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antriebstechnik 4/2023

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19174<br />

04<br />

April <strong>2023</strong><br />

€ 16,50<br />

Organ der Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V.<br />

EFFIZIENTE ANTRIEBE<br />

Einsparpotenziale identifizieren<br />

<strong>antriebstechnik</strong>.de


WISSEN SCHAFFT IDEEN<br />

TITEL<br />

10 Anwendungsneutrale<br />

Mobilrobotik<br />

14 Elektrifizierungskonzepte<br />

für Bagger & Co.<br />

SONDERAUSGABE MARKTÜBERSICHT<br />

Organ der Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V.<br />

34<br />

Positions- und Neigungssensoren<br />

für AGVs<br />

5445<br />

SONDERAUSGABE<br />

MOBILITY<br />

MOBILE LÖSUNGEN FÜR DEN BETRIEBLICHEN EINSATZ<br />

FLUIDTECHNIK<br />

19174<br />

INNOVATION<br />

SCOUT <strong>2023</strong><br />

Oktober <strong>2023</strong><br />

€ 17,50<br />

11 Print-Ausgaben im Jahr<br />

+ Sonderausgabe <strong>antriebstechnik</strong><br />

Marktübersicht (1x jährlich)<br />

+ Sonderausgabe MOBILITY (1x jährlich)<br />

19174<br />

Die gesamte Antriebstechnik<br />

auf xx Seiten<br />

Organ der Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V.<br />

Von Antriebselementen<br />

und Motoren bis hin zu<br />

Wälzlagern LINEARTECHNIK<br />

& Co.<br />

Große Lineareinheiten für<br />

komplexe Bewegungen<br />

+<br />

<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />

<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />

ANT_SO_Titel_Igus_2022_06_5358533;13_View.indd 1 18.11.2022 12:31:26<br />

Abo-Begrüßungsgeschenk:<br />

Die Konturenlehre<br />

Das Kopieren eines Profils war noch nie so einfach!<br />

Mit dieser Konturenlehre können Sie die Form von unregelmäßigen<br />

Objekten messen, um eine Sofortvorlage zu erstellen, mit der präzise<br />

Schnitte markiert werden können. Messbreite 25 cm, Messtiefe 6 cm.<br />

(Die Farbe der Konturenlehre ist variabel)<br />

Sichern Sie sich den lückenlosen Bezug wertvoller Informationen!<br />

Internet: shop.vereinigte-fachverlage.de @ E-Mail: vertrieb@vfmz.de & Telefon: 06131/992-148<br />

Ja, ich möchte die Zeitschrift „<strong>antriebstechnik</strong>“ abonnieren<br />

Das Jahresabonnement umfasst 11 Ausgaben + 2 Sonderausgaben und kostet € 160,- (Ausland € 175,- netto) inkl. Versandkosten.<br />

Als Begrüßungsgeschenk erhalte ich die Konturenlehre. Nach Ablauf des ersten Bezugsjahres kann das Abonnement jederzeit,<br />

mit einer Frist von einem Monat, schriftlich gekündigt werden.<br />

Unser Dienstleister, die Vertriebsunion Meynen, Eltville, erhebt Ihre Daten im Auftrag der Vereinigte Fachverlage (VFV) zum Zweck der Vertragsdurchführung, zur Erfüllung der<br />

vertraglichen und vorvertraglichen Pflichten. Die Datenerhebung und Datenverarbeitung ist für die Durchführung des Vertrags erforderlich und beruht auf Artikel 6 Abs. 1 b) DSGVO.<br />

Zudem verwenden wir Ihre Angaben zur Werbung für eigene und VFV verwandte Produkte. Falls Sie keine Werbung mehr auf dieser Grundlage erhalten wollen, können Sie jederzeit<br />

widersprechen. Weitere Infos zum Datenschutz: ds-vfv.vfmz.de<br />

Name/Vorname<br />

Position<br />

Firma<br />

Abteilung<br />

Straße oder Postfach<br />

PLZ/Ort<br />

Telefon/E-Mail<br />

Datum, Unterschrift<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH . Vertrieb . Postfach 10 04 65 . 55135 Mainz . Telefon: 06131/992-200<br />

E-Mail: vertrieb@vfmz.de . Internet: www.vereinigte-fachverlage.de<br />

„<strong>antriebstechnik</strong>“ ist eine Zeitschrift der Vereinigten Fachverlage GmbH, Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz, HRB 2270, Amtsgericht Mainz,<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem, Umsatzsteuer-ID: DE 149063659, Gerichtsstand: Mainz


EDITORIAL<br />

LOW-CODE ODER GLEICH<br />

NO-CODE<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

vor 40 Jahren sagte mir mein technikaffiner Onkel voraus, dass<br />

Programmiersprachen die Zukunft seien und für Arbeitnehmer<br />

unabdingbar. Es sah einige Zeit so aus, als würde er recht<br />

behalten. Die IT-Abteilungen von Unternehmen wachsen und<br />

wachsen. Das CIO-Magazin ermittelte mittels einer Befragung<br />

die Größe der IT-Abteilungen deutscher Unternehmen. Ganz<br />

vorne landeten die Deutsche Bahn und Allianz mit 15.000<br />

IT-Mitarbeitern, knapp dahinter VW und Mercedes. Der erste<br />

Maschinenbauer ist ZF mit 2.600 Mitarbeitenden auf Rang 11,<br />

Schaeffler liegt mit 1.300 IT-lern auf Rang 18.<br />

Aber dann kam die Künstliche Intelligenz. Frei zugängliche KI<br />

wie ChatGPT kann nämlich nicht nur Gedichte schreiben,<br />

sondern auch Code. Und konsequenterweise plant Microsoft,<br />

die Software auch in Roboter einzubauen. „Wir wollen den<br />

Menschen die Interaktion mit Robotern erleichtern, ohne dass<br />

sie komplexe Programmiersprachen oder Details über<br />

Robotersysteme lernen müssen“, schreibt Microsoft. Damit<br />

könnten viele Anstrengungen der Industrie um Low-Code-<br />

Robotik rechts überholt werden. Wahrscheinlich müssen<br />

Computer-Experten dennoch nicht um ihre Jobs fürchten. Auf<br />

der kommenden Hannover Messe übertrifft die Anzahl der<br />

Events zum Thema Industrie 4.0 die des Nächstplazierten um<br />

das Doppelte. Die meisten Events gibt es aber zu Wasserstoffund<br />

Brennstoffzellen ...<br />

In unserem Hannover-Messe-Special haben wir technologische<br />

Innovationen aus mehr als nur diesen beiden Bereichen<br />

versammelt. Viel Spaß beim Lesen,<br />

Mehr Präzision.<br />

Performante<br />

Wegmessung<br />

in rauer Umgebung<br />

eddyNCDT<br />

• Induktive Wegsensoren auf<br />

Wirbelstrombasis zur berührungslosen<br />

Messung von Weg, Abstand & Position<br />

auf allen Metallen<br />

• Hohe Grenzfrequenz für dynamische<br />

Messaufgaben<br />

• Höchste Genauigkeit & Stabilität<br />

• Robuste Bauformen für schwierige<br />

Umweltbedingungen (Öl, Schmutz,<br />

Hoch-Temperatur, Druck bis 2000 bar)<br />

Schlag / Rundlauf<br />

Ihr Miles Meier<br />

m.meier@vfmz.de<br />

Ölspalt<br />

Ausdehnung<br />

Besuchen Sie uns<br />

Hannover Messe | Halle 9 | Stand D05<br />

Kontaktieren Sie unsere<br />

Applikationsingenieure:<br />

Tel. +49 8542 1680<br />

micro-epsilon.de/eddy


18<br />

EDITORIAL<br />

03 Low-Code oder gleich No-Code?<br />

SOFTSTARTER<br />

06 Menschen, Märkte, Unternehmen<br />

08 Play before Pay<br />

ELEKTRISCHE ANTRIEBSTECHNIK<br />

ELEKTROMOTOREN<br />

12 TITEL Hilfe beim Energiesparen<br />

SPECIAL<br />

Rodriguez, Eschweiler<br />

STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />

22 Maßgeschneidert und variabel<br />

24 Hunger auf Steuerung<br />

26 Geschützt besser rollen<br />

ANZEIGE<br />

SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

28 Mini-Encoder<br />

MECHANISCHE ANTRIEBSTECHNIK<br />

GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

18 Nie mehr Gedanken um den Antriebsstrang machen<br />

WÄLZ- UND GLEITLAGER<br />

30 Lager für extreme Umgebungen<br />

39 Härter als Eisenerz<br />

ANZEIGE<br />

48<br />

TITELBILD<br />

Nord Drivesystems,<br />

Bargteheide<br />

4 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

42 Kabel schützen, Kette nützen<br />

SPECIAL: HANNOVER MESSE <strong>2023</strong><br />

44 INNENTITEL Rakete auf dem Prüfstand<br />

48 Sicherer Rückhalt<br />

52 Hohlwellengetriebe lieber mit Kupplung<br />

54 Sensorlose, platzsparende und sichere<br />

Bewegungsüberwachung<br />

58 Unkompliziert schrauben<br />

60 Viel mehr als Copy-and-paste<br />

64 Glätten und schneiden<br />

MEIN TIPP<br />

Den Begriff Digitaler Zwilling kennt wohl nun so<br />

ziemlich jeder. Für mich hatte das aber oft noch<br />

etwas Theoretisches. Nun gibt es pfiffige und<br />

wirklich praxisnahe Anwendungen dazu. Welche<br />

das sind, lesen Sie auf Seite 60.<br />

Guido Matthes, Redakteur, g.matthes@vfmz.de<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

40 Am Puls der Forschung<br />

SERVICE<br />

66 Impressum<br />

Hannover Messe<br />

17.– 21. April <strong>2023</strong><br />

Halle 6, Stand A44<br />

Der neue IDX Kompaktantrieb mit integrierter<br />

Positioniersteuerung<br />

Benötigen Sie ein kräftiges, intelligentes und zuverlässiges Antriebssystem? Mit Elektromotor, Getriebe,<br />

Steuerung, Gehäuse, Steckverbinder, Software und mehr? Dann kontaktieren Sie unsere Spezialisten:<br />

idx.maxongroup.com<br />

Precision Drive Systems


SOFTSTARTER<br />

IC-HAUS: VERÄNDERUNGEN IN DER<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

iC-Haus benennt Dr. Alexander Flocke<br />

als weiteren Geschäftsführer neben<br />

Dr. Heiner Flocke. Der langjährige<br />

technische Geschäftsführer und<br />

Mitinhaber Manfred Herz übernimmt<br />

die Abteilung „Vorentwicklung“ für<br />

die Chip-Innovationen von morgen.<br />

Die iC-Haus GmbH hat sich zum<br />

Jahreswechsel 2022/23 in der<br />

Geschäftsführung neu aufgestellt, um die gelebte Kontinuität und<br />

ein anhaltendes Wachstum mit neuen Produkten und Märkten<br />

auch für die Zukunft zu sichern.Der langjährige technische<br />

Geschäftsführer und Mitinhaber Manfred Herz übernimmt die<br />

Abteilung „Vorentwicklung“, um in enger Zusammenarbeit mit der<br />

Entwicklung kreative Lösungen und schaltungstechnische<br />

Innovationen für das Chip-Design vorzubereiten. Gleichzeitig ist<br />

Manfred Herz ab dem 01.01.<strong>2023</strong> nicht mehr als Geschäftsführer<br />

tätig. In Vertretung des Mehrheitseigners und alleinvertretungsberechtigten<br />

Geschäftsführers Dr. Heiner Flocke wurde Dr.<br />

Alexander Flocke als weiterer Geschäftsführer der iC-Haus GmbH<br />

benannt, der gemeinsam mit einem Prokuristen entscheidet.<br />

Alexander Flocke hat an der RWTH Aachen in Elektrotechnik<br />

promoviert und ist seit dem Jahr 2008 im iC-Haus tätig, zunächst<br />

in der Chip-Entwicklung, dann in der Applikation und im Vertrieb.<br />

Henrik Liungman arbeitet seit 2019 mit Prokura im Vertrieb und<br />

verantwortet den kaufmännischen Bereich.<br />

www.ichaus.de<br />

KISSsoft AG<br />

A Gleason Company<br />

T. +41 55 254 20 50<br />

info@kisssoft.com<br />

150 JAHRE PRÄZISION UND FEINWERK-<br />

TECHNIK IN DRESDEN<br />

Nur wer es schafft, Veränderung<br />

als Chance zu begreifen<br />

und Herausforderungen mit<br />

frischen Ideen und neuen<br />

Strategien zu begegnen, kann<br />

sich langfristig erfolgreich am<br />

Markt behaupten. Ein Unternehmen,<br />

dem dies definitiv<br />

gelungen ist, ist unbestritten<br />

Steinmeyer Mechatronik. Seit<br />

150 Jahren spielt der Hersteller<br />

von hochgenauen Positionierlösungen in der obersten<br />

Liga, versorgt die Hightech-Industrie mit wegweisenden,<br />

kreativen Technologien und gestaltet als Innovationstreiber<br />

entscheidende Zukunftsfelder mit. „Wir entwickeln<br />

und konstruieren vollkommen neuartige Ideen und<br />

Lösungen – oft auch in Fällen, die andere für unlösbar<br />

halten. Oder anders ausgedrückt: Wir erfinden auf<br />

Bestellung und bringen Innovationen in die Serienfertigung“,<br />

so Geschäftsführer Alexander Bromme (Bild).<br />

Erfinden liegt den Dresdnern im Blut – nicht nur in Bezug<br />

auf Kundenprojekte, sondern auch hinsichtlich ihrer<br />

eigenen Unternehmensentwicklung. Im Laufe der vergangenen<br />

anderthalb Jahrhunderte hat Steinmeyer sein<br />

Kerngeschäft immer wieder anders ausgerichtet, neue<br />

Wachstumsfelder erschlossen, fortschrittliche Technologien<br />

vorangetrieben und zukunftsorientierte Perspektiven<br />

entwickelt. „Wir haben uns immer wieder verändert. Diese<br />

Wandlungsfähigkeit ist unser Erfolgsrezept. Ich kann nicht<br />

in die Zukunft schauen, aber wir werden den Veränderungen<br />

folgen und diese mitgestalten. Neugierig und mutig<br />

bleiben!“, so Bromme.<br />

www.steinmeyer.com<br />

KISSsoft Features<br />

▪ Bogenzahn 3D-Geometrie<br />

▪ Datenaustausch GAMA / GDE 3.2 / REXS 1.4<br />

▪ Zahneingriffs- und Lagerfrequenzen<br />

▪ FKM-Wellenfestigkeitsberechnung mit Rainflow-Matrix<br />

▪ Feinauslegung mit zusätzlichen Variationsmöglichkeiten<br />

Anfragen für eine Testversion über www.kisssoft.com<br />

NEU<br />

Release<br />

<strong>2023</strong><br />

JOINT VENTURE FÜR KLEINSTE HAPTIK-<br />

SENSOREN AM START<br />

Wittenstein und WIKA beabsichtigen, ein Gemeinschaftsunternehmen<br />

zur Entwicklung, Produktion und Vermarktung<br />

miniaturisierter 6-achsiger Kraft-Drehmomentsensoren<br />

für den industriellen Markt zu gründen. An der als<br />

Startup von Wittenstein gegründeten Unternehmen<br />

Resense mit Sitz am WIKA-Standort in Klingenberg am<br />

Main werden die Partner je 50 Prozent der Geschäftsanteile<br />

halten. Das Joint Venture basiert auf einer Neuentwicklung<br />

von Wittenstein: miniaturisierte Hohlwellen-Mehrachs-Sensoren<br />

zur hochpräzisen Messung von Kräften und<br />

Drehmomenten in beengten Räumen. Dank eines patentierten<br />

Konzeptes sollen die derzeit kleinsten sechsachsigen<br />

Haptiksensoren der Welt realisiert werden können.<br />

Einsatzbereiche sind die medizinische Forschung, humanoide<br />

Roboter und Manipulationsaufgaben in der Industrie.<br />

Die Gründung des Gemeinschaftsunternehmens steht<br />

noch unter Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden<br />

und wird selbstverständlich erst nach Freigabe durch<br />

das Bundeskartellamt vollzogen.<br />

www.wittenstein.de<br />

6 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


www.newcast.de<br />

www.tbwom.de<br />

SCHAEFFLER GRUPPE STEIGERT UMSATZ<br />

UND ÜBERTRIFFT PROGNOSE<br />

Der weltweit tätige Automobil- und Industriezulieferer<br />

Schaeffler hat seine Ergebnisse für das Geschäftsjahr<br />

2022 veröffentlicht. Im Berichtszeitraum lag der Umsatz<br />

der Schaeffler Gruppe bei 15,8 Milliarden Euro (Vorjahr:<br />

13,9 Milliarden Euro). Währungsbereinigt stieg der<br />

Umsatz um 9,4 Prozent und übertraf damit die Prognose.<br />

Das Jahr war geprägt von einem deutlichen Umsatzwachstum,<br />

das größtenteils auf einen Volumenanstieg in<br />

den Sparten Automotive Technologies und Industrial<br />

zurückzuführen war. Zusätzlich wirkten sich positive<br />

Verkaufspreiseffekte in allen drei Sparten auf die Umsatzentwicklung<br />

aus, da gestiegene Beschaffungskosten<br />

zunehmend in den Markt weitergegeben wurden. Die<br />

Schaeffler Gruppe erzielte 2022 ein Ergebnis vor Finanzergebnis<br />

und Ertragsteuern (EBIT) in Höhe von 974<br />

Millionen Euro (Vorjahr: 1.220 Millionen Euro), das mit<br />

Sondereffekten in Höhe von 72 Millionen Euro belastet<br />

war. Das EBIT vor Sondereffekten lag bei 1.046 Millionen<br />

Euro (Vorjahr: 1.222 Millionen Euro). Dies entspricht einer<br />

EBIT-Marge vor Sondereffekten von 6,6 Prozent (Vorjahr:<br />

8,8 Prozent), welche trotz eines herausfordernden<br />

Umfelds am oberen Ende der Prognose lag. Maßgeblich<br />

für den Rückgang der EBIT-Marge vor Sondereffekten<br />

waren im Wesentlichen gestiegene Material- und Energiepreise,<br />

Verwerfungen in den globalen Lieferketten sowie<br />

markt- und umfeldbedingte Ineffizienzen.<br />

www.schaeffler.com<br />

12 – 16 June<br />

Düsseldorf<br />

Germany<br />

<strong>2023</strong><br />

NEWCAST<br />

6. Internationale<br />

Fachmesse für Gussprodukte<br />

mit Newcast Forum<br />

SELCOM GROUP AKQUIRIERT<br />

Bonfiglioli hat eine Vereinbarung zum Erwerb der Selcom<br />

Group S.p.A. getroffen. Der Abschluss der Transaktion steht<br />

unter dem Vorbehalt der üblichen behördlichen Genehmigungen.<br />

Die Selcom Group S.p.A. ist auf die Entwicklung,<br />

Produktion und den Vertrieb von Leiterplatten, Elektronikprodukten<br />

und Softwarelösungen spezialisiert und bietet<br />

Produkte für Kunden aus den Bereichen Industrie, Biomedizin,<br />

Automotive, Intralogistik und Haushaltsgeräte. Die Unternehmensgruppe<br />

hat 2022 einen Umsatz von rund<br />

150 Millionen Euro generiert und konnte ein Wachstum<br />

von 15 % erzielen. Das Unternehmen hat vier Produktionsstätten<br />

in Italien sowie zwei Werke in Shanghai und<br />

beschäftigt insgesamt rund 750 Mitarbeiter. Der Neuerwerb<br />

stärkt die Elektroniksparte von Bonfiglioli. Durch<br />

diese Akquisition erhöht sich nicht nur die Entwicklungskapazität,<br />

sondern auch die Fertigungstiefe, Wettbewerbsfähigkeit<br />

und Kontrolle der Qualitätsstandards.<br />

www.bonfiglioli.com<br />

worldwide<br />

Innovation in Form gebracht<br />

Die NEWCAST ist das weltweite Top-Event für<br />

Präzisionsgussprodukte vom Smartphone über<br />

E-Mobility bis zur Windkraft. Ein Höhepunkt ist<br />

die Verleihung des NEWCAST-Awards. Ergänzt<br />

wird die Leistungsschau um die Vorträge und<br />

Diskussionen im NEWCAST-Forum.<br />

See you in Düsseldorf!<br />

Messe Düsseldorf GmbH<br />

Postfach 10 10 06 _ 40001 Düsseldorf _ Germany<br />

Tel. +49 211 4560 01 _ Fax +49 211 4560 668<br />

www.messe-duesseldorf.de


SOFTSTARTER<br />

NEXT LEVEL ENGINEERING<br />

PLAY BEFORE PAY<br />

Produkte mit einer VR-Brille auf der Nase von allen Seiten unter die Lupe<br />

nehmen. Gemeinsam mit Ingenieuren und Materialexperten in der virtuellen<br />

Realität Maschinen, Anlagen und Fahrzeuge planen. Schnell und ortsunabhängig.<br />

Mit dem Iguversum schafft Igus ein digitales Paralleluniversum, das Vertrieb<br />

und Engineering auf das Metaverse vorbereitet.<br />

Digitale Paralleluniversen sind in aller Munde. Sei es das<br />

Computerspiel Fortnite, welches bis zu 12,3 Millionen<br />

Spieler an einem Event teilnehmen lies, oder das Metaversum,<br />

von dem Facebook-Gründer Mark Zuckerberg<br />

schwärmt. Ein solches digitales Paralleluniversum kann auch für<br />

Industrie und Wirtschaft wichtig werden. „Wir verfolgen die<br />

Vision des Iguversums, ein virtueller Raum, in dem nicht nur alle<br />

unsere Produkte als digitale Zwillinge erlebbar sind“, sagt Igus<br />

Geschäftsführer Frank Blase. „Kunden aus aller Welt sollen im<br />

Iguversum in Zukunft die Möglichkeit haben, gemeinsam mit<br />

Ingenieuren und Projektverantwortlichen Maschinen, Anlagen<br />

und Fahrzeuge zu entwickeln sowie in die Projekte und Anwendungen<br />

einzutauchen – und zwar zeit- und kostensparend.“<br />

KUNDEN ERINNERN SICH AN<br />

VIRTUELLE ERLEBNISSE<br />

Auf der Hannover Messe wird man sich am Stand von Igus Virtual-<br />

Reality-Brillen aufsetzen und gemeinsam mit Mitarbeitenden erste<br />

Schritte im Igus Metaverse unternehmen. Dort betrachten sie zu-<br />

künftig 3D-Modelle von Produkten wie Energieketten in einem<br />

360-Grad-Rundumblick von allen Seiten. Sie tauchen in Anwendungen<br />

ein, in denen Igus Bauteile verwendet werden. Diese reichen<br />

von einem Kunststoff-Fahrrad über einen futuristischen<br />

Mini-Van mit Iglidur Gleitlagern, drylin Linearführungen und<br />

E-ketten bis hin zur Ölplattform, wo das modulare Energiekettensystem<br />

E-loop zum Einsatz kommt. „Studien zeigen: Es ist bis zu<br />

neunmal wahrscheinlicher, dass sich Kunden an Erlebnisse in der<br />

virtuellen Realität erinnern und so schneller verstehen“, so Blase.<br />

ENGINEERING IN DER<br />

VIRTUELLEN REALITÄT<br />

Doch digitale Zwillinge von Produkten und Infrastruktur sind nur<br />

eine Expansionsstufe des Iguversum. Zukünftig sollen Kunden,<br />

Ingenieure und Materialexperten als Avatare im digitalen Raum<br />

zusammenkommen und dort ganze Engineering-Projekte durchführen.<br />

Schneller und reibungsärmer, als es in der physischen<br />

Welt allein möglich ist. In einer weiteren Stufe überlegt Igus, das<br />

Iguversum um eine B2B-Plattform für andere Hersteller zu er-<br />

8 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


SOFTSTARTER<br />

weitern. Sie können dann ebenfalls Maschinen<br />

und Anlagen im virtuellen Raum präsentieren,<br />

sofern sie Bauteile von Igus verwenden.<br />

Weitere, ebenfalls neu entwickelte digitale<br />

Werkzeuge sollen Unternehmen dabei helfen,<br />

schnell und einfach ihre individuelle Robotik-<br />

Hardware zu konfigurieren, zu integrieren und<br />

zu steuern. Gemäß der Idee „Play before Pay“<br />

können Anwender mit der neuen RBTXperience<br />

Software über ein 3D-Modell Kameras,<br />

Greifer, Roboter, aber auch Maschinengestelle<br />

und Förderbänder kombinieren und erproben –<br />

so simpel wie in einem Computerspiel. Per<br />

Drag and Drop Funktion lassen sich die Komponenten<br />

und Aufbauten beliebig anpassen,<br />

immer mit Kompatibilitätsgarantie und Live-<br />

Preis. CAD-Dateien der Lösungen lassen sich in<br />

die eigene Planungssoftware mit einem Klick<br />

herunterladen. „Zum Start der Hannover Messe<br />

werden wir jede im Online-Tool konfigurierte<br />

Automationslösung in einer Datenbank speichern<br />

und anderen Kunden als Designvorlage<br />

zur Verfügung stellen. Daraus entsteht dann eine<br />

riesige Design-Community“, sagt Alexander<br />

Mühlens, Leiter des Geschäftsbereichs Low<br />

Cost Automation bei Igus.<br />

DIGITAL VERKAUFEN MIT<br />

AUGMENTED REALITY<br />

Darüber hinaus setzt Igus auf eine neue Form<br />

des digitalen Verkaufens und Präsentierens per<br />

Augmented Reality (AR), die erweiterte Realität.<br />

Ein Beispiel hierfür: die Energiekette der Serie<br />

triflex TRX. Vertriebsmitarbeiter und Kunden<br />

hatten früher kaum eine Chance, ins Innere einer<br />

geschlossenen Musterkette zu blicken. Einige<br />

mechanische Prinzipien, die vor allem bei der<br />

triflex TRX besonders sind, blieben der Vorstellungskraft<br />

überlassen. Hier mischt eine<br />

Augmented-Reality-Anwendung die Karten<br />

neu. Aktiviert der Mitarbeiter die Software auf<br />

seinem Smartphone über einen QR-Code auf<br />

der e-kette, überlagert die Anwendung das<br />

Produkt auf dem Screen mit einem animierten<br />

virtuellen Zwilling. So wird eine Art Röntgenblick<br />

ins Innere der Kette auf die Mechanik<br />

möglich. Erklärungsbedürftige Produkte werden<br />

somit anschaulich und lebendig.<br />

Bild: Igus<br />

www.igus.de<br />

Das Münster in Mönchengladbach, der Heimat unseres<br />

Tochterunternehmens Walter Rothermundt GmbH & Co. KG.<br />

BRECOFLEXmove BRECOprotect BRECOFLEXgreen BRECObasic<br />

f.steffen@breco.de<br />

www.breco.de


MARKTPLATZ<br />

ZYKLOIDGETRIEBE FÜR HANDHABUNG UND<br />

POSITIONIERUNG<br />

Nabtesco ist<br />

ein Hersteller<br />

von Präzisionsgetrieben<br />

in zykloider<br />

Bauart.<br />

Zykloidgetriebe<br />

nutzen<br />

zur Kraftübertragung<br />

Kurvenscheiben und Rollen. Das sorgt für einen hohen Wirkungsgrad,<br />

eine enorme Widerstandsfähigkeit gegen Schockbelastungen<br />

(bis zu 500 % des Nenndrehmoments) sowie ein<br />

minimales Spiel über die gesamte Lebensdauer (Hystereseverlust<br />

0,5 bis maximal 1 arcmin). Durch das zweistufigen Untersetzungsprinzips<br />

weisen die Präzisionsgetriebe zudem ein<br />

gutes Verhalten hinsichtlich Dynamik und Laufruhe sowie einer<br />

hohen Wiederhol- und Bahngenauigkeit auf. Auch bei großen<br />

Lasten oder schnellen und abrupten Bewegungen stellen die<br />

Getriebe exakt ausgeführte Bewegungen sicher und positionieren<br />

hochpräzise. Zykloidgetriebe weisen eine robustere Bauweise<br />

auf und kommen daher auf eine höhere Lebensdauer. Auch<br />

über einen langen Zeitraum ist die Spielzunahme bei Zykloidgetrieben<br />

sehr gering – gegenüber normalen Planetengetrieben,<br />

die im Laufe ihres Lebens häufig mit zunehmendem Spiel zu<br />

kämpfen haben. Konstruktionsbedingt sind Zykloidgetriebe<br />

deutlich steifer und dabei kompakter (etwa 50 % kürzer) sowie<br />

leichter als mehrstufige Planetengetriebe. Außerdem haben sie<br />

eine um 500 % höhere Überlastsicherheit. Durch die starke,<br />

integrierte Hauptlagerung können die Getriebe zudem 250 %<br />

höhere Biegemomente aufnehmen als herkömmliche Planetengetriebe<br />

vergleichbarer Baugröße. Damit werden sie zu einem<br />

tragenden Element, auf externe Lagerungen kann dann häufig<br />

verzichtet werden. Auch gegenüber Direktantrieben bieten<br />

Zykloidgetriebe Vorteile. Direktantriebe verbrauchen viel<br />

Energie und benötigen eine Wasserkühlung, sobald höhere<br />

Trägheiten bewegt werden müssen. Auch wenn es um Themen<br />

wie CO 2<br />

-Fußabdruck oder Energieeffizienz geht, können die<br />

getriebelosen Antriebe an ihre Grenzen stoßen. Zykloidgetriebe<br />

sind nicht nur kostengünstiger und einfacher zu integrieren,<br />

sondern haben auch einen niedrigeren Energieverbrauch.<br />

www.nabtesco.de<br />

URSACHENFORSCHUNG ALS DIENSTLEISTUNG<br />

ODER IN EIGENREGIE<br />

Auch Schadensanalysen<br />

zählen<br />

zum Dienstleistungsangebot<br />

von<br />

Findling. Dabei<br />

fungieren die<br />

Wälzlagerexperten<br />

als unabhängige<br />

Gutachter, die<br />

Ursachen von<br />

Schäden erforschen<br />

und bei der<br />

Behebung der Probleme helfen. Wälzlagerschäden sind häufig<br />

schwierig zu bestimmen und abzugrenzen. Es gibt die natürliche<br />

Materialermüdung, die ein ähnliches Schadensbild zeigt<br />

wie das sogenannte V-Pitting. Letzteres hat jedoch einen<br />

anderen Ursprung. Hier sind Eindrückungen von gehärteten<br />

Partikeln in die Wälzlagerlaufbahn die Ursache. Bei weiterer<br />

Überrollung kann es zu Materialabschälungen kommen. Diese<br />

und andere Schadensmerkmale sind Thema in den Schulungen<br />

von Findling, wo Unternehmen eigenes Wissen rund um das<br />

Wälzlager aufbauen können. Berücksichtigt werden theoretische<br />

Aspekte, gleichzeitig kommen praxisnahe Ratschläge nicht<br />

zu kurz. Die Inhalte werden im Vorfeld an die jeweiligen<br />

Teilnehmer angepasst. Erste Termine für das Jahr <strong>2023</strong> stehen<br />

