<br />
Bruchsal<br />
16 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de
MARKTPLATZ<br />
GROSSE ACHSABSTÄNDE ÜBERBRÜCKEN<br />
KBK produziert<br />
Distanzkupplungen<br />
in vielen Varianten<br />
und millimetergenau<br />
nach Wunsch. Mit<br />
ihnen lassen sich<br />
weit auseinanderliegende<br />
Antriebsachsen<br />
genau<br />
synchronisieren. Die<br />
Kupplungen sind<br />
durch leichte und zugleich steife Aluminiumpräzisionsrohre<br />
spielfrei. Sie werden in Längen bis 3 m gefertigt, auf Anfrage<br />
sind Ausführungen bis 6 m Länge möglich. Neben einseitig<br />
oder komplett starren Varianten gibt es auch Modelle in<br />
Metallbalg- und Elastomerausführung. Die Kupplungen der<br />
Baureihe DRE sind beidseitig mit Elastomersternen ausgestattet<br />
und haben daher schwingungsdämpfende Eigenschaften.<br />
Für die Synchronisierung dynamischer Achsen ist<br />
die Baureihe DRB ausgelegt, denn diese Kupplungen verfügen<br />
beidseitig über Metall bälge und weisen deshalb eine<br />
hohe Torsionssteifigkeit auf. Für Bereiche mit strengen<br />
Hygieneanforderungen bietet der Hersteller Distanzkupplungen<br />
in Edelstahlausführung an, die sich mit scharfen<br />
Reinigungsmitteln säubern lässt.<br />
www.kbk-<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />
WISSEN, WAS IM INNEREN VOR SICH GEHT<br />
Ringspann bietet<br />
für seine langsam<br />
laufenden<br />
Rücklaufsperren<br />
der Baureihen<br />
FRHD, FRHN und<br />
FRSC ein software-<br />
und<br />
sensorgestütztes<br />
Condition-Monitoring-System mit Internetanbindung an.<br />
Dies ermöglicht Echtzeitkontrolle aller funktionsrelevanten<br />
Ereignisse im Inneren der Freiläufe. Betreibern<br />
und Instandhaltern von Schüttgutanlagen gibt das die<br />
Möglichkeit, wichtige Leistungsparameter der Rücklaufsperren<br />
in den Antriebssystemen ihrer fördertechnischen<br />
Anlagen vorausschauend zu überwachen. Das kann die<br />
Betriebssicherheit erhöhen und den Wartungsaufwand<br />
reduzieren. Die Systemlösung besteht aus einem<br />
Schwingungssensor der Lager und Unwucht überwacht,<br />
einem Drehzahlsensor sowie einem Ölfeuchtigkeitssensor<br />
mit Temperaturfühler und der zur weiteren Analyse<br />
erforderlichen Diagnoseelektronik. Die Messdaten der<br />
Sensoren kann der Anwender über eine Ethernet-Schnittstelle<br />
in Echtzeit (fern)abrufen und mit der Software<br />
Smart observer auswerten.<br />
www.ringspann.de<br />
HEAVYDUTY<br />
INTELLIGENTE GLEITLAGERLÖSUNGEN –<br />
FÜR EINEN REIBUNGSFREIEN ABLAUF UND MEHR EFFEKTIVITÄT<br />
PASSION FOR TECHNOLOGY.
KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />
KUPPLUNGEN ALS SCHUTZ<br />
NETZ FÜR DEN MASCHINENBAU<br />
Sicherheitskupplungen leisten einen<br />
wertvollen Beitrag, um Maschinenteile im<br />
Falle eines Falles vor Zerstörung zu<br />
bewahren. Selbstverständlich sichern die<br />
Bauteile auch Ketten- und<br />
Riemenantriebe zuverlässig ab. Um hier<br />
unterschiedliche Einsatzgebiete<br />
abzudecken, gibt es verschiedene<br />
Ausführungen.<br />
Iris Jakob, M. A., Geschäftsführerin, ENEMAC GmbH, Kleinwallstadt<br />
Sicherheitskupplungen von Enemac weisen ein ausgereiftes<br />
Kugelrastprinzip auf und können im Schadensfall kostspielige<br />
Reparaturen und Maschinenstillstände minimieren.<br />
Die Kupplungen lassen sich im gesamten Maschinen- und<br />
Anlagenbau einsetzen. Die Funktion ist einfach sowie effektiv:<br />
Innerhalb kürzester Zeit wird im Störfall der Antriebsstrang<br />
unterbrochen und destruktive Massenkräfte und Drehmomentspitzen<br />
werden sicher weggeschaltet. Im laufenden Betrieb<br />
sind eine spielfreie, exakte Drehmomentübertragung, stufenlos<br />
einstellbare Ausrückmomente und automatisches Wiedereinrücken<br />
charakteristische Features dieser Kupplungsart.<br />
VIELFALT SORGT FÜR SICHERHEIT<br />
Speziell für indirekte Antriebe, wie man sie häufig in Verpackungsmaschinen<br />
und Abfüllanlagen vorfindet, gibt es von dem<br />
Kupplungshersteller eine große Typenvielfalt. Indirekte Antriebe<br />
sind dadurch gekennzeichnet, dass Motor- und Abtriebselement<br />
nicht auf einer gemeinsamen Achse liegen. Die Antriebswelle<br />
sitzt parallel oder versetzt zur Abtriebswelle und das Drehmoment<br />
übertragen Riemen, Zahnräder oder Ketten. Um den unterschiedlichsten<br />
Einsatzbereichen und Arbeitsumwelten gerecht<br />
zu werden, gibt es von Enemac Sicherheitskupplungen in drei<br />
unterschiedlichen Ausführungen.<br />
Unter Standardbedingungen sind meistens Drehmomentbegrenzer<br />
aus Vergütungsstahl die richtige Wahl. Der Qualitätswerkstoff<br />
sorgt für ein sicheres, präzises Schaltverhalten und<br />
schützt den Motorstrang zuverlässig und sicher. Eine Besonderheit<br />
des Kleinwallstädter Unternehmens im Bereich der Überlastabsicherung<br />
in Kettenantrieben stellt der Typ ECH dar, welche<br />
mit einem integrierten Kettenrad ausgestattet ist. Hier bilden<br />
Nabe, Kugeln und Kettenrad eine Einheit, wodurch diese Kupplung<br />
axial so schmal wie eine Rutschkupplung gebaut ist, jedoch mit<br />
ihrer hohen Wiederholgenauigkeit und dem exakt einzustellenden<br />
01 Sauber und rein: Kompakter<br />
Dreh momentbegrenzer ECG_ES<br />
im Hygienic Design<br />
02 Guter Schutz: Gekapselte<br />
Edelstahl sicherheitskupplung ECR<br />
03 An der Kette: Sicherheitskupplung ECH<br />
mit integriertem Kettenrad<br />
01 02<br />
18 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de
Ausrückmoment die Vorteile einer Kugelrastkupplung<br />
aufweist. Ein weiterer Anbau anwenderseitig<br />
ist nicht mehr nötig. Die ECH ist in elf<br />
Baugrößen für Ausrückmomente zwischen<br />
2 Nm und 900 Nm erhältlich. Die Kettenradgröße<br />
kann dabei der Anwender bestimmen.<br />
KLEINER TEILKREIS UND<br />
KORROSIONSSCHUTZ<br />
Für anspruchsvollere Umgebungen gibt es<br />
aus Kleinwallstadt viele Sicherheitskupplungen<br />
als korrosionsgeschützte Variante. Durch<br />
spezielle Härteverfahren werden die Hauptbauteile<br />
der Drehmomentbegrenzer nitrokarburiert<br />
(oder auch gasnitriert) und anschließend<br />
oxidiert. Die verbauten Tellerfedern sind<br />
beschichtet und Kugeln sowie Kugellager bestehen<br />
aus Edelstahl. Dadurch lassen sich diese<br />
Kupplungstypen für viele Anwendungen im<br />
Freien und überall dort einsetzen, wo Feuchtigkeit<br />
oft ein Problem darstellt.<br />
Eine der meistverkauften Typen in diesem<br />
Segment ist laut Enemac die Baureihe ECOL_<br />
KS. Diese ist für Anbauteile mit kleinem Befestigungsteilkreis<br />
konzipiert. Zur Befestigung<br />
auf der Welle besitzt der Drehmomentbegrenzer<br />
eine radiale Klemmnabe für Wellen bis zu<br />
58 mm. Die Sicherheitskupplung ist geeignet<br />
für einen Drehmomentbereich zwischen<br />
2 Nm und 800 Nm und für Betriebstemperaturen<br />
bis zu 200 °C. Es stehen <strong>12</strong> Baugrößen zur<br />
Verfügung, die sich für Drehzahlen bis 4.000<br />
Umdrehungen pro Minute einsetzen lassen.<br />
ANSPRUCHSVOLLERE EINSÄTZE<br />
Edelstahlkupplungen entsprechen den strengen<br />
Hygienevorschriften der Lebensmittelsowie<br />
Pharmaindustrie und können ebenfalls<br />
im Bereich der Medizintechnik und in Reinräumen<br />
eingesetzt werden. Bei der Herstellung<br />
von Sicherheitskupplungen im Hygienic<br />
Design werden Edelstähle A2 sowie A4 verwendet<br />
und somit höchste Qualität für anspruchsvolle<br />
Einsätze erreicht.<br />
Diese Anwendungsfelder stehen schon seit<br />
Jahrzehnten im Mittelpunkt des Antriebsspezialisten,<br />
wodurch dem Konstrukteur ein breit<br />
gefächertes Angebot an Drehmomentbegren-<br />
03<br />
DIE IDEE<br />
„Sicherheitskupplungen können<br />
einen wertvollen Beitrag leisten, um<br />
Maschinenteile im Falle eines Falles<br />
vor Zerstörung zu bewahren. In der<br />
Industrie müssen diese Bauteile<br />
vielfältige, unterschiedliche<br />
Anwendungsbereiche abdecken.<br />
Dafür gibt es nicht nur verschiedene<br />
Konstruktionen, sondern auch die<br />
dazugehörigen Materialien.“<br />
Iris Jakob, M. A., Geschäftsführerin,<br />
Enemac, Kleinwallstadt<br />
zern im Hygienic Design insbesondere für<br />
Ketten- und Riemenantriebe zur Auswahl<br />
steht, zum Beispiel die Sicherheitskupplung<br />
aus der Baureihe ECG_ES. Sie hat eine kompakte<br />
Bauweise mit schmaler Lagerstelle und<br />
eröffnet laut Hersteller viele Vorteile bei engen<br />
Einbausituationen. Die einfache Konstruktion<br />
dieser Ausführung, mit wenigen Einzelteilen<br />
und punktgenauer Drehmomentbegrenzung,<br />
hat sich laut Enemac vielfach in der<br />
Industrie bewährt.<br />
Insgesamt 14 Baugrößen stehen für einen<br />
Drehmomentbereich zwischen 2 Nm und<br />
900 Nm zur Verfügung. Die Nabe ist in der Lage,<br />
Wellen zwischen 10 mm und 50 mm aufzunehmen.<br />
Die ECG_ES lässt sich in einem<br />
Temperaturbereich zwischen -30 °C und<br />
200 °C und bei Drehzahlen bis zu 3.000 Umdrehungen<br />
pro Minute einsetzen.<br />
Last but not least möchte der Hersteller<br />
noch die gekapselte Sondervariante ECR hervorheben.<br />
Bei diesem Drehmomentbegrenzer,<br />
bei dem auch eine Edelstahltellerfeder zum<br />
Einsatz kommt, werden zudem die Rastkugeln<br />
mit einer Lebensdauerschmierung entsprechend<br />
der NSF-Registrierung versehen.<br />
Dieser Typ ist für stufenlos einstellbare Ausrückmomente<br />
zwischen 15 Nm und 350 Nm<br />
konzipiert und eignet sich für Anbauteile wie<br />
Zahnscheiben, Gelenkwellen und Teilen mit<br />
Anschlussflansch. Er hat eine sehr kompakte<br />
Bauweise, wodurch sich natürlich ein platzsparender<br />
Einbau ermöglichen lässt. Im umfangreichen<br />
Produktportfolio der Drehmomentabsicherung<br />
für indirekte Antriebe<br />
kann der suchende Anwender mit Hilfe der<br />
Servicemitarbeiter des Unternehmens bestimmt<br />
auch für schwierige Fälle eine passende<br />
Lösung finden.<br />
Bilder: Enemac<br />
www.enemac.de<br />
Große Kraft auf<br />
kleinem Weg<br />
Bauen Sie Ihre Maschine<br />
schnell, leicht und kompakt.<br />
Den Rest übernimmt der<br />
PowerStroke.<br />
SITEMA GmbH & Co. KG<br />
Karlsruhe, Deutschland<br />
Tel. + 49 721 98661-0<br />
info@sitema.de<br />
www.sitema.de<br />
Erfahren Sie mehr!