jetzt fest und sind unter www.findling.com abrufbar.<br />

www.findling.com<br />

HOHE LEISTUNG, KLEINE ABMESSUNG<br />

Mit den neuen Linearaktuatoren<br />

der Produktfamilie L<br />

stellt Faulhaber eine<br />

schlüsselfertige Lösung für<br />

ein breites Anwendungsspektrum<br />

zur Verfügung.<br />

Die kleineren Versionen<br />

06L/08L/10L eignen sich<br />

ideal für Anwendungen in<br />

den Bereichen Medizin, Laborautomatisierung, Optik und<br />

Photonik oder Raumfahrt. Die größeren Versionen 22L/32L<br />

nutzen die neueste GPT-Getriebetechnologie und sind für<br />

Anwendungen in der Industrieautomation sowie in der Optik<br />

und Photonik konzipiert. Die Linearaktuatoren lassen sich<br />

daher mit einer Vielzahl von DC-Motoren, 4-poligen und<br />

2-poligen bürstenlosen Motoren oder Schrittmotoren kombinieren.<br />

Sie sind dafür optimiert, den Drehmoment- und<br />

Drehzahlbereich der verschiedenen Motorenfamilien des<br />

Herstellers bestmöglich zu nutzen. Es stehen zahlreiche,<br />

gleichmäßig verteilte Untersetzungsverhältnisse zur Verfügung,<br />

so dass je nach Anwendung, die am besten geeignete<br />

Konfiguration für verschiedene Kraft- oder Geschwindigkeits-<br />

Arbeitspunkte gewählt werden kann. Diese neue Familie bietet<br />

auch eine hohe Flexibilität, da unterschiedliche Spindelgrößen<br />

und -typen zur Auswahl stehen. Darüber hinaus steht eine<br />

große Auswahl an Optionen zur Verfügung, um unterschiedlichen<br />

Umgebungsbedingungen Rechnung zu tragen und die<br />

mechanische Integration in Anwendungen durch verschiedene<br />

Flansch- und Mutter-Konfigurationen schneller und reibungsloser<br />

zu gestalten.<br />

www.faulhaber.com<br />

10 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />

ADV_TWIIST_90x60_DEU.indd 1 09/11/22 10:20


MARKTPLATZ<br />

SERVOMOTOREN AUCH<br />

IN EDELSTAHL<br />

Die Servomotoren von Groschopp<br />

gibt es jetzt auch als<br />

Edelstahlvariante, egal ob<br />

Induktions-, Gleichstrom- oder<br />

permanenterregte Synchronmotoren.<br />

„Die besten Ideen<br />

sind oft einfach: Fast alle<br />

Elektromotoren aus unserem<br />

Portfolio lassen sich auch in ein<br />

Edelstahlgehäuse integrieren“,<br />

erklärt Alexander Klupp,<br />

Konstruktionsleiter bei<br />

Groschopp. „Somit sind diese<br />

jetzt auch in Branchen einsetzbar,<br />

in denen Antriebe einer<br />

robusten Reinigung standhalten<br />

müssen und wo korrosionsbeständige<br />

Lösungen gefragt<br />

sind.“ Die technischen Eigenschaften<br />

der Edelstahlantriebe<br />

unterscheiden sich nicht von<br />

den Aluminiummotoren des<br />

Herstellers. Lediglich die<br />

Abgabeleistung fällt im<br />

Dauerbetrieb mit Konvektionskühlung<br />

etwas reduzierter aus,<br />

doch mit Luft- oder Wasserkühlung<br />

werden im Vergleich zu<br />

anderen Edelstahllösungen am<br />

Markt laut Hersteller deutlich<br />

höhere Werte erreicht. Ein am<br />

Netz betriebener konvektionsgekühlter<br />

Induktionsmotor aus<br />

Edelstahl mit einem Außendurchmesser<br />

von 115 mm in<br />

der Baugröße ISK80-60 erreicht<br />

zum Beispiel eine Abgabeleistung<br />

von 120 W. Mit Luftkühlung<br />

(ISL80-60) sind 400 W und<br />

in der wassergekühlten<br />

Ausführung (ISW80-60) sogar<br />

470 W möglich. Der konvektionsgekühlte<br />

Servomotor<br />

ESK80-80 der Serie Silver Line<br />

wurde in Anlehnung an die<br />

Richtlinien der EHEDG konstruiert<br />

und erreicht eine Leistung<br />

von 470 W. Der ESL80-80 mit<br />

Luftkühlung sowie der ESW80-<br />

80 mit Wasserkühlung kommen<br />

auf eine maximale Abgabeleistung<br />

von 2.600 W bei einer<br />

Drehzahl von 6.000 1/min.<br />

www.Groschopp.de<br />

TOOLS FÜR ERHÖHTE DAUERBELASTBARKEIT UND<br />

PROZESSSICHERHEIT<br />

Hiwin stock mit dem Präzisionskühler LMFC und einer Statorabdeckung das Zubehör für<br />

seine wassergekühlten Linearmotoren LMFA und LMFP auf. Der Wärmeübergang wird<br />

reduziert und mechanische Beschädigung verhindert. Durch den Einsatz der LMFC-Präzisionskühlung<br />

kann eine Leistungssteigerung der Kühlung sowie eine thermische Entkopplung<br />

zwischen den Linearmotorkomponenten und der Maschine erreicht werden. Resultat<br />

sind stabile thermische Bedingungen mit erhöhter Dauerbelastbarkeit und einem verbesserten<br />

Wirkungsgrad. Ergänzend stehen zum Schutz der Statoren vor mechanischer<br />

Beschädigung, etwa durch Metallspäne, neue Blechabdeckungen aus Edelstahl zur<br />

Verfügung. Die leicht magnetischen Statorabdeckungen sind in segmentierter oder einteiliger<br />

Ausführung erhältlich und werden rein über die magnetische Anziehungskraft<br />

beziehungsweise zusätzlich über eine stirnseitige Klemmung fixiert.<br />

www.hiwin.de<br />

Japanese origin & quality – trusted worldwide since 1921<br />

Join us at the HannoverMesse 17-21 April <strong>2023</strong>, in Hall 5 at stand D04/2<br />

Bearings<br />

for silence<br />

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rebranding<br />

• Koyo<br />

JTEKT<br />

JTEKT<br />

Koyo<br />

•<br />

to<br />

rebranding to<br />

Our legacy:<br />

Our Future:<br />

rebranding<br />

JTEKT • Koyo<br />

Official Date:<br />

April 1, 2022<br />

JTEKT<br />

• Koyo<br />

Get to know our bearings at www.koyo.eu<br />

rebranding<br />

to<br />

Formerly sold as


ELEKTROMOTOREN<br />

TITEL<br />

Jörg Niermann, Bereichsleiter Marketing,<br />

NORD DRIVESYSTEMS Gruppe, Bargteheide<br />

12 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


TITEL<br />

ELEKTROMOTOREN<br />

ELEKTRISCHE ANTRIEBE MIT EINSPARPOTENZIAL<br />

HILFE BEIM<br />

ENERGIESPAREN<br />

Die elektrischen Antriebe in Produktion und<br />

Logistik bergen erhebliche Einsparpotenziale.<br />

Mit seinem Eco-Service unterstützt ein<br />

Antriebstechnikspezialist Anwender dabei,<br />

diese Potenziale zu realisieren und die<br />

energieeffizienteste Antriebslösung zu finden.<br />

Expertenschätzungen zufolge ist der Anteil am Gesamtenergie-Aufwand<br />

sämtlicher Industrien, der für<br />

elektrische Antriebe aufgewendet wird 70 %! Das ist<br />

nicht nur ein erheblicher Kostenfaktor – dahinter<br />

stehen gleichzeitig große Optimierungs- und Einsparpotenziale.<br />

Damit seine Kunden diese Potenziale ausschöpfen<br />

können, bietet Nord Drivesystems eine besondere<br />

Dienstleitung an: den neuen Nord Eco-Service.<br />

Nord ist einer der Weltmarktführer von elektrischen<br />

Antriebskomponenten und bietet ein umfassendes Portfolio<br />

an Elektromotoren, Getrieben und elektronischer<br />

Antriebstechnik, das an die speziellen Herausforderungen<br />

einzelner Branchen angepasst ist. „Kontinuierlich arbeiten<br />

wir daran, die Energieeffizienz unserer Komponenten<br />

weiter zu verbessern, um unseren Kunden damit leistungsstarke<br />

aber auch gleichzeitig verbrauchsgünstige Produkte<br />

anbieten zu können“, sagt Jörg Niermann,<br />

Bereichsleiter Marketing.<br />

MESSUNG DER LEISTUNGSDATEN<br />

Der Nord Eco-Service hilft, die energieeffizienteste Antriebslösung<br />

für einen konkreten Anwendungsfall zu<br />

finden. Der erste Schritt dabei besteht in der umfassenden<br />

Erhebung von Messwerten. „Um eine Antriebslösung<br />

in Bezug auf Energieeffizienz optimieren zu können, muss<br />

ich erst einmal die Daten der Anwendung kennen“, erklärt<br />

Niermann. Dazu wird die neue sogenannte Nord<br />

Eco-Box, ein mobiler Schaltschrank, zwischen den Motor<br />

und die Stromversorgung geschaltet. Die Box besteht<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 13


ELEKTROMOTOREN<br />

TITEL<br />

aus einem Energiemessgerät mit Datenlogger-Funktion, Stromwandler<br />

und Kabelanschlüssen. Welche Anwendung der Motor<br />

antreibt, ob ein Förderband oder das Hubwerk eines Krans, ist für<br />

die Messung unerheblich.<br />

Über einen Zeitraum von etwa zwei Wochen zeichnet die Box<br />

in Echtzeit Daten über dauerhafte Belastungen, Lastspitzen und<br />

unregelmäßige Zustände auf. „Wir brauchen diesen längeren<br />

Zeitraum und damit eine größere Datendichte, um bestimmte<br />

Muster erkennen und zufällige Ausreißer eliminieren zu können“,<br />

betont Niermann.<br />

AUSWERTUNG DER DATEN<br />

Ist die Erhebung abgeschlossen, werden die Daten in eine eigens<br />

von Nord entwickelte Software hochgeladen und automatisch ausgewertet.<br />

Der Kunde erhält die Auswertung in Form eines PDF-<br />

Dokuments, in dem die wesentlichen Eckdaten dargestellt werden.<br />

„Bei der Interpretation der Daten unterstützen wir unsere<br />

Kunden natürlich“, unterstreicht Niermann.<br />

In der Nord Eco-Box arbeitet ein Energiemessgerät, das Stromstärke<br />

und -spannung misst. Daraus bestimmt es die Wirk- oder die<br />

03<br />

01 In fünf Schritten: Letztendlich spart der Service von Nord Energie,<br />

senkt die Kosten und reduziert den CO 2<br />

-Ausstoß<br />

02 Aus dem Baukasten: Es lassen sich Getriebe, Motor und Frequenzumrichter<br />

in optimaler energieeffizienter Konfiguration<br />

zusammenstellen<br />

01<br />

03 Der Service vergleicht: Der Check von installierter Leistung und<br />

Realverbrauch führt nicht selten zur Reduzierung der Varianten in<br />

einer Anlage<br />

04 Die optimale Abstimmung: Wenn Getriebe, Motor und Frequenzumrichter<br />

passen, ermöglicht das einen Systemwirkungsgrad bis zu<br />

92 Prozent<br />

02<br />

14 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


Blindleistung, also die tatsächlich genutzte oder die nicht genutzte Energie und<br />

ermittelt als Verhältnis daraus den Leistungsfaktor. „Diese Messung im Zeitverlauf<br />

ermöglicht es, einen Lastzyklus der Anlage zu erstellen“, erläutert Niermann. Daran<br />

ist dann abzulesen, ob eine Anlage in der Dimensionierung den Anforderungen der<br />

jeweiligen Anwendung entspricht. „Häufig finden wir Antriebssysteme vor, die für<br />

die jeweilige Anwendung deutlich überdimensioniert sind“, fügt Niermann weiter<br />

an, „und das ist natürlich nicht effizient.“<br />

ALTERNATIVE KOMPONENTEN<br />

Ein Beispiel aus der Praxis: Nord untersucht ein Antriebssystem und stellt eine<br />

durchschnittliche Leistungsaufnahme von 1,1 kW fest, in der Spitze sind es 1,9 kW.<br />

Angetrieben wird das System von einem 4-kW-Motor, der damit im Schnitt um weniger<br />

als 30 Prozent ausgelastet ist. „Ein typischer Fall von Überdimensionierung“,<br />

betont Niermann. Wir empfahlen daraufhin einen Motor mit 2,2 kW Leistung, der<br />

im Schnitt zu knapp 50 Prozent ausgelastet ist und damit deutlich effizienter arbeitet.<br />

„Es gibt natürlich auch Fälle, in denen wir vorschlagen, einen IE3 oder IE4<br />

Motor gegen einen hocheffizienten IE5+ Antrieb auszutauschen.“ Und wenn ein<br />

Standardantrieb die Anforderungen nicht abdeckt, gibt es von Nord auch eine individuelle<br />

Lösung für den entsprechenden Anwendungsfall.<br />

Wenn die Antriebsspezialisten nach einer Messung einen anderen Antrieb vorschlagen,<br />

bietet das Unternehmen zugleich einen weiteren Service an. „Wir ermöglichen<br />

dann, die Anlage mit dem von uns empfohlenen Antrieb zu fahren und eine<br />

erneute Messung im gleichen Zeitraum durchzuführen“, sagt Niermann. Dann können<br />

die Auswertungen in einer TCO-Analyse (Total Cost of Ownership) verglichen<br />

und die kosten- und energieeffi zienteste Lösung kann ermittelt werden.<br />

REDUZIERUNG DER VARIANTEN<br />

So signifikant die Vorteile einer Nord Eco-Messung für ein einzelnes Antriebssystem<br />

sind, über eine gesamte Anlage gesehen, potenzieren sie sich sogar noch. „Bei<br />

großen Anlagen mit zahlreichen Antrieben, etwa in der Intralogistik, kann der<br />

Eco-Service dazu führen, die Anzahl unterschiedlicher Antriebssysteme deutlich<br />

zu verkleinern“, erzählt Antriebsexperte Niermann. Eine solche Variantenreduzierung<br />

hilft, über die gesamte Anlage gesehen Verwaltungskosten zu minimieren<br />

und Produktions-, Logistik-, Lager- sowie Serviceprozesse zu straffen. Die hocheffizienten<br />

Nord Motoren, die ein konstantes Drehmoment über einen großen Drehzahlbereich<br />

leisten, eignen sich besonders für eine Variantenreduzierung.<br />

In zahlreichen Messungen hat Nord Drivesystems bisher schon die Lastprofile<br />

von Antriebssystemen erstellt. Das Unternehmen bietet den Service sowohl für<br />

Anlagen mit eigenen als auch mit Fremdkomponenten. „Dass wir die erhobenen<br />

Kundendaten vertraulich behandeln, versteht sich von selbst“, betont<br />

Niermann. „Vielen Kunden haben wir mit dem Eco-Service schon geholfen,<br />

die Energieeffizienz ihrer Produktion zu verbessern und damit auch ihren Carbon<br />

Footprint zu verkleinern.“<br />

Bilder: Nord Drivesystems<br />

www.nord.com<br />

04<br />

DIE IDEE<br />

„Wir haben zum Beispiel ein Antriebssystem<br />

untersucht. Dabei stellten wir<br />

eine durchschnittliche Leistungsaufnahme<br />

von 1,1 kW fest, in der Spitze<br />

waren es 1,9 kW. Angetrieben wird das<br />

System von einem 4-kW-Motor(!), der<br />

damit im Schnitt um weniger als 30<br />

Prozent ausgelastet ist. Ein typischer<br />

Fall von Überdimensionierung.“<br />

Jörg Niermann, Bereichsleiter Marketing,<br />

Nord Drivesystems, Bargteheide<br />

Die 360°<br />

Kabeleinführung<br />

Mit der neuen Distribution Box<br />

unterschiedliche Leitungen aus<br />

allen Richtungen sicher in einem<br />

einzigen Ausbruch durchführen!<br />

Erleben Sie innovative<br />

Kabeleinführungssysteme<br />

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Ihr kostenloses Ticket gibt’s hier:<br />

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SICHERHEIT GEWÄHRLEISTEN UND<br />

DURCHBLICK BEHALTEN<br />

Reine Sicherheitsscheiben<br />

aus<br />

Polycarbonatscheiben<br />

verspröden<br />

durch den permanenten<br />

Kontakt<br />

mit Kühlschmiermitteln<br />

oft schon<br />

nach sehr kurzer<br />

Betriebsdauer.<br />

Sicherheitsexperte Hema fertigt deshalb ausschließlich<br />

Verbundsicherheitsscheiben aus Polycarbonat und<br />

Sicherheitsglas. Dabei schützt das Sicherheitsglas zum<br />

Maschineninnenraum die Polycarbonatscheibe vor der<br />

Benetzung mit Kühlschmierstoffen; die Polycarbonatscheibe<br />

zur Bedienerseite weist eine wesentlich höhere<br />

Rückhaltefähigkeit auf und sorgt für die Sicherheit des<br />

Maschinenbedieners. Je nach Anforderung lassen sich<br />

die Scheiben gerade oder gebogen anfertigen. Die<br />

Polycarbonatscheiben in Stärken von 5 bis 15 mm sind<br />

mit einer Oberflächenbeschichtung versehen, die die<br />

Scheibe vor Kratzern und Abrieb schützt. Alle Sicherheitsscheiben<br />

werden entsprechend der jeweils<br />

gültigen Maschinenrichtlinie für jede Werkzeugmaschine<br />

individuell konfiguriert und hergestellt. In Anlehnung<br />

an die Empfehlungen der Berufsgenossenschaft<br />

und des Vereins Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />

(VDW) rät Hema zum Austausch von Maschinensicherheitsscheiben,<br />

bestehend aus Glas und Polycarbonat,<br />

spätestens nach einer Verwendungsdauer von fünf<br />

spätestens nach acht Jahren. Bei plastischen Verformungen<br />

(Beulung) durch vorangegangene Aufprallbeanspruchung,<br />

bei Rissen, beschädigter Randabdichtung,<br />

eingedrungenem Kühlschmierstoff im Verbundaufbau<br />

oder einer beschädigten Schutzscheibe ist ein sofortiger<br />

Austausch erforderlich.<br />

www.hema-group.com<br />

EFFIZIENZ DURCH INNOVATION<br />

Je präziser Kugelgewindetriebe gefertigt<br />

werden, desto nachhaltiger und langlebiger<br />

sind sie. Nachhaltigkeit beginnt bei<br />

August Steinmeyer bereits im Gespräch<br />

mit dem Anwender. Wolfgang Klöblen,<br />

Entwicklungsleiter bei August Steinmeyer<br />

erklärt dazu: „Unser Ziel ist mehr<br />

Nachhaltigkeit im Maschinenbau sowie<br />

ein verantwortungsvoller Umgang mit<br />

Ressourcen.“ So realisiert das Unternehmen<br />

laufend anwenderspezifische<br />

Entwicklungen. Eine davon ist die<br />

Mutternbaureihe mit Eta-Plus-Technologie,<br />

die für eine optimale Kraftübertragung<br />

vom Motor auf den Schlitten sorgt: „Damit lässt sich nicht<br />

nur der Verschleiß von Präzisions-Kugelgewindetrieben signifikant<br />

verringern und ihre Lebensdauer verlängern“, betont Klöblen.<br />

„Auch der Energieverbrauch in der Anwendung wird so um bis zu<br />

50 Prozent reduziert.“ Möglich wird das durch die reduzierte<br />

Reibung, erhöhte Steifigkeit und die Steigerung des Wirkungsgrads.<br />

Ein positiver Nebeneffekt ist die geringere Erwärmung, die<br />

eine zusätzliche Kühlung überflüssig macht, und die geräuschdämpfende<br />

Wirkung des Eta-Plus-Verfahrens. Außerdem hat<br />

August Steinmeyer spezielle Abstreifer für seine Kugelgewindetriebe<br />

entwickelt, die mit einem Minimum an Schmiermitteln, ein<br />

Maximum an Zuverlässigkeit ermöglichen. Sollte zum Beispiel die<br />

Abdeckung versagen, wird durch die Verwendung von Doppelabstreifern<br />

die Wahrscheinlichkeit minimiert, dass der Kugelgewindetrieb<br />

ausfällt. Im Rahmen der Weiterentwicklung seiner<br />

Produkte wurde zudem ein optimiertes Gewindeschleifverfahren<br />

für die Spindeln der Kugelgewindetriebe etabliert. Dies führt nun<br />

zu einer verbesserten Schmierung, einem sanfteren und glatteren<br />

Lauf der Mutter sowie zu einer höheren Gleichmäßigkeit des<br />

Leerlaufdrehmoments. Ergebnis: Weniger Vibrationen und eine<br />

geringere Geräuschentwicklung bei hohen Drehzahlen sowie eine<br />

höhere Qualität, Laufruhe und Lebensdauer.<br />

www.steinmeyer.com<br />

Hochleistungs Elektrozylinder<br />

Intelligente Antriebstechnik<br />

mit RACOmatic ®<br />

Ermöglicht Bewegungsprofile<br />

weg- und kraftgesteuert im<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

SPANNVORRICHTUNGEN<br />

STELLEINRICHTUNGEN<br />

HUBEINRICHTUNGEN<br />

SCHWENKEINRICHTUNGEN<br />

RACO-ELEKTRO-MASCHINEN GmbH<br />

raco.de


MARKTPLATZ<br />

KUPPLUNGEN UND BREMSEN WERDEN SMART UND VERNETZT<br />

Bauteile von Mayr, wie das Modul Roba-brake-checker oder die drehmomentmessende Wellenkupplung<br />

Roba-drive-checker, liefern Daten und ermöglichen damit die smarte Produktion und vorausschauende<br />

Maschinenwartung. Das Monitoring der Sicherheitsbremsen erfolgt mit dem nachrüstbaren Modul Robabrake-checker,<br />

das in die Spannungsversorgung der Bremse geklemmt wird. Das Modul erkennt durch eine<br />

erweiterte Analyse von Strom und Spannung die Bewegung der Ankerscheibe und weiß, in welchem Zustand<br />

sich die Bremse befindet. Der Brake-checker leistet neben der Überwachung von Schaltzustand und kritischer<br />

Spulentemperatur auch eine präventive Funktionsüberwachung auf Verschleiß, Funktionsreserve und Fehler.<br />

In einer erweiterten Ausführung ist das Modul mit einer zusätzlichen Platine mit Schnittstelle ausgestattet. Über die kann es Daten<br />

zu Schaltzeit, Strom, Spannung, Widerstand, Leistung und relativem Anzugsstrom liefern. Damit sind auch Verläufe auswertbar,<br />

Auffälligkeiten im Prozess lassen sich schnell erkennen und somit Schlüsse aus komplexen Zusammenhängen ziehen und auch die<br />

Integration in Fernwartungssysteme ist möglich. Auch die Wellenkupplungen von Mayr können mehr als Drehmomente übertragen<br />

und Wellenversatz ausgleichen. Sie sitzen genau am Ort des Geschehens und sind damit prädestiniert für intelligente Monitoring-<br />

Konzepte. Ziel ist die intelligente Kupplung, die Auskunft über den Status des Antriebsstrangs gibt. So beruht der Drive-checker auf<br />

einer Standard-Stahllamellenkupplung und lässt sich somit in viele bestehende Anwendungen integrieren.<br />

www.mayr.com<br />

FÜR MAXIMALE<br />

VORSCHUBKRAFT<br />

Halle 6<br />

Stand E47<br />

100<br />

95<br />

75<br />

25<br />

5100<br />

095<br />

75<br />

25<br />

5<br />

0<br />

Die neue Ritzel-Serie PM2<br />

erweitert das Neugart-Portfolio<br />

an Planetengetrieben mit<br />

werkseitig vormontiertem<br />

Ritzel aus eigener Produktion:<br />

Wie das bestehende PM1-Ritzel<br />

ist auch das neue PM2 für<br />

Getriebe mit Flansch-Abtriebswelle<br />

konzipiert und<br />

mit einer genormten mechanischen<br />

Schnittstelle ausgestattet.<br />

Die beiden Serien<br />

unterscheiden sich jedoch in<br />

ihrer Größe. Anders als das<br />

PM1 mit einer Zähnezahl ab<br />

26 bei Modul 2, beginnt das<br />

Spektrum des PM2 schon mit<br />

16 Zähnen bei Modul 2. Die<br />

neuen Ritzel ermöglichen<br />

aufgrund ihres geringeren<br />

Durchmessers, je nach<br />

Kombination, eine mehr als<br />

dreimal höhere Vorschubkraft<br />

als bisher. Die PM2-Ritzel sind<br />

für Getriebe der Baugröße<br />

090 bis 200 erhältlich und für<br />

insgesamt vier Getriebebaureihen<br />

mit Flansch-Abtriebswelle<br />

verfügbar. Darunter ist<br />

auch das Koaxialplanetengetriebe<br />

PFHE. Bei der Precision<br />

Line sind es die Koaxialplanetengetriebe<br />

PSFN und PLFN<br />

sowie das platzsparende<br />

Winkelgetriebe WPSFN.<br />

www.neugart.com<br />

FREILÄUFE<br />

Rücklaufsperren • Überholkupplungen • Vorschubfreiläufe<br />

www.ringspann.de


GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

PLATTFORM FÜR GETRIEBE<br />

NIE MEHR GEDANKEN UM DEN<br />

ANTRIEBSSTRANG MACHEN<br />

Ohne Antriebe dreht sich buchstäblich nichts auf der Welt, auch in Zeiten<br />

zunehmender Digitalisierung nicht. Es wird kein Rohstoff verarbeitet, kein<br />

Nahrungsmittel produziert, kein Container verladen, keine Energie gewonnen,<br />

kein Smartphone produziert, ohne dass ein Getriebe involviert ist. Ein Hersteller<br />

produziert dafür nun Getriebe exakt nach Anwenderwunsch.<br />

Seit mehr als 120 Jahren ist das Unternehmen Flender weltweit<br />

in der Antriebstechnologie zuhause und stattet nahezu<br />

alle Industrien mit Antriebsprodukten aus. Von der<br />

Rohstoffgewinnung über das Transportwesen bis hin zu<br />

chemischen Prozessen: Über 500.000 Flender-Getriebe sind derzeit<br />

auf der Welt im Einsatz. Gut 30 Jahre nachdem Flender mit<br />

dem Flender-Zahnradgetriebe einen Standard für Industrie-<br />

Doris Bush, Vice President Corporate Development<br />

& Communications, Flender GmbH , Bocholt<br />

getriebe definiert hat, präsentiert der Antriebsspezialist auf der<br />

Hannover Messe nun den Nachfolger: Flender One.<br />

NEUER WEG FÜR INDUSTRIEGETRIEBE<br />

Flender geht einen neuen Weg, bei dem nicht mehr ein Standard<br />

im Vordergrund steht. Das neue Flender One bedeutet, dass der<br />

Hersteller ein Getriebe exakt nach den individuellen Anforderungen<br />

produziert. Durch einen voll digitalen Engineering-Prozesses<br />

benötigt die Herstellung von der Bestellung bis zur Inbetriebnahme<br />

trotzdem weniger Zeit. Anwender können es ohne<br />

Hilfe und Getriebe-Know-how konfigurieren. Und die Getriebe<br />

18 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

sind so smart, dass sie durch die vollintegrierte Sensorik und<br />

Onboard-Analytik die Wartung vereinfachen und vor Ausfällen<br />

schützen. Es ist die nächste Ausbaustufe der Flender-One-Plattform<br />

für Industriegetriebe, der laut Hersteller weitere Entwicklungen<br />

folgen werden.<br />

Flender-CEO Andreas Evertz: „Das Einzigartige an Flender<br />

One ist, dass es immer genau die Anforderungen des Kunden<br />

trifft und vieles dennoch völlig automatisch im Hintergrund läuft,<br />

ohne dass sich der Anwender darüber Gedanken machen müssen<br />

– über den gesamten Lebenszyklus von der Bestellung bis<br />

zum Betrieb in der Anlage. Ein Meilenstein ist die vollständige<br />

Digitalisierung des Engineering-Prozesses. Automatische Konstruktion<br />

von Bauteilen nach Kundenanforderung, ohne dass ein<br />

Mensch eingreifen muss. So sieht unserer Meinung nach die Zukunft<br />

der Industrie aus.“ Rouven Daniel, President Industrial Gears,<br />

ergänzt: „Die Effizienz steht über allem. Jedes Getriebe wird<br />

auf die individuellen Anforderungen ausgelegt. Jeder bekommt<br />

genau das, was er braucht – nicht weniger und vor allem nicht<br />

mehr. Dazu erleichtern und beschleunigen wir alle Prozesse inklusive<br />

vorausschauendem Service. Das spart Zeit und Geld und<br />

trägt durch minimalem Ressourceneinsatz zum Klimaschutz bei.“<br />

DIGITALE ANTRIEBSINTELLIGENZ KANN MEHR<br />

Zur Flender-One-Plattform gehört auch die neue Antriebsintelligenz<br />

AIQ. Durch die integrierte Sensorik und Analysefunktionen<br />

liefert die Intelligenz alle relevanten Informationen über den<br />

Antrieb während des Betriebs. Die detaillierte Zustandsüberwachung<br />

der einzelnen Komponenten erkennt Abweichungen zum<br />

Normalbetrieb frühzeitig und ermöglicht die Erkennung potenziell<br />

schädigender Zustände. Serviceeinsätze können somit rechtzeitig,<br />

schnell und proaktiv, zugeschnitten auf die jeweiligen<br />

Bedürfnisse durchgeführt werden. Das schont Ressourcen und<br />

erhöht die Verfügbarkeit der Anlage.<br />

Ihr Partner für maßgeschneiderte Antriebslösungen<br />

» Kundenspezifische Servomotoren<br />

auch mit Hohlwelle, Luft- und Wasserkühlung<br />

» Linearaktuatoren bis 60 kN<br />

» Linearmotoren und Direktantriebe<br />

» Planetenrollengewindetriebe und Kugelumlaufspindeln<br />

» Servoregler<br />

Moog GmbH • Niederlassung Griesheim<br />

+49 6155 797421-0 • info.vsm@moog.com<br />

www.moog.de<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 19


GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

01<br />

02<br />

01 Das läuft: Portalkräne und Förderbänder<br />

sind zwei Fokus-Applikationen der Flender<br />

One-Plattform<br />

02 Klein und schlau: Teil der neuen Plattform<br />

ist die Getriebeintelligenz, mit der sich Kosten<br />

senken und die Effizienz erhöhen lassen<br />

DIE IDEE<br />

Auch das Flender-Kupplungsportfolio ist durch AIQ digital. AIQ<br />

Detect ermöglicht Produktionsanlagen fest im Blick zu haben<br />

und verhindert, dass zum Beispiel ein poröses Elastomer zum<br />

Stillstand der gesamten Produktion führt. Zusammen mit den<br />

Service-Leistungen wie Retrofit von Alt- oder Fremdantrieben<br />

bietet Flender ein Komplettpaket, damit Betreiber nicht mehr<br />

über den Antrieb ihrer Anlagen nachdenken müssen.<br />

ANTRIEBSTECHNOLOGIE DIE KLIMA SCHÜTZT<br />

Nachhaltigkeit steht nicht nur bei Flender One und AIQ im Fokus.<br />

Flender ist Ende 2022 beim Ecovadis-Nachhaltigkeitsrating mit<br />

der Goldmedaille ausgezeichnet worden und zählt damit laut<br />

dem Anbieter von Nachhaltigkeitsbewertungen zu den fünf Prozent<br />

der nachhaltigsten Unternehmen weltweit.<br />

Dazu Evertz: „Unser Anspruch: Flender ist der Partner der<br />

Wahl für eine nachhaltige Zukunft, ist keine bloße Phrase. In allen<br />

Produktentwicklungen, Unternehmensbereichen und unseren<br />

Supply Chains schauen wir ständig nach Potenzialen den<br />

CO 2<br />

-Fußabdruck und die Verschwendung von Ressourcen zu minimieren.<br />

Flender One ist auch hier ein perfektes Beispiel. Es<br />

zeigt, wie wir heutzutage durch Produktdesign, Digitalisierung<br />

und die enge Zusammenarbeit mit Kunden und Lieferanten<br />

industrielle Prozesse so gestalten können, dass unser Planet<br />

auch für die zukünftigen Generationen lebenswert bleibt.“<br />

Bilder: Flender<br />

www.flender.com<br />

„Das Einzigartige an Flender One ist,<br />

dass es immer genau die Anforderungen<br />

der Anwender trifft und<br />

vieles dennoch völlig automatisch<br />

im Hintergrund läuft, ohne dass sie<br />

sich darüber Gedanken machen<br />

müssen – über den gesamten<br />

Lebenszyklus von der Bestellung<br />

bis zum Betrieb in der Anlage.<br />

Ein Meilenstein ist auch die vollständige<br />

Digitalisierung des<br />

Engineering-Prozesses.“<br />

Andreas Evertz, CEO,<br />

Flender, Bocholt<br />

20 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


INTELLIGENTE DIREKTANTRIEBE AUCH<br />

MIT IE-BUSSEN<br />

Die Positioniersysteme<br />

PSD 48x<br />

und 49x von<br />

Halstrup-Walcher<br />

sind mit Industrial-<br />

Ethernet-Busschnittstellen<br />

erhältlich. Neben<br />

CANopen und<br />

IO-Link bedienen sie auch die Bussysteme Ethercat,<br />

Profinet und Ethernet/IP. Mit Maßen ab 63,5 × 63 × 42 mm<br />

sind diese Positioniersysteme eine platzsparende Lösung<br />

bei gleicher Funktionalität wie größere Modelle. Die<br />

Direktantriebe sind so konstruiert, dass sie flexibel in den<br />

Maschinen eingesetzt werden können. Die Steckeranschlüsse<br />

und das Vorsatzgehäuse können in verschiedenen<br />

Drehrichtungen geliefert werden. Außerdem können die<br />

Produkte hinsichtlich des Drehmoments, der Schutzart, der<br />

Anschlüsse und Zertifizierungen individuell konfiguriert<br />

werden. Mit der Vernetzung der Positioniersysteme über<br />

IE-Busse können etwa Diagnosemeldungen in Echtzeit<br />

übertragen werden. Durch eine galvanische Trennung von<br />

Motor und Steuerung ist die Buskommunikation auch bei<br />

einem Nothalt für Statusrückmeldungen verfügbar.<br />

www.halstrup-walcher.de<br />

INDUKTIVES LINEARMESSSYSTEM<br />

Mit Einführung der Produktfamilie BIR bringt Balluff ein<br />

neues induktives und überaus schnelles Positionsmesssystem<br />

auf den Markt. Zusätzlich zu einer hohen Wiederholgenauigkeit<br />

und Messfrequenz von mindestens 10 kHz<br />

hat das BIR einen großen, einstellbaren Messbereich<br />

sowie ein besonders kompaktes, flaches Gehäuse mit<br />

kleinen Blindzonen von weniger als 30 Millimetern.<br />

Weitere Pluspunkte sind eine hohe Signalstabilität und<br />

eine ausgezeichnete elektro magnetische Verträglichkeit.<br />

BIR folgt auf die induktiven Wegmesssysteme BIW.<br />

Mit erweiterten technischen Parametern und einer<br />

überarbeiteten Mechanik des Messsystems reagiert Balluff<br />

so auf die steigenden Marktanforderungen. Die neue<br />

Produktfamilie ist bereit für das Smart Automation und<br />

Monitoring System von Balluff (SAMS) sowie für das<br />

Industrial Internet of Things. Die Möglichkeiten zur<br />

kontinuierlichen Zustandsüberwachung (Condition<br />

Monitoring), die flexiblen Schnittstellen sowie die einfache<br />

Parametrierung und Diagnose via IO-Link reduzieren<br />

Einrichtungs- und Umrüstzeiten. Indem BIR die Fehlersuche<br />

erleichtert, trägt es dazu bei, Ausfallzeiten der<br />

Maschinen und Anlagen zu verringern. Mit seiner Software-Lösung<br />

kommt das System unter anderem in<br />

Stanzanlagen, bei Industrierobotern, an Fabrikautomationsanlagen<br />

oder in Verpackungslinien zum Einsatz.<br />

Optional kann BIR mithilfe des Balluff Engineering Tools<br />

(BET) über IO-Link konfiguriert werden.<br />

www.balluff.com


STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />

INDIVIDUELLER ROTORPOSITIONSGEBER<br />

MASSGESCHNEIDERT<br />

UND VARIABEL<br />

Die Effizienz, Geräuschentwicklung<br />

und Lebensdauer elektrischer Traktionsantriebe<br />

ist abhängig von der Signalqualität der<br />

verwendeten Sensorik. Hier hilft ein neuartiger<br />

induktiver Rotorpositionsgeber,<br />

die entsprechenden Signale in hochgenauer<br />

Güte zu erhalten.<br />

Der technologisch neuartige induktive Rotorpositionsgeber Variocoder<br />

von Lenord+Bauer ist eine maßgeschneiderte, variable Einbaulösung<br />

nach dem Baukastenprinzip, die sich durch automatisierte<br />

Designmethoden optimal dem individuellen Motordesign<br />

der Kunden anpasst. Dank umfangreicher Konfigurationsmöglichkeiten<br />

entsteht in kürzester Zeit ein individueller serienfähiger Prototyp. Diese<br />

Flexibilität unterstützt das hohe Innovationstempo in der Elektromobilität.<br />

Der wartungsfreie Rotorpositionsgeber liefert hochgenaue Signale, die<br />

deutliche Verbesserungen der Effizienz, Reichweite, Geräuschentwicklung<br />

und Lebensdauer elektrischer Traktionsmotoren ermöglichen.<br />

Durch eine optimale Analog-/Digitalwandlung der vom Sensor gelieferten<br />

Signale im Controller können fehlerhafte Quantifizierungen durch<br />

Offset- und Amplitudenfehler vermieden werden. So wird nicht nur die<br />

Leistung und Zuverlässigkeit der Motoren gesteigert, sondern auch die<br />

Energieeffizienz erhöht.<br />

ALTERNATIVE ZUM RESOLVER<br />

Eine passende Lösung für die Anforderungen an moderne Fahrzeugantriebe<br />

ist somit der berührungslose und verschleißfreie induktive Rotorpositionsgeber<br />

Variocoder, der keine Lager oder Kupplungen benötigt. Die vollständige<br />

Abtastung über mechanische 360 ° erlaubt eine hohe Montagetoleranz,<br />

ohne die Funktion und Genauigkeit zu beeinflussen. Die integrierte<br />

Signalauswertung und Aufbereitung liefert Signale, welche in gängigen<br />

Antriebscontrollereingängen direkt ohne Mehraufwand weiterverarbeitet<br />

werden können. Die Sinus-/ Cosinus-Signale sind auch bei hohen Montagetoleranzen<br />

nahezu offsetfrei und amplitudenstabil. Selbst bei Drehzahlen<br />

bis zu 40.000 Umdrehungen und hohen Temperaturen werden stabile<br />

Signale ausgegeben und ermöglichen über den gesamten Arbeitsbereich<br />

eine präzise und zuverlässige Bestimmung von Pollage und Drehzahl.<br />

Damit ist der Rotorpositionsgeber den weit verbreiteten Resolvern und<br />

einfachen magnetischen Systemen laut Hersteller deutlich überlegen und<br />

Ulrich Marl, Key Account Manager, Lenord+Bauer, Oberhausen<br />

DIE IDEE<br />

„Die Effizienz, Geräuschentwicklung<br />

und Lebensdauer elektrischer<br />

Traktionsantriebe ist abhängig von<br />

der Signalqualität der verwendeten<br />

Sensorik. Hier hilft unser neuartiger<br />

induktiver Rotorpositionsgeber,<br />

die entsprechenden Signale in<br />

hochgenauer Güte zu erhalten.<br />

Der Rotorpositionsgeber ist innerhalb<br />

kürzester Zeit mechanisch und<br />

elektrisch individuell konfigurierbar.<br />

Der Vorteil: Nicht der Motor wird<br />

dem Sensor angepasst, sondern der<br />

Sensor dem Motor.“<br />

Ulrich Marl, Key Account Manager,<br />

Lenord+Bauer, Oberhausen<br />

22 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


ermöglicht die Regelung von Antrieben aus dem Stillstand<br />

sowie im gesamten Geschwindigkeitsbereich<br />

mit maximalen Drehmomenten und hoher Regelgüte.<br />

INDIVIDUELLE LÖSUNG NACH DEM<br />

BAUKASTENPRINZIP<br />

Der Variocoder ist innerhalb kürzester Zeit mechanisch<br />

und elektrisch individuell konfigurierbar. Der<br />

Vorteil: Nicht der Motor wird dem Sensor angepasst,<br />

sondern der Sensor dem Motor. Ohne zeitraubenden<br />

Entwicklungsaufwand erhält der Kunde eine individuelle<br />

Einbaulösung nach dem Baukastenprinzip. Dank<br />

Rapid-Prototyping stehen den Anwender zu Preisen<br />

wie bei einem Sensor aus der Massenproduktion innerhalb<br />

von vier Wochen individuelle Funktionsmuster<br />

und Prototypen zur Verfügung. Falls erforderlich,<br />

können zur kundenspezifischen Qualifikation zusätzliche<br />

Tests im hauseigenen Labor durchgeführt werden.<br />

Der induktive Sensor ist elektrisch auf die Anforderungen<br />

des Antriebs ausgerichtet. Dabei wird die<br />

Anzahl der Sinus-/ Cosinus-Perioden pro mechanische<br />

Umdrehung der Motorwelle auf die Polpaarzahl<br />

der Synchronmaschine abgestimmt.<br />

01 Platzsparend zu<br />

montieren: Der neuartige<br />

induktive Rotorpositionsgeber<br />

passt in jedes<br />

Motorenkonzept<br />

02 Für jeden was dabei:<br />

Der Variocoder in<br />

unterschied lichen<br />

Baugrößen<br />

01<br />

02<br />

Bilder: Lenord+Bauer<br />

www.lenord.de<br />

HEAVYDUTY<br />

INTELLIGENTE GLEITLAGERLÖSUNGEN –<br />

FÜR EINEN REIBUNGSFREIEN ABLAUF UND MEHR EFFEKTIVITÄT<br />

PASSION FOR TECHNOLOGY.


STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />

Angela Struck,<br />

Presse Service<br />

Büro, Ried<br />

KOMPAKTE PLATTFORM<br />

HUNGER AUF STEUERUNG<br />

Eine Servoantriebsplattform hat sich weiterentwickelt:<br />

Zum einen führten neue kundenspezifische Funktionen zu einer<br />

Optimierung des Gesamtsystems. Zum anderen steigt deren<br />

Akzeptanz am Markt. Denn wenn sich diverse Einzeleinheiten in<br />

einem Gesamtsystem wiederfinden, kann das nur Vorteile in<br />

Sachen Einkauf, Lieferkette oder Wartung bringen.<br />

Eine Anwendung aus dem Einzelhandel verdeutlicht<br />

das Einsparpotential.<br />

Das Antriebssystem Kannmotion von Koco Motion und Adlos beherbergt<br />

mehrere diverse Einheiten in einem System und ermöglicht unterschiedlichste<br />

Anwendungsfälle. Laut Hersteller fungiert der Kannmotion wie eine Sparbüchse<br />

für Total Cost of Ownership (TCO). Viele sonst benötigte Einzelkomponenten<br />

wie Encoder, Steuerung, Verkabelung und so weiter reduzieren sich auf ein Gesamtsystem,<br />

in das die Einzelkomponenten alle integriert sind. Außerdem bieten die Antriebe<br />

nur die Funktionen, welche in der jeweiligen Applikation erforderlich sind.<br />

Das Antriebssystem arbeitet auch im Dauerlauf zuverlässig wie ein Servomotor und<br />

lässt sich über Befehle oder Ablaufprogramme voll programmieren. Der aus einem DC-<br />

Motor oder Schrittmotor mit integriertem Single-turn-absolut-Encoder und einer<br />

direkt angebauten Schrittmotorsteuerung bestehende Closed-Loop-Antrieb ist einfach<br />

aufgebaut. Er verfügt über diverse digitale Ein- und Ausgänge und einen analogen Eingang.<br />

Trotz der integrierten Einheiten benötigt das kompakte Antriebssystem nur<br />

einen geringen Bauraum.<br />

In der integrierten, programmierbaren Steuerung können komplexe Programme abgelegt<br />

und aufgerufen werden. Und auch die Eingangssignale lassen sich in die Programme<br />

integrieren. Die Ausgangssignale können weiteren Einheiten wiederum als Eingangssignal<br />

dienen. So lassen sich mit den Antrieben eine Reihe von Bewegungen in einer<br />

Maschine automatisieren. Die Servomotor-Plattform ermöglicht den Anschluss von zwei<br />

Antriebsarten: Schritt- oder Gleichstrommotor. Die Eingänge, Ablaufprogramme und die<br />

eingesetzte Software sind für beide Motorarten gleich. Die Schrittmotor-Ausführung gibt<br />

DIE IDEE<br />

„Mit Kannmotion haben wir ein<br />

Produkt in mehreren Größen für den<br />

Markt entwickelt. Dabei war die<br />

Miniaturisierung auf eine Platinengröße<br />

von 28 × 28 mm (Nema 11)<br />

eine der größeren Herausforderungen,<br />

die wir gemeistert haben. Diese<br />

Steuerung sollte die Funktionalität<br />

der größeren Schwester 42 × 42 mm<br />

(Nema 17) enthalten, aber eine<br />

kompaktere Bauform bieten. Nun<br />

gibt es eine optimierte Lösung für<br />

Anwendungen unter wenig Platz. “<br />

Olaf Kämmerling, Geschäftsführer<br />

Koco Motion, Dauchingen<br />

24 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


| AT12-22G |<br />

es in den Flanschgrößen Nema 11, 14, 17, 23, 24 und 34 mit<br />

Drehmomenten von 0,05 bis 12 Nm. Die Versorgungsspannung<br />

kann zwischen 12 bis 48 V betragen und es gibt eine Steuerungsbauform<br />

für einen maximalen Phasenstrom von 10 A. Das<br />

sorgt für einen maximalen Output des Schrittmotors mit einem<br />

stabilen Drehmoment über einen größeren Drehzahlbereich<br />

und ein deutlich dynamischeres Verhalten.<br />

SCHRITT- ODER DC-MOTOR<br />

Die bürstenbehaftete Gleichstrommotor-Variante eignet sich<br />

für hoch dynamische Anwendungen ohne Getriebe und kann<br />

für einen kraftvollen und kompakten Einsatz mit Getriebe ausgelegt<br />

werden. Die Abmessungen der Steuerung betragen<br />

42 × 42 mm, der Leistungsbereich umfasst 45 V und bis zu 2 A<br />

Motorenstrom bei optimaler Kühlung sind bis zu 4 A möglich.<br />

Die Plattform besteht aus 80 Prozent Standard-Bausteinen,<br />

die sich nach dem Baukastenprinzip individuell zusammenstellen<br />

lassen. Die intuitive Programmierung von Abläufen<br />

machen den Antrieb besonders prädestiniert für dezentrale<br />

Insellösungen ohne aufwendige übergeordnete Steuerungen.<br />

Das Konzept eignet sich besonders für kostengünstige, individuelle<br />

Lösungen ab kleinen Serien.<br />

Weitere Anwendungen sind Positionierungen, geregelte<br />

Dauerläufe oder programmierte Bewegungsabläufe. Mit dem<br />

DC-Motor sind selbst einfachste Anwendungen automatisierbar.<br />

Oft nur aus einer Achse bestehend, erhält der Antrieb auf<br />

verschiedene Gegebenheiten hin ein Signal zur weiteren Verarbeitung.<br />

Ein fest hinterlegtes Programm, welches abgefahren<br />

wird, ist hier genauso eine Option wie eine von der am<br />

Analogeingang angelegten Spannung abhängige Position. Beispiele<br />

sind Regel- und Stellventile oder der Antrieb einer Achse<br />

mit unterschiedlichen Drehzahlen. Mit der Auswertung der<br />

Analogspannung am Eingang kann unter anderen auch eine<br />

Drehzahl, abhängig von der angelegten Spannung, variieren.<br />

Das ermöglicht nicht nur eine Regelung der Position, sondern<br />

auch der Drehzahl.<br />

Das Beispiel einer automatisierten Backwaren-Verkaufsstation<br />

verdeutlicht das Einsparpotential des Servomotors. Der<br />

Anwender bietet aus Hygienegründen sein Brotsortiment hinter<br />

Glas an. Das Brot im Verkaufsstand wird über eine Glastür<br />

für den Kunden zugänglich. Dazu muss er den Öffnungsmechanismus<br />

betätigen. Sobald das geschieht, startet ein vorprogrammiertes<br />

Ablaufprogramm. Der Druck auf die Tür wird<br />

von der Steuerung durch den integrierten Absolut-Encoder erkannt.<br />

Die detektierte Positionsänderung am Encoder durch<br />

die Bewegung der Tür startet das Ablaufprogramm. Dadurch<br />

wird die Tür sanft geöffnet. Nach Ablauf der einprogrammierten<br />

Zeit in Sekunden schließt sich die Tür wieder. Kann sie<br />

aufgrund eines Hindernisses nicht in ihre Endposition zurückfahren,<br />

sendet der Encoder ein Signal an die Steuerung,<br />

welche die Tür zurück in die Offen-Position schickt. Nach<br />

einer definierten Zeit startet der Schließvorgang von Neuem.<br />

Dieses Ablaufprogramm wird von nur einem System gesteuert:<br />

dem Kannmotion. Eine übergeordnete Steuerung ist für<br />

diese Anwendung nicht notwendig.<br />

Die ursprüngliche Lösung des Antriebs beinhaltete die<br />

Komponenten Motor, Getriebe, Encoder, Steuerung, Startknopf,<br />

Sensor und Verkabelung. Die verursachten Kosten und<br />

stellten auch Fehlerquellen dar. Mit der Kannmotion Konstruktion<br />

hat sich der Wartungsaufwand reduziert und das System<br />

ist zuverlässiger. Die nicht benötigte Verkabelung stellt<br />

zudem auch keine Fehlerquelle mehr dar und die Entwicklungskosten<br />

sind nur einmal angefallen.<br />

Hochkompakt<br />

und integriert<br />

Der Servoantrieb AMI812x<br />

Nur eine Anschlussebene mit allen<br />

Interfaces: direkt am Servoantrieb<br />

und ohne vorgelagerte I/O-Ebene<br />

Der Servoantrieb AMI812x:<br />

integrierter Servoantrieb für die kompakte Antriebstechnik (bis 48 V DC)<br />

kombiniert hochkompakt Servomotor, Endstufe und Feldbusanschluss<br />

für alle Motion-Anforderungen im Leistungsbereich bis 400 Watt<br />

für Einzelachsen oder auch mit Daisy-Chain Lösungen in der Maschine<br />

unterstützt schaltschranklose Maschinenkonzepte<br />

Schutzart IP65 mit Option Wellendichtring möglich<br />

Scannen und alle<br />

Servoantrieb-<br />

Vorteile erleben<br />

Halle 9,<br />

Stand F06<br />

Bilder: Koco Motion<br />

www.kocomotion.de


STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />

SERVOANTRIEBE UND IHRE STEUERUNG<br />

GESCHÜTZT BESSER ROLLEN<br />

Verpackung sparen ist ein Beitrag zum Umweltschutz. Dies gilt auch für<br />

sperrige Gegenstände wie Bürostühle. Damit die Ware trotzdem unversehrt<br />

ankommt, lassen sich die Rollen mit Kunststoffkappen schützen. Um die<br />

Schutzkappen für die Rollen aufzubringen, setzt ein Stuhl- und<br />

Möbelrollenspezialist auf moderne Automatisierungstechnik. Servoantriebe der<br />

Sigma-7-Serie und eine Steuerung spielen dabei eine zentrale Rolle.<br />

Was Rollen hat, muss nicht getragen werden. Das heißt<br />

aber nicht, dass Bürostühle bei der Auslieferung den<br />

ganzen Weg zum Kunden geschoben werden. Vom<br />

Lkw über den Parkplatz bis zum Schreibtisch im<br />

Büro lassen sich die Stuhlrollen aber durchaus auch für den<br />

(rollenden) Transport nutzen. Damit die Rollen ohne Kratzer<br />

ankommen, sollten sie allerdings geschützt sein. Kappen aus<br />

Kunststoff sind hierfür eine gute Lösung. Nach dem Transport<br />

lassen die sich einfach abnehmen und recyclen. Wie die Schutzkappen<br />

effektiv auf die Stuhlrollen kommen, zeigt dieser Beitrag.<br />

36.000 SCHUTZKAPPEN AM TAG<br />

Eine Stuhlrolle besteht quasi aus zwei einzelnen Rädern, auf die<br />

jeweils eine Kappe gepresst wird. Das geht vollautomatisch und<br />

mit beachtlicher Geschwindigkeit. Der Stuhl- und Möbelrollenspezialist<br />

Gross und Froelich in Weil der Stadt setzt dazu eine Maschine<br />

von Aramis Maschinenbau ein, die nach der Neukonstruktion mit<br />

Servotechnik jetzt mit Taktzeiten von 2,4 Sekunden arbeitet. Das<br />

heißt, je nach Rollenmodell werden im 24-Stundenbetrieb bis zu<br />

36.000 ringförmige Schutzkappen vollautomatisch auf die Räder<br />

aufgebracht, die dann Maschinen im weiteren Montageablauf zur<br />

kompletten Rolle verbinden. Das sind gut 10.000 Schutzkappen<br />

mehr als die Maschine vor der Neukonstruktion schaffte.<br />

Marco Vörös, Public Relations, Prospero GmbH, München<br />

ELEKTRIK STATT PNEUMATIK<br />

Um die kürzeren Taktzeiten zu realisieren, genügten im Prinzip<br />

zwei Maßnahmen: Die Kapazität des Rundtakttisches wurde von<br />

vier auf acht Aufnahmen für die Kunststoffkappen erweitert. Außerdem<br />

wurden drei der in der Maschine verbauten Pneumatikantriebe<br />

durch hochdynamische elektrische Servoantriebe ersetzt.<br />

Pneumatisch hätten sich die höheren Geschwindigkeiten kaum realisieren<br />

lassen, die mechanische Beanspruchung wäre unverhältnismäßig<br />

groß geworden. Zudem wirkt sich der jetzt deutlich niedrigere<br />

Druckluftverbrauch günstig auf die Betriebskosten aus.<br />

Bei den elektrischen Antrieben fiel die Wahl auf die Sigma-<br />

7-Serie von Yaskawa. Diese haben sich bereits in ähnlichen Anwendungen<br />

bewährt und überzeugten den Maschinenbauer<br />

Aramis. Laut Hersteller steht die Sigma-7-Serie für Eigenschaften<br />

wie schnelle Inbetriebnahme, hohe Produktionsleistung und<br />

maximale Betriebssicherheit. Weiterhin sind die reaktionsschnellen<br />

AC-Servomotoren sehr kompakt und haben einen<br />

ruhigen Lauf. Sie weisen eine hohe Auflösung (integrierter<br />

24-bit-Absolut-Encoder) und hohe Dynamik auf. Funktionen wie<br />

Vibrationsunterdrückung, Ausblendung von Maschinen-<br />

Resonanz frequenzen und Tuning-less-Funktion für die einfache<br />

Inbetriebnahme sind in den Servoverstärkern bereits integriert.<br />

Bei der Umrüstung der Schutzkappenmontage-Maschine<br />

arbeiteten der Maschinenbauer, sein Partner für die Elektrokonstruktion,<br />

die Firma Roggenstein Elektronik und die Automatisierungsspezialisten<br />

von Yaskawa zusammen. Insgesamt sind<br />

jetzt drei Servoachsen als 200 V Ausführung mit jeweils 400 W<br />

Leistung in der Maschine im Einsatz: Ein Antrieb ist für die<br />

26 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />

01<br />

02<br />

01 Dreht immer: Kompakter Servoantrieb für<br />

den Greifer, der die Kunststoffkappen für die<br />

Stuhlrollen anhebt und auf dem Rundtisch platziert<br />

02 Rollt ständig: Im 24 Stundenbetrieb kann die Maschine bis zu<br />

36.000 Schutzkappen vollautomatisch auf die Räder montieren<br />

Horizontalbewegung der Zuführung zuständig. Eine pneumatische<br />

Lineareinheit mit Greifer übergibt die Kunststoffkappe von<br />

der Vereinzelung in das Nest des Rundschalttisches. Ein Elektrozylinder,<br />

der von einem zweiten Servoantrieb angetrieben wird,<br />

verpresst die Kappe mit der Stuhlrolle. Ein Druckkraftsensor erkennt<br />

den Kraftsprung beim Einrasten. Der und das Absolutwegmesssystem<br />

am Servomotor erkennen gemeinsam, ob der<br />

Pressvorgang erfolgreich ist. Der dritte Servoantrieb übernimmt<br />

die Horizontalbewegung beim Ablegen der Fertigteile auf der<br />

Rutsche. Über sie gelangen die nun geschützten Räder in eine<br />

Gitterbox und können zur weiteren Montage transportiert werden.<br />

Die Maschinensteuerung kommuniziert mit den Servo achsen<br />

über Profinet.<br />

ALLES GEMEINSAM<br />

Diese Steuerung aus der Slio-Serie, ebenfalls von Yaskawa, konnten<br />

die Inbetriebnehmer komfortabel in Siemens Step7 programmieren<br />

und anschließend durch ihren modularen Aufbau gut an<br />

die Anwendung anpassen. Die zusätzlich benötigten I/O-Module<br />

ließen sich einfach ergänzen und aneinanderreihen; prinzipiell<br />

sind auch nachträgliche Erweiterungen möglich. Weitere Geschwindigkeitsvorteile<br />

bringt der Rückwandbus des I/O-Systems,<br />

der mit 48 MBit/s arbeitet und ein feldbusunabhängiges Schalten<br />

mit einer zeitlichen Genauigkeit von ± 1 μs ermöglicht. Kurze<br />

Taktzeiten bei der Programmverarbeitung sorgen für schnelle<br />

Abläufe. Die Integration in die Anwendung erleichtert zudem<br />

die umfangreiche Systembibliothek der Steuerungen mit einer<br />

Vielzahl hinterlegter Funktionen, die die Ingenieure bei Bedarf<br />

freischalten können. Besonders bei einer Überarbeitung der<br />

Ursprungskonstruktion ist das natürlich sehr hilfreich. Dies gilt<br />

vor allem dann, wenn ein vorhandener Feldbus weiterhin verwendet<br />

werden soll.<br />

Profibus ist dafür ein typisches Beispiel. Auch bei der Softwareanpassung<br />

waren die Automatisierungsspezialisten für den<br />

Maschinenbauer und seine Elektrokonstruktionspartner eine große<br />

Hilfe, beispielsweise beim Einbinden der Pneumatik, der Visualisierung<br />

und der Kommunikation mit dem Bildverarbeitungssystem,<br />

das Gross und Froelich zur Qualitätssicherung einsetzt.<br />

Durch dieses „Alles aus einer Hand“-Prinzip verlief die Inbetriebnahme<br />

schnell und unkompliziert. Hard- und Software sind<br />

passend aufeinander abgestimmt und der Maschinenbauer hatte<br />

nur einen Ansprechpartner. Mittlerweile haben sich die modernisierte<br />

Maschine und die darin verbauten Komponenten im<br />

praktischen Einsatz bewährt und sorgen dafür, dass zahllose<br />

Stuhlrollen mit Schutzkappen versehen werden. Die hochdynamischen<br />

Servoachsen und die leistungsfähige Kompaktsteuerung<br />

tragen täglich dazu bei.<br />

Bilder: Yaskawa Europe, Gross und Froelich<br />

www.Yaskawa.de<br />

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www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 27


SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

FIT FÜR KEINSTANTRIEBE<br />

MINI-ENCODER<br />

Ein Kit-Encoder mit einem Durchmesser von gerade<br />

einmal 22 mm ist für einen Mikroantriebsspezialisten<br />

natürlich von großem Interesse. Aber nicht nur die Größe,<br />

sondern auch der darin enthaltende Wiegand-Sensor überzeugten.<br />

Anwender legen heute viel Wert auf eine kompakte Bauweise,<br />

möchten aber, wenn möglich, keine Abstriche in<br />

Bezug auf die Encoder-Performance machen. Was im<br />

ersten Moment etwas widersprüchlich erscheint, hat<br />

der Antriebstechnikspezialist Maxon nun gemeinsam mit dem<br />

Drehgeberhersteller Posital gelöst.<br />

Maxon hat sich bei dem Multiturn-Encoder bewusst für den<br />

Einsatz eines Encoders von Posital entschieden, denn neben der<br />

Entwicklung des 22 mm Encoders war auch das Know-how von<br />

Posital rund um die Wiegand-Technologie ausschlaggebend.<br />

Denn diese Technik macht den Einsatz von Pufferbatterien<br />

überflüssig. Zwar hatte es schon früher Encoder mit einem<br />

Durchmesser von 22 mm gegeben, aber eben nicht in der<br />

Kombination Encoder – Wiegand-Technologie.<br />

MILLIMETERARBEIT<br />

Kernelement eines Wiegand-Sensors ist der Wiegand-Draht, über<br />

dessen Drehung im Magnetfeld sich Energie gewinnen lässt –<br />

nicht viel, aber genug, um bei einem Stromausfall die aktuelle<br />

Position des Motors zu behalten. Eine der Herausforderungen<br />

war es nun, den Wiegand-Sensor im 22 mm Gehäuse unterzubringen.<br />

Neben der konstruktiven und fertigungstechnischen<br />

Realisierung des nur 15 mm kurzen haarfeinen Wiegand-Drahts<br />

war es sehr knifflig, das detektierbare Magnetfeld für den Wiegand-<br />

Sensor auf die reduzierte Größe des Mini-Kits einzustellen. Denn<br />

einen solch empfindlichen magnetischen Sensor in einem Elektro-<br />

motor unterzubringen, ist nicht ganz trivial. Posital musste<br />

sicherstellen, dass dieser auch innerhalb der hier auftretenden<br />

Magnetfelder zuverlässig funktioniert. Ziel war, dem Anwender<br />

ein Gesamtsystem anzubieten, das er stressfrei einsetzen kann.<br />

Kleinstmotoren werden heute zum Beispiel in schnellen Pickand-Place-Anlagen<br />

oder Cobots eingesetzt, aber auch zunehmend<br />

in der Medizin oder Luftfahrt. In all diesen Bereichen hat<br />

Sicherheit höchste Priorität. Somit sind bei kurzfristigen Stromausfällen<br />

Encoder mit Wiegand-Draht sozusagen das Netz mit<br />

doppeltem Boden.<br />

PUFFERBATTERIE KEINE OPTIMALE LÖSUNG<br />

Für Maxon waren die bis dahin verfügbaren Lösungen mit Wiegand-Draht<br />

immer zu groß für deren Motorenportfolio und hätten<br />

zu viele Kompromisse beim Anwender erfordert. Und auch<br />

auf den Einsatz einer Pufferbatterie wollte der Hersteller unbedingt<br />

verzichten. Denn heutzutage sind viele Anwendungen so<br />

ausgelegt, dass Motor und Getriebe über die gesamte Lebensdauer<br />

hinweg wartungsfrei arbeiten sollen und müssen, deshalb<br />

kommt ein Austausch von Puffer-Batterien einfach nicht in Frage.<br />

Entstanden ist mit dem Kit-Encoder nun eine Einheit, die den<br />

erwähnten Durchmesser von 22 mm hat und 23 mm lang ist – und<br />

das inklusive Energiegewinnung. Damit lassen sich nun Motor<br />

und Feedback-System an einem beliebigen Ort in einer Anlage<br />

verbauen. Ein weiterer Vorteil ist die Robustheit des magnetischen<br />

Drehgebers, was gut zu den hochdynamischen Antrieben<br />

01 Der Encoder lässt sich nicht nur konfigurieren,<br />

sondern ist mit d = 22 mm extrem klein<br />

02 Mit Samthandschuhen: Eine der Herausforderungen<br />

war es, den 15 mm kurzen<br />

haarfeinen Wiegand-Draht konstruktiv und<br />

fertigungstechnisch zu realisieren<br />

01<br />

02<br />

28 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


von Maxon passt. Und die maximale Auflösung<br />

des Encoders ist mehr als ausreichend, auch<br />

wenn optische Drehgeber eine höhere Genauigkeit<br />

erzielen, leidet dann doch die Robustheit<br />

darunter. Posital ist übrigens in der Lage,<br />

die Genauigkeit softwaregestützt zu steigern.<br />

ANPASSUNGEN MÖGLICH<br />

Der neue Encoder wird unter dem Namen<br />

ENX 22 EMT verkauft, wobei ENX für einen<br />

konfigurierbaren Encoder steht. Maxon wird<br />

diesen Encoder auf diversen konfigurierbaren<br />

Produkten anbieten, besonders dort, wo der<br />

Anwender seinen gewünschten Antrieb selbst<br />

zusammenstellt. Er kann dann noch Anpassungen<br />

vornehmen, zum Beispiel die Motoroder<br />

Getriebe-Abgangswelle selbst definieren.<br />

Auch bei der Wahl der Signalübertragung hat<br />

der Anwender freie Hand. Beim ENX 22 EMT<br />

gibt es dafür die beiden Protokolle BiSS-C und<br />

SSI. Geplant sind zudem die Kombinationen<br />

mit den bürstenbehafteten DC-Motoren der<br />

Baureihe DCX ab Baugröße 22 mm und dem<br />

kompletten IDX-Portfolio an bürstenlosen<br />

Kompaktantrieben.<br />

Bereits im Angebot von Maxon ist die Kombination<br />

der Dreh geber mit den EC-4pole-<br />

Motoren. Dies sind drehmomentstarke Antriebe,<br />

die im Baukasten mit Bremse, Planetengetriebe<br />

und Abgangsspindel verfügbar sind.<br />

Dabei zeigt die Kombination der EC-4pole mit<br />

Spindel, Bremse und EMT-Encoder sehr<br />

schön, dass mit dem neuen Multiturn Encoder<br />

der Weg frei ist für Positionieraufgaben, auch<br />

ohne Endschalter.<br />

Durch die spezielle Wicklungstechnologie<br />

und den vierpoligen Magneten haben die<br />

EC-4pole-Antriebe eine hohe Leistung pro<br />

Volumen- und Gewichtseinheit. Die Motoren<br />

besitzen kein Rastmoment, einen hohen<br />

Wirkungsgrad und eine hohe Regel dynamik.<br />

Maxon plant weiterhin eine Kombination<br />

mit den EC-i-Motoren ab Baugröße 30 mm,<br />

was das Anwendungsgebiet weiter erhöhen<br />

wird. Die bürstenlosen EC-i-Motoren mit der<br />

eisenbehafteten Wicklung haben durch den<br />

optimierten Magnetkreis eine sehr hohe<br />

Drehmomentdichte und weisen trotzdem<br />

nur ein leichtes Rastmoment auf. Der mehrpolige<br />

innenliegende Rotor liefert aber ebenfalls<br />

eine hohe Dynamik.<br />

GERNE NOCH KLEINER<br />

Fragt man Maxon, ob sie sich noch kleinere<br />

Kit-Encoder wünschen, so lautet die Antwort<br />

klar ja. Der Antriebsspezialist kann sich<br />

durchaus Geber mit 16 mm (oder zumindest<br />

19 mm) Durchmesser vorstellen, dies sind die<br />

Motoren, die man am meisten verkauft.<br />

Vorerst ist man in der Schweiz aber mit den<br />

22 mm sehr zufrieden. Dies gilt vor allem für<br />

Anwendungen in der Laborautomation. Wenn<br />

bei diesen Systemen das ganze System gestoppt<br />

werden muss, ist es fatal dann die<br />

(End-)Positionen nicht zu kennen. Erneute<br />

Referenzfahrten zur Wiederinbetriebnahme<br />

wären erforderlich und sind nicht gewünscht.<br />

Dieser Aufwand entfällt, weil die Position<br />

gespeichert wurde und somit bekannt ist.<br />

Posital ist aktuell noch etwas zurückhaltend,<br />

was die Realisierung eines Kit-Encoders<br />

mit nur 16 mm Durchmesser angeht.<br />

Der Hersteller ist vorerst stolz auf seine Leistung,<br />

die 22 mm Durchmesser sicher realisiert<br />

zu haben. Gerade die Verkleinerung des<br />

Wiegand-Sensors forderte nicht nur die Entwicklungsabteilung,<br />

sondern auch die Investition<br />

in neue Werkzeuge. Deshalb wird es für<br />

Posital eine Herausforderung sein, neben der<br />

Entwicklung auch sicherzustellen, dass sie<br />

die Kosten weiter senken.<br />

Last but not least: Die Antriebssysteme von<br />

Maxon waren ja schon bei vielen Forschungsmissionen<br />

dabei, zum Beispiel auf dem Mond<br />

und dem Mars. Allerdings wird es noch etwas<br />

dauern, bis eines Tages auch die 22 mm Encoder<br />

ins All fliegen. Grund sind die hohen<br />

Anforderungen gerade in der Raumfahrt – hier<br />

müssen die Drehgeber erst noch auf der Erde<br />

über mehrere Jahre hinweg unter Beweis stellen,<br />

dass sie im täglichen Einsatz zuverlässig<br />

ihren Dienst tun.<br />

Bilder: Maxon, Posital<br />

www.maxongroup.de, www.posital.com<br />

DIE IDEE<br />

„Wir sehen eine wachsende Nachfrage<br />

nach Multiturn-Encodern in<br />

Kombination mit unseren Kleinstmotoren.<br />

Unsere Kunden legen<br />

dabei großen Wert auf eine kompakte<br />

Bauweise, möchten gleichzeitig<br />

aber keine Abstriche machen in<br />

Bezug auf die Encoder-Performance.<br />

Die Wiegand-Technologie in dem<br />

22 mm Encoder macht den Einsatz<br />

von Puffer-Batterien überflüssig.<br />

Das ist heutzutage ein echter<br />

Mehrwert.“<br />

Hermann Messner, Director Sales<br />

bei Maxon Motor, München<br />

Steif wie ein Direktantrieb.<br />

Kompakt wie ein Getriebemotor.<br />

Intelligent wie nie zuvor.<br />

www.harmonicdrive.de


WÄLZ- UND GLEITLAGER<br />

KERAMIK- UND EXSEV-LAGER<br />

LAGER FÜR EXTREME<br />

UMGEBUNGEN<br />

Keramiklager lassen sich im Vakuum, bei hohen<br />

Temperaturen, korrosiven Bedingungen oder bei<br />

hoher Partikelbelastung einsetzen. Sie haben<br />

somit spezielle Eigenschaften, die Stahllager nicht<br />

aufweisen. Ein Hersteller nutzt diese und weitere<br />

Vorteile für sein spezialisiertes Produktportfolio.<br />

Die Keramik- und EXSEV-Lager von Jtekt lassen sich auch<br />

im Vakuum, bei hohen Temperaturen, korrosiven Bedingungen<br />

oder bei hoher Partikelbelastung einsetzen.<br />

Keramiklager bestehen aus Keramikkomponenten und<br />

können bei Anwendungen eingesetzt werden, für die herkömmliche<br />

Lager nicht geeignet sind. Sie verfügen über spezielle Eigenschaften,<br />

die Stahllager nicht aufweisen, so sind sie zum Beispiel<br />

antimagnetisch und isolierend. Weiterhin sind sie extrem hitzebeständig,<br />

haben je nach Umgebungsbedingungen eine längere<br />

Lebensdauer und lassen sich in Vollkeramik- und Hybrid-Keramiklager<br />

unterteilen. Bei Vollkeramiklagern bestehen alle Bauteile<br />

aus Keramik, bei Hybrid-Keramiklagern nur die Wälzkörper. Der<br />

Außen- und Innenring der Hybrid-Keramiklager kann aus Spezialstahl<br />

wie kohlenstoffreichem Wälzlagerstahl bestehen. Darüber<br />

hinaus kann der Käfig je nach Betriebsbedingungen des Lagers<br />

aus Metall, Kunstharz oder Kompositmaterial gefertigt werden.<br />

SPEZIELLE UMGEBUNGEN<br />

Aus rostfreiem Stahl hergestellte Lager ohne Rostschutzöl eigenen<br />

sich perfekt für den Einsatz in Reinraumbereichen. Diese Lager<br />

können je nach Betriebsbedingungen wie Temperatur,<br />

Last und Drehgeschwindigkeit<br />

mit Schmierstoffen einer niedrigen<br />

Partikelemission eingesetzt werden.<br />

Bei Jtekt werden diese Speziallager<br />

der Marke Jtekt über eine Clean Pro<br />

Beschichtung oder mit fluoriertem Schmierstoff geschmiert. Fluorierte<br />

Schmierstoffe sind laut Jtekt Festschmierstoffen hinsichtlich<br />

der Lastaufnahmefähigkeiten und dem Betrieb bei hohen Drehzahlen<br />

überlegen. Dieser Schmierstoff kann bei Anwendungen eingesetzt<br />

werden, bei denen eine Verteilung einer geringen Menge an<br />

fluoriertem Öl zulässig ist.<br />

Für Vakuumumgebungen gibt es Lager, bei denen der Außenund<br />

Innenring sowie die Kugeln aus martensitischem nichtrostendem<br />

Stahl bestehen. Bei diesen Wälzlagern werden ausscheidungshärtende,<br />

nichtrostende Stähle eingesetzt. Wenn eine<br />

Beständigkeit gegen hohe Temperaturen gefordert wird, lässt<br />

sich Schnellarbeitsstahl einsetzen. Bei Vakuumumgebungen, bei<br />

denen Reinheit eine große Rolle spielt, müssen die Lager sehr<br />

sauber sein und am besten mit Polymermaterial oder fluoriertem<br />

Schmierstoff geschmiert sein.<br />

Hybrid-Keramiklager finden u. a. ihren Einsatz bei Hochtemperaturanwendungen.<br />

Die Ringe dieser Lager bestehen aus hochwarmfesten<br />

Schnellarbeitsstahl und die Kugeln aus Keramik. Die<br />

verwendete Schmierung kann der Anwender auf Grundlage der<br />

Temperatur wählen: Bis zu 200 °C kann fluoriertes Schmiermittel<br />

geeignet sein und über 200 °C eine schmierende Beschichtung.<br />

Bei über 500 °C sollte man ein ungeschmiertes Vollkeramiklager<br />

einsetzen. Lager, die korrosiven Bedingungen effizient standhalten<br />

müssen, werden aus speziellen Materialien hergestellt.<br />

ANWENDUNGEN<br />

Korrosionsbeständige Hybrid-Keramiklager eignen sich für<br />

Anwendungen, die in Wasser, in alkalischen Umgebungen und<br />

reaktiven Gasen eingesetzt werden. Keramiklager eignen sich für<br />

Anwendungen, die in leicht saurer oder alkalischer Umgebung in<br />

Kombination mit reaktiven Gasen eingesetzt werden. Korrosionsbeständige<br />

Keramiklager eignen sich für Anwendungen, die<br />

in extrem saurer oder alkalischer Umgebung in Kombination mit<br />

reaktiven Gasen eingesetzt werden. Hochkorrosionsbeständige<br />

Keramiklager wiederum eignen sich auch für Anwendungen, die<br />

in extrem saurer oder alkalischer Umgebung eingesetzt werden –<br />

aber zusätzlich in Kombination mit korrosiven Gasen.<br />

Bilder: Jtekt<br />

Für extreme Anwendungen ausgelegt<br />

www.koyo.eu<br />

30 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


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No 02_03/<strong>2023</strong><br />

Mechatronicnews®<br />

AUTOMATISIERUNG | ANTRIEBSTECHNIK | TECHNOLOGIETRENDS<br />

HOCHGENAU UND KOMPAKT –<br />

DIE ABSOLUTWERTGEBER<br />

VON HENGSTLER<br />

Mehr dazu auf<br />

SEITE 3<br />

IMPRESSUM<br />

HERAUSGEBER<br />

Köhler + Partner GmbH<br />

Brauerstraße 42<br />

21244 Buchholz i.d.N.<br />

Tel.: +49 4181 92892-0<br />

Fax: +49 4181 92892-55<br />

info@koehler-partner.de<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Jan Phillip Köhler, Julia Köhler-Cordes<br />

BILDNACHWEIS<br />

Archiv, Köhler + Partner GmbH<br />

www.koehler-partner.de


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LÜCKENLOSES PORTFOLIO<br />

VON FINDLING WÄLZLAGER<br />

Pendelrollenlager: Mit der richtigen Ausführung<br />

die Lebensdauer vervielfachen oder Kosten senken<br />

Aufbau von Pendelrollenlagern<br />

Pendelrollenlager bestehen aus massiven Innen- und<br />

Außenringen sowie käfiggeführten Tonnenrollen.<br />

Wahlweise verfügen die Innenringe über zylindrische<br />

oder kegelige Bohrungen. Bei Belastung stellen sich<br />

die Pendelrollenlager durch die symmetrischen Tonnenrollen<br />

sowie die hohlkugelige Außenringlaufbahn<br />

selbständig ein. Dadurch sind Pendelrollenlager besonders<br />

für Wellendurchbiegungen und Fluchtungsfehler<br />

sehr gut geeignet. Im Vergleich zu Wälzlagern<br />

gleicher Größenordnung erreichen sie durch den Linienkontakt<br />

zwischen Tonnenrollen und Laufbahnen<br />

deutlich höhere Tragzahlen.<br />

Wer Pendelrollenlager in seinen Anwendungen verbaut,<br />

findet in Findling Wälzlager einen wertvollen Ansprechpartner:<br />

Für lebensdauerkritische Lager konnte<br />

die Tragzahl nochmals gesteigert werden und für unkritische<br />

Lagerstellen bieten die Leistungsklassen nach<br />

der ABEG ® -Methode eine Lösung zur Kostenersparnis.<br />

Pendelrollenlager sind bei Findling in den ABEG ® -Leistungsklassen<br />

Eco, Supra und Premium und analog in vier Preis- und<br />

Leistungsniveaus erhältlich. Die Bestimmung der technisch<br />

wie wirtschaftlich optimalen Leistungsklasse erfolgt mit dem<br />

ABEG ® -Quickfinder, einem Softwaretool der Firma Findling<br />

Wälzlager. Neben der Leistungsklasse ist auch die spezielle<br />

technische Ausführung der inneren Konstruktion entscheidend.<br />

Im Falle von Supra und Premium sind diese auch in verstärkten<br />

Ausführungen (E-Design) lieferbar. Die maximal am<br />

Markt erzielbare Lebensdauer erreicht man mit der extra verstärkten<br />

Ausführung (EX-Design) und erzielt damit bis zur vierfachen<br />

Lebensdauer eines Lagers in normaler E-Ausführung.<br />

Die große Vielfalt und damit optimale Abstimmung mit der<br />

Kundenanwendung wird möglich durch mehrere Technologiepartnerschaften:<br />

Der Hersteller NACHI produziert z. B. die<br />

EX-Ausführung, die durch die große Anzahl symmetrischer<br />

Rollen größerer Abmessungen die höchste Tragfähigkeit am<br />

Markt bieten. Im Bereich der Supra-Leistungsklasse setzt das<br />

Karlsruher Unternehmen auf Pendelrollenlager in E-Ausführung<br />

von ZKL (Tschechien). Abgerundet wird das Lieferprogramm<br />

mit der Eco-Serie in den Ausführungen MB (Messingkäfig)<br />

und ST (Stahlblechkäfig)<br />

Mehr dazu finden Sie auch unter:<br />

www.findling.com/produkte/rollenlager/pendelrollenlager<br />

FINDLING WÄLZLAGER GMBH<br />

Schoemperlenstr. 12 | 76185 Karlsruhe | Tel.: +49 721 55999-0<br />

info@findling.com | www.findling.com<br />

MN 2<br />

MN 2


ANZEIGE<br />

DER KLEINSTE SEINER KLASSE<br />

Die Absolutwertgeber ACURO ® AD36 und AD37 von Hengstler<br />

arbeiten hochgenau und sind äußerst kompakt.<br />

In Servomotorfeedback- und Motion Control-Anwendungen<br />

ist eine präzise Positions- und Geschwindigkeitserfassung<br />

unerlässlich. Die Absolutwertgeber ACURO ® AD36 und AD37<br />

von Hengstler eignen sich optimal für den Einsatz in diesen<br />

Applikationen.<br />

Beide Drehgeber verfügen über eine hohe Genauigkeit (35/36<br />

Winkelsekunden) und bauen mit Gehäusedurchmessern von<br />

37,5 bzw. 38,3 mm sehr kompakt. Der ACURO ® AD36 ist mit<br />

seiner durchgehenden 8 mm-Hohlwelle prädestiniert für Servomotorfeedback-Anwendungen.<br />

Kein anderer Drehgeber<br />

dieser Klasse verfügt über dieses Feature. Darüber hinaus<br />

zeichnet sich der ACURO ® AD36 durch eine hohe Auflösung<br />

(22 Bit Singleturn) sowie ein integriertes Diagnosesystem aus.<br />

Ein weiterer Vorteil des Drehgebers ist seine redundante Signalübertragung,<br />

die eine Kombination des Encoders mit Safety-Steuerungen<br />

ermöglicht. Aufgrund seiner Eigenschaften<br />

wird der ACURO ® AD36 u.a. in Medizintechnik-Anwendungen<br />

wie z. B. OP-Robotern, in der Messtechnik und in der Intralogistik<br />

eingesetzt.<br />

Der Absolutwertgeber ACURO ® AD37 ist mit einer Bautiefe<br />

von nur 29 mm der kompakteste Multiturn-Absolutwertgeber<br />

seiner Klasse. Neben einer Auflösung von 20 Bit in der Singleturn-Ausführung<br />

und 12 Bit in der Multiturn-Variante bietet<br />

der ACURO ® AD37 eine ACURO ® link-Safety-Schnittstelle und<br />

ist zertifiziert für SIL3-Anwendungen, PLe, Kategorie 3. Der<br />

Absolutwertgeber kann in einem Drehzahlbereich bis 12.000<br />

min-1 eingesetzt werden und eignet sich damit optimal für<br />

High Performance Motion Control-Applikationen.<br />

© shutterstock.com/ MAD.vertise<br />

HENGSTLER GMBH<br />

Uhlandstr. 49 | 78554 Aldingen | Tel.: +49 7424-890<br />

info@hengstler.com | www.hengstler.de<br />

MN 3


ANZEIGE<br />

PRÄZISE HÜBE IN JEDER LÄNGE<br />

Mit dem neuen lifgo hp ® werden Maschinen kompakter<br />

Das neue Zahnstangengetriebe lifgo hp ® von LEAN-<br />

TECHNIK ermöglicht die hochpräzise Ausführung von<br />

Hüben in beliebiger Länge. Werkzeugmaschinen-Hersteller<br />

können durch den Einsatz des Getriebes zudem<br />

die Anzahl der Achsen in Bearbeitungszentren reduzieren.<br />

Bei den neuen lifgo hp ® -Zahnstangengetrieben sind Antrieb<br />

und Führung in einer einzigen Komponente vereint. Diese<br />

Konstruktionsweise verleiht den Getrieben eine hohe Steifigkeit<br />

und versetzt sie in die Lage, auch sehr lange Hübe<br />

präzise auszuführen. Die konstruktiven Optionen im Maschinenbau<br />

erweitern sich durch Markteinführung des lifgo hp ®<br />

deshalb enorm.<br />

zwischen 1.800 N und 22.600 N. Die Getriebe erreichen eine<br />

Hubgeschwindigkeit von bis zu 3 m/s und bauen mit Abmes-<br />

sungen von 180 x 156 x 160 mm sehr kompakt.<br />

In Bearbeitungszentren kann die Zahl der Achsen durch den<br />

Einsatz von zwei lifgo hp ® -Getrieben von vier auf zwei reduziert<br />

werden. Das Getriebe eignet sich aber auch ideal für<br />

alle anderen Anwendungen, in denen lange Hub- und Verfahrbewegungen<br />

hochpräzise ausgeführt werden müssen.<br />

Die Zahnstange des lifgo hp ® ist mit einer Schrägverzahnung<br />

ausgestattet. Dadurch verfährt sie besonders leise und das<br />

Getriebe erzielt eine extrem hohe Positioniergenauigkeit<br />

von bis zu 2 µm. Durch das stufenlos einstellbare Zahnflankenspiel<br />

erhöht sich die Präzision des Hubes nochmals.<br />

LEANTECHNIK fertigt die kompakten lifgo hp ® -Zahnstangengetriebe<br />

in verschiedenen Ausführungen mit Hubkräften<br />

© stockadobe.com/ Parilov<br />

LEANTECHNIK AG<br />

Im Lipperfeld 7c | 46047 Oberhausen | Tel.: +49 208 495 25-0<br />

info@leantechnik.com | www.leantechnik.com<br />

MN 4


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PORTALSYSTEME SCHNELL<br />

UND EINFACH REALISIEREN<br />

mit dem neuen Mehrachsbaukasten von RK Rose+Krieger<br />

Mehrachsige Portalsysteme kommen überall dort zum Einsatz,<br />

wo Produkte bewegt oder positioniert werden müssen.<br />

Mit dem neuen Systembaukasten, der auf den Achsbaureihen<br />

RK DuoLine und RK MonoLine basiert, wird die Konstruktion<br />

von Linien-, Flächen- und Raumportalen (fast) zum Kinderspiel.<br />

Entsprechende CAD-Daten, detaillierte Montageanleitungen,<br />

Positionierhilfen und aufeinander abgestimmte Konstruktionselemente<br />

erleichtern den Aufbau der Portale.<br />

Komponenten beliebig kombinierbar<br />

Dabei können sämtliche RK DuoLine und RK MonoLine-Achsen<br />

in allen zur Verfügung stehenden Baugrößen miteinander<br />

kombiniert werden. Welche Verbindungselemente in<br />

welcher Anzahl für die jeweilige Achskombination benötigt<br />

werden, ergibt sich aus dem Katalog zum Baukasten. Zu den<br />

Konstruktionskomponenten zählen neben Klemmleisten,<br />

Systemplatten- und Winkeln auch universelle Energiekettenhalter<br />

und Motoradapter für die Anbindung von Servomotoren<br />

und Planetengetrieben aller gängigen Hersteller.<br />

Hoher Standardisierungsgrad senkt Kosten<br />

Damit beschleunigt der Mehrachsbaukasten Auslegung,<br />

Angebotserstellung und Auslieferung von Portalsystemen,<br />

ohne dabei auf die gewohnt hohe RK-Qualität verzichten<br />

zu müssen. Zusätzlich senken der hohe Standardisierungsgrad<br />

und der Wegfall des für individuelle Konstruktionen<br />

erforderlichen Engineering-Aufwands die Kosten für die<br />

Portale. Auch die Ersatzteilbeschaffung und Konfiguration<br />

vor Ort werden durch die standardisierten Konstruktionskomponenten<br />

erleichtert. Und für den Fall der Fälle passt<br />

RK Rose+Krieger die einzelnen Komponenten auch kundenindividuell<br />

an.<br />

Mehr erfahren:<br />

RK ROSE+KRIEGER GMBH<br />

Potsdamer Str. 9 | 32423 Minden | Tel.: +49 571 9335-0<br />

info@rk-online.de | www.rk-rose-krieger.com<br />

MN 5


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NEUE MÖGLICHKEITEN BEIM BETRIEB<br />

VON SCHLEIFMASCHINEN<br />

Antriebssystem SD2 mit erweitertem Leistungsbereich<br />

SIEB & MEYER hat die Mehrachs-Lösung SD2 mit der<br />

integrierten Sicherheitstechnik leistungsseitig erweitert.<br />

Nun steht eine Variante zur Verfügung, bei der<br />

der maximale Nennstrom von 42 Aeff@16 kHz auf 80<br />

Aeff@16 kHz erhöht wurde.<br />

Damit erschließen sich neue Anwendungsbereiche für das<br />

Mehrachs-Antriebssystem. Konzipiert wurde die neue Variante<br />

ursprünglich für einen Hersteller von Schleifmaschinen,<br />

der damit die gesamte Bandbreite der eingesetzten<br />

Schleifspindeln abdecken kann. Wie in der SD2-Produktfamilie<br />

üblich, ist die neue Variante auch als luftgekühltes Modell<br />

erhältlich. Im Zusammenspiel mit den dazugehörigen<br />

PS2-Leistungsnetzteilen lassen sich Mehrachs-Lösungen mit<br />

einer Leistung von bis zu 60 kW realisieren.<br />

SD2: Vorteile beim Betrieb von Schleifmaschinen<br />

Generell ist in dieser Anwendung der Betrieb hoher<br />

Drehzahlen ausschlaggebend. Wichtig ist auch, dass<br />

sich der Motor nur geringfügig erwärmen darf, um<br />

eine hohe Qualität der Bearbeitung zu gewährleisten<br />

und die Rotorverluste so gering wie möglich zu halten.<br />

Relevant ist auch die Flexibilität der Maschine:<br />

Ein einfacher und schneller Wechsel zwischen unterschiedlichen<br />

Schleifspindeln muss möglich sein – entsprechend<br />

sollten sich verschiedene Motorparametersätze<br />

in den Antriebsverstärkern speichern lassen. Die<br />

Mehrachs-Lösung SD2 von SIEB & MEYER kann diese<br />

und andere Anforderungen von Schleifanwendungen<br />

erfüllen – und dank der neuen Variante nun auch einen<br />

erweiterten Leistungsbereich abdecken.<br />

SIEB & MEYER AG<br />

Auf dem Schmaarkamp 21 | 21339 Lüneburg | Tel.: +49 4131 203-0<br />

info@sieb-meyer.de | www.sieb-meyer.de<br />

MN 6


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OPTIMALE KÜHLWIRKUNG<br />

BEI INDIVIDUELLEM DESIGN<br />

Effektive Kühlung für Embedded Systeme und Industriecomputer<br />

Hochleistungskühlkörper von CTX:<br />

Extrudierte Kühlkörper<br />

Heatspreader-Lösungen mit integrierten Heatpipes, die die<br />

Wärme vom Hotspot zum Kühlkörper leiten<br />

Kühlkörper mit Kupfer-Inlay zur direkten Installation am<br />

Hotspot<br />

kaltfließgepresste Pin-Block Kühlkörper, die aufgrund ihrer<br />

speziellen Stift- bzw. Rippenform höhere Strömungsgeschwindigkeiten<br />

der Luft ermöglichen als extrudierte Kühlkörper<br />

löt-, Heatspreader-Lösungen clip- oder schraubbare mit Leiterplattenkühler integrierten (Finger-, Löt-, Aufsteck-<br />