WÄLZ- UND GLEITLAGER<br />
LAGERTECHNIK<br />
ELEKTROSEGEL REDUZIERT KRAFTSTOFF-<br />
VERBRAUCH UM BIS ZU 40 PROZENT<br />
Umweltschädliche Emissionen der weltweiten Schifffahrt reduzieren:<br />
Mit diesem Ziel vor Augen hat ein spanisches Start-up eine neuartige<br />
Antriebstechnik entwickelt – vollautomatisierte Segel, die den<br />
Kraftstoffverbrauch signifikant reduzieren. Zum Einsatz kommen dabei<br />
schmier- sowie wartungsfreie Gleit- und Radialrillenkugellager.<br />
Ein Großteil der Hochsee-, Küsten- und Binnenschiffe fährt<br />
immer noch mit Schweröl und Diesel. Eine Belastung für<br />
die Umwelt, die für Reedereien weltweit nicht länger tragbar<br />
ist. Um in der interna tionalen Schifffahrtsindustrie das<br />
gemeinsame Ziel der Klimaneu tralität bis 2050 zu erreichen, ent-<br />
Stefan Loockmann-Rittich ist Leiter des Geschäftsbereichs<br />
iglidur Gleitlager bei der igus GmbH in Köln<br />
wickeln Ingenieure deshalb fieberhaft grünere Antriebstechnologien<br />
– etwa Elektromotoren oder Treibstoffe auf Methanol- und<br />
Ammoniakbasis. Ein Start-up namens Bound4blue aus Barcelona<br />
geht allerdings in eine ganz andere Richtung. Die Idee: Mit einem<br />
neuartigen Antriebssystem die Kraft des Windes nutzen, um den<br />
Treibstoffverbrauch zu senken. Um diese Idee in die Tat umzusetzen,<br />
braucht es robuste und langlebige Bauteile, denen auch<br />
eine raue Umgebung nichts anhaben kann. Mit den Gleit- und<br />
Rillenkugellagern von Igus ist das möglich.<br />
20 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de
WÄLZ- UND GLEITLAGER<br />
SOGMECHANISMUS SORGT FÜR AUFTRIEB<br />
Die Erfindung der spanischen Ingenieure besteht aus zwei komplementären<br />
Antriebssystemen: den Wingsails und den eSails. Dahinter verbergen sich rund<br />
20 m hohe Giganten, die an Deck montiert sind und sich automatisch nach dem<br />
Wind ausrichten – ähnlich wie ein klassisches Segel. Das Wingsail erinnert dabei<br />
optisch an einen Flugzeugflügel und beruht auf den gleichen aerodynamischen<br />
Prinzipien. Der Vorteil: Es handelt sich um ein zusammenklappbares System<br />
mit geringem Platzbedarf an Deck. Das säulenartige eSail kommt mit einer<br />
technischen Besonderheit: Durch einen elektrischen Sogmechanismus wird<br />
während der Fahrt Wind auf der Segelrückseite angesaugt. Dadurch werden<br />
sonst übliche Verwirbelungen reduziert. Die Folge: Der Luftstrom umschließt<br />
förmlich das Segel, sodass ein enormer Auftrieb bei geringem Widerstand entsteht.<br />
Er ist bis zu sieben Mal höher als bei einem herkömmlichen Segel bei minimalem<br />
Stromverbrauch und somit stark genug, um die Motoren zu entlasten.<br />
Mithilfe der Wingsails und eSails kann der Kraftstoffverbrauch um bis zu 40 %<br />
reduziert werden. Laut Unternehmen ist deshalb eine Amortisationszeit von<br />
weniger als fünf Jahren möglich. Um Reedereien von diesem neuen Antriebssystem<br />
zu überzeugen, wollen die Ingenieure zudem den Wartungsaufwand<br />
möglichst gering halten. Das System muss hohen Belastungen, salzigem Seewasser,<br />
hoher Luftfeuchtigkeit und wechselnden Temperaturen über Jahre<br />
standhalten – ohne häufige Technikereinsätze. Ansprüche, denen nicht nur die<br />
größten, sondern auch die kleinsten Bauteile gerecht werden müssen – etwa die<br />
Gleitlager. Beim eSail kommen daher Komponenten von Igus zum Einsatz.<br />
KORROSIONSBESTÄNDIGE UND SCHMIERFREIE<br />
LAGERTECHNIK<br />
So nutzen die Konstrukteure für die Getriebewellen und Stützstangen des Segels<br />
zylindrische Gleitlager des Werkstoffs Iglidur X. Der Vorteil im Vergleich zu Metalllagern:<br />
Die Polymerlager korrodieren auch im direkten Kontakt mit Seewasser<br />
nicht. Anders als bei vielen Lagern aus Metall können Reedereien zudem auf<br />
Schmierarbeiten verzichten. Festschmierstoffe sorgen als wichtiger Bestandteil in<br />
den Igus Werkstoffen dafür, dass ein wartungsfreier Trockenlauf ohne einen einzigen<br />
Tropfen Schmieröl möglich ist. Auch im Pilot-System – ein Sensor-In strument<br />
zur Messung des atmosphärischen Drucks – kommt Lagertechnik des Motion-<br />
Plastics-Spezialisten zum Einsatz. Hier vertrauen die Ingenieure auf Radialrillenkugellager<br />
der Serie Xirodur B180. Die Lager bestehen aus vier, hauptsächlich<br />
spritzgegossenen, Komponenten: Innen- und Außenringen aus Hochleistungskunststoff<br />
sowie einem Käfig und Kugeln aus Edelstahl. Sie arbeiten ebenfalls<br />
schmiermittelfrei, sind seewasserbeständig und einsetzbar in Temperaturbereichen<br />
zwischen - 40 und + 80 °C. Ein positiver Nebeneffekt: Die Lager sind<br />
ca. 60 % leichter und bis zu 40 % günstiger als vergleichbare Metalllager.<br />
Bild: Igus<br />
www.igus.de<br />
DIE IDEE<br />
„Um in der internationalen Schifffahrtsindustrie<br />
das gemeinsame Ziel<br />
der Klimaneutralität bis 2050 zu<br />
erreichen, entwickeln Ingenieure<br />
fieberhaft grünere Antriebstechnologien<br />
– etwa Elektromotoren oder<br />
Treibstoffe auf Methanol- und<br />
Ammoniakbasis. Unser Kunde<br />
Bound4blue aus Barcelona geht<br />
allerdings in eine ganz andere<br />
Richtung. Seine pfiffige Idee: Mit<br />
einem neuartigen Antriebssystem<br />
die Kraft des Windes nutzen, um<br />
den Treibstoffverbrauch signifikant<br />
zu senken.“<br />
Stefan Loockmann-Rittich, Leiter des<br />
Geschäftsbereichs iglidur Gleitlager,<br />
Igus GmbH
WÄLZ- UND GLEITLAGER<br />
AKTUELLE TRENDS BEI WÄLZLAGERN<br />
MAXIMALE LEISTUNG BEI<br />
HÖCHSTER ENERGIEEFFIZIENZ<br />
In der industriellen Antriebstechnik geht der Trend klar zu Elektromotoren mit<br />
verbesserter Energieeffizienz. Ein weiterer Trend ist die steigende Nachfrage<br />
nach Servomotoren mit hoher Positioniergenauigkeit. Bei den Motortypen<br />
Hocheffizienz-, Umrichter- und Servomotoren, können neue<br />
Wälzlagergenerationen einen Beitrag dazu leisten, dass die Antriebe mit<br />
maximaler Leistung, minimalem Energieverbrauch und hoher Präzision arbeiten.<br />
Gerald Scheffels M.A., freier Fachjournalist, Wuppertal<br />
22 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de
Sowohl weltweite Vorschriften als auch der Wunsch der Industrie nach<br />
möglichst nachhaltigen Antriebslösungen führen dazu, dass immer<br />
häufiger Elektromotoren mit hoher Energieeffizienz, somit hohem Wirkungsgrad,<br />
zum Einsatz kommen. Bei der Entwicklung dieser Motoren<br />
gibt es aus Sicht der Konstrukteure verschiedene Stellschrauben: Eisenverluste<br />
(Wärmeerzeugung durch den Eisenkern), Kupferverluste (Wärmeerzeugung<br />
durch die Wicklung) und mechanische Verluste (zum Beispiel durch die<br />
innere Reibung der Wälzlager). NSK hat für den Bereich Energieeffizienz drei<br />
Wälzlagertrends ausgemacht, die wir im Folgenden näher beleuchten.<br />
1. REIBUNGSARME LAGER<br />
NSK hat die mechanischen Verluste von Wälzlagern an Hocheffizienzmotoren<br />
unter realen Betriebsbedingungen untersucht. Dazu wurde eine Testmethode<br />
entwickelt, die eine direkte Bewertung dieser Verluste ermöglicht – mit<br />
dem Ziel, die Testergebnisse für ein Entwicklungsprogramm von Wälz lagern<br />
für Hocheffizienzmotoren zu nutzen. Ein Test mit einem zweipoligen Hocheffizienzmotor<br />
bei 3.000 Umdrehungen pro Minute ergab beispielsweise, dass<br />
der Schmierstoff, genauer gesagt dessen Widerstand, die Ursache für<br />
etwa 80 % des mechanischen Verlustes ist. Daraufhin initiierte NSK ein Entwicklungsprojekt<br />
zur Optimierung der Fettart und -menge sowie der Käfigform<br />
des Lagers.<br />
Anschließende Tests zeigten, dass allein die Optimierung der Fettmenge die<br />
mechanischen Verluste im Vergleich zu herkömmlichen Lagern um 60 % reduziert.<br />
Außerdem sind die Low-Torque-Lager von NSK mit einem speziellen<br />
Fett befüllt, das in Tests eine um den Faktor 2,7 höhere Lebensdauer bei<br />
Schmierstoffverschleiß zeigte. Weitere Untersuchungen ergaben, dass der eigens<br />
entwickelte Kunststoffkäfig die mechanischen Verluste im Vergleich zu<br />
Stahlkäfigen um die Hälfte reduziert. Das ist vor allem darauf zurückzuführen,<br />
dass der Kunststoffkäfig den inneren Widerstand des Fettes zwischen Käfig<br />
und Kugeln unterdrückt. Diese Low-Torque-Lager sind in Größen von 16 bis<br />
170 mm (Außendurchmesser) verfügbar. Laut Hersteller reduzieren sie die<br />
mechanischen Verluste und ermöglichen eine längere Lebensdauer des Fettes,<br />
besonders in hocheffizienten Motoren.<br />
2. KERAMIKBESCHICHTETE LAGER<br />
Umrichtermotoren ermöglichen eine bedarfsgerechte Antriebsregelung und<br />
eignen sich auch für Energieeinsparungen bei Pumpen und Gebläsen. Der<br />
Trend geht hier zu steigenden Trägerfrequenzen, damit der Motor mit höherer<br />
Genauigkeit arbeiten kann. Mit zunehmender Trägerfrequenz kann es jedoch<br />
aufgrund des Hochfrequenzstroms im Lager zu elektrolytischer Korrosion<br />
kommen. Bei dieser besonderen Art der Korrosion entstehen Funken zwischen<br />
der Laufbahnoberfläche und den Wälzkörpern. Sie dringen durch den<br />
Schmierölfilm und verursachen lokale Aufschmelzungen und Riffelbildung<br />
sowie, in der Folge, hohe Laufgeräusche oder gar Lagerausfall. Einige Wälzlagerbaureihen<br />
von NSK für kleine Motorleistungen sind mit Keramikkugeln<br />
ausgestattet, die durch ihre isolierende Wirkung<br />
Schutz vor elektrolytischer Korrosion<br />
ermöglichen. Bei Kugeln mit größerem<br />
Durchmesser, die man für<br />
Lager von mittleren und großen<br />
Umrichtermotoren benötigt, bewährt<br />
sich als Alternative eine<br />
neuartige Keramiksprühbeschichtung<br />
des Außenrings.<br />
Die neu entwickelte Baureihe<br />
mit einer solchen Sprühbeschichtung<br />
weist eine sehr gute<br />
POWER TO MOVE.<br />
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01 Minimieren das Risiko von<br />
Elektrokorrosion: Keramikbeschichtete<br />
Wälzlager für Umrichtermotoren<br />
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WÄLZ- UND GLEITLAGER<br />
hohen Drehmomenten einen sehr guten Schutz vor Verunreinigungen<br />
ermöglicht.<br />
Vergleichende Testreihen an Servomotoren mit Encoder-<br />
Bremsplatten bestätigten, dass bei dem Einsatz von Lagern mit<br />
reibungsarmer Dichtung und emissionsarmem LGU-Fett die Codierung<br />
wesentlich besser lesbar bleibt (im Vergleich zu Lagern<br />
mit berührungsloser Dichtung und herkömmlichem Fett). Die<br />
partikelarmen Wälzlager von NSK mit LGU-Fett und DW-Dichtungen<br />
sind in Außendurchmessern von 26 bis <strong>12</strong>0 mm für alle<br />
gängigen Servomotoren erhältlich.<br />
ZIEL: SCHRITT FÜR SCHRITT ZU „NET ZERO“<br />
Die hier beschriebenen Wälzlagerentwicklungen von NSK für<br />
hocheffiziente Umrichter- und Servomotoren können einen Beitrag<br />
zur Einsparung von elektrischer Energie leisten, was wiede rum<br />
dazu beiträgt, die Lebenszykluskosten von Maschinen zu senken<br />
und die CO 2<br />
-Emissionen im Rahmen des weltweiten Netto-Null-<br />
Ziels zu reduzieren. Dieses umweltschonende Ziel nimmt NSK<br />
laut eigener Aussage sehr ernst.<br />
Bilder: stock.adobe.com, NSK Deutschland<br />
02 Richtige Wahl: Bei den Low-Torque-Lagern hat der Anwender die<br />
Möglichkeit, zwischen verschiedenen Käfigwerkstoffen zu wählen<br />
www.nskeurope.com<br />
elektrische Isolierung auf. Tests ergaben eine etwa zehnmal höhere<br />
Isolierung (bei Beaufschlagung mit Gleichstrom) als bei konventionellen<br />
allgemein keramikbeschichteten Lagern. Unter<br />