Heatpipes, oder Kleinkühlkörper) die die Wärme vom für alle Hotspot gängigen Halbleitergekühler<br />

(Finger-, Aufsteck- oder Kleinkühl-<br />

clip- oder schraubbare Leiterplattenhäuse<br />

zum Kühlkörper leiten<br />

körper) für alle gängigen Halbleitergehäuse<br />

ab<br />

Kühlkörper<br />

Werk montierte<br />

mit Kupfer-Inlay<br />

Lüftereinheiten<br />

zur direkten<br />

und einbaufertige Sets<br />

aus<br />

Installation<br />

Kühlkörper<br />

am<br />

und<br />

Hotspot<br />

Einpressbefestiger<br />

Kaltfließgepresste Pin-Block Kühlkörper, die<br />

aufgrund ihrer speziellen Stift- bzw. Rippenform<br />

höhere Strömungsgeschwindigkeiten der Luft<br />

ermöglichen als extrudierte Kühlkörper<br />

Ab Werk montierte Lüftereinheiten und<br />

einbaufertige Sets aus Kühlkörper und<br />

Einpressbefestiger<br />

Individuell<br />

Vielfältig<br />

Leistungsstark<br />

Die Anforderungen an eingebettete Systeme und Industriecomputer<br />

steigen stetig. Der zunehmende Vernetzungs- und<br />

Digitalisierungsgrad von Maschinen und Anlagen fordert<br />

beständig kleinere Endgeräte bei gleichzeitig wachsender<br />

Rechner- und Verlustleistung. Um eine zuverlässige Funktion<br />

und lange Lebensdauer der leistungsstarken Elektronik zu<br />

sichern, sind daher ebenso kompakte wie effiziente Kühllösungen<br />

zur Abführung der Prozessorwärme gefragt. Die CTX<br />

Thermal Solutions GmbH hält ein umfassendes Portfolio an<br />

Kühllösungen für ein effektives Wärmemanagement von Industriecomputern<br />

und Embedded Systems bereit.<br />

Diese speziellen CNC-gefertigten Kühlkörper werden in der<br />

Regel direkt am Hotspot montiert. Also dort, wo die Wärmeentwicklung<br />

am größten ist. Starke Hitze, die die Leistungsfähigkeit<br />

des Systems schwächt, kann so gar nicht erst entstehen.<br />

Die Auswahl der geeigneten Kühltechnologie erfolgt auf<br />

Basis von Kundendaten und ggf. einer thermischen Simulation.<br />

Wir informieren und beraten Sie gern!<br />

Nürnberg | 09. – 11.05.<strong>2023</strong><br />

Halle 9 | Stand 222<br />

CTX THERMAL SOLUTIONS GMBH<br />

Lötscher Weg 104 | 41334 Nettetal | Tel.: +49 2153 7374-0<br />

info@ctx.eu | www.ctx.eu<br />

MN 7


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SPINVISTA-DREHFENSTER<br />

VON HEMA<br />

Klare Sicht auf den Bearbeitungsprozess<br />

Die SPINVISTA-Drehfenster von HEMA sind für alle Arten<br />

von CNC-Hochgeschwindigkeitsfräs- und Drehmaschinen<br />

sowie Bearbeitungszentren geeignet. Der Einbau kann<br />

sowohl in der OEM-Erstausstattung als auch problemlos<br />

im nachträglichen Einbau erfolgen.<br />

Arbeitsergonomie und Produktivität werden durch die großzügige<br />

Sicht auf den tatsächlichen Bearbeitungsvorgang in der<br />

Werkzeugmaschine erheblich verbessert. Durch ihre flache Bauweise<br />

von < 32 mm können SPINVISTA-Drehfenster sowohl in ein<br />

Fenster als auch in eine Bedienertür eingebaut werden.<br />

HEMA liefert auch Komplettlösungen wie Maschinenschutzscheiben<br />

mit bereits montiertem SPINVISTA-Drehfenster. Dadurch<br />

lässt sich zusätzlicher Montageaufwand vermeiden. Die Systeme<br />

können so vorkonfiguriert werden, dass sie nur noch eingebaut<br />

und angeschlossen werden müssen. Alle Drehfenstersysteme<br />

erfüllen die jeweils geltenden Sicherheitsanforderungen.<br />

SPINVISTA-Drehfenster sind in zwei Ausführungen<br />

lieferbar:<br />

SPINVISTA EVO ist kompatibel mit HEMA Montagesystemen<br />

und damit optimal für den Ersatz bereits montierter<br />

Systeme bei Defekt oder Systemwechsel geeignet:<br />

- Außendurchmesser 253 mm<br />

- Sichtfläche ca. 284 cm²<br />

- Gewicht 1,8 kg<br />

SPINVISTA NEO bietet einen größeren Sichtbereich bei<br />

bewährter Funktionalität. Für Neukonstruktionen oder<br />

beim Retrofit bzw. Tausch von Maschinenschutzscheiben<br />

ist es eine ausgezeichnete Wahl:<br />

- Außendurchmesser 290 mm<br />

- Sichtfläche ca. 430 cm²<br />

- Gewicht 2,1 kg<br />

Montage auf Schutzscheibe<br />

Extrem überspüldicht<br />

Drei Anschlusspositionen<br />

konfigurierbar<br />

Geringe Aufbauhöhe<br />

HEMA MASCHINEN- UND APPARATESCHUTZ GMBH<br />

Am Klinggraben 2 | 63500 Seligenstadt | Tel.: +49 6182 773-0<br />

info@hema-group.com | www.hema-group.com<br />

MN 8


WÄLZ- UND GLEITLAGER<br />

WÄLZLAGER AUS HTF-STAHL<br />

HÄRTER ALS EISENERZ<br />

Als die Wälzlager einer Umlenkrolle am Schiffsbelader in einem<br />

australischen Eisenerzhafen ausgetauscht werden mussten, schlugen<br />

Experten den Einsatz von Pendelrollenlagern vor. Die Ergebnisse des<br />

Lagertauschs sind eine verlängerte Lebensdauer des Schiffsbeladers<br />

und Einsparungen bei den Stillstandskosten.<br />

In der Gewinnungsindustrie einschließlich der Fördertechnik<br />

werden aufgrund der Betriebsumgebung äußerst robuste und<br />

zuverlässige Anlagen benötigt, die auch rauen Bedingungen<br />

standhalten können. Als die Lager einer Umlenkrolle für ein<br />

Schiffsbeladeband in einem australischen Eisenerzhafen nur<br />

noch eine Lebensdauer von sechs Monaten hatten, wandte sich<br />

der Hafenbetreiber an NSK, um eine bessere Lösung zu finden.<br />

Das Expertenteam untersuchte den Lagerausfall und stellte<br />

fest, dass sowohl das Eindringen von Eisenerzpartikeln als<br />

auch Wasserverunreinigungen im Schmiermittel des ausgefallenen<br />

Lagers die Lebensdauer der Umlenkrolle beeinträchtigt<br />

hatten. Jede Förderbandkomponente, die eine verkürzte<br />

Lebensdauer aufweist, verursacht Kosten für Wartungsstunden<br />

und Produktionsausfälle.<br />

ABNEHMBARE DICHTUNGEN<br />

Um das Problem zu lösen, schlugen die Spezialisten von NSK<br />

eine Lösung vor, die auf den bewährten Pendelrollenlagern des<br />

Unternehmens basiert. Zunächst wurde entschieden, Lager aus<br />

dem widerstandsfähigen HTF-Stahl zu verwenden. Dieser<br />

Werkstoff ist eine wirksame Gegenmaßnahme gegen den Verschleiß,<br />

der häufig an der Außenringlaufbahn auftritt, wo das<br />

Material durch das Eindringen von Partikel ins Lager besonders<br />

verschleißanfällig ist. Im Vergleich zu herkömmlichen Lagerstählen<br />

erreicht der HTF-Werkstoff bei sauberem Schmierstoff<br />

eine etwa doppelt so lange Lebensdauer. Bei verschmutzter<br />

Schmierung und ungünstigen Betriebsbedingungen, wie sie in<br />

diesem Fall vorliegen, kann die Lebensdauer sogar um den<br />

Faktor Zehn steigen.<br />

Eine konstruktive Besonderheit dieser Lager sind die abnehmbaren<br />

Dichtungen. Sie sind in einem Dichtungsträger montiert,<br />

der über Schrauben vollständig abnehmbar ist und somit den<br />

Zugang für Spielmessungen mit Fühlerlehren (und, falls erforderlich,<br />

für eine Inspektion sowie zum Schmieren mit einem Fett<br />

nach Wahl des Anwenders) ermöglicht. Diese Konstruktion<br />

erfordert kein Warmaufschrumpfen mit gesonderten (externen)<br />

Anwärmgeräten, und die Anwender können konische Spannhülsen<br />

und Gegenmuttern entsprechend der ISO-Norm verwenden.<br />

Diese Ausführung ist abmessungsgleich mit bestehenden Lösungen<br />

und somit austauschbar.<br />

Als Dichtung werden gefederte und extra starke Nitril-Dichtungen<br />

(HNBR) verwendet, die den Dichtungsverschleiß kompensieren<br />

und so die Betriebslebensdauer weiter erhöhen. Durch<br />

den federvorgespannten Lippenkontakt bleibt der Druck auch<br />

bei Ausrichtungsfehlern erhalten. Im Vergleich zu vielen branchenüblichen<br />

Konzepten wird laut Hersteller damit eine um 30 %<br />

effektivere Abdichtung erreicht. Neben der Verlängerung der<br />

Lebensdauer (die abgedichteten Pendelrollenlager von NSK<br />

erreichten einen störungsfreien Betrieb von 12 Monaten) ermöglichen<br />

die abnehmbare Dichtung dem Betreiber des Schiffsbeladers,<br />

das radiale Innenspiel des Lagers während des Einbaus<br />

mit Fühlerlehren zu überprüfen. Das Ergebnis dieser Umrüstung<br />

in der Umschlagsanlage für Eisenerz: Vor allem die Verringerung<br />

der Produktionsausfälle führte zu Kosteneinsparungen in Höhe<br />

von knapp 78.000 Euro pro Jahr.<br />

Bilder: jotily – stock.adobe.com, NSK<br />

Gerald Scheffels M.A., freier Fachjournalist, Wuppertal<br />

www.nsk.com<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 39


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

GETRIEBEENTWICKLUNG<br />

AM PULS DER<br />

FORSCHUNG<br />

In der FVA-Workbench können umfangreiche und<br />

komplexe Getriebe virtuell aufgebaut, parametrisiert<br />

und am Stand der Forschung berechnet werden.<br />

Der rechenzielorientierte Ansatz unterstützt bei der<br />

Auswahl und Parametrisierung der Konstruktion.<br />

Die FVA-Workbench ist eine Software zur Berechnung und<br />

Simulation einzelner Antriebselemente und komplexer<br />

Getriebesysteme. Sie bündelt das Wissen der Forschungsvereinigung<br />

Antriebstechnik e. V. (FVA). Die hat<br />

es sich zum Ziel gesetzt, einen industrieweiten Standard für einen<br />

einfachen Datenaustausch in der Getriebeentwicklung zu etablieren,<br />

um entsprechende Möglichkeiten zu schaffen und Arbeitsabläufe<br />

reibungsloser zu gestalten. Die FVA entwickelt in enger<br />

Zusammenarbeit mit Industrie und Forschung die Open Source<br />

Datenschnittstelle Reusable Engineering Exchange Standard<br />

(REXS). Als Referenzsoftware bei der Entwicklung des Schnittstellenformats<br />

kann die FVA-Workbench Getriebemodelle stets<br />

im aktuellen REXS-Format exportieren und importieren. Damit<br />

ist es möglich, Getriebemodelle zwischen verschiedenen CAE-<br />

Systemen zu transferieren. Die REXS-Initiative verfolgt das Ziel,<br />

einen digitalen Zwilling in der Getriebeentwicklung und -berechnung<br />

bereitzustellen.<br />

NEUES RELEASE<br />

In der neusten Releaseversion REXS 1.5 wurden Möglichkeiten<br />

geschaffen, externe Datenquellen zu referenzieren. Zum Beispiel<br />

ist es jetzt möglich, Komponenten mit ihren Subkomponenten<br />

und Relationen in einer REXS-Datei zu verwenden, ohne<br />

sie zu duplizieren. Mit einem neuen Tag kann nun definiert<br />

werden, ob ein Wert berechnet oder<br />

vom Nutzer vorgegeben wurde. So<br />

lässt sich beim Einlesen der Daten<br />

entscheiden, welche Werte aus<br />

dem Modell übernommen werden<br />

sollen. Mit dieser Anpassung<br />

können Modelle konsistent<br />

von einem Softwaretool<br />

in das nächste übertragen<br />

werden. Weiterhin wurde festgelegt,<br />

wie REXS-Modelle auch<br />

im JSON-Dateiformat abgebildet<br />

werden können.<br />

Benjamin Abert, Head of Consulting &<br />

Service, FVA GmbH, Frankfurt<br />

STANDARD FÜR DEN VIRTUELLEN ZWILLING<br />

An der Entwicklung von REXS sind sowohl Forschungsinstitute<br />

wie das IMM der TU Dresden, das WZL der RWTH Aachen, die<br />

FZG der TU München als auch führende Unternehmen der<br />

Antriebstechnik, zum Beispiel SEW-Eurodrive, Schaeffler AG und<br />

ZF beteiligt. Gemeinsam haben sie REXS mit dem Ziel entwickelt,<br />

Daten entlang der Wertschöpfungskette auszutauschen und<br />

anzureichern, sodass ein digitaler Zwilling eines Antriebes entsteht.<br />

Die Simulationssoftware FVA-Workbench als Vergleichsimplementierung<br />

unterstützt alle Versionen im Im- und Export.<br />

„Damit wird die FVA-Workbench zum Datenspender für den digitalen<br />

Zwilling in der Antriebsentwicklung“, erklärt Norbert Haefke,<br />

Geschäftsführer der FVA GmbH.<br />

ANWENDUNG BEI ZF FRIEDRICHSHAFEN<br />

Die Schnittstelle wird auch in der internen Berechnungslandschaft<br />

von Getriebeherstellern verwendet. ZF Friedrichshafen<br />

baut zum Beispiel für die automatisierten Berechnungen auf den<br />

freien Standard auf. In der Vergangenheit wurden die Methoden<br />

in hauseigenen Engineering-Tools gewartet und an die Produktentwicklung<br />

ausgerollt. Da die Pflege und Betreuung jedoch<br />

mit hohem Aufwand verbunden waren, wurden zunehmend<br />

kommerzielle Tools, wie die FVA-Workbench, für die Produktentwicklung<br />

eingesetzt.<br />

Die ZF-spezifischen Methoden wurden im Rahmen der Integration<br />

nicht an FVA übergeben, um das firmeninterne Wissen<br />

besser zu schützen. Es wurde daher beschlossen, dass ZF die<br />

Berechnungen in einem eigenen Plugin kapselt und dieses bidirektional<br />

über eine REXS-Datei mit der Workbench kommuniziert.<br />

„In der Produktentwicklung bei ZF setzen wir auf eine Kombination<br />

von internen und kommerziellen Tools. REXS ermöglicht<br />

es uns, die Modelle synchron zu halten, ohne dass wir uns<br />

über durchgängige Änderungen der Simulationsmodelle Gedanken<br />

machen müssen,“ erklärt Dr. Johannes König, Leiter der<br />

Abteilung für Grundlagen und Digitalisierung in der Verzahnungsentwicklung<br />

von ZF Friedrichshafen.<br />

Bilder: FVA<br />

www.fva-service.de<br />

40 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


MARKTPLATZ<br />

FEDERN FÜR ALLE FÄLLE UND ANWENDUNGEN<br />

Gutekunst Federn bietet für so ziemlich alle Anwendungsfälle mit seinem<br />

Onlineshop Federnshop.com ein praktisches und vielfältiges Beschaffungsportal<br />

für Metallfedern. Egal, ob Druck-, Zug- oder Biegebeanspruchung vorliegt oder<br />

Rückstell-, Ausgleichs- und Schwingungskräfte bereitgestellt werden müssen, es<br />

gibt eine Feder dazu. Diese unterteilen sich zum Beispiel in Metallfedern für<br />

extreme Kälte- und Hochtemperaturanwendungen wie in der Luft- und Raumfahrttechnik,<br />

für Einsätze in aggressiver Umgebung wie im Schiffsbau, hygienisch<br />

kritische Anwendungen in der Lebensmittel- und Medizintechnik oder für die<br />

sichere Kontaktierung von elektrischen Verbindungen. In dem Shop findet man eine große Auswahl an Metallfedern. Unter 27 verschiedenen<br />

Federtypen aus Rund- und Flachmaterial kann der Suchende die gewünschten Metallfedern bestellen oder individuell<br />

anfragen und berechnen lassen. Das Katalogartikelangebot von Gutekunst Federn hat bei 20 Federartikeln über 12.603 Federbaugrößen<br />

ab Lager, in der Regel mit 92-prozentiger Verfügbarkeit. Zusätzlich stehen viele technische Informationen rundum<br />

Metallfedern und ein vielfältiges Angebot zur elektronischen Beschaffung (eProcurement), wie eine OCI-Schnittstelle oder<br />

BMECat-, CIF- und Excel-Daten zur Übernahme in das eigene Bestellsystem, zur Verfügung.<br />

www.federnshop.com<br />

LAUFBAHNMODIFIKATI-<br />

ONEN BEI WÄLZLAGERN<br />

Driving the world<br />

Kompakt, kraftvoll,<br />

thermisch hoch belastbar<br />

Die Lebensdauer von Wälzlagern<br />

hängt von den Kontaktspannungen<br />

ab, die zwischen den<br />

Wälzkörpern und den Laufbahnen<br />

auftreten. Die Kontaktspannungen<br />

werden aus den Kontaktlasten<br />

berechnet, welche von<br />

den auf das Lager wirkenden<br />

äußeren Lasten und der präzisen<br />

inneren Geometrie des Lagers<br />

beruhen. Bei Rollenlagern<br />

hängen die Kontaktbedingungen<br />

in hohem Masse von der<br />

Verteilung der Kontaktspannungen<br />

über die Länge der Rollen ab.<br />

In der Regel wird dies durch<br />

Modifikationen der Wälzkörper<br />

gesteuert, eine weitere Möglichkeit<br />

bieten Modifikationen an<br />

den Laufbahnen. Die Laufbahnen<br />

lassen sich schleifen, um eine<br />

bessere Spannungsverteilung zu<br />

erreichen. In diesem Fall kann<br />

der Anwender Kisssoft einsetzen,<br />

um die bestmöglichen Laufbahnmodifikationen<br />

unter den<br />

gegebenen Umständen zu<br />

entwerfen und die Wirkung von<br />

diesen Modifikationen zu<br />

simulieren.<br />

www.kisssoft.com<br />

Planetengetriebe der Generation P2.e<br />

Die Planetengetriebe der Generation P2.e mit innovativer Mantelstrom-Luftkühlung<br />

und Direktmotorbau sind Teil unseres umfassenden Antriebstechnik-Portfolios.<br />

Die koaxialen Industriegetriebe sind für den Übersetzungsbereich 15,2 – 332<br />

verfügbar und decken den Drehmomentbereich von 24,8 bis 124 kNm ab.<br />

Ihre Vorteile auf einen Blick:<br />

• kompakt<br />

• flexibel<br />

• maximal leistungsfähig<br />

www.sew-eurodrive.de/planetengetriebe-p2e


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

ENERGIEFÜHRUNGSKETTEN FÜR GANTRY-ROBOTER<br />

KABEL SCHÜTZEN, KETTE NÜTZEN<br />

Verfahrbare Portaleinheiten sind wahre Problemlöser bei der<br />

Auftragsbearbeitung in Produktions- und Distributionszentren.<br />

Damit die geforderten Taktzahlen erreicht werden, muss jede Komponente<br />

Hochleistung bringen – auch die verbauten Energieführungssysteme.<br />

Sie machen es möglich, dass sich die Leitungen und Schläuche trotz hoher<br />

Beschleunigungen sicher bewegen.<br />

Frank Springer, Vice President<br />

Marketing & Innovation,<br />

Tsubaki Kabelschlepp GmbH,<br />

Wenden-Gerlingen<br />

Cimcorp ist Teil des japanischen Unternehmens Murata<br />

Machinery, einem großen Anbieter von Logistikautomatisierung.<br />

Cimcorp, mit Hauptsitz im finnischen Ulvila,<br />

ist unter anderem als Hersteller und Integrator von kompletten,<br />

wegweisenden Materialflusssystemen für die Reifenindustrie<br />

bekannt. Im zweiten Geschäftsbereich entwickelt und<br />

realisiert das Unternehmen Roboterlösungen für die Auftragsabwicklung<br />

und Lagerung von Gütern.<br />

Anwender sind unter anderem die Lebensmittel- und<br />

Getränke industrie, der Einzelhandel, E-Commerce, Hersteller<br />

von schnelldrehenden Konsumgütern (FMCG) und Postdienste.<br />

„Wir verstehen uns als Systemintegrator für die Intralogistik-Automatisierung“,<br />

erläutert Mika Laine, Product Manager Gantry<br />

Robots bei Cimcorp. „Dabei bieten wir unseren Kunden vielfältige<br />

Automatisierungslösungen und Dienstleistungen an.“<br />

VORSCHUBANTRIEBE FÜR GANTRY-SYSTEME<br />

Ein Lieferant, der bereits seit über 15 Jahren diesen hohen Anforderungen<br />

gerecht wird, ist Tsubaki Kabelschlepp. Die fortschrittlichen<br />

Energieführungssysteme des Unternehmens kommen<br />

unter anderem in den Roboterlösungen von Cimcorp zum<br />

Einsatz. „Unsere Lösungen zur Auftragsabwicklung sind eine<br />

effiziente Kombination aus bewährter Robotertechnologie und<br />

intelligenter Software“, ist sich Laine sicher. „Die Schlüsselelemente<br />

dieser Systeme sind großflächige Portalroboter, die eine<br />

Reihe von Vorgängen bewältigen können. Unsere Systeme<br />

werden übrigens in über 40 Ländern auf sechs Kontinenten eingesetzt.“<br />

Möglich ist zum Beispiel die Pufferlagerung von Waren<br />

aus der Produktion oder dem Wareneingang, die Sortierung<br />

und Sequenzierung der zu bearbeitenden Produkte, die Auf-<br />

Alles schnell: Die Energieführungsketten<br />

tragen dazu bei, dass die Systeme<br />

mit hohen Geschwindigkeiten und<br />

Beschleunigungen zuverlässig verfahren


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

tragskommissionierung, die Lieferplanung, die Ladeplanung<br />

und die Auftragsfreigabe.<br />

Die Systeme basieren auf der sogenannten Gantry-Bauweise.<br />

Die verfahrbaren Portaleinheiten werden über Vorschubantriebe,<br />

von denen je einer auf jeder Seite des Portals angebracht ist, gesteuert.<br />

Mit diesem modularen, hängenden Portalkonzept können<br />

die Roboterlösungen große Arbeitsbereiche abdecken. Je nach<br />

Durchsatzanforderungen der Anwendung lassen sich beliebig viele<br />

Roboter einsetzen, die jeweils mit speziell für die Handhabung<br />

der jeweiligen Stückgüter entwickelten Greifern ausgestattet sind.<br />

SCHNELLE ENERGIEFÜHRUNG<br />

Um die Abwicklungs- und Bereitstellungszeiten zu senken, müssen<br />

die Systeme mit hohen Geschwindigkeiten und Beschleunigungen<br />

zuverlässig verfahren. Hier kommen die Energieführungsketten<br />

von Tsubaki Kabelschlepp ins Spiel. Sie sorgen dafür, dass die Leitungen<br />

und Schläuche unter Berücksichtigung der anspruchsvollen<br />

Parameter sicher bewegt werden. „Wir arbeiten schon sehr lange<br />

zusammen“, betont Laine. „Wir sind durchgehend zufrieden mit<br />

der Qualität und dem Preis-Leistungs-Verhältnis. Es gab nie einen<br />

Anlass, etwas an dieser Partnerschaft zu verändern.“ Wichtig für das<br />

Unternehmen ist das große Produktsortiment des Energiekettenherstellers.<br />

Es ermöglicht dem Logistikspezialisten, auch für ausgefallene<br />

Anwendungen stets die richtige Energieführung zu finden.<br />

Regulär werden die langen Verfahrwege der Portal-Einheiten<br />

mit einer gleitenden MC0650-Kette in Hybridausführung bestückt:<br />

Die Kombination aus einem Kunststoffkettenband mit einem<br />

RS-Aluminiumprofil ermöglicht maximale Stabilität und<br />

Zuverlässigkeit. „Insbesondere im logistischen Bereich ist Zeit<br />

das wichtigste Gut der Kunden“, erklärt Fabian Nölke, Regional<br />

Manager Scandinavia bei Tsubaki Kabelschlepp. „Stillstandzeiten<br />

sind ein absolutes Tabu. Deshalb nutzt Cimcorp spezielle Offroad-Gleitschuhe,<br />

die den Verschleiß der Energieführungskette<br />

reduzieren.“ Zusätzlich werden Außendämpfer eingesetzt, um<br />

die Geräuschentwicklung einzudämmen.<br />

DIE IDEE<br />

„Bei der Wahl für die langen Verfahrwege<br />

der Portal-Einheiten wählten<br />

wir bewusst die M-Serie. Die haben<br />

wir speziell für schwierige Bedingungen<br />

entwickelt, weil sie mit<br />

Kunststoffkettenbändern und<br />

Stegvarianten aus Kunststoff oder<br />

Aluminium ausgerüstet sind. Ein<br />

weiteres Merkmal sind die auswechselbaren<br />

Gleitschuhe aus hochabriebfestem<br />

Spezialkunststoff. Sie<br />

machen die Ketten zu einer passenden<br />

Wahl für schnelle, gleitende<br />

Anwendungen.“<br />

Frank Springer, Vice President<br />

Marketing & Innovation, Tsubaki<br />

Kabelschlepp, Wenden-Gerlingen<br />

ROBUSTE SYSTEME FÜR DIE GREIFER<br />

Die Wahl fiel bewusst auf eine Energiekette der M-Serie. Diese ist<br />

speziell für schwierige Bedingungen entwickelt worden. Die<br />

robusten, multivariablen Energieführungsketten sind mit Kunststoffkettenbändern<br />

und Stegvarianten aus Kunststoff oder Aluminium<br />

ausgerüstet. Ein weiteres Merkmal sind die auswechselbaren<br />

Gleitschuhe aus hochabriebfestem Spezialkunststoff. Sie<br />

machen die Ketten zu einer passenden Wahl für schnelle, gleitende<br />

Anwendungen.<br />

Die benötigten Medien zur Steuerung der 3D Shuttle-Einheiten,<br />

die als Greifer für Waren und Produkte fungieren, werden je<br />

nach Baugröße mit Energieführungsketten der Serie Basic-Line<br />

sicher geführt. Hier setzen die Finnen auf die Energieführungsketten<br />

Uniflex Advanced 1455 und 1555. „Diese Serie ist leicht<br />

und gleichzeitig sehr robust“, weiß Nölke. „Verstärkte Verschleißflächen<br />

an der Außenseite bieten darüber hinaus eine besonders<br />

lange Lebensdauer bei auf der Seite liegenden Anwendungen.“<br />

Die Verbindungsbügel, die die beiden Kettenbänder miteinander<br />

verbinden, verfügen über eine Kugelgelenk-Mechanik. Sie sorgen<br />

dafür, dass die Kette im geschlossenen Zustand besonders stabil<br />

ist und ermöglicht eine schnelle Leitungsbelegung. „Wir sind<br />

froh, Tsubaki Kabelschlepp als Partner an unserer Seite zu haben“,<br />

schließt Laine ab. „In all den Jahren gab es mit den Energieführungssystemen<br />

kaum Probleme, und wenn doch mal irgendetwas<br />

hakte, war der Service schnell und gut.“<br />

Bilder: Cimcorp Oy, Tsubaki Kabelschlepp<br />

www.tsubaki-kabelschlepp.com<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 43


SPECIAL<br />

HANNOVER MESSE <strong>2023</strong><br />

44 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


SPECIAL: HANNOVER MESSE <strong>2023</strong><br />

LINEARFÜHRUNGEN FÜR TRIEBWERKTEST<br />

RAKETE AUF DEM<br />

PRÜFSTAND<br />

Nixus lautet der Name eines Forschungsprojekts<br />

der Wissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft<br />

für Raketentechnik und Raumfahrt (Warr) der<br />

TU München. Im Rahmen des Projektes wird<br />

eine mit flüssigem Treibstoff betriebene<br />

Höhenforschungsrakete entwickelt. An einem<br />

Prüfstand soll das Versorgungssystem der<br />

Brennkammer getestet werden. Eine wichtige<br />

Rolle spielen dabei Profilschienenführungen<br />

und Präzisionslaufwagen.<br />

Bei dem Projekt Nixus entsteht eine etwa fünf Meter hohe<br />

flüssig-flüssig-Rakete mit einem Durchmesser von<br />

20 Zentimetern. „Der Erstflug ist im Juni <strong>2023</strong> beim<br />

Spaceport America Cup geplant,“ berichtet Projektleiter<br />

Lorenz Pak von der Warr Raketentechnik. „Später soll noch die<br />

Teilnahme an der European Rocketry Competition folgen.“ Die<br />

maximale Flughöhe der mit dem Kürzel Ex-4 benannten Rakete<br />

soll bei zehn Kilometern liegen, womit sie den aktuellen studentischen<br />

Weltrekord in der Klasse für flüssig-flüssig-Raketen aufstellen<br />

würde.<br />

Das Projekt soll Studierende an die Prozesse und Vorgehensweisen<br />

der kommerziellen Raumfahrt heranführen. Dies bedeutet,<br />

dass für die Forschungsrakete auch höchste technische Ansprüche<br />

gelten und die fortschrittlichsten Techniken, Materialien<br />

und Fertigungsmethoden zum Einsatz kommen. Innovation wird<br />

bei Warr großgeschrieben. So stammt zum Beispiel das Triebwerk<br />

Jörg Schulden, Produktmanager Lineartechnik, Rodriguez GmbH, Eschweiler<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 45


SPECIAL: HANNOVER MESSE <strong>2023</strong><br />

der Ex-4-Rakete vollständig aus der eigenen Entwicklung der Studentengruppe.<br />

Es wurde zusammen mit einer integrierten regenerativen Kühlung<br />

additiv aus einer korrosionsbeständigen Nickelbasislegierung gefertigt.<br />

Sämtliche Komponenten wie Ventile, Druckminderer, Massenstromregler,<br />

ein Hochdruckbehälter (der einem maximalen Druck von über 300 Bar<br />

standhält) und sogar die Außenhaut der Rakete, die zu einem großen Teil<br />

aus Kohlefaserverbund besteht, haben die Studierenden selbst hergestellt.<br />

WICHTIGE TESTS<br />

Im Raketentriebwerk wird Flüssigsauerstoff mit Ethanol (flüssig-flüssig)<br />

verbrannt und damit ein Schub von 3,25 kN erzeugt. Damit das Triebwerk<br />

vor dem Erstflug der Rakete umfangreich getestet und gegebenenfalls<br />

entsprechend optimiert werden kann, wurde ein spezieller Prüfstand für<br />

das Projekt Nixus entwickelt und errichtet. Aufgrund der Flüssigbrennstoff-Komponenten<br />

benötigte dieser einen ganz speziellen Aufbau. Zwei<br />

wichtige Funktionen des neuen Prüfstands sind die Massenstrommessung<br />

der Treibstofftanks sowie die Schubmessung der Brennkammer. Für<br />

die Realisierung dieser Funktionen setzt die Arbeitsgemeinschaft auf eine<br />

Kombination aus Linearführungen und Lastmesszellen.<br />

Wie schon im Raketen-Projekt Cryosphere, bei dem es der Warr vor einigen<br />

Jahren darum ging, als erstes studentisches Team in Europa eine Hybridrakete<br />

mit einem kryogenen Motor zu entwickeln, kommen auch bei dem<br />

Projekt Nixus wieder Profilschienen und Präzisionslaufwagen von Rodriguez<br />

aus Eschweiler beim Aufbau des Prüfstandes zum Einsatz. Damals<br />

hatte das Forschungsteam gute Erfahrungen mit der Lineartechnik des Herstellers<br />

gemacht und auch bei diesem Raketenprojekt hat sich das Unternehmen<br />

wieder bereit erklärt, die Forschungsgruppe zu unterstützen.<br />

„Um den Massendurchfluss der Treibstoffe zu bestimmen, messen wir das<br />

Gewicht der Tanks“, erklärt Pak. „Über die Veränderung dieser Werte in einem<br />

gewissen Zeitraum lässt sich der Massenstrom ermitteln.“ Diese Messung<br />

muss so präzise wie möglich sein, da ein Großteil der Optimierungen<br />

an der Rakete auf diesen Werten basiert. Um eine ideale Verbrennung<br />

zu erreichen, müssen die Forscher zudem den Druck in der Brennkammer<br />

definieren, um so eine optimale Steuerung des Vorgangs im realen<br />

Betrieb zu gewährleisten.<br />

LINEARTECHNIK FÜR PRÄZISE MESSUNG<br />

Um eine genaue Massenmessung zu ermöglichen, werden die beiden<br />

Treibstofftanks mit den Linearführungen separat gelagert, sodass diese sich<br />

einflusslos in vertikaler Richtung bewegen können. Für diesen Zweck stellte<br />

Rodriguez Profilschienen und Präzisionslaufwagen für das Forschungsprojekt<br />

zur Verfügung. „Für unsere Anwendung auf dem Prüfstand benötigten<br />

wir eine steife und präzise Lagerung unseres Versorgungssystems“, beschreibt<br />

Pak die Anforderungen des Projekts. Die Massensensoren werden<br />

unterhalb der Tanks angebracht. Um valide Ergebnisse zu erhalten, müssen<br />

die Linearführungen so präzise sein, dass mögliche Vibrationen und seitliche<br />

Bewegungen nicht die Messungen beeinflussen. Hinzu kommt, dass<br />

die vollen Tanks etwa 100 kg wiegen und dadurch die Linearführungen und<br />

Schlitten besonders hohen Momenten ausgesetzt sind, welche nur durch<br />

qualitativ hochwertige Systeme aufgenommen werden können.<br />

Dazu kommt, dass sich die Strukturelemente durch hohe Temperaturgradienten<br />

in Folge der Beförderung und Lagerung von cryogenem Flüssigsauerstoff<br />

bei -180 ˚C deutlich verformen. Die Linearführungen müssen auch in<br />

diesem Fall die so erzeugten Momente und Spannungen aufnehmen, ohne<br />

dass die Laufeigenschaften der Führungen zu sehr beeinträchtigt werden.<br />

STEIFIGKEIT ALS WICHTIGES MERKMAL<br />

Im Prüfstand für das Projekt kommen insgesamt vier 1.800 mm lange<br />

Profilschienenführungen der Größe 20 inklusive Abdeckkappen sowie je<br />

zwei vierreihige, langzeitgeschmierte Präzisionslaufwagen ohne Flansch<br />

zum Einsatz. „Profilschienenführungen mit vier Kugelreihen pro Laufwagen<br />

können Kräfte aus allen Hauptrichtungen aufnehmen“, erläutert Jörg<br />

Schulden, Produktmanager Lineartechnik bei Rodriguez. „Die X-Anordnung<br />

der Laufbahnen ermöglicht eine gute Einstellung der Vorspannung,<br />

01<br />

02<br />

DIE IDEE<br />

„Damit die Studenten das Triebwerk<br />

vor dem Erstflug der Rakete umfangreich<br />

testen und optimieren können,<br />

wurde ein spezieller Prüfstand<br />

entwickelt und errichtet. Die damit<br />

durchgeführten Messungen müssen<br />

so präzise wie möglich sein, da ein<br />

Großteil der Optimierungen an der<br />

Rakete auf diesen Werten basiert.<br />

Deshalb kommen im Prüfstand vier<br />

Profilschienenführungen sowie je<br />

zwei vierreihige, langzeitgeschmierte<br />

Präzisionslaufwagen zum Einsatz.“<br />

Jörg Schulden,<br />

Produktmanager Lineartechnik,<br />

Rodriguez GmbH, Eschweiler<br />

46 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


SPECIAL: HANNOVER MESSE <strong>2023</strong><br />

03 04<br />

05<br />

01 Sicher und stabil: Zur Lagerung der Tanks sind Profilschienen<br />

vertikal verlaufend an den Stirnseiten des Prüfstands verschraubt<br />

02 Aus allen Richtungen: Die X-Anordnung der Laufbahnen<br />

ermöglicht eine gute Einstellung der Vorspannung<br />

03 Druckbetankung: Um genaue Messungen zu ermöglichen,<br />

werden die Treibstofftanks mit den Linearführungen separat gelagert<br />

04 Prüfen, bevor es hochgeht: Im Prüfstand kommen Profilschienenführungen<br />

inklusive Abdeckklappen und Laufwagen zum Einsatz<br />

05 Heißer Strahl: Um den Massendurchfluss der Treibstoffe zu<br />

bestimmen, wird das Gewicht der Tanks gemessen<br />

Abgesehen von der Qualität der Produkte sind die jungen Forscher<br />

auch von der guten Zusammenarbeit mit Rodriguez überzeugt.<br />

Deshalb arbeiten sie nun bereits zum zweiten Mal mit den<br />

Experten für Lineartechnik aus Eschweiler zusammen. „Bei Rodriguez<br />

gibt es einen klasse Service und unsere Anfragen wurden<br />

immer zügig bearbeitet, was gerade im Prototypenbau wichtig<br />

ist“, erklärt Pak abschließend. „Daher werden wir uns auch in Zukunft<br />

gerne wieder an Rodriguez wenden, sollten wir wieder<br />

Linearführungen an unseren Prüfständen benötigen.“ Die Chancen<br />

für weitere erfolgreiche Raketen-Projekte stehen gut, denn<br />

das Unternehmen bietet umfangreiche Linearführungsvarianten<br />

für jede Bewegungsaufgabe.<br />

Bilder: Warr, Rodriguez<br />

zudem wird das System weniger empfindlich für Fluchtungsfehler.<br />

Aus diesem Grund kommen Linearführungen dieser Bauart<br />

zum Beispiel auch in Produktionsmaschinen oder in der Robotik<br />

zum Einsatz.“ Ein weiterer Vorteil: Das integrierte Schmiersystem<br />

der Profilschienenführungen verlängert die Wartungsintervalle<br />

des Systems erheblich, was in der Praxis weniger Aufwand<br />

bedeutet. Ein optional lieferbares Metallabdeckband schützt die<br />

Schienen zudem vor Verunreinigungen. Bei dem Projekt Nixus<br />

sind je zwei Profilschienen vertikal verlaufend an den beiden<br />

Stirnseiten des Prüfstands verschraubt. Jede Führung hat zwei<br />

Laufwagen. An den beiden Stirnseiten wird, mit Hilfe der Laufwagen,<br />

jeweils ein Treibstofftank angebracht. Die Tanks sind<br />

wiederum über Stützen auf Waagen abgelegt. Durch die verschiebbare<br />

Lagerung wird das zusätzliche Gewicht des Treibstoffs<br />

sicher auf die Waagen übertragen. Dies lässt sich während<br />

der Betankung und des Betriebs des Triebwerks genau verfolgen.<br />

„Die Präzision und Steifigkeit der Linearführungen waren besonders<br />

wichtig für diesen Aufbau“, betont Pak. „Insbesondere die<br />

Steifigkeit des Systems hat die Inbetriebnahme deutlich vereinfacht<br />

und die Genauigkeit und Präzision der Messungen deutlich<br />

verbessert.“<br />

www.rodriguez.de<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 47


SPECIAL: HANNOVER MESSE <strong>2023</strong><br />

AUF ETHERCAT UND PC-BASED CONTROL STANDARDISIERT<br />

SICHERER RÜCKHALT<br />

Bei dem Bau von Sondermaschinen für die anspruchsvolle Automobilindustrie<br />

wendet ein kanadisches Unternehmen erfolgreich Prinzipien aus der<br />

Serienproduktion an. Die Modernisierung einer Montageanlage für<br />

Sicherheitsgurte zeigt dabei als Paradebeispiel die Vorteile der bei einem<br />

Automotive-Spezialisten als Standard eingesetzten PC- und Ethercat-basierten<br />

Steuerungs- und Antriebstechnik.<br />

Sodecia, ein Automatisierer aus Kanada, erhielt den Auftrag,<br />

einen Montageautomaten für einen global agierenden<br />

Automobilhersteller weiterzuentwickeln. Die dritte Version<br />

der Maschine für Sicherheitsgurt-Baugruppen sollte<br />

einen höheren Durchsatz liefern, gleichzeitig war die Entwicklungszeit<br />

dafür natürlich eng begrenzt.<br />

Sodecia GTAC ist eine in London, Ontario (Kanada), ansässige<br />

Automatisierungsgruppe unter dem Dach des portugiesischen<br />

Industriekonzerns Sodecia. Das Unternehmen investiert seit Jahren<br />

Zeit und Ressourcen in die Entwicklung von standardisierten<br />

Steuerungsarchitekturen und modularem, wiederverwendbaren<br />

Code. Dazu Chris Drees, Steuerungstechniker bei Sodecia GTAC:<br />

„Auf der Grundlage unseres Bestands an Steuerungscode können<br />

wir Projekte, die normalerweise acht Monate bis ein Jahr dauern<br />

würden, in nur drei bis vier Monaten abwickeln. Es bedeutet<br />

außerdem, dass jeder unserer Ingenieure problemlos Fehler im<br />

Code von Standard- oder Sondermaschinen beheben kann.“<br />

James Figy, Senior Content Specialist, Beckhoff Automation USA<br />

FINETUNING MIT STANDARDCODE<br />

Laut Brent Lekx-Toniolo, einem der Gründer des vormals eigenständigen<br />

Unternehmens GTAC, ist die pünktliche Einhaltung<br />

von Lieferfristen essenziell und er erklärt: „Schon früh entwickelten<br />

wir das Framework-Konzept, weil unsere Kunden häufig<br />

Maschinen mit einer sehr kurzen Time-to-Market bestellten.“<br />

Bereits im Jahr 2007 entdeckte GTAC die Vorteile der Steuerungsund<br />

Netzwerktechnologie von Beckhoff für das geplante Framework.<br />

„Nach einigen Fehlversuchen mit anderen Steuerungsplattformen<br />

erwies sich PC-based Control dann als ideal“, fügt<br />

Lekx-Toniolo hinzu. „Seitdem ist Beckhoff bei uns im Haus der<br />

Standard.“<br />

Der Mutterkonzern Sodecia übernahm viele Innovationen der<br />

Automatisierer in seine eigenen Standards für die fast 40 Fertigungsstätten<br />

des Unternehmens in aller Welt. Dort haben sich<br />

diese bei Konstruktion, Programmierung und Inbetriebnahme<br />

automatisierter Montage- und Schweißlösungen für den Automobilmarkt<br />

bewährt. „Im Vergleich zu den Schweißmaschinen<br />

mit großen Robotern zeichnet sich der Seat Belt Height Adjuster<br />

(SBHA#3) jedoch durch wesentlich schnellere Montageprozesse<br />

auf kleinerer Grundfläche aus“, sagt Jessy Underhill, SPS- und<br />

48 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


SPECIAL: HANNOVER MESSE <strong>2023</strong><br />

02<br />

01<br />

03<br />

Robotikingenieur bei Sodecia GTAC. „Durch Anpassungen unseres Standardcodes konnten<br />

wir auch solche Funktionen abdecken, zum Beispiel für die Steuerung des Rundschalttischs<br />

mit servobasierten Antrieben und die Datenübertragung.“ Drees fügt hinzu: „Außerdem<br />

wollten wir die jüngsten Updates aus unserem Standardcode nutzen, um die Verfügbarkeit,<br />

die Gesamtanlageneffektivität und andere Eigenschaften zu verbessern sowie die Funktionalität<br />

zu erweitern.“<br />

HIGHTECH-GURTMONTAGE<br />

Die neue Anlage besteht aus fünf Abschnitten. In zwei Unterstationen wird der Knopf zur<br />

Aktivierung der Gurtverstellung montiert – ein kleiner Aktuator mit einer Feder. Anschließend<br />

wird diese Baugruppe in eine kleine Stahlplatte mit einer Mutter eingesetzt, die später<br />

auf einer Stahlschiene auf- und abgleitet. Im vierten Abschnitt wird die Baugruppe in die<br />

Schiene zur Montage am Fahrgestell des Fahrzeugs eingebaut. Der letzte Abschnitt dient der<br />

Qualitätssicherung durch Höhen- und Belastungsmessungen an den Komponenten. Dazu<br />

verfügt das System über einige Komponenten: zwei Servoantriebe, vier Servomotoren, zwei<br />

01 Kleiner aber größer:<br />

Im Vergleich zur ersten Version<br />

der Montageanlage wurde die<br />

Stellfläche um etwa die Hälfte<br />

verkleinert und gleichzeitig der<br />

Durchsatz erhöht<br />

02 Weniger ist mehr:<br />

Die eingesetzten OCT-Servomotoren<br />

reduzieren den Verkabelungsaufwand<br />

um die Hälfte<br />

03 Breit und offen: Das<br />

Klemmensystem bietet ein weites<br />

Spektrum an Digital-, Analogoder<br />

TwinSAFE-I/Os und ist offen<br />

für die Einbindung unterschiedlicher<br />

weiterer Netzwerke<br />

komplett<br />

zuverlässig<br />

ökonomisch<br />

Verschlussschrauben, Entlüftungsventile und Ölschaugläser – EIN Abdichtungssystem<br />

für alle Einschraub- und konstruktionsbedingten Bohrungen im Getriebegehäuse.<br />

Komplett montiert und einsatzbereit.<br />

HN | DREHTEILE<br />

Unser Paket für die<br />

Antriebstechnik<br />

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vertrieb@heinrichs.de | +49 6762 9305-323<br />

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SPECIAL: HANNOVER MESSE <strong>2023</strong><br />

Die PC-basierte Automatisierung nutzt die Software Twincat 3<br />

als flexible Plattform zur Steuerung aller Maschinenprozesse<br />

von SPS und Roboterkinematik bis zu funktionaler Sicherheit<br />

und IoT. Neben Twincat kann auch andere Software auf der<br />

PC-basierten Maschinensteuerung laufen. Die Twincat-Engineering-Umgebung<br />

ist vollständig in Microsoft Visual Studio<br />

inte griert. Sie ermöglicht es den Ingenieuren auch, in den Sprachen<br />

zu programmieren, mit denen sie am besten vertraut sind<br />

oder die sich am besten für die jeweilige Anwendung eignen.<br />

Die Twincat-Runtime läuft auf einem Panel-PC CP2215 von<br />

Beckhoff, der gleichzeitig als Maschinensteuerung und Benutzeroberfläche<br />

dient. Der 15-Zoll-Multitouch-Bildschirm unterstützt<br />

die intuitive Bedienung, Diagnose sowie Fehlersuche im<br />

SPS-Code.<br />

Als idealer Motion-Bus bildet Ethercat die Grundlage für kurze<br />

Zykluszeiten der Beckhoff Servoverstärker AX5000 sowie für Frequenzumrichter<br />

von Drittanbietern und die Kuka-Roboter.<br />

„Kuka setzt auf Ethercat, was nicht nur die Kommunikation<br />

vereinfacht, sondern wir können auch Safety over Ethercat<br />

(FSoE) für die Maschinensicherheit nutzen“, freut sich Drees. Das<br />

TÜV-zertifizierte Sicherheitsprotokoll macht festverdrahtete<br />

Sicherheitssteuerungen an jedem Not-Halt, jeder Lichtschranke<br />

und anderen Sicherheitseinrichtungen überflüssig. Zudem verschlankt<br />

FSoE die Verkabelung, denn es nutzt für die Übertragung<br />

von Sicherheitsdaten die gleichen Ethernet-Kabel wie für<br />

Standard-I/O-Daten. Die AX5000-Antriebe sind mit einer<br />

Twinsafe-Optionskarte AX580x für Sicherheitsfunktionen direkt<br />

im Antrieb ausgestattet.<br />

Die Ingenieure sehen in der robusten Diagnosefunktion von<br />

Ethercat einen weiteren großen Vorteil. „Als ich auf Ethercat umgestiegen<br />

bin, war ich erstaunt, wie einfach es war, Störungen<br />

und Fehler zu beheben“, sagt Danilo Silva, Leiter der Steuerungsabteilung<br />

bei Sodecia GTAC. „Bei anderen Feldbussen war das<br />

sehr schwierig. Mit Ethercat kann man jedes Problem diagnostizieren,<br />

genau lokalisieren und es beheben.“ Mit Schnittstellen zu<br />

mehr als 30 bekannten Feldbussen und Kommunikationsprotokollen<br />

vereinfacht Ethercat auch die Integration anderer Geräte<br />

wie der Bildverarbeitungskameras über EtherNet/IP durch den<br />

Einsatz des Buskopplers EK9500. Zusammen mit einer Vielzahl<br />

von Ethercat-I/Os in hutschienenmontierbarer IP20- oder<br />

maschinenmontierbarer IP67-Ausführung lieferte dies die richtige<br />

Lösung für alle Anforderungen der Anlage.<br />

04 Im Griff und Blick: Ein Multitouch-Panel-PC ermöglicht die<br />

Maschinensteuerung über eine intuitive Bedienoberfläche<br />

Bildverarbeitungskameras, fünf Frequenzumrichter, sechs Kuka-<br />

Roboter, 13 Druckluft-Magnetventilinseln und mehr als 100 I/O-<br />

Komponenten. Dafür ist eine effiziente Echtzeitsteuerung und<br />

Echtzeitkommunikation entscheidend.<br />

Ursprünglich bestand die Montageanlage aus separaten Zellen,<br />

die durch Einrichtungen für den Transport der Werkstücke verbunden<br />

waren. Bei der ersten Modernisierung reduzierte GTAC<br />

die Grundfläche der Maschine bereits auf fast die Hälfte, das<br />

heißt nur noch etwa 6 × 6 m. „Die ersten beiden Modelle produzierten<br />

alle 5,4 s ein Teil, aber bei der neuen Version sollten wir<br />

diese Zeit auf 5,1 s senken“, erklärt Drees.<br />

PC- UND ETHERCAT-BASIERT<br />

SICHER AUF HOCHTOUREN<br />

Die GTAC-Ingenieure erzielten beeindruckende Ergebnisse mit<br />

der neuen Sondermaschine. Die Automatisierungssoftware<br />

Twincat ermöglichte es Sodecia, wichtige Aktualisierungen am<br />

vorhandenen Code vorzunehmen, und diese erwiesen sich als<br />

wirksame Vorteile. Und last but not least: Die SBHA#3 erfüllt die<br />

geforderte Durchsatzrate von 5,1 s pro Teil bei beeindruckenden<br />

Abtastraten von 125 µs in der Maschinensteuerung.<br />

Bilder: Beckhoff<br />

www.sodecia.com<br />

www.beckhoff.com<br />

DIE IDEE<br />

„Bei dem Projekt arbeitete Sodecia<br />

eng mit dem lokalen Team von<br />

Beckhoff Kanada zusammen.<br />

Beckhoff und Sodecia verfolgen<br />

ähnliche Ansätze der kontinuierlichen<br />

Technologieentwicklung.<br />

Der modulare und flexible Ansatz<br />

von Sodecia geht Hand in Hand mit<br />

unserer PC-basierten Steuerungsphilosophie.<br />

Dadurch konnte das<br />

Team von Sodecia die Soft- und<br />

Hardwareentwicklung erheblich<br />

einfacher gestalten.“<br />

Dean Herron, regionaler Vertriebsleiter,<br />

Beckhoff Kanada<br />

50 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


MARKTPLATZ<br />

KOMPATIBLER WECHSELRICHTER FÜR GROSSE SOLARANLAGEN<br />

Der Piko CI von Kostal ist ein Gewerbe-Wechselrichter für große Solaranlagen und kompatibel<br />

mit den Parkreglern (EZA-Regler) von Ecodata. Der Wechselrichter ist als Commercial Inverter<br />

IP65-zertifiziert. Er hat einen weiten Spannungsbereich und je nach Modell zwischen 30 und<br />

60 Kilowatt Leistung. Durch die integrierte LAN-Schnittstelle ist er auch im Verbundbetrieb für<br />

höhere Kapazitäten einsetzbar. Die Inbetriebnahme erfolgt über WLAN- und App-Anbindung<br />

aus der Ferne. Alle aufkommenden Daten transferiert das Gerät in Verbindung mit einem<br />

Energiezähler an die zugehörige CI-App und das Kostal Solar Portal. Am digitalen Eingang<br />

findet der Anschluss für den Rundsteuerungsempfänger oder den EZA-Regler seinen Platz. Der<br />

Wechselrichter kommuniziert somit über SUNSPEC mit dem EZA-Regler. Für Photovoltaiksysteme<br />

mit einer Auslegung über 135 Kilowatt peak ist der Einsatz eines zertifizierten Energieerzeugungsanlagen-Reglers<br />

vorgeschrieben. Daneben gelten für EZA-Regler auch Mindestanforderungen<br />

zur Kommunikation. Die Schnittstellenausstattung ermöglicht die Verbindung zur<br />

Anlage und weiteren untergeordneten Reglern, zum Netzbetreiber, zum Direktvermarkter, zu<br />

Speichersystemen und anderen angebundenen Komponenten sowie zur unterbrechungsfreien Stromversorgung.<br />

www.kostal.com<br />

EXTREME<br />

ZENTRIERGENAUIGKEIT<br />

EXPERIENCE<br />

THE FUTURE TODAY<br />

DIE NEUE ÄRA IN DER ANTRIEBSTECHNIK.<br />

Als Heavy-Duty-Lösung<br />

besonders geeignet für den<br />

Einsatz in Schüttgutanlagen<br />

sind die True Centering-Spannsätze<br />

und die RLK-Schrumpfscheiben<br />

von Ringspann.<br />

Sie zeichnen sich durch<br />

extreme Genauigkeiten bei der<br />

Nabe-Welle-Zentrierung und<br />

durch ihre hohen übertragbaren<br />

Drehmomente aus. Sie<br />

lassen sich auch an die antriebstechnische<br />

Peripherie der<br />

Kunden anpassen, etwa wenn<br />

nur geringe Flächenpressungen<br />

möglich sind. Die Spannsätze<br />

RLK 402 TC und RLK 404 TC sind<br />

Innenspann-Verbindungen zum<br />

spielfreien Befestigen von<br />

Naben auf Wellen. Besonders<br />

geeignet sind sie für Anwendungen<br />

mit Komponenten, die<br />

im Betrieb erhöhten Biegebeanspruchungen<br />

ausgesetzt<br />

sind. Die RLK-Schrumpfscheiben<br />

sind Außenspann-<br />

Verbindungen zum spielfreien<br />

Befestigen von Hohlwellen oder<br />

Naben auf Antriebswellen.<br />

Sie kommen in Getrieben von<br />

Becherwerken, Elevatoren<br />

oder Schaufelradbaggern<br />

zum Einsatz.<br />

www.ringspann.de


SPECIAL: HANNOVER MESSE <strong>2023</strong><br />

SICHERHEITSKUPPLUNG<br />

HOHLWELLEN-<br />

GETRIEBE LIEBER<br />

MIT KUPPLUNG<br />

Oft herrscht die Meinung vor, dass eine direkte<br />

Verbindung mit der Motorwelle gegenüber einem<br />

Hohlwellengetriebe ein Vorteil sei. Dass der<br />

Verzicht auf eine Kupplung aber oft nur einen<br />

kurzfristigen Einspareffekt hat, zeigt die<br />

Betrachtung der Ausfallzeiten bei längerem<br />

Betrieb und anspruchsvolleren Prozessen.<br />

Ein Kupplungshersteller teilt gerne seine<br />

Erfahrungen auf diesem Gebiet.<br />

Die Beweggründe für die übergangslose Anbindung von Hohlwellen kennt<br />

Christopher Monka, Senior Account Manager bei R+W nur zu gut: „Die direkte<br />

Verbindung der Motorwelle mit der Hohlwelle ist zwar verlockend, weil sie<br />

zunächst kostengünstiger erscheint.“ Allerdings zeigt er auch auf, warum es<br />

sich lohnt, über Alternativen nachzudenken: „In der Praxis zeigt sich dann aber, dass<br />

es häufig zu vermeid baren Ausfällen kommt. Ursache sind auftretende Stöße, Schwingungen<br />

und Biegemomente im Antriebsstrang, die direkt in die Anwendung übertragen<br />

werden.<br />

Monka ergänzt: „Treten dann noch unvorhergesehene Drehmomentspitzen auf,<br />

kann es schnell zum Crash kommen. Darüber hinaus sind unsere Kunden durch den<br />

Einsatz einer Kupplung in der Lage, kleinere Versätze im Antrieb auszugleichen.“ Viele<br />

Anwendungen, beispielsweise in großen Rührwerken der Chemie- und Lebensmittelbranche,<br />

in Biogasanlagen, in der Fördertechnik oder bei Fahrantrieben, setzen Hohlwellengetriebe<br />

in Kombination mit Kupplungen von R+W ein. Wenn man sich die dort<br />

vorkommenden, unterschiedlichen Aspekte und Störgrößen vor Augen führt, werden<br />

die Vorteile einer eingesetzten Kupplung deutlich.<br />

MEHR FLEXIBILITÄT<br />

Eine Kupplung bei Hohlwellengetrieben befreit von den starren Vorgaben der Motorhersteller<br />

und unterstützt Bestrebungen zur Standardisierung. Der Konstrukteur kann sich<br />

nämlich für einen bestimmten Standard-Getriebemotor entscheiden, an den dann beispielsweise<br />

drei verschiedene Rührwerke mit unterschiedlichen Wellendurchmessern<br />

angeschlossen werden. Dies erhöht auch die Flexibilität und spart Kosten. Schon bei<br />

kleineren Serien lohnt sich das, weil der Fertigungs-, Lagerungs- und Administrationsaufwand<br />

sinkt. Der Flexibilitätsgedanke setzt sich fort bei der Wahl der Anbindung. Mit<br />

der Verwendung einer Kupplung stehen diverse Möglichkeiten oder Nabenausführungen<br />

zur Verfügung. Unabhängig davon, ob es ein Klemmkonus, eine Pass federverbindung<br />

oder eine Klemmnabe sein soll. Im Produktportfolio finden sich gleich zwei Kupplungen,<br />

die sich bereits im Standard für Hohlwellen-Applikationen eignen. Eine ausgleichende<br />

und dämpfende Variante mit Konusspreizdorn, die Elastomerkupplung EK7, und eine<br />