Wechselstromversorgung wurde eine gleichwertige oder sogar<br />
leicht bessere Isolierung gemessen. Bei einer Frequenz von<br />
1 MHz wird eine Impedanz von 100 Ω oder mehr erreicht. Außerdem<br />
ist die Schlagfestigkeit der Beschichtung etwa um den<br />
Faktor Drei höher.<br />
Die Wärmeableitung, einer der wenigen Nachteil keramischer<br />
Beschichtungen, kann durch die im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Lagern relativ dichte Beschichtung unterdrückt werden. Das verlängert<br />
sowohl die Lebensdauer des Schmiermittels als auch die<br />
des Motors. In Tests war der Temperaturanstieg beim Betrieb um<br />
etwa 10 °C niedriger als bei herkömmlichen keramik beschichteten<br />
Lagern. Die neuen keramikbeschichteten Wälzlager von NSK sind<br />
in Größen von 130 bis 230 mm Außendurchmesser verfügbar. Sie<br />
eignen sich damit für mittlere und große Umrichtermotoren.<br />
3. LAGER MIT GERINGER PARTIKELEMISSION<br />
Die präzise Positionierfähigkeit eines Servomotors beruht auf der<br />
Übertragung oder Reflexion eines LED-Lichtsignals, das auf die<br />
Codierung einer Geberplatte oder –scheibe trifft. Dieses Signal<br />
wird ausgelesen und an die Motorsteuerung übertragen. So wird<br />
die Ist-Position des Antriebs bestimmt. Eine Verschmutzung der<br />
Oberfläche der Encoderplatte mit Öl oder anderen Stoffen behindert<br />
jedoch den Signalempfang und die Rückmeldung der Positionsinformationen<br />
an die Motorsteuerung. Unter Umständen ist<br />
dann eine korrekte Positionserfassung nicht mehr möglich. Bei<br />
Servomotoren für die Robotik kommt als zusätzliches Risiko die<br />
Verschmutzung der elektromagnetischen Bremse hinzu.<br />
Aus diesen Gründen – Vermeiden der Verschmutzung von Encoder<br />
und Bremse – müssen Lager für Servomotoren eine geringe<br />
Partikelemission aufweisen. Deshalb hat NSK eigens für diesen<br />
Einsatzzweck eine besondere Lagerbaureihe entwickelt, die ein<br />
Schmierfett mit geringer Partikelemission und optimierter Zusammensetzung<br />
verwendet. Außerdem kommt bei diesem Lager<br />
die reibungsarme DW-Dichtung zum Einsatz, die besonders bei<br />
DIE IDEE<br />
„Neue Wälzlagergenerationen<br />
können einen Beitrag dazu leisten,<br />
dass Antriebe energieeffizienter<br />
arbeiten. NSK hat dafür drei<br />
Wälzlagertrends ausgemacht und<br />
näher untersucht. Erstens reibungsarme<br />
Lager für hocheffiziente<br />
Motoren, zweites keramikbeschichtete<br />
Lager für Umrichtermotoren<br />
und drittens Lager mit geringer<br />
Partikelemission für Servomotoren.<br />
Testreihen bestätigten, dass in allen<br />
drei Bereichen durch die neu ent -<br />
wickelten Lager Einsparpotential<br />
vorhanden ist.“<br />
Ralf Petersen, Manager Industrial<br />
Bearings, European Technology<br />
Center, NSK Deutschland GmbH,<br />
Ratingen<br />
24 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de
MARKTPLATZ<br />
HOCHDREHENDE ENCODER FÜR MOTORPRÜFSTÄNDE<br />
Die stetig steigenden Drehzahlen von Fahrzeugantrieben zwingen Hersteller von Motorprüfständen<br />
dazu, die Messtechnik ihrer Anlagen aufzurüsten. Der Absolutwertgeber Acuro AC58-I von<br />
Hengstler eignet sich sehr gut für den Einsatz an Motorprüfständen. Er hat eine Auflösung von<br />
bis 29 Bit (Multiturn) sowie einen integrierten Inkrementalgeber bis zu 2.048 Strichen. Mit seiner<br />
Genauigkeit von ± 35" und einer Wiederholgenauigkeit von ± 10" ist der er geradezu prädestiniert<br />
für alle Anwendungen, in denen eine exakte Positionierung mit Geschwindigkeitsrückführung<br />
benötigt wird. Der Absolutwertgeber lässt sich sowohl am zu testenden Motor als auch am<br />
Antriebsmotor des Prüfstands einsetzen. Durch seine geringe Länge von 50 mm fügt er sich<br />
zudem sehr gut in die engen Bauräume von Motorprüfständen ein. Die Datenübertragung läuft<br />
wahlweise über einen HTL- oder einen TTL-inkremental-Ausgang. Über eine SSI-Schnittstelle können die gemessenen Werte zur<br />
Auswertung an eine Steuerung gesendet werden.<br />
www.hengstler.de<br />
GRAPHITSCHMIERUNG<br />
AUCH IN WÄLZLAGERN<br />
Wie Graphitschmierung bei<br />
hohen Anpressdrücken, etwa in<br />
Wälzlagern, einsetzbar ist,<br />
haben Forschende des Fraunhofer-Instituts<br />
für Werkstoffmechanik<br />
IWM und des Karlsruher<br />
Instituts für Technologie KIT<br />
untersucht. Zudem erforschten<br />
sie, welche Rolle die Luftfeuchtigkeit<br />
spielt, denn bei zu<br />
geringer Luftfeuchte funktioniert<br />
die Graphitschmierung<br />
nicht. Dem Adsorptionsmodell<br />
von Savage zufolge wird die<br />
oberste Graphitlage mit Wasser<br />
gesättigt und somit passiviert.<br />
Die Forscher fanden heraus,<br />
dass durch die Scherung im<br />
Reibkontakt eine Strukturänderung<br />
auftritt. Durch quantenchemische<br />
Simulationen<br />
konnten sie zeigen, dass die<br />
Graphitkristalle unter Druck<br />
nicht stabil bleiben, sondern<br />
gebogene Ketten bilden. Auf<br />
Basis dieser Erkenntnisse will<br />
das Team ein graphitgeschmiertes<br />
Axialwälzlager entwickeln.<br />
www.iwm.fraunhofer.de<br />
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DREHGEBER<br />
GETRIEBE- UND MULTITURNPOTENTIOMETER<br />
DRUM DREHE, WER SICH BINDET<br />
Ein Unternehmen aus Buchenbach ist auf die Fertigung industrieller Mess- und<br />
Antriebstechnik spezialisiert. Es stellt hohe Anforderungen an seine Produkte und<br />
hat die Seilzugnehmer und Getriebepotentiometer deshalb weiter optimiert.<br />
Für die zuverlässige Messwerterfassung kommen künftig Präzisionspotentiometer<br />
zum Einsatz, die die strengen Tests ohne Beanstandung durchliefen.<br />
Siko ist für seine Längen-, Winkel- und Drehzahlmesstechnik<br />
bekannt und produziert innovative Messgeräte sowie<br />
Positioniersysteme für eine breite Applikationslandschaft.<br />
Obwohl sich die Produkte durch eine hohe Qualität auszeichnen,<br />
gibt es hin und wieder Raum für Verbesserungen. Zum<br />
Beispiel bei den Getriebepotentiometern und potentiometrischen<br />
Seilzugaufnehmern: Durch die Integration von Megatron-Potentiometern<br />
ist die Lebensdauer der Produkte nun optimiert und<br />
die Ausfallquote zusätzlich minimiert.<br />
EIN WAHRES TRUE-POWER-ON<br />
Potentiometrische Sensoren setzt die Industrie nach wie vor sehr<br />
häufig zur Messwerterfassung ein. Die Technologie ist seit Jahrzehnten<br />
erprobt und hat sich in vielen Anwendungen bewährt.<br />
Insbesondere in Applikationen mit beengten Platzverhältnissen,<br />
in denen Messwerte über mehrere Wellenumdrehungen hinweg<br />
erfasst werden müssen (Multiturn), gibt es nur wenige Alternativen<br />
zu Potentiometern – auch, und ganz besonders, unter ökonomischen<br />
Gesichtspunkten. Die Fähigkeit, die korrekte Positionsinformation<br />
nach einem stromlosen Zustand sofort liefern zu<br />
können (True-Power-On) besitzen Potentiometer technologisch<br />
bedingt von Natur aus. Nur wenige Technologien vereinen diesen<br />
Vorteil in einer kompakten und wirtschaftlichen Bauweise, die<br />
zusätzlich eine inhärente Immunität gegenüber EMV-Einflüssen<br />
besitzt. Ein gutes Anwendungsbeispiel für Potentiometer in<br />
industriellen Applikationen sind Getriebepotentiometer.<br />
Ein Getriebepotentiometer besteht im Grunde aus zwei<br />
Komponenten: Einem Messgetriebe mit Präzisionszahnrädern<br />
und einem Potentiometer, dessen Widerstandswert sich durch<br />
Drehen der Welle verändern lässt. Die so erfassten absoluten<br />
Messwerte werden als analoges Signal an die Auswerteinheit zur<br />
Verarbeitung weitergegeben. Winkelbereiche, Widerstandswerte<br />
und Getriebe eines Getriebepotentiometers lassen sich auf die<br />
Applikation abstimmen. Mit Getriebepotentiometern aus Buchenbach<br />
haben Anwender auch die Möglichkeit, Schaltmuster mittels<br />
integrierter Schaltnocke zu konfigurieren.<br />
Im Produktprogramm gibt es insgesamt sechs Getriebepotentiometer-Baureihen,<br />
die ab sofort mit Präzisionspotentiometern<br />
von Megatron ausgestattet sind. Die Baureihe GP09 verfügt über<br />
eine durchgehende Hohlwelle und eignet sich für Wellen bis<br />
20 mm Durchmesser. Sie hat Übersetzungen von 0.2 bis 244 und<br />
Widerstandswerte von 1,5 bis 10 kOhm. Das GP09 ist selbst in<br />
schwierigen Umweltumgebungen verwendbar, da es mit Öl gefüllt<br />
werden kann. So erreicht es die Anforderungen der Schutzart<br />
IP68. Das Modell GP43 hat sogar einen Übersetzungsbereich von<br />
0.1 bis 5<strong>12</strong> und besitzt eine Vollwelle von 6 mm Durchmesser. Bei<br />
diesem Getriebepotentiometer können bis zu drei Nockenschaltausgänge<br />
frei justiert werden. Durch das breite Spektrum an<br />
Übersetzungen lassen sich die Getriebepotentiometer zudem an<br />
unterschiedlichste Messwege anpassen. Zu den bevorzugten<br />
Anwendungen zählen Textilmaschinen, Maschinen für die Papierverarbeitung<br />
oder auch Stellantriebe in Kraftwerken sowie<br />
Schwenk- und Hubwerke von Krananlagen.<br />
DREH- UND ANGELPUNKT IST DER SENSOR<br />
Die neuen Herzstücke der Getriebepotentiometer sind hochpräzise<br />
Multiturn-Potentiometer der Serie AL17/19 von Megatron. Der<br />
Messtechnikspezialist hatte mehr als 1.500 Megatron-Potentio-<br />
26 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de
DREHGEBER<br />
01 03<br />
02<br />
meter auf Herz und Nieren getestet – ohne eine einzige Beanstandung. Neben umfangreichen<br />
Umwelt- und Belastungsprüfungen durchliefen die Potentiometer auch Tests,<br />
bei denen die Ingenieure die Signalgüte untersuchten. In einem automatisierten Verfahren<br />
achtete man vor allem auf Spiking und Abweichungen in der Bewegung. Bei<br />
keinem der Tests wurden Qualitätsmängel festgestellt.<br />
LEBENSDAUER IST HOCH<br />
Die Präzisionspotentiometer sind laut Hersteller bei Anwendern aufgrund zahlreicher<br />
Optimierungsmöglichkeiten sowie ihrer Verlässlichkeit und Wirtschaftlichkeit beliebt.<br />
Die kompakt gebauten Potentiometer (Ø 22 mm) mit einem Messbereich bis 3.600 °<br />
lassen sich durch ihre zahlreichen Optionen sehr gut auf die Applikation abstimmen<br />
und sind unter anderem auch mit einer montagefreundlichen Steckerversion verfügbar.<br />
Ihr hochvergütetes Widerstandselement verleiht der Serie AL17/19 eine höhere<br />
Lebensdauer und Zuverlässigkeit. Die hohe Güte der Potentiometer ermöglicht präzise<br />
Positionsmessungen über eine längere Einsatzzeit als es bei vielen vergleichbaren Produkten<br />
der Fall sein kann. Die Messtechnikspezialisten sind überzeugt, dass Anwender<br />
von der Umstellung auf die neuen Potentiometer vor allem durch noch geringere<br />
Wartungskosten und Ausfallzeiten profitieren.<br />
Das potentiometrische Messprinzip beruht auf einem Kontakt zwischen Schleifer<br />
und Widerstandsbahn, so dass die verwendeten Sensorelemente einem unmittelbaren<br />
und nicht vermeidbaren Verschleiß unterliegen. Es entsteht ein mikroskopischer<br />
Abrieb, der sich auf die Widerstandsbahn legt. Dieser Abrieb ist es, der die Signalgüte<br />
beeinflussen kann und sich bei Potentiometern in einem Spiking der Signale äußert.<br />
Durch langjähriges Know-how und die Verwendung hochwertiger, optimal aufeinander<br />
abgestimmter Komponenten ist es gelungen, diese negativen Effekte des Messprinzips<br />
auf ein Minimum zu reduzieren.<br />
EXAKTE ANPASSUNG AN DIE APPLIKATION<br />
Darüber hinaus können die Spezialisten aus Putzbrunn sämtliche Potentiometer an<br />
die in der Applikation herrschenden Umgebungsbedingungen anpassen. Zum Beispiel<br />