Nicole Stich, Marketing-Specialist, R+W Antriebselemente GmbH, Wörth a. M.<br />

DIE IDEE<br />

„Eine direkte Verbindung mit der<br />

Motorwelle ist nicht immer ein<br />

Vorteil. In der Praxis zeigt sich<br />

nämlich oft, dass es zu vermeidbaren<br />

Ausfällen kommt, weil<br />

Stör größen im Antriebsstrang direkt<br />

in die Anwendung gelangen.<br />

Eine Kupplung richtig eingesetzt,<br />

ist in der Lage, kleinere Versätze im<br />

Antrieb auszugleichen. Und sie wirkt<br />

dämpfend oder isolierend, je nach<br />

gewünschtem Anwendungsfall.“<br />

Christopher Monka, Senior Account<br />

Manager, R+W, Wörth a. M.<br />

52 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


SPECIAL: HANNOVER MESSE <strong>2023</strong><br />

01 02<br />

01 Ist torsionssteif: Die<br />

Metallbalgkupplung BK 7 mit<br />

Spreiznabe ist für eine<br />

Drehmomentübertragung von<br />

15 bis 300 Nm ausgelegt<br />

02 Stopp sicher: Die<br />

Sicherheitskupplung EK 7 hat<br />

eine kraftschlüssige Klemmverbindung<br />

und ein federvorgespannten<br />

Kugel-Rast-Prinzip<br />

torsionssteife Metallbalgkupplung mit Spreiznabe, die BK7. Wird<br />

darüber hinaus eine spezielle Kupplungsverbindung gewünscht,<br />

kann dies der Kupplungs spezialist jederzeit realisieren.<br />

AUSGLEICHEN, DÄMPFEN, ISOLIEREN<br />

Der Herausforderung im Umgang mit den Stoß- und Schwingungseigenschaften<br />

von Applikationen und eventueller Achsversätze<br />

begegnet man mit spielfreien Elastomerkupplungen. Diese<br />

speziellen Kupplungen verfügen über einen Elastomerkranz zwischen<br />

beiden Nabenhälften. Er fungiert als Ausgleichs- und<br />

Dämpfungsmodul und ist maßgeblich für die Eigenschaften des<br />

gesamten Antriebsstrangs verantwortlich. Die eigens entwickelte<br />

Geometrie und die spezielle Fertigung der Elastomerkränze versetzen<br />

die Kupplung in die Lage, axiale, angulare oder laterale<br />

Wellenverlagerungen spielfrei auszugleichen. Sie bestehen aus<br />

TPU oder Hytrel und verfügen gemäß ihrer Zusammensetzung<br />

über verschiedene Eigenschaften. Je nach gewünschtem Dämpfungsgrad<br />

lässt sich so zwischen unterschiedlichen Shorehärten<br />

gewählt werden. Ebenfalls interessant ist die breite Spanne an<br />

Temperaturbereichen mit - 50 bis 150 °C. Gerade bei Rührwerken,<br />

die Medien mit hohen Temperaturen verarbeiten, bietet der Elastomerkranz<br />

in der Ausführung E mit Shorehärte 64 SH D beste<br />

Temperaturbeständigkeit. Eine elektrisch ableitfähige Elastomervariante<br />

verhindert elektrostatische Funkenbildung. Weiterhin<br />

gibt es besondere Materialien für den Einsatz in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen (ATEX).<br />

DREHMOMENTSPITZEN ABWEHREN<br />

Um bei Hohlwellenanbindungen Drehmomentspitzen abzuwenden,<br />

die zu Verformungen oder gar einem Wellenabriss führen<br />

können, empfiehlt Monka unter anderem Präzisionssicherheitskupplungen,<br />

welche nach dem federvorgespannten Kugel-Rast-<br />

Prinzip arbeiten. Diese lassen sich mechanisch so einstellen, dass<br />

sie bei definierten Lastwerten die Verbindung innerhalb weniger<br />

Milli sekunden lösen. Im Vergleich dazu weisen elektronische<br />

Sicherheitskomponenten vielfach längere Reaktionszeiten auf<br />

und es eine ständige Versorgung notwendig. Das extra federvorgespannte<br />

Kugel-Rast-Prinzip schützt somit auch den Antriebsstrang<br />

davor, dass im Falle eines Schadens zu hohe Drehmomentkräfte<br />

direkt in den Motor oder das Getriebe geleitet werden.<br />

Durch das mechanische Prinzip und die qualitativ hochwertige<br />

Verarbeitung dient eine R+W Sicherheitskupplung als wirk same<br />

Schutzmaßnahme, ohne großen Wartungsaufwand zu verursachen.<br />

So wurde zum Beispiel bei einer Anwendung eine Sicherheitssonderlösung<br />

realisiert, bei der die individuellen Kupplungen<br />

in einer Gehäuseglocke zwischen dem Getriebemotor und<br />

der Applikation untergebracht sind. Die Befestigung erfolgte<br />

beidseitig mittels Norm-Flanschen. Die Verbindung zum Getrie-<br />

bemotor wurde über einen Zapfen und eine Passfeder gelöst.<br />

Das Wiedereinrasten nach einem Crash kann automatisch oder<br />

manuell erfolgen. Bei besonders hohen Drehzahlen empfiehlt<br />

sich übrigens die gewuchtete Ausführung mit Freischaltversion.<br />

FUNDIERTE BERATUNG<br />

Die speziellen Anwendungen rund um die Anbindung von Hohlwellengetrieben,<br />

können die Konstruktion vor Herausforderungen<br />

stellen. Deshalb setzt R+W auf eine fundierte Beratung im<br />

Bereich der Komponente Kupplung. Da Entwicklung und Produktion<br />

der Kupplungen mit hoher Fertigungstiefe in Deutschland<br />

ansässig sind, sind Sonderlösungen auf kurzen Wegen sehr<br />

gut zu realisieren. Selbst eine Kombination aus einer Elastomeroder<br />

Metallbalg- und Sicherheitskupplung wäre umsetzbar.<br />

„Entscheidend ist die Anforderung“, führt Monka die Beschreibung<br />

der Beratungsleistung aus. „Gemeinsam betrachten wir<br />

zunächst die Anwendung und die Applikation in Verbindung mit<br />

den entsprechenden Komponenten zur Ermittlung der auftretenden<br />

Drehmomentbereiche. Die prozesstechnische Analyse erbringt<br />

die kritischen Punkte. Auf dieser Basis sprechen wir unter<br />

Berücksichtigung des Platzbedarfs eine Produktempfehlung aus<br />

oder führen entsprechende Anpassungen durch. Am Ende erhält<br />

jeder die passende Lösung.“ Er ist sich sicher, dass die Vorteile<br />

sowie die Lebensdauerfestigkeit und die Wartungsfreiheit der<br />

Kupplungen sie zur passenden Kombination mit Hohlwellengetrieben<br />

machen.<br />

Bilder: R+W Antriebselemente<br />

www.rw-kupplungen.de<br />

Ihr Spezialist für:<br />

. Verfestigungsstrahlen<br />

(Shot Peening)<br />

. Druckluftstrahlen<br />

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Eigenspannungsmessung<br />

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Tel.: 08137/9316 -10 . E-Mail: osk-petershausen@osk-kiefer.com


SPECIAL: HANNOVER MESSE <strong>2023</strong><br />

SAFE-MOTION-LÖSUNG<br />

SENSORLOSE, PLATZSPARENDE UND<br />

SICHERE BEWEGUNGSÜBERWACHUNG<br />

Technologisch so weit wie möglich für die<br />

Sicherheit von Mensch und Maschine zu<br />

sorgen, ist eine wichtige Aufgabe<br />

für Ingenieure. Die Lösung sollte<br />

wirtschaftlich sein, leicht in Betrieb zu<br />

nehmen und Zertifizierungen aufweisen.<br />

Phoenix Contact hat mit dem sicheren<br />

Drehzahlwächter PSR-MM35 ein solches<br />

Gerät im Portfolio.<br />

Er überwacht Drehzahlen und<br />

Drehzahlbereiche von elektrischen Antrieben<br />

direkt aus dem Antrieb heraus ohne den<br />

Einsatz externer Sensoren.<br />

Carsten Gregorius, Manager Strategic Product Marketing Safety, und<br />

Udo Tappe, Manager Product Management Safety,<br />

beide Phoenix Contact Electronics GmbH, Bad Pyrmont<br />

Bei der Realisierung von Safe-Motion-Konzepten bedeuten<br />

weniger Komponenten auch weniger Komplexität. Eine<br />

einfach einbaubare und direkt am Antrieb messende Bewegungsüberwachung,<br />

die keine externen Geber benötigt,<br />

erlaubt den Maschinenbauern und Integratoren ein beherrschbares<br />

Engineering bei der Implementierung von Sicherheitsfunktionen.<br />

Als weitere Anforderungen an Geräte zum sensorlosen, sicheren<br />

Antriebsmonitoring sind ein reduzierter Platzbedarf im Schaltschrank<br />

der Maschine oder im On-Board-Schaltkasten von Fahrzeugen, eine<br />

intuitive Konfigurationsoberfläche, schnelle Inbetriebnahme des<br />

Safe-Motion-Ansatzes sowie eine hohe mechanische Robustheit und<br />

elektromechanische Störfestigkeit zu nennen. Lösungen, die diesen<br />

Ansprüchen gerecht werden, resultieren über den eigentlichen<br />

Sensorverzicht hinaus in signifikanten Kosteneinsparungen. Der<br />

sichere Drehzahlwächter PSR-MM35 erweist sich daher zugleich<br />

als Trendsetter und Stand der Technik, wenn es darum geht, die<br />

Bewegungen und den Stillstand von Antrieben und Achsen ohne<br />

Sensorik-Ballast sicher zu überwachen.<br />

Das neue Sicherheitsschaltgerät PSR-MM35 ermöglicht die Umsetzung<br />

effizienter Safe-Motion-Lösungen, die sich gleichermaßen<br />

für stationäre und mobile Maschinen eignen. Zu diesem Zweck<br />

sind die Sicherheitsfunktionen STO (Safe Torque Off), SLS (Safely<br />

Limited Speed), SMM (Safe Speed Monitor) und SSR (Safe Speed<br />

Range) in den Drehzahlwächter integriert. Mit dem Gerät wird die<br />

direkte, sensorlose und sichere Bewegungsüberwachung noch mehr<br />

als bisher zu einer technisch und wirtschaftlich überzeugenden<br />

54 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


01a<br />

01b<br />

01c<br />

01d<br />

01a Safe Torque Off – sicher abgeschaltetes Moment<br />

01b Safe Limited Speed – sicher begrenzte Geschwindigkeit<br />

01c Safe Speed Monitor – sichere Geschwindigkeitsüberwachung<br />

01d Safe Speed Range – sicherer Geschwindigkeitsbereich<br />

Alternative zur Nutzung von berührungslosen, rotativen und linearen Sicherheitssensoren.<br />

KEINE BEEINFLUSSUNG DER MESSUNG DURCH MECHANISCHE<br />

ODER EMV-STÖRUNGEN<br />

Beim sensorlosen Monitoring von Antrieben auf sichere Geschwindigkeit bedient<br />

sich der PSR-MM35 des physikalischen Prinzips der Messung von Drehfeldern, wie<br />

sie in Wechsel- und Drehstrommotoren fortlaufend um deren Rotationsachsen entstehen.<br />

Das Sicherheitsschaltgerät wertet das Drehfeld zweikanalig aus und kann<br />

anhand der Messwerte die Drehzahlen und Drehzahlbereiche elektrischer Antriebe<br />

sensorlos überwachen. Diese Form der direkten Analyse der Bewegungsinformationen<br />

von Kinematiken zeigt sich gerade unter raueren industriellen Einsatzbedingungen als<br />

sehr robust und zuverlässig. Dies, weil weder mechanische Störfaktoren - wie<br />

Schwingungen, Schocks oder Vibrationen - noch elektromagnetische Felder die<br />

Drehfeldmessung beeinflussen. Berührungslose, rotative oder lineare Sicherheitssensoren<br />

hingegen sind solchen äußeren Umwelteinflüssen oftmals direkt ausgesetzt.<br />

Zudem erreichen sie nicht immer den höchsten Sicherheitsintegritätslevel (SIL)<br />

respektive den höchsten Performance Level (PL).<br />

Im Gegensatz dazu erfüllt der sensorlose Drehzahlwächter PSR-MM35, der als<br />

12,5 Millimeter schmales Hutschienenmodul kaum Platz im Schaltschrank benötigt,<br />

mit SIL3 und PLe höchste Sicherheitsanforderungen. Für das sichere Stillsetzen aus<br />

dem Automatikbetrieb einer Maschine oder einer mobilen Einheit sowie die sichere<br />

Geschwindigkeitsüberwachung bei Einricht-, Rüst- oder Servicearbeiten hat<br />

Phoenix Contact die Safe-Motion-Sicherheitsfunktionen STO, SLS, SSM und SSR in<br />

den Drehzahlwächter integriert.


SPECIAL: HANNOVER MESSE <strong>2023</strong><br />

02 Der TÜV-zertifizierte sichere<br />

Drehzahlwächter PSR-MM35 überwacht<br />

Geschwindigkeiten ohne zusätzliche<br />

Sensorik<br />

INTEGRATION VON SICHERHEITSFUNKTIONEN<br />

IN DEN DREHZAHLWÄCHTER<br />

■ Safe Torque Off<br />

Erkennt die direkte Bewegungsüberwachung des PSR-MM35<br />

einen Fehler, beispielsweise das Über- oder Unterschreiten von<br />

Drehzahlen oder das Verlassen eines definierten Drehzahlbereichs,<br />

aktiviert das Gerät die Sicherheitsfunktion STO (sicher<br />

abgeschaltetes Moment). Dabei wird der Antrieb in den sicheren<br />

Zustand versetzt und für ein automatisches Anlaufen oder Wiederanlaufen<br />

gesperrt. Erst nach einer Quittierung durch den<br />

Maschinenbediener erhält die Kinematik wieder Energie für<br />

Bewegungen oder Rotationen.<br />

■ Safely Limited Speed<br />

Um beim Einrichten oder Warten einer Maschine mögliche<br />

Verletzungsrisiken auszuschließen, wird die Betriebsgeschwindigkeit<br />

über den Antriebsregler so gesenkt, dass ein manuelles<br />

Eingreifen in den Gefahrenbereich möglich ist. Überschreitet die<br />

Maschine die verminderte Geschwindigkeit, schaltet die in den<br />

PSR-MM35 eingebaute Sicherheitsfunktion SLS den Antrieb<br />

sicher ab. In der Praxis bietet die Funktion über den Aspekt<br />

der Sicherheit einen wesentlichen Vorteil: Bei Arbeiten an einer<br />

Maschine muss diese nicht notwendigerweise komplett gestoppt<br />

werden, sondern kann bei verringerter Geschwindigkeit weiterlaufen.<br />

Dies unterstützt eine optimale Verfügbarkeit und Produktivität<br />

von Prozessen.<br />

■ Safe Speed Monitor<br />

Die Sicherheitsfunktion SSM des sensorlosen Drehzahlwächters<br />

detektiert, ob die Drehzahl eines Antriebs einen festgelegten<br />

Grenzwert unterschreitet. Angewendet wird SSM zum Beispiel<br />

zum Monitoring mechanisch trennender Schutzeinrichtungen<br />

an Maschinen, die über durch Türen oder Hauben geschützte Zutritts-<br />

oder Eingriffsöffnungen verfügen. Die Sicherheitsfunktion<br />

sorgt dafür, dass die Schutzelemente erst dann geöffnet werden<br />

können, wenn die vorgegebene Drehzahl eines Antriebs oder<br />

einer Maschinenachse nicht mehr überschritten wird.<br />

■ Safe Speed Range<br />

Die Drehzahlüberwachungsfunktion SSR ermöglicht einen<br />

Geschwindigkeitskorridor. Definierte Minimal- und Maximalgeschwindigkeiten<br />

können also gleichzeitig kontrolliert werden.<br />

Erfolgt ein Über- oder Unterschreiten der Geschwindigkeitsgrenzwerte,<br />

wird der Antrieb sicher abgeschaltet und stillgesetzt.<br />

FAZIT<br />

Die Funktionen des Drehzahlwächters PSR-MM35 eröffnen die<br />

Chance für neue sensorlose Konzepte zur sicherheitsgerichteten<br />

Überwachung elektrischer Antriebe. Zugleich stellt das Sicher-<br />

heitsschaltgerät eine ideale Ergänzung des Safe-Motion-Portfolios<br />

von Phoenix Contact dar, das mit dem Stillstandswächter PSR-<br />

MM25 zur sensorlosen Stillstandsüberwachung sowie dem<br />

kombinierten Drehzahl- und Stillstandswächter PSR-MM30 alle<br />

Optionen für eine optimale sensorlose Bewegungsüberwachung<br />

von Antrieben und Achsen erlaubt.<br />

Bilder: Phoenix Contact<br />

www.phoenixcontact.com<br />

DIE IDEE<br />

„Die Einsatzfelder für die sensorlose<br />

sichere Antriebsüberwachung mit<br />

dem PSR-MM35 sind vielfältig. In<br />

Werkzeugmaschinen können<br />

Antriebe beim Werkstückhandling,<br />

dem Werkzeugwechsel sowie bei<br />

Servicearbeiten sensorlos hinsichtlich<br />

einer sicheren Bewegung<br />

kontrolliert werden. Im rauen<br />

Umfeld von Holzbearbeitungsmaschinen<br />

überzeugt der PSR-MM35<br />

durch seine Zuverlässigkeit, da er<br />

die Bewegungsinformationen<br />

ausfallsicher in den Servomotoren<br />

sammelt. Bei kraftbetriebenen<br />

Brücken lassen sich Geschwindigkeiten<br />

und Stillstand beim Heben und<br />

Senken tonnenschwerer Brückenelemente<br />

sensorlos observieren. Der<br />

PSR-MM35 stellt sicher, dass die<br />

Bewegungsgeschwindigkeiten in<br />

den Start-, Normal- und Bremsphasen<br />

eingehalten werden. “<br />

56 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


VERGIESSANLAGE BEI KENDRION SORGT<br />

FÜR ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Schnellere Durchlaufzeiten,<br />

gesteigerte<br />

Kapazitäten und<br />

bessere Energieeffizienz<br />

– das sind die<br />

wesentlichen Vorteile<br />

der neuen Vergießanlage<br />

von Kendrion<br />

Intorq. In der Anlage<br />

werden Magnetteile<br />

unterschiedlichster Bautypen für die Produktion unserer<br />

Bremsen bearbeitet, konkret werden die Gehäuse inklusive<br />

Spule mit Isoliermaterial vergossen, um letztere gegen<br />

Feuchtigkeit und Durchschlag zu schützen. An drei vorgelagerten<br />

Arbeitsplätzen werden Spule und Kabel in das Gehäuse<br />

eingelegt und anschließend auf die Anlage geladen. Es gibt<br />

keine Zwischenstationen mehr, was die Durchlaufzeit sehr<br />

verkürzt. Wichtig auch: Die Anlage hat einen 3D-Laser-Profilsensor<br />

zur Position und Winkelerkennung der Bauteile. Eine<br />

chaotische Beladung der 40 Werkstückträger ist möglich.<br />

Das bedeutet auch, dass die Beladeplätze unterschiedliche<br />

Bauteile auf die Anlage schicken können: Die Anlage schaltet<br />

automatisch um. Die neue Anlage ist auch deutlich nachhaltiger.<br />

Statt einer kontinuierlich laufenden Umluftheizung wie<br />

früher werden nun Induktionsgeneratoren eingesetzt, die die<br />

Bauteile punktuell nur dort aufheizen, wo es nötig ist.<br />

Dadurch entsteht nicht zuletzt auch weniger Abwärme.<br />

www.kendrion.com<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

NEUE LINEARMOTOREN-BAUREIHE<br />

Mit der SL 38 Produktfamilie<br />

zeigt Dunkermotoren<br />

die erste<br />

Baugröße der neuen<br />

Linearmotoren<br />

Baureihe Servolinear.<br />

Die Kräfte der neuen<br />

Linearmotoren reichen<br />

bis zu 3.700 N Spitzenkraft<br />

bei einer Beschleunigung<br />

von über<br />

200 m/s 2 . Anwendungen, in welchen bisher eher langsame<br />

Spindelantriebe oder ungenaue Bandantriebe zum Einsatz<br />

kamen, können mit dem neuen SL 38 schneller und präziser<br />

angetrieben werden. Insgesamt wurden fünf Ausführungen<br />

des SL 38 entwickelt. Beginnend mit der Komponente wird<br />

diese entweder als ready-to-use Modul oder mit verdrehgesicherter<br />

Montageplatte als Twinguide Version verbaut. Für<br />

raue Umgebungsbedingungen oder für den Einsatz in der<br />

Lebensmittelindustrie ist der SL 38 auch als Edelstahlvariante<br />

verfügbar. Eine Besonderheit aller Varianten ist die optionale<br />

Wasserkühlung, mit der sich die Dauerkräfte der Motoren<br />

verdoppeln lassen. Dank der verschiedenen Ausführungen ist<br />

die SL 38 Familie als erste Baugröße der Servolinear Reihe<br />

besonders flexibel einsetzbar. Die hohen Kräfte werden vor<br />

allem für den Einsatz im Sondermaschinenbau benötigt. Die<br />

Beschleunigung und die hohen Geschwindigkeiten sorgen<br />

wiederum für kürzere Taktzeiten und realisieren damit eine<br />

Steigerung des Outputs.<br />

www.dunkermotoren.de<br />

Die optimale Fremdbelüftung<br />

für drehzahlvariable Motoren<br />

in allen Anwendungsbereichen.<br />

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17. - 21.04.<strong>2023</strong><br />

in Hannover<br />

Halle 16 | Stand G10<br />

www.wistro.de<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 57


SPECIAL: HANNOVER MESSE <strong>2023</strong><br />

SERVOVERSTÄRKER IN SCHRAUBSTEUERUNG<br />

UNKOMPLIZIERT SCHRAUBEN<br />

Seit über 20 Jahren arbeitet<br />

ein Spezialist für<br />

Schraubtechnik mit einem<br />

Unternehmen für Antriebs- und<br />

Steuerungslösungen zusammen.<br />

Sichtbares Zeichen der guten<br />

Zusammenarbeit ist<br />

unter anderem ein Servo -<br />

verstärker, der gemeinsam mit<br />

einer Prozesssteuerung<br />

für hohe Dynamik, guten<br />

Gleichlauf und punktgenaue<br />

Abschaltung sorgt.<br />

Bei der Produktvariante SD4S des Servoverstärkers von<br />

Sieb & Meyer steht das S für Stand-Alone. Dieses Gerät<br />

machte den Anfang der neuen SD4x-Serie. Die Gerätefamilie<br />

ist für den stationären Einsatz in Schaltschränken, zum<br />

Beispiel von Werkzeugmaschinen oder Turbokompressoren/-verdichtern<br />

konzipiert und tritt die Nachfolge der SD2S-Modellreihe<br />

an, die bei der Firma Weber Schraubautomaten ebenfalls im Einsatz<br />

ist. Für die Produktentwicklung war die enge, konstruktive Zusammenarbeit<br />

beider Unternehmen ein Glücksfall: „Wir waren<br />

schon in den frühen Entwicklungsstufen in engem Kontakt“, schildert<br />

Ralph Sawallisch, Key Account Manager Antriebselektronik<br />

bei Sieb & Meyer. Der Schraubspezialist hatte vorab Interesse signalisiert,<br />

das neue Gerät zu testen und bei Eignung auch zu nutzen.<br />

„Wir haben von Weber viele wichtige Impulse erhalten, die<br />

wir umgesetzt haben. Als die ersten Prototypen verfügbar waren,<br />

waren sie die ersten, die das Gerät auf Herz und Nieren prüften,“<br />

fügt Sawallisch hinzu.<br />

SCHRAUBTECHNIK FÜR DIE AUTOMATISIERUNG<br />

Weber in Wolfratshausen zählt mit Hand- und stationärer<br />

Schraubtechnik inklusive Zuführungen zu einem Spezialisten der<br />

Automatisierungstechnik in diesem Bereich. Im Sortiment finden<br />

sich Elektro-Handschrauber, Schraubspindeln, Schraubautomaten,<br />

Schraubeinheiten und Schraubsysteme – jeweils abgestimmt auf<br />

die Bedürfnisse der Anwender. „Ziel ist natürlich immer, den<br />

Schraubprozess möglichst schnell und prozesssicher durchführen<br />

zu können, denn Automatisierungsprozesse in der Montage sind<br />

komplex“, erklärt Christian Schönig, Entwicklungsleiter bei Weber.<br />

„Es geht darum, Lösungen zu finden, die verschiedensten Anforderungen<br />

und Parametern genügen. Und die Servoverstärker von<br />

Sieb & Meyer helfen uns dabei.“<br />

Torsten Blankenburg, CTO, Sieb & Meyer AG, Lüneburg<br />

Mit der Neuentwicklung der SD4x-Reihe läuft die erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit weiter. „Unsere Hauptanforderung an den<br />

SD4S war, dass sowohl Baugröße als auch Preis im Vergleich zum<br />

SD2S reduziert sein mussten“, erinnert sich Schönig. „Das ist für<br />

den Einsatz in unserer Prozesssteuerung C5S unumgänglich.“<br />

Diese Steuerung lässt sich für verschiedene Schraubaufgaben<br />

verwenden. Dabei sind diverse Schraubstrategien unter Einbeziehung<br />

von Drehmoment, Winkel und Tiefe möglich. Die Steuerung<br />

hat einen verschleißfreien<br />

Servoantrieb,<br />

der für eine<br />

ausgedehnte Standzeit<br />

der Steuerung und des<br />

Antriebssatzes sorgt.<br />

Die Steuerung eignet<br />

sich gut für Verschraubungen,<br />

bei denen keine<br />

hochpräzise Drehmomenterfassung<br />

oder<br />

eine Dokumentation<br />

der Schraubergebnisse<br />

nötig ist. Sie wird beispielsweise<br />

beim Fertigen<br />

von Möbeln zur Befestigung<br />

von Beschlägen<br />

und Scharnieren<br />

verwendet. Bei diesen<br />

Verschraubungen in<br />

Holz ist eine Fluktuation<br />

der Drehmomente<br />

aufgrund der unterschiedlichen<br />

Beschaffenheit<br />

des natürlichen<br />

Materials gegeben.<br />

Deshalb kann auf eine<br />

direkte Messung des<br />

Dreht richtig:<br />

Der SD4S treibt den<br />

Motor der Schraub -<br />

spindel an, die mit<br />

einem Bit die<br />

Schraube eindreht<br />

58 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


Drehmoments verzichtet werden und eine indirekte Bestimmung des Drehmoments<br />

durch den Servoverstärker ist möglich. Weber setzt in der C5S das bislang kleinste<br />

SD4S-Modell ein, das mit 230 VAC betrieben wird – noch kleinere Geräte benötigen<br />

eine DC-Spannung zwischen 48 und 72 V. Der Servoverstärker treibt den Motor der<br />

Schraubspindel an, der über den Bit die Schraube eindreht. Dabei wird der vom Servoverstärker<br />

gemessene Motorstrom verwendet, um auf das Drehmoment an der<br />

Schraube zu schließen. Hier ist eine möglichst hohe Präzision des Drehmoments über<br />

dem Drehwinkel des Motors relevant. Der Servoverstärker reduziert das Cogging des<br />

Motors dabei sehr effizient. Mit Cogging wird das Rastmoment eines Synchron-Servomotors<br />

bezeichnet, das durch die Permanentmagnete im Rotor entsteht. Je nach Bauart<br />

des Motors kann dieser Effekt unterschiedlich stark auftreten. Die hochdynamische<br />

Regelung des SD4x verringert den Effekt auf ein Minimum, so dass das Drehmoment,<br />

das letztlich auf die Schraube wirkt, ausgesprochen gleichmäßig anliegt.<br />

FLEXIBILITÄT IM EINSATZ<br />

Wichtig für Weber ist zudem die einfache und kostengünstige Ansteuerung des Reglers<br />

über CANopen. „Andere Feldbussysteme verursachen auf beiden Seiten des Busses<br />

Kosten“, schildert Schönig. „Ebenso wesentlich ist aber, dass der Servoverstärker<br />

die Ansteuerung von Servomotoren unterschiedlichster Hersteller ermöglicht.“ Der<br />

Multiparametersatz des Geräts ermöglicht es, unterschiedliche Motoren am Servoverstärker<br />

anzuschließen und ohne weitere Parametrierung zu betreiben. Ein integrierter<br />

EMV-Filter erlaubt es zudem, die Kosten einer externen Filterschaltung zu reduzieren.<br />

Den Servoverstärker gibt es aktuell in den Baugrößen der 50 und 230 V Klasse, <strong>2023</strong><br />

kommen zusätzliche Modelle der 400 V Klasse hinzu. Der SD4S stellt PWM-Frequenzen<br />

bis 32 kHz und Kommutierungsfrequenzen bis 64 kHz zur Verfügung. Das resultiert<br />

in höheren Drehfeldfrequenzen bis zu 6.000 Hz und geringeren harmonischen<br />

Frequenzanteilen. Ein weiterer Vorteil: Der Eingang für den Thermokontakt ist galvanisch<br />

von der Logik- und Hauptspannung getrennt. Das ermöglicht einen sicheren<br />

Betrieb auch im Fall eines Isolationsproblems des Thermo kontakts im Motor. Mit dem<br />

Softwaretool Motor Analyzer kann der Anwender Betriebspunkte simulieren und eine<br />

FFT-Analyse mit THDi- und THDu-Berechnung durchführen. Die Analyse der Systemperformance<br />

kann somit bereits bei Entwicklungsbeginn erfolgen.<br />

INDIVIDUELLE ANPASSUNG BEIM SERIENGERÄT<br />

„Sehr speziell bei diesem Projekt ist der angesteuerte Motor, der einen herstellerspezifischen<br />

Rotor-Lage-Geber verwendet“, führt Sawallisch an. „Wir haben unser Gerät<br />

so angepasst, dass er diesen Geber sicher auswerten kann.“ Schönig ergänzt die Hintergründe:<br />

„Es gibt auf dem Weltmarkt<br />

klein bauende Motoren, die aber<br />

herstellerspezifische Rückführsysteme<br />

haben. Der SD4S kann diese auswerten,<br />

was für uns eine höhere Flexibilität<br />

bei der Motorauswahl bedeutet.<br />

Gerade vor dem Hintergrund<br />

aktuellen Lieferprobleme eröffnet<br />

uns das Alternativen bei der Verwendung<br />

von Motoren.“<br />

Für Schönig ist genau das das Alleinstellungmerkmal<br />

von Sieb & Meyer.<br />

Der Entwicklungsleiter schätzt<br />

aber auch die direkte und technisch<br />

fundierte Kommunikation: „Man<br />

kennt den Kunden und seinen Anwendungsfall.<br />

Hier spricht man auf Augenhöhe<br />

und bekommt ehrliche Antworten.“<br />

Und Weber prüft bereits den<br />

Einsatz des Servoverstärkers in anderen<br />

Produkten, denn die zusätzlichen<br />

Feldbusanschaltungen, die<br />

Sieb und Meyer inzwischen realisiert<br />

hat, ermöglichen auch andere<br />

Anwendungsfälle.<br />

Bilder: Sieb & Meyer, Weber<br />

www.sieb-meyer.de<br />

DIE IDEE<br />

„Bei diesem Projekt war der angesteuerte<br />

Motor, der einen herstellerspezifischen<br />

Rotor-Lage-Geber<br />

verwendet, sehr speziell. Wir haben<br />

unser Gerät so angepasst, dass er<br />

diesen Geber sicher auswerten kann.<br />

Denn es gibt auf dem Weltmarkt<br />

klein bauende Motoren, die aber<br />

herstellerspezifische Rückführsysteme<br />

haben. Der SD4S kann diese<br />

auswerten, was für uns eine höhere<br />

Flexibilität bei der Motorauswahl<br />

bedeutet.“<br />

Ralph Sawallisch, Key Account<br />

Manager Antriebselektronik<br />

Sieb & Meyer AG, Lüneburg<br />

Dream Team:<br />

Getriebe, Motor & Inverter<br />

Durch flexibel kombinierbare<br />

Antriebslösungen bieten wir<br />

perfekt abgestimmte Lösungen für<br />

jede Ihrer Herausforderungen.<br />

Und durch das perfekte Zusammenspiel<br />

der Komponenten lassen<br />

sich Kosten sparen und die Umwelt<br />

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SPECIAL: HANNOVER MESSE <strong>2023</strong><br />

DIGITALER ZWILLING<br />

VIEL MEHR ALS COPY-AND-PASTE<br />

Mit dem Ziel, die Wertschöpfung durch Digitalisierung intern wie auch bei<br />

Anwendern zu erhöhen, implementiert ein Spezialist für intelligente<br />

Vernetzung der elektromechanischen Antriebstechnik in immer mehr<br />

Produkten, Prozessen und Services eine Asset Administration Shell – einen<br />

standardisierten Digitalen Zwilling.<br />

Bernd Vojanec, Experte Kooperierende Industrie- 4.0-Systeme,<br />

Digitalization Center, Wittenstein SE, Igersheim<br />

Als Gründungsmitglied der Industrial Digital Twin Association<br />

(IDTA) orientiert sich Wittenstein aus Igersheim an<br />

dem in diesem Gremium erarbeiteten, standardisierten<br />

Konzept der Asset Administration Shell (AAS). Dadurch<br />

gewährleistet das Unternehmen eine durchgängige Interoperabilität<br />

seiner Produkte und Services beim Austausch von Herstellerund<br />

Produktlebenszyklus übergreifenden Informationen.<br />

Neben der Sicherstellung durchgängiger Daten- und Informationsstrukturen<br />

engagieren sich die Igersheimer in der IDTA besonders<br />

auch für die Standardisierung funktionaler Aspekte von<br />

Produkten und Services – und setzt diese bereits aktiv um. Als<br />

Beispiele genannt seien das digitale Typenschild von Getrieben<br />

mit Cynapse-Funktionalität oder die produktindividuelle, fertigungsbegleitende<br />

Prozess- und Messdatenerfassung von Galaxie-Getrieben<br />

Um mit Hilfe des digitalen Zwillings (DT, engl. Digital Twin) Produktions-<br />

und Geschäftsprozesse mit realen Produkten vernetzen<br />

zu können, wird bei Wittenstein schon jetzt jedes Serienprodukt<br />

mit einem sicheren, unverwechselbarem Data-Matrix-Code<br />

gekennzeichnet, der als sogenannter Identification Link die<br />

Vorgaben der Norm IEC 61406 erfüllt. Auf diese Weise kann jedes<br />

Produkt weltweit als Unikat eindeutig identifiziert und mit seinem<br />

DT verbunden werden – produktindividuelle Informationen,<br />

maßgeschneiderte Services und 1:1-Ersatzbestellungen lassen sich<br />

so global, online und 24/7 abrufen.<br />

DIGITALE ZWILLING VERBINDET<br />

Ein digitaler Zwilling ist die virtuelle, digitale Repräsentanz eines<br />

physisch greifbaren Objektes – hier beispielsweise eines Getriebes<br />

oder eines Antriebssystems. Das digitale Double bildet dabei zwei<br />

60 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


Welten ab: zum einen die Kundenperspektive, somit den Lebenszyklus beim Anwender,<br />

in der Anlage oder in der Applikation, zum anderen den Produktlebenszyklus im<br />

direkten Herstellerumfeld. Aus Anwendersicht erleichtert der DT die grundsätzliche<br />

Informationsbeschaffung zum Produkt. So kann der Anwender beispielsweise 3D-<br />

Modelle oder Eplan-Macros herunterladen. Er hat Zugriff auf das Auslegungstool<br />

Cymex 5, das ihn bei der Auswahl der bestmöglichen Antriebslösung und Komponenten<br />

unterstützt. Mit dynamischen Modellen, die über den Produkt zwilling zur Verfügung<br />

stehen, kann der Nutzer in Simulationsprozesse einsteigen und beispielsweise<br />

Effizienz-Verlustmodelle berechnen sowie Taktzeiten in der Anlage verkürzen.<br />

Auch in der Produktentwicklung entstehen zahlreiche, teils sehr spezifische Produkt-Simulationsmodelle<br />

wie FEM-Analysen oder Modelle in Bezug auf thermisches<br />

Verhalten oder Reibung. Diese Simulationen unterstützen natürlich ein viel<br />

effizienteres Engineering, in dem sie beispielsweise die Anzahl vor Versuchen und<br />

den Zeitaufwand dafür reduzieren. Gleichzeitig sind deren Informationen über den<br />

Digital Zwilling lebenslang direkt mit dem jeweiligen Produkt verlinkt.<br />

Ein weiterer interner Aspekt tangiert die Fertigungsprozesse der Produkte. So werden<br />

bei Wittenstein schon heute umfangreiche Mess- und Prüfdaten nicht nur erfasst,<br />

sondern sind, wo benötigt, über den DT auch verfügbar, beispielsweise zur Optimierung<br />

und Beschleunigung von Inbetriebnahmen. Entsprechendes gilt für technische<br />

Daten, Zulassungen, Zertifikate und weitere produktbezogene Dokumente –<br />

auch diese fließen in den Informationspool ein, den der DT bereitstellt. In der<br />

Nutzungsphase werden bei den smarten Produkten, beispielsweise den Getrieben<br />

mit Cynapse-Funktionalität, Nutzungsdaten generiert, Statistiken zu möglichen Ausfallursachen<br />

geführt sowie Serviceinformationen bereitgestellt. Der Übergang zur<br />

Anwendersicht ist hier fließend, denn der DT stellt im Aftersales Service Portal alle<br />

relevanten Informationen bereit, so dass beispielsweise Reparaturen oder ein Austauschprodukt<br />

gezielt beauftragt werden können und der gesamte Lebenszyklus des<br />

Produktes abrufbar ist – sofern ein Zugriff auf die Nutzungsdaten gewährt wird.<br />

PRAXISBEISPIEL 1<br />

Ob im Lebenszyklus der Anwendung oder im Produk beim Hersteller – in jeder Phase<br />

dieser beiden Welten existieren Potenziale für eine digitale Wertschöpfung. Die<br />

entsteht immer dann, wenn Daten und Informationen zu mehr Effizienz führen, die<br />

Qualität von Produkten, Prozessen und Services verbessern oder Geschwindigkeiten<br />

erhöht werden und sich so Zeit sparen lässt. Dies zeigt das Praxisbeispiel ´Typenschild`.<br />

Bislang gibt es vor allem zwei Arten von Typenschildern: das analoge Typenschild<br />

als von Personen und Maschinen lesbare Kennzeichnung am Produkt und die<br />

elektrische Variante, die nur maschinell lesbar ist aber auch nur dann, wenn das Produkt<br />

mit Spannung versorgt wird.<br />

Im Rahmen des DT hat Wittenstein das digitale Typenschild realisiert. Hierzu<br />

stattet das Unternehmen Produkte bereits seit 2019 mit einem IEC-konformen Identification<br />

Link aus. Dieser fungiert nicht nur als Produkt-ID, sondern zugleich auch<br />

als Webadresse, die online direkt zum digitalen Typenschild führt. Dieses kann<br />

dann weltweit ausgelesen werden – zum einen durch Personen am Bildschirm im<br />

Afterservice Portal, zum anderen stellt der DT im Portal auch die maschinenles-<br />

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Planetengetriebe<br />

High Precision im<br />

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• Kompakt.<br />

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01 Datenlieferant: Smarte Produkte wie die Getriebe mit<br />

Cynapse-Funktionalität sind moderne Feldkomponenten innerhalb von …<br />

02 … Maschinen sowie Anlagen und generieren Nutzungsdaten, die über<br />

den DT unter anderen Statistiken oder Informationen bereitstellen<br />

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SPECIAL: HANNOVER MESSE <strong>2023</strong><br />

03 04<br />

05<br />

03 Erkennen und verbinden: Mit dem unverwechselbarem Data-Matrix-Code kann jedes<br />

Produkt weltweit als Unikat eindeutig identifiziert und mit (s)einem DT verbunden werden<br />

04 Von überall: Zugriff auf Daten eines Antriebs in einer Anwenderapplikation<br />

05 Real nach digital: Eindeutige Produktkennzeichnung verknüpft Produktdaten mit<br />

fertigungsbegleitenden Messdaten<br />

bare Version des digitalen Typenschildes bereit. Und diese kann nun auf Seriennummernebene<br />

um beliebige Informationen erweitert werden, beispielsweise Individualisierungsoptionen,<br />

Messdaten und -protokolle, Übergabedokumente, passgenaue<br />

Ersatzprodukte im Fall von Abkündigungen, Umweltzertifikaten oder den<br />

künftig durch den Digitalen Produktpass der EU erforderlichen CO 2<br />

-Fußabdruck<br />

des Produktes. Viele Funktionen und Möglichkeiten hat das Unternehmen<br />

schon heute zukunftssicher in seinem digitalen Typenschild umgesetzt und<br />

bietet damit wichtige Vorteile, beispielweise aus Sicht der Inbetriebnahme<br />

oder der Serviceperspektive.<br />

PRAXISBEISPIEL 2<br />

Ein weiteres Praxisbeispiel ist die fertigungsbegleitende Datenerfassung als<br />

Erweiterung des digitalen Typenschildes, die im Herstellungsprozess von Galaxie-<br />

Antriebssystemen umgesetzt wurde. Der individuelle Identication Link wird für<br />

jedes einzelne Antriebssystem bereits vor Produktionsbeginn generiert und mit<br />

der Seriennummer verknüpft. Er begleitet das betreffende Getriebe durch alle<br />

Bearbeitungs- und Montagestationen, so dass für jedes Getriebeunikat spezifische<br />

Eigenschaften wie Hysterese, Plan- und Rundlaufabweichungen, Leerlaufmomente<br />

oder innerhalb der Spezifikation liegende, mechanische Fertigungstoleranzen<br />

erfasst und – zusätzlich zu Produkteigenschaften und Leistungsdaten – als sogenannte<br />

erweiterte Daten digital bereitgestellt werden können. Dies ersetzt bislang<br />

übliche, nichtdigitale Prüfprotokolle und ermöglicht es schnell und einfach,<br />

innerhalb einer Applikation das jeweils optimale Getriebe, beispielsweise einen<br />

Galaxie-Aktuator mit gemessenem Nullspiel, auszuwählen oder mit Hilfe der<br />

Messwerte aus der Fertigung eine passgenaue Parametrierung durchzuführen.<br />

Bereitgestellt und für den Kunden freigeschaltet werden diese Informationen<br />

dann über das unternehmenseigene Service Portal.<br />

Die Praxisbeispiele wie auch Arbeiten der Nutzerorganisation IDTA, der verschiedenen<br />

Konsortien und Arbeitsgruppen zeigen, dass der Digitale Zwilling als<br />

Gemeinschaftsprojekt allen Beteiligten neue Möglichkeiten zu einer höheren<br />

digitalen Wertschöpfung eröffnet.<br />

Bilder: Wittenstein<br />

www.wittenstein.de<br />

DIE IDEE<br />

„Ein digitaler Zwilling ist die virtuelle,<br />

digitale Repräsentanz eines physisch<br />

greifbaren Objektes, beispielsweise<br />

eines Getriebes oder eines Antriebssystems.<br />

Das digitale Double bildet<br />

dabei zwei Welten ab: zum einen die<br />

Kundenperspektive, somit den<br />

Lebenszyklus beim Anwender, in der<br />

Anlage oder in der Applikation, zum<br />

anderen den Produktlebenszyklus im<br />

direkten Herstellerumfeld. Dies<br />

erleichtert die grundsätzliche<br />

Informationsbeschaffung zum<br />

Produkt.“<br />

Bernd Vojanec, Experte<br />

Kooperierende Industrie- 4.0-Systeme,<br />

Digitalization Center,<br />

Wittenstein, Igersheim<br />

62 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


MARKTPLATZ<br />

STRESS AN BUSLEITUNGEN FRÜHZEITIG UND GENAU ERKENNEN<br />

Stark beanspruchte und schwer erreichbare Busleitungen schnell instand halten: Das<br />

soll i.Sense CF.D ermöglichen – das Überwachungsmodul von Igus. Das Modul<br />

erkennt automatisch die Position gestresster Bereiche in einer Leitung und zeigt<br />

diese sehr genau in Metern an. Dank der neuen, optischen Zustandsanzeige können<br />

Anwender jetzt entsprechend gezielt und schnell eingreifen und dadurch eine<br />

zeitintensive Fehlersuche vermeiden. I.Sense CF.D misst kontinuierlich die Übertragungseigenschaften<br />

sowie verschiedene, elektrische Parameter über Millionen von<br />

Zyklen. So erkennt das System nicht nur Datenverluste in Echtzeit, sondern identifiziert<br />

auch die Position des gestressten Bereichs der Leitung sehr genau. „Mit dieser<br />

Information, die direkt auf dem Oled-Display des Moduls erscheint, sind Anwender<br />

gezielter und schneller denn je in der Lage, den Risikobereich zu identifizieren und die Leitung des entsprechenden Segments ohne<br />

Ausprobieren sofort auszutauschen – ohne zusätzliche Tools oder Software-Kosten.“ Ebenso schnell gelingt die Inbetriebnahme<br />

von i.Sense CF.D. Anwender müssen das Modul lediglich in den Schaltschrank einbauen und die zu überwachenden Leitungen ans<br />

Modul stecken, danach kann es direkt losgehen. Ebenso leicht ist es, das System um i.Cee zu erweitern.<br />

www.igus.de<br />

ROTATIONSMODUL DER<br />

ZWEITEN GENERATION<br />

Die zweite Generation vom<br />

Rotationsmodul Rotary Smart<br />

Stage M3-RS-U2 des Herstellers<br />

SI Scientific Instruments<br />

beinhaltet alle Vorteile des<br />

Vorgängermodells (hohe<br />

Positionierauflösung, geringe<br />

Größe, niedriger Stromverbrauch,<br />

schnelle Integration).<br />

Das 360 °-Rotationsmodul<br />

M3-RS-U2 wurde für die<br />

Großserienproduktion optimiert.<br />

Um die Implementierung<br />

hochpräziser Drehbewegungen<br />

in die Geräte zu vereinfachen,<br />

wurde die komplette Steuerung<br />

in die Smart Stage integriert.<br />

Die geschlossene Regelung<br />

ermöglicht eine Punkt-zu-Punkt-<br />

Winkelpositionierung mit einer<br />

Auflösung < 0,022 ° bei einer<br />

maximalen Geschwindigkeit<br />

von 1.100 °/s. I2C, SPI, UART oder<br />

analoge Servosteuerung<br />

ermöglichen Flexibilität bei der<br />

Integration mit 3,3 V Versorgung.<br />

Zu den Anwendungen<br />

gehören Punkt-zu-Punkt-Strahlführung<br />

und optische Justierung<br />

in bildgebenden Systemen,<br />

klinische und NGS-Instrumente<br />

sowie industrielle Mess- und<br />

Spektroskopiegeräte.<br />

www.si-gmbh.de<br />

Exakt der Halt, den Roboter lieben<br />

Präzise und sichere Bremsen-Technologien .<br />

speziell für die Robotik<br />

Könnten Cobots und Industrie roboter<br />

selbst entscheiden, würden sie Kendrion<br />

und INTORQ als Partner wählen!<br />

Unsere elektromagnetischen Bremsen schützen<br />

im Störungsfall sicher und zuverlässig Mensch<br />

und Maschine. Wir bieten neben Standard auch<br />

maßgeschneiderte Lösungen: schlank und<br />

trotzdem so stark – wirklich zum Verlieben!<br />

Kendrion (Villingen) GmbH<br />

Wilhelm-Binder-Straße 4-6<br />

78048 Villingen-Schwenningen<br />

T +49 7721 877-1417<br />

www.kendrion.com


SPECIAL: HANNOVER MESSE <strong>2023</strong><br />

ANTRIEBSLÖSUNG FÜR RICHTMASCHINE<br />

GLÄTTEN<br />

UND SCHNEIDEN<br />

Bei einer Richt- und Schneideanlage für dünne Röhrchen setzte ein Hersteller<br />

auf eine komplette Antriebslösung eines Spezialisten aus Pforzheim.<br />

Mit Planeten-, Kegelrad- und Flachgetrieben in Kombination mit Servo- und<br />

Lean-Motoren erhielt das französische Unternehmen immer die passende<br />

Antriebseinheit. Dazu kommen kompakte Antriebsregler, die sowohl einfache<br />

als auch komplexe Achsen steuern können.<br />

Claudia Grotzfeld, Marketing,<br />

STÖBER Antriebstechnik<br />

GmbH + Co. KG<br />

Lionel Ravni, Directeur CEO der französischen Ravni Technologies<br />

berichtet: „Die Anlage richtet, schneidet und entgratet<br />

dünne Röhrchen für die Kältetechnik.“ Die kundenspezifische<br />

Anlage ist laut des Geschäftsführers ganz besonders,<br />

ist sie doch die Einzige auf dem Markt, die in der Minute bis zu<br />

100 dünne Rohre schneiden und gleichzeitig entgraten kann.<br />

Damit sind hohe Anforderungen an die eingesetzten (Getriebe-)<br />

Motoren gestellt. Der Anlagenbauer benötigte für die Maschine<br />

die komplette Antriebstechnik aus einer Hand, um die Performance<br />

zu erhöhen. Deswegen wendeten sich die Verantwortlichen<br />

schon in der Konzeptionsphase an Stöber Antriebstechnik.<br />

Erwan Chevanse und Fabien Marinier von Stöber France waren<br />

die beiden Ansprechpartner bei diesem Projekt. „Die Anlage benötigt<br />

insgesamt 18 angetriebene Achsen. Dabei sind die Ansprüche<br />

an die Motoren ganz verschieden“, beschreibt Marinier. „Mal geht<br />

es um Bauraum, mal um sehr hohe Präzision, Geschwindigkeit<br />

oder Kostenersparnis.“ Außerdem spielt die präzise Arbeitsweise<br />

eine wichtige Rolle, denn Kupfer ist ein teures Metall.<br />

EXAKTE POSITIONSERFASSUNG<br />

Das Ausgangsmaterial ist auf einer Spule aufgewickelt. Eine<br />

Wickelstation rollt das Kupferohr ab und führt es der nächsten<br />

Station zu. Damit dabei keine Spannung entsteht, ist die Wickelstation<br />

ähnlich einer Tänzersteuerung ausgestattet. „Wir haben<br />

hier aus Kostengründen einen einfachen Lean-Motor der Baureihe<br />

LM verbaut“, erläutert Chevanse.<br />

Um das Rohr zu richten, befinden sich in der Maschine mehrere<br />

Anpressrollen. Die richten den Draht, während der Förderantrieb<br />

das Material kontinuierlich nach vorn schiebt. Um ein perfekt gerades<br />

Rohr zu erhalten, besitzt die Maschine horizontale und vertikale<br />

Richtrollen. Kegelradgetriebemotoren mit Schrägverzahnung<br />

sorgen dafür, dass die Anlage das Material präzise transportiert.<br />

Der Verzahnungswirkungsgrad liegt bei 97 Prozent. Sie sind dynamisch,<br />

leicht und durch die winkelige Übertragung kompakt. Sie<br />

passen damit auch perfekt in sehr enge Bauräume, wie das in der<br />

Anwendung erforderlich ist.<br />

„Auf der Richtstrecke haben wir einen Encoder verbaut, der die<br />

genaue Position des Rohrs erfasst“, berichtet Marinier weiter. Alle<br />

Informationen fließen direkt in die nachfolgende fliegende Säge,<br />

die aus drei parallel angeordneten Sägen besteht. Für das Trennen<br />

des Materials schiebt die Anlage das Material komplett nach<br />

vorn und positioniert dieses auf das Hundertstel genau. Für diese<br />

Aufgabe sind Synchron-Servomotoren der Baureihe EZ verbaut.<br />

Die sind sehr kompakt, haben ein maximales Drehmoment, eine<br />

hohe Dynamik und geringe Drehmomentwelligkeit. Sie sind<br />

nicht nur mechanisch robust ausgeführt sondern auch äußerst<br />

zuverlässig bei anspruchsvollen Anwendungen.<br />

Die drei Schneidmesser senken sich auf das Rohr und kappen<br />

die Teilstücke. Anschließend entfernt eine Bürstmaschine eventuelle<br />

Grate. „Genau an dieser Schnittstelle, zwischen Schneiden<br />

und Bürsten, befindet sich der Rohrverteiler der jeweils zwei<br />

Röhrchen pro Sekunde perfekt verteilt und ordnet“, erläutert<br />

Produktmanager Alain Ravni. Dafür sind Antriebe erforderlich,<br />

die schnelle und präzise Bewegungen umsetzen. Eine Wirbelstrommessung<br />

erkennt nach dem Bürsten, ob die geschnittenen<br />

Rohre die geforderte Qualität erfüllen.<br />

KOMPAKT WEGEN SENSORLOSEM MOTOR<br />

Die Anlage stapelt die fertigen Rohrstücke je nach Qualität links<br />

oder rechts der Förderstrecke. „Hier geht es weniger um präzise<br />

Bewegungen als vielmehr um eine kompakte Bauweise der Antriebe.<br />

Sie müssen zudem robust sein“, sagt Marinier. Beides<br />

erfüllt der Lean-Motor. Er lässt sich auch bei hohen Temperaturen<br />

einsetzen. Seine Wicklungen halten bis zu 155 Grad Celsius<br />

64 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


SPECIAL: HANNOVER MESSE <strong>2023</strong><br />

Einzigartig: Diese kundenspezifische<br />

Entwicklung ist die einzige Anlage<br />

auf dem Markt, die in der Minute bis<br />

zu 100 Rohre schneidet und<br />

gleichzeitig entgratet<br />

aus. Drehzahl und Drehmoment lassen sich stufenlos vom Stillstand<br />

bis zur Maximaldrehzahl bei voller Drehmomentkontrolle<br />

regeln – dabei arbeitet der Lean-Motor komplett ohne Sensorelemente.<br />

Somit ist nur ein einfach geschirmtes Standard-Leistungskabel<br />

erforderlich. Das reduziert den Aufwand für die Installation.<br />

Und weil weder Sensoren noch Lüfter verbaut sind, ist<br />

er auch deutlich robuster. Mit einem Wirkungsgrad bis zu 96 Prozent<br />

erreicht diese Baureihe die Effizienzklasse IE5.<br />

„Um den Platzbedarf im Schaltschrank zu reduzieren und<br />

dadurch die Kosten zu senken, setzen wir auf die Antriebsregler<br />

in Anreihtechnik der Baureihe SI6“, erläutert Inbetriebnahme-<br />

Ingenieur Romain Forgeron. Diese Antriebsregler eignen sich<br />

unter anderem für hocheffiziente Multiachs-Anwendungen. Integriert<br />

sind die Funktionen STO (Safe Torque Off) und SS1 (Safe<br />

Stopp 1). In der Baureihe SI6 sind diese nach EN 13849-1 für PL e,<br />

Kat. 4 zertifiziert und lassen sich ohne produktionsunterbrechende<br />

Funktionstests nutzen.<br />

Ein einzelner Antriebsregler kann bis zu zwei Achsen regeln.<br />

„Wir haben mehrere SI6 verbaut: Mit zwei Doppelachs- und einem<br />

Einzelachsantrieb können wir zum Beispiel sieben Motoren ansteuern“,<br />

erläutert Marinier abschließend. Durch eine Aneinan-<br />

derreihung mehrerer dieser Komponenten lässt sich die Anzahl<br />

der anzusteuernden Achsen frei skalieren. Quick DC-Link-Module<br />

verbinden die einzelnen Geräte schnell und einfach miteinander<br />

sowie mit ihrem zentralen Versorgungsmodul PS6. Die hochdynamische<br />

Baureihe erreicht kurze Ausregelzeiten bei schnellen Sollwertänderungen<br />

und Lastsprüngen. Über PROFINET kommuniziert<br />

die bereits vorhandene Siemens-SPS mit den Antriebsreglern.<br />

Romain Forgeron von Ravni ist von der Lösung begeistert. „Stöber<br />

hat uns für alle 18 Achsen der Gesamtanlage die passenden Motoren<br />

bis hin zu den Antriebsreglern geliefert – sowohl für einfache<br />

als auch für komplexe Achsen genauso wie für die Wickelstation.“<br />

Bilder: Stöber Antriebstechnik<br />

www.stober.com<br />

Success in Motion<br />

Oriental Motor is the world’s<br />

preeminent manufacturer of precision<br />

small-motor systems. Founded in Japan<br />

in 1885, our heritage of quality ensures<br />

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MARKTPLATZ<br />

SCHMIERUNG ÜBER APP STEUERN<br />

Schmiersysteme, die<br />

über eine Bluetooth-<br />

Funktion verfügen,<br />

bietet Perma an. Dafür<br />

hat der Hersteller die<br />

App Perma Connect<br />

entwickelt. Damit<br />

lassen sich Schmiersysteme<br />

an jeder Anwendung<br />

konfigurieren,<br />

warten und steuern – in Echtzeit und von jedem Endgerät aus.<br />

Mit der Bluetooth-Funktion werden alle Schmiersysteme aus<br />

der Ferne überwacht. Aufenthaltszeiten in schwer zugänglichen<br />

Arbeits- oder sogar Gefahrenbereichen werden so<br />

reduziert. Mit der App können jederzeit Spendezeiten angepasst,<br />

Sonderspenden veranlasst oder das Schmiersystem einund<br />

ausgeschaltet werden. Bei Überdruck oder leerer Schmierstoffkartusche<br />

gibt es eine Meldung. Es ist jederzeit nachvollziehbar,<br />

dass die korrekte Menge an frischem Schmierstoff zum<br />

richtigen Zeitpunkt in die gewünschte Anwendung kommt.<br />

www.perma-tec.com<br />

ROBUSTE KOMMUNIKATION<br />

Mit der Einkabeltechnologie<br />

Biss-Line und dem Brückenbaustein<br />

iC-BL bietet iC-Haus eine<br />

Lösung zur Vernetzung von<br />

Mikrocontroller-Systemen, die<br />

mit nur zwei Adern auskommt<br />

und Übertragungsfehler korrigieren<br />

kann. Durch seine SPI-Schnittstelle und einen RS-485-Transceiver<br />

ermöglicht der Brückenbaustein die Datenübertragung<br />

zwischen zwei Mikrocontrollern in anspruchsvollen Umgebungen<br />

mit Störfeldern. Über zwei verdrillte Adern werden die<br />

Versorgung und die Daten in beide Richtungen übertragen und<br />

mit einer Forward Error Correction (FEC) abgesichert. Selbst<br />

Daten, bei denen bis zu vier aufeinanderfolgende Bytes gestört<br />

werden, können so wiederhergestellt werden. Für Anwendungen<br />

ohne große Störfelder reduziert die Fehlerkorrektur die<br />

Anforderungen an das Übertragungsmedium. Durch das<br />

Biss-Line-Protokoll und den auf beiden Seiten der Übertragungsstrecke<br />

einsetzbaren Brückenbaustein iC-BL können<br />

performante Mikrocontroller-Systeme realisiert werden.<br />

www.ichaus.de<br />

ANTRIEBE HYGIENISCH MIT INNOVATIVER DICHTUNG SCHÜTZEN<br />

Mit dem Hygiene-Wellendichtring R11-VL bietet SKF<br />

Economos eine Lösung zur Abdichtung von Antriebswellen<br />

in der Lebensmittel- und Pharma-Produktion<br />

an. Die Dichtung im Hygienic Design ist hoch<br />

belastbar und montagefreundlich. Der aus PTFE 5858<br />

mit einem Polymer kombinierte Dichtungswerkstoff<br />

des Rings ist konform mit den Anforderungen FDA,<br />

EU 10/2011 sowie EU <strong>2023</strong>/2006 und widerstandsfähig<br />

gegenüber den gängigen CIP-/SIP-Medien und<br />

vielen Lebensmittelbestandteilen. Das Compound weist gute<br />

Trockenlaufeigenschaften auf und zeigt eine hohe Verschleißfestigkeit.<br />

Für den Einsatz in der Pharmaindustrie ist eine<br />

Ausführung verfügbar, die darüber hinaus auch USP Class VI<br />

-konform ist. Auch Sonderanfertigungen aus blauem PTFE<br />

9598 sind erhältlich. Die Geometrie der Ringe ist totraumarm<br />

optimiert. Typische Einsatzorte sind Mischer und Rührwerke,<br />

Zentrifugen und Dekanter, Kneter und Mühlen.<br />

www.skf.com<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2023</strong> im 62. Jahrgang,<br />

ISSN 0722-8546 / ISSN E-Paper: 2747-7991<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteur: Miles Meier (mm),<br />

Tel.: 06131/992-208,<br />

E-Mail: m.meier@vfmz.de<br />

(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />

Redakteur:<br />

Dipl.-Ing. (FH) Guido Matthes (gm),<br />

Tel.: 06131/992-351, E-Mail: g.matthes@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Vivien Backof, Tel.: 06131/992-415, Melanie Lerch,<br />

Tel.: 06131/992-261, Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

GESTALTUNG<br />

Anette Fröder, Sonja Daniel, Conny Grothe<br />

SALES<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Auftragsmanagement: Heike Rauschkolb,<br />

Tel.: 06131/992-241, E-Mail: h.rauschkolb@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste <strong>2023</strong>, gültig ab 01.10.2022<br />

LESERSERVICE<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige<br />

Änderungen Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

Preise und Lieferbedingungen:<br />

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Jahresabonnement Inland: € 160,- (inkl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Ausland: € 175,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

VERLAG<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

Tel.: 06131/992-200<br />

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Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />

Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

Chef vom Dienst: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Leitende Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke<br />

Head of Sales: Carmen Nawrath<br />

Tel.: 06131/992-245, E-Mail: c.nawrath@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />

E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />

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Kurhessenstraße 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf<br />

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Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />

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und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />

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jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen<br />

von Internet- und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD<br />

und DVD und der Datenbanknutzung und das Recht, die<br />

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66 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/04 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


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Carmen Nawrath<br />

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