an ungedämpfte Vibrationen, die oszillatorische Bewegungen des Schleiferelements<br />
auf der Widerstandsbahn verursachen. Geht man von einem denkbaren 50 Hz-Zittern<br />
aus, so ergeben sich an einer dem Anschein nach statischen Schleiferposition rund<br />
acht Millionen Überläufe innerhalb von 24 Stunden. In den Signalen äußert sich dies<br />
anschließend im sogenannten Spiking, dem ein überdurchschnittlicher lokaler Verschleiß<br />
auf der Widerstandsbahn vorausging. Die Megatron-Ingenieure konstruieren<br />
die Potentiometer in diesen Fällen deshalb so, dass ein erhöhter Anpressdruck auf den<br />
Schleifer wirkt und ihn gegen die Widerstandsbahn drückt. So kann er nicht mehr so<br />
leicht abheben. Bei der Auslegung des Anpressdrucks ist allerdings Fingerspitzengefühl<br />
gefragt: Fällt er zu hoch aus, führt dies zu einer frühzeitigen Abnutzung der Widerstandsbahn<br />
und einer reduzierten Lebensdauer. Die Experten sind durch ihre Erfahrung<br />
und ihr feinmechanisches Know-how in der Lage, das Schleifer-Widerstandsbahn- System<br />
optimal und hochpräzise auf die Anforderungen der Anwendung abzustimmen.<br />
Es lässt sich zusammenfassen, dass Siko seine Getriebepotentiometer durch den<br />
Einsatz der Präzisionspotentiometer von Megatron optimieren konnte. Die AL17/19<br />
Multiturn-Draht-Potentiometer verlängern laut Hersteller die Lebensdauer der Produkte<br />
und reduzieren die bereits niedrige Ausfallquote zusätzlich. Anwender können durch<br />
die neue Partnerschaft nun passende Seilzuggeber- beziehungsweise Getriebepotentiometerlösungen<br />
für ihre Applikation erhalten.<br />
Bilder: Jose Luis Stephens – stock.adobe.com, Megatron, Siko<br />
www.siko-global.com; www.megatron.de<br />
01 Das Runde im Eckigen: Die Multiturnpotentiometer<br />
gibt es unter anderem in einem<br />
komplett gehausten Gehäuse in Schutzart IP65<br />
02 Durchgängiger Schutz: Die Getriebepotentiometer<br />
GP03 und GP43 mit durchgehender<br />
Vollwelle erfüllen die Kriterien der<br />
Schutzart IP65<br />
03 Auch verfügbar: Multiturnpotentiometer<br />
mit radialem Stecker<br />
DIE IDEE<br />
„Potentiometrische Sensoren setzt<br />
die Industrie häufig zur Messwerterfassung<br />
ein. Die erprobte Technologie<br />
hat sich in vielen Anwendungen<br />
bewährt. Denn müssen Messwerte<br />
über mehrere Wellenumdrehungen<br />
hinweg erfasst werden (Multiturn),<br />
gibt es nur wenige Alternativen zu<br />
Potentiometern. Ein gutes Anwendungsbeispiel<br />
in industriellen<br />
Applikationen sind Getriebepotentiometer.<br />
Deren Herzstücke sind<br />
hochpräzise Multiturn-Potentiometer.<br />
Es lag auf der Hand, beide<br />
Technologien miteinander zu<br />
verbinden und damit bewährte<br />
Produkte aus beiden Welten noch<br />
ein Stück besser zu machen.“<br />
Matthias Herrmann,<br />
Marketingmanager, Megatron,<br />
Putzbrunn/München<br />
www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> 27
MARKTPLATZ<br />
FUNKTIONALE SICHERHEIT ALS<br />
INTEGRALER BESTANDTEIL<br />
Mit Solo Triple<br />
Twitter, Solo<br />
Quartet und<br />
String Quartet<br />
bringt Elmo<br />
Motion eine<br />
neue Generation<br />
hochkompakter,<br />
direkt<br />
einsatzfähiger<br />
Controller für<br />
Anwendungen<br />
in Maschinen und Robotern auf den Markt. Angaben zufolge<br />
zählen die Geräte zu den kleinsten und leistungsstärksten<br />
Servoantrieben mit funktionaler Sicherheit. Kennzeichnend<br />
sind ferner geringe Jitter und gegen Null gehende Latenz bei<br />
der EtherCAT-Kommunikation. Mithilfe spezieller Softwaretools<br />
sind die Controller der Platinum-Reihe zudem einfach zu<br />
parametrieren. Aus einem Bauraum von knapp 166 cm³ liefert<br />
der Solo Triple Twitter bis zu 17 kW Leistung. Funktionale<br />
Sicherheit ist unter anderem nach IEC 61800-5-2 (SIL-3, Cat4<br />
PL-e) und FSoE gegeben. Ebenfalls in offener Ausführung wird<br />
der Solo Quartet mit 95 × 72 × 30,3 mm³ Volumen angeboten,<br />
der in zwölf Leistungsabstufungen erhältlich ist. Kompakt ist<br />
auch der String Quartet mit 224 × 133 × 80 mm³, der wie der<br />
Solo Quartet über vier integrierte Servorantriebe verfügt.<br />
www.elmomc.com<br />
HARD- UND SOFTWARE FÜR<br />
TEILAUTONOME SYSTEME<br />
Das Unternehmen Sensor-<br />
Technik Wiedemann (STW)<br />
präsentierte auf der SPS in<br />
Nürnberg Kommunikationsund<br />
Automatisierungslösungen<br />
für mobile<br />
Maschinen der Zukunft<br />
sowie Services, die dabei<br />
helfen, diese auf der<br />
Maschine zu integrieren.<br />
Komponenten, um auf<br />
künstlicher Intelligenz (KI) basierende, teilautonome Systeme<br />
aufzubauen, sind unter anderem der Neigungssensor SMX.<br />
igs-e, Steuerungs-platt formen, die auf Multi-Core Prozessoren<br />
beruhen, oder das Kommunikationsmodul TCG-4. Letzteres<br />
unterstützt die Kommunikation mit etablierten Cloudlösungen,<br />
ist offen für individuelle Anbindungen und ermöglicht Edge<br />
Computing zur Datenvorverarbeitung. Für vollautomatisierte<br />
Funktionen und Prozesse entwickelt das Future-Tech-Team<br />
Lösungen rund um 5G- und V2X-Konnektivität, Algorithmen zur<br />
Objekterkennung und zur Implementierung von KI auf der<br />
Maschine. Bei der Umsetzung unterstützt der Sensortechnikspezialist<br />
mit Qualifizierungs angeboten über die Systementwicklung<br />
bis zur Open Source Software Plattform openSYDE.<br />
www.stw-mm.com<br />
ELEKTRISCHER ANTRIEB MIT SCHUBKRAFT<br />
BIS ZU <strong>12</strong>.000 N<br />
Für das Heben oder<br />
den allgemeinen<br />
Materialtransport<br />
setzen Unternehmen<br />
branchenweit<br />
auf elektrische<br />
Antriebe. In<br />
bestimmten Fällen<br />
müssen sie dabei<br />
auf besonders leistungsstarke Zylinder zurückgreifen, die<br />
zugleich eine hohe Flexibilität ermöglichen. Genau dafür hat<br />
SMC jetzt seine Serie LEY um die Modelle der Serie LEY100<br />
erweitert. Sie haben eine hohe Schubkraft, bis zu <strong>12</strong>.000 N,<br />
aufgrund des AC-Servomotors mit 750 W, einem maximalen<br />
Hub von 1.000 mm und ISO15552-konformer Montage. Zudem<br />
ermöglichen die Antriebe hohe Flexibilität unter anderem in<br />
Sachen Anpassung von Kraft und Geschwindigkeit sowie<br />
verschiedenen Optionen: von motorloser Variante über<br />
installierbarem Signalgeber (Auto-Switch) bis hin zum integrierten<br />
Absolut-Encoder. Während bei der Vorgängerserie LEY63<br />
bei 400 W Leistung Schluss war, haben die Konstrukteure von<br />
SMC der Serie LEY100 einen AC-Servomotor mit 700 W verpasst.<br />
Der elektrische Antrieb schafft damit eine maximale horizontale<br />
Schubkraft von <strong>12</strong>.000 N und kann so eine Nutzlast von<br />
1.200 kg bewegen – vertikal liegt diese bei 200 kg. Dabei lassen<br />
sich die Kraft- und Geschwindigkeitsspezifikationen durch das<br />
Installieren eines Getriebes ändern, um eine bedarfsgerechte<br />
Anwendung sicherzustellen. Die Anwender haben hierzu die<br />
Auswahl zwischen „ohne Reduzierung“, „Reduzierungsverhältnis<br />
1/3" und „Reduzierungsverhältnis 1/5". Weiterhin steht<br />
steht dem Nutzer eine motorlose Ausführung zur Verfügung:<br />
Die Serie LEY100 ist dazu mit Motoren von sieben verschiedenen<br />
Herstellern kompatibel.<br />
www.smc.eu<br />
SMARTES TRIO KOMPLETT UND KOMPAKT<br />
INTEGRIERT<br />
Mit Smartris haben Sumitomo<br />
Drive Technologies und die Lafert<br />
Group eine Plug-and-play-Komplettlösung<br />
für den Antrieb von<br />
fahrerlosen Transportsystemen<br />
(FTS) und autonomen mobilen<br />
Robotern (AMR) entwickelt.<br />
Dabei handelt es sich um eine<br />
Kombination aus Zykloidgetriebe,<br />
Servomotor und Antriebsregler.<br />
Die Einheit ist durch das Cyclo-Prinzip im Getriebe und der<br />
In-Wheel-Struktur kompakt konstruiert. Weitere Merkmale sind<br />
Sicherheitsfunktionen wie STO (IEC 61800-5-2), gängige<br />
Schnittstellen sowie Möglichkeiten für individuelle Anpassungen.<br />
Der Lieferumfang beinhaltet neben den optionalen Rädern<br />
alle Kommunikations- und Leistungskabel. Bei einem Gesamtgewicht<br />
bis 3.000 kg lassen sich Geschwindigkeiten bis 2.0 m/s<br />
erreichen. Unterstützt werden Drehzahlregelung, Positionsregelung<br />
und Drehmomentregelung. Diese drei Steuerungsmodi<br />
ermöglichen eine äußerst präzise Steuerung. Smartris ist mit<br />
Lebensdauer-Fettschmierung wartungsfrei und laut Hersteller<br />
einfach zu installieren und in Betrieb zu nehmen.<br />
www.sumitomodrive.com<br />
28 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de
MARKTPLATZ<br />
MASCHINEN UND ANLAGEN<br />
PLATTFORMUNABHÄNGIG VISUALISIEREN<br />
KEB Automation<br />
und HMI Project<br />
entwickeln eine<br />
neuartige Lösung<br />
für Human<br />
Machine Interfaces<br />
(HMI). Die<br />
Erstellung<br />
webbasierter<br />
HMI- oder SCADA-Anwendungen ist über Helio ohne<br />
Programmierkenntnisse möglich. Das Programm setzt auf<br />
moderne Webtechnologie. Die Entwicklungsumgebung und<br />
das HMI werden über den Browser ausgeführt und sind<br />
damit unabhängig vom Zielgerät. Für Anwender bedeutet<br />
das: Konfigurieren statt programmieren. Das neue HMI<br />
Management System unterstützt mittels detaillierter<br />
Projektvorlagen gezielt bei der Erstellung von HMIs. Entwickler<br />
legen die wesentliche Struktur zum Aufbau der Visualisierung<br />
fest. Dabei sind ein professionelles Interfacedesign und<br />
Responsivität laut Hersteller sichergestellt. Die Visualisierung<br />
erfolgt automatisch und das Ergebnis wird in Echtzeit<br />
bereitgestellt – mit Live-Daten aus der Steuerung. Helio<br />
befindet sich derzeit mit Pilotkunden in der Erprobung.<br />
Weitere Interessenten können sich dem Programm anzuschließen.<br />
Die Markteinführung ist für Ende 2023 geplant.<br />
www.keb.de<br />
LINEARAKTUATOR MIT<br />
INTEGRIERTEM CONTROLLER<br />
Mit dem PSA56 stellt<br />
Nanotec einen<br />
Linearaktuator mit<br />
integriertem Controller<br />
vor. Die sehr<br />
kompakte Antriebseinheit<br />
ist eine<br />
Kombination aus dem<br />
Hybrid-Linearaktuator<br />
LSA56 und den intelligenten Controllern der PD4-E-Serie.<br />
Der integrierte magnetische Singleturn-Absolut-Encoder<br />
hat eine Auflösung von 1.024 Umdrehungen pro Sekunde<br />
und unterstützt die feldorientierte Regelung über<br />
CANopen. Die Spindel ist mit einem Kohlenstoffmaterial<br />
beschichtet, das die Gleiteigenschaften verbessert und die<br />
Lebensdauer der Mutter erhöht. Viele Ansteuerungs-,<br />
E/A- und Kommunikationsoptionen stehen zur Auswahl,<br />
auch individuelle Konfigurationen sind möglich. Speziell<br />
für anspruchsvolle Anwendungen, die hohe Wiederholgenauigkeit<br />
erfordern, ermöglicht der frei programmierbare<br />
Linearaktuator eine robuste und langlebige Lösung,<br />
unter anderem in der Labor-Automatisierung, Verpackungs<br />
industrie oder Medizintechnik. Da Controller und<br />
Encoder integriert sind, können Installationskosten<br />
und Verkabelungsaufwand sinken.<br />
www.nanotec.de<br />
Zahnriemen<br />
[ unsere große Liebe! ]<br />
Der neue<br />
BRECOroll<br />
[ nahezu reibungslos &<br />
kurz vorm Abheben ]<br />
Zahnriementechnik aus Porta Westfalica. Das ist Bewegung.<br />
Mehr unter www.breco.de
Miles Meier, Chefredakteur<br />
DAS THEMA:<br />
SPS <strong>2022</strong><br />
KOMPAKT, LEICHT,<br />
INTEGRIERT<br />
Auf der SPS in Nürnberg präsentierten auch in<br />
diesem Jahr wieder Aussteller aus der ganzen<br />
Welt die neuesten Produkte, Innovationen und<br />
Trends für die elektrische Automatisierung.<br />
Große Unternehmen von Weltgeltung zeigten<br />
erstaunliche Ingenieursleistungen. Aber auch<br />
kleinere Firmen brachten sehr spannende<br />
Neuheiten mit. Wir haben uns umgeschaut<br />
und stellen hier eine kleine Auswahl vor.<br />
INTEGRIERTES<br />
PROZESSÜBERWACHUNGSSYSTEM<br />
MOTORENPLATTFORM MIT INTEGRIERTER SENSORIK<br />
Die Firma Ate Antriebstechnik<br />
aus Leutkirch im<br />
Allgäu stellt unter<br />
anderem feldschwächbare<br />
Synchronmotoren<br />
und Torquemotoren her.<br />
Auf der SPS legte das<br />
Unternehmen seinen<br />
Schwerpunkt aber auf<br />
die anwederspezifische<br />
Entwicklungsarbeit.<br />
Dazu passend hat Ate<br />
eine Motorenplattform<br />
mit integrierter Sensorik und optimierter Wasserkühlung entwickelt.<br />
Kunden haben bei der Motortopologie große Entscheidungsfreiheiten.<br />
Die Motoren haben IP6K9K und eignen sich sowohl für hohdrehende<br />
Antriebe bis 40.000 min -1 und oder drehmomentstarke Systeme<br />
mit bis zu 750 Nm Dauerdrehmoment.<br />
www.ate-system.de<br />
BMR präsentierte mit MotorView ein System,<br />
um jeden Bearbeitungsschritt bei Spindel-<br />
Umrichter-Systemen zu verfolgen. MotorView<br />
ist aufgeteilt in zwei Komponenten, einen<br />
Sensorik-Teil und einen Anzeige-Teil. Der<br />
Sensorik-Teil erfasst die Motorphasen und alle<br />
Informationen über Spannungen und Ströme<br />
und speichert diese, ohne den Ablauf zu<br />
beeinträchtigen. Der Display-Teil stellt den<br />
erfassten Lastzustand der Spindel grafisch<br />
dar. Der Lastzustand des Motors bildet in der<br />
Regel auch den Bearbeitungsvorgang ab, was<br />
wertvolle Rückschlüsse ermöglicht, ob der<br />
Prozess ordnungsgemäß abläuft, oder ob sich<br />
Probleme ankündigen.<br />
www.bmr-gmbh.de<br />
LUFTLAGERTECHNIK FÜR VERBUNDMATERIALIEN<br />
JAT stellte mit Fast Four-Axis-System for Pick‘n‘Place (FAST 4PnP)<br />
eine neue Positionier- und Bewegungslösung vor, in der erstmals<br />
Luftlagertechnik und Verbundmaterialen (CFK) miteinander<br />
kombiniert wurden. Mit dem neuartigen Mehrachssystem kann<br />
man einen Laser, beispielsweise Faserlaser, hochdynamisch und<br />
ultrapräzise verfahren. Die entsprechende Dynamik hat den<br />
Vorteil, dass das zu bearbeitende Material nicht verbrennt.<br />
Durch die Genauigkeit erhalten Ecken und Radien eine saubere<br />
präzise Kontur. Zusätzlich könnte man simultan arbeiten, also<br />
ein weiteres Werkzeug auf der anderen Seite der Achse anbringen<br />
und diese gegeneinander laufen lassen.<br />
www.jat-gmbh.de<br />
30 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de
AUSGEWÄHLT<br />
MOTOREN MIT ITALIENISCHEM CHIC<br />
Der italienische Hersteller<br />
Cantoni Motor stellte<br />
Energieeffizienz und<br />
Atex-Zertifizierung in den<br />
Vordergrund seiner<br />
Produktpräsentation.<br />
Im Bild ist ein Motor der<br />
Effizienzklasse IE3, ausgestattet<br />
mit der elektromagnetischen<br />
Bremse der<br />
Serie HEX. Der Motor hat<br />
eine Leistung von 160 kW<br />
bei 1500 min -1 .<br />
www.cantonigroup.com<br />
LASERMARKIERSYSTEM<br />
FÜR GROSSE BAUTEILE<br />
Am Stand der Firma Oswald<br />
erhielt das neue Lasermarkiersystem<br />
Lighttag große Aufmerksamkeit.<br />
Mit einem<br />
gepulsten Faserlaser kann<br />
dieses Gerät verschiedenste<br />
Materialien mit Texten, Bildern<br />
oder Codes markieren. Dabei<br />
nutzt das Gerät unterschiedliche<br />
Markiertechniken, vom<br />
Lasergravieren bis zum<br />
Umschmelzverfahren. Lighttag<br />
eignet sich für die mobile<br />
Markierung großer Bauteile.<br />
www.oswald.de<br />
ELEKTROMECHANISCHE UND<br />
ELEKTROHYDRAULISCHE<br />
LÖSUNGEN<br />
Zu den elektromechanischen Lösungen,<br />
die Moog auf der SPS vorstellte,<br />
gehören kundenspezifisch anpassbare<br />
Servomotoren und Steuerungen,<br />
elektrohydraulische und lineare<br />
Bewegungstechnologien sowie<br />
Technologien für große drehende<br />
Maschinen. Die bürstenlosen Moog<br />
HD-Servomotoren (im Bild) sind<br />
Permanentmagnetmotoren, die sich<br />
durch extrem hohe Leistung und hohe<br />
Beschleunigungsgeschwindigkeiten<br />
auszeichnen. Der Fastact H-Motor ist in<br />
einer Vielzahl von Größen mit Nenndrehmomenten<br />
von 0,4 Nm bis 831 Nm<br />
und Spitzendrehmomenten von 1,8 Nm<br />
bis 17<strong>12</strong> Nm erhältlich. Die Motoren<br />
der Fastact H-Serie verfügen über<br />
spezielle Wicklungen, um die Leistung<br />
zwischen Motor und Antrieb zu<br />
optimieren.<br />
www.moog.de<br />
STARKE LINEARAKTUATOREN MIT INTEGRIERTER SPINDEL<br />
Faulhaber präsentierte die neuen Linearaktuatoren der Serie L, ausgelegt<br />
für hohe Leistungen bei kompakten Abmessungen. Diese Aktuatoren können<br />
hohe Eingangsdrehzahlen aufnehmen, liefern hohe Ausgangskräfte<br />
und eignen sich für ein breites Spektrum von Anwendungen wie Robotik,<br />
Industriemaschinen und Laborgeräte. Es stehen zahlreiche, gleichmäßig<br />
verteilte Untersetzungsverhältnisse zur Verfügung, so dass je nach<br />
Anwendung die am besten geeignete Konfiguration für verschiedene<br />
Kraft- oder Geschwindigkeits-Arbeitspunkte gewählt werden kann. Für<br />
die neue Familie stehen unterschiedliche Spindelgrößen und -typen zur<br />
Wahl. Faulhaber hält eine Auswahl an Optionen bereit, um unterschiedlichen<br />
Umgebungsbedingungen Rechnung zu tragen und die mechanische<br />
Integration in Anwendungen durch verschiedene Konfigurationen schneller und reibungsloser zu gestalten.<br />
www.faulhaber.com<br />
www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> 31
HYDRAULIK UND PNEUMATIK<br />
STEUERUNG FÜR WINDENERGIEANLAGEN<br />
HART AM WIND DREHEN<br />
Im ersten Moment nicht sichtbar, gibt es an Windenergieanlagen verschiedene<br />
Anpassungsmöglichkeiten an die aktuellen Windverhältnisse. Das betrifft unter<br />
anderem die Blattverstellung mit Hilfe eines Pitchmoduls oder das Aktivieren<br />
der Blattspitzenbremse. Je nach Wetter und Windgeschwindigkeit kann die<br />
Steuerung dafür die richtigen Parameter einstellen. Bei Wartungsarbeiten muss<br />
die Technik auch sicher agieren, zum Beispiel nach dem Stoppen der<br />
Windkraftanlage, um den Rotor zuverlässig zu halten.<br />
In Windenergieanlagen dienen Pitchsteuerungen und Pitchantriebe<br />
zur zuverlässigen Anpassung des Blattwinkels an die<br />
Windstärke. Die Steuerungen sind außerdem maßgeblich dafür<br />
verantwortlich, dass aus der Windkraft ein bestmöglicher<br />
Energieertrag gewonnen wird. Die Technik muss über die gesamte<br />
Lebensdauer der Anlage zuverlässig arbeiten. Aktuelle Entwicklungstrends<br />
zeigen eine kontinuierliche Zunahme der Pitchaktivität,<br />
unter anderem hervorgerufen durch extremere Wetterbedingungen.<br />
Gleichzeitig hat die Funktionalität der Antriebe erheblichen<br />
Einfluss auf die Lebensdauer weiterer Komponenten<br />
wie Turm und Fundament.<br />
LAUES LÜFTCHEN AUSNUTZEN<br />
Hawe Energy Solutions, eine 100-prozentige Tochterfirma der<br />
Hawe Hydraulik hat gemeinsam mit Thyssen Krupp Rothe Erde<br />
eine Pitch Bearing Unit (PBU) bestehend aus Blattlager und Pitchantrieb<br />
entwickelt. Der hydraulische Pitchantrieb (Pitchmodul)<br />
wird hierbei direkt als vorgefertigte und geprüfte Einheit in das<br />
Blattlager integriert. Diese Kombination stellt dann für den Anwender<br />
eine einbaufertige Systemlösung dar. Dennoch lässt sich<br />
das Pitchmodul auch als eigenständige Komponente sehen.<br />
Es besteht aus den Pitchzylindern zur Drehung des Blattes, hydraulischen<br />
Kolbenspeichern zur bedarfsgerechten Energieversor<br />
gung, dem Steuerblock mit einem hochdynamischen Proportionalventil<br />
und der notwendigen Verrohrung. Das Pitchmodul kann<br />
der Windkraftanlagenbauer für hydraulische Pitchsysteme einsetzen<br />
oder im Austausch für elektrische Pitchsysteme verwenden.<br />
SPITZENBREMSE<br />
Durch den modularen Aufbau sind verschiedene konstruktive<br />
Ausführungen möglich. Drei verschiedene sind bereits durch die<br />
Ingenieure von Hawe konstruktiv umgesetzt. Damit lassen sich<br />
kundenindividuelle Lösungen für jede Größe von Windturbinen<br />
realisieren. Durch die vormontierte Lieferung reduzieren sich<br />
darüber hinaus Logistikkosten und Montagezeiten.<br />
Bei kleineren Windenergieanlagen kommen Blattspitzenbremsen<br />
zum Einsatz, die kompakt bauen müssen. Sie sorgen dafür,<br />
dass sich die Rotorspitzen aus dem Wind drehen, was die Anlage<br />
zum Stehen bringt. Die hierzu benötigten Komponenten lassen<br />
sich hydraulisch antreiben. Mit seinem speziell dafür zugeschnittenen<br />
Minihydrau likaggregat gibt es laut Hersteller eine sehr<br />
kompakte robuste Lösung. Dies kann nicht nur den Wartungsaufwand<br />
vermindern, sondern auch die Zuverlässigkeit der Gesamtanlage<br />
erhöhen.<br />
Die Blattspitzenbremsen werden von einem Aggregat angesteuert<br />
und regeln sämtliche drei Blattspitzen simultan. Deshalb<br />
32 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de
HYDRAULIK UND PNEUMATIK<br />
01 02 03<br />
01 Kann verstellen: Eine von mehreren Bauformen für das<br />
anschlussfertige Pitchmodul<br />
02 Kann drehen: Kompakte Steuerung für das Drehen der Blattspitzenbremse in kleineren<br />
Windenergieanlagen<br />
03 Kann bremsen: Kompaktaggregat mit direkt angebauter Handpumpe,<br />
hier in der Cold Climate Variante mit aufgesetztem Silica-Gel-Filter<br />
ist es wichtig, hier ein absolut zuverlässiges und robustes Aggregat einzusetzen.<br />
Hawe hat hierfür das Minihydraulikaggrat Typ HR als platzsparende und gleichzeitig<br />
kosteneffiziente Lösung im Programm. Das Aggregat lässt sich mit der eingebauten<br />
bidirektional arbeitenden Hydraulikpumpe, mit einem doppeltwirkenden<br />
Zylinder ohne weitere Ventiltechnik ansteuern. Auch ein einfachwirkender Zylinder<br />
kann zum Einsatz kommen. Dann allerdings wird zusätzliche Ventiltechnik benötigt.<br />
Die eingebaute Radialkolbenpumpe sorgt laut Hersteller für eine robuste<br />
und langlebige Arbeitsweise. Das System kann der Anlagenbetreiber für verschiedene<br />
Anlagengrößen abstimmen und modular anpassen. Ein zuverlässiges Funktionieren<br />
der Bremse im Bedarfsfall verhindert kritische Betriebszustände.<br />
MANCHMAL MUSS MAN STOPPEN<br />
Im Notfall oder bei geplanter Wartung beziehungsweise Servicearbeiten muss in<br />
jeder Windturbine eine Vorrichtung das Drehen des Rotors sicher stoppen und<br />
dies sicher halten. Dazu wird in mittleren und großen Windenergieanlagen eine<br />
Scheibenbremse auf der Welle positioniert. Diese löst ein Hydraulikaggregat mit<br />
angebautem Steuerblock zuverlässig aus und betätigt sie auch. Hawe baut je nach<br />
Bremsengröße das passende Kompaktaggregat aus dem modular aufgebauten<br />
Baukasten zusammen.<br />
An das Aggregat direkt angeflanscht befindet sich der Steuerblock, der von Hawe<br />
in diesem Fall mit Wegesitzventilen ausgeführt ist. Zur Auswahl stehen Steuerblöcke<br />
mit Einschraubventilen oder die anwenderfreundliche Funktionsmodulbauweise.<br />
Durch ihre Konstruktion halten die in beiden Bauformen integrierten<br />
Wegesitzventile die Bremse und das auch bei ausgefallener Stromversorgung.<br />
Direkt an das Aggregat lässt sich zusätzlich eine Handpumpe anbauen.<br />
Mit dieser kann im Wartungsfall der Servicemitarbeiter die Bremse gezielt manuell<br />
aktivieren und so für noch mehr Sicherheit sorgen.<br />
Die kundenspezifisch ausgeführten Kompaktaggregaten lassen sich auch direkt<br />
an der Rotorbremse anbauen, wodurch unnötige Leitungslängen vermieden werden.<br />
Die Aggregate kann der Windkraftanlagenbauer sowohl liegend als auch stehend<br />
anordnen. Sie sind, wie in diversen Einsatzländern gefordert, „Cold Climate“<br />
tauglich und auf Anfrage auch UL zugelassen.<br />
Bilder: Christian Schwier – stock.adobe.com, Hawe Hydraulik<br />
www.hawe.com<br />
DIE IDEE<br />
„Rotorblätter an modernen Windkraftanlagen<br />
sehen im ersten<br />
Moment vielleicht starr aus. Aber<br />
damit sie bei (fast) jedem Wetter<br />
sicher Energie liefern, müssen<br />
diverse Einstellmöglichkeiten<br />
vorhanden sein. Dies betrifft unter<br />
anderen die Pitchsteuerung oder die<br />
Blattspitzenbremse. Beides sind<br />
wichtige Geräte, um das Rotorblatt<br />
oder deren Spitze zu verstellen.<br />
Auch bei Wartungsarbeiten muss<br />
die Technik sicher agieren, zum<br />
Beispiel um die schnelldrehende<br />
Getriebewelle sicher zu halten.“<br />
Andreas Nocker, Key Market<br />
Manager Renewable Energy/<br />
Key Markets & Application,<br />
Aschheim/München<br />
www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> 33
SPECIAL: ANTRIEBSTECHNIK FÜR PRÜFSTÄNDE<br />
Nadine Distl-Paulus, Marketing,<br />
R+W Antriebselemente GmbH, Wörth am Main<br />
KUPPLUNGSPRÜFSTAND FÜR DIE QS<br />
VERBINDUNGEN UND<br />
IHRE ANFORDERUNGEN<br />
Ein Prüfstand unterstützt in vielen herstellenden Unternehmen die<br />
Verifizierung von Eigenschaften technischer Produkte. So auch in der<br />
Qualitätssicherung bei einem Kupplungshersteller. Denn auch diese<br />
Produkte muss man reproduzierbar prüfen.<br />
Die Anforderungen an den hauseigenen Prüfstand in der<br />
Qualitätssicherung (QS) beim Kupplungshersteller<br />
R+W sind hoch. Sichert er doch den hauseigenen Qualitätsanspruch<br />
und ermöglicht, dass die hochwertigen<br />
Kupplungen im Einsatz einwandfrei funktionieren. Der Prüfstand<br />
dient als End-of-line-Prüfung der Kupplungen. Hierbei<br />
untersucht die QS zum Beispiel die Haltbarkeit von Klebungen<br />
der Metallbalgkupplungen. Weiterhin kommt der Prüfstand<br />
auch zum Einsatz, wenn ein Service von Kupplungen stattfindet.<br />
Übrigens verwendet R+W in allen Prüfständen Sicherheitskupplungen<br />
vom Typ SK2, um die verbaute Messtechnik zu schützen.<br />
Zu den Aufgaben der Mitarbeiter in der Qualitätssicherung<br />
zählen neben der Wareneingangs- und Warenausgangskontrolle<br />
auch die Optimierung der bestehenden Prüfgeräte. So kam es,<br />
dass bei einer Kontrolle des Prüfstandes den zuständigen Mitarbeitern<br />
die Idee kam, die eigene, neue intelligente Kupplung mit<br />
integrierter Sensorik in den Prüfstand zu verbauen.<br />
FUNKTIONSWEISE DER<br />
SICHERHEITSKUPPLUNGEN<br />
Bei den Präzisionssicherheitskupplungen (SK) testen die Ingenieure<br />
gemäß den Anforderungen vom Kunden, ob die Kupplung<br />
ausrastet, denn die SK arbeiten nach dem federvorgespannten<br />
Kugel-Rast-Prinzip. Die SKs lassen sich mechanisch<br />
so einstellen, dass sie bei definierten Lastwerten die Verbindung<br />
innerhalb weniger Millisekunden lösen. Im Vergleich dazu<br />
weisen elektronische Sicherheitskomponenten oft eine vielfach<br />
längere Reaktionszeit auf, natürlich vorausgesetzt, es bestand<br />
eine elektrische Versorgung zum Notfallzeitpunkt. Das<br />
federvorgespannte Kugel-Rast-Prinzip schützt somit den Antriebsstrang<br />
davor, dass im Falle eines Schadens zu hohe Drehmomentkräfte<br />
direkt in den Motor oder das Getriebe geleitet<br />
werden. Durch das mechanische Prinzip und die präzise Verarbeitung<br />
kann die Sicherheitskupplung somit als wirksame<br />
34 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de
SPECIAL: ANTRIEBSTECHNIK FÜR PRÜFSTÄNDE<br />
Schutzmaßnahme dienen, und das sogar ohne großen Wartungsaufwand<br />
zu verursachen.<br />
INTELLIGENTE VERBINDUNG<br />
Die Ausgangssituation für das Projektteam war klar: Den<br />
Prüfstand mit Hilfe der eigenen intelligenten Kupplung zu<br />
optimieren. Aufgrund der Wellen im Prüfstand stand fest,<br />
dass die Anbindung mit Naben erfolgen musste. Weitere Anforderungen<br />
an die Sensorik waren: Messbereich je nach<br />
Kupplungsart und -serie 0 – 200 Nm, als Messgröße dient das<br />
Drehmoment und die Ausgabe der Messwerte erfolgt auf einen<br />
Laptop via herstellereigenem Gateway mit Schnittstelle.<br />
Die Software basiert übrigens auf einem selbst geschriebenen<br />
und somit perfekt passenden Programm.<br />
Neben der Aufgabenstellung an die Sensorik war die Auswahl<br />
der passenden Kupplung fundamental. Dies ist meistens<br />
auch ein sehr relevanter Punkt für den kompletten Anlagen-<br />
und Maschinenbau. Die verschiedenen Applikationen<br />
haben oft unterschiedliche Anforderungen an den Antriebsstrang.<br />
Die diversen Eigenschaften der Kupplungstypen lassen<br />
sich, wenn die Anforderungen der Applikation bekannt<br />
sind, ideal auswählen und einsetzen.<br />
Neben der Feststellung des Einsatzgebiets der Anlage oder<br />
Maschine spielen für die Auswahl der optimalen Kupplung<br />
weitere Faktoren eine wichtige Rolle: Nenn- und maximales<br />
Drehmoment sowie maximale Drehzahl.<br />
Für den hauseigenen Prüfstand wurden folgende Werte als<br />
Basis festgelegt: Nenndrehmoment 150 Nm, maximales<br />
Drehmoment 300 Nm und maximale Drehzahl 3.000 1/min.<br />
Das Projektteam konstruierte für den Prüfstand eine Sonderkupplung<br />
inklusive Sensorik und verbaute die Komponenten<br />
bereits nach kurzer Entwicklungszeit. Die Kupplung arbeitet<br />
starr, ist aus Aluminium hergestellt und wird mit Hilfe von<br />
Halbschalen angebunden. Die Konstruktion muss keine Versätze<br />
ausgleichen, da in der Reihe der Messwelle bereits eine<br />
Präzisionssicherheitskupplung eingebaut ist. Diese dient<br />
dem Versatzausgleich innerhalb des Prüfstands und vor allem<br />
der Sicherheitsabschaltung.<br />
NACHRÜSTEN SMART UND SIMPLE<br />
Durch die Lösung, die Messeinheit kabellos in die Kupplung<br />
zu integrieren, misst man Drehmoment, Drehzahl, Beschleunigung<br />
und optional Zug- oder Druckkräfte sowie Querkraft/<br />
Biegung direkt aus dem rotierenden Antriebsstrang. Das Projektteam<br />
hatte sich bezüglich der Energieversorgung der<br />
Sensorik für die induktive Variante entschieden, da der kontinuierliche<br />
Betrieb mit permanenter Datenmessung ohne<br />
Unterbrechungen gegeben ist. Grundsätzlich stehen drei<br />
Varianten der Kupplung mit integrierter Messeinheit und ihrer<br />
Stromversorgung zur Auswahl. Erstens die integrierte<br />
Energieversorgung (Standardausführung). Dabei speist ein<br />
integrierter Akku die Sensorik. Zweitens die Energieversorgung<br />
via Induktion. Hier erfolgt, anstelle einer integrierten<br />
Stromquelle, die Stromversorgung über Induktion. Dies ermöglicht<br />
einen kontinuierlichen Betrieb durch permanente<br />
Datenmessung ohne Unterbrechungen. Diese stationäre Variante<br />
verwendet eine an das Stromnetz angeschlossene Box,<br />
die kontaktlos nahe der Kupplung montiert wird. Für die<br />
01<br />
02<br />
01 Überbringer: Das Gateway gibt<br />
die Sensorsignale weiter in<br />
nach gelagerte Mess-, Regel oder<br />
Datenverarbeitungssysteme<br />
02 Gerendert: 3-D-Darstellung<br />
der Sonderkonstruktion mit<br />
Induktions-Pick-up<br />
03<br />
03 En détail: Technische Zeichnung<br />
der Sonderkonstruktion mit Kupplung<br />
www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> 35
SPECIAL: ANTRIEBSTECHNIK FÜR PRÜFSTÄNDE<br />
Energieübertragung werden ISM-Bänder genutzt, die Datenüber tragung erfolgt<br />
weiterhin über Bluetooth. Last but not least gibt es die Variante mit<br />
Energy Harvesting. Sie ermöglicht eine autarke Stromerzeugung durch Nutzung<br />
der Rotationsenergie und ist auf Anfrage verfügbar. Die induktive<br />
Stromversorgung eignet sich sehr für Messungen im Dauerbetrieb. Eine Variante<br />
mit Akku empfiehlt sich bei mobilen Anwendungen.<br />
AUSLESEN DER MESSWERTE<br />
Die Messdatenbereitstellung bei der integrierten Sensorik kann durch verschiedene<br />
Arten erfolgen. In der Standardausführung gibt es dafür eine App.<br />
Mit der lassen sich die Mess daten der intelligenten Kupplung anzeigen und<br />
aufnehmen. Das hat diverse Vorteile: Eine einfache und intuitive Bedienung,<br />
eine übersichtliche Darstellung aller Messwerte mit Min-, Max und Mittelwerten<br />
sowie eine graphische Darstellung in zeitabhängigen oder X-Y-Diagrammen.<br />
Weiterhin sind bis zu vier verbundene Sensoreinheiten gleichzeitig<br />
möglich, Aufnahmefunktion für alle Messwerte, Exportdatei (CSV-Format)<br />
und die Einstellungen sowie Informationsdarstellung für die intelligente<br />
Kupplung und das Gateway in der App. Die Anforderungen dafür sind ein<br />
Tablet oder Smartphone mit Android (Version 6.0 oder neuer), mindestens<br />
30 MB freier Speicherplatz und Bluethooth 4.1 oder höher.<br />
Beim Prüfstand in der R+W QS gab es andere Voraussetzungen. Hier wollten<br />
die Prüfer die vorhandene Hardware, einen Laptop, nutzen. Auch das<br />
stellte kein Problem dar und ließ sich einfach umsetzen. Dazu setzten die<br />
Ingenieure ein Programm zum Auslesen der Daten (Min/Max) auf, was die<br />
Messwerte der eingesetzten Sensorik digital anzeigt. Die Werte stellt dabei<br />
die serielle USB-Anbindung des Gateways bereit. Dies dient zur Weitergabe<br />
der Sensorsignale in nachgelagerte Mess-, Regel- oder Datenverarbeitungssysteme.<br />
Der Prüfstand ist jetzt seit einem Jahr im Einsatz und funktioniert<br />
laut R+W ausgezeichnet.<br />
Bilder: R+W Antriebselemente<br />
www.rw-kupplungen.de<br />
DIE IDEE<br />
„Präzisionssicherheitskupplungen<br />
(SK) arbeiten nach dem federvorgespannten<br />
Kugel-Rast-Prinzip.<br />
Die SKs lassen sich mechanisch so<br />
einstellen, dass sie bei definierten<br />
Lastwerten die Verbindung innerhalb<br />
weniger Millisekunden lösen.<br />
Dieses Prinzip schützt somit den<br />
Antriebsstrang davor, dass im Falle<br />
eines Schadens zu hohe Drehmomentkräfte<br />
direkt in den Motor<br />
oder das Getriebe geleitet werden.“<br />
Sascha Markert, Entwicklungsleiter,<br />
R+W Antriebselemente,<br />
Wörth am Main<br />
IMPRESSUM<br />
erscheint <strong>2022</strong> im 61. Jahrgang,<br />
ISSN 0722-8546 / ISSN E-Paper: 2747-7991<br />
REDAKTION<br />
Chefredakteur: Miles Meier (mm),<br />
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36 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de
MARKTPLATZ<br />
GERÜSTET FÜR 100 MILLIONEN<br />
DOPPELHÜBE<br />
Igus hat seine<br />
Chainflex Steuerleitungen<br />
weiterentwickelt.<br />
CF98.Plus und<br />
CF99.Plus sollen<br />
über 100 Mllionen<br />
Doppelhüben<br />
standhalten und<br />
lassen sich bei<br />
kleinen Radien<br />
vom dreifachen Durchmesser der Leitung (3xd) in der<br />
Energiekette einsetzen. CF98 ist als ungeschirmte, CF99 als<br />
geschirmte Ausführung erhältlich. „Die neuen Leitungen<br />
sind die ersten und einzigen auf dem Markt verfügbaren<br />
Leitungen, die für den Einsatz in der Energiekette zugelassen<br />
sind und für die wir eine Garantie von 100 Millionen<br />
Doppelhüben versprechen“, sagt Rainer Rössel, Geschäftsbereichsleiter<br />
Chainflex. Das bedeute eine Steigerung der<br />
Lebensdauer um 250 Prozent gegenüber der Ursprungsreihe.<br />
Hinzu kommt die Auslegung der Leitungen für minimale<br />
Biegeradien, die dem dreifachen Durchmesser der<br />
Leitung entsprechen (3xd). „Anwender, die sich für eins der<br />
Modelle entscheiden, tragen maßgeblich zum Nachhaltigkeitskonzept<br />
eines Unternehmens bei, denn sie setzen auf<br />
Langlebigkeit ihrer Maschine“, ist sich Rössel sicher.<br />
www.igus.de<br />
EMV-STÖRUNGEN VERHINDERN<br />
Durch die steigende Vernetzung<br />
von Maschinen<br />
und Anlagen in der<br />
Smart Factory steigen<br />
die Anforderungen an<br />
die elektromagnetische<br />
Verträglichkeit (EMV)<br />
der Kabel. Lapp stellt<br />
mit der Zerocm-Technologie<br />
eine neue,<br />
innovative EMV-Lösung<br />
vor. Statt das Problem<br />
EMV über die Schirmung<br />
zu lösen, haben die Spezialisten das komplette<br />
Kabeldesign der Ölflex Servo FD Zerocm neu gedacht:<br />
Drei Phasenleiter sind nun symmetrisch angeordnet und<br />
in einer Innenlage verseilt. Ergänzend wird der Schutzleiter<br />
in einer Außenlage mit entgegengesetzter Schlagrichtung<br />
um die drei Phasenleiter in einem bestimmten<br />
Schlaglängenverhältnis verseilt. Die Isolation der Leiter<br />
ist kapazitätsoptimiert und besteht aus Polyethylen,<br />
Polypropylen oder einer geschäumten Variante. Zwischen<br />
der Innenlage und der Außenlage befindet sich<br />
ein trennendes Vlies. Dieser Kabelaufbau ermöglich um<br />
bis zu 80 Prozent reduzierte Ausgleichsströme am Frequenzumrichter-Ausgang<br />
und auf parallelen Pfaden wie<br />
beispielsweise Datenleitungen.<br />
www.lappkabel.de<br />
NEUE WERKSTOFFE FÜR HOCHELASTISCHE<br />
FLANSCHKUPPLUNG<br />
KTR hat seine Sinulastic-Reihe an<br />
Flanschkupplungen um die Werkstoffe<br />
Synthetischer Kautschuk<br />
(EPDM) und Silikonkautschuk (SI)<br />
erweitert. Die hochdrehelastischen<br />
Elastomerwerkstoffe sind besonders<br />
für den Einsatz bei Umgebungstemperaturen<br />
bis 130 °C geeignet. Die<br />
Elemente werden zwischen dem<br />
Flanschring und der Kupplungsnabe<br />
eingesetzt. Hier dämpfen sie die<br />
durch den Motor ins System<br />
eingebrachten Torsionsschwingungen<br />
und verlagern den Betriebsbereich<br />
oberhalb der kritischen Resonanzdrehzahl. Je nach<br />
Shore-Härte der Elastomere werden dabei Verdrehwinkel<br />
von 13 bis 18 Grad erreicht. Mit den beiden neuen Werkstoffen<br />
hat der Hersteller die Reihe um zwei dynamische<br />
Eigenschaften erweitert: Beim EPDM weist die Drehfedersteifigkeit<br />
einen geringen Abfall auf, während sie sich beim<br />
SI leicht progressiv verhält. Durch die modulare Bauweise<br />
der Sinulastic lassen sich die neuen Elastomere einreihig<br />
oder als duale Lösung mit zwei parallel geschalteten<br />
Elementen einsetzen.<br />
www.ktr.com<br />
KOMPLETTER MASCHINENSATZ<br />
FÜRS PRÜFFELD<br />
Komplette<br />
rotierende Umformersätze<br />
für Prüffelder,<br />
die individuell<br />
für das geforderte<br />
Leistungsprofil<br />
durchgerechnet<br />
sind, gibt<br />
es von Menzel.<br />
Die Motoren<br />
und Generatoren kommen aus eigener Fertigung. Inklusive<br />
sind außerdem Frequenzumrichter, Transformatoren, eine<br />
Steuerung und eine selbst programmierte Software. Die<br />
Maschinensätze können auch als Gesamtsystem geprüft<br />
und abgenommen werden. Mit ihnen lassen sich Leistungen<br />
bis 20 MVA und Spannungen bis 13,8 kV abdecken. Vor<br />
kurzem hat der Hersteller zum Beispiel einen 7,5-MVA-Motor-Generator-Satz<br />
für ein Transformatorenprüffeld nach<br />
Ägypten geliefert und in Betrieb genommen. Eine Spezialanforderung<br />
war, dass der Generator im 3-Phasen-Betrieb<br />
und zusätzlich auch im 1-Phasen-Betrieb funktionieren<br />
muss. Dafür wurde ein 1/3-Phasen-Umschalter eingeplant.<br />
Mitgeliefert wurden auch verschiedene Nebenantriebe,<br />
etwa für Fremdlüfter, sowie eine Ölversorgungsanlage mit<br />
Pumpe für die Schmierung der Generatorlager.<br />
www.menzel-motors.com<br />
www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> 37
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
PRÜFSTAND FÜR ELEKTROMOTOREN<br />
FLEXIBLER PRÜFEN IN DER<br />
HOCHSCHULLEHRE<br />
Damit die Fachhochschule Dortmund industrienahe Versuche durchführen<br />
kann, plante sie einen Prüfstand für Elektromotoren. Der ist für<br />
Studierende verschiedener Schwerpunkte, da sich Projekte aus<br />
den Bereichen Antriebs-, Automatisierungs- und Messtechnik flexibel mit<br />
ihm realisieren lassen. Mit Inbetriebnahme starteten gleich drei Projekte<br />
von Masterstudierenden. Die hohe Resonanz und Vergabe weiterer<br />
Arbeiten für Studierende, führen bereits nach wenigen Monaten zu einem<br />
durchweg positiven Zwischenfazit.<br />
Die in Vorlesungen vermittelten, theoretischen Grundlagen<br />
ergänzt die Fachhochschule (FH) Dortmund in der elektrotechnischen<br />
Hochschulausbildung durch praktische<br />
Laborversuche. Für das Fachgebiet der elektrischen<br />
Maschinen stehen an der FH dafür acht Laborplätze mit klassischen<br />
Lehrmitteln zur Verfügung [1]. In Gruppen können Studierende<br />
verschiedene elektrische Maschinen kleiner Leistung<br />
(< 1 kW) kennenlernen und einfache Kennlinien aufnehmen.<br />
Diese zugeschnittenen Versuche sind wichtig in der Ausbildung,<br />
ermöglichen jedoch keine Untersuchungen von Industrieantrieben<br />
und sind daher nicht für Abschlussarbeiten oder Projekte in hö-<br />
heren Semestern für Studierende im Einsatz. Aus diesem Grund<br />
plante und realisierte man in Zusammenarbeit mit der Firma<br />
Vogelsang und Benning [2] einen zusätzlichen, flexiblen Elektromotorprüfstand.<br />
Dieser bietet den Studierenden vielfältige<br />
Möglichkeiten, an elektrischen Maschinen zu forschen und<br />
professionell zu messen.<br />
AUFBAU UND FUNKTIONEN<br />
Bild 01 zeigt den mechanischen Aufbau, den die Firma auf einem<br />
bereits vorhandenen Maschinenfundament realisierten. Die<br />
38 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
01 Fachbereichsübergreifend: Aufbau des Prüfstands<br />
Welle des zu prüfenden Motors ist über Balgenkupplungen mit<br />
dem Bremsmotor verbunden. Dazwischen liegt die Präzisionsdrehmomentmesswelle<br />
mit einem Messbereich bis 200 Nm. Eine<br />
mit Sicherheitsschalter versehene Haube schützt den Anwender<br />
vor den rotierenden Teilen. Bei dem Bremsmotor handelt es sich<br />
um einen permanenterregten Servomotor mit Lagegeber, der<br />
sich bis 20 kW oder 200 Nm belastet lässt. Die Maximaldrehzahl<br />
liegt bei 5.000 1/min. Zur Geräuschminimierung wählte man eine<br />
Wasserkühlung. Um möglichst viele unterschiedliche Motoren<br />
prüfen zu können, steht der Prüfling (E-Motor) auf einem Hubtisch,<br />
der dann entsprechend der Achshöhe des Motors elektrisch<br />
einstellbar ist. Er ist bis zu 500 kg belastbar.<br />
Bild 02 zeigt vereinfacht den elektrischen Aufbau mit seinen<br />
verschiedenen Schaltmöglichkeiten. Die Speisung der zu prüfenden<br />
Motoren lässt sich dabei variieren. Neben einem Betrieb am<br />
starren Netz (8) ist auch ein 20 kVA-Stelltransformator (7) vorhanden,<br />
dessen Ausgang motorisch gesteuert wird und der bis zu<br />
500 V liefert. Damit ist gewährleistet, dass Motoren mit 400 V<br />
Nennspannung weit in Sättigung oder auch in Überlast betrieben<br />
werden können. Für den Betrieb mit variabler Drehzahl steht ein<br />
Frequenzumrichter zur Verfügung (4). Er ist mit einem motorseitigen<br />
Sinusfilter (5) ausgestattet, der sich wahlweise ein- und<br />
ausschalten lässt, damit Studierende seinen Einfluss untersuchen<br />
können. Um die Spannungsverminderung durch Frequenzumrichter<br />
und Sinusfilter auszugleichen, ist ein nachgeschalteter<br />
Transformator mit zwei Anzapfungen (6) installiert. Der Trafo<br />
sorgt dafür, dass entweder wieder 400 V Netzspannung zur Verfügung<br />
stehen oder eine erhöhte Spannung bis zu 560 V. Die<br />
Leistungselektronik besteht aus einem Gleichrichter (3) und<br />
zwei Wechselrichtern. Prüfling und Bremsmotor teilen sich den<br />
Gleichstromzwischenkreis und die Bremsenergie wird zurückgeführt.<br />
Für den Sonderfall, dass die Netzspannung ausfällt, steht<br />
ein zusätzlicher 3.000 W Bremswiderstand (nicht im Bild berücksichtigt)<br />
zur Verfügung, der dann bei generatorischem Betrieb<br />
des Belastungsmotors die Spannungsspitzen begrenzt und Schäden<br />
am Prüfstand verhindert. Eine Schaltmatrix für die Stern-Dreieck-Umschaltung<br />
(<strong>12</strong>) lässt sich beim Anlauf von Asynchronmaschinen<br />
verwenden oder allgemein, um beide Verschaltungen<br />
ohne Rüstaufwand nutzen zu können. Besondere Antriebe, die<br />
mit einem eigenen Frequenzumrichter ausgestattet sind oder die<br />
die Studierenden mit verschiedenen Frequenzumrichtern testen<br />
sollen, können eingeschleift werden, so dass alle Funktionen des<br />
Prüfstands weiterhin zur Verfügung stehen. Das Leistungsmessgerät<br />
(10) ist mit zwei Gruppen (je 3 Kanäle) ausgestattet, damit<br />
sich alle elektrischen Daten vor und nach dem Frequenzumrichter<br />
bestimmen lassen. Die Verlustleistung des Frequenzumrichters<br />
können die Studierenden bei diesen Messungen berücksichtigen.<br />
Durch Hinzunahme eines weiteren, über Ethercad in die Prüfstandssteuerung<br />
integrierten, Leistungsmessgeräts wird es dann<br />
möglich, auch noch zwischen Frequenzumrichter und einem<br />
externen Sinusfilter zu messen, um seine Verlustleistung sowie<br />
Auswirkungen auf die Spannung zu bewerten. Die Messstelle des<br />
Milliohmmeters (11) ist so platziert, dass unabhängig von der gewählten<br />
Betriebsart des Prüfstands, die Studierenden immer den<br />
Wicklungswiderstand des Prüflings aufzeichnen können. Weiterhin<br />
ermöglicht eine Schaltmatrix das unkomplizierte Messen<br />
zwischen allen drei Phasen.<br />
MESSEN UND ANALYSIEREN<br />
Um die Mess- und Steuerungstechnik optisch besser zu präsentieren,<br />
sind das zentrale Leistungsmessgerät, das Milliohmmeter<br />
für die Wicklungswiderstände sowie einige Komponenten der<br />
SPS in einem Schaltschrank mit Glastür untergebracht (siehe<br />
Bild 03). Die umfangreichen Optionen und Parameter von Leistungsmessgerät<br />
und Milliohmmeter lassen sich alle mit Hilfe von<br />
SCPI-Befehlen über die SPS fernsteuern, wobei die Realisierung<br />
dieser Fernsteuerung ein weiteres Projekt für Studierende aus<br />
unterschiedlichen Fachbereichen sein wird.<br />
Das Leistungsmessgerät mit seinen sechs Strom- und Spannungskanälen<br />
in zwei Gruppen bietet umfangreiche Analysemöglichkeiten.<br />
Für beide Gruppen ist die Grenzfrequenz des<br />
www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> 39
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
04<br />
02<br />
03<br />
Tiefpassfilters einzeln zu konfigurieren, um bei Frequenzumrichterbetrieb<br />
auch Effekte höherer Ordnung zu analysieren. Die Signale<br />
von Drehzahl und Drehmoment der Drehmomentmesswelle<br />
werden dem Leistungsmessgerät zugeführt, so dass alle elektrischen<br />
und mechanischen Größen transient aufgezeichnet werden<br />
können, um die dynamischen Vorgänge beim Anlauf oder Laststößen<br />
zu messen. Für stationäre Zustände oder langsam veränderliche<br />
Vorgänge werden alle Messdaten mit Hilfe der SPS<br />
und einem gemeinsamen Zeitstempel erfasst. Dazu gehören<br />
dann auch die weiteren Inputs, die zusätzliche Feldgeräte zur<br />
Verfügung stellen. Temperaturmessungen sind sowohl über 10<br />
PT100 als auch 10 Thermoelemente möglich. Anschlüsse für<br />
sechs Schwingungsaufnehmer mit 4-20 mA Signal sind vorhanden.<br />
Bild 04 zeigt die Anschlüsse in der Schaltschrankwand.<br />
Der bereits beschriebene Bremsmotor lässt sich auch als Motor<br />
betreiben. Damit eröffnen sich neue Möglichkeiten: Er kann<br />
dann Pumpen antreiben und deren hydraulisches Verhalten analysieren.<br />
Der Aufbau eines Kreislaufs, der zur Realisierung auf<br />
dem Hubtisch platziert wird, ist als Ausbaustufe des Prüfstands<br />
in Planung. Eingänge für Drücke und Volumenströme wurden<br />
bereits berücksichtigt.<br />
STEUERN UND PROGRAMMIEREN<br />
02 Theorie: Elektrischer Aufbau<br />
03 Praxis: Schaltschrank mit Leistungsmessgerät,<br />
Milliohmmeter und SPS-Komponenten<br />
04 Möglichkeiten: Sensor Inputs<br />
Randbedingung für die Auswahl einer geeigneten SPS war der<br />
Konsens mit bestehenden Lehrveranstaltungen, in denen die<br />
Studierenden bereits die Grundlagen von Codesys lernen. Im<br />
Prüfstand kommt deshalb eine Beckhoff-Soft-SPS mit TwinCat<br />
als Entwicklungsumgebung zum Einsatz, die Codesys integriert.<br />
Somit kann die Fachhochschule Projekte anbieten, die auf Vorlesung<br />
und Praktikum aufbauen und den nahtlosen Übergang zu<br />
industrienahen Aufgabenstellungen schaffen. Im Lastenheft für<br />
den Prüfstand verzichtete Professor Raabe (FH Dortmund) bewusst<br />
auf die Automatisierung gängiger Prüfabläufe. Diese Aufgaben<br />
sollen später Studierende übernehmen. Aus diesem<br />
Grund sind zunächst nur Bibliotheken zum Ansprechen der<br />
40 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
Mess- und Feldgeräte vorhanden, nicht jedoch fertige Bausteine<br />
für einen Leerlauf, Lastlauf oder ähnliches. Eine einfache grafische<br />
Benutzeroberfläche ermöglicht zumindest für den Anfang<br />
den Handbetrieb des Prüfstands. So ist das Einstellen stationärer<br />
Betriebszustände und deren Validierung möglich.<br />
WICHTIGE PROJEKTE<br />
Den Prüfstand entwickelte die FH unter der Maßgabe, dass Studierende<br />
mit unterschiedlichen Schwerpunkten Fragestellungen<br />
im Zusammenhang mit der elektrischen Antriebstechnik bearbeiten<br />
können. Zunächst besteht die Möglichkeit, elektrische<br />
Maschinen im Detail zu untersuchen und dabei die beschriebenen<br />
Betriebsarten des Prüfstands für den Prüflingsmotor auszunutzen.<br />
Für ein breites Spektrum an Themen sind folgende Maschinentypen<br />
im Labor vorhanden: Asynchronmotor (2- bis-8-polig, bis 11 kW)<br />
und 4-polige Motoren (3 kW): Permanentmagnetischer Synchronmotor,<br />
Synchronreluktanzmotor sowie ein Line-Start-<br />
Permanentmagnetmotor.<br />
Leer-, Last- und Erwärmungsläufe lassen sich durchführen<br />
sowie das Verhalten bei Variation von Spannung sowie Frequenz<br />
aufzeichnen und mit analytischen Berechnungen vergleichen.<br />
Studierende mit dem Schwerpunkt Automatisierungstechnik erhalten<br />
Aufgaben zur Erweiterung der Funktionalitäten der SPS.<br />
Dabei kann es sich um das Programmieren von Prüfabläufen<br />
handeln oder auch die kontinuierliche Aufzeichnung und Auswertung<br />
von Messdaten. Außerdem bieten sich Themen im<br />
Zusammenhang mit der noch rudimentären grafischen Benutzeroberfläche<br />
an. Hier können weitere Arbeiten die Optionen und<br />
Parameter der Messgeräte, Prüfabläufe, das Speichern von<br />
Messwerten in Dateien sowie zeitliche Verläufe von Messgrößen<br />
ergänzen. Bei einem messtechnischen Schwerpunkt sind Untersuchungen<br />
der eingesetzten Sensoren, Toleranzbetrachtungen<br />
und Vergleiche mit anderen im Labor zur Verfügung stehenden<br />
Messgeräten möglich.<br />
Mit Inbetriebnahme des Prüfstands im Februar <strong>2022</strong> wurden<br />
gleich drei Projekte von Masterstudierenden begonnen. Um<br />
Rüstzeiten zu vermeiden, basieren alle auf einem 3 kW Asynchronmotor<br />
als Prüfling. Dieser Motor wurde von der Firma<br />
Nord-Getriebe [3] gespendet. Die Aufgabe im ersten Projekt ist<br />
die Automatisierung des Leerlaufversuchs nach IEC 60034-2-1.<br />
Hier sind alle Schaltvorgänge, das Warmfahren, Einstellen der<br />
Spannung am Stelltransformator und Aufzeichnen sowie Speichern<br />
der Messwerte zu berücksichtigen. Der Fokus liegt auf der Programmierung<br />
in strukturiertem Text und dem Erstellen einer passenden<br />
sowie leicht verständlichen Visualisierung. Im zweiten Projekt<br />
geht es um die Analyse und den Vergleich der Einzelverluste<br />
und des Wirkungsgrads bei Netz- und Frequenzumrichterbetrieb.<br />
Hier liegen die Aufnahme von Messungen und die physikalische<br />
Interpretation der Ergebnisse im Fokus. Das dritte Projekt behandelt<br />
ausschließlich den Frequenzumrichterbetrieb, wobei dieser<br />
ungeregelt bleibt. Stattdessen wird versucht, eine Regelung auf<br />
Basis der SPS zu entwerfen, die für einen neuen Betriebspunkt<br />
nach Lastanstieg oder -abwurf eine optimale Kombination aus<br />
Spannung und Frequenz findet. Das Optimalitätskriterium lässt<br />
sich dabei unterschiedlich definieren.<br />
WEITERFÜHRENDE ARBEITEN<br />
Folgeprojekte mit weiteren Studierenden sind bereits parallel<br />
gestartet. In einer Bachelorarbeit geht es um den Vergleich von<br />
Asynchron- und permanenterregtem Synchronmotor im Teillastbetrieb.<br />
Dabei kommt zum ersten Mal ein externer Frequenzumrichter<br />
mit Sinusfilter und zusätzlichem Leistungsmessgerät zum<br />
Einsatz, um die Gesamtverluste des Antriebsstrangs aufteilen zu<br />
können. Spannungen, Ströme und Leistungen werden hier an<br />
insgesamt drei Stellen aufgezeichnet. Aufgabe ist, zu untersuchen,<br />
wann sich der Einsatz des Sinusfilters in Bezug auf den<br />
Gesamtwirkungsgrad tatsächlich lohnt.<br />
In einer weiteren Bachelorarbeit wird die grafische Benutzeroberfläche<br />
neu aufgesetzt und erweitert. Dabei lassen die Studierenden<br />
die bisher gesammelten Erfahrungen einfließen und legen<br />
besonderen Wert auf Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit.<br />
Wichtige Parameter, zum Beispiel Grenzfrequenzen der Leistungsmessungen<br />
sind wie bereits beschrieben aktuell nur am Messgerät<br />
selbst zugänglich. Zukünftig soll der Bediener diese direkt am<br />
Touchpanel überprüfen und auch einstellen können. Analog verhält<br />
es sich mit den Einstellungen für das Milliohmmeter, auch<br />
diese sind bisher ausschließlich am Messgerät vorzunehmen.<br />
Die Gefahr, dass Studierende die Messungen mit ungünstigen<br />
oder ungewollten Einstellungen durchführen und die Ergebnisse<br />
signifikant verändern, ist gegeben, da mittlerweile eine<br />
größere Zahl Studierende im Wechsel am Prüfstand arbeitet.<br />
Dies zeigt die Wichtigkeit der Bachelorarbeit.<br />
Zuletzt laufen im Rahmen einer betrieblichen Praxis noch<br />
Messungen an einem kleinen Asynchronmotor mit 0,37 kW. Dabei<br />
vergleichen die Anwender die Ergebnisse mit den zu Beginn<br />
genannten einfachen Lehrmitteln für Praktikumsversuche mit<br />
denen des neuen Prüfstands. Anschließend sollen die Tester<br />
die gemessenen Motorcharakteristiken auch noch mit analytischen<br />
Berechnungen auf Basis des magnetischen Kreises nachvollziehen<br />
und so den Bogen zwischen Theorie und Praxis schlagen.<br />
Bilder: FH Dortmund<br />
www.fh-dortmund.de<br />
Links/Literaturhinweis<br />
[1] www.fh-dortmund.de/labore/elektrische-maschinen-em.php<br />
[2] www.vogelsangbenning.de<br />
[3] www.nord.com<br />
[4] DIN EN 60034-2-1: Drehende elektrische Maschinen – Teil 2-1: Standardverfahren<br />
zur Bestimmung der Verluste und des Wirkungsgrades aus Prüfungen,<br />
2015<br />
DER AUTOR<br />
Prof. Dr. Nick Raabe,<br />
FB Elektrotechnik und<br />
Elektrische Antriebssysteme,<br />
Fachhochschule Dortmund<br />
www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> 41
KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />
FEDERDRUCKBREMSEN FÜR SCHNELLLAUFTORE<br />
SCHNELL BREMSEN AM TOR<br />
Bremsen für Schnelllauftore müssen hohe Anforderungen<br />
bezüglich Lebensdauer und Sicherheit aufweisen. Elektromagnetische<br />
Bremsen sind für diese Ansprüche die richtige<br />
Wahl. Durch ihre schnellen Schaltzeiten, der Restmomentfreiheit<br />
und einer hohen Lebensdauer sind sie gut für den<br />
Einsatz in diesem Markt geeignet.<br />
SERIE<br />
ANTRIEBSTECHNIK<br />
FÜR GEBÄUDE<br />
Teil 1: <strong>antriebstechnik</strong> 10/<strong>2022</strong><br />
Antriebe im Zugangsbereich<br />
Teil 2: <strong>antriebstechnik</strong> 11/<strong>2022</strong><br />
Aufzugshydraulik<br />
Teil 3: <strong>antriebstechnik</strong> <strong>12</strong>/<strong>2022</strong><br />
Bremsen für Schnelllauftore<br />
Schnelllauftore werden überwiegend im industriellen Bereich<br />
eingesetzt. Sie zeichnen sich durch ihre hohe Laufgeschwindigkeit<br />
aus und sind für ein häufiges Öffnen und<br />
Schließen ausgelegt. Auch die in den Antrieben verbauten<br />
Bremsen müssen diesen Einsatzbedingungen standhalten. „Drei<br />
Faktoren sind bei Bremsen in diesem Anwendungsbereich wichtig:<br />
Sicherheit, Komfort und Taktfrequenz“, erklärt Johannes Singer,<br />
Key Account Management beim Industriebremsenhersteller<br />
Kendrion. „Die Tore sollen sich bis zu 500-mal in der Stunde möglichst<br />
schnell öffnen und schließen. Dabei muss die Personensicherheit<br />
jederzeit gewährleistet sein.“ Für diese Anforderungen<br />
sind die Bremsen des Herstellers prädestiniert, denn sie halten notfalls<br />
in Millisekunden den Torantrieb in der Abwärtsbewegung an.<br />
AUSLEGEN ERHÖHT LEBENSDAUER<br />
Eine möglichst lange Lebensdauer erreicht die Bremse durch<br />
eine entsprechende Auslegung der mechanischen Komponenten.<br />
In Untersuchungen des Herstellers wurde bestätigt, dass die<br />
Federn der Bremsen für über 10 Millionen Schaltungen ausgelegt<br />
sind. Auch der Reibbelag ist auf größtmögliche Langlebigkeit<br />
konstruiert. „Hier haben wir durch den Zusammenschluss mit<br />
Kendrion Intorq weiteres Know how dazugewonnen“, ist sich<br />
Andreas Kraiczek, Account Manager sicher. „Denn die entsprechenden<br />
Bremsen-Rotoren werden hier inhouse gefertigt und<br />
die Kollegen haben diesbezüglich eine jahrelange Erfahrung.“<br />
SICHER BREMSEN FÜR DEN PERSONENSCHUTZ<br />
In Schnelllauftoren kommen in der Regel Federkraftbremsen<br />
zum Einsatz. Diese elektromagnetisch betriebenen Lösungen<br />
bauen das Bremsmoment auf, wenn der Strom abgeschaltet wird.<br />
Oft ist das auch bei einem Stromausfall essenziell: Das Tor wird<br />
unbestromt in der Position gehalten und kann keine Menschen<br />
gefährden. Optional lassen sich die Bremsen mit einer Handlüftung<br />
ausstatten, sodass ein Mitarbeiter das Tor auch ohne<br />
Strom manuell öffnen oder schließen kann.<br />
Für Schnelllauftore eignen sich im Wesentlichen zwei Baureihen<br />
des Bremsenherstellers. Bei den Federdruck-Einscheibenbremsen<br />
der Compact Line ist die Bremsscheibe kraftschlüssig<br />
auf den abzubremsenden Wellen angeordnet. Durch den konstruktiven<br />
Aufbau der Einscheibenbremse sind diese Bremsen<br />
besonders flach. Die Federdruck-Einscheibenbremsen der Vario<br />
Line sind für Gleichstrom konzipiert und lassen sich durch das<br />
große Variantenprogramm gezielt auf den jeweiligen Anwendungsfall<br />
abstimmen.<br />
Bild: Kendrion<br />
Andreas Kraiczek, Kendrion INTORQ, Aerzen<br />
www.kendrion.com/industriebremsen<br />
42 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de
